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Die Geschichte einer Liebe
Teil 1
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Informationen
- Story: Die Geschichte einer Liebe
- Autor: Audilove
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Kurzgeschichte
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Dies ist meine erste Story. Also bitte seid gnädig mit mir :)
Danken will ich:
Meiner Muse, viele Stunden habe ich schon mit dir unzählige Szenarien erstellt, bis hin zu ganzen Völkern.
Meinem Schwiegervater, sein Urteil in Sachen Geschichten wird mir immer sehr wichtig sein.
Meinem Freund, ohne den diese Geschichte nie entstanden wäre.
Der Redaktion von Nickstories, die meiner Story mit ihren Ideen und Kritiken sehr geholfen haben.
Euch möchte ich nun viel Spaß wünschen. Gebt einem Auto eine Chance, vielleicht ein paar eurer Minuten zu stehlen.
Audilove
Ich bin ein Auto.
Ich bin ein Auto? Ja, ich bin ein Auto! Ein Audi, um genau zu sein. Ein sphärenblauer Audi A4 mit Metalliceffekt. Man kann sagen, ich sehe echt schick aus. Na ja, zumindest mein Besitzer macht das. Der ist echt stolz auf mich, er hat mich sozusagen von seinem ersten Lohn gekauft. Aber das ist eine längere Geschichte und ich wollte euch ja von mir erzählen.
Ein Auto also. Ihr werdet euch fragen, ob ihr noch bei Verstand seid, immerhin haben die wenigsten von euch je mit Autos gesprochen, aber doch... wir alle können sprechen. Na ja, einige mehr oder weniger gut.
Gerade neulich bin ich so einem blöden Mercedes begegnet. Aus Stuttgart. Dieser elende aufgeblasene Wichtigtuer. Grunzt mich dumm an, ich soll aus dem Weg gehen. HA!, nicht mit mir. Wenn ich etwas kann, dann ist es einen Mercedes abhängen. Denken, sie wären etwas Besseres, nur weil sie diesen Stern tragen...
Egal, wo war ich?
Ach ja, sprechende Autos. Wir sprechen natürlich meistens untereinander. Und das könnt ihr Menschen sowieso nicht verstehen. Und sehr, sehr selten sprechen wir auch zu Menschen. Aber wehe ihr verwechselt das mit diesen Navigationsgeräten. Die haben damit nichts zu tun.
Warum aber schreibe ich nun diese Geschichte? Und dann auch noch bei euch? Na ja, ...wie soll ich es sagen? Ich fange mal ganz von vorne an. Jedes Auto bekommt bei der Geburt eine Seele. Kurz nachdem der Motor eingebaut wurde, ich glaube ihr nennt diesen Vorgang Hochzeit. Wobei das eigentlich nicht stimmt. Hochzeit ist bei euch ja auch was anderes. Ich würde es eher als Geburt bezeichnen. Diese Seele kann wie bei euch Menschen männlich oder weiblich sein. Im Großen und Ganzen ist das aber auch alles, was wir gemein haben. Über uns selbst haben wir recht wenig Kontrolle. Selber fahren können wir nicht. Wollen wir auch gar nicht, wozu haben wir euch. Aber wir können kleinere Sachen beeinflussen. Die Musik, die ihr von euren CDs abspielt. Kleine, fiese Defekte, wenn wir keine Lust haben zu fahren. Oder wir verstellen die Innen- und Außenspiegel, das Lenkrad und die Sitze, nur um euch zu ärgern. Sehr, sehr selten beeinflussen wir euren Geist, um uns selbst gewisse Vorteile zu verschaffen.
Was wir zum Beispiel immer entscheiden, ist der Parkplatz auf dem wir stehen. Nur merkt ihr das nicht. Es ist sowas wie Telepathie. Na ja, es muss sein. Seht mal, wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr für mehrere Stunden nachts neben einem dieser bescheuerten Mercedesse stehen müsstet? Und niemand da, der euch vor seiner abgrundtiefen Dummheit beschützt. Und dieses idiotische Auto versucht dann ständig, ein Gespräch mit euch anzufangen, über belanglose Sachen, Kolbenvergleiche, Höchstgeschwindigkeiten oder wie toll seine Lackierung neben eurer zur Geltung kommt. Nenene, da greifen wir immer ein.
