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Leben
Teil 2
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Informationen
Vorwort
Zunächst möchte ich Benjamin für seine tolle Korrekturarbeit danken. Ohne ihn würde diese Story nicht erscheinen. Hier ist nun der zweite Teil von Leben. Vielen Dank an alle, die mir geschrieben haben. Es waren so viele, dass ich mit dem Antworten nur langsam nachkomme. Ich bitte um Verständnis. Danke an Nickstories.de für diese Chance und noch einmal besonders an Benjamin.
Leben - Teil 2
Was ist das? Ich war wach hatte aber die Augen noch geschlossen. Hatte ich neuerdings ein Wasserbett...? Wie sagt man so schön im Norden? Da ist wohl eine steife Brise aufgekommen, denn es bewegte sich nicht nur mein Bett sondern meine ganze Kabine. Es war ein ganz sonderbares Gefühl aber mir wurde nicht schlecht. Davor hatte ich eigentlich am meisten Angst. Die Seekrankheit soll ja nicht gerade angenehm sein und kann einem den ganzen Urlaub vermiesen. Das Telefon klingelte. „Morgen Dirk. Deiner Mutter geht’s nicht so gut, du musst alleine Frühstücken gehen. Du kannst ja später mal bei uns vorbeikommen.“. Da hatte es also Mutter erwischt. Den ganzen Tag auf See – da blieb nur eines, das Schiff erkunden. Und nachdem ich mich im Bad zurecht gemacht hatte, verließ ich hungrig meine Kabine um zum Frühstück zu gehen. Meine Stimmung war gut und ich konnte mich sogar an den Gedanken gewöhnen, dass der Urlaub vielleicht doch nicht so verkehrt war.
Im Marktrestaurant angekommen, bediente ich mich bei dem sagenhaften, riesigen Buffet und suchte mir einen Platz am Fenster. Da ich recht spät dran war, waren auch nicht mehr so viele Menschen da und ich konnte ganz für mich sein. Meine Gedanken landeten wieder bei Johan. Das ließ mich irgendwie nicht los. Ich erwischte mich bei dem Gedanken, dass ich ihn gerne wieder treffen würde. Gleichzeitig spürte ich auch, dass ich mich körperlich zu ihm hingezogen fühlte. Das brachte mich ganz durcheinander. Habe ich etwa eine schwule Ader?
Oder bin ich etwa gar bi? Oder noch schlimmer, bin ich schwul? Ich muss etwa eine Stunde so gesessen haben, als mir auffiel, dass ich nur noch alleine in dem ganzen Restaurant saß und das Servicepersonal anfing auch meinen Tisch abzuräumen.
Also schlenderte ich durch das Schiff, kaufte ein paar Fotos vom Vortag, außerdem noch ein AIDA-Basecap und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Am Ende meiner Wanderung über das Schiff stand ich vor dem Jugendclub.
Ich war mir unklar, ob ich reingehen soll? Das würde aber auch heißen, meinen Gefühlen nachzugeben und schließlich konnte das ja alles gar nicht sein.
„Hi Dirk!“, die Tür hatte sich geöffnet und Johan blickte mich lächelnd an. „Wir haben noch kein Programm heute Morgen, weil die meisten Gäste am ersten Tag ausschlafen wollen aber komm ruhig rein. Ich bin alleine und mache ein paar Vorbereitungen und umziehen muss ich mich auch noch.“ Ich lies mich nicht lange bitten. „Wann musst du eigentlich immer früh raus?“ versuchte ich das Gespräch zwanglos in Gang zu bringen. „Das ist ganz unterschiedlich – wir hier im Team wechseln uns immer ab. Aber ich stehe eigentlich ganz gerne früh auf, weil es dann auf dem Schiff noch so schön ruhig ist. Und die Morgensonne könnte ich stundenlang genießen.“. Johan verräumte ein paar Unterlagen.
„Ich ziehe mich noch schnell um, ich hoffe es stört dich nicht!“ Ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Johan hatte sich aus seiner legeren Kleidung geschält und stand nun nur mit Shorts und Socken bekleidet mit dem Rücken zu mir. Ich wollte ihn anfassen? Ich war geil? Nein, das durfte alles nicht sein. Ich riss die Tür auf und rannte so schnell ich konnte davon. Ich hörte noch, wie Johan verdutzt fragte, was denn sei, aber ich rannte und rannte.
