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Mio..., tuo..., nostro...!

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Schritt für Schritt kamst du auf mich zu. Leichtfüßig und mit Jeans und Netzshirt bekleidet. Deine Augen spiegelten die Hunderte von Teelichtern wider, die über das ganze Parkett verstreut lagen. Du hattest sie dort hingelegt. Du hattest sie alle angezündet, ohne dir deine geschickten, schönen Finger zu verletzen. Ich beobachtete deinen Gang, wie du dich auf mich zu bewegtest. So elegant und graziös wie eine Frau. Deine Schönheit hast du eindeutig von deiner Mutter. Du bliebst stehen, sahst mich an und lächeltest. Mir lief es kalt den Rücken herunter. Dein Lächeln war ein anderes. Es war so wissend und verführerisch funkelnd. Allein dein Blick ließ mich tiefer in den Sessel sinken, als ich es eh schon war. Du drehtest mir den Rücken zu. Das dünne Netzshirt, das deine schmale, helle Brust noch verdeckte, fiel nun auch zu Boden. Du ignoriertest es. Sauberkeit war noch nie deine Stärke. Dein Körper bewegte sich auf wunderschöne Art zum Fenster. Du öffnetest deine schulterlangen, schwarzen Haare, ließt sie über deine schmalen Schultern fallen. Fuhrst mit der Hand durch sie. Wie sehr ich mich doch gerade danach sehnte, dir durch die Haare zu streichen. Sie waren so weich und seidig. Dein Rücken war ein wenig muskulös. Du trainierst viel, um noch besser auszusehen, als du es jetzt schon tust. Wenn ich dich so im Mondlicht betrachtete, meinte ich, schwarze Schwingen sehen zu können, die aus deinem makellosen Rücken ragten. Zufall? Oder waren es deine Flügel, die du immer versteckt hältst? Hast du Angst, dass, wenn sie jemand sieht, du wieder gehen müsstest?

Glaub mir, mein Engel! Diese Angst verspüre auch ich...

Der Mond ließ dich noch viel schöner erscheinen, als du es eh schon warst. Eine makellose Schönheit. Ich kannte deine Kraft. Sie spiegelte sich in deinen feurigen Augen wider.

Dieses strahlende Grün... ich werde es nie vergessen...

Wunderschön und so einzigartig. Vielleicht bist du nur in meinen Augen schön, weil ich dich liebe. Ja, ich liebe dich. Ich liebe dich sogar sehr - mehr als mein Leben!

Was war das? - Grinstest du mich etwa vorwitzig an? Warum? Hattest du etwas vor? - Ja, das hattest du...

Deine leichtfüßigen, engelsgleichen Schritte kamen auf mich zu. Ich fühlte mich wie im Himmel, aber wenn ich deine Augen sah, spürte ich die Höllenhitze in mir aufkommen. Heiß, mir war heiß. Dir auch? - Oder erging es nur mir so?

Kurz vor mir stopptest du. Einer deiner Mundwinkel hob sich automatisch, als du mich da so neugierig und fasziniert sitzen sahst. Was du wohl gerade dachtest? Ich hätte alles dafür gegeben, es zu erfahren.

Du stolziertest an mir vorbei, umkreistest wie ein schleichender Tiger den Sessel. Ich verfolgte jeden deiner Schritte genauestens. Ich bemerkte, dass dir etwas fehlte. Der Gürtel, den du vorher getragen hattest, lag nun hinter dem Sessel. Er war nicht mehr von Interesse, denn nun rutschte die Hose meines Lieblings etwas runter. Du grinstest. Ja, es gefiel mir sehr, was ich sah, und wenn du mich nicht mit deinen Blicken in den Sessel gedrückt hättest, wäre ich schon längst über dich hergefallen.

