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Das Geschenk
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Informationen
- Story: Das Geschenk
- Autor: Fritz
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Kurzgefasst
Vorwort
Lieber Leser,
die nachfolgenden Zeilen sind das Ergebnis eines einsamen Sonntagabends, an dem ich einmal mehr in einen meiner unzähligen manisch depressiven Zustände verfiel. Zustände, die dann in schönster Regelmäßigkeit in den Aggregatzustand reinster Melancholie gipfeln. Ich weiß nicht ob du das Gefühl kennst, wenn das Leben nur noch einen pelzig-schalen Nachgeschmack hinterlässt und man plötzlich gar nicht mehr weiß, was man hier auf dem blauen Planeten eigentlich so verloren hat.
Lieber Leser, sei also bitte aufrichtig gewarnt, sollte es dir in diesem Moment nicht gut gehen, dann lass die Finger von diesen Zeilen und lies bitte nicht weiter!! Nimm dir lieber eine der vielen wirklich guten Geschichten auf dieser Seite vor und lass dich auf den aufrichtigen Optimismus und die ehrliche Freude ein, die diese in dir wecken werden.
Solltest du dich jedoch geistig und seelisch stark genug fühlen, um dir die nachfolgenden Zeilen anzutun, und zudem die Lust verspüren, ein wenig unter die kitschig grüne Grasnarbe des Lebens abzutauchen, dann, lieber Leser, wünsche ich viel Spaß beim Lesen der nachfolgenden Gedanken!
Du hast nicht darum gebeten
Niemand hat dich je gefragt ob du es willst
Keiner hat sich je darum gekümmert
Was damit passiert
Was es mit dir anrichtet
Welche Qualen du erleidest
Durch eben dieses Geschenk
Nimm es doch einfach an
Sagt man dir
Mach das Beste daraus
Sagt man dir
Es ist undankbar es nicht anzunehmen
Sagt man dir
Sei froh, dass man es dir geschenkt hat
Sagt man dir
Nutze es
Sagt man dir
Doch wie?
Das sagt dir keiner
Hast du denn keine Angst vor dem Tod?
Fragt man dich
Wie denn?
Antwortest du
Schließlich hattest du doch auch keine Angst geboren zu werden
Oder vielleicht doch?
Du erinnerst dich einfach nicht mehr
Darf man denn ein Geschenk einfach wieder zurückgeben?
Fragst du
Ja schon, sagt man, aber doch ein solches nicht
Warum?
Fragst du
Na, ein solches Geschenk ist doch das Wertvollste, was man je erhalten kann
Antwortet man dir
Aber wenn es doch für mich keinen Wert mehr hat ?
Fragst du verzweifelt
So etwas sagt man nicht!
Die Antwort klingt sehr entrüstet
Warum nicht?
Fragst du
Schweigen
Das Leben ist ein Geschenk
Hat man dir gesagt
Geschenke können auch sehr verletzen
Hast du selbst erfahren müssen
Darf man Geschenke einfach wieder zurückgeben?
Fragst du dich immer wieder
Eine Antwort darauf hast du nicht
Dann werde ich wohl mit diesem Geschenk leben müssen ?
Fragst du dich
Wirst du wohl
Antwortest du dir
Und wenn das Geschenk nur noch eine Qual für dich ist?
Fragst du dich
Dann musst du halt warten bis du von dieser Qual befreit wirst
Antwortest du
Hast du Angst vor dem Tod?
Fragst du dich
Nein, eigentlich nicht
Die Antwort überrascht dich
Und wünscht du ihn dir?
Du weißt es nicht
Wie ist es eigentlich, tot zu sein?
Fragst du dich
Du weißt es nicht
Hast du eigentlich gewusst wie leben zu sein ist, bevor du geboren wurdest?
Fragst du dich
Nein, antwortest du
Die Antwort beruhigt dich irgendwie
Also ist tot sein auch irgendwie spannend?
Fragst du dich
Du weißt es nicht
Du bist neugierig, wie tot sein sich wohl anfühlen wird
Das Leben ist ein Geschenk
Sagt man dir
Das wirft man nicht einfach so weg
Sagt man dir
Du spürst den vorwurfsvollen Ton, als man dir das sagt
Der Tod kann aber auch ein Geschenk sein
Antwortest du trotzig
Du merkst, dass man keine Antwort darauf hat
Wenn der Tod ein Geschenk ist, dann musst du doch nur darauf warten
bist du es bekommst
Sagst du dir plötzlich
Als man dir das Leben geschenkt hat, hat dich doch auch keiner gefragt
Fällt dir auf einmal ein
Also wird das mit dem Tod doch genauso sein.
Und was machst du solange, bis es soweit ist?
Fragst du dich
Genieß doch einfach was du hast!
Sagt dir auf einmal eine fremde Stimme
Die Stimme klingt irgendwie sympathisch
Was habe ich denn schon?
