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Joyride
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Informationen
- Story: Joyride
- Autor: Joho
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Lovestory, Kurzgeschichte
Vorwort
Nachdem ich lange nichts für Nickstories produziert habe, hier wieder mal eine Kurzgeschichte von mir.
Dieses ist die Übersetzung einer Geschichte die ich auf Englisch geschrieben habe, für einen Kurzgeschichtenwettbewerb auf Jeff's Fort Board (http://www.jeffsfortboard.com).
Ich bin ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis, und deswegen möchte ich sie auch gerne auf Deutsch veröffentlichen.
Es war eine interessante Erfahrung, einmal nicht nach eigenen Ideen zu schreiben, sondern zu einem vorgegebenen Thema eine Storyline zu finden und auszufüllen.
Vielen Dank an dieser Stelle an Darryl, meinen englischsprachigen Editor, der mir geholfen hat die ursprüngliche Geschichte auf Englisch zu schreiben. Weiterhin vielen Dank an Catha und Marcy, die mein holpriges Deutsch in etwas Lesbares verwandelt haben. Übersetzen ist nicht so einfach wie es aussieht, und insbesondere vernünftige Konstruktionen für alle Sätze zu finden und diese auch in Deutsch gut klingen zu lassen ist das schwierigste. Ich habe bereits einmal die umgekehrte Richtung übersetzt (Deutsch -< Englisch), und dachte das es so einfacher wäre. Aber da habe ich falsch gedacht...
Alle verbleibenden Fehler gehen natürlich auf meine Kappe. Und natürlich freue ich mich immer über Feedback zu meinen Stories. Wie es ein befreundeter Autor immer so schön sagt: "Feedback is the only payment we receive".
Und jetzt viel Spass hiermit.
Joho
Joyride
Das Klingeln meines Weckers zog mich aus der tiefen Schwärze meines Schlafs. Ich versuchte noch, das nervige Geräusch aus meinem Kopf zu verbannen, doch es kroch ohne Gnade in meine Gehörgänge und vertrieb langsam die Schwärze. Als ich mich endlich dazu durch gerungen hatte, dem drängenden Geräusch nachzugeben, sorgte ein lautes Wummern an meiner Zimmertür endgültig und ziemlich plötzlich dafür, dass ich nun komplett wach war.
»He, Schlafmütze, willst du den großen Tag komplett verschlafen?«, hörte ich die Stimme von Ternanos von der anderen Seite der Tür. Das weckte mich noch besser auf als das laute Wummern an meiner Tür.
Das Gefühl der Vorfreude, welches ich über die letzten....hmmm....vielleicht 12 Jahre genährt hatte, kehrte innerhalb eines Lidschlags zurück.
URLAUB! Ein einziger, toller Tag ohne meine Arbeit. Ich meine, es hört sich nicht nach sonderlich viel an, aber wenn man nur alle hundert Jahre einen einzigen Tag Urlaub hat, dann ist selbst ein einziger Tag Urlaub toll. Und es kam noch besser: ICH war an der Reihe zu entscheiden, was wir während unseres Urlaubs machen würden. Und es würde ganz anders sein als der letzte Urlaub.
Ich meine, wie einfallslos kann man sein: Nach Paris fahren, okay... aber dann 24 Stunden in einem Club TRINKEN gehen? Thortos hatte sich so darauf gefreut, und dann - nach seinem fünften Zombie - hat er mindestens die Hälfte der Zeit geschlafen. Er hat 24 Stunden, um so richtig betrunken zu werden, und er fängt mit dem Härtesten an, das die Cocktail-Karte zu bieten hat. Und das nach hundert Jahren Abstinenz.
Ich muss zugeben, es war ein toller Tag, und die Nacht war noch besser, aber als ich an der Reihe war zu entscheiden, was wir tun würden, da musste ich keine Sekunde nachdenken. Seit ich eine Großmutter in Disney World nach einem Schlaganfall abgeholt hatte, wollte ich DORT hin, die Attraktionen erleben und einfach einen sorgenfreien Tag verleben.
Der Tod zu sein kann ein harter Job sein, und ich brauchte es einfach nicht, nur zum Trinken auszugehen und die ganze Zeit mit meinen Kollegen über die Arbeit zu sprechen. Ich wollte Spaß haben, und um das zu erreichen schien mir der Besuch in einem Vergnügungspark der beste Weg zu sein.
