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Mein geliebter Mülleimer

Teil 8

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Scheiße! Lukas hat eine Freundin. Marie hat recht, so muss es sein. Es ist ein Mädchen und das ist in meinen Augen noch viel schlimmer. Es gibt mir irgendwie das Gefühl, nur ein Lückenbüßer oder ein Versuchskaninchen gewesen zu sein. Oder beides. Und es macht es schwerer für mich, wieder an Lukas ranzukommen. Ja, Marie hat mir das Geständnis entlockt, dass ich tatsächlich eifersüchtig bin. Ich weiß nur noch nicht, ob es nur ein Reflex war oder ob ich Lukas noch liebe und wieder mit ihm zusammen sein will. Ich kann nur hoffen, dass es Ersteres ist, damit mir die Peinlichkeiten und der vermutlich aussichtslose Kampf erspart bleiben. Außerdem will ich Lukas ja nicht wieder vergraulen. Ich brauche ihn.

Die Fahrt zu Lukas‘ neuer Wohnung ist echt ätzend. Erst Zug, dann Bus und dann noch zehn Minuten laufen. Ich frage mich, ob er es extra so schwer macht, damit ich nicht ständig unangemeldet bei ihm auf der Matte stehe. Nein, das ist wohl etwas übertrieben. Wahrscheinlich ist das einfach die einzige Wohnung, die er auf die Schnelle finden konnte.

Das Haus ist kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte. Kein Ungetüm mit zehn Stockwerken oder so, sondern nur mit drei. Ich schätze, dass es ungefähr 18 Wohnungen enthält, von denen ich mir eine jetzt mal genauer ansehen werde. Von außen macht es hier ja schon mal einen guten Eindruck. Schön ruhig, mit ein bisschen Grün drum herum und einen überdachten Fahrradstand gibt es auch. Dann will ich jetzt mal die Wohnung unter die Lupe nehmen, die sich – natürlich – im dritten Stock befindet. Etwas außer Atem drücke ich schließlich auf die Klingel und höre ein absolut unmelodisches, schrilles Ding-Dong. Dann passiert erst mal gar nichts, bis sich endlich jemand bequemt, mir die Tür zu öffnen.

„Was?“, fragt dieser Jemand unfreundlich. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass es sich bei der Person nicht um Lukas handelt, die da total verpennt und mit mordlüsternem Blick am Türrahmen hängt. Ich bekomme nicht ein einziges Wort raus. „Es ist halb elf“, grummelt er.

„Ich weiß.“

„Es ist Samstag.“

„Ich weiß.“

„Warum klingelst du dann hier?“

„Ich bin mit Lukas verabredet.“

Jetzt grinst er auf einmal. „Ach, der Ex. Warum sagst ‘n das nicht gleich? Komm rein, aber Luki pennt noch.“

Luki? Hier ist irgendwas im Busch. Und ich finde, dieser Typ weiß viel zu viel. Ich kann es nicht leiden, wenn Leute mich kennen, bevor ich sie kenne. Stellt man sich nicht eigentlich erst mal vor?

„Und wer bist du?“, frage ich, als ich mich an ihm vorbei in die Wohnung schiebe.

„Mein Name ist Toni, ich wohne hier mit meiner Schwester Claudi und mit Luki natürlich.“

Toni, Claudi und Luki. Na toll, ich bin also im Irrenhaus gelandet. Lukas‘ überaus sympathischer Mitbewohner kratzt sich erst mal am Bauch und mir fällt etwas verspätet auf, dass er außer seinen Shorts gar nichts an hat. Ich wende schnell meinen Blick ab.

„Kannst ruhig gucken, aber ich sag dir lieber gleich, dass ich auf Frauen stehe.“

„Nur weil ich…“, will ich mich gerade beschweren, aber da unterbricht er mich schon wieder.

„Lukis Zimmer ist da hinten.“ Er deutet nach rechts den Flur entlang. „Kannst ja mal gucken, ob du ihn wach kriegst.“ Und dann verschwindet er hinter einer Tür, die offensichtlich in sein Zimmer führt. Gut, jetzt weiß ich wenigstens schon mal, welche Tür ich hier auf gar keinen Fall jemals öffnen werde.

Aber ich kann doch auch nicht einfach zu Lukas ins Zimmer gehen, wenn er noch schläft, oder? Das versteht er bestimmt falsch, dann kriegen wir uns wieder in die Haare und das mit dem Versuch, wieder beste Freund zu werden, kann ich mir endgültig abschminken. Andererseits sind wir verabredet und es ist schon halb elf vormittags. Hat er nicht zu mir gesagt, dass ich nicht zu spät kommen soll?