Gleichzeitig liefen mir die Tränen. Ich weiß nicht, wie viele Passagiere ich auf meinem Weg
zur Seite stieß. Am Ende landete ich in meiner Kabine auf meinem Bett und da blieb ich auch die nächsten Stunden. Ich ging nicht ans Telefon und ich reagierte nicht auf Klopfen an der Tür. Selbstmitleid, Ärger über mich selbst, viele, viele Gefühle wechselten sich ab.
Gegen Abend dann ging die Tür auf und mein Vater stand mit einem Herrn in Uniform in meiner Kabine. Er stellte sich als Schiffsarzt vor. Das war mir alles ziemlich egal und ich reagierte kaum. Auf jeden Fall musste wohl mein Vater dem Arzt schon einiges erzählt haben, denn ich bekam eine Spritze und endlich hatte ich Ruhe. Ich spürte die Welt um mich verschwinden. Eine sagenhafte Ruhe. In den nächsten Stunden wurde ich immer nur kurz wach. Es war eine Schwester da, die mir etwas zu trinken gab und dann schlief ich schon wieder ein. Im Traum erlebte ich noch einmal alles. Nur war diesmal Sandra bei mir. Dies beruhigte mich.
Erst nach 36 Stunden wurde ich wieder richtig wach. Der Schiffsarzt kam, unterhielt sich leise mit meinem Vater. Und als der Arzt dann ging, setzte sich mein Vater zu mir ans Bett.
„Jetzt geht’s meinem Sohn wieder etwas besser. Nun habe ich gleich zwei Kranke zu versorgen. Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass dich das alles in den letzten Wochen so mitgenommen hat. Wenn wir nach Hause kommen, solltest du auf jeden Fall mal zu einem Psychologen gehen – das geht so nicht weiter.“ Als er das sagte, nahm er mich gleichzeitig in den Arm und ich ließ es geschehen und fühlte mich etwas besser. Er machte sich Sorgen.
„Da ist übrigens etwas für dich abgegeben worden – sieht aus wie ein Buch – pack es doch mal aus!“
Tatsächlich. Neben mir auf dem Nachtkasten lag ein kleines Geschenk. Ich packte es vorsichtig aus. Mein Vater hatte Recht, es war ein Buch. Ich klappte es auf und in einer schönen Schrift stand eine Widmung geschrieben. „Ich hoffe du findest den für dich richtigen Weg aber egal welchen Weg du wählst, du bist nicht allein. Gute Besserung! Johan“
Das Buch hieß: „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny. „Ein interessantes Buch mein Sohn – ist übrigens ein netter Kerl dieser Johan, scheint sich tatsächlich Sorgen gemacht zu haben.“ „Warum?“ „Naja, er war alle paar Stunden hier und hat nach dir gefragt. Er kommt sicher bald wieder.“.
„Jetzt bring ich dir was zu essen, du ruhst dich noch ein wenig aus und nachher gehen wir an die frische Luft. Schließlich sind wir heute in Norwegen und hier gibt es die beste Luft“.
Dann verschwand er in der Tür und ich war allein. Ich warf einen Blick in den Spiegel, der dem Bett gegenüber hing und erschrak fast ein bisschen. So kann ich mich ja nun wirklich nicht blicken lassen. Ich fühlte mich ganz ausgeglichen, wahrscheinlich taten die Medikamente ihre Wirkung. Ich musste dem Schiffsarzt versprechen, dass ich regelmäßig diese Dinger nehme.
Es klopfte, ich sprang aus dem Bett, nur mit Shorts und ging zur Tür, machte sie auf und ging wieder in die Kabine zurück. „Ich habe Hunger, Paps!“.
„Damit kann ich leider nicht dienen – ich bin es nur und wollte mal nach dir sehen.“. Da stand Johan, der die Tür hinter sich zugemacht hatte und musterte mich offensichtlich. Und lächelte.
Irgendwie aber machte es mir nicht aus. „Danke für das Buch.“ „Gern habe ich es gelesen und fand es ganz gut. Ich wollte nur kurz reinschauen.“ Er hatte nun wieder ein ernstes Gesicht. „Willst du mir erzählen, was vorgestern los war?“
Im gleichen Moment klopfte es wieder und diesmal kam mein Frühstück tatsächlich. Die Antwort blieb ich Johan schuldig. Er verabschiedete sich auch schnell und verschwand.
Meine Eltern packten mich ein und wir erkundeten Bergen in Norwegen. Die Stimmung war heiter bis ausgelassen. Wir kauften viel unnützes Zeug, das geht in Norwegen wunderbar z. b.
kleine Zwergenfiguren oder irgendwelche Glückssteine. Ich kaufte sogar einen kleinen, blauen, flachen Stein an einer Kette, den ich Johan mit einer Entschuldigung schenken wollte.
Am frühen Abend kehrten wir dann zum Schiff zurück.
„Dirk, vergiss bitte nicht, noch deine Tablette zu nehmen, wenn du in deine Kabine kommst – du brauchst sie, sie tut dir gut.“ Und da ich keine Lust hatte, wieder in schlechte Stimmung zu verfallen, tat ich es auch. Selbst beim Abendessen ging es lustig zu. Meine Eltern hatten neue
Freunde gefunden und sie verstanden sich prächtig. Anschließend gingen wir noch ins Theater.
Der Abend war schneller rum als gedacht und weil ich auch recht müde war, zog ich mich, unter den besorgten Blicken meiner Eltern, in meine Kabine zurück. Johan hatte ich den ganzen Tag nicht gesehen und hatte auch kaum an ihn gedacht.
Ich hatte mich gerade ausgezogen, als es an der Tür klopfte. Es war Johan!
„Darf ich reinkommen? Ich weiß, es ist spät aber ich konnte nicht früher und so sind wir wenigstens ungestört.“. „Nein, komm rein“. Ein bisschen verlegen setzte ich mich auf mein Bett und zog mir die Decke über die Beine. Ich war auf einmal hellwach. Seltsam war nur, dass Johan selbst auch nicht schlecht verlegen war.
Es waren bestimmt fünf Minuten, in denen keiner etwas sagte. Dann aber brach Johan das Schweigen: „Ich habe mir Sorgen gemacht – habe ich vorgestern irgendetwas gemacht, das dich
verärgert hat?“
„Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, dass ich im Moment mit mir selbst nicht so richtig klar komme. Ich weiß einfach nicht, wo ich stehe.“ Kurzes Schweigen.
„Ja, aber an irgendetwas muss ich dich doch erinnert haben...“?
„Ist es, weil ich mich ausgezogen habe? Dann tut es mir leid. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Ich wusste nicht, dass du schon weißt, dass ich schwul bin. Ich wollte dich nicht belästigen.“
„Du bist schwul? Das wusste ich nicht!“ Schweigen.
Mich überkam ein Gefühl der Vertrautheit. Ich wollte reden, jetzt und mit Johan und keinem
Anderen. „Wie ist das, wenn man schwul ist? Ich meine, wie merke ich das … ähh … wie merkt man das?“
„Man ist es einfach. Ich bin ein normaler Mensch wie du, außer, dass ich eben Jungs schön finde und keine Mädels.“
„Und hast du einen Freund?“
„Nein, bisher nicht – ich warte auf den Richtigen – für mich gibt es so was wie Treue und richtige Liebe!“
„Finde ich gut!“ „Und was ist mit dir Dirk – hast du eine Freundin?“
„Nee, ich warte auch auf das Richtige!“ Was hatte ich da gerade gesagt? Das Richtige?
Die nächsten Stunden vergingen schnell. Ich unterhielt mich mit Johan und er erfuhr meine ganze Geschichte. Ich erfuhr auch einiges über ihn und so wurden wir immer vertrauter.
„Du, Jo…“ wir hatten uns inzwischen so gut kennen gelernt, dass ich ihn Jo nennen durfte.
„…vorgestern, als du dich ausgezogen hast ... du siehst toll aus ... also wenn ich schwul wäre ... dann würde ich dich haben wollen…“ „Oh, danke, du bist aber auch nicht von schlechten Eltern – und ich bin schwul, also pass auf was du sagst…“ Dabei lächelte er wie ein Lausbub.
„Ehrlich gesagt ich weiß gar nicht, was ich bin!“ Ich war über mich selbst erstaunt, dass ich das gesagt habe. Aber irgendwie war da ein blindes Vertrauen entstanden.
„Wie, du meinst, du kannst dich nicht entscheiden? Hast du den überhaupt schon Erfahrungen gemacht – ich meine sexuell?“
„Nee, irgendwie nicht – das hat mich bisher alles nicht gereizt, also ich habe immer gedacht: War halt einfach noch nicht die Richtige dabei!“ – aber als ich dich gestern gesehen habe, da hat sich was gerührt ... versteh das bitte nicht falsch.“
„Hm, ich glaube, ich sollte jetzt gehen. Ist eh schon spät und du brauchst noch Ruhe, ich komme morgen früh und hol dich ab dann machen wir zusammen einen Ausflug wenn Du willst!?“
„Klar gern und bitte behalte das alles für dich“ Jo schaute schon fast böse „Für was hältst du mich? Also bis morgen. Um 9.00 Uhr bin ich hier“.
Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange und verschwand. Ja, da war ich nun mit meinen Gedanken alleine, ziemlich aufgewühlt. Meine Gedanken kreisten zum ersten Mal seit Wochen nicht um mich und meine Trauer, sondern viel mehr um Jo und um das, was er so gesagt hatte.
Aber zuletzt schlief ich, wahrscheinlich auch dank der Medikamente, recht schnell ein. Hinzu kommt, dass ich mich auf den nächsten Tag freute wie ein kleiner Junge, der in die Schule kommt. Meine Eltern würden sicher nichts dagegen haben, wenn ich alleine mit Jo losziehen
würde.
Natürlich war ich rechtzeitig fit. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar schon zwei Stunden früher wach gewesen, weil ich es kaum erwarten konnte, dass Jo endlich kommt.
Um Punkt neun klopfte es dann. Meine Eltern hatte ich schon angerufen und wie erwartet hatten sie nichts dagegen, dass ich mit Jo loszog. Es war ein herrlicher Tag im norwegischen
Geirangerfjord. Die Sonne strahlte. Jo hatte noch ein paar Lunchpakete organisiert und so konnten wir den ganzen Tag alleine verbringen.
Nachdem uns die Boote an Land gebracht hatten, wanderten wir einfach in die Berge los. Schon bald wurden wir mit den schönsten Ausblicken belohnt. Jo kannte sich hier aus und so kamen wir zu den schönsten Stellen des Fjordes.
Das Beste aber war, das wir ziemlich alleine waren. So weit hoch verirrte sich kein anderer Passagier. Wir fanden einen netten Platz, an dem wir unsere Decke auslegen konnten. Der Weg hatte uns hungrig gemacht. Gesprochen hatten wir nicht viel. Aber das brauchte es auch nicht. Jeder hing seinen Gedanken nach. „Die Welt ist doch schön.“ sagte Jo mit einem Lächeln. „ Ja, du hast Recht. Das habe ich viel zu lange vergessen.“.
„Auf jeden Fall tut dir die Luft hier oben ganz gut – du hast ganz rote Wangen.“. Klar, der Weg war anstrengend und warm ist es auch noch. „Ich werde mich etwas in die Sonne legen.“
„Aber vergiss dich nicht einzucremen – man denkt es zwar nicht aber die Sonne hier zieht ganz schön.“. Gesagt, getan. Ich zog mich bis auf die Shorts aus und legte mich geradewegs in die Sonne. „Dirk, eincremen…!“
Er sagte es gerade noch und schon spürte ich auf dem Rücken etwas Feuchtes. „Ich mach das schnell.“. Ganz zart mit sanften Bewegungen cremte Jo mich ein und ich muss sagen, ich genoss es. Er cremte mir nicht nur den Rücken ein, sondern machte bei den Armen und Beinen gleich weiter. Es war kein schnelles Eincremen, es war fast eine zärtliche Massage.
„Pass auf Jo, wenn du so weiter machst, kann ich mich nicht mehr umdrehen…“. „Oh, entschuldige. Ich wollte dir nicht zu nahe treten…“. Er hörte schlagartig auf. „Quatsch. Mach weiter. Wir sind doch unter uns und außerdem genieße ich es.“. Das ließ sich Jo nicht zweimal sagen. Ich spürte seine Hände und ich wollte mehr davon. Als er dann vorsichtig etwas mit der Hand an die Shorts kam, glitt seine Hand etwas darunter. Nur ganz leicht. „Pass auf, dass du meine Shorts nicht einsaust – Zieh sie einfach ein Stück runter!“. Ganz vorsichtig zog Jo meine Shorts etwas tiefer. Jetzt konnte ich mich nun wirklich nicht mehr umdrehen.