Der Job mag sich stressig anhören, aber es ist nicht so schlimm. Wir müssen nicht jeden, der stirbt, ins Jenseits geleiten. Die meisten werden einfach von einem weißen Licht angezogen. Wir sind nur für die schwierigeren Fälle da, also für diejenigen, die glauben, dass sie noch unerledigte Dinge in ihrem Leben haben. Und denen geben wir dann einen vorsichtigen Schubs in die richtige Richtung. Da wir den Job zu dritt machen, haben wir nur acht Stunden Dienst, dann acht Stunden Bereitschaft, und dann dürfen wir acht Stunden ruhen.
Lange Zeit habe ich den Job nur mit einem anderen Kollegen zusammen gemacht, in zwölf Stunden Schichten. Aber als die Gewerkschaften auf der Erde aufkamen, haben wir gestreikt und IHN davon überzeugt, dass wir einen dritten Kollegen benötigen - und Urlaub. Unseren Wunsch nach einem Tag Urlaub jedes Jahr konnten wir aber leider nicht durchsetzen. ER meinte, dass es zu auffällig wäre, wenn jedes Jahr einen ganzen Tag lang keine Leute sterben würden (sie können das Risiko nicht eingehen und jemanden zurücklassen, nur weil wir nicht da sind, um ihn zu führen. Also wird niemand sterben - den ganzen Tag über), aber ich meine, ein Tag Urlaub alle 100 Jahre ist besser als gar kein Urlaub.
Das einzige Negative an diesem Urlaub würde allerdings sein, dass wir wegen dieser dummen Wette nicht in unseren normalen Körpern gehen können. In unserem letzten Urlaub, in Paris, hatte Ternanos angefangen davon zu reden, dass wir ja eigentlich wie eine Familie sind. Und irgendwie ist diese Idee in Thortos' Kopf hängen geblieben, so betrunken wie er war. Als ich ihnen also erzählt habe, wo wir hingehen würden, hatte er mich herausgefordert, dort als echte Familie hinzugehen. Ich habe dagegen protestiert, aber er konnte einfach nicht aufhören davon zu reden. Wir haben uns darauf geeinigt, es in einem Wettbewerb bei der Arbeit zu entscheiden. Ein Jahr lang würden wir zählen wer mehr Seelen verlöre. Also gemeint sind diejenigen, die zurückbleiben wollen und nicht davon überzeugt werden können ins Jenseits zu gehen. Derjenige, der mehr Seelen verlöre, würde auch den Wettbewerb verlieren, und damit die Wette.
Um es kurz zu machen, es war sehr knapp. Schließlich habe ich um eine Seele, die zurückbleiben wollte, verloren; jemand, den ich nehmen musste, während ich auf Bereitschaft war. Also mussten wir unseren Urlaub als Familie verbringen.
Allerdings konnten wir uns nicht darauf einigen, wer was sein würde, und wir hatten keine Zeit mehr für einen weiteren Wettbewerb. Also haben wir Strohhalme gezogen. Ich werde das Kind der Familie sein. Das ist nicht so toll wie der Vater zu sein, aber VIEL besser als die Mutter sein zu müssen.
Tod war immer eine sehr männliche Arbeit, deswegen wollte niemand die Frau sein. Wir hätten uns beinahe deswegen geprügelt, haben uns aber schließlich darauf geeinigt, dass wir Strohhalme ziehen. Ternanos hatte verloren, Thortos hatte gewonnen und ich war mir nicht sicher ob ich verloren oder gewonnen hatte.
Ich hatte lang darüber nachgedacht als was für ein Kind ich nach Disney World gehen würde. Es war klar, dass es ein Junge sein musste. Ein Mädchen kam für mich gar nicht in Betracht. Aber schon die Frage des Alters war schwierig. Ich hatte mich schließlich dazu entschlossen, als Junge zwischen 12 und 14 zu gehen. Groß genug, um in alle Attraktionen zu kommen, aber immer noch jung genug, um sich kindisch zu verhalten ohne dass es auffiel. Es würde SO perfekt sein!
Ich hatte den idealen Kandidaten für "meinen" Körper vor vier Wochen getroffen. Ich meine, ich kann jede Gestalt annehmen, aber es ist um so vieles einfacher, wenn ich eine "Vorlage" habe, um mein Erscheinungsbild danach zu modellieren. Es war ein holländischer Junge, 13 Jahre alt, blondes Haar und blass blaue Augen. Er war bei einem Unfall gestorben, als er auf dem Weg zu einem Freund war. Er wurde von einem Auto überfahren, weil er sich nicht richtig umgesehen hatte, bevor er die Straße überquerte. Eine wirklich traurige Geschichte. Er meinte, dass er immer noch etwas auf der Erde zu tun hätte. Er müsse nämlich über seinen Freund wachen, zu dem er auf dem Weg war. Aber ich konnte ihn dann doch davon überzeugen, dass genügend Leute auf seinen Freund aufpassen würden, und schließlich akzeptierte er meine Führung.