Gerade bei der Parkplatzsuche sprechen wir uns untereinander immer ab. Sobald wir merken, dass ihr einen Parkplatz sucht, strecken wir unsere Fühler aus, sprechen die anderen Autos an, fragen nach, wo überhaupt ein Platz frei ist und entscheiden, ob uns das benachbarte Auto sympathisch ist. Und um euch mal ein kleines Geheimnis zu verraten: Solltet ihr jemals stundenlang auf der Suche nach einem Parkplatz gewesen sein, hatte euer Auto entweder einen ganz miesen Tag oder alle anderen haben es einfach nicht gemocht. Sowas kommt vor, es liegt nicht an euch oder dem Auto. Wir sind, was das betrifft, eigen.
Nun ja, wie ihr seht, können wir sehr wohl Antipathie gegen ein Auto entwickeln. Was im Moment aber noch viel wichtiger ist, wir können auch Sympathie entwickeln. Starke Sympathie, bis hin zu, wie nennt ihr das so schön: Liebe. Und auch da beeinflussen wir euch ab und zu. Wisst ihr, wenn wir uns verlieben, dann versuchen wir natürlich so oft wie möglich zusammen zu sein. Ihr könnt das jetzt nicht mit eurer Art von "Zusammensein" vergleichen, weil… na ja, zwei Autos, die miteinander "kuscheln", haben wenig mit Liebe zu tun. Viel eher mit der Unfähigkeit ihrer Besitzer, Gefahren zu erkennen und zu meistern.
Wir leben unsere Liebe anders aus. Im Grunde reicht es schon, wenn wir in einer lauschigen Garage nebeneinander stehen und Gedanken austauschen können. Stundenlange Gespräche über Gott und die Welt. Na ja… Gott. Für uns gibt es keinen Gott. Ok, das ist gelogen. Für mich gibt es keinen Gott. Manche von uns, besonders die Mercedesse, verehren ihren Geburtsort als eine Art Gottheit. Pilgern da einmal alle 5 Jahre hin und schwelgen in Erinnerungen. Ich kann daran nichts finden. Was ist so toll daran, ein paar Einzelteile zusammenzufügen? Das einzige, was vielleicht verehrenswert ist, ist die Tatsache, dass wir mit dem Motor unsere Seele bekommen. Warum und von wem, das weiß keiner. Ob es nun ein Gott ist, magische Zusammenhänge oder einfach ein Sack Reis, der irgendwo umgefallen ist… es ist egal. Niemand weiß es und niemand wird es herausfinden. Aber ich schweife ab.
In unserer Welt herrschen natürlich auch die gängigen Geschlechtervorstellungen. Männliches Auto verliebt sich in weibliches Auto. Und umgekehrt. Jegliche Beziehungen zwischen zwei männlichen oder zwei weiblichen Autos werden argwöhnisch beäugt und…, na, ihr kennt das sicher.
Und ach oh Wunder: Ich gehöre zu den männlichen Autos, die sich eher zu anderen männlichen Autos hingezogen fühlen. Mit anderen Worten (und ja, ich muss diesen Satz einfach schreiben):
Ich bin ein schwules Auto.
Unglaublich aber wahr. Und aus diesem Grund erzähle ich euch diese Geschichte. Ich denke mal, ihr könnt am besten nachvollziehen, warum.
Vor 7 Monaten lernte ich auf einem Parkplatz eines eurer Konsumtempel einen Škoda Oktavia kennen. Sein Name war David, er war Flamenco-rot metallic, und wie soll ich sagen, die Farbe stand ihm prächtig. Wie immer war ich auf Parkplatzsuche, da hörte ich diese samtweiche Stimme. Tiefer Bass, der in der Ölwanne kribbelt, kennt ihr das? Er hatte mir mal auf einem Messeparkplatz länger zugehört und fand das, was ich zu sagen hatte, sehr interessant, traute sich damals allerdings nicht, in das Gespräch einzusteigen.
