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Trost 2
Kapitel 74-76
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 74
Jans Eltern überwachten vier Möbelpacker, die gerade dabei waren, antike Möbel abzuladen. Jedenfalls parkte ihr schwerer Kombi vor dem Laster. Jans Mutter saß im Wagen und telefonierte. Sie beugte sich lediglich einmal aus dem Fenster, um Jan eine Frage zu stellen und Kai zuzuwinken, dann wandte sie sich wieder ab.
Kai konnte nicht sagen, dass es ihn störte. Jans Mutter hatte er noch gut als intensiv und anstrengend in Erinnerung. Als erschreckend ehrlich und irgendwie auch gefährlich. 'Niklas... sie hat mich adoptiert.'
Statt zu ihr zu gehen, folgten Jan und er den Möbelpackern zur Wohnung hoch. Die Männer trugen eine schwere Kommode als sei sie aus Pappe und stießen nicht einmal in der Tür damit an. Dazu traten sie selbstverständlich kurz zur Seite, um Jan und ihn vorzulassen. Manieren und Kraft? Zum Glück sahen sie nicht sonderlich gut aus. Beeindruckt blinzelte Kai zu ihnen rüber und zuckte dann zusammen, als Jans Vater ihm unvermittelt in der Wohnungstür gegenüber stand.
Lasse begrüßte ihn auf seine zurückhaltend sichere Art, nahm sofort wahr, dass mit Kai etwas nicht stimmte, redete wieder mit Jan in ihrem fürchterlichen Kauderwelsch und bescherte Kai mit seinem herrlichen Aftershave und den sanften sicheren Händen, die warm sein Gesicht umfingen und hin und her drehten ein schlechtes Gewissen.
Lasse stellte ihm nach einem kurzen Blick in die Augen ein Rezept über eine antibiotische Salbe aus. "Kai, een schön Tass Tee, hest du da, aver dat betern wi..." Er blinzelte, dann lächelte er leicht. "Entschuldige. Da hast du dir ja was eingehandelt, Junge. Die Salbe sollte das Problem aber in den nächsten zwei Tagen klären können."
Die Art, in der er 'Junge' sagte, machte Kai ein warmes Kribbeln im Bauch. Die Sorte Gefühl, die ihn Norbert nie hatte fühlen lassen. Er murmelte einen leisen Dank und wurde von Jans Entschuldigung vollkommen überrumpelt noch bevor ihm aufging, wofür sein Freund sich entschuldigte. "Ich wollte dich eigentlich vorher fragen, Kai, aber irgendwie musste jetzt doch alles so schnell gehen."
Benommen folgte Kai seinem Freund und dessen Vater in das helle Wohnzimmer, in dem nun ein schwerer indischer Teppich ausgelegt war, auf dem eine mit dunkelrotem Samt bezogene Couch und ein kleiner Couchtisch standen. Verwirrt blinzelte Kai die altmodischen Möbel an.
Die Wohnung war im großen und ganzen ja Jans Wohnung. Dennoch hatte Kai nie im Leben damit gerechnet, dass nicht er selber derjenige sein würde, der die meisten Möbel hinein stellte. Doch Lasse erklärte mit einer Handbewegung in Richtung der sich verabschiedenden Möbelpacker "Jan hat ja nicht nur dieses Haus geerbt, auch das andere von Hannah bei uns im Ort. Das vermieten wir jetzt, daher mussten die Möbel raus. Jan wollte die Couch, die Kommode, das Bett und den Vitrinenschrank gern haben."
"Ah." Unsicher sah Kai sich um und folgte Jan dann in das größere der beiden Schlafzimmer. Das Bett stand dort. Es war altmodisch wie die anderen Möbel und zugleich selbstsicher und irgendwie komplett nicht sein Geschmack. "Aha."
Jans Schultern nahmen quadratische Ausmaße an und er schob das Kinn vor. "Hannahs Sachen", sagte er leise, fast drohend.
Kai nickte ebenso humorlos "Das hab ich mir schon so zusammengereimt."
"Dein Zimmer kannst du dann ja so einrichten, wie du magst." Der Ton driftete ins Kältenirvana, Zeit einzulenken. Kai sah sich rasch zu Lasse um, aber der war an das Fenster getreten, um seiner Frau unten zuzuwinken. "Jan. Ich hab nur den Kram, der jetzt in der WG steht. Genau so wird mein Zimmer jetzt hier dann auch aussehen." Eigentlich wollte Kai damit sachte andeuten, dass seine und Jans Sachen nicht für fünf Cent zusammenpassten.
Jan ignorierte seine Logik und blickte sich zufrieden um. "Genau. Bis auf den Kleiderschrank. Der ist ja hier schon mit drin. Deinen stellen wir einfach in den Keller für die Schisachen und so, oder?"
"Hm. Ja, okay." Grummelig dachte Kai an die Arbeit, die Lolli und er sich nach seinem Einzug mit dem Lackieren der Fronten gemacht hatten.
Lasse verabschiedete sich von ihnen und Kai ging in sein zukünftiges Zimmer hinein, um sich noch einmal umzusehen. Es war wahr. Der Einbauschrank war riesig. So gesehen würde Kai sogar mehr Platz in seinem neuen Zimmer haben.
"Es ist doch vollkommen in Ordnung, wenn du die Wohnung so einrichtest, wie sie dir gefällt... es ist deine Wohnung, Jan." Ein schwacher Versuch, das Thema abzuhaken.
Jans Kinn wurde noch eine Spur eckiger. Die Augen wurden schmal und Kai wusste, dass es anstrengend werden würde. "Ich will aber nicht, dass es nur mir gefällt. Findest du die Sachen schrecklich oder nicht?"
"Was soll das denn heißen? Natürlich finde ich die Sachen nicht so doll. Ist altmodisch und nicht mein Ding, aber ich finde sie auch nicht total schrecklich. Es macht mir wirklich nichts."
"Und du wirst nicht jede zweite Woche davon anfangen, dass die Möbel scheiße aussehen und nicht zu uns passen?"
Aha. Die Abteilung für Verhandlungsvorbereitungen setzte sofort einen Vertrag auf, in dem Kai dann festlegen konnte, was Jan ihm an Entschädigung schuldig war für diese antiquierte Einrichtung. Doch dann senkte Kai den Kopf und seufzte. "Nein, Jan. Ich werde nicht jede zweite Wochen von den Möbeln anfangen."
"Versprochen?"
"Hm. Hör schon auf! Lass mich in mein Bett zurück. Ich fühl mich wirklich nicht so toll..."
Eins musste man Jan lassen. Er konnte diskutieren und abhaken. In Sekunden grinste er wieder. "Deine Eltern kommen Sonntag vorbei, um uns zu helfen."
"Jan! Woher weißt du das denn schon wieder?!"
Jans Zähne blitzten auf, als er ein Raubtierlächeln an Kais Magen ausprobierte. Unsicher tat Kai einen Schritt rückwärts, in Richtung Sicherheit. Jan kam einen Schritt auf ihn zu. "Ich hab sie eingeladen. Natürlich hab ich es so gedreht, dass alles Martinas Idee war, aber im Prinzip hab ich sie eingeladen. Norbert kommt auch."
