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Unser Sommer

von Damian de Miró

Als wir uns das
erste Mal küssten,
war uns nicht klar,
ob wir uns denn
schämen müssten.

Als uns bewusst wurde,
wie sehr wir uns liebten,
wir nicht mehr verloren,
sondern siegten.

Als wir das erste
Mal öffentlich liefen
und wir stolz
in die Welt hineinriefen,
als die Gefühle kamen
und wir unbedingt wollten,
wir wussten immer mehr,
wir sollten.

Als nicht mehr Dunkelheit
über uns lag
und Gott uns Kraft
und Liebe gab,
als die Worte
Liebe sprachen: dich,
als du schautest,
sahest, mich.

Als wir still und heimlich
Umarmung fanden,
wir tief blickten
und Liebe banden,
als wir fernab
offen Träume lebten,
du und ich,
die Herzen bebten. –

Dann endlich annullierten wir das Diktat,
Fortuna uns küsste,
wir folgten eignem Rat –
Glorie, homogene Ideale,
wirklicher Intellekt,
wir schliefen nicht mehr,
sondern waren geweckt. –

Kein Gewitter,
keine Schmerzen,
keine Klinge,
kein Kollektiv,
kein Konventikel,
kein Lauf der Dinge –

nicht mehr Blitz
und nicht mehr Donner,
unser wird und ist
der Sommer.

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