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Juli
Teil 3
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Vorwort
Auf ein Wort...ich möchte mich an dieser Stelle ganz kurz aber sehr mit leuchtenden Augen für die vielen e-mails bedanken!! Bin wirklich total überwältigt *schnüff*
Wieder allein. Stella meinte, es sei für uns beide erstmal besser, wenn sie nach Hause fährt, wir aber in Kontakt bleiben. Ich bin erleichtert...ein wenig. Mir macht nämlich zu schaffen, daß Nils' Armband verschwunden ist. Spurlos. Weg vom Angesicht der Erde. Hab echt mehrmals mein Zimmer umgepflügt...alles umsonst. Wie soll ich meinem Freund denn bitte erklären, daß ich sein Armband verloren habe? Daß ich es abnehmen mußte, weil ich mit Stella geschlafen hab, kann ich wohl schlecht sagen.
Ich fühle mich einmal mehr wie eine verdammte Arschgeige und will kotzen. In zwei Wochen sind Ferien und wir haben ausgemacht, daß er mich besucht. Vielleicht finde ich bis dahin ein anderes silbernes Armband mit rosa Herzchen?!
Selbstverständlich würde ich diese Sachen liebend gerne mit Caro besprechen, doch die fährt mit Chris, Steffi und Jens auf ein Festival. Mir wird bei dem Wort schon übel. Oder, naja, möglicherweise...wenn gute Bands spielen. Allerdings hasse ich Zelten. Italien mit Stella war die große Ausnahme, weil unsere Eltern Hotelzimmer hatten und wir somit tatsächlich nur im Zelt schlafen mußten. Zelten ist Unhygiene pur!!
Caro war am Telefon ganz aufgedreht, was ich unheimlich finde. Die steht normalerweise nicht auf Veranstaltungen mit bis zum Fuß tätowierten, Unterhemdtragenden, saufenden Blödköppen, die andauernd hochspringen und Linkin Park, Limp Bizkit und dergleichen hören. Caro und ich haben immer MUSE gehört. Und Placebo.
Jedenfalls hänge ich deprimiert herum, grüble immer noch über das Verschwinden des Armbands nach und hasse die ganze Welt...außer Nils!
Plötzlich klopft es zaghaft an die Tür. Eine Sekunde später schaut Cassi herein.
»Hi...störe ich grad?«
Ich bin überrascht. »Ähem, nee.«
Er setzt sich verkrampft neben mich. Also, meine Güte, der ist wirklich hübsch. Und er riecht nach Vanille. Ganz dezent und unaufdringlich. Mhhh...lecker! Ich bekomme sofort Appetit. Nein nein, nicht auf ihn, sondern auf Süßigkeiten.
»Also, was gibt's denn? Äh...willst du was trinken oder essen?«
»Nee, ich...ich wollte mit dir reden. Ich meine, du bist zwar nicht...äh, ganz genau in meiner Situation aber irgendwie weiß ich nicht, zu wem ich sonst gehen soll.«
»Warte, ich brauche Kekse, dann stehe ich voll und ganz zu deiner Verfügung.«
Anscheinend hab ich wieder mal was falsches gesagt, Cassi wird ausgesprochen rot.
Als ich zurück komme, beladen mit Süßfraß, stiert er mich an.
»Wo sind denn deine Herzchen?«
Schönen Dank auch! »Sind verlorengegangen.«
»Einfach so?«
»Einfach so«, bestätige ich.
»Ist ja komisch. Du mußt doch gemerkt haben, daß...«
»Cassi«, unterbreche ich ihn genervt, »du wolltest über dich sprechen, oder?«
»Entschuldige«, murmelt er scheu.
Hoffentlich bricht der nicht gleich in Tränen aus. Ich knuffe ihm kurz in die Seite. »Ist schon okay. Und jetzt...schieß los.«
»Wo soll ich denn bloß anfangen?«
»Mh, vielleicht bei deinem geheimnisvollen J?! Oder hat sich das schon längst erledigt?«
»Nein. Im Gegenteil, es wird immer schlimmer«, entgegnet er kläglich und knabbert lustlos an einem Schokocookie.
»Aha?«
»Ich werde dir nicht sagen, wer es ist. Du...du kennst ihn eh nicht.«
»Okay...«
»Hast du eigentlich schon mit Nils geschlafen?« fragt er auf einmal.
Ich muß mich erstmal kräftig verschlucken. »Ganz schön direkt«, huste ich. »Steht sowas bei dir an?«
»Nein«, antwortet er hastig. »Und selbst wenn...ich hab doch keine Ahnung, wie das geht.«
HAHA...ich vielleicht?! Also mit Mädchen schon. Mit Nils...keinen blassen Schimmer. Allerdings mache ich mir nur ein bißchen ins Hemd. Ich meine, sooo viel schwieriger wird's doch wohl nicht sein. Ob ich meinen Schwanz nun in ein Mädel stecke oder...äh, au weia...in Nils‘ Hintern?! Großer Gott, nee, lieber erst darüber nachdenken, wenn's so weit ist.
»Ähem, laß uns doch erstmal klein anfangen«, schlage ich vor. »Hast du's J schon gesagt?«
Cassi schüttelt bedröppelt den Kopf. »Ich trau mich doch nicht.«
Muß ich ihm jetzt alles aus der Nase ziehen? »Wieso nicht? Hat er eine Freund, eine Freundin? Hat er was gegen Schwule? Hallo? Rede mit mir!«
»Nee, eine Freundin hat er nicht und wohl auch kaum was gegen Schwule. Trotzdem ist er unerreichbar für mich und wird's immer sein.«
Dieser Blick, den er mir zuwirft...Kennt das jemand, wenn man so einen unerwarteten Geistesblitz bekommt? Das fühlt sich an, als würde das Gehirn irgendwie verrutschen. Einem wird heiß und kalt, das Herz schlägt für Sekunden ultraschnell und schließlich sieht man die Dinge völlig klar. Fragt sich, wie man derart lange so total ahnungslos sein konnte, wo doch alles auf der Hand liegt.
Cassis rote Wangen, sein Strahlen, wenn ich in der Nähe bin; er ist nervös, sieht mich kaum an. J ist unerreichbar für ihn. J hat keine Freundin. J hat nichts gegen Schwule. J ist JULI. Ach du Kacke!! Caros kleiner Bruder hat sich in mich verknallt.
»Äh, Cassi...ich...mh, also ich mag dich echt und du kannst immer mit mir reden aber, du weißt doch, daß ich Nils liebe, ja?!
Verwirrt blickt er mich an. »Ja. Und jetzt?«
»Naja, du bist süß und wirst sicher bald einen hübschen Jungen finden, der dich so liebt wie du ihn...es...es tut mir leid, daß ich das nicht sein kann. Wirklich.«
Cassis Augen reißen auf, er beißt sich auf die Lippe...bitte nicht weinen!! Dann prustet er los. »Du dachtest...hahaha...du denkst...oh wow...haha...nein...oh scheiße, Juli...«
Mann, so hab ich den noch nie lachen gesehen. Ich verstehe die Welt nicht mehr. »Sorry«, giggelt er. »Das ist nur so...hahaha...daran hab ich ja überhaupt nicht gedacht.«
Sicher hat er einen hysterischen Anfall. Der Schock. Das muß der Schock sein. »Juli«, beginnt er glucksend, »ich...ja, ich finde dich ganz süß aber...ich stehe doch nicht auf DICH. Wie kommst du darauf?«
Der lügt! Peinlichkeitsschweiß dringt mir aus sämtlichen Poren. »Äh, dein Verhalten und... und J...äh...«
»Es gibt noch andere Namen, die mit einem J beginnen. Jeremias zum Beispiel oder Jaromir. Jakob, Juan. Mein J heißt Johannes...nicht Julian.«
Ok, hab ich mich halt geirrt. Was weiter? Ich schwitze mal eben noch etwas mehr, sprenge mich gedanklich in die Luft und nun können wir zur Tagesordnung übergehen.
»Bist du arg enttäuscht?« grinst er.
»Nee, erleichtert. Mein Leben ist kompliziert genug.«
»Meins auch«, nickt er. »Da muß ich mich nicht noch zusätzlich in den besten Freund meiner Schwester verknallen, der nicht schwul ist aber trotzdem einen Jungen liebt.«
»Und wer ist nun Johannes?«
Cassi bricht erneut vor Lachen zusammen. »Der Bruder des Mädchens, das in mich verschossen ist...hahahaha...«
Entschuldigung, ich kann nicht ernst bleiben. Wir lachen uns halb tot.
Irgendwann haben wir uns beide wieder beruhigt. »Ich begreife aber trotzdem nicht, warum der für dich so unerreichbar sein soll.«
»Na, weil der vier Jahre älter ist, wahnsinnig gut aussieht und mich jedesmal nur KLEINER nennt. Verstehst du? Ich bin ein Kind. Wenn er was mit mir anfangen würde, das wäre wie... wie Lolita oder so.«
Ich zucke die Schultern. »Immerhin hat die Humbert rumgekriegt. Vier Jahre sind doch nicht die Welt.«
Er lächelt gequält. »Wenn man dreißig ist vielleicht nicht. Wir sprechen aber von vierzehn und achtzehn, ok? Johannes hat sicher keinen Bock auf Verführung Minderjähriger.«
Mh, mir wäre das ja wahrscheinlich kackegal. So lange es nicht rauskommt. Verdammt, wenn Nils nicht wäre...Cassi ist fast schon ekelhaft süß. Wie gezuckerte Sahne. Ihn zu küssen ist bestimmt atemberaubend. Er hat nämlich einen fast schon obszönen Schmollmund. Sieht aus, als hätte er tagelang die unanständigsten Sachen getrieben...wow...der hat's bestimmt drauf...äh, ich vergesse mich hier anscheinend gerade. Juli, du brauchst nicht noch einen Seitensprung!!
»Hast du überhaupt schonmal einen Jungen geküßt?« Juli...halt dein blödes Maul! Was soll'n das??
»Nee. Wieso...magst du dich anbieten?« fragt er grinsend und leckt sich lasziv die Lippen. »Blödsinn«, antworte ich schwächlich.
»Das würde deinem Freund sicher nicht gefallen, mh? Allerdings könntest du dich damit rausreden, daß du mir nur zeigen wolltest, wie's geht.«
Sag mal, was geht denn jetzt ab? Der schüchterne Cassi flirtet mit mir. Ich halt's nicht aus. Er kichert. »Hey, das war ein Scherz.«
Soll mich das etwa beruhigen?
»Ich muß mal los. Danke, daß ich mit dir reden kann.«
»Äh...ja, ok.«
Heyheyhey...wer schneit denn da in mein Zimmer?! Man soll es nicht für möglich halten. »Hallo, Verschollene.«
»Hi, Knallkopp. Alles klar?« Caro umarmt mich kurz, küßt mich auf die Wange und läßt sich aufs Bett fallen. »Mann, das Wochenende war vielleicht anstrengend. Ich sag dir eins... nie wieder zelten.«
»Ich fand die Idee gleich hirnrissig«, bemerke ich und zünde für sie eine Zigarette an. »Diese ganzen Leute...alle waren so laut und besoffen. Was für'n Spaß die hatten, dabei war das Wetter total schlecht. Kurz nachdem wir ankamen fing es nämlich an zu regnen. Der ganze Zeltplatz war eine einzige Schlammgrube und die Leute hatten immer noch gute Laune. Ätzend. Schlafen konnte man auch nicht, weil die Dauerparties veranstaltet haben. Einer hatte über Nacht neben unser Zelt gekotzt. Steffi ist da total reingelatscht. Chris und Jens haben sich ewig nur zugedröhnt. Ich hab meinen Freund überhaupt nicht wieder erkannt. Normalerweise ist er nicht so.«
»Und jetzt?«
»Fahren wir in den Sommerferien nach Spanien. Seine Eltern haben da ein Haus gemietet.« »Urlaub mit den Eltern? Wie aufregend.«
»Die sind nur die ersten zwei Wochen da. Danach...«, sie grinst anzüglich. »Und, was war bei dir so in der letzten Zeit?«
Ich rutsche nervös hin und her. Kacke, ich muß es Caro beichten. Es geht nicht anders. »Stella war da.«
»Wie bitte? Was wollte die denn? Ach du Scheiße...gibt's da was zu erzählen?« Warum nur kennt sie mich so gut? Egal, wollte ja ohnehin alles gestehen. »Ähem...naja, also eigentlich...«
Caro mustert mich kritisch. »Sag jetzt nicht...oh nein, Juli. Und was ist mit Nils?« »Ich liebe Nils. Mit Stella hatte ich nur Sex.«
»Gott, kann man dich nicht mal für ein paar Tage allein lassen? Du bist echt unglaublich.«
»Was soll ich denn jetzt machen?« frage ich weinerlich. »Er wird mir das nie verzeihen.«
»Ach tatsächlich?« lächelt sie schief. »Mal ganz ehrlich, Juli. Ich denke, tief in dir drin erwartest du schon, daß er dir verzeiht, weil du ihm schließlich auch alles mögliche verzeihen würdest. Ist es nicht so? Schließlich liebst du ihn und die Sache mit Stella war nicht wichtig. Warum sollte es also für ihn eine Rolle spielen, ja? Das kannst du natürlich nur so sehen, weil du nicht in seiner Situation bist. Würdest du ihm umgekehrt glauben, daß er dich liebt? Würde es dir echt nichts ausmachen, wenn er seine Ex gevögelt hätte?«
Was zum Teufel faselt die für Zeug? Hat die Drogen genommen?
»Caro...du hilfst mir nicht weiter.«
»Du würdest es aber wissen wollen, oder? Belogen werden ist noch schlimmer also rede mit ihm, bevor er es irgendwann selbst heraus findet und alles den Bach runter geht.«
»Wie soll er das denn rausfinden...wenn du ihm nichts sagst und Stella auch nicht?«
»Klar, du entscheidest dich wieder mal für die bequemere Lösung, Knallkopp. Du hast dir die Sache eingebrockt also steh auch dazu.«
»Laß uns das Thema vergessen. Ich denke darüber doch lieber alleine nach«, antworte ich finster.
Ich bin total aufgeregt, konnte die letzten Nächte schon gar nicht schlafen. In einer Stunde kommt NILS und...ich hab das Armband immer noch nicht gefunden. Vielleicht fällt es ihm ja nicht auf?! Ich meine, der soll sich verdammt noch mal freuen, mich zu sehen und nicht sofort auf mein Handgelenk schielen. Ich hab ein bißchen Magenschmerzen, wegen der Sache mit Stella und weiß immer noch nicht, ob ich es ihm sagen soll, oder nicht. Im Augenblick tendiere ich zu NICHT. Mann, ich hab echt Angst, ihn zu verlieren. Warum war ich bloß so ein unbeherrschter Vollidiot? ? Ich versuche mir die ganze Zeit zu überlegen, was ich an seiner Stelle tun würde. Caro hatte schon recht. Wenn ich sage, ich könnte ihm den Seitensprung verzeihen, dann nur, weil ich eben nicht an seiner Stelle bin. Kein Gedanke bringt mich wirklich weiter. Ich muß meinen Kopf irgendwie frei bekommen.
Nervös knibble ich an meinen Fingernägeln...das heißt, an der Haut daneben. Das mache ich meist in Hardcoresituationen und ich finde diese Angewohnheit echt eklig. Meine Finger sehen zum kotzen aus. Egal, Hauptsache ich beruhige mich etwas. Sechzig Minuten können verdammt lang sein. Hab schon mein Zimmer aufgeräumt, mich tausendmal umgezogen, aus lauter Verzweiflung mit Cassi telefoniert...ich hab grad sogar mit der Frau Kaffee getrunken. Dabei trinke ich niemals Kaffee. Naja, ich mußte der Frau schließlich in aller Deutlichkeit sagen, daß sie Nils nicht mit ihrem Scheidungskram belästigen soll. Das wäre mir noch peinlicher als bei Stella. Scheiße, an die will ich im Augenblick nun wirklich nicht denken.
Mh, könnte mal so langsam Richtung Bahnhof schlendern. Möglicherweise kommt sein Zug früher?!
Kommt er nicht! Hab noch eine Viertelstunde und drücke mir selber die Daumen, daß ich nicht explodiere und/oder einen Herzinfarkt bekomme. Meine Güte, ist das ein Streß. Jedenfalls weiß ich jetzt, daß man in fünfzehn Minuten SEHR viele Zigaretten rauchen kann. Die Lautsprecher-Frau kündigt den Zug an. Meine Beine sind Gummi, mein Magen dreht sich mehrmals um, meine Hände zittern und sind schweißnass.
Ein Bollern, ein Quietschen...er ist da!! Äh, wo ist er? Millionen Menschen steigen aus...wie soll ich ihn denn in diesem Gedränge finden? Eilig laufe ich die Wagen ab, suche nach einem honigblonden Schopf. Wenn er nicht da ist, muß ich augenblicklich in Tränen ausbrechen. OH MEIN GOTT!!
Schwarze Chuck's, Schlabberjeans, dunkelblaues T-Shirt, Killerlächeln...mir ist nach ohnmächtig werden.
»JULI«, brüllt er, kämpft sich durch eine Reisegruppe, steht plötzlich vor mir und strahlt. Seine Wangen sind mit einer zarten Röte überzogen, seine Augen glitzern wie Eiskristalle in der Sonne. Ich hab vergessen, wie man spricht.
Achtlos läßt er seine Tasche fallen, nimmt langsam mein Gesicht in beide Hände und gibt mir einen zuckersüßen Kuß auf den Mund. So ungefähr muß der Himmel sein!
Nach einigen Sekunden begreife ich endlich, daß Nils tatsächlich da ist und umschlinge ihn so fest ich kann. Zerraufe seine Haare, küsse sein Gesicht, seine Lippen; schluchze unkontrolliert.
Wir müssen nicht reden. Wir müssen uns nur anstrahlen und Hand in Hand nach Hause schweben.
Mein Herz würde wahnsinnig gerne einen Moment ausruhen, darf allerdings nicht. Es klopft total heftig. Nils‘ Geruch macht mich schwindelig bis zum Irrsinn. Ich würd am liebsten in ihn hineinkriechen.
Die Frau begrüßt ihn scheißfreundlich, spult eine Latte von blöden Floskeln ab und schließt ihren Monolog mit der Bemerkung, das Gästezimmer sei hergerichtet.
Was denkt die eigentlich? Daß Nils sowas wie ein Austauschschüler ist? Ich ignoriere sie und ziehe ihn die Treppe rauf in mein Zimmer.
»Ich hätte es nicht einen Tag länger ausgehalten ohne dich«, flüstert Nils und streicht sanft über meine Hüften.
Meine Hände spielen mit seinen Haaren während wir uns küssen, zum Bett stolpern und die nächste Stunde eng aneinander gekuschelt liegen bleiben.
»Hast du deine Sprache verloren?« fragt er plötzlich.
»Hä?«
»Du hast noch nicht ein Wort gesagt.«
Vorsichtig beuge ich mich über ihn und berühre seine Lippen hauchzart mit meinen. »Ich liebe dich, Nils.«
»Aber?«
Irritiert schaue ich ihn an. »Was meinst du?«
»Weiß nicht. Du benimmst dich so merkwürdig. Ich meine, klar, du freust dich, daß ich da bin aber ich werde das Gefühle nicht los, du hältst dich irgendwie zurück. Und ich hätte gerne gewußt, wieso?«
»Zurück? Ich halte mich aber gar nicht zurück. Warum denkst du das? Wie sollte ich mich denn deiner Meinung nach verhalten? Über dich herfallen und dir den Verstand rausvögeln?« Nils‘ Augen glitzern gefährlich. »Ja, wieso nicht? Nein, hey, so hab ich das gar nicht gemeint.«
»Wie dann?«
Er seufzt. »Egal. Laß uns das Thema wechseln. Hab keinen Bock auf so triefende Gespräche.«
Verdammt, er weiß, daß etwas nicht stimmt. Natürlich...er kennt mich eben viel zu gut. Mein schlechtes Gewissen macht mich fertig. Besser ich sage ihm jetzt gleich, was los ist. Dann hab ich es wenigstens hinter mir. Oh Gott, er wird mich hassen.
»Ähem, Nils...es gibt da vielleicht doch etwas«, beginne ich vorsichtig.
»Okay?!«
»Ich hab'n bißchen Angst, daß du böse wirst und es war auch nicht meine Schuld. Das heißt, ich weiß nicht, wie das passieren konnte...«
Seine Hand greift nach meiner und spielt mit meinen Fingern. Das macht die Sache nicht leichter. Nils beäugt kritisch mein linkes Handgelenk, dann das rechte.
»Hey...wo sind denn meine Herzchen?« schmollt er. »Waren dir wohl doch zu schwul, was?« Ich habe einen ekligen Geschmack im Hals und schlucke kräftig. »Das...das wollte ich dir doch gerade sagen. Ich...oh scheiße, ich hab dein Armband verloren. Es tut mir leid.«
Seine Augen weiten sich. »Und deshalb machst du dir so ins Hemd? Ach Juli...« Er zieht mich in seine Arme und wuselt meine Haare durcheinander. »Das blöde Teil ist doch nicht wichtig. Hauptsache, du vergißt nicht, daß du mich liebst.«
»Du...du bist nicht sauer?«
»Naja, ein bißchen schon aber...ich weiß ja, wie schludrig du bist. Also verzeihe ich dir.« Erleichtert atme ich auf und kuschle mich an ihn. Puh...das ist ja nochmal gutgegangen. Und ich hab mir solche Gedanken gemacht!
»Sag mal...deine Mutter erwartet doch nicht ernsthaft, daß ich in ihrem Gästezimmer schlafe, oder?«
»Es ist mir vollkommen Milch, was diese Frau erwartet«, antworte ich.
»Milch?«
»Ja...Latte...egal eben.«
»Du hast einen Knall, Juli, weißt du das?« kichert Nils.
Ich weiß nur, daß ich ihn jetzt dringend küssen muß. Und anfassen. Und überhaupt.
Heute nachmittag habe ich Nils die häßliche Stadt gezeigt. Sehenswürdigkeiten gibt's hier nicht. Auch keine hübschen Plätze und/oder Straßencafés. Hier gibt's nichts. Ich lebe in einer Stadtattrappe. Trotzdem war es sehr schön. Ich konnte nämlich seine Hand halten, ihn anlächeln und ihm Süßigkeiten (Weingummifrösche und Schaumzuckererdbeeren) in den Mund stecken. Und ihn an jeder roten Ampel küssen!
Die beschränkten Leute gingen kopfschüttelnd mit sauertöpfischen Visagen an uns vorbei, drei Rabaukenköppe ohne Haare wollten uns »Schwuchteln« verhauen. Zum Glück waren die mit ihren schweren Schuhen zu langsam.
Es war mir jedenfalls sehr unheimlich, derart angefeindet zu werden. Ich meine, ich bin nicht blöd und weiß, daß Schwule es zuweilen immer noch recht schwer haben. Allerdings, wer macht sich schon wirklich Gedanken darüber, so lange es ihn nicht betrifft?! Man empfindet es als ungerecht und schlimm aber eigentlich ist es einem doch Milch. Mir jetzt nicht mehr. Jetzt bin ich nämlich eine Schwuchtel. Nils auch...gottseidank!!
»Mhhh...ich hab das so vermißt«, flüstert Nils und küßt mein Ohrläppchen. Mir wird heiß und kalt und gänsehäutig. Wir liegen auf meinem Bett, hören MUSE. Draußen dämmert es langsam. Es ist noch angenehm warm. Ein leichter Wind, der nach Jasmin riecht, weht durchs Fenster herein. Verdammt, das Leben ist schön!! Sogar hier in diesem Drecksnest mit der Frau, die im Haus rumläuft, bin ich glücklich.
»Was?«
»Dich zu küssen und in meinen Armen zu halten. Deinen Herzschlag zu spüren...deine Wärme. Oh und du riechst so gut. Ich liebe dich, Juli.«
»Ich lieb dich auch«, antworte ich total überwältigt.
Zum xten Mal küsse ich ihn, als es an der Tür klopft. Wenn das die Frau ist...ich erschlage sie. Mehrmals!
»Hi, Juli, ich wollte vorher anru...oh scheiße...oh tut mir leid...äh...ui...« Stellas Gesicht sieht sehr betreten aus.
Meins vermutlich auch. Die Erinnerung kehrt zurück. Und die Wut, daß sie Nils und mich unterbrochen hat. Daß sie es überhaupt wagt, hier aufzutauchen. Unangemeldet. Unerwünscht. Hat doch wohl schon genug angerichtet mit ihrer Verführung. Oh scheiße, ich bin ekelhaft. Ich verfüge über einen freien Willen und hätte sie jederzeit stoppen können.
Schnaufend löse ich mich von meinem Süßen. »Hallo«, sage ich scharf.
Sie beißt sich auf die Lippe. »Au weia, wenn ich das gewußt hätte.«
»Komm schon rein.«
Nils mustert sie lächelnd. »Du bist sicher Stella, richtig?«
Sie breitet die Arme aus und post ein bißchen. »In voller Schönheit.« Dann streckt sie Nils ihre Hand entgegen. Mir wird augenblicklich so schlecht wie noch überhaupt nie in meinem Leben. An Stellas Handgelenk baumeln neben diversen Armreifen und Lederbändern...rosa Herzchen! AUTSCH!!
Mein Herzchen beginnt schmerzhaft zu rasen. Nils blickt mich fragend an. Selbstverständlich hat er sein Armband gesehen.
Stella kriegt von der ganzen Sache nichts mit, setzt sich neben uns und faselt drauflos. »Ich wollte eigentlich nur mal kurz vorbeischauen. Fahre nämlich zu einem Typen, den ich beim chatten kennengelernt habe. Gabriel...supersüß. Mein Zug geht in einer Stunde. Also könnt ihr gleich da weiter machen, wo ich euch unterbrochen habe«, lächelt sie und zwinkert übertrieben. »Juli, du hast mir gar nicht gesagt, daß dein Freund so'n niedlicher Schnuckel ist.«
Der niedliche Schnuckel sitzt mit versteinertem Gesichtsausdruck da. Ich hoffe, mich knallt gleich jemand ab. Wieso zum Arsch mußte das jetzt passieren? Ich war doch so glücklich. »Hübsches Armband«, bemerkt Nils.
Ich werde rot, schwitze leicht und fühle mich grad ziemlich überfordert.
Stella friemelt an den Herzchen rum. »Das hab ich Juli bei meinem letzten Besuch geklaut«, gesteht sie. »Sorry, Babe aber ich konnte nicht widerstehen. Das ist einfach zu süß.«
»Es gehört mir. Kann ich's bitte zurückhaben?« fragt Nils.
Ihr Lächeln stirbt. »Oh...äh, klar. Ich wußte ja nicht...also, das lag so rum und ich hab mir echt nichts dabei gedacht. Entschuldige.« Sie drückt ihm das Teil in die Hand.
»Danke.«
Danach sagt niemand mehr ein Wort. Sehr unangenehm. Am liebsten würde ich ganz weit weglaufen. Ich stehe dermaßen unter Schock, daß ich mir nicht einmal schlimme Gedanken machen kann. Mein Kopf ist leer. Ich fühle mich...mh, eigentlich fühle ich mich gar nicht. Eigenartiger Zustand. Um mich zu beruhigen beiße ich mir die Innenseiten der Wangen blutig und kratze minutenlang heimlich immer wieder über die gleiche Stelle auf meinem Handrücken.
Irgendwann steht Stella auf. »Also, ich gehe dann mal. War nett, dich kennenzulernen, Nils. Noch mal sorry, wegen der Unterbrechung und...naja. Juli, ich ruf dich an, ok?«
Ich nicke schwächlich.
Nils sitzt neben mir und spielt mit den Herzchen. Ich greife nach seiner Hand. »Mir fällt wieder ein...ich hatte es vorm Duschen abgenommen und...«
»Halt dein blödes Maul«, zischt er.
Erschrocken blicke ich ihn an. »Wie bitte?«
»Hältst du mich für blöde oder was? Du...du hast mit ihr geschlafen.«
Neinneinnein, er kann das nicht wissen! Unmöglich!
»Das ist doch Unsinn«, versuche ich mich rauszureden. »Wie kommst du bloß auf sowas?«
»Deshalb hast du mir ihren Besuch verheimlicht. Damit du sie in aller Ruhe vögeln konntest. Gott, du bist so ein abgewichstes Arschloch.« Mit diesen Worten steht er auf und geht. Scheiße!!!!
Ich stürme ihm nach, finde ihn im Gästezimmer, wo er mit angezogenen Beinen regungslos auf dem Bett liegt. Vorsichtig streiche ich ihm durch die Haare.
»Nils...das...es hatte nichts zu bedeuten. Und es war auch nur einmal. Ich liebe doch nur dich, das mußt du mir glauben. Es tut mir so leid.« Gott, klingt das abgedroschen und verlogen. Ich an seiner Stelle würde mir in die Fresse treten.
Er dreht mir schweigend den Rücken zu, während mir Tränen über die Wangen laufen. »Bitte, rede mit mir«, schluchze ich. »Schrei mich an...schlag mir ins Gesicht, wenn du willst. Aber ignoriere mich nicht so. Nils...bitte.«
Von ihm kommt nichts.
Die ganze Nacht nicht. Er liegt nur da. Unter der Decke und rührt sich nicht.
Mein Herz geht kaputt. Mein Leben ist vorbei, wenn Nils mich nicht mehr liebt. Ich brauche ihn. Brauche ihn wie eine Droge. Wie essen und trinken. Wie die Luft zum atmen. Nils macht die ganze Scheiße, die sich Leben nennt, erträglich. Mit ihm ist alles sonnig, warm und schön. Ein Blick in seine Augen und ich ertrinke in einem Kristallmeer. In seinen Armen liegen ist beruhigend und aufwühlend zugleich. Und wenn er mich küßt, steht die Zeit still. Ich kann das nicht verlieren!
Wie ein Köter hocke ich am Boden, wiege meinen Oberkörper vor und zurück und heule lautlos. Sein Schweigen macht mir echt Angst. Ich meine, ich kann verflucht noch mal nichts tun. Ich will ihn doch einfach nur halten. Ganz ganz fest halten und nie wieder loslassen.
Benommen öffne ich die Augen. Jeder Muskel meines Körpers schmerzt. Langsam strecke ich meinen Oberkörper und knete meine tauben Beine, verrenke meinen Hals und sehe...das Bett ist leer. Mühsam schleppe ich mich in mein Zimmer. Zum Glück ist Nils noch da. Allerdings... neben ihm steht seine gepackte Tasche.
»Ich fahre nach Hause«, erklärt er tonlos.
»Nein!« Panikartig halte ich seinen Arm fest, als er an mir vorbei gehen will. »Nils, ich liebe dich. Geh nicht weg.« Meine Stimme zittert, meine Augen werden schon wieder feucht. Nicht die kleinste Gefühlsregung auf seinem Gesicht. Er stößt mich grob zur Seite. »Machs gut.«
Er ist weg. Meine Beine geben nach. Ich lasse mich auf den Boden fallen, vergrabe mein Gesicht in den Händen und heule hemmungslos.
So, gerade habe ich zum vierten Mal gekotzt, obwohl mein Magen schon beim ersten Mal leer war. Kotzen ist echt eklig aber mit leerem Magen tut das auch noch höllisch weh. Normalerweise würde ich mich jetzt in mein Bett verkriechen und eine Woche in Selbstmitleid baden. Das ist aber momentan eher unangebracht. Ich ganz allein hab die Sache vermasselt und...ich will Nils verdammt noch mal wieder haben.
Ohne weitere Überlegung (ohne vorher mit Caro beratschlagt zu haben!!) suche ich mir eine Zugverbindung, packe das Nötigste zusammen, erkläre der Frau, daß ich einige Tage weg bin und warte ihre Antwort nicht mehr ab.
Während der Fahrt überlege ich fieberhaft, was ich ihm sagen soll. Spiele verschiedene Gespräche mit ihm durch und weiß genau, daß sowieso alles anders kommen wird. Weil, verfluchte Scheiße, immer alles anders kommt. Wenn ich nur den Hauch einer Ahnung hätte, was passiert, wenn er mich sieht, wäre mir erheblich wohler.
Mein Magen schmerzt immer noch, das Rumpeln des Zuges bringt meine Eingeweide fast zum kollabieren. Ich hab schreckliches Herzklopfen. So heftig, daß es hinter meinen Schläfen pocht. Hoffentlich erreiche ich Berlin lebend! Sollte Nils mir nicht verzeihen, wäre Tod auf alle Fälle eine attraktive Lösung.
Gegenüber sitzt eine Omma samt Enkelkind, das seit geraumer Zeit lauthals flennt. Ich reibe übertrieben meine Stirn. Die Omma kramt peinlich berührt in ihrer Tasche und wenige Sekunden später wird das Gör mit einer Scheibe Bärchenwurst beruhigt. Glücklich nagt die kleine Rotznase am Ohr des Wurstbärchens und hält endlich die Fresse. Die Omma tupft sich total erschöpft Schweiß aus dem Gesicht.
Ich frage mich, ob Nils auch so leicht zu beschwichtigen wäre. Es tut mir leid, daß ich dich betrogen habe, hier hast du eine Scheibe Bärchenwurst.
Wird wohl eher nicht funktionieren...ist aber eine lustige Vorstellung. Und süß. Nils mit Bärchenwurst in der Hand. Scheiße, ich bekomme einen kleinen hysterischen Lachanfall. Das Kind pult dem Bären die Augen raus, die Omma schüttelt den Kopf und beschnüffelt ihre Finger. Ich muß noch mehr lachen. Wenn das so weitergeht, pisse ich mir in die Hose. Glücklicherweise steigen die beiden am nächsten Bahnhof aus. Den Rest der Fahrt bleibe ich allein und kann wieder deprimiert sein.
Da vorne ist sein Haus. Die letzen Schritte haben es echt in sich. Mein Darm fühlt sich an, als wolle er sich unbedingt entleeren. Nervositätsbedingter Kackreiz, wie Caro diesen Zustand mal so schön formulierte. Ich finde das sehr eklig und möchte auch gar nicht weiter darüber nachdenken. Ich möchte, daß Nils die Tür öffnet und alles ist gut.
Er öffnet nicht, sondern Paul und der ist nicht besonders erfreut.
»Ja?« faucht er.
Peinlicherweise breche ich sofort in Tränen aus.
»Ach du Scheiße...auch das noch«, stöhnt er gereizt. »Du hast ihn betrogen also hör bloß auf zu flennen. Du hattest doch deinen Spaß.«
Jaja, ich hab's verdient. Gib's mir!! Warum nicht nochmal nachtreten, wenn schon einer am Boden kraucht?!
»Kann...ich möchte mit ihm reden«, schluchze ich.
»Hast ja echt Nerven, Kleiner. Denkst, du kannst meinem Bruder das Herz brechen und dann einfach hier aufkreuzen, mh?«
Ich finde, Nils hätte die Sache erstmal für sich behalten können. Und ich finde, Paul sollte sich raushalten. Arschgeige. Glaubt der, es ist so leicht, hier zu stehen und zu heulen? Hallo...ICH leide schließlich auch!! Mit einer gehörigen Portion Wut wische ich meine Tränen weg. »Kann ich jetzt rein oder was?«
»Dein Ton gefällt mir nicht.«
»Dein arschiges Getue gefällt mir auch nicht. Schön, daß wir das geklärt haben«, sage ich zornig. Der geht mir jetzt echt auf den Sack. »Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne zu deinem Bruder gehen und mich entschuldigen. Danke«, füge ich hinzu und dränge mich an ihm vorbei.
Oh nein! Oh scheiße!
Nils liegt in seinem Bett, eine DER-KLEINE-EISBÄR-Wärmflasche an sich drückend. Matt hebt er seinen Kopf und läßt ihn sofort wieder aufs Kissen sinken. Seine Augen sind rot und geschwollen. Er sieht erbärmlich aus. Das ist alles meine Schuld. Ich bin eine fiese Mistsau! Wie konnte ich meinem bezaubernden Engel nur so weh tun??
»Hey«, begrüße ich ihn leise.
»Geh weg«, murmelt er, dreht sich auf die andere Seite.
Er zittert. Ich ziehe meine Schuhe aus und schlüpfe zu ihm unter die Decke. Vorsichtig schlinge ich meine Arme um seinen Körper. Seine Wangen sind ganz heiß, die Stirn auch. Ich denke, er hat Fieber. Krank. Er ist krank...meinetwegen.
Nils sträubt sich zunächst gegen meine Umarmung, doch ich halte ihn ganz fest. Streiche ihm sanft verschwitzte Haarsträhnen aus dem Gesicht.
»Ich liebe dich mehr als mein Leben«, flüstere ich ihm ins Ohr.
Langsam dreht er sich um und schmiegt sich in meine Arme. Er klammert sich so heftig an mich, daß ich fast keine Luft bekomme.
»Es tut mir so leid.«
Nils sagt kein Wort aber ich höre ihn leise wimmern. Seine Hände greifen verzweifelt an mir rum, sein Gesicht reibt sich unaufhörlich an meinem Hals. Ich glaube, er weint.
Keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen ist. Nils‘ Finger haben sich in mein Shirt gekrallt. Sein Kopf liegt auf meiner Brust. Er schläft. Ich habe Angst, mich zu bewegen; will nicht, daß er aufwacht, weil ich ihn dann loslassen muß.
Seine Lider zucken leicht, dann schlägt er langsam die Augen auf. Knisterndes Blau. In meinem Kopf beginnt es eigenartig zu sirren. Ich rutsche etwas tiefer und vergrabe mein Gesicht in die warme Mulde zwischen Kopf und Schulter. Es riecht süß und angenehm nach Schlaf.
Nach einer Weile schiebt er mich weg. »Juli...du kannst nicht einfach herkommen, mit mir kuscheln und alles ist in Ordnung. Verdammt, das verwirrt mich zu sehr.« Er rückt wieder etwas näher. » Du hast mir so weh getan und alles woran ich denken kann ist, daß ich dich liebe. Ich will dich hassen, mich von dir trennen, dich nicht wiedersehen und gleichzeitig hab ich wahnsinnige Angst davor, daß du mich los läßt. Das...das ist doch nicht normal«, flüstert er.
Ich streiche mit dem Finger über seine Wange und will ihn küssen aber er schüttelt traurig den Kopf.
»Juli, ich kann das nicht. Ich weiß nicht, ob ich dich jemals wieder küssen mag. Ich...scheiße, ich weiß gar nichts mehr.«
Mühsam schlucke ich an meinem Speichel und wahrscheinlich bleibt mein Herz für einen kurzen Moment stehen. »Möchtest du, daß ich gehe? Willst...willst du Schluß machen?« Nils‘ Augen reißen auf. »Oh gott, Juli...nein...nie.«
»Und wie geht es nun weiter?«
»Keine Ahnung.«
Vermutlich sollte man jetzt miteinander reden, oder? Mein Schädel ist allerdings ziemlich wirr. Verflucht, was stimmt denn nicht mit mir? Ich habe einen süßen Freund uns schlafe mit Stella. Ich liebe Nils, daran besteht nicht der geringste Zweifel...vielleicht ist das jedoch eine ganz unsexuelle Liebe wie zwischen mir und Caro? Nee, das ist Bullshit. Nils macht mich an, ich bin scharf auf ihn. Warum mußte ich dann meinen Schwanz unbedingt so dringend in ein Mädchen stecken? Ist das nicht eigenartig...je mehr Abstand man zu einer Sache bekommt, desto weniger Überblick hat man. Irgendein neuer Gedanke kommt hinzu und schon kann man seine vorher so schön zurechtgelegte Erklärung über den Haufen werfen. Man meint, endlich begriffen zu haben und dann...wieder nix. Alles ist nur noch verwuselter. Noch schwammiger. Ich glaube, wahnsinnig werden geht ganz einfach und schnell. Man braucht nur immer und immer wieder über etwas nachzudenken.
Möglicherweise war es ein Fehler, hierher zu kommen? Vielleicht hätte ich mir erstmal allein darüber klar werden sollen, was ich will? Aber das weiß ich ja. Ich will Nils. Für immer und ewig. Oder nicht? Hilfe...ich verliere den Verstand! Und warum sagt Nils mir nicht, was ihm gerade durch den Kopf geht?
Ich bin jetzt schon den zweiten Tag hier und wir haben nichts gemacht außer zusammen im Bett zu liegen. Mir wird das langsam unheimlich. Es ist schön, Nils in meinen Armen zu haben aber über unseren Köpfen schwebt noch immer eine fiese dunkle Wolke. Ich denke, diese Extremkuschelei ist lediglich ein Vorwand, um ja nicht miteinander reden zu müssen. Heile Welt spielen, um uns nicht eingestehen zu müssen, daß unsere Beziehung wahrscheinlich am Ende ist.
Ich weiß ohnehin, was Nils mir sagen würde. Daß er mich natürlich liebt, mir allerdings nicht mehr vertrauen kann. Daß es besser ist, wenn ich bald nach Hause fahre und jeder wieder tun und lassen kann, was er will. Wir können Freunde bleiben...wenn er es wagt, mir diesen Dreckssatz vor den Latz zu knallen, knalle ich ihm meine Faust ins Gesicht.
»Juli?« Nils hebt seinen Kopf und sieht mich an. »Warum hast du mit ihr geschlafen?«
»Weiß nicht. Sie...sie war da, faselte komisches Zeug und plötzlich fing sie an, mich zu küssen.«
»Ich nehme an, es hat dir Spaß gemacht.«
Super, was soll ich denn darauf antworten? »Naja...so irgendwie halt...aber ich bin nicht verliebt in Stella. Es war echt nur Sex.«
»Es muß ziemlich verwirrend für dich sein, mich zu lieben aber trotzdem nicht zu wissen, ob du nun lieber mit Mädchen schläfst oder mit Jungs.«
»Worauf willst du hinaus? Und überhaupt...was soll das? Ich hab noch nie mit Jungs geschlafen.«
»Eben. Vielleicht solltest du es einfach ausprobieren.«
Was ist das denn für eine total beknackte Idiotenscheiße?? »Mit dir? Jetzt gleich?« »Warum nicht«, entgegnet er.
»Tut mir leid aber ich hab mir unser Erstes Mal etwas anders vorgestellt. Ich will dich doch nicht als Versuchsobjekt oder sowas. Bist du bescheuert?«
»Vielleicht wehrst du dich dagegen, weil du ganz genau weißt, daß du mich nicht auf diese Art magst? Möglicherweise redest du dir nur ein, daß du scharf auf mich bist?«
Nee, mein Süßer. So einen Mist lasse ich dir nicht durchgehen. Dafür halte ich dich für zu intelligent.
»Was soll das hier werden, mh? Wenn du mich liebst, schläfst du mit mir? So'n Schwachsinn. Können wir vielleicht erstmal darüber reden, ob wir noch zusammen sind, ob ich bleiben soll, ob du mir irgendwann verzeihen kannst?«
»So, du willst also nicht mit mir schlafen?« fragt er beleidigt.
»Nein. Jedenfalls nicht heute. Und nicht unter diesen Umständen.«
»Ich wette, SIE brauchte dich nicht zu überreden. Kein einziges Mal.«
»Es war überhaupt nur einmal und ich hab dir gesagt, daß es mir nichts bedeutet hat.« »Aber offensichtlich mußte es sein«, entgegnet er.
»Entschuldige, das wird mir hier zu blöd. Warum sagst du mir nicht, was zum Teufel du eigentlich willst?«
»Ich will das, was SIE hatte.«
Ich seufze angestrengt. »Das würde dir so sicher nicht gefallen. Und wenn das alles ist, sollten wir tatsächlich unsere Beziehung überdenken. Nils, wir wissen beide, daß es bei uns nicht nur um Sex geht also warum führen wir diese Unterhaltung?«
»Weil du lustig durch die Gegend poppst, während ich mich nach dir verzehre?« schlägt er säuerlich lächelnd vor. »Und wenn du mich, deinen Freund, poppen sollst, sträubst du dich so. Da darf ich mir wohl Gedanken machen.«
»Sag mal, ist dir ausversehen das Hirn abhanden gekommen?« zische ich ärgerlich und schlage leicht mit der Hand gegen seine Stirn.
Nils drückt mich auf die Matratze und legt seinen Kopf auf meine Brust. »Laß uns lieber wieder kuscheln. Das ist einfacher. Jedenfalls im Augenblick.«
Möglicherweise ist er wirklich irre. Ob das auch meine Schuld ist??
»Ich hab nachgedacht«, beginnt er nach einer Weile.
Aha...Herzlichen Glückwunsch. Hoffentlich ist was Vernünftiges dabei rausgekommen. »Ich glaube, es ist nicht so sehr die Tatsache, daß du Sex mit wem auch immer hattest, sondern, daß ich hier ahnungslos gesessen habe. Ich will nicht, daß du mir was verheimlichst. Du sollst mir sagen, was Sache ist. Und wenn du wieder zu Hause bist und mit IHR ins Bett willst...«
»Will ich doch gar nicht«, unterbreche ich ihn völlig entnervt.
»...sag's mir halt. Dann weiß ich wenigstens Bescheid und kann damit umgehen.«
»Gibt's du mir gerade grünes Licht zum Seitenspringen oder wie soll ich das jetzt verstehen? Und ich soll es dann wohl auch ok finden, wenn du...« Das kann der sich gleich abschminken. Offene Beziehung...das ist das Dümmste, was ich je gehört habe.
»Ich versuche nur eine elegante Lösung zu finden.«
»Nils...tu mir einen Gefallen...such weiter!«
»Aber der Ansatz war gut. Keine Geheimnisse.« Er schüttelt irritiert den Kopf. »Hab ich gerade gesagt, es macht mir nichts aus, wenn du mit irgendwem ins Bett gehst?«
»Ja, so ungefähr.«
»Vergiß das. Ich bin doch nicht verblödet. Du bist mein Freund und hast verflucht nochmal treu zu sein. Und wenn hundert hübsche Weiber auftauchen und ihre Möpse hüpfen lassen. Ich hab keine Lust, ständig zu überlegen, wo du gerade deinen Schwanz reinsteckst, kapiert? Das ist deine letzte Chance, Juli. Ich liebe dich für immer und ewig aber ich werde dir nicht noch einmal verzeihen. Und ich will nicht, daß du jemals wieder dieses blöde Armband trägst. SIE hatte es an sich dran«, erklärt er angeekelt, »hoffentlich nicht, als du gerade in ihr drin warst.«
»Mann, jetzt hör doch mal auf damit«, schnaufe ich.
»Schmeiß das Teil gefälligst weg.«
»Aber ich dachte, es war ein Geschenk von Lotte und dein Glücksbringer.«
»Lotte würde es im Klo runterspülen, wenn sie Bescheid wüßte...und dich gleich hinterher.«
»Also weiß sie nicht, daß...«
»Nee, nur Paul.«
»Kannst du mir die Sache mit Stella wirklich so einfach verzeihen?«
»Einfach bestimmt nicht. Allerdings gibt's ja nicht so viele Möglichkeiten. Entweder verzeihen oder Schluß machen. Letzteres würde noch mehr weh tun.«
Erwähnte ich schon, daß Nils der unglaublichste Mensch des ganzen Universums ist und ich ihn liebe bis zur Schwachsinnigkeit?
»Nils...ich möchte dich so gerne küssen.«
»Ich möchte das nicht.«
Wir haben beschlossen, noch ein paar Tage in Berlin zu bleiben. Dann kommt Nils mit zu mir...wenn alles gut läuft.
Lotte weiß tatsächlich nicht, was los ist. Sie hat sich nämlich sehr gefreut, mich zu sehen. Allerdings beäugte sie uns kritisch und fand unser Verhalten irgendwie merkwürdig. Wahrscheinlich erwartete sie, wir würden uns zu Tode knutschen oder die ganze Zeit händchenhaltend anstrahlen. Ich würde ja gerne aber Nils sagt, er sei noch nicht so weit. Sein Kuschelwahn ist einer freundlichen Distanziertheit gewichen. Immerhin duldet er mich noch in seinem Bett und wenn er gut gelaunt ist, darf ich mich vorm Einschlafen sogar ein wenig an ihn schmiegen. Ich rede mir ein, daß es reicht aber ich weiß, daß ich lüge. Diese komische Mauer zwischen uns ist kaum zu ertragen. Ich will ihm nah sein. So sehr, daß es weh tut. Mich mit Liebesentzug zu bestrafen ist echt übel. Wenn er nicht bald zur Besinnung kommt, werde ich ihn wohl vergewaltigen. Tut mir leid, Euer Ehren, aber es war ganz allein seine Schuld! Er hat mich provoziert!
Gestern hab ich ihm vorgeschlagen, mich heftig zu verhauen. Seine ganze Wut und seinen Schmerz einfach rauszuprügeln; mir in die Eier zu treten, ins Gesicht und wo immer er möchte. Er lehnte augenverdrehend ab.
Ich muß wohl abwarten. Leider bin ich kein sehr geduldiger Mensch. Außerdem fange ich an, ihn für sein Verhalten zu hassen. Ich habe ihn einmal betrogen...er verletzt mich jeden verdammten Tag. Und dann wagt er zu sagen, daß er mich liebt?!
Nachmittags waren wir am Genadarmenmarkt. Das war mein Vorschlag, weil ich dachte, er würde sich an den Abend der Klassenfahrt erinnern und mir glücklich um den Hals fallen. Ein sehr naiver Gedanke. Wir saßen eine Weile auf der Bank, die Sonne schien, ich wollte seine Hand halten, er zog sie weg und irgendwann sind wir gegangen.
Immer wieder sage ich mir, ich hab's verdient, bin allerdings jedesmal ein bißchen mehr der Meinung, daß ich es eben nicht verdiene. Wenn es nicht besser wird, versuche ich es vielleicht doch noch mit der Bärchenwurst. Dann hab ich wenigstens was zu lachen.
Love me love me to the end.. . Nils tanzt mit Lotte und sieht unwahrscheinlich gut aus. Babyblaues Shirt und seine heißgeliebte Schlabberjeans. Die ist an einer Stelle am Hintern so abgewetzt, daß man den gestreiften Stoff der Boxershorts durchblitzen sieht. Das ist so süß...ich will ihn küssen, stehe jedoch finster dreinblickend an der Theke. Lotte friemelt meinem Freund an den Hüften rum. Wäre das nicht eigentlich mein Job??
»Krieg ich 'n Bier?« brülle ich gegen die Musik an.
»Bist du überhaupt schon alt genug?« grinst Tom, der gerade irgendeine abstruse grüne Flüssigkeit, die nach Katzenpfötchen riecht, mit Wasser mischt. Das grüne Zeug im Glas wird milchig und fängt plötzlich an zu leuchten. Komische Sachen saufen die hier in den Clubs.
Ich stütze meinen Ellenbogen auf die Theke, lege mein Kinn in die Hand und probiere einen Schlafzimmerblick. »Wie alt muß man denn sein dafür, mh?«
Tom gibt mir mit dem Finger ein Zeichen näher zu kommen. Dann dreht er meinen Kopf Richtung Tanzfläche. »Paß mal auf, Kleiner...das da vorne«, er deutet auf Nils, »ist dein Flirtpartner. Nur damit wir uns nicht falsch verstehen.«
»Ich glaube nicht, daß es ihm was ausmachen würde.«
»Habt ihr Streß?« fragt er und stellt eine Flasche Bier vor meine Nase.
»Kann man wohl sagen.«
»Und jetzt soll dich der Freund seiner besten Freundin ein bißchen trösten, ja?« Ich zucke die Schultern. »Ja, wieso nicht? Wäre auch schon egal.«
Tom beugt sich über die Theke. »Mach mir bloß nicht solche Angebote. Lotte würde mir auf der Stelle den Schädel spalten.«
Der Teufel ist in mich gefahren oder warum streiche ich ihm sonst eine lange Haarsträhne hinters Ohr? »Stehst du eigentlich nur auf Mädchen?«
Tom lacht schnaufend. Sein Pfefferminzatem streift meine Wange. »Juli, du bist echt süß.« Er schüttelt den Kopf und beschäftigt sich mit dem Spülen der Gläser.
War das nun ein Ja oder ein Nein? Mir doch egal. Tom interessiert mich nicht.
Einige Sekunden später kommt Nils mit Lotte, die mein Bier austrinkt. Mir wird schwindelig als er sich dicht neben mich stellt und ich die Wärme spüre, die von ihm ausgeht. Seine Wangen sind gerötet, sein Gesicht verschwitzt. Langsam streicht er seinen Pony aus den Augen und sieht mich an. Sieht wieder weg. Sieht mich wieder an.
»Küß mich!« sagt er sehr deutlich.
Mein Herz rast. »Jetzt? Aber ich dachte...ich meine...äh...«, stottere ich leicht irritiert. »Gott...Juli...«, seufzt er, greift an den Ausschnitt meines Shirts, zieht mich an sich und preßt seine Lippen auf meinen Mund.
Au weia...bloß nicht in Ohnmacht fallen! Die Musik, das Gefasel der Leute...alles dröhnt fast schmerzhaft in meinen Ohren. Nils‘ Zunge wuselt zwischen meinen Lippen hindurch und stößt gegen meine. Etwas in mir explodiert. Mhhhh...er schmeckt nach Lakritz. Ich glaube, er hat vorher dieses grüne Leuchtzeugs getrunken.
Meine Hände krallen sich in seine Jeans, wandern über seinen Hintern und schieben sich schließlich in seine Gesäßtaschen. Ein sehr angenehmer Ort für meine Finger. Nils hat wirklich einen verdammt süßen Arsch.
»Laß uns von hier verschwinden. Ich will mit dir alleine sein«, haucht er mir ins Ohr.
Als wir endlich auf seinem Bett liegen wissen meine Hände gar nicht, wo sie ihn zuerst anfassen sollen. Seine anscheinend auch nicht. Sie grapschen, krallen und kneifen. Wir knutschen und knabbern so heftig, daß er mir ausversehen die Lippe blutig beißt...ein ganz ganz kleines bißchen nur und was soll ich sagen? Es macht mich total an.
Sein Schwanz drückt gegen meinen...wir reißen uns förmlich die Klamotten vom Leib. Nils macht sich küssenderweise auf den Weg von meinem Hals über meine Brust, tippt mit der Zungenspitze gegen meine ultra harte Brustwarze, daß ich Angst habe, sie zerspringt. Vor meinen Augen wird es bunt. In Sternchenform! Ich höre mich sehr laut aufstöhnen.
»Schhhh...«, giggelt er. Seine Haarspitzen kitzeln meinen Bauch. Nils‘ Zunge umkreist meinen Nabel, wandert weiter runter. Ein Stückchen tiefer...noch ein Stückchen...noch...DU MEINE GÜTE!!
Er lutscht meinen Schwanz so gierig und ordinär, daß ich nach Sekunden nur noch meine Finger irgendwo reinkrallen und ihm in den Mund spritzen kann.
Total benommen schnappe ich nach Luft, während sein Gesicht über mir erscheint und mich ziemlich frech angrinst.
»Wow...hattest es wohl dringend nötig, was?«
So ein kleines Aas! Ich wirble ihn herum und zeige ihm, wie dringend ER es nötig hat.
»Mach das nie wieder mit mir.«
Nils blickt mich überrascht an. »Oh...ich dachte, es hätte dir gefallen.«
»Du weißt, was ich meine«, antworte ich grimmig.
»Ja.«
»Ja, was?«
»Ich weiß, was du meinst«, entgegnet er.
»Nils...bitte...«
Er legt seinen Finger auf meine Lippen. »Küssen Sie mich...sofort.«
Ohhhhhhh...er siezt mich wieder!! Das ist ein sehr gutes Zeichen! Vielleicht besteht ja doch die Chance, daß wir endlich mal zur Ruhe kommen und einfach nur glücklich sind?!
Wohl eher nicht. Aber wer weiß... Ich hoffe, ihr seid gespannt auf den nächsten und letzten Teil. Bis bald :)
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