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Geblendet
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Informationen
- Story: Geblendet
- Autor: Hyen
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Fantasy und Mystery, Kurzgeschichte
Es hatte nun schon seit Stunden geregnet und noch immer war kein Ende von diesem unschönen Wetter in Sicht. Das Land war vollkommen durchnässt, die Wege schlammig, das Gehölz und die Steine glitschig. Die beiden Diebe saßen auf einem Baum am Rande des Weges und fühlten sich genau so wie das Land im Moment war... Trübe beobachteten sie nun schon einige Zeit lang den Pfad, welcher durch den Wald führte.
Die lilane Sonne war fast untergegangen als endlich jemand auf dem Weg erschien. Es war ein Reiter mit einer tief sitzenden Kapuze, der mit seinen weiten, dunkelgrünen Umhang recht wohlhabend aussah. Beide Diebe wechselten einen gierigen Blick, warteten bis der Reiter ganz in ihrer Nähe war und sprangen mit gezückten Waffen aus ihrem Versteck.
Das Pferd wieherte nervös auf und machte einen Satz nach hinten. Einer der beiden Diebe nahm die Zügel des Pferdes und hielt sie mit eisernem Griff fest. Der Reiter stieg von seinem Ross ab als er sah, dass der andere Dieb mit einem Kurzschwert auf ihn zu kam. Der Angreifer holte siegessicher mit seiner Waffe aus als der Reiter auf einmal blitzschnell sein Schwert zog, den Schlag parierte und selbst zu schlug. Mit einem Hieb entwaffnete er seinen Gegner und wollte zum vernichtenden Schlag ansetzen als er das Nähern des anderen Diebes spürte. Der Reiter versuchte den schon fast geschlagenen Widersacher mit einer Finte von sich fern zu halten, dann drehte er sich um, um den kommenden Hieb des Anderen abzufangen. Doch der Boden des Waldes war durch den Regen so rutschig geworden, dass der Reiter durch die schnelle Bewegung den Halt verlor und fiel... direkt in die Arme des Diebes. Dieser Schlug mit seiner Faust so derb zu, dass der Reiter rücklings im Schlamm zu Boden ging. Noch ein wenig benommen rappelte sich der Reiter zum Teil wieder auf und blickte zu seinen Gegnern, in Erwartung eines weiteren Schlages. Doch nichts geschah. Der Dieb hielt innen und schaute ihn mit offenem Mund verdutzt an.
Die Kapuze des Reiters war zurück gefallen und vor den zwei Dieben lag... Ja, was eigentlich??? Schulter lange, nachtschwarze Haare umspielten ein blasses, schmales aber eben mäßiges Gesicht. Die Stupsnase war genauso perfekt wie die Lippen, die im Moment aufeinander gepresst waren. Aber alles war nichts im Gegensatz zu den Augen. Diese Augen funkelten lila, genau wie die Sonne von Symalin. Sie schienen alles in sich auf zu saugen bis nichts und niemand mehr übrig blieb. Ein Verlangen kam in den Dieben auf. Nur einmal wollten sie dieses Gesicht berühren, nur einmal des Reiters Lippen mit den eigenen Liebkosen, nur einmal die starken Hände auf der Haut spüren... Der Reiter nutzte das Zögern der Männer und stach mit seinem Schwert zu. Ungläubig sah der andere Dieb zu, wie sein Kumpane zu Boden ging. Der Schöne riss sein Schwert herum und schnitt dem Zweiten die Kehle auf.
Zufrieden grinsend setzte er seine Kapuze wieder auf und ging zu seinem Pferd. Der Reiter schaute ein letztes mal auf die beiden toten Diebe hinab, bevor er teilnahmslos vorbei ritt.
Fast am Ende des Waldes saßen zwei Meuchelmörder in ihrem Versteck und lauerten auf Beute. Es war inzwischen schon völlig dunkel geworden als sie einen Reiter auf dem Weg entdeckten. Der Reiter, in seinem dunkelgrünen Wams, lächelte in sich hinein als er die Männer am Wegrand in ihrem Versteck entdeckte und ritt im gemütlichen Trab weiter.
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