„So und jetzt die Vorderseite!“ –„ Ich glaube Jo, da müssen wir etwas warten…“. Aber von Jo kam nur der leise gesprochene Befehl: „Umdrehen!“.
Natürlich tat ich es und es war mir sehr peinlich, mein bestes Stück machte eine große Beule in der Shorts, die dadurch steil nach oben stand.
„Mach dir nichts draus Dirk – das passiert jedem Mal und hat noch nichts zu bedeuten.“. “Ja aber Jo, um ehrlich zu sein, es gefällt mir, das was du tust – also ich meine auch, dass du es tust!“
Ich hatte es gesagt, jetzt war es raus. Denn ganzen Morgen hatte ich schon überlegt, was es ist aber jetzt war es mir klar. Ich mochte Jo und zwar mehr, als ich mir selbst zugestehen wollte.
Unterdessen massierte oder cremte Jo behutsam meine Vorderseite ein. Seine Berührungen waren zärtlich und Balsam für meine Seele. Mein bestes Stück war da gleicher Meinung und zeigte dies auch.
„Soll das heißen, Dirk, dass du doch auf Männer stehst?“. „Hm, das weiß ich nicht aber zumindest mag ich dich.“ Ups, da hatte ich schon wieder so etwas gesagt. „Und ich weiß, nicht wie.....“ weiter kam ich nicht. Jo legte mir seine Hand auf die Lippen“ Passt, nicht sprechen, genießen.“.
Die nächste halbe Stunde wurde kein Wort gesprochen. Jo massierte mich von allen Seiten. Manchmal wünschte ich mir sogar, er würde endlich meine Shorts ausziehen und weitermachen aber er tat es nicht.
„So, jetzt bist du aber dran Jo!“ „Dafür haben wir keine Zeit mehr, wir müssen wieder los!“
„Schade.“ Er lächelte mich an. Ja, ich wollte Jo berühren aber dies konnte ich nun nicht mehr.
Wir packten unsere Siebensachen zusammen und auf dem Weg nach unten redeten wir über Gott und die Welt. Nur eines hatte sich verändert. Wir waren vertrauter geworden und ich sah Jo jetzt in einem anderen Licht. Zum ersten Mal zog ich es in Betracht, wie es wäre, mit einem Mann zusammen zu sein. Meine Vorstellungen, die ich bisher hatte, musste ich gründlich revidieren. „Jo…“ wir waren fast unten angekommen „Ja…“ „komm mal her!“ Jo war etwas überrascht. Ja und dann nahm ich ihn einfach in die Arme „Danke für alles.“. „Hey Dirk, das klingt ja so, als wenn wir uns nicht wiedersehen?“ „Doch, doch aber ich musste das jetzt einfach mal tun.“. Ja und dann kam etwas, mit dem ich gar nicht gerechnet hatte. Jo gab mir einen kurzen Kuss direkt auf den Mund, dann drehte er sich um, lief Richtung Anleger und rief: „Das musste ich jetzt einfach tun und nun: Wer zuerst da ist!“.
Ziemlich verdutzt stand ich da aber ich fühlte mich gut und als ich Jo laufen sah, begann ich auch zu rennen.
Wieder auf dem Schiff angekommen, trennten sich unsere Wege schnell, da Jo arbeiten und ich ja auch mal wieder bei meinen Eltern vorbei schauen musste.
Der Abend verlief viel zu langsam. Ich hatte mich mit Jo verabredet aber erst um 11.00 Uhr, vorher konnte er nicht.
Wir wollten uns in der Disko an Bord treffen. Natürlich war ich schon vorher da. Da ich wegen der Medikamente nichts trinken durfte, bestellte ich mir eine Coke, zog mich in eine Ecke zurück und lauschte der Musik. Die spielten da auch noch Grönemeyer mit Flugzeuge in meinem Bauch. So gab ich mich meinen Gedanken hin.
Fast hätte ich Jo verpasst! Er stand plötzlich auf der Tanzfläche und schaute sich suchend um.
Ich gab ihm ein kurzes Zeichen. Als er mich sah, setzte er ein Lächeln auf und kam rüber.