Es war auch ziemlich gut, dass er aus den Niederlanden war. Ich konnte das Risiko nicht eingehen und jemanden aus den USA nehmen. Es war einfach zu gefährlich, dass ihn jemand vielleicht erkennen könnte.
Als ich ihn ins Jenseits geleitet hatte, habe ich sein Aussehen in einer Kristallkugel gespeichert. Diese Kristallkugel nahm ich nun in die Hand und sah hinein. Ich erkannte sein Gesicht. Er hatte die Augen geschlossen und sah aus, als wenn er schliefe. Ich wusste, so hatte ihn seine Familie bei der Bestattung gesehen.
Ich schloss meine Augen und wappnete mich für den Schwindel, der einen Gestaltwechsel jedes Mal begleitete. Ich konnte die Oberfläche der Kristallkugel in meiner linken Hand fühlen, ließ meine rechte Hand einige Zentimeter über der Oberfläche schweben und konzentrierte mich, um den Gestaltwandel einzuleiten.
Ich konnte spüren wie meine Knochen schrumpften, ein Gefühl, an das ich mich wohl nie gewöhnen werde, aber zu mindestens konnte ich nicht den Boden auf mich zukommen sehen, das machte es etwas erträglicher.
Ich öffnete meine Augen und sah in den Spiegel. Die Gesichtszüge meiner "Vorlage" schauten mir entgegen. Ich legte meinen Kopf leicht schräg, kniff die Augen zusammen und blickte kritisch in den Spiegel, für den Fall, dass ich etwas vergessen oder übersehen hatte. Aber alles sah perfekt aus.
Ich hörte, wie sich die Tür hinter mir öffnete und kurz danach Ternanos, wie er anfing zu sprechen: »Thalos, bist du....«, aber seine Stimme verstummte fast sofort wieder, und ich hörte, wie sich die Tür schnell wieder schloss. Ich drehte mich um und schaute mit einem Stirnrunzeln zur Tür, nicht wissend, was diese Reaktion hervorgerufen haben könnte. Ich schaute an "meinem" Körper herunter, ob ich vielleicht grauenhafte Wunden hatte oder ob meine Eingeweide aus einer Öffnung in meinem Bauch heraus tropften, aber selbst das sollte ihn nicht so verstören. Ich meine, er ist eine Inkarnation des TODES, er ist das Schlimmste gewohnt!
Dann aber dämmerte es mir: In meiner Aufregung über den Urlaub hatte ich vergessen, Kleidung an meinem neuen Körper erscheinen zu lassen. Und Ternanos, von viktorianischer Abstammung, hatte immer noch Probleme mit Nacktheit. Ich hatte diese Probleme nicht, ich kam aus einem etwas "entspannteren" Jahrhundert. Ich schüttelte meinen Kopf und lachte leise in mich hinein.
Schnell schloss ich meine Augen wieder und konzentrierte mich auf die Kleidung, die ich tragen wollte. Nichts zu extravagantes, aber ich hatte mich gut informiert, was Kinder heutzutage trugen. Da wir in Florida sein werden und es dort recht warm sein würde, wollte ich nur etwas Leichtes. Ein schickes T-Shirt (weiß, mit einem schwarzen Totenkopf darauf, ich konnte meinen Job doch nicht ganz abstreiten), knielange Khakihosen und Turnschuhe, die ein halbes Monatsgehalt auf der Erde gekostet hätten. Glücklicherweise war ich von solchen weltlichen Dingen wie Geld nicht eingeschränkt.
Kurz danach verließ ich mein Zimmer und sah Ternanos im Flur stehen, immer noch mit hochrotem Kopf. Er fing an zu stottern: »Ich....es tut mir wirklich leid, ich wollte nicht...«, worauf hin ich ihm scharf das Wort abschnitt: »Na komm, Ternanos, sei nicht so ein Trottel. Wir arbeiten nun seit mehr als 150 Jahren zusammen, und du denkst immer noch, dass du etwas Privates von mir stören könntest?«
»Aaaaa...aber...aber...du warst NACKT!«
Ich verdrehte nur meine Augen, jegliche Argumente würden an ihm nur verschwendet sein. Ich wechselte das Thema und fragte ihn: »Wann endet Thortos Schicht, damit in unseren Urlaub starten können?«
Ternanos holte sein großes Stundenglas heraus und warf einen kurzen Blick darauf: »Zwei Minuten bis Mittag, dann können wir gehen.«
Die verbleibenden Minuten standen wir einfach da, beide etwas in Gedanken verloren. Ich hatte die Karte von Disney World auswendig gelernt, und ging die Liste der Attraktionen durch, die ich unbedingt benutzen wollte.