Ich schleiche also den Flur entlang und bleibe vor der Tür stehen, auf die Toni gezeigt hat. Ich drücke die Klinke runter und gehe rein. Hm. Ordentlich wie eh und je. Noch nicht mal eine Socke liegt herum oder ein benutztes Glas oder eine Müslischlüssel. Die Luft ist nicht ganz so gut, aber in welchem Schlafzimmer ist sie das nach einer durchgeatmeten Nacht schon? An der linken Wand steht mittig und unter einem riesigen Fenster das Bett, links daneben eine kleine Kommode und gegenüber eine Schrank-Regal-Kombination. Hinten rechts in der Ecke steht der Sessel, der auch schon in Lukas‘ alter Wohnung gestanden hat und an dem noch so manche Erinnerungen hängen. Auch das Bett, in dem Lukas jetzt schläft, kommt mir sehr bekannt vor.

Ja, Lukas schläft tatsächlich noch. Obwohl es an der Tür geklingelt hat, sein Mitbewohner in der Wohnung rumgeschlichen ist, und jemand einfach so in sein Zimmer gegangen ist, um ihm jetzt beim Schlafen zuzusehen. Muss ja ziemlich spät geworden sein letzte Nacht, denn sonst wacht er – wie ich aus eigener Erfahrung weiß – schon von dem kleinsten Geräusch auf.

Ich setze mich auf den Sessel und kann meinen Blick nicht von diesem Menschen abwenden. Ich will, dass wir wieder Freunde sind, ja… aber jetzt ist er auf einmal wieder mehr als das. Ich kann ihn nicht nur als Freund sehen, wenn er so daliegt, den Oberkörper und ein Bein von der Bettdecke befreit und die Lippen leicht geöffnet. Und dann auch noch in diesem Bett. Das war auch mal mein Bett. Hat er das vergessen oder verdrängt? Kommt es ihm nicht komisch vor, allein darin zu schlafen? Seitdem wir uns getrennt haben, fühle ich mich immer allein in meinem Bett. Auch als ich bei Dennis gewohnt habe. Mit ihm zu schlafen, hat daran nichts geändert. Es wird sich überhaupt nicht mehr ändern, solange Lukas nicht wieder bei mir ist. Ich muss ihn irgendwie wieder bekommen. Ja, ich will meinen besten Freund zurück, meinen Mülleimer, den ich schon ewig kenne und brauche. Aber ich will auch meinen Freund wieder haben. Ich muss endlich mal aufhören, das zu trennen. Er kann nicht nur eins davon sein, ich brauche das alles.

Also streife ich meine Schuhe ab, ziehe meine Jacke aus und lege mich neben ihn. Erst mit ein wenig Abstand, aber als er sich auch dann noch nicht rührt, schmiege ich mein Gesicht an seine Brust und lege seinen Arm um mich. Er riecht gut und ist so schön warm. Ein angenehmer Schauer huscht über meine Haut, einfach nur, weil ich endlich wieder in seinen Armen liege. Man sagt doch, dass man erst merkt, wie wichtig einem etwas war, wenn man es verloren hat. Aber ich glaube, dass man es erst dann wirklich weiß, wenn man es wieder hat. Wenn auch nur kurz. Weil einen dann das Selbstmitleid nicht mehr beeinflussen kann.

Oh ja, ich weiß, dass ich mich selbst ziemlich viel bemitleidet habe, das kann ich gut. Ich wollte einfach nicht sehen, dass ich selber genauso schuld war wie Lukas. Jetzt weiß ich es und kann absolut nicht mehr verstehen, warum ich auf Andreas und Dennis reingefallen bin. Lukas ist alles, was ich will.

Ich schließe die Augen und bilde mir ein, dass sich sein Arm etwas fester um mich legt. Wie er wohl reagieren wird, wenn er aufwacht? Vielleicht ist er froh, dass ich den ersten Schritt gemacht habe… Oder er wird sauer… Er hat gesagt, dass er nicht mit mir zusammen sein kann. Also wohl eher die zweite Variante. Ich öffne meine Augen wieder und mir wird klar, dass das Schwachsinn ist, was ich hier gerade tue. Auf jeden Fall wird er irritiert sein, wenn er mich neben sich sieht. Es ist nicht fair, mich so an ihn ranzuschleichen, nur weil ich meine Gefühle mal wieder nicht unter Kontrolle habe. Er sollte zumindest die Chance haben, mich abzuweisen. Deshalb ziehe ich mich so vorsichtig wie möglich zurück und beobachte ihn die nächste dreiviertel Stunde vom Sessel aus.

Irgendetwas irritiert mich daran wie er schläft. Irgendwas ist anders, als ich es von ihm gewohnt bin… Aber was? Viel Zeit habe ich nicht, um darüber nachzudenken, weil er langsam aufwacht. Zuerst zieht er sein Bein unter die Bettdecke und dreht sich dann auf die andere Seite, um sein Handy vom Nachttisch zu nehmen und die Uhrzeit zu prüfen.