Fragst du dich
Na, du hast doch dich
Antwortet dir die Stimme
Ha, na toll!
Antwortest du
Du legst deine ganze Verachtung in diese Antwort
Da habe ich ja wirklich Glück, dass ich mich habe
Setzt du noch nach
Du ärgerst dich, weil dir plötzlich zum Heulen ist
Magst du dich denn nicht?
Die Stimme klingt sehr traurig, als sie dich das fragt
Wer soll mich denn schon mögen?
Denkst du dir
Nein, ich mag mich nicht !
Du schreist förmlich deine Antwort aus dir heraus
Ich hasse mich und ich hasse mein ganzes verdammtes Leben!
Würdest du jetzt nicht schreien, müsstest du heulen
Schade, sagt die fremde Stimme ganz leise
Ich mag dich nämlich sehr
Du kannst nicht glauben was du da hörst
Meinst du das jetzt ernst?
Fragst du vollkommen verwirrt
Nein, das erzähle ich jedem der mich anschreit
Antwortet die Stimme
Du bist entsetzt
Natürlich meine ich es ernst, du kleiner süßer Dummkopf
Du hörst förmlich wie die Stimme lächelt
Dir wird ganz warm ums Herz
Nimm mich bitte ganz fest in deine Arme
Bettelst du ihn an
Bitte, ich habe solche Angst
Du spürst wie dir die Tränen in die Augen schießen
Schhh… sagt diese überhaupt nicht mehr so fremde Stimme
Ich werde immer bei dir sein, du musst keine Angst mehr haben
Du weißt nicht mehr wie lange du schon in seinen Armen liegst
Aber du weißt, dass du nie mehr wo anders sein möchtest
Schon wieder hast du Angst
Unsägliche Angst du könntest aus dieser Umarmung gerissen werden
Angst ihn zu verlieren
Wer bist du?
Fragst du ihn
Das weißt du nicht?
Fragt er zurück
Nein
Antwortest du ganz ehrlich?
Ich bin der, auf den du schon dein ganzes Leben gewartet hast
Du verstehst nicht
Er scheint deinen fragenden Blick zu bemerken
Lass mich erklären
Sagt er
Was?
Fragst du
Alles
Antwortet er
Ihr seht euch an und schweigt
Wer bist du?
Fragst du
Ich bin das Geschenk, auf das du schon so lange gewartet hast
Du erschrickst
Du…
Du schluckst schwer
Du… du bist der Tod?
Fragst du
Er sieht dich traurig an
Ist es wirklich das, worauf du schon so lange wartest?
Fragt er
Du weißt es nicht und schweigst
Weißt du, sagt er plötzlich
Auch ich habe schon sehr lange auf dich gewartet
Ich mag dich sehr und ich wäre unsagbar traurig
Wenn ich dich wieder verlieren würde
Seine Stimme klingt so unglaublich zärtlich
Noch immer verstehst Du nicht
Er sieht dich an
Du versinkst in seinen Augen
Ein unbeschreiblich schönes Gefühl macht sich in dir breit
Wer bist du?
Fragst du
Ich bin deine große Liebe
Antwortet er dir
Warum habe ich so lange auf dich warten müssen?
Fragst du
Das weißt du nicht?
Fragt er
Du reißt dich zusammen um nicht ärgerlich zu werden
Warum bekomme ich auf meine Fragen eigentlich nie eine richtige Antwort?
Fragst du
Entschuldige, sagt er
Aber ich dachte wirklich du wüsstest es
Du siehst ihn fragend an
Ich war doch schon immer da, du hast mich aber nie bemerkt
Antwortet er
Noch immer siehst du ihn fragend an
Du warst so damit beschäftigt dein Leben zu akzeptieren…
Nein, vielmehr dich zu akzeptieren so wie du bist
Du hast mich einfach nicht bemerkt
Er sieht dich sehr traurig an, du bekommst ein richtig schlechtes Gewissen
Aber wieso hast du nichts gesagt?
Fragst du
Ich habe mich nicht getraut
Sagt er
Warum?
Fragst du
Was wäre gewesen, wenn du mich nicht gemocht hättest?
Antwortet er
Aber du sagst doch, du wärst meine große Liebe
Sagst du
Wieso sollte ich meine große Liebe nicht mögen?
Fragst du
Das würde doch keinen Sinn machen
Fügst du noch hinzu
Ich weiß es ja auch nicht
Antwortet er
Aber, du hast dich doch selbst nicht gemocht
und dein Leben hast du doch auch nicht gemocht
Er schaut dich vorwurfsvoll an
Du fängst an zu grübeln
Aber wenn du dich nicht getraut hast, warum hast du mich dann schließlich doch angesprochen?
Du fragst weil du nicht mehr nachdenken willst
Weil ich Angst hatte, dass du eine große Dummheit begehst
Du fängst an zu begreifen
Du meinst weil ich das eine Geschenk nicht annehmen und lieber auf das andere warten wollte?