Als die Zeit um war, erschien ein Schatten neben uns und materialisierte sich in Thortos. Ich lachte laut auf als, ich sah welche Gestalt sich da neben uns formte. Er musste sein Aussehen bereits geändert haben, als er auf dem Weg zu uns war. Er war das perfekte Bild eines Touristen. Bierbauch, bedeckt von einem Hawaiihemd, eine wirklich grauenhafte kurze Hose, ein Strohhut und eine Kamera um den Hals. Er schien sich wirklich auf den Urlaub zu freuen, denn er grinste schon breit.
Thortos streckte seine Arme aus und drehte sich langsam, und sagte mit spöttelnder Stimme: »Bin ich genehm für den großen Tag?«
Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter und sagte, immer noch lachend: »Einfach perfekt, mein alter Freund.«
Ternanos hatte einen säuerlichen Ausdruck auf seinem Gesicht. Humor ist nicht so seine Sache und ich vermute mal, Ternanos konnte ihn auch hier mal wieder nicht erkennen. Er ist manchmal so steif, als ob man ihm einen Spazierstock in seinen...
Ich drehte mich zu ihm um und sagte in einer etwas ernsteren Stimme: »Na komm schon, Zeit für den Wechsel!«
Er seufzte leise, akzeptierte sein Schicksal aber offenbar und zog eine Kristallkugel hervor, sehr ähnlich zu der, die ich benutzt hatte. Er ließ eine Hand auch ein paar Zentimeter von der Oberfläche entfernt schweben, und ich sah einen Strom aus fahl rotem Licht aus der Kugel kommen, welches ihn kurz darauf vollkommen umgab.
Ich starrte ihn absolut ungläubig an, als ich seine Wahl eines Körpers sah. Er hatte eine Frau gewählt, die nur als viktorianisch bezeichnet werden konnte. Ein langes schwarzes Kleid, ein unnahbares Gesicht und das Haar war zu einem strengen Dutt hoch gesteckt.
Thortos fing neben mir an zu kichern, versuchte es aber schnell wieder zu unterdrücken. Trotzdem fing ihm das einen bösen Blick von Ternanos ein. Er fragte mit eisiger Stimme: »Magst du etwa MEINE MUTTER nicht?«
Thortos bekam einen entsetzten Gesichtsausdruck und fing an zu stammeln: »Ähm, nee...sie ist....prima, wirklich, aber glaubst du nicht das etwas....leichteres...angebracht wäre für Florida?«
Er dachte einen Moment drüber nach, und dann sagte Ternanos langsam: »Ja, vielleicht hast du recht.« Sein Gesichtsausdruck wurde für einen Moment angestrengt, und sein schwarzes Kleid verschmolz zu einem etwas weiteren, cremefarbenen Kleid. Eng und unbequem sah es aber immer noch aus. Vermutlich war dies das Beste, auf dass er sich einlassen würde. Ich warf Thortos einen kurzen Blick zu, um ihn zum Schweigen zu bringen. Genau in dem Moment schaute er auch zu mir. Mit einem Grinsen war uns beiden klar, dass wir uns jeden weiteren Kommentar über Ternanos lieber sparen sollten. Dass wir bereits seit mehr als 800 Jahren zusammen arbeiten, hat auch seine Vorteile.
Ich versuchte mich in meine Rolle als aufgeregtes Kind der Familie einzufinden, nahm sie beide an den Händen und zog sie hinter mir her und rief aufgeregt: »Na kommt schon, wir sind sonst zu spät!«
Während ich sie hinter mir her zog, konzentrierte ich mich darauf, uns nach Florida zu transportieren. Und endlich verblasste die Welt um uns herum.
Ich rannte die Stufen des Splash Mountain herab. Ich lachte immer noch laut über den Ausdruck auf Ternanos' Gesicht, als ihn die große Welle traf und ihn augenblicklich klatschnass machte. Ich warf einen Blick über meine Schulter und sah ihn, wie er mir mit einem säuerlichen Ausdruck auf dem Gesicht folgte. Thortos entdeckte ich direkt danach, er stand immer noch an der Außenbar neben Splash Mountain und schwankte bereits ein wenig nach dem x-ten Bier des Tages.