„Es ist fast halb zwölf“, sage ich und muss kichern, als er sich erschrocken zu mir umdreht und die Bettdecke bis zum Hals hochzieht.

„Scheiße! Was machst du denn hier?“

„Soviel ich weiß, sind wir verabredet und da ich nicht zu spät kommen sollte, bin ich halt früh losgefahren. Ich hab dich übrigens schon wesentlich nackiger gesehen.“

Er sieht an sich runter und lässt die Decke wieder ein Stück fallen. Dann fährt er sich mit beiden Händen durch die Haare und seufzt. „Janni, das kannst du nicht machen.“ Ah… Janni… da war es wieder. „Wir… ich… Wer hat dich eigentlich reingelassen?“

Wie war das noch? Luki… Claudi und… ach ja! „Toni.“

„Und wie lange bist du schon hier?“, fragt er und wirkt dabei etwas gestresst und… ja, irritiert. Mein heimlicher Annäherungsversuch hätte ihn wahrscheinlich total überfordert.

„Ungefähr eine Stunde.“

Jetzt sieht er mich zum ersten Mal richtig an. „Eine Stunde?“

„Ja.“ Sein Blick gefällt mir nicht. Findet er das etwa unheimlich? Denkt er jetzt, ich sei eine Art Stalker, oder was?

„Ich… das ist einfach komisch. Du kannst nicht hier reinkommen und mir beim Schlafen zugucken. Janni, ich hab dir gesagt, dass ich erst mal Abstand brauche und das hier ist nicht wirklich das, was ich meinte. Wir sind Freund, ja, aber ich kann nicht so einfach umschalten.“

„Denkst du, ich kann das? Aber ich tue wenigstens was, damit wir uns nicht total auseinander leben.“

„Das will ich doch auch gar nicht“, behauptet er und lehnt sich an die Rückwand des Bettes. Durch das Fenster hinter ihm fällt Sonnenlicht ins Zimmer – und auf ihn – und macht dieses Gespräch nicht unbedingt leichter für mich. Wäre ich irgendwie künstlerisch begabt, würde ich diese Szene bestimmt malen wollen.

„Und wenn es nach dir ginge, würden wir uns ewig nicht sehen, nur langweilige Gespräche am Telefon führen und uns dann irgendwann gar nichts mehr zu sagen haben, oder wie?“

„Nein, aber… es gibt auch irgendwo eine Grenze, für mich jedenfalls. So was hier… das kann ich einfach noch nicht. Ich bin gerade dabei, mich daran zu gewöhnen, dass du nicht mehr immer da bist und dann wache ich auf und du sitzt da auf dem Sessel und beobachtest mich, während ich schlafe. Das ist zu… nah. Verstehst du nicht, was ich meine?“

„Doch. Dir geht es mal wieder zu schnell“, antworte ich sarkastisch. Tut mir leid, aber das geht gerade nicht anders. Er will also alles vergessen, was zwischen uns war. Er will sich daran gewöhnen, dass ich nicht da bin? Geht’s noch?

„Du willst mich gar nicht verstehen, oder?“, fragt er. „Für dich scheint das ja alles ganz einfach zu sein. Du hast alles abgehakt, was zwischen uns war, springst gleich mit dem nächstbesten Kerl in die Kiste und erwartest von mir, dass ich von jetzt auf gleich wieder dein bester Freund bin und alles wieder so ist wie früher?“

„Du hast gesagt, dass du mir das mit Dennis nicht vorwirfst“, erinnere ich ihn.

„Tue ich auch nicht, aber das heißt nicht, dass es mir egal ist.“

„Was genau willst du denn von mir? Was soll ich machen?“

„Ich möchte einfach nur, dass du mich verstehst“, sagt er, ohne mich dabei anzusehen.

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir hier nicht weiterkommen. Ich würde ihn gerne verstehen, aber versucht er denn auch mich zu verstehen? Im Moment sieht es nicht danach aus. Lukas will mich unbedingt auf Abstand halten, obwohl er scheinbar auch noch an der Trennung zu knabbern hat. Wenn es ihn verletzt hat, dass ich mit Dennis geschlafen habe, heißt das doch, dass da noch irgendwelche Gefühle sind. Aber jetzt gerade scheint er sich einreden zu wollen, dass mir unsere Beziehung nie viel bedeutet hat. Also das übliche Missverständnis. Ich frage mich wie oft ich ihm wohl noch erklären muss, dass ich nicht mehr der Junge von früher bin.

