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„Liebling, ich bin wieder zu Hause!“ Meine Stimme schallte durch die dunkle Wohnung. ‚Komisch, eigentlich müsste Jonny zu Hause sein‘, überlegte ich. Licht brauchte ich nicht anzumachen, denn der Mond schien hell durch das Fenster neben der Haustür. Wie gewohnt, zog ich meine Schuhe im Flur aus. Moment. Waren da nicht gerade Stimmen gewesen? Ich ging leise dem Geräusch nach und landete schließlich vor der Tür des Schlafzimmers, die nur angelehnt war. Durch den Spalt quetschte sich ein Streifen Licht in den ansonsten dunklen Flur. Langsam erweiterte ich den Türspalt. Eine Wolke aus billigem Aftershave und Schweißgeruch waberte mir entgegen. Dazu kamen Laute, die mehr von Tieren erzeugten Geräuschen ähnelten, als menschlichen Tönen. Und dann sah ich es. Inmitten des zerwühlten Bettes lag Jonny auf dem Rücken. Auf Höhe seiner Lenden ritt ein etwa 25 jähriger Kerl immerzu auf und ab. Auf und ab. Auf und ab.

Für einen kurzen Augenblick schien die Welt um mich herum anzuhalten. Ich konnte nur noch entsetzt auf die sich mir darbietende Szene blicken. Ich schloss einen Moment die Augen. Als ich sie wieder öffnete, hatte die Welt ihre natürliche Bewegung wieder aufgenommen. Sofort zuckte ich von der Tür zurück, trat einen Schritt nach hinten, drehte mich auf dem Absatz um und versuchte, mich so leise wie möglich in den Schatten auf die Treppe zum Obergeschoss zu setzen. ‚Dein Freund betrügt dich gerade‘, schoss es mir durch den Kopf. Noch eben an der Tür hatte sich mein Gehirn geweigert, diesen Gedanke zuzulassen.

Aber nun stürzte er mit voller Wucht auf mich ein. ‚Jonny, der dir heute Morgen noch beteuert hat, wie sehr er dich liebt und dass es für ihn keinen anderen geben wird, hat gerade in eurem gemeinsamen Schlafzimmer mit einem Fremden Sex.‘ Gewaltige Wut kroch in mir hoch. ‚Ich könnte jetzt ins Schlafzimmer stürmen und dann…‘ Tja, und was dann? Sollte ich Jonny anschreien? Ich würde nur in Tränen ausbrechen. Sollte ich diesen Typen anpacken und so wie er gerade war aus dem Haus werfen? Eigentlich würde ich mich mit diesen Aktionen doch nur lächerlich machen. Tränen schossen mir in die Augen und verschleierten meinen Blick. Ich würde einfach hier im Schatten der Treppe warten, bis Jonny seinen Fick verabschiedete. Dann könnte ich ihn zur Rede stellen. Blieb mir nur zu hoffen, dass sie kein Licht anmachten, denn sonst sähen sie mich.

Eigentlich machte es für mich sowieso keinen Sinn mehr, ob er sich entschuldigen würde oder nicht. Für mich war diese Beziehung vorbei. Eigentlich könnte ich auch gleich… Ich wurde in meinen Überlegungen durch das Herannahen Jonnys und seines Betthäschens unterbrochen. Still gingen sie zur Tür. Dort drehte sich der Kerl zu Jonny um. „Es war wirklich sehr schön mit dir.“ „Ich fand es auch atemberaubend. Vielleicht hast du ja demnächst nichts weiter vor und dann könnten wir das wiederholen?“, fragte Jonny leise mit rauer Stimme. „Sehr gern. Ich freu‘ mich schon drauf!“ Der junge Kerl lehnte sich nach vorn und küsste Jonny zärtlich. Daraufhin öffnete er die Tür und verschwand in die Nacht. Nachdem Jonny die Tür verschlossen und sich umgedreht hatte, stand er einen kurzen Augenblick still da. Dann riss er sich los und wollte in Richtung Schlafzimmer verschwinden.

„Pack deine Tasche und verzieh‘ dich!“, zischte ich, all meine Wut unterdrückend. Jonny zuckte bei meinen Worten zusammen und blieb auf der Stelle stehen. „Hast du nicht gehört, was ich gerade gesagt habe?“, fuhr ich ihn lauter werdend an. Jonny tastete nach dem Lichtschalter. Hell flammte die Flurleuchte auf. Er drehte sich zu mir um und starrte mich mit schreckgeweiteten Augen an. „D…du? Hier? Jetzt schon? I…ich meine…“ „Ist mir doch egal, was du meinst. Pack deine Sachen und verschwinde, du widerlicher…Arrrgh“, schrie ich ihn an, während ich aufsprang. Jonny stand immer noch mit weit aufgerissenen Augen da.

