Menü ausblenden
Ein Nach(t)gedicht
von Thomas Shwarzenwein
Der Geruch deiner Haut und die Aromen vergangener Jubiläen
lagen in der Luft
als der schwarzäugige Buddha mit der unpassenden Garderobe
die Atmosphäre reinigte
bis nur noch pures Existieren zu spüren war
Zarter Flaum legte sich auf unsere Lippen
(wie der erste Schneefall im November)
und rieb sie blutig
Mit jedem weiteren weinroten Tropfen
spannte sich das Band enger und zeriss schlussendlich
in Träumen aus blauer Seide
Auf keiner Wolke würden wir uns jemals begegnen
und auch nicht am tiefen Meeresgrund nach Muscheln suchen
Nein!
Uns reichen die unwiederbringlichen Momente
verbracht im fallen Licht derer
die irgendwann schon einmal vor uns gelebt haben
Die Landkarten welche sie geschrieben
die Wege welche sie beschrieben
sind doch auch nur ein Wink
und wir müssen uns dem nicht beugen
Unter Kirschblütenbaumalleen möchte ich uns beobachten
wie ein Voyeur
von den Wipfeln der höchsten Ulme aus
und per Stopuhr die Schläge der Herzen zählen...