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Fahrtgedanke

von Waldi Anders

Sonn' geht auf und Sonn' geht unter,
wiederholt sich stetig gleich.
Stadt, du ziehst an mir vorbei,
ausgesperrt durch lichte Wände.
Unbekannte leere Masken
starren sitzend neben mir,
reden und sind dennoch stumm;
bleib alleine unter vielen.

Eines Morgens seh ich ein
helles, blondes, glänzend Strahlen;
leuchtend fällt auf mich der Schein.
Weiße Steine, tief im Tale
nur begrenzt durch Hügel-Rot,
zeigen mir dezent ein Lächeln.
Augen, denen ich anseh'
Langeweile, ob der Masken.
Ist es dir wohl auch nicht wert,
unbekanntes stummes Wesen,
Mindere mit deinem Blick
zu berühren wie das Draußen?
Ist nicht deine Arroganz
wie vergeudet an die Welt, die
fliegend schnell vorüberzieht?
Straf damit die Masken lieber.

Führen ein entselbstes Leben,
stets den Massen angebiedert,
die sozialen Wert vergeben,
wenn ins Netzwerk eingegliedert.
Haben sie es nicht verdient?
Sind sie nicht verachtenswert?
Allseits scheint es akzeptiert:
Hülle steht vor der Substanz.

Du bleibst dies wohlwissend stumm.
und dein Blick zeigt keine Regung;
Stetig gleich bleibt's trotzdem immer:
Sonn' geht unter, Sonn'geht auf.

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