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Advent - Weihnacht
von Björn
Morgens früh, zwanzig vor acht,werd ich um den Schlaf gebracht.
Haste ins Bad, in die Klamotten,
sehe vor mir schon die flotten,
übergroßen U-Bahn-Wagen,
wie sie durch die Tunnel jagen.
Eilende Masse, Menschengedränge.
Atemnot, quälende Enge.
Schaut doch nur wie jeder rennt.
Besinnliche Stimmung. Erster Advent!
In der Arbeit angekommen
taumle ich - noch ganz benommen -
meiner Tasse Tee entgegen,
heiß ersehnt. Jedoch von wegen!
Lauter Ruf und schneller Schritt.
„Was ist das heute für ein Schnitt?”
„Bestell jetzt gleich einen Kurier!”
„Wo du dabei bist, telefonier´,
doch auch mit dem netten Kunden,
der wartet schon seit vierundzwanzig Stunden!”
„Das ist dringend, ja es brennt!”
Beschauliche Stimmung. Zweiter Advent!
„Kann nicht kommen, muß mich pflegen!”
quakt der Hörer mir entgegen.
Voller Hast zum Dispopuzzel.
Kommt der nächste flinke Dussel:
„Ich muß heute früher weg!”
Doch bevor der neue Schreck
auch nur richtig greifen kann,
ruft erneut mich jemand an:
Eine Rechnung falsch geschrieben!
Sieben zwanzig, anstatt sieben.
Wird geändert! Lege auf.
Computer hängt, fahr ihn schnell rauf.
Top-Label oder Angebot?
Eile tut jetzt wirklich Not.
Essen fassen, alles rennt.
Behagliche Stimmung. Dritter Advent!
Equipment geladen. Schreib mir das!
„Nicht viel los heut´”- „Was?”
„Läuft doch alles wunderbar!” -
Wieder weg, das ist ja klar.
Erneut die Durchsage: meld dich bei mir.
Ich stehe da, es klingelt hier.
Zuhause in Ruhe, wieder da.
Das Telefon geht - das war ja klar.
Am Ende der Leitung der Freund, er flennt.
Begeisterende Stimmung. Vierter Advent!
Weihnachten ist endlich da.
Keine Arbeit, wunderbar!
Friede, Freude, Eierkuchen.
Jeder läßt sich gern besuchen.
Jeden freut was er bekam.
Jeder dankt dem anderen dann.
Jeder hält an Liebe fest.
Jeder heuchelt frohes Fest.
Jeder unterm Christbaum flennt.
Ich wünschte mir es wäre Advent!
1998 – Björn O. Fehr