„Ich dachte schon, du bist nicht da. Lass uns an die Luft gehen, ich hatte schon den ganzen Abend laute Musik und bin ziemlich fertig.“
Am Liebsten hätte ich ihn jetzt in den Arm genommen aber das ging nicht bei so vielen Menschen und außerdem hatte Jo erzählt, dass die Crew sich nicht mit den Gästen einlassen darf.
„Was hältst du davon, wenn wir was zu trinken organisieren und dann zu mir gehen, um uns einen gemütlichen, ruhigen Abend machen. Da kannste auch mal die Füße hochlegen.“
„Super. Geh schon mal vor, ich hol noch was zu trinken und komme dann nach“. Gesagt, getan.
Zehn Minuten später waren wir bei mir in der Kabine. Jo hatte eine Flasche Wein organisiert.
„Kann ich mich schnell bei dir etwas frisch machen Dirk? Ich habe das Gefühl, ich schwitze noch überall.“ „Klar im Bad sind Handtücher.“. Eigentlich sollte ich ja nichts trinken aber während im Bad die Dusche lief schenkte ich uns ein Glas Wein ein. Eins wird schon nicht schaden.
Dann kam Jo aus dem Bad, er hatte sich nur das Handtuch um die Hüfte gewickelt und nahm ein Schluck Wein. „So jetzt geht’s mir schon besser.“.
Ich konnte meinen Blick gar nicht von seinem durchtrainierten, braungebrannten Körper wenden. Ich beschloss mutig zu sein, denn ich hatte wieder dieses unbeschreibliche Gefühl. Ich wollte ihn anfassen. „So Jo, jetzt leg dich mal hin, denn eine Massage haste noch gut!“.
Ich wagte es kaum zu hoffen aber Jo lächelte nur und legte sich aufs Bett und er hatte nichts außer dem Handtuch um die Hüften an.
„Gut, dass ich noch Penaten-Öl habe…“. Mutter besteht immer darauf. Jetzt weiß ich, wofür das gut sein kann. Ich setzte mich seitlich neben Jo und fing an ihm sanft den Rücken mit ordentlich Öl zu massieren. Was soll ich noch groß sagen. Ich fand es toll Jo zu berühren. Er scheinbar auch, denn er hatte die Augen geschlossen. „An was denkst du?“.
„Im Moment denke ich gar nicht, ich genieße deine Massage.“ Nachdem ich ihn eine Weile massiert hatte, flüsterte Jo: „Pass auf, dass du das Handtuch nicht einsaust…“. Ich wollte es etwas beiseite schieben. Jo hob sein Becken hoch „Ja, dann machen wir es doch gleich weg. Wir sind doch unter uns.“. Und mit einmal Ziehen hatte ich das Handtuch weg. Der Anblick war atemberaubend. Jetzt lag Jo mit seiner ganzen Schönheit vor mir. Der Körper war einfach perfekt. Ich konnte nichts dafür aber ich musste auch seinen Po berühren und ölte ihn mit ein.
Das Ganze machte mich unheimlich an. Ja, ich gebe es zu. Und ich wollte das Spiel noch weiter treiben und hauchte ihm den Befehl ins Ohr „Umdrehen!“.
Die zaghafte fast geflüsterte Antwort war: „Bist du sicher?“ „ Klar, wir sind doch unter uns und was ich angefangen habe, mache ich auch fertig!“.
Jo drehte sich um. Jo war erregt, nein, er war nicht erregt, er war super erregt. Mein Blick blieb auf seinem besten Stück haften. „Dirk tut mir leid, aber…“ Diesmal legte ich ihm den Finger auf die Lippen und setzte meine Massage fort. Das ging noch 20 Minuten so. „Du Jo, darf ich ihn mal anfassen, ich habe das noch nie gemacht?“ Es kam nur ein leichtes Nicken. Jo hatte die Augen weiter geschlossen. Und so erkundete ich zum ersten Mal einen männlichen Körper und fand es toll. Immer wenn ich mit meinen Massagen sein bestes Stück berührte, stöhnte Jo ein wenig. Ja und dann klingelte das Telefon! Wir beide erschraken ziemlich.
Ich meldete mich mit einem kurzem „Ja?“. „Hier ist die Brücke. Wir suchen Johan ist der eventuell bei dir? Wenn ja, soll er bitte sofort auf die Brücke kommen!“ Das war es mit unserem gemütlichen Abend. Jo hastete in seine Klamotten, gab mir einen flüchtigen Kuss und war verschwunden.
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