Sein Anblick machte mich rasend. Wie ein Stier ging ich auf ihn los und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Seine Starre löste sich und er lief ins Schlafzimmer. Ich folgte ihm. So schnell wie er konnte, schnappte er sich eine Reisetasche, öffnete den Kleiderschrank und begann seine Klamotten hineinzustopfen. Während dessen konnte ich nur, wie paralysiert, am Türrahmen angelehnt stehen und zusehen. Als Jonny fertig war, drehte er sich zu mir um. Sein Blick war unsagbar traurig. „Können wir nicht darüber reden? Hör zu: Es tut mir schrecklich leid. Ich habe dir weh getan. Aber willst du alles einfach so wegwerfen? Unser ganzes gemeinsames Leben einfach so aufgeben?“ „Ich war‘s nicht, der mich hintergangen hat.“ Langsam kam ich wieder zu mir. In mir rangen unsagbare Wut und noch größere Trauer. Mit tränenerstickter Stimme fuhr ich fort: „Noch nie in meinem ganzen Leben hat mich jemand so sehr verletzt wie du. Ich bin es nicht gewesen, der unsere Beziehung kaputt gemacht hat. Ich habe dich nicht betrogen. Von Anfang an habe ich dir gesagt, dass ich keinen Fehltritt verzeihen werde.“ „Ja, klar. Mach es dir nur einfach. Du bist doch hier immer das Unschuldslamm. Du machst doch keine Fehler.“ „Deinen Sarkasmus kannst du dir sonst wo hin schmieren“, zischte ich. Jonny fuhr mich an: „Wer ist denn hier fast nie zu Hause? Wer muss denn immer zu irgendwelchen Seminaren oder Tagungen fahren? Kaum eine Woche ist vergangen, in der du nicht wenigstens eine Nacht wo anders verbracht hast. Ständig war ich allein. Fühlte mich einsam. Du hattest ja nur deine Arbeit im Kopf. Ich spielte doch die ganze Zeit schon zweite Geige.“ Ich widersprach ihm: Was glaubte er, wer er ist? Sollte ich meinen Job nicht ernst nehmen? Egal. Jetzt hatte sich das erledigt. „Schluss“, schrie ich ihn an. „Raus. Ich will dich nie wieder sehen. Ich muss mir keine Vorwürfe von dir anhören.“  Er schaute mich nur mit unergründlich traurig-wütenden Augen an. Jonny nahm seine Tasche und blickte mich flehend an. Ich starrte bloß zurück. Mit einem Kopfschütteln drehte er sich zur Haustür. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir während unseres Streits uns dorthin bewegt hatten. Die Haustür schwang auf. „Du wirst dich wohl nie ändern, Mr. Perfect.“ Damit schritt Jonny in die Nacht hinaus. Mit offenem Mund schaute ich ihm hinterher, bis ihn die Dunkelheit verschlungen hatte.  

Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte ich wieder aus der Erstarrung auf, die mich erfasst hatte. Kälte schlug mir ins Gesicht und kroch langsam in meinen Körper. Ich schloss die Tür und drehte mich um. Immer noch konnte ich nicht begreifen, was gerade geschehen war. Langsam rutschte ich an der Haustür herunter. Tränen quollen aus meinen Augen und rannen mir die Wangen hinab. Lautes Schluchzen erfüllte den Raum.

Eine Woche später hatte ich mich einigermaßen wieder im Griff. Die letzten Tage waren gefüllt von krampfartigen Heulanfällen, vermischt mit laut schreienden Wutausbrüchen. Alles erinnerte mich irgendwie an Jonny. Wie gut, dass ich in meinem eigenen Haus lebte. Sonst hätten eventuelle Nachbarn sicher Anzeige wegen Lärmbelästigung erstattet. Ich rief am Morgen nach Jonnys Verschwinden in der Firma an und nahm mir zwei Wochen Urlaub. Glücklicherweise war das kein Problem für meinen Chef. Aber wie hätte ich auch arbeiten sollen?

Nach dieser ersten, furchtbaren Zeit traute ich mich endlich wieder unter Menschen. Soll heißen: ich musste einkaufen gehen. Auf dem Weg zum nächsten Laden nahm ich eigentlich kaum etwas um mich herum wahr. Zu sehr war ich in meinen Gedanken gefangen, die sich immer nur um Jonny drehten. Jonny. Jonny und immer wieder Jonny. Jonny, wie er mich küsst, wie er mich zärtlich umarmt und wie er mir zart ein ‚Ich liebe dich‘ ins Ohr raunt.