Georg war mit dabei und wie soll ich sagen… Georg ist ein 20 Jahre alter Volvo. Ein Urgestein sozusagen. Und keinesfalls klapprig, sein Besitzer hält ihn absolut in Schuss. Er ist also ziemlich respekteinflößend. Warum ich mich als junger Hüpfer so gut mit einem alten erfahrenen Auto unterhalten kann, fragt ihr euch? Na ja, Georg ist mein Nachbar. Also eigentlich ist Georgs Besitzer der Nachbar meines Besitzers, aber das ist im Grunde dasselbe. Als Platzhirsch in unserem kleinen Vorort hatte er natürlich Mitspracherecht. Vor allem, wenn es um seinen Nachbarn geht. Also um den Nachbarn seines Besitzers. Und dessen Auto. Ach ihr wisst schon was ich meine. Es ist alles ein wenig kompliziert. Mein Besitzer machte damals eine Probefahrt mit mir. Natürlich fuhr er auch durch sein Zuhause. Georg bekam das mit und sprach mich gleich an. Er stellte mir Unmengen an Fragen und anscheinend hab ich sie zu seiner Zufriedenheit beantwortet. Ein paar Tage später wurde ich sein Nachbar und seitdem haben wir viel Spaß miteinander. Vor allem, wenn wir gegen das hochnäsige VW-Ehepaar von gegenüber lästern. Aber dazu später, ich schweife nämlich schon wieder ab. Ihr solltet mich ab und zu daran hindern.
Wo war ich? Ach ja, David. Bei ihm angekommen, tauschten wir die normalen Höflichkeitsfloskeln aus, also Komplimente über Aussehen und so weiter. Recht schnell erzählte mir David von der Aktion auf dem Messeplatz und gab auch gleich seine Meinung zum Besten. Ihr fragt euch sicherlich, um was es ging? Eigentlich etwas total Uninteressantes für euch, nämlich die richtige Reifenwahl. Es gibt nicht viele Autos die sich damit beschäftigen. Dabei ist das Thema so wichtig. Der Reifen ist das am meisten unterschätzte Konstruktionsteil von uns. Er allein sorgt für die effektive Übertragung von Kräften, sei es beim Beschleunigen, in der Kurve oder beim Bremsen. Man muss extrem viele Sachen beachten: Breite, Querschnitt… Was? Ich schweife… oh… danke…
Ganze zweieinhalb Stunden haben wir uns miteinander unterhalten. Und das nur über Reifen. Es war einfach wunderbar. Wir konnten richtig schön miteinander streiten und am Ende fanden wir immer noch einen Kompromiss. Ihm zuzuhören war eine wahre Freude. Seine Gedanken waren klar und präzise, gut strukturiert, man merkte, dass er sich in dem Thema zuhause fühlte. Wir waren gerade in einer hitzigen Diskussion über die richtige Breite eines Reifens, als seine Besitzerin mit einem vollen Einkaufswagen und ordentlich Schmackes gegen meine rechte Tür bollerte.
Es tat weh. Noch nie hatte ich mich verletzt oder etwas Ähnliches. Keinen einzigen Unfall gehabt, keinen Kratzer. Und dann das. Eine dicke Beule und Lackschaden. Ich glaube, ich hab vor Schmerzen die Hälfte meines Wischwassers verloren. David fing sofort an mich zu trösten und entschuldigte sich tausendmal für seine Besitzerin. Sie sei gar nicht so dusselig, hätte nur einen sehr stressigen Tag gehabt. Seine Worte waren wie Politur auf meiner geschundenen Außenhaut. Seine Besitzerin allerdings reagierte fast panisch. Viel zu hektisch warf sie fluchend ihren Einkauf in seinen Kofferraum. Und da hatte er eine Idee. Schnell schilderte er sie mir und trotz meiner Schmerzen verstand ich sie und stimmte ihm schnell zu.
Kurze Zeit später war David weg und ich hatte einen kleinen Zettel an meinem Scheibenwischer geklemmt. Mit Name, Adresse und Telefonnummer seiner Besitzerin.
Mein Besitzer sah schon etwas säuerlich aus, als er den Schaden an meiner rechten Tür sah. Allerdings hellte sich seine Miene auf, als er den kleinen Zettel sah. Er zückte gleich sein Handy und rief an. Da David und ich uns abgesprochen hatten, halfen wir der Konversation der beiden etwas nach. Und schon hat mein Besitzer ein Treffen für den nächsten Tag vereinbart. Wunderbar. Trotz der Schmerzen schaffte ich den Rückweg ohne Probleme, auch mein Wischwasser wurde wieder aufgefüllt.
In meiner Garage angekommen, habe ich mich an diesem Abend sehr zurückgezogen. Georg wollte mir eine seiner unzähligen Geschichten erzählen, aber ich versank in Träumen von David. Nun, seine Erfahrung im Umgang mit Autos sagte ihm, mich besser in Ruhe zu lassen.
Am nächsten Tag erzählte ich ihm aber von der Begegnung. Ich konnte sein Stirnrunzeln regelrecht fühlen. Hmm... okay... ich habe es gefühlt. Immerhin können Autos nicht die Stirn runzeln. Egal. Er machte sich Sorgen um mich. Er erzählte mir von einem alten Autopaar, beide wurden vor 5 Jahren verschrottet. Sie wohnten vor mir hier und auch sie waren beide männlich. Sie hatten es nicht leicht in der Nachbarschaft. Er gab mir allerdings ein paar gute Ratschläge, wie ich damit umgehen könnte und wie ich meine Nachbarn, vor allem Frederike und Paul, die beiden VWs von gegenüber, unter Kontrolle halte. Kurze Zeit später kam mein Besitzer und wir fuhren los. Leise hörte ich noch Georg, wie er mir viel Glück wünschte.
Von weitem sah ich ihn dann auch schon leuchten. Unverwechselbar dieses Rot. Und ich freute mich. Er anscheinend auch, er hatte seit heute morgen den Platz neben ihm freigehalten und niemanden dort parken lassen. Das typische „ich suche den Parkplatz aus, nicht mein Fahrer“-Spiel folgte (mein Besitzer kannte David ja noch nicht wirklich) und ich stand neben ihm.
Überschwänglich begrüßend lamentierten wir eine Weile über die Benzinpreise, bis unsere Besitzer kamen und meine rechte Tür begutachteten. Schnell kamen David und ich überein, dass wir den beiden ein noch wenig mehr auf die Sprünge helfen wollten. Das ganze entwickelte sich fast zu einem kleinen Spiel, wer die besseren Ideen zum Verkuppeln hatte.
Darüber was das Ganze für uns beide bedeutete, dachten wir nicht nach. Obwohl ich ehrlich zugeben muss, dass mir seine Gesellschaft immer mehr gefiel. Ein wenig in mich rein grinsend stellte ich fest, dass er einen vorbeifahrenden Mercedes böse anbrummte. Er gefiel mir immer mehr.
Letzten Endes wurden wir in unserer Debatte, was die beste Verkupplungstaktik sei, von unseren Besitzern unterbrochen. Beide stiegen in mich ein und David verabschiedete sich schnell. Mir würde schon etwas einfallen und ich soll mein Bestes geben.
Und das tat ich. Dank des CD-Wechslers konnte ich die Musik sehr schön beeinflussen, David hatte mir dahingehend ein paar Tipps gegeben. Random-Funktion ist etwas tolles und unauffälliges. Meine beiden Gäste begannen ein ausführliches Gespräch über die Musik und sich selbst. Dass ich in der Werkstatt von einem dieser wirklich tollen Lackdoktoren verarztet wurde, ist eigentlich recht unwichtig.
Zurück bei David konnte ich ihm von meinem Erfolg berichten und gemeinsam planten wir die weitere Vorgehensweise. Es war eine Wonne ihm zuzuhören. Das Kribbeln in der Ölwanne breitete sich langsam auch in mein Getriebegehäuse aus. Ich war verliebt. Und an seinen doch sehr warmen Gedanken merkte ich, dass es ihm selber nicht besser ging.
Aber auch bei unseren Besitzern hat es anscheinend gefunkt. David und ich mussten kaum noch verkuppeln, dabei müssten wir uns doch gerade mit kuppeln auskennen. Hehehe, entschuldigt den kleinen Wortwitz.
Wir sahen uns nun immer öfter. David kam auch mal bei mir vorbei, also… seine Besitzerin besuchte meinen Besitzer… ihr wisst schon wie ich das meine. So konnte ich ihm auch Georg vorstellen. Die beiden verstanden sich auf Anhieb, was mir sehr wichtig war. Georg war ja fast so etwas wie es ein… wie nennt ihr das? Vater? Ja… Georg war wie ein Vater für mich. Selbst Frederike gefiel David, was uns einige stichelnden Kommentare von Paul einbrachte. Er war es auch, der einmal den ganzen Vorort gegen uns zwei aufgebracht hat. Dank Georgs Hilfe konnten wir das aber schnell hinter uns lassen und die Gemüter kühlten recht schnell wieder ab.
Es war eine wunderbare Zeit. Wir entdeckten immer mehr Gemeinsamkeiten. Die Vorliebe für philosophische Diskussionen über Reifenwahl teilten wir ja bereits, auch die kleine Aversion gegen gewisse Fahrzeuge mit einem Stern im Kühlergrill oder auf der Haube. Aber das wir auch gerne nachts den Geräuschen der Natur lauschten oder lange Unterhaltungen mit den gemütlichen Brummis führten, waren Dinge, die uns immer mehr verbanden. Von der Vorliebe, die in einem Teil des Landes vermehrt vorkommenden Trabbis gerne zu erschrecken, ganz zu schweigen.
Unsere Besitzer waren fast zur Nebensache geworden. Eines Tages kam ein Wagen die Auffahrt des Hauses meines Besitzers hochgefahren, der ein unwahrscheinliches Selbstbewusstsein hatte. Gleich nachdem er mich bemerkt hatte, gab er mir zu verstehen, dass er sich jetzt hier hinstellen würde und ich nichts dagegen unternehmen könne. Er stellte sich als Manni vor und war ein Mercedes Sprinter. Ein Mercedes. Sein doofer Stern prangte mir riesengroß ins Gesicht. Ich bereitete mich schon seelisch und moralisch auf ein langwieriges und -weiliges Gespräch vor, da fing er plötzlich an, kleine Anekdoten zu erzählen. Umzugsgeschichten. Und so langsam dämmerte es mir. Davids Besitzerin zog ein. Manni schwärmte ein wenig von ihr, niemand hat ihn vorher so sanft gefahren und schon gar nicht so vorsichtig beladen. Anscheinend musste ich meine Meinung doch ein wenig berichtigen. Nicht alle Mercedesse waren dumme Ignoranten. Nur die meisten. Manni aber auf jeden Fall absolut nicht!
Von da an gab es nur noch schöne Momente in meinem Leben. Am ersten Abend, an dem David in meine Garage kam, mussten wir uns erstmal an die Situation gewöhnen. Wisst ihr, die Garage eines Autos ist etwas sehr persönliches. Aber David gefiel sie wohl, am nächsten Abend wollte er wieder rein.
Das Ende?
So verbrachten David und ich den letzten Monat wirklich glücklich. Bis... ja... bis gestern. Er kam nicht zurück. Seine Besitzerin kam nicht zurück. Es... es war einfach... ich hatte Angst. Große Angst. Mein Besitzer aber auch. Er rief überall an, kam dann sehr schnell zu mir und wir fuhren los. Unser Ziel war ein Krankenhaus. Ich ahnte Schlimmes. Er blieb lange in dem großen Gebäude und ich... ich ertrank in Sorge um David. Jeden Krankenwagen fragte ich nach ihm, aber keiner konnte mir Auskunft geben. Dann kam mein Besitzer wieder. Er sah geknickt aus. Ich hielt es nicht mehr aus und nahm fast brutal von seinem Geist Besitz. Ich wollte, dass er zu David fuhr. Und er tat es.
Wir bogen auf einen großen Hof ein. Ängstlich sah ich mich um, fragte, weinte. Und dann sah ich ihn. Er war wach. Er erzählte mir von dem Unfall. Ein Mercedes. Arrogant wie sie sind, dachte dieser andere Wagen, er könnte es mit David aufnehmen. Es war ein Fehler. Der Mercedes brannte aus, David überlebte. Aber zu welchem Preis...
Nachwort
Diese Story wurde im Rahmen der Challenge 2018 "Aus alt mach neu" fortgesetzt von den Autoren Hyen, Lupodicorridore und Miloh_R..
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