Wie lange hatte ich dich nicht mehr so amüsiert gesehen? Es musste mindestens Wochen her sein, seitdem du zuletzt so gestrahlt hattest. Du bist ein wunderbarer Tänzer und könntest ein Model sein, wärst du nur nicht so gegen diese 'Menschenverachtung'. Du hast schwere Vorsätze und einen ziemlichen Dickkopf. Nichts lässt du dir von Anderen sagen. Du bist dein eigener Mensch, und hast du erstmal was gesagt, dann hältst du auch dein Wort.

Ich muss aber auch zugeben, dass du zwei Persönlichkeiten hast. Einmal bist du den fremden Leuten gegenüber sehr skeptisch und vorsichtig. Du sagst ihnen immer die Meinung und wenn dir etwas nicht passt, tust du alles, damit es nach deiner Nase geht. Ja, du bist eine Kämpfernatur und auch sehr kühl und lächelst auch kaum, wenn Menschen dich umgeben, die du nicht kennst. Du willst nicht, dass man dein Lächeln sieht. Du willst, dass nur du selbst weißt, was in dir vorgeht, und sonst niemand.

Dann kam ich.

Ich weiß noch zu gut, wie du mich ebenso mit diesem skeptisch abwertenden Blick begutachtet hast. Ich habe nur gelächelt und deine Schönheit beobachtet. Damals waren wir noch so jung und verschieden gewesen. Niemand hätte auch nur ansatzweise daran denken können, dass aus uns mal etwas werden würde.

Und ganz ehrlich - ich auch nicht.

Ich hatte es aber gehofft. Ich hatte alles dafür getan, dass ich Aufmerksamkeit von dir erlangte oder du mich gar anlächeltest. Nie - nie kam eine Reaktion von dir zurück. Ich gab aber nicht auf. Mit den Wochen hatte ich nämlich bemerkt, wie weit ich schon in meiner Liebe zu dir stand. Sie wurde von Tag zu Tag stärker und ich hatte Angst, in ihr zu ertrinken.

Irgendwann lag dann ein Brief in meinem Briefkasten. Eine Einladung zu einem Betriebsfest. Man musste wissen, dass wir Arbeitskollegen waren, nur sprachen wir kaum miteinander.

Ich ging auf die Einladung ein und erschien am darauf folgenden Sonnabend in der Mensa, wo die kleine Feier stattfinden sollte. Natürlich warst auch du da. Ein erdrückendes Gefühl machte sich in meinem Magen breit, als ich sah, wie du dich mit dieser Frau unterhieltest. Amy hieß sie. Es war schon kein Unterhalten mehr, nein, das war eindeutig Flirten. Meine Eifersucht war schon immer sehr stark und ausgerechnet so ein Weibsbild sollte deinen wunderschönen Körper beschmutzen? Nein, das konnte ich nicht zulassen.

Ich weiß nicht, was in mich gefahren war, aber plötzlich stand ich neben dem angehenden Paar und wurde von euch beiden fragend beäugt. Sie musste meine Wut gespürt haben, denn rasch verschwand sie von der Bildfläche. Wütend sahst du zu mir auf. Ich war deutlich größer als du, aber das hielt dich nicht davon ab, mich wütend anzuschreien, was das denn sollte und was ich angestellt hätte. In diesem Moment wusste ich mir nicht anders zu helfen, als deinen Redefluss durch einen Kuss zu beenden. Du sahst mich mit vor Schreck geweiteten Augen an. Erst jetzt begriff ich, was ich getan hatte und machte mich schleunigst aus dem Staub. Ein paar Kollegen riefen mir noch nach, aber die hörte ich kaum und murmelte immer wieder wütende Worte. Ich war so verdammt wütend auf mich. Wie konnte ich dich bloß küssen? Du würdest doch nie wieder ein Wort mit mir reden. Und so war es auch.