Fragst du
Ja
Sagt er
Wieder schweigt ihr
Und?
Fragte er nach einer Weile
Nimmst du mich, nimmst du mein Geschenk an?
Er sieht dich fragend und auch sehr ängstlich an
Du schaust in seine Augen
Du ertrinkst in Zuneigung und Zärtlichkeit
Ja
Sagst du
Du versinkst in seinen Armen
Eure Lippen berühren sich
Ganz zärtlich nähert sich seine Zunge
Sie bittet um Einlass
Gerne gibst du dieser Bitte nach
Ist das Glück?
Fragst du dich selbst
Ja
Antwortest du
Ist das Liebe?
Fragst du dich wieder
Ja, du süßer Dummkopf
Antwortet dir plötzlich seine Stimme
Das Gefühl in deinem Bauch ist unbeschreiblich schön
Das Leben ist ein Geschenk
Darf man dieses Geschenk einfach zurück geben?
Niemals!
Antwortest du entrüstet
Aber wenn es einem doch Qualen bereitet?
Auch Geschenke können Schmerzen zufügen!
Ja sicher, antwortest du
Aber dafür gibt es doch die Liebe
Auch sie kann Schmerzen zufügen
Auch sie kann Qualen bereiten
Doch wenn du sie nicht zulässt, wirst du nie erfahren, was Leben ist
Hast du Angst vor dem Tod?
Fragst du dich
Nein, antwortest du
Du hattest doch auch keine Angst davor geboren zu werden
Fügst du hinzu
Oder du kannst dich jedenfalls nicht mehr daran erinnern
Das war wenigstens ehrlich, sagst du dir
Und, hast du noch Angst vor dem Leben?
Fragst du dich
Du schaust hinüber
Neben dir liegt deine große Liebe
Es ist noch sehr früh am Morgen
Du bist plötzlich aufgewacht
Du hast gezittert
Du hast im Schlaf geweint
Solche Angst hast du gehabt
Dann hast du seinen Arm gespürt, wie er auf deinem Bauch lag
Seine Umarmung gibt dir unglaublich viel Kraft
Du siehst in sein Gesicht
Er schläft
Seine Augen sind geschlossen
Er sieht so ruhig und glücklich aus
Seine entspannten Gesichtszüge schenken dir eine unendliche Ruhe
Du könntest ihm ewig beim Schlafen zusehen
Bis dass der Tod euch scheidet
Nein, schreist du innerlich
Es gibt etwas, was auch der Tod nicht scheiden kann
Wieder schaust du deine große Liebe an
So wie er dort liegt, so schön wie ein Engel
Niemals wird uns etwas trennen, auch der Tod nicht
Sagst du trotzig
Wenn er kommt werden wir ihn annehmen
Wir werden gespannt sein was uns dann erwartet
Aber bis dahin werden wir leben
Das Leben ist ein Geschenk
Du bist wirklich von dem überzeugt was du sagst
Darf man solch ein Geschenk überhaupt annehmen?
Fragst du dich
Ja, antwortest du
Aber, bin ich solch ein Geschenk eigentlich wert?
Wieder antwortest du mit einem überzeugtem Ja!
Wie kann man ein solches Geschenk eigentlich wieder gut machen?
Überlegst du
Neben dir räkelt sich verschlafen deine große Liebe
Er schlägt die Augen auf und sieht dich ganz verliebt an
Du streichst zärtlich durch seine verstrubbelten Haare
Ihr umarmt euch
Deine Lippen suchen die seinen
Ihr verliert euch in einem nicht enden wollenden Kuss
Plötzlich ist dir alles klar
Nur eines wiegt ein solches Geschenk auf
Es ist die Liebe
Die Liebe zum Leben
Die Liebe zu allem was dich umgibt
Die Liebe zu den Menschen
Die Liebe zu allem was dir wirklich wichtig ist
Die Liebe zu ihm
Eure Liebe
Das Leben ist ein Geschenk
Unser Leben ist ein Geschenk
Unsere Liebe macht das Leben zu einem unglaublich wertvollen Geschenk
Hast du Angst vor dem Leben?
Fragst du dich
Nein, antwortest du entrüstet
Wieso sollte ich?
Mit einem zufriedenen Seufzen lässt du dich in die Arme deiner großen Liebe fallen
Eine Träne stiehlt sich in dein Gesicht
Was ist?
Fragt er dich
Nichts
Antwortest du
Wirklich?
Fragt er besorgt
Ja, wirklich
Antwortest du
Ich bin nur so unendlich dankbar
Sagst du
Worüber?
Fragt er
Du verlierst dich in seinen zärtlichen Augen
Du blickst tief in seine Seele
Über das Geschenk, dein Geschenk
Sagst du
Du spürst, dass er dich verstanden hat
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