Aber auch wie er da auf dem Rücken liegt und sich mit dem Anderen vergnügt. Tränen rannen über mein Gesicht. Fast wäre ich in ein Auto gelaufen. Laut hupend kam es vor mir zum stehen. Ich schreckte hoch und blieb für einen kurzen Moment wie zur Salzsäule erstarrt stehen. Irgendwann kam ich wieder zu mir. Ich rannte auf die andere Straßenseite und der Verkehr nahm wieder Fahrt auf. Während des Einkaufens versuchte ich mich zu konzentrieren, was mir mehr schlecht als recht gelang. Zumindest hatte ich für die nächste Zeit wieder Nahrungsmittel.

Zu Hause angekommen, verstaute ich meine Einkäufe. Danach machte ich mir einen Kaffee und ließ mich mit der Tasse in der Hand im Wohnzimmer in den Sessel am Fenster fallen.

‚Wie lang er mich wohl schon betrogen hat? Fünf Jahre waren wir zusammen. Eigentlich wundervolle fünf Jahre. Und alles in einer Nacht zerstört. Hatte er eigentlich recht damit, dass ich kaum hier war? Kaum Zeit für ihn hatte? Habe ich ihm meinen Job vorgezogen?‘

Fragen und Selbstzweifel schossen durch mein Gehirn. Inzwischen war der Kaffee in meiner Hand erkaltet. Das brachte mich in die Realität zurück. ‚Schluss mit diesem ständigen Grübeln. Es ist nicht mehr zu ändern, was geschehen ist.‘ Der Kaffee landete im Abfluss. Ich sah mich um. Meine Güte. Alles um mich herum war mehr oder weniger in einem dreckigen Zustand. Ich hatte mich echt gehen lassen. Das benutzte Geschirr stapelte sich. Im Schlafzimmer (die von Jonny ‚benutzte‘ Bettwäsche hatte ich inzwischen vernichtet) türmte sich die Dreckwäsche und im Spiegel über dem Waschbecken im Badezimmer konnte ich mich kaum noch erkennen.

Nach einer ausgiebigen, von Musik untermalten Putzaktion stand ich unter der Dusche, um mich selbst zu reinigen. Als ich damit fertig war, ging ich daran, alles was mich an Jonny erinnerte, in Kartons zu packen und diese auf den Dachboden zu bringen. Mittlerweile war es dunkel geworden. Ich hielt gerade ein Foto von ihm und mir in der Hand, das aus dem letzten Urlaub in London stammte. Meine Augen füllten sich mit Tränen und mein Kopf mit Fragen. Plötzlich läutete es an der Haustür. ‚Wer stört mich denn jetzt schon wieder. Kann man denn nicht ein Mal Ruhe haben?‘ Ich schlich zum Eingang, mir die Tränen vom Gesicht wischend.

Laut krachend flog die Tür an die Wand. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich in Jonnys Gesicht. Er sah mich mit traurigen Augen an. Gerade wollte er den Mund aufmachen, da sprang ich ihm um den Hals und zog sein Gesicht an mich heran. Er umfing mich mit seinen starken Armen. Unsere Lippen trafen sich. Stürmisch begannen wir uns zu küssen und saugten uns aneinander fest. Unsere Zungen fochten einen leidenschaftlichen Kampf. Jonny drängte mich ins Haus hinein, immer noch meine heißen Küsse erwidernd. Laut fiel die Tür hinter uns ins Schloss. Ich zerrte an seinen Klamotten. Er schob seine Hand unter meinen Pullover und zog ihn mir dann doch endlich über den Kopf. In meinem Gehirn herrschte gähnende Leere, bis auf das Gefühl, Jonny endlich wieder fühlen zu wollen. Seine heißen Lippen auf mir und seine pulsierende Männlichkeit in mir spüren, während wir einander in andere Sphären treiben.

Von einem sanften Geräusch wurde ich geweckt. Ich lag eng an Jonny gekuschelt in meinem Bett. Im Schlaf hatte er sein Gesicht zu mir gedreht und schnarchte mir leise ins Ohr. Es tat gut, seinen weichen warmen Körper wieder zu spüren. Hier hatte ich mich immer am wohlsten gefühlt. So geborgen in seinen starken Armen. Für einen kurzen Augenblick schloss ich die Augen und versuchte, den Moment zu genießen. Aber sofort schossen mir wieder die Bilder dieser einen Nacht in den Kopf. Jonny, wie er mit dem Anderen fickt. Jonny, wie er sich mit dem Anderen erneut verabredet. Jonny, wie er geht.

Plötzlich war mir seine Nähe einfach unerträglich geworden. Vorsichtig löste ich mich aus seiner Umklammerung und stand auf. Leise zog ich mich an und ging in die Küche. Bei einem starken schwarzen Kaffee versuchte ich, meine Gedanken und Gefühle zu sortieren. Jedoch wollte sich der Knoten nicht lösen. Egal von welcher Seite ich versuchte, alles anzugehen. Über eins war ich mir im Klaren: ich liebte Jonny noch immer. Aber das Vertrauen in ihn war zerstört. Ich konnte mich nicht mehr vorbehaltlos in seine Arme fallen lassen. Das war mir durch die vergangene Nacht bewusst geworden.   

Ich saß am Tisch vor dem Fenster und starrte in den noch zur Hälfte gefüllten Kaffeepott. Leises Tapsen kündigte mir an, dass Jonny aufgestanden war. Zunächst musste er jedoch ins Bad verschwunden sein. Ein paar Minuten später kam er in die Küche, nahm sich einen Kaffee, setzte sich mir gegenüber hin und lächelte mich an. „An was denkst du?“

„Jonny, ich glaube, dass es besser wäre, wenn wir uns nicht mehr sehen würden.“ Seine Augen starrten mich schreckgeweitet an. Er fing an zu stottern: „Aber…aber…wie jetzt… ich dachte… und letzte Nacht. Ich dachte, dass jetzt alles wieder in Ordnung kommt. Ich meine… es tut mir Leid was  passiert ist. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht hab‘. Ich liebe dich doch.“ „Jonny.“ Mit einem traurigen Lächeln im Gesicht unterbrach ich ihn. Den Kaffeepott hielt ich mit beiden Händen fest umklammert.

„Ich liebe dich auch. Immer noch und trotz allem. Aber ich bekomme die Bilder nicht aus meinem Kopf. Wenn ich dich anschaue, dann sehe ich dich… und ihn. Wenn ich dich berühre fühlt es sich… falsch an. Ich kann dir einfach nicht mehr vertrauen.“ Den letzten Satz hatte ich fast nur noch geflüstert. „Können wir es nicht einfach nochmal miteinander versuchen?“ In Jonnys Augen standen Tränen. „Ich weiß, dass ich dir sehr weh getan hab‘. Und ich kann mir denken, dass du mir jetzt nicht mehr vertrauen kannst. Aber gibt es nicht wenigstens die Chance einer Möglichkeit, dass ich dein Vertrauen zurückgewinnen kann?“ Langsam floss eine Träne aus seinem linken Auge. Sie rollte die Wange hinab und wurde durch eine Handbewegung Jonnys weggewischt.

Meine Stimme war ganz ruhig, als ich ihm antwortete. „Nein. Es geht einfach nicht. Es würde mir einfach zu sehr weh tun. Immer wenn ich dich sähe, würde ich mich ständig an das erinnern, was passiert ist. Weißt du, deinen Fehltritt kann ich dir vergeben, wenn auch nicht gleich, dann doch irgendwann. Aber vergessen kann ich ihn nicht.“ Langsam begann meine Stimme zu wackeln.

Seit dem ich die Tränen in seinem Gesicht wahrgenommen hatte, hatte ich auf meine Hände gestarrt, die den Kaffeepott wie von selbst auf den Tisch gestellt hatten. Jetzt aber richtete sich mein Blick ganz langsam wieder auf Jonny.  „Dafür war das Ganze einfach zu krass. Wenn wir wieder zusammen wären würde ich immer misstrauisch sein. Und das will ich nicht. Damit würde ich dir wehtun. Und das will ich auch nicht.“ Auf der Tischplatte waren Tropfen zu sehen. Ich hatte nicht gemerkt, dass ich, während ich mich Jonny erklärte, weinte. Mit einer fahrigen Handbewegung wischte ich die Tränen vom Tisch, ließ meine Hand dann aber dort liegen. Langsam schaute ich in Jonnys Augen. Aus ihnen schrien mir Verzweiflung und Trauer entgegen. In meinem Hals hatte sich ein Kloß gebildet. Das Atmen fiel mir schwer und unablässig rannen Tränen meine Wangen hinab.

„Dann wird es wohl das Beste sein, wenn ich jetzt gehe.“ Seine tränenerstickte Stimme hallte in meinem Kopf nach. Auf der einen Seite tat es mir weh, ihn jetzt gehen zu lassen und jede Faser in mir schrie Protest. Aber auf der anderen Seite könnte ich nie wieder das gleiche unbeschwerte Verhältnis zu ihm aufbauen, was wir zuvor hatten. Ständig würde ich an ihm zweifeln, an uns zweifeln. Das wollte ich ihm und mir ersparen. Ich wischte meinen Tränen ab, nickte und er stand auf.

Selbst nachdem die Haustür ins Schloss gefallen war, saß ich immer noch wie versteinert am Küchentisch. Der Kaffee war kalt, der Pott zu Hälfte leer.

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