„Nur weil ich anders mit der Trennung umgehe, heißt das noch lange nicht, dass ich besser damit zurechtkomme. Ich hab mit Dennis geschlafen, weil ich verletzt und allein war. Nur darum. Und ich finde es echt ätzend, dass du mir immer wieder dasselbe vorwirfst! Vielleicht hast du ja recht und ich verstehe dich einfach nicht. Ich verstehe zum Beispiel immer noch nicht, warum du wegen einem einzigen Kuss Schluss gemacht hast, an dem ich nicht mal schuld war. Oder warum du mir einfach nicht vertrauen konntest. Oder warum du einfach abgehauen bist, ohne mit mir zu reden. Das alles verstehe ich nicht. Du versuchst aber auch nicht, mich zu verstehen!“

Okay, vielleicht sollte ich jetzt mal wieder einen Gang runterfahren. Ich warte auf eine Reaktion von Lukas, aber der starrt immer noch auf seine Knie, die er unter der Bettdecke angezogen hat, um seine Ellenbogen darauf abstützen zu können. Seine Finger streifen langsam durch seine Haare, aber mehr passiert nicht. Er bewegt sich nicht und sagt nichts. Minutenlang. Irgendwann wird es mir zu blöd, ihm bei diesem… was auch immer er da macht… zuzugucken, schnappe mir meine Sachen und flüchte aus diesem Zimmer. Das wird so nichts. Vielleicht wird es nie wieder was. Lukas hat irgendein Problem und wie es aussieht, bin ich das. Und wer bin ich, ihn immer wieder damit zu konfrontieren? Ich werde ihm einfach den Gefallen tun und sein Problem beseitigen.

Vor der Wohnungstür ziehe ich mir schnell die Schuhe an, schlüpfe in meine Jacke und verlasse dann diese gottverdammte Wohnung. Das Treppenhaus renne ich runter, ohne auf meine Füße zu achten und erst als ich draußen am Fahrradstand vorbeikomme, höre ich, dass jemand nach mir ruft.

„Janni, warte mal!“

„Nenn mich nicht so.“

„Okay“, sagt Toni schnaufend und stellt sich mir in den Weg. Wenigstens hat er sich etwas angezogen. „Ich will nicht neugierig sein, aber was ist passiert? Luki hat sich eigentlich darauf gefreut, dass du heute kommst. Warum gehst du schon wieder?“

Ich hasse es, wenn er Luki sagt. „Das geht dich nichts an.“

„Schon klar. Ich dachte nur, dass ich dir eine objektive Sichtweise zu dem anbieten könnte, was Luki…“, ich starre ich böse an, „… äh, was Lukas mir in den letzten Wochen erzählt hat. Vielleicht hilft das ja.“

Ach, die beiden haben also über mich geredet. Wundervoll! Na gut, warum sollte ich diese Gelegenheit nicht nutzen. Ich darf ja wohl hören, was so über mich erzählt wird. „Hat er dir erzählt, warum er Schluss gemacht hat?“, frage ich etwas pampig.

„Ja, aber hat er dir das nicht gesagt?“

Das fängt ja gut an… „Nicht so richtig.“

„Und willst du ihn wieder zurück?“, fragt Toni grinsend.

Ich weiß nicht warum, aber bei dieser Frage bildet sich auf einmal ein dicker Kloß in meiner Kehle.

„Ich glaube, das hat sich gerade sowieso erledigt“, sage ich mit einer komischen, gurgelnden Stimme.

„Ich glaube, dass er dich auch zurück will, aber das weiß er selber noch nicht.“


Zuhause verschanze ich mich erst mal in meinem Zimmer, lasse mich rücklings auf mein Bett plumpsen und denke über Tonis Worte nach. Er hat mir viel erzählt, was sich zwar plausibel anhört, aber irgendwie nicht in das Bild passt, das ich von Lukas habe. Ich hätte nie gedacht, dass er auch mal unsicher und hilflos sein kann. Er hat mir sonst immer Ratschläge gegeben und hatte irgendwie für alles eine Antwort. Ich hab überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass es etwas geben könnte, bei dem ich ihm helfen muss, weil ich ihm in diesem einen Punkt einen Schritt voraus bin. Ich gucke schon anderen Jungs hinterher, solange ich denken kann und hatte nie ein Problem damit. Ich konnte mich austoben und musste mir nie die Frage stellen, ob ich richtig bin, so wie ich bin.

Was ist also, wenn Toni recht hat? Dann hätte ich mir die ganze Zeit um die falsche Person Sorgen gemacht. Um Andreas nämlich. Und dann wäre tatsächlich ich derjenige, der nichts verstanden hat. Aber wenn Toni wirklich recht hat, dann haben Lukas und ich noch eine Chance. Leider bedeutet das auch, dass ich ihm Zeit geben muss, um über alles nachzudenken. Er muss selber erst mal rausfinden, wer er eigentlich ist und was er will. Hoffentlich hat Toni recht und er will mich wirklich noch. Ich glaube ihm das jetzt einfach mal, sonst könnte ich nicht so ruhig hier liegen, obwohl Lukas gerade ein Date mit Claudi hat. Ja, DIE Claudi. Tonis Schwester und drittes WG-Mitglied. Das war es also, was Lukas nachmittags vorhatte. Marie hatte tatsächlich den richtigen Riecher und wie erwartet, lässt es mich nicht gerade vor Freude in die Luft springen. Klar…

Bis jetzt konnte mir auch noch niemand sagen, wie sich das entwickelt hat. Nicht mal Toni. Aber er hat mir versprochen, mich auf dem Laufenden zu halten. Er ist DJ in einem Club, den die drei wohl ziemlich häufig besuchen, und kann daher zuhause und bei der Arbeit ein Auge auf Lukas haben. Super, nä? Mit mir ist Lukas nie in einen Club gegangen.

Ich warte allerdings vergeblich auf einen Anruf und bin dementsprechend angespannt. Wie ich mich verhalten soll, wenn ich denn endlich mal informiert werde, weiß ich aber leider auch noch nicht. Wenn Lukas mit dieser Tussi im Bett gelandet sein sollte, könnte das eine spontane Zugreise und vermutlich eine ziemlich kopflose und laute Hasserklärung zur Folge haben. Das wäre Möglichkeit A. Möglichkeit B wäre weniger laut, aber wahrscheinlich um einiges peinlicher und tränenreicher. Beides möchte ich uns eigentlich gerne ersparen.

Aber da ich ja beschlossen habe, Toni zu glauben, muss ich mir darüber keine Gedanken machen. Lukas wird mit der lieben Claudi mit Sicherheit nichts anfangen, weil er schließlich nur mich will. Richtig? Lukas will nur mich. Vielleicht sollte ich das solange vor mich hin murmeln, – quasi als Mantra – bis Toni sich meldet und mir sagt, dass alles in Ordnung ist. Oder bis mich meine Familie einweisen lässt. So weit davon entfernt bin ich vermutlich nicht mehr. Bei meinen Eltern und Marie hat sich so ein merkwürdiger Blick im Gesicht festgeklebt, der ganz offensichtlich meine geistige Gesundheit anzweifelt, obwohl er wohl mitfühlend und beruhigend aussehen soll. Aber abgesehen davon muss ich zugeben, dass sie sich dezent zurückhalten. Keine Verhöre, kein unangenehmes Schweigen beim Essen, keine blöden Ratschläge… nur dieser immer gleiche Blick.


Am folgenden Wochenende ist meine Geduld aufgebraucht. Ja, ich weiß, es ist erst eine Woche her, dass Lukas mit Claudi aus war, aber warum zum Kuckuck informiert mich niemand? Toni, der Idiot, hätte ja wohl zwei Sekunden seiner kostbaren Zeit opfern und mich wie versprochen anrufen können. Da er das nicht getan hat, tue ich es jetzt. Ich wähle seine Nummer.

„Was?!“, grunzt jemand ins Telefon. Ich halte mein Handy lieber etwas von meinem Ohr weg.

„Toni?“

„Ja?“

„Du wolltest mich doch anrufen“, sage ich so vorwurfsvoll wie möglich.

„Sandra?“

HÄ? „Hör ich mich an wie ein Mädchen, oder was?!“ Ich fasse es nicht…

„Oh, hi Janni“, sagt er gähnend.

„Nenn mich nicht so.“

„Dann hör du auf, mich am Wochenende immer so früh aufzuwecken.“

„Wenn du mich wie versprochen angerufen hättest, müssten wir das jetzt nicht diskutieren.“ Es ist übrigens viertel vor zwölf… Eine sehr unmenschliche Zeit, in der Tat…

Keine Antwort. Ist der jetzt wieder eingeschlafen? „Hallo?“, frage ich.

„Bin noch da.“

„Und? Was ist mit Lukas?“

Er zögert. „Äh… ich weiß nicht wie ich…“

„Spuck’s aus!“, fordere ich. Der Typ macht mich noch irre.

„Luki ist gerade… in einer Phase.“

„Phase? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“ Gott, ich hasse diesen Spruch. Den hab ich früher immer von meiner Mutter gehört, wenn ich was nicht erzählen wollte. Aber mir ist auf die Schnelle nichts Besseres eingefallen.

„Du müsstest das ziemlich gut kennen“, sagt Toni. „Luki hat mir erzählt, dass du vor kurzem auch noch so drauf warst.“

Okay… Das ist mir deutlich genug. Die Details will ich gar nicht hören. Zumindest nicht von Toni. Das soll Lukas mir schön selber erklären.

„Danke“, sage ich knapp und lege auf. Ich verlasse mein Zimmer und gehe runter ins Wohnzimmer, wo mich meine Familie mit diesem dämlichen Blick empfängt. „Kann ich bitte das Auto haben? Ich tanke auch wieder nach.“

„Wo willst du denn hin?“, fragt mein Vater.

„Zu Lukas. Jetzt.“

„Warum hast du’s so eilig?“, fragt meine Mutter.

„Ist alles in Ordnung?“, fragt Marie.