Tage gingen wie Wochen an mir vorbei und ich hatte Angst, dass sie nie enden wollen würden. Nicht einmal ein gewohntes 'Morgen' kam von dir. Für dich existierte ich gar nicht mehr, und das alles nur wegen eines erbärmlichen Kusses. Es schmerzte sehr, so zurückgewiesen zu werden. Ich hatte so oft versucht, mit dir darüber zu reden, doch du blocktest mich immer wieder ab. Meintest, du müsstest noch etwas erledigen oder hättest zu tun.

Fast zwei Monate nach dieser Geschichte reichte es mir. Dieses 'Ich-kenn-dich-nicht'-Getue konnte ich nicht länger ertragen. Mit schnellen Schritten platzte ich in dein Büro. Damit hattest du wohl nicht gerechnet, da du all deine Papiere fallen ließt und erschrocken zu mir sahst. Hatte ich dich so erschreckt? Es tat mir Leid und ich entschuldigte mich auch sofort, aber du nicktest nur, lächeltest falsch und meintest, dass ich wieder gehen könnte, doch ich ließ nicht locker. Es war mir in diesem Augenblick egal, ob du mich würdest anzeigen oder schlagen. Erneut hatte ich mir einen Kuss geklaut. Zu meinem Erstaunen folgte darauf kein Geschrei oder ein Schlag. Nein, du senktest nur den Kopf und klammertest dich plötzlich an mich. Wie aus einem Brunnen sprachst du, wie sehr es dir Leid täte und dass du einfach nur Angst gehabt hättest. Angst vor dem Ungewissen - vor Liebe. Du sprachst von dir, deiner Familie und einem Menschen, den du vor Jahren einmal sehr geliebt hättest. Du hättest einfach nur Angst gehabt, dass du, wenn du noch eine geliebte Person verlieren würdest, zerbrächest. Es tat mir in der Seele weh, als dir auch noch Tränen über die Wange liefen.

Lange lagen wir uns darauf im Arm, bis es dir dann doch zu peinlich wurde und du dich von mir trenntest. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als du leicht lächeltest. Es war ein ehrliches Lächeln und ich war so glücklich darüber. Noch glücklicher wurde ich, als du mir mit roten Wangen berichtetest, dass du dich nicht wegen mir so distanziert gehabt hättest, sondern weil du einfach zu viel Angst davor gehabt hättest, mir ins Gesicht zu sagen, dass du mich mochtest. Nein, nicht mochtest, liebtest. Ja, du hattest es leise genuschelt und da überkam mich diese übernatürliche Kraft, die mich dich einfach an mich drücken ließ. Ich hatte das Bedürfnis, dich nie wieder gehen lassen zu wollen, dich immer in meine Arme schließen zu können. Der Tag endete mit einem glorreichen Happy End.

Ja, so war das damals gewesen.

„An was denkst du?"

Gänsehaut legte sich über meinen ganzen Körper, als du mir zärtlich in den Nacken hauchtest. Erst jetzt fiel mir auf, wie nahe du mir warst. Dein schmaler Körper saß breitbeinig auf meinem Schoß. Du hattest deine Arme um meinen Hals geschlungen und nur in schwarzen Satin-Boxershorts sanfte Küsse auf mein Gesicht gehaucht. Auch nach fünf Jahren waren sie noch genauso schön wie damals und es prickelte noch immer so stark. Ich könnte schwören, dass auch du von Tag zu Tag mehr Liebe für mich entwickelst.

„Ich? - An dich natürlich..."

Schmunzelnd hattest du dich wieder an mich gedrückt, meinen Geruch tief eingeatmet und deine Augen geschlossen. Liebtest du mich wirklich genau wie ich dich liebte oder war das nur ein Wunschgedanke?

- Nein.

Ich konnte spüren, wie deine Lippen ein glückliches Lächeln zierte und wie sehr du damit kämpftest, den Tränen freien Lauf zu lassen.

Fünf lange Jahre sind nur ein kleiner Teil unseres noch folgenden, gemeinsamen Lebens, stimmt`s?

Deinen zärtlichen Küssen nach, die du auf meinen Lippen verteiltest, war das wohl ein 'Ja'.

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