Ich glaube fast, dass es ein Fehler war, direkt in Space Mountain zu gehen, als wir ankamen. Thortos musste sich danach direkt übergeben, als wir wieder herauskamen, und er weigerte sich dann standhaft, in irgendein anderes Fahrgeschäft zu gehen. Er meinte, dass er absolut zufrieden damit wäre, zu sehen, wie ich Spaß hätte. Ternanos, oder Miss Mary, wie ich ihn den Tag über nannte, musste also mit mir in die Karussells kommen, da ich nicht alleine hinein durfte. Zum Glück war sein Pflichtgefühl größer als seine Abneigung dagegen, er dachte dass er es mir schuldete, einen schönen Tag zu haben.
Also schleifte ich ihn in jede Attraktion, die ich finden konnte und er begleitete mich still. Er schien sich zwar nicht besonders zu amüsieren, aber ich hatte auf jeden Fall Spaß genug für uns beide.
Ich dachte mir, dass ich ihm hier nach eine Pause gönnen müsste. Es war bald Mittag in Florida und ich konnte schon den Hunger in mir spüren. Zur Abwechselung mal einen richtigen Körper zu haben hat definitiv auch Nachteile. Ich dachte kurz daran, wo es etwas zu Essen in der Nähe vom Splash Mountain gab; es sollte nicht allzu viel sein, nur ein leichtes Mittagessen, da ich für den Abend ein schickes Essen in einem netten Restaurant in Orlando geplant hatte. Ein wenig als Ausgleich für Ternanos. Er liebte gutes Essen und ich hatte ein gutes Restaurant ausgewählt. Und eine große Getränkekarte für Thortos hatte es auch.
Ich warf noch einen Blick über meine Schulter und schaute nach, ob Miss Mary mir immer noch folgte. Mein Lauf kam zu einem abrupten Halt, als ich mit einem anderen Jungen zusammen stieß.
Ich fing an, mich bei ihm zu entschuldigen, als ich seine riesigen Augen sah. Sein Gesicht verlor jegliche Farbe, als wenn er einen Geist gesehen hätte. Technisch gesehen war das auch richtig, aber meine Gedanken fingen sofort an zu rasen.
So wie es aussah, war ich mit jemandem zusammengestoßen, der den Jungen kannte, in dessen Körper ich auf die Erde gekommen war. Ich wusste, dass ich sofort Abstand von ihm gewinnen musste. Ich durfte nicht entdeckt werden, das würde mir diesen perfekten Tag einfach nur verderben. Es würde IHN extrem sauer machen, wenn das hier aufflöge.
Ich versuchte, auf der Stelle umzudrehen und nach unten zu sehen, um mein Gesicht zu verstecken. Aber mein Körper wollte mir einfach nicht gehorchen, und eine Stimme in meinem Kopf schrie auf einmal: 'Neeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiinnnnnnn!'
Ich hörte ein leises Schluchzen in meinen Gedanken, welches immer und immer wieder sagte: 'Maarten, mein armer Maarten.....'
Meine Augen waren immer noch auf den Jungen mir gegenüber gerichtet, ich konnte sie einfach nicht abwenden. Ich hatte keinerlei Kontrolle über meinen eigenen Körper! Seine sandblonden Haare waren zu einem leichten Igel aufgestellt und in den Winkeln seiner azurblauen Augen konnte ich sehen, wie sich Tränen bildeten. Er hatte einen Ausdruck absoluten Unglaubens auf dem Gesicht.
Er begann seine Hand in meine Richtung auszustrecken, und ich versuchte von ihm abzurücken, aber ich hatte immer noch keine Kontrolle über meinen Körper. Also sah ich seine Hand immer näher kommen, und ich konnte absolut nichts dagegen tun.
Mit einem sanften Berührung legte er mir seine Hand auf die Wange, und sein ungläubiges Gesicht verwandelte sich in ein breites Lächeln als er flüsterte: »Sander, ich wusste es einfach, du würdest mich nicht verlassen.«
Der Teil in meinen Gedanken der gerade noch leise geweint hatte, strahlte nun ein Gefühl von absolutem Glück, Liebe und Zufriedenheit aus. Mein Körper fing an, sich in die Richtung des anderen Jungen - Maarten, wie ich inzwischen ja wusste - zu bewegen. Ich wusste, dass ich nichts tun konnte, um die Bewegung aufzuhalten. Es war, als wenn mich eine unsichtbare Kraft zu ihm hinzog und bevor ich es richtig realisierte, befand ich mich in einer engen Umarmung.
Das Gefühl des ersten körperlichen Kontakts seit einer ganzen Ewigkeit überwältigte mich einfