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Schatten der Vergangenheit

Teil 4 - Die Stelle am See und Kreislaufprobleme

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Informationen

 

Nach einer gemütlichen Fahrt im Cabrio auf der Uferstraße am See entlang, parkt Chris auf einem Parkplatz nah am Wasser.

„Ist es denn weit zu der besagten Stelle Chris?“

„Nein überhaupt nicht. Das schaffst du gut mit den Krücken und auch mit Adilette. Die steht dir übrigens richtig gut.“

„Danke dir. Ich bin jetzt echt gespannt, wohin du mich entführst.“

„Dann folge mir einfach. Komm, ich bin gespannt, was du sagst.“

Chris hat die Picknick-Decke aus dem Kofferraum genommen und die beiden laufen langsam los, Chris hat dabei immer ein Auge auf Tom und seine Zehen. Tom entgehen seine Blicke nicht. Es gefällt ihm sehr, dass Chris so aufmerksam ist.

„Jetzt müssen wir hier ein kurzes Stück am Schilf entlang Tom. Das sollte aber gehen mit den Krücken.“

„Ja das geht ganz gut. Oh, ist das dort vorne die Stelle Chris? Das ist sehr, sehr schön hier. Versteckt im Schilf und mit Blick auf das Wasser.“

Tom hat seinen Gips auf dem linken Fuß abgestellt und schaut auf den See, während Chris die Decke für sie ausbreitet. Danach stellt er sich vor Tom und umarmt ihn an der Hüfte.

„Es freut mich sehr, dass es dir gefällt Tom. Und ich bin froh, dass wir hier so versteckt sind.“

Die beiden küssen sich zärtlich und ausgiebig. Chris ist sehr glücklich, Tom getroffen zu haben. So ein lieber Kerl. Und er scheint das gleiche zu fühlen. Tom bittet Chris, ihm behilflich zu sein, sich auf die Decke zu legen, da es im Stehen mit den Krücken nicht möglich ist, Chris auch zu umarmen. Kurz darauf liegen sie auf der weichen Decke im Schilf. Ihre Blicke treffen sich. Chris entdeckt etwas erschrocken, dass Tom Tränen in den Augen hat.

„Bitte halt mich ganz fest Chris.“

„Hey Tom was ist denn los? Komm her. Warum weinst du denn? Es ist doch so schön hier?“

„Genau deswegen. Es ist so schön Chris. Das überfordert mich gerade ein bisschen. Aber ich genieße auch diese körperliche Nähe sehr. Ich merke gerade, wie sehr ich das vermisst habe. Ich hatte das so lange nicht.“

Jetzt ist es Chris, der etwas überfordert ist mit diesem plötzlichen Geständnis von Tom. Jedoch empfindet er es als großen Vertrauensbeweis. Er drückt ihn fest an sich, und versichert ihm, für ihn da zu sein. Sie bleiben eine Zeit lang so liegen. Tom genießt den Halt und beruhigt sich dadurch.

„Hier kann man doch sicher auch gut baden, was meinst du Chris?“

„Ja, das kann man sogar sehr gut. Ich habe diese Stelle hier auch erst kürzlich entdeckt. Es geht nicht sehr steil rein in das Wasser.“

„Das klingt gut, aber bis mein Gips wieder runterkommt, ist die Badesaison vorbei.“

„Warum solltest du denn nicht mit Gips in den See? Du hast doch den Schutz zum Duschen. Der schützt den Gips auch hier.“

„Meinst du echt? Und mit den Krücken ins Wasser?“

„Die Krücken bleiben hier. Ich bin ja bei dir. Du stützt dich einfach auf mich.“

„Da bin ich gespannt Chris. Aber baden im See klingt echt gut. Das versuchen wir.“

„Gerne. Find ich cool, dass du es ausprobierst.“

„Na was soll schon passieren. Im schlimmsten Fall wird der Gips nass. Und ich habe ja einen Fachmann bei mir.“

Tom zwinkert Chris zu und die beiden genießen Arm in Arm die Zeit im Schilf, bis sie einige Stunden später wieder zu Tom nach Hause fahren.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück bekommt Chris eine Nachricht von Marco, ob sie sich am Abend mit ihm treffen wollen.

„Das ist eine schöne Idee. Wo wollen wir uns denn treffen Chris?“

„Marco hat eine Bar vorgeschlagen bei ihm um die Ecke. Ich hätte Lust. Bist du auch einverstanden?“

„Ja absolut. Ich habe wirklich lange genug zu Hause gesessen.“

Chris hat Marco zugesagt und sie haben verabredet, dass sie ihn am Abend abholen. Marco wartet bereits unten. Er begrüß Tom und Chris mit einer Umarmung und erkundigt sich nach Toms Bein. Er berichtet, dass er selbst einen Gipsfuß hatte vor nicht allzu langer Zeit. Darüber hatte er Chris kennen gelernt, als seinen Patienten.

„Wollen wir los? Die Bar ist wirklich nicht weit Tom.“

„Das geht schon Marco, wirklich.“ Die Drei machen sich auf den Weg.

„Ok Tom. Ich weiß ja noch, wie anstrengend das mit Krücken ist. Ich hatte aber nicht das ganze Bein in Gips, so wie du. Nur bis zum Knie. Du bist dadurch noch deutlich eingeschränkter. Wie lange hast du den Gips jetzt schon?“

„Seit vier Wochen. Können wir bitte kurz stehen bleiben?“

Chris schaut zu Tom und fragt, ob alles in Ordnung ist.

„Ja klar, ich brauchte nur kurz ne Pause. Es geht schon wieder.“

Kurz darauf erreichen sie die Bar. Chris hat direkt einen Tisch entdeckt und geht voraus, damit niemand ihnen den schönen Platz stibitzt. Marco begleitet Tom durch den vollen Raum. Das ist nicht ganz einfach mit den Krücken und dem großen Gips.

„Marco ich muss mich schnell setzen, mir ist ganz schwindelig.“

„Hey Tom, was ist los?“ Marco greift Tom unter die Arme. „Komm, wir sind schon fast am Tisch. Setz dich rasch.“

Chris kommt dazu und mit Hilfe von Marco sitzt Tom sicher auf einem Stuhl. Direkt neben Chris. Das war knapp.

„Was war denn plötzlich los? Geht es jetzt wieder?“

„Ich kann es gar nicht sagen was passiert ist. Der Gips ist plötzlich so schwer geworden. Und es begann sich zu drehen vor meinen Augen. Vielleicht habe ich zu wenig getrunken.“

„Und zu wenig gegessen. Wir bestellen direkt was. Und eine Cola. Zucker hilft sicher auch. Leg den Gips erstmal hoch Tom. Nur gut, dass du nicht hingefallen bist.“

„Oh man, das hätte mir noch gefehlt. Aber jetzt verderbe ich euch den Abend.“

„Tom jetzt rede keinen Blödsinn. Das kann doch passieren. Wir sitzen hier beisammen, essen etwas und dann gehts dir auch gleich besser. Du verdirbst überhaupt nichts.“

Chris legt den Arm um Tom, gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Tom wirkt immer noch leicht geknickt, sein Kreislauf erholt sich jedoch rasch. Der weitere Abend verläuft entspannt bei guten Gesprächen. Der Gipsfuß von Tom liegt die ganze Zeit bei Chris auf dem Schoß. Tom hat die Gipszehen immer ein wenig bewegt, Chris hat sie gestreichelt und massiert. Nachdem sie bezahlt haben, wollen sie aufbrechen.

„Ich hole das Auto hier her, dann musst du nicht die ganze Strecke zurück mit den Krücken.“

„Chris ich schaffe das schon, wirklich.“

„Das ist gar kein Problem Tom. Ich bin gleich zurück. Ihr könnt euch ja schon langsam auf den Weg nach draußen machen.“

„Chris hat recht, du wärst eben bald umgekippt. Komm, wir gehen langsam raus. Ich leiste dir Gesellschaft.“

Tom gibt sich geschlagen, hebt seinen Gips vom Stuhl und begibt sich mit Marco vor die Tür.

„Ich komme mir so blöd vor. Ich war doch sonst nicht so schlapp.“

„Tom, mach dir keine Gedanken, das ist normal. Du hast eine heftige Verletzung. Da ist dein Körper ordentlich beschäftigt. Das wird sich auch wieder bessern. Und schön, dass Chris sich um dich kümmert.“

„Ja ich bin ihm auch wirklich sehr dankbar. Die letzten Wochen waren recht einsam, bevor ich ihn getroffen habe.“

„Dein Bein hat es auch ordentlich erwischt oder?“

„Ja das stimmt. Schienbeinkopf und Mittelfuß. Die Heilung zieht sich. Und ich bin diesen großen Gips so leid.“

„Du und Chris, ihr habt euch echt gern oder?“

„Ja er ist echt ein lieber Kerl. Und er ist immer so aufmerksam. Ich genieße das sehr.“

„Oh ja, das ist er. Schau, da kommt er schon. Warte, ich mache dir die Autotür auf. Ich laufe das Stück nach Hause.“

„Marco wir können dich auch gerne nach Hause bringen.“

„Danke Chris, das weiß ich. Fahrt ihr mal nach Hause. Ich laufe gern.“

Zuhause angekommen sind die beiden relativ zügig im Bett da sie müde sind. Chris legt noch das Kissen unter den Gips von Tom. Er bedankt sich für den schönen Abend. Sie schlafen rasch ein, Tom in Chris´ Arm.

Mitten in der Nacht wird Chris geweckt durch ein lautes Rufen von Tom. Er kann es erst gar nicht richtig zuordnen, da er tief und fest geschlafen hat.

„Aua, Chris, bitte wach auf!“

„Hey, was ist los Tom?“

„Ich habe einen Krampf im Gips. Man das tut so weh!“

Chris reagiert zügig, setzt sich an das Fußende und drückt Toms Zehen nach oben.

„Hilft es? Mehr kann ich gar nicht tun.“

„Ja, der Krampf lässt langsam nach. Man, das tat echt weh. Hatte ich noch nie. Ich glaube ich war heute zu viel mit den Krücken unterwegs. So ein Mist!“

„Tom du hast lang zuhause gesessen und jetzt sind deine Muskeln etwas überfordert von unseren ganzen Ausflügen. Ich besorge dir morgen Magnesium. Damit ist das schnell behoben.“

„Deine Massage ist so angenehm Chris. Die gefällt mir so gut! Aber lass uns weiterschlafen. Meine Muskeln haben sich beruhigt. Entschuldige bitte, dass ich dich geweckt habe.“

„Du musst dich überhaupt nicht entschuldigen Tom. Es ist alles gut.“

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