Na super. Der nervtötende Blick ist zwar plötzlich weg, aber jetzt fängt das Verhör an. Keine Ahnung, was mir lieber ist…

„Ist ’ne lange Geschichte, aber ich muss da jetzt hin.“ Die Betonung liegt auf jetzt, aber wahrscheinlich…

„Fahr vorsichtig“, sagt mein Vater mit einem vertrauensvollen Lächeln und erntet ungläubige Blicke von den beiden Frauen im Raum.

„Danke“, sage ich nicht weniger überrascht und laufe los, bevor mich doch noch jemand aufhalten kann.

Ich bin schon ewig nicht mehr gefahren, aber darüber kann ich mir jetzt keine Sorgen machen. Autofahren verlernt man nicht so schnell. Genauso wenig wie Eifersucht. Man kann sie eine Zeit lang ignorieren, aber das heißt nicht, dass sie dann einfach weg ist. Es wird eher noch schlimmer. Vielleicht hätte ich Toni nicht auf Lukas ansetzen sollen. Dann würde ich jetzt nicht mit 140 Sachen – mehr schafft die Klapperkiste nicht – über die Autobahn rasen. Ich hätte einfach abwarten und mich nicht einmischen sollen. So wie ich es mir eigentlich vorgenommen hatte. Aber jetzt kann ich nicht mehr zurück. Lukas wird wahrscheinlich sagen, dass er nur das macht, was ich auch getan habe, aber genau das ist es, was mich so sauer macht. Das ist doch Heuchelei vom Feinsten. Er darf, ich nicht? Nicht mit mir…

Die Tür zur WG wird geöffnet, bevor ich klingeln kann. Toni steht vor mir und hat offenbar nicht vor, mich reinzulassen.

„Warum bist du schon hier?“, fragt er überrascht. Man hat mich also erwartet.

„Bin mit dem Auto gefahren. Lass mich rein.“

„Nein.“ Er stützt eine Hand am Türrahmen ab. „Ihr seid nicht mehr zusammen. Er kann machen, was er will.“

„Nicht, wenn es das ist, wofür er mich immer verurteilt hat.“

„Du hast doch gesagt, dass er dich nicht versteht.“

Was? Soll das heißen, dass Lukas neuerdings einen auf Casanova macht, um sich in meine Lage zu versetzen? So ein Schwachsinn! „Bis du jetzt sein Psychiater, oder was?“

„Hey. Ich kann nichts dafür, dass eure Beziehung so verkorkst ist“, meint Toni abwehrend.

„Dann lass mich durch. Ich will, dass er es mir selber erklärt.“

„Nein.“

„Verstehst du nicht wie das für mich ist?!“ Oh ha. Selbstmitleid, welcome back.

„Doch, aber ich denke nicht, dass es dir etwas bringt, wenn du da jetzt reingehst.“

„Das ist meine Entscheidung“, antworte ich stur.

„Lass ihn, Toni“, kommt eine Stimme aus der Wohnung.

Toni zuckt nur mit den Schultern und ich drängle mich an ihm vorbei. Lukas steht im Flur, nur mit einem Handtuch um die Hüften. Shit! Ungünstige Voraussetzung. Er wirft mir einen kurzen Blick zu und verschwindet in seinem Zimmer. Ich folge ihm und schließe die Tür hinter uns. Nicht, dass es unbedingt notwendig wäre. Toni wird ja offensichtlich sowieso über alles informiert, was zwischen Lukas und mir passiert.

Lukas steht vor seinem Kleiderschrank und scheint zu überlegen, was er anziehen soll. Scheinbar eine ganz normale Situation. Ich kenne das noch von früher. Er braucht immer ewig, bis er sich entschieden hat. Manchmal zieht er sich sogar noch mal um, wenn er sich eigentlich schon entschieden hatte. Wahrscheinlich hat er noch nichts gefrühstückt. Er duscht gerne nach dem Aufstehen, um richtig wach zu werden. Ich bin eher der abends-Duscher. Danach braucht er einen Kaffee und ein herzhaftes Frühstück. Ich trinke Eistee und esse ein Brot mit meiner Lieblingsschokocreme. Er liest gerne, ich nicht. Er kennt sich mit Technik aus, ich nicht. Ich gehe gerne schwimmen, er nicht. Genau das Gegenteil. Ich bin schwul…

„Hast du mit Claudi geschlafen?“, frage ich mit einer merkwürdig ruhigen Stimme. Wahrscheinlich bringt es nichts, wenn ich gleich anfange, ihn anzuschreien.

„Ja.“ Er nimmt ein T-Shirt in die Hand und legt es wieder zurück.

„Mit noch jemandem?“

„Ja.“

„Wie viele?“

„Drei.“

Es wundert mich, dass er so schnell antwortet. Kein Zögern. Ist es ihm egal, was ich denke? Oder will er mir zeigen, wie sich das anfühlt?

„Vor oder nach Claudi?“

„Einmal davor, zweimal danach.“

Was ist bloß los mit ihm? Hat er sich in einen Roboter verwandelt, der mechanisch Antworten ausspuckt?

„Jungen oder Mädchen?“, frage ich angespannt. Von der nächsten Antwort hängt so ziemlich alles ab.

Er wirft ein Paar Socken aufs Bett und dreht sich dann wieder zum Schrank um. „Jungen.“

„Du bist ein richtiges Arschloch, weißt du das?“ Eigentlich bin ich ja erleichtert, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mich von ihm betrogen fühle. Nicht, weil er mit anderen geschlafen hat, sondern weil er nicht mehr er selber ist. Er hätte so was früher nie gemacht und ich finde immer noch, dass er mich damit zu Unrecht verurteilt hat.

„Warum ist das, was ich mache, etwas anderes als das, was du gemacht hast?“, fragt er und sieht mich endlich an.

„Die Frage ist nicht wirklich ernst gemeint, oder?“

„Doch.“

„Weißt du noch, warum du Schluss gemacht hast?“, frage ich herausfordernd und verschränke meine Arme vor der Brust.

Ich sehe an seinen Augen, dass er verstanden hat, was ich meine. „Das kannst du nicht vergleichen. Wir sind nicht mehr zusammen, ich kann machen, was ich will.“

„Ich konnte auch machen, was ich wollte, als wir noch nicht zusammen waren. Wenn du dich jetzt austoben willst… bitte. Aber erwarte nicht von mir, dass ich dich noch ernst nehme, wenn du genau das machst, was du an mir immer verurteilt hast.“

Er starrt mich an und für einen Augenblick denke ich, dass er es kapiert hat. Können wir nicht endlich dieses Drama beenden und zugeben, dass wir beide keine Unschuldslämmer sind? Aber dann ist der Augenblick auch schon vorbei und Lukas fängt wieder an, in seinem Schrank zu wühlen. Jetzt reicht’s! Ich schlage die Schranktür zu und lehne mich mit dem Rücken dagegen. Lukas steht höchstens einen Meter von mir entfernt und sieht mich erschrocken an.

„Ich hab durch meine Bettgeschichten rausgefunden, dass ich nicht der Typ für so was bin“, sage ich mit bemüht ruhiger Stimme. „Aber du machst es trotzdem, obwohl du genau weißt, dass das nicht du bist. Willst du mich damit ärgern? Oder dich rächen? Ich verstehe einfach nicht, was das soll!“

„Warum hast du wieder mit Dennis geschlafen?“

„Das hab ich dir letzte Woche schon erklärt.“

Er sieht mich herausfordernd an.

„Weil ich einsam war und mich ablenken wollte.“

Lukas sagt nichts. Und dann macht es bei mir klick. Er hat genau dasselbe gemacht. Will er mir das sagen?

„Liebst du mich noch?“, frage ich im Flüsterton.

„Ich weiß es nicht. Ich weiß im Moment gar nichts.“

Das wollen wir ja mal sehen, denke ich, ziehe ihn zu mir und küsse ihn. Ah, da ist das innere Feuerwerk. Das, was bei Dennis und Andreas eindeutig gefehlt hat. Lukas muss sich mit beiden Händen am Schrank abstützen, weil ich ihn aus dem Gleichgewicht gebracht habe. Aber er wehrt sich nicht gegen mich. Er küsst mich eindeutig zurück. Und dann ist er es, der den nächsten Schritt macht und den Reißverschluss meiner Jacke öffnet. Ich schlüpfe gleichzeitig aus meinen Schuhen und streiche mit meinen Händen über jeden Zentimeter seiner Haut. Ich muss einfach alles anfassen, um sicher zu gehen, dass er es wirklich ist. Es fühlt sich alles noch genauso an, wie ich es in Erinnerung habe. Nur dass er jetzt dünner ist als vor ein paar Monaten. Die Schlüsselbeine sind deutlicher zu spüren.

Lukas schiebt seine Hände unter meinen Pullover und mein T-Shirt und zieht mir beides über den Kopf. Seine Lippen berühren mein Ohr, wandern über meinen Hals, über meine Schulter, während seine Arme sich so fest um mich schlingen, dass ich Probleme mit dem Atmen bekomme. „Luk…“, will ich gerade sagen, aber seine Lippen haben schon ihren Weg zu meinen zurückgefunden.