"Ich weiß." Leidend trat Kai ans Fenster und setzte seine Sonnenbrille wieder auf. Unten in der Auffahrt verabschiedete Lasse gerade den Spediteur und winkte hoch, bevor er in seinen eigenen schweren Wagen einstieg, um nach Hause zu fahren. Kai tigerte einmal um die Möbel im Wohnzimmer und ging in den Flur zurück, schlang sich schon den Schal fester um den Hals. "War das auch deine Idee?"
Jan hob die Schultern einmal an und ließ sie wieder sinken. Er wollte gerade zu einer seiner Reden anheben, als Kai den Garderobenspiegel hinter der Flurtür entdeckte. "Hey, der ist wirklich schön." Ein ebenfalls fern von modern aussehender hoher, schlanker Spiegel, an dem zu beiden Seiten Jugendstilelemente in Kleiderhaken übergingen.
Jan blieb vor dem Spiegel stehen und blickte Kai im Spiegel in die karnickelroten Augen. "Hm. Das ist wahr. Das ist vermutlich das einzig wirklich nette Teil hier."
Kai drehte sich vom Spiegel fort und schüttelte energisch den Kopf. "Quatsch! Wir müssen die nur noch ein wenig anders... hm, stylen. Du hast meine Möbel vor Lolli ja nicht mehr kennengelernt. Die waren auch von Tante Hella geerbter Scheiß." Er sah Jan flehend in die Augen. "Lässt du Lolli an die Sachen ran?"
"Kommt drauf an, was er damit dann vor hat, Baby. Wenn das Bettgestell hinterher nicht mehr Mahagoni sondern rosa ist, gibt es was auf den Deckel, klar?"
"Nein. So schrill er in seinen eigenen Sachen ist, so geschmackvoll ist er auf jeden Fall in allem anderen. Immerhin, mein Zimmer ist doch super geworden."
Jan spielte mit den Autoschlüsseln und blickte sich unschlüssig um. "Okay. Er schuldet uns sicherlich noch das eine oder andere wegen zu hoher Telefonrechnungen auf deine Kosten, wegen Nutellaraubbau und Einbrüchen in unsere Privatsphäre. Er darf sich an den Kram gern mal ran wagen... aber..."
"Nichts aber. So machen wir es!"
Jan lehnte sich locker im Türrahmen an und spielte mit den Autoschlüsseln. "Du bist nur so lieb und optimistisch und überhaupt nicht zickig, weil du es mit Tini getrieben hast." Seine Stimme ließ ein Grinsen erahnen.
Kai zuckte zusammen. /Stimmt nicht ganz/, warf seine Technikabteilung ein. /Sie hat es mit dir getrieben, nicht wirklich anders herum, oder?/ Die Rechtsabteilung riet ihm besorgt, nichts dazu zu sagen, weil ihn alles nur noch schuldiger aussehen lassen würde. Natürlich hörte Kai nicht auf den Rat. "Ja", gab er zu. "Ich erinnere mich nicht daran, aber sie behauptet, dass es... dass wir es..."
Jan winkte ab. "Weiß ich doch. Sie sagt, dass sie sich so fühlt, als wäre es ein erfolgreicher Beischlaf gewesen. Ekelig, hm?" Das Grinsen in der Stimme ging über in ein mieses Lachen.
"Jan!" Kai ließ sich auf den rotsamtenen Hocker sinken. Dann nickte er. "Ja. Irgendwie schon. Frauen sind so... gemein."
Jan lachte nicht wieder, sondern blickte ihn interessiert an. "Naja, Strafe musste sein und schau dir nur deine Augen an. Hat dir irgendwann denn schon mal eine was getan, oder woher hast du deine Angst eigentlich?"
"Tini. Die tut mir dauernd was."
"Ja, schon. Aber du warst schon vorher so." Jan kniete sich vor den Hocker und blickte zu Kai auf, ihm anstrengend intensiv in das Gesicht. "Baby... du bist einfach..." Er ließ sich nach hinten fallen und seufzte.
"Was? Was bin ich einfach?"
"Wahnsinnig kompliziert. Wenn du nicht so wunderschön wärst... na gut, nicht heute mit den Augen und dem verquollenen Gesicht, aber sonst meistens, würde dir das alles vermutlich gar nicht passieren."
Kai seufzte erneut auf. "Leon hat auch so was gesagt. Dass ich ein schönes Ding bin, das er sich für seinen schönen Laden voller schöner Dinge besorgt hat."
"Und? Fühlst du dich wie ein... Ding?" Jans Finger, die abgekauten Nägel und die Schrammen an der Handkante kamen in Kais Blickfeld, als dieser sich am Sessel wieder hochzog. "Nein", antwortete Jan dann leise für ihn. "Bist du sicherlich nicht. Du fühlst, du denkst, du wehrst dich, wenn man dich benutzen will. Du hast nur immer noch ein zu weiches Herz, wenn man deine Mauern einmal durchbrochen hat. Seit Tini deine Mauer überwunden hat, küsst sie dich doch dauernd und das ist nicht schlimm für dich, während du früher fast daran zu Grunde gegangen wärst."
Kai blinzelte, rieb sich unvorsichtig die Augen und zuckte zusammen. Das stimmte. Er war einfach nur unvorsichtig und weichherzig, wenn jemand es mal hinter seine Abwehr geschafft hatte. Eine Renovierungsstimme jubilierte, dass man diese Mauer einfach nur noch ein wenig verstärken müsste, um Leon, Lukas und vor allen Dingen Tini abzuhalten.
Jan zog ihn vom Hocker hoch, küsste ihn sacht auf die Wange und versprach ihm zum Alltagsgeschäft übergehend gleich bei einer Apotheke anzuhalten. Mit einem letzten Blick auf Mahagoni und dunkelroten Samt schloss Kai seufzend die Tür.
Als sie vor ihre Wohnungstür traten, kam Leon ihnen im Treppenhaus entgegen. "Guten... oh je. Aha. Kai, dann werde ich deine Schichten für morgen und übermorgen mal an andere verteilen." Er blickte zwischen den beiden hin und her und nickte Jan einmal zu. "Ruf mich an, wenn das wieder besser ist."
Kai nickte und murmelte etwas wage zustimmendes. Stillschweigend nahm er sich vor, Leon niemals hinter die Mauern seiner Abwehr lassen zu müssen. Allerdings sah er auch kaum Chancen darin. Wer konnte schon mit Leon Mitleid haben? Er sollte schon bald eines Besseren belehrt werden. Mitleid, das erfuhr er, schien mit einem Mal große Mode. Auch und gerade für Leon.
Doch zunächst musste er sich Lollis Begeisterung für das Möbelprojekt stellen. Die altmodischen Sachen zu neuem Glanz erstrahlen zu lassen beschäftigte Lollis Gedankengänge in den nächsten Tagen derart nervig, dass Kai endlich sagte, dass er nichts mehr hören wolle. "Laber Jan davon voll, ist schließlich sein Kram!"
Seine Genervtheit kam natürlich von einem anderen, der Mitleid wollte. Ihm selber... seine Eltern würden herkommen. Norbert und Martina. In ihre Wohnung. In die Wohnung, in der er und Jan zusammen sein würden. 'Norbert in unserer Wohnung. Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.' Und zu sehen bekam er einiges. Auch weil die Salbe schon nach einem Tag dazu führte, dass er nicht mehr aussah wie ein Zombie.
Kapitel 75
Einige Tage vor dem Umzug zerlegte Jan bereits Kais Möbel zusammen mit Lolli, der erstaunlich gut mit den Werkzeugen umgehen konnte. "Der Kinderhausbau hat mich echt zu einem Profi gemacht, ihr Lieben." Lolli strich sich rasch die Haare hinter die Ohren und klemmte rasend schnell die weiße Deckenlampe ab. "Benni hat eine eigene Lampe mitgebracht. Und diese hier ist echt..." Lolli rührte mit dem Schraubenzieher in der Luft und seufzte. "Irgendwie hat Benni alles mitgebracht. Ich kenn keinen, der so viel Kram hat."
Das war das Hauptproblem beim Auszug. Benni hatte wirklich reichlich Sachen, die in Umzugskartons im Wohnraum standen und sich irgendwie am Nachmittag mit den Bücherkartons von Kai vermischt hatten. Die Kartons hatte Tini ihm ungefragt von ihrem Umzug geliehen. Da Kai nicht zum Ausmisten gekommen war, stapelte sich Papiermüll um sie her und Jan verbrachte viel Zeit damit, den Müll zu entsorgen.
Wohlmeinend hatte Lolli mit Jan gemeinsam das Regal von Kai ausgeräumt und dabei nicht selten aus Versehen die Kartons von Benni, zum Teil auch nur halb voll und chaotisch gepackt, verwendet und gefüllt. Diese wurden dann auch von Lolli ordentlich verschlossen und mit einem auf seinem Computer ausgedruckten geblümten und mit Herzchen versehen Schild 'Kai' beklebt. Verzweifelt räumte Kai bis spät am selben Abend noch seine Skripte aus Kartons und trennte sie von alten Fotobüchern, Klausurordnern und Comicheften von Benni.
Benni selber war nicht da, weil er zu einem Lehrgang musste, Lolli verabschiedete sich zu seiner neusten Flamme in die Nacht und Jan ging zum Fußballtraining. Kai, alleingelassen und noch kaputt von der Virusinfektion der vergangenen Tage, fiel todmüde auf die Matratze und schlief ein, um Alpträume von explodierenden Kisten und vollkommen unsinnigen Unfällen zu haben.
Der Tag des Umzugs begann schon morgens um halb sieben damit, dass Kai von Jan geweckt wurde. Oder vielmehr von Jans Handywecker. Gleich darauf wurde er von der Matratze geworfen, nach einer schnellen Dusche und einem Kaffee im Stehen luden sie die Kisten mit den Kai-Schildchen und die kleineren Gegenstände, sowie die zwei Koffer mit den Klamotten in einen Mietlaster. Später folgten dann die großen Teile, während Kai in der Wohnung dann seine Kisten schon wieder auspacken sollte.
Kais Eltern hatten am Tag vorher angerufen, um ihre Hilfe doch für den Samstag anzukündigen. Martina konnte ihre Schicht am Sonntag nicht mehr tauschen, aber vom Vorbeikommen abbringen konnte Kai sie trotz aller Argumente nicht. Die Neugierde seiner Eltern auf seine neue Wohnung oder vielleicht auch auf das neue Leben schlug wieder durch.
Sein letzter Umzug war wegen Norberts Ruhe und Ordnungssinn und der Energie seiner Mutter nicht in Chaos geendet, daher war es vielleicht auch gut, wenn sie bei diesem dabei waren.
Es wurde beim Auszug am Morgen in der WG nicht komplett chaotisch, weil sie Hilfe hatten. Ausgerechnet von Holger. Der hatte wegen der Bundeswehrzeit zuvor schon reichlich Erfahrung mit dem Umziehen und lud den Wagen aus und wieder ein, sodass dann tatsächlich auch alles hinein passte. Mit knallroter Winterjacke und gelbem Schal zu einer grünen Cordhose war er ein fast schon schmerzhafter Anblick. Aber groß und unheimlich kräftig und sehr offensichtlich glücklich mit Tini zusammen summte er munter mit dem Radio mit und schleppte große Kisten, unter denen Kai gemeinsam mit Lolli auf dem Weg von seinem Zimmer zum Flur rüber zusammengebrochen war, allein die Treppen runter zum Auto.
Kai mochte ihm überhaupt nicht in die Augen sehen. Aber aus einem ihm nicht bekannten Grund war Holger offenkundig noch nicht über Tinis Probleme und ihre Schocktherapie mit Kai informiert worden. Im Gegenteil schien Holger sein Zusammensein mit Tini zu weiten Teilen auf Kais Konto zu verbuchen. Es war schon verrückt, wie extra nett sie mit einem Mal zueinander waren. Kai war jedenfalls recht froh, dass Holger und Jan, ganz vernünftige Männer, Lollis Hysterie gut in erträgliche Bahnen lenken konnten.
Bei ihrer neuen Wohnung erwarteten sie gegen elf Uhr, als sie mit dem rappelvollen Wagen anlangten, bereits Kais Eltern, Thermoskannen mit Tee und Kaffee und einige Tupperschalen. Kai wurde von seiner Mutter mit Vorwürfen bedacht und gedrückt, von seinem Vater missmutig beäugt und angeschwiegen und dann wurden alle mühselig runtergeschleppten Sachen mit noch mehr Mühe raufgeschleppt.
Norbert hatte tatsächlich seine Arbeitshose und das alte Hemd an und stapfte, nachdem der Wagen leer war, gleich in der Wohnung ins Bad, dann in die Küche und in die Zimmer durch, um überall die Lampen anzubringen, die Jan und Kai gemeinsam verteilt hatten. Nachher verschwand er im Keller und schloss ihnen die Waschmaschine und den Trockner an, die, ebenfalls von Hannah geerbt, im Wäschekeller auf sie warteten.
Das Essen fand irgendwann und nicht gemeinsam statt, Kai hatte sich darüber wie über den ganzen Umzug auch keine Gedanken gemacht, seine Mutter war wie immer mit einer Fuhre Essen für eine ganze Armee aufgelaufen und hatte eine Art Buffet erstellt. Jeder, der in der Küche vorbeikam, nahm sich etwas auf die Hand oder aß einen Teller Suppe im Stehen. Ihr ansonsten leerer Kühlschrank wies einige Flaschen Cola, Wasser und Bier auf.
Jan und Holger fuhren mit dem Mietlaster wieder los, die Möbel und Matratzen holen und Kai stellte sich dem Auspacken der Kisten. Nervös verfolgte er, wie seine Mutter laut und fröhlich erzählend in der Küche räumte und seine Kleidung in den Wandschrank verteilte. Natürlich fragte sie nicht, sondern legte einfach los. Alle legten einfach los. Jeder für sich und irgendwie dennoch zufrieden.
Worte zwischen Holger und Jan drehten sich um Arbeitsanweisungen und Werkzeug, Fußballergebnisse, Flüche über Ikea und die nächsten Klausuren, Martinas Stimme schallte manchmal noch aus dem Bad oder von der Küche rüber, von Norbert war der Akkuschrauber zu hören, seine Meldung an Kais Mutter, dass die Waschmaschine betriebsbereit sei und irgendwann seine Bitte um eine helfende Hand im Badezimmer.
Holger schien Norberts Ansehen von Kais Freundeskreis zu rehabilitieren. Lolli hatte dieses in Sekundenschnelle auf Null gebracht. Ein Glück, dass er nicht auch noch in die neue Wohnung mitgekommen war. Jan und Holger hingegen schienen junge Männer nach Norberts Geschmack zu sein. Nach und nach taute Kais Vater richtiggehend auf und mit einem Mal konnte Kai ihn aus seinem Zimmer, wo das Regal aufgebaut wurde, lachen hören. Holger lachte dröhnend mit. Kai lauschte verwirrt, die Unterhaltung drehte sich um Autos.
Nachdem Kai sich an das Zimmer angepirscht hatte, vernahm er, dass Norbert sich mit dem Gedanken trug, den alten Jetta abzustoßen, um sich den Wagen zu kaufen, den er wirklich immer hatte haben wollen. Offenbar einen Audi. Martina kam aus dem Badezimmer und sah Kai mit einem kleinen Lächeln an. Verschwörerisch stieß sie ihn mit dem Ellenbogen in die Seite und flüsterte ziemlich laut "Er war froh, dass du mit Jan zusammenziehst."
"Was?!" Sie hätte auch sagen können 'Er ist selber schwul geworden.' Das hätte Kai kaum mehr überrascht.
"Ja. Er mag ihn. Neulich, bei Hella, hat er Jan verteidigt, als Jörg sich über ihn beschwert hat."
Kai senkte den Kopf und seufzte, dachte daran, dass Jan nun also für Norbert zu dem zweiten Sohn wurde, der er selber für Jans Mutter offenbar schon war. Aber irgendwie war es egal. Norbert konnte den Anblick seines Sohnes mit einem Mann ertragen, wie er sich den Gedanken erträglich machte, war Kai mit einem Mal egal. Aber ihr Zusammenziehen wurde dadurch irgendwie noch wichtiger als zuvor. Noch bedeutungsvoller. Es stresste ihn.
Er räumte seine Bücher aus, trennte sie von Bennis und füllte Kisten um, strich Lollis Schildchen durch und schrieb mechanisch 'Benni' mit schwarzem Filzstift drauf. In seinem Kopf ging die Zeit herum, die sie nun zu zweit sein würden. Morgens gemeinsam frühstücken, gemeinsam lernen, oder vielmehr er würde lernen, Jan so tun und Musik hören oder zum Fußball flüchten. Kai senkte den Kopf und starrte seinen Anatomieatlas an. Ein gesichtsloser Kopf aus Muskel- und Nervendarstellungen starrte hämisch zurück. 'Wir werden uns streiten, weil er nicht lernen will. Weil ich nicht aufräumen kann werden wir uns noch mehr streiten, wir werden... oh mein Gott! Das kann nicht gut gehen. Unser Leben hier. Von zwei Tagen auf immer zusammen geht schief! Bald werden wir sicherlich keinen Sex mehr haben, weil wir uns dauernd nerven. Oh, und grad war der Sex so gut geworden! Scheiße! Ich hätte 'Nein' sagen müssen und jetzt?' Kai fühlte sich mit einem Mal gefangen. In Jans Leben wie eingesperrt. Überrannt und voller Panik. Hastig lief er ins Bad und schloss die Tür.
Hier ebenso. Der Spiegelschrank war schon aufgeteilt. Sein Fach, Jans Fach. Die Handtücher im offenen Regal über der Wanne waren in kräftigen Farben und von sehr guter Qualität. Alles von Hannah geerbt. Genau wie die Bettwäsche, genau wie das edle weiße Porzellanservice, genau wie... alles. Alles!
Tief ein- und ausatmend, den Kopf zwischen den Knien hockte Kai vor der Badewanne auf dem Fußboden und schloss die Augen. 'Es wird schief gehen. Ich bin zu zickig, er ist immer so rücksichtslos! Ich bin schlampig, er hat so viele Heterofreunde. Scheiße!' Zu allem Überfluss wollten die anderen, vor allen Dingen seine Eltern, sich bald verabschieden und wollten letzte Fragen klären.
Kais Mutter zerrte ihn aus dem Bad in das Wohnzimmer und erzählte ihm noch so viele Dinge, die er sich nicht merken konnte. Von den Fenstern, die sie geputzt hatte, von den Vorhängen, wenn er welche wollte. Von der Leselampe von der Oma, die er noch haben könnte, von dem dreckigen Zeug, das sie noch schnell im Keller in die Waschmaschine geworfen hatte.
Endlich, als Norbert sein Werkzeug wegbrachte und Jan und Holger gerade gefahren waren, um den Umzugslaster abzugeben und noch ein paar Lebensmittel einzukaufen, unterbrach sie sich und verstummte.
Sie blickte ihn merkwürdig lauernd an. "Bist du jetzt glücklich, Kai?"
"Warum? Weil Norbert ohne Herzinfarkt mitgemacht hat?"
"Nein, weil du mit Jan zusammen sein kannst, hier." Ihre Handbewegung umfing die Dachterrasse, auf der Hannahs Gartenmöbel im Regen standen. "Freust du dich denn gar nicht?"
Kai verschränkte die Arme und hob die Schultern. "Das dauert noch, glaube ich. Ist erst mal ungewohnt und dann... irgendwie ist es seine Wohnung, nicht so richtig meine."
"Die Möbel sind von Jans Großmutter geerbt, nicht?" Martina ließ eine raue Hand über den roten Samt streichen.
"Ja. Er hat nicht nur das Haus, auch die Möbel behalten wollen. Ist okay, sonst wäre es hier echt leer", versuchte Kai sich die Sache selber schön zu reden. Es half natürlich nicht sonderlich.
Er wurde oft von seiner Mutter überrascht, von ihren Gefühlen und Gedanken und der Art, wie sie diese zeigte, auch jetzt. Sie umfing ihn mit einem Arm und drückte ihn einmal fest. "Das wird schon, Kai. Er muss eben in aller Ruhe Abschied nehmen. Nach und nach wird das alles hier verschwinden." Mit einer Geste umfing sie das Wohnzimmer und Jans Schlafzimmer. Offiziell wohnten sie ja zusammen, aber jeder in seinem eigenen Zimmer. Inoffiziell war Kai froh, dass er im Falle eines Falles tatsächlich sein Zimmer hatte und sich dorthin verziehen und seine Tür schließen konnte.
"Hannah war so eine Art Mutter für Jan. Seine Mutter hat immer gearbeitet und Hannah war für ihn da. Sie war..." Ihm fehlten die Worte für die Frau, die er so kurz vor ihrem Tod noch hatte treffen dürfen.
"Du hast sie kennengelernt, nicht?"
"Ja. Er wollte das. Sie ist am selben Tag noch gestorben. Herzinfarkt. Er hat... es seinen Eltern an dem Tag auch gesagt."
Seine Mutter hatte diese Geschichte schon einmal aus ihm herausgelockt. Aber sie wollte gar nicht auf mehr Informationen dazu hinaus. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und blickte ihn noch einmal forschend an. "Ich hab mir immer gewünscht, dass du dich wirklich verlieben kannst."
Verwirrt sah er sie an und sie hob die Schultern leicht an. "Weißt du, in dieser Abendgruppe: 'Eltern von schwulen Jungs', da ging es immer und immer nur um Sex. Und ich hab oft gedacht 'Und was ist mit Liebe? Partnerschaft?' Was ist mit dem Zusammensein, ohne Blick auf... Geschlechtsteile oder Gedanken an... einen bloßen Akt. Gibt es das überhaupt?"
Sie ging in die Küche und deckte einen Topf mit Suppe zu. Kai senkte den Kopf und spürte, dass er rot geworden war. Da war sie wieder. Seine Mutter in Diskussionslaune, immer wieder hatte sie ihn nach den Besuchen in dieser Abendgruppe mit Informationen zu Verhütung und über Drogen und andere Gefahren gepiesackt.
Sie lachte kurz auf, weil sie sein Unbehagen auch sah. "Tut mir leid, ich fang nicht wieder davon an, Kai. Immer schämst du dich für deinen Mutter, nicht? Es war nur so traurig zu sehen, dass die Eltern alle nur an Gespräche über Sex gedacht haben, an HIV, an die anderen STDs, an Kondome und ob das reicht, an die Angst vor Vergewaltigung, an Drogen in Discos, an anonymen Sex ohne... nur an so schwarzes Zeug. Und ich dachte, dass ich anders bin als diese Eltern. Ich weiß, dass ich dich damals gequält hab mit den ganzen Themen, das bereue ich trotzdem nicht. Es war wichtig."
Kai nicke, wollte ihr entkommen, sie ließ ihn nicht, sondern trat einen Schritt auf ihn zu und sagte leise, an die Balkontür gewandt "Ich hab mir immer mehr gewünscht, als die anderen Eltern, auch wenn ich es nie gewagt habe, das zu sagen. Ich wollte mehr als nur Ruhe und Gesundheit für dich. Ich hab mir gewünscht, dass es jemanden geben wird, der dich liebt. Und... ganz ehrlich Kai. Du bist so hübsch geraten, dass ich noch immer Angst um dich hab. Norberts tolle blaue Augen. Ich bin daher wirklich froh, dass du jetzt mit Jan zusammen bist. Er achtet nicht auf solche Äußerlichkeiten. Und weißt du... Norbert denkt genau das gleiche. Seit er dich mit Jan zusammen gesehen hat, ist er Stück für Stück glücklicher geworden."
Kai spürte, dass er, so unsicher und von ängstigenden Gedanken verfolgt wie er nun schon war, gleich zu heulen anfangen würde. Er wandte sich ab, aber sie spürte es auch so.
"Keine Angst. Mehr wollte ich gar nicht sagen." Sie umarmte ihn noch einmal fest und drückte ihn schmerzhaft.
Unsicher zog Kai die Schultern hoch und kämpfte gegen die Gefühle der Panik und zugleich der Zuneigung an, aber seine Mutter wollte ihn gar nicht länger quälen. Sie klopfte mit der flachen Hand einmal auf den schicken Küchentresen und rief. "Ich hole schnell die Wäsche aus dem Keller, Kai! Und dann muss ich dringend mal schauen, wo dein Vater sich versteckt hat."
Doch kaum war sie aus der Wohnung und es war still um Kai her, kaum hatte er sich eben gerade gefangen, als Norbert herein kam. Er trug Martinas großen Einkaufskorb für die restlichen Tupperdosen. Noch mehr Essen. Kai rollte mit den Augen und hob kampfbereit das Kinn, aber Norbert sah ihn nur kurz einmal an, dann sagte er leise. "Ich schau eben mal nach den Fußballergebnissen. Ist dir doch recht, oder?"
"Ja. Der Fernseher ist dank dir ja schon angeschlossen." Und dank Jan und seinem Erbe hatten sie überhaupt so einen riesenhaften Fernseher. Jan hatte von dem reichlichen Erbe im Prinzip als einzige Neuanschaffung nur den gekauft. Seinen alten hatte er an eine wohltätige Einrichtung verschenkt. Kais Minikiste war im Schlafzimmer von Jan verschwunden. Er zögerte und beobachtete die schweren, ein wenig unsicheren Bewegungen, mit denen sein Vater sich auf das weinrote Sofa hockte. "Danke, Norbert."
Norbert lehnte sich zaghaft in die Kissen zurück. Er hob eine Augenbraue, dann meinte er, fast schon wieder an den Fernseher gerichtet. "Ich hab dir gern geholfen. Sonst bin ich ja zu nichts gut gewesen bisher."
Kai blinzelte einmal, wollte etwas sagen. Dagegen, dafür, er konnte nicht. Es war wahr. Und es war die Entschuldigung, auf die er seit der Regennacht vor Jahren gewartet hatte. Es war sogar mehr. Es war das Geständnis, dass sie beide gleichermaßen unter dem anderen gelitten hatten.
Norbert war in seinem Leben die gleiche Ansammlung von Enttäuschungen, die auch er in Norberts Leben darstellte und er wusste es. Kai biss sich auf die Lippen. Norbert fühlte sich wie er? Müde, weil er nicht richtig sein würde, gleich was er tat? Forschend blickte Kai auf den ordentlich ausrasierten Nacken seines Vaters und rang nach den richtigen Worten. Eine Bierwerbung war die Eingebung. Er gab sich einen Ruck. "Ich hab alkoholfreies Bier im Kühlschrank. Willst du noch eins, bevor ihr fahrt?"
"Ja. Danke." Norbert blickte kurz zu ihm zurück und lächelte sogar leicht.
Martina rauschte mit einem vollen Wäschekorb im Arm an ihm vorbei und in sein Zimmer durch, wo sie geschäftig raschelte und kramte. Doch schon bald ließ sie sich auch vor dem Fernseher nieder. "Puh, Nolle, wir müssen aber dann auch los. Ich habe morgen Frühschicht und du weißt, dass wir noch zu Oma fahren wollten, ihre Wäsche rausholen."
Er lächelte einmal ganz kurz, dann reichte er ihr die Flasche. "Ist gut. Nimm du auch noch einen Schluck." Sie rückten ein Stück dichter aneinander heran und Schweigen senkte sich über sie. Der Fernsehsprecher kommentierte die verschiedenen Fußballspiele und Kai spürte Optimismus durch sich hindurch rinnen. Norbert war nicht ausfallend, nicht einmal grantelig gewesen und Martina hatte ihn Nolle genannt. Wie früher. Wie sie es schon seit Jahren vor ihm nicht mehr gemacht hatte. In seinem Bauch ließ sich Wärme nieder. Er war kurz davor, seinen Eltern zu sagen, dass er sie lieb hatte, aber wagte es dann nicht.
Als Jan ohne Holger, aber mit drei Tüten voller Lebensmittel die Treppen hochgestapft kam, verabschiedete Kai seine Eltern gerade und versuchte wenigstens einen Teil der Tupperdosen schon wieder los zu werden. Jan gab beiden noch die Hand und bedankte sich für die Hilfe, aber seine Bewegungen zeigten die Erschöpfung, die auch Kai in den Knochen saß. Erleichtert sah er die Tür hinter ihnen zuschwingen.
Kapitel 76
Die Tür fiel ins Schloss und Kai sank auf dem Sofa nieder, roter Samt zu schwerem indischen Teppich und grünem flimmernden Fernseher. Umher stapelten sich Kartons und Tüten mit Kram von Benni vor allen Dingen, Kais Finger schmerzten bei jeder Bewegung und irgendwie war es möglich geworden, Muskelkater zu bekommen, bevor ein Tag vergangen war. Außerdem war Kai verdreckt und verschwitzt und sehnte sich nach kuscheliger Wärme. Der einzige richtig schöne Raum, der dank Martinas Tatkraft schon komplett fertig war, war das Bad. Kai schob sich ächzend in die Senkrechte, um sich eine heiße Wanne einlaufen zu lassen.
Jan dachte ähnlich. Er folgte ihm schweigend, seine Jeans und Shorts, das T-Shirt und Hemd von sich schälend in das Bad. Ließ alles dort liegen, wo es auf dem Boden gelandet war, dann stellte er vor Kai noch das Wasser an und regelte die Temperatur hoch. "Du auch, Kai?"
"Ja. Ich bin zu müde für irgendwas, ziehst du mich aus?" Kai ließ sich auf den Wannenrand sinken und hielt seine Arme hoch. Er blickte Jan auf den Hintern und, als dieser sich umdrehte, auf die feine helle Narbe am Penis, auch weil er den Kopf nicht heben mochte. Komischerweise erregte ihn ein neuer Gedanke dann doch nicht wenig. "Wir sind allein hier."
Jan trat auf ihn zu und zog ihm, nicht gerade sachte, das Langarmhemd über den Kopf. "Ja, aber ich bin zu müde und zerschossen für Sex, komm nicht auf Ideen."
Kai lachte leise, dann umfing er Jans Hintern mit einer Hand und lehnte sich vor, um einen Kuss auf den Penis zu drücken. Mit der Zungenspitze ertastete er die Narbe. Jan schmeckte verschwitzt, aber nicht schlecht. Er zögerte ein wenig, dann ließ er die Finger seiner einen Hand zwischen Jans angespannte Pobacken wandern. Mit Daumen und Zeigefinger der anderen umspielte er die Hoden sachte während er die Lippen um den schon hart gewordenen Penis schloss und grinsend begann, Jan zu verwöhnen.
Nachdem er es einmal begonnen hatte, fand er Oralsex nicht mehr so übel. Jan war um Klassen besser als er, das war irgendwie klar, aber es tat Kai gut, dass Jan seine Bemühungen auch stets befriedigend fand. Auch jetzt gruben sich die kräftigen Finger in seine Haare, während Jan seinen Kopf unter Aufstöhnen zurückneigte. Recht rasch krallte Jan sich in Kais Haare und zog seine Lippen von sich fort, bevor er kam. Kai streichelte ihn mit hartem Griff durch den Orgasmus durch, aber ließ seine Hand sofort fallen, als er Jans Erschlaffen spürte. "Oh... ein Glück hatte ich in der Zunge noch keinen Muskelkater. Meine Hände tun echt weh."
Jan hatte sich einen Waschlappen genommen und wischte an sich herum, aber lachte laut auf. "Du bist wirklich einzigartig. Hm... das war geil. Komm mit in die Wanne, vielleicht geht da doch noch was."
Kai zog sich am Waschbeckenrand hoch und öffnete mit einer Hand die Knöpfe an seiner Jeans. Mit der anderen wollte er gerade daran ziehen, um sie abzustreifen, als zwei kühle Hände sich vordrängelten und unter der Unterhose auf seine warme Haut am Po schoben.
Träge lehnte Kai sich vor und küsste Jan auf den Mundwinkel, während er sich von ihm streicheln und erregen ließ. Wie immer taten ihm die rauen Hände gut, die direkten schamlosen Berührungen, denen man deutlich anmerkte, dass Jan mittlerweile genau wusste, was Kai brauchte. Leider war Kai nicht der einzige, der auf den Umzug mit Müdigkeit und Muskelkater reagierte. Jan ächzte leise und streichelte Kai rasch nur noch direkt, ganz offensichtlich darauf bedacht, dass sie schnell fertig wurden.
Die heiße Wanne hinterher, ein wenig beengt, weil sie zu zweit darin saßen, war angenehmer als der Orgasmus gewesen und Kai gab für sich zu, dass er in Wirklichkeit auch ohne ausgekommen wäre. Jan kommen zu sehen hatte ihm mehr Spaß gemacht als selbst zu kommen und hinterher noch mehr Muskelkater zu haben.
Im Schlafzimmer von Jan hatte Martina ihnen das große alte Bett bezogen. Zwei Bettdecken, teure Daunendecken, die federleicht und zugleich herrlich warm waren. Mit passender Bettwäsche in tiefem Rot voller Mohnblumen. Vermutlich war nun wirklich alles um sie her von Hannah geerbt.
Seufzend sank Kai tiefer unter die Decke und war dankbar, dass sie den Sonntag noch frei hatten, bevor der Wahnsinn in Uni und Job wieder losgehen würde. Das Bett hatte einen Nachteil, der ihm in der Nacht klar wurde. Es war riesig. Er wachte auf, wollte mit Jan kuscheln und fand ihn erst nach einer kleinen Expedition wieder. Genervt verbuchte er diesen weiteren Minuspunkt neben anmaßender, mahagonifarbener Hässlichkeit, bevor er unter Jans Decke robbte.
Am anderen Morgen war der freie Sonntag schon nach drei Schritten aus dem Schlafzimmer zur Küche rüber nicht mehr so attraktiv wie zuvor. Überall standen Kisten und Kartons herum, Bilder lehnten noch nicht aussortiert an den Wänden. Ein Großteil von Hannah. Ein Teil zeigte wichtige jüdische Feste, ein Teil war von einer Freundin selbst gemalt. Hässliche Blumengemälde in sehr grellen Farben. Noch hatte Kai Jan die nicht madig genug gemacht. Zum Teil lag Kram von Hannah, zum Teil aber auch von Kai und Benni oder seltener mal von Jan auch im Flur, wo sie nur eine Straße zum Laufen gelassen hatten. Sie brauchten nach dem Frühstück noch einige Stunden, bis die Wohnung begehbar aussah.
Jan zeigte erstaunliche Energie beim Aufräumen und Wegsortieren. Schon gegen ein Uhr konnte man einfach so durch den Flur laufen, im Wohnzimmer warteten nur noch zwei Bücherkisten und die verdammten Bilder auf sie und Kai hatte in seinem Zimmer die Fachbücher und Ordner eingeräumt und seine paar DVDs. Das Radio war angeschlossen und auch der kleine Fernseher im großen Schlafzimmer. Bennis Kram war auf drei Kartons kondensiert in den Keller verschwunden und in Jans Schlafzimmer waren die Taschen und Kartons mit seinem Sportzeug ebenfalls fortgeräumt.
Zu Mittag gab es Reste von Martinas Auflauf, zum Dessert einen mächtigen Streit über die Bilder von Hannah, der eins zu null für Kai ausging und damit endete, dass Jan einen Stapel Bilder in alte Kissenhüllen verpackte und in den Keller brachte.
Kai hatte gerade einen Versöhnungskaffee aufgesetzt und Kuchen aus einer der Tupperdosen von seiner Mutter auf Teller gestapelt, als es an der Wohnungstür klingelte. Er fühlte sich müde und vom Zanken noch genervt, weswegen sein Gesicht nicht einmal ansatzweise auf Freundlichkeit getrimmt auf Lolli und Benni blickte, die sich mit zwei Kartons zu ihnen hoch gekämpft hatten.
Benni grinste entschuldigend und hob die Schultern. Unsicher stellte er den Karton mit Küchensachen von Kai in den Flur. "Ich... wir... deine und meine Sachen mein ich..."
Lolli lachte und schob Kai seinen Karton in den Arm, um sich unkompliziert aus seinem lila Fellmantel zu pellen. "Du hast den ganzen Kram aus Bad und Küche vollkommen übersehen. Das teure Duschgel, euer komisches medizinisches Gleitgel, nicht dass wer noch sonstwas von 'mir' denkt, und die Kondome und... und dann hat Benni noch so einiges in seinen Kisten gefunden, das dir gehört hat. So ein Chaos, ihr Süßen! Wir haben die halbe Nacht und den Morgen rumgeräumt!"
"Ja. An wem lag das wohl?" Entrüstet öffnete Kai die Kiste und hob verwirrt eine Flasche Eierlikör heraus. Überrascht blinzelte er sie an und Lolli nutzte seine Unachtsamkeit voll aus. Er schlängelte sich um Kai und den ebenso grummeligen Jan in den Flur vorbei. "Und? Erste Nacht im neuen Heim?" Er fuhr zu Kai herum. "Wie war der Sex? Was haste geträumt? Ha! Ihr schaut so belämmert! Seid ihr schon ganz zivilisiert in den ersten Ehestreit geraten?"
Kai wurde rot, aber Lolli ließ ihm keine Chance für eine Erwiderung, sondern stürmte voran in Richtung Küche. "Hm, ich rieche Kaffee!" Er deutete mit den Fingern hin und her. "Ich wollte eh über die Möbel sprechen. Gestern Nacht hatte ich 'die' Idee für die Sofageschichten hier... hm, Eierlikör, Kai? Klar bleiben wir auf einen Schluck. Das ist ja nett von euch!"
Kai blinzelte und gab auf. Sogar Jan musste es Lolli neidlos zugestehen. Grinsend holte er zwei Becher hervor und schob Benni auf einen der stylischen Hocker am Tresen. "Setz dich, Benni, nimm dir Kuchen."
Lolli verstand es, sich einzuladen und die notwendigen Utensilien für einen erfolgreichen Besuch mitzubringen. Neben dem Eierlikör brachte er auch noch Stoffmuster mit, um Hannahs Sofa und Sessel erträglich zu machen.
Kai blickte die Stoffmuster verwirrt an und schob sie dann zu Jan rüber. Benni schien es unangenehm zu sein, bei ihnen zu sitzen, aber Lolli hatte zu ihrer aller Glück nicht so viel Zeit vor seinem Date für den Abend. Schon nach einer Stunde und ungefähr einer Million Worte und einer halben Flasche Eierlikör schob Kais ehemaliger Mitbewohner wieder ab.
An der Tür drohte er allerdings mit baldiger Rückkehr. "Ich weiß die Maße vom Sofa und Sessel und komme dann mit meinem Kram, meiner Nähmaschine und dem ganzen Stoffballen und der Farbe wieder her. Ich spreche auf euren AB, wenn ich alles zusammen habe." Er wedelte mit den Händen und stürzte sich wagemutig in seine lila Scheußlichkeit. "Jan, sag nochmal wegen des Bettes Bescheid, Schatz."
Jan knurrte etwas und verschränkte die Arme, dann warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und murmelte einen Abschied, in dem das Wort "Fußball" vorkam und verschwand nach einem Nicken ins Wohnzimmer. Es blieb an Kai hängen, mit den beiden in ihren Kellerraum zu stiefeln, um die Kartons mit Bennis Sachen zu zeigen. Der Weg war umsonst, weil Benni wie auch Lolli ohne Auto auskommen mussten und ihnen die Kisten zu schwer erschienen.
"Maus, der Weg hierher war schon die Hölle. Ich hab sicherlich mindestens einen Nagel abgebrochen. Benni muss sich ein Auto besorgen oder wen mit Auto zum date einladen." Kai raufte sich die Haare, dann versprach er, die Kartons nicht zu vergessen, wenn er das nächste Mal Jans Wagen ausleihen konnte. Ihr Kellerraum war noch immer erschreckend vollgestopft mit Sachen von Hannah. Kisten voller Kerzenhalter, Zierteller und Kissenhüllen. Ein Gebirge an Wäsche und Bilder für einige Galerien. Bennis Kram störte da nicht wirklich.
Benni lächelte leicht und drückte Kai einmal schnell. "Alles gute in der neuen Wohnung. Tut mir leid, dass es so wuselig begonnen hat. Du hast ja unseren Reserveschlüssel, Kai. Wenn du noch mal nachsehen willst, ob du was vergessen hast oder so, dann komm einfach vorbei."
"Was? Nein! Bitte ruf an und warn uns vor, Kai. Dann lassen wir deinen Staubsauger schnell verschwinden." Lolli rührte mit zwei Fingern in der Luft und grinste frech. Benni wurde rot.
Aber es war eher komisch denn peinlich und so erlöste Kai die beiden rasch. "Wir haben hier einen von Hannah. Der ist supergut. Behaltet den alten, aber sagt es meinen Eltern nicht. Ich werde ihn irgendwann als gestorben melden."
Lolli umschlang Kai sofort mit seinen Armen und knutschte ihn auf beide Wangen. "Bis bald mein süßer Exmitbewohner. Ehrlich, ein wenig wirst du mir fehlen."
Kai blickte ihnen noch nach und fiel daher Leon zum Opfer. Sein Chef kam mit Fitnessklamotten die Haustreppe von der Parkgarage rauf, eine große Umhängetasche in Schwarz stand halb offen und zeigte einen Bademantel. "Kai. Gesund und zu Ende eingezogen?" Leons dunkle Augen huschten über das neue Schild am Briefkasten und zu Kais Gesicht zurück.
"Ja. Gestern."
Sie gingen gemeinsam die Treppen hinauf und Kai versuchte krampfhaft nicht vollkommen schlapp auszusehen oder gar stehen zu bleiben, obwohl er noch Beine aus Gummi hatte.
Leon ließ ihn noch nicht gleich entkommen. "Warte kurz, ich gebe dir deine Arbeitszeiten für die nächsten Tage. Ich konnte deinen Wünschen entsprechen. Du bist ohnehin soweit, ich schieb dich jetzt zwei Mal in der Woche in die Spätschicht. Donnerstag und Montag. Samstags hast du dann abwechselnd jede zweite Woche Nacht, die andere zweite Früh. Jede zweite Woche frei, wenn du willst, kannst du noch aufstocken. Die nächsten zwei Samstage hab ich dich am Stück eingesetzt, dann haste aber frei. Bist auf dem Samstag mit Henrike zusammen eingeteilt, ihr passt gut."
Kai öffnete den Mund, schloss ihn wieder und nickte ergeben. Geld. Mehr Geld. Er brauchte es dringend. Der Umzug hatte ihn kaum was gekostet, aber irgendwie war er in letzter Zeit dauernd pleite gewesen. Und neue Klamotten brauchte er sicherlich auch dringend mal wieder. Eigentlich war es egal, solang Mittwoch und Sonntag frei blieben für Jan.
Leon ließ ihn nicht wirklich zu Atem kommen, sondern gab ihm einen fein bedruckten Zettel. "Gib mir bei Gelegenheit deine Mailadresse, dann schicke ich dir das immer so rum."
Kai blinzelte, wollte anmerken, dass er die Adresse kaum benutzte, aber nickte erneut. "Bis..." er schielte auf den Zettel "...morgen dann."
Leon nickte leicht, zögerte und meinte dann leiser als notwendig "Erhol dich, du schaust müde aus."
Kai hob erstaunt den Kopf und Leon grinste ihn ein wenig hinterhältig an. "Augenringe sind nicht gut fürs Geschäft."
Kai wurde gerade rot und Leon lachte auf, als Felix aus der Wohnungstür trat und ohne Vorwarnung zickig loslegte "Da bist du ja endlich."
Leon blinzelte seinen Freund verwirrt an, aber dieser erklärte sich nicht, sondern teilte nur eher unpersönlich mit "Ich bin dann morgen Abend zurück. Das Meeting wird sicherlich nicht so lang dauern."
"Ich bin spät noch im Café."
"Hm." Felix' Blick glitt über Kais Gesicht, dann zurück zu seiner Tasche. Er ging einfach davon. Leon nickte Kai noch einmal zu und dieser zog sich rasch rückwärts in seine schützende Wohnung zurück. Sein kleiner Zank mit Jan erschien ihm mit einem Mal wie Kinderkram gegen die Blicke und stummen Andeutungen der anderen zwei.
Mit zwei Magneten von Benni pinnte Kai seinen Einsatzplan an der Kühlschranktür fest, gleich daneben waren schon die Trainingszeiten von Jan angebracht. Kai nahm sich eine Cola und ließ sich seufzend neben Jan auf dem altmodischen Sofa nieder. Ihm schmerzten alle Muskeln und auch innerlich fühlte er sich vom Abschiednehmen und von allen Veränderungen noch wund.
Jan entwand ihm die Cola und zog seinen Kopf für einen kurzen Kuss heran. "Na? Biste jetzt zufrieden?"
Kai warf einen Blick auf die zwei Bilder, die sich gegen seine Argumente hatten halten können. Jan hatte sie bereits unten an die Wände gelehnt. "Hm. Ja. Die Bilder gehen jetzt irgendwie in Ordnung. Waren einfach zu viele Farben auf einmal."
Die Werbepause endete und Jans Interesse wurde sofort wieder monopolisiert. Daher war Kai auch froh, als das Telefon ihn aus der Lethargie und Langeweile vor dem grünen Bildschirm rettete. Zwar zeigten sie einige Fußballer, die sich verschwitzt und herrlich trainiert die Hemden auszogen, aber zum einen machte die Funktionsunterwäsche sie zu Ken-Figuren ohne Körper und zum anderen war der Gedanke, dass diese ganzen geilen Typen eh hetero waren, zu deprimierend.
Kai ging ran und meldete sich nach kurzem Zögern mit 'Hellmann'. Es war Carl.
Verwirrt lauschte Kai, wie die Meiersche ihn nach dem Umzug fragte, nach Jans Befinden mit der recht neuen Brille, nach diesem und jenem. Endlich, als es an der Zeit war, Kai mal was fragen zu lassen, kam die Meiersche ihm zuvor. "Ich mache mit Hanno Schluss. Es geht einfach nicht. Er trifft sich dauernd mit Flachpfeifen und schon zwei Mal war er vollkommen bekifft wieder hier... wirft sich bunte Pillchen ein, dreht voll ab und... Mist, verdammter! Er ist aber irgendwie... naja. Er tut mir leid. Ich will nicht mehr seine Mutti sein. Aber irgendwie mag ich ihn auch nicht einfach so vor die Tür feuern." Carl seufzte abgrundtief und Kai nickte in Gedanken. Das konnte er nachvollziehen. Doch dann sprach Carl weiter und schockte ihn doch ein wenig "Kann ich für ein paar Tage bei euch wohnen, während er sich sortiert und auszieht?"
"Eh."
"Lolli hat seinen neuen Macker dauernd da und Benni zieht noch ein. Er ist wohl eher unbegabt, was sowas angeht. Lolli hat Lukas jedenfalls schon zum Essen eingeladen. Kann nur heißen, dass der mal Bennis Möbel aufbauen muss oder so. Wie auch immer, ich bin nett und stubenrein und ich bring euch keine fremden Männer ins Haus. Nächstes Wochenende? Ich koche auch."
"Eh... Hattest du nicht Freunde in Berlin, die du nerven kannst?"
"Zu nah dran. Außerdem... kannst du dir vorstellen, wie die mir mit ihren Sprüchen von wegen selber schuld auf die Nerven gehen werden?"
"Carl, wir sind grad erst umgezogen, hier ist..."
"Biiiiiitte! Bittebittebitte... ich will nicht hier sein, wenn Hanno heulend seinen Kram packt und verboten sexy ausschaut dabei. Dann bekomm ich Mitleid und nehm ihn zurück oder schlimmer noch mit ins Bett und das wär nicht gut."
Kai seufzte und reichte das Problem gnadenlos weiter. "Jan?" Er hatte Glück. Die Werbepause machte Jan gesprächig. Carls Charme konnte er aber auch nichts entgegen setzen. "Na gut. Kein Problem. Von Donnerstag bis Montag früh? Klar." Jan grinste. "Kai hat sicher nichts dagegen. Nein. Ist gut, mach das. Bis dann! Tschüss."
Er legte auf und Kai blinzelte ihn misstrauisch an. "Ich habe nichts dagegen? Wogegen?"
"Na, Tuntenprobleme sind deine Probleme. Er pennt in deinem Zimmer." Das Telefon klingelte wieder, Jan ging ran und redete mit einem Kumpel über das nächste Wochenende und irgendwelche Tussis, schob diesen aber gnadenlos am Ende der Werbepause ab.
Kai schob auch ab, in sein Zimmer, wo er auf seinem Bett kollabierte und die Wand anstarrte bis Jan ihn aus der Lethargie weckte und ins Bad und ihr Schlafzimmer abführte. Leider lief dort nicht mehr viel, sie waren beide zu erschöpft.
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