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Gedichte

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Nacht, Mensch!

von Til

Mensch, was tust Du, was bist Du noch aus?
Nicht lang und die anderen kommen heraus.
Es dämmert, fühlst Du den Nebel erzittern?
Die Hunde sind unruhig, und sie wittern.

Beeile Dich, oder hast Du vergessen,
heut kommen sie, die die Welt einst besessen,
und schleichen und suchen und kratzen und wandeln
um Deins gegen Ihres einzuhandeln.

Schnell nur, dass Du ins Reine Dich findest,
bevor Du im endlosen Nirgends erblindest,
die Dunkelheit hat ihr Netz schon begonnen,
bald hat sie Dich zappelnd eingesponnen!

So stolperst Du hastig durch Deine Stadt,
die nichts Vertrautes mehr für Dich hat,
die Häuser, der Dom in toter Stille,
der nichts mehr ist, nur noch leere Hülle,

Denn die Priester haben mit ihren Genossen
sich ins Allerheiligste längst geschlossen,
beflehen dort Messwein bei flackerndem Licht,
denn heute hilft der Herr ihnen nicht,

Die Menschen, sie sind von den Straßen gefegt,
wenn Dein Herz gegen eherne Türen schlägt,
vergebens, es lässt Dich keiner hinein,
O Schauder!, so bist Du nun völlig allein,

Dieweil sich in Katakomben, tiefen,
Beine schon rühren als wenn sie nur schliefen,
ewig währende Starre verwinden
um Dich Irrenden zu finden,

und dann lachen sie Dich aus.
Mensch, sag an, bist Du noch nicht zu Haus?

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