Ich versuche, den Weg zum Bett zu finden, aber das scheint sich spontan in Luft aufgelöst zu haben. Egal, der Teppich ist auch ganz gemütlich und ich glaube nicht, dass einer von uns noch so lange warten will, bis wir das Bett wiedergefunden haben…

Langsam wird es allerdings etwas kalt hier unten auf dem Boden, deshalb ziehe ich die Bettdecke zu uns runter und lege sie über Lukas und mich. Irgendwas stimmt nicht. Es ist nicht so wie es sein sollte. Lukas hat seinen Kopf auf eine Hand gestützt und guckt mich seit mindestens fünf Minuten an, als sei ich ein besonders kniffeliges Sudoku. Ich hab das Gefühl, dass sich das hier gerade nicht in die Richtung entwickelt, die ich erwartet hatte. Wie ein Happy End fühlt es sich ganz und gar nicht an. Vielleicht sollte ich diesen Vergleich jetzt nicht anstellen, aber… es ist fast ein bisschen wie mit Dennis. Schön solange es gedauert hat, aber danach nur noch Zweifel und Verwirrung. Ich weiß nicht, was ich machen oder sagen soll. Ich bleibe einfach so lange hier liegen, bis er mich wegschickt. Und selbst dann…

„Das war nicht geplant“, sage ich nach einigen weiteren Minuten. „Ich schwöre.“

„Nein. Eigentlich wolltest du mich nur zur Schnecke machen, oder?“

Ich sehe ihn fragend an.

„Ich kenne dich.“

Ist es normal, dass ich bei diesen Worten eine Gänsehaut bekomme? Endlich ist wieder ein bisschen was von meinem Mülleimer zu erkennen. Ja, er kennt mich.

„Tut mir leid“, sagt er. „Ich war kein guter Freund.“

Welche Art von Freund meint er? Vor, während oder nach unserer Beziehung? Oder alle zusammen? Ich weiß jedenfalls nicht, was ich antworten soll, ohne zu lügen. Und ich traue mich auch nicht, ihn zu berühren, obwohl ich gerade eigentlich nichts anderes möchte, als in seinen Armen zu liegen.

„Janni?“

„Hm?“

„Liebst du mich denn noch?“

Ich nicke. Er zögert erst und streckt dann einen Arm nach mir aus. Ich rutsche näher an ihn heran und darf mich tatsächlich an ihn kuscheln. Aber trotzdem ist es nicht das, was ich will. Es ist keine ich-liebe-dich-auch-Umarmung, sondern eher so was wie ein schlechtes Gewissen. Er versucht, mich zu trösten und sagt damit gleichzeitig, dass er sich eine andere Antwort gewünscht hätte. Er ist wieder am Anfang unserer Freundschaft angekommen. Beim Kennen und Beschützen, nicht beim Lieben. Ganz am Anfang.


Ach du Schande, ich bin eingeschlafen. Lukas hat die Chance bestimmt genutzt und ist abgehauen. Aber der Boden unter mir ist auf einmal angenehm weich. Ich schlage die Augen auf und… ja, ich liege im Bett. Verdammt. Eigentlich wollte ich Lukas nicht so leicht davon kommen lassen. Aber ich kann ja einfach hier liegen bleiben, bis er wiederkommt.

„Mach’s dir nicht zu gemütlich“, sagt jemand hinter mir. Diesmal bin ich es also, der sich erschrocken herumdreht und die Bettdecke bis zum Hals hochzieht.

„Seit wann bestimmst du das?“, frage ich Toni, der im Türrahmen steht und mich dämlich angrinst.

„Seit Luki mir gesagt hat, dass ich dich rausschmeißen soll, wenn du aufwachst.“

„Und wo ist er jetzt?“

„In der Uni.“

„Am Sonntag?“, frage ich.

„Soll vorkommen.“

„Hat er sonst noch was gesagt?“

„Nö“, sagt er gelangweilt. „Aber er hat genau das gleiche Gesicht gemacht wie du jetzt grade. Ich hab dir gesagt, dass du lieber abwarten solltest. Dann hätte er dich irgendwann so sehr vermisst, dass er einfach bei dir vor der Tür gestanden hätte. Aber so…“

„Ja ja, schon gut“, unterbreche ich ihn genervt. „Ich schaff das auch so. Immerhin hab ich…“

„Ihn ins Bett gekriegt?“

Na ja, wohl eher auf den Boden. „Ja.“

„Wirklich ’ne ganz tolle Leistung“, sagt er sarkastisch. „Schade nur, dass du da nicht der einzige bist.“

Ich stehe auf und sammle meine Sachen zusammen. Vielleicht sollte ich mich jetzt wirklich besser aus dem Staub machen. Ich muss mir erst mal einen Plan überlegen, wie ich es schaffe, dass Lukas sich wieder in mich verliebt. Alles auf Anfang. Ich ziehe mich an und gehe an Toni vorbei aus dem Zimmer.

„Sei einfach du selbst“, ruft er mir nach, als ich gerade die Haustür öffnen will.

„Hast du das aus deinem Poesiealbum?“

„Er liebt dich noch, aber nicht wenn du alles so kompliziert machst wie jetzt gerade. Sei einfach wieder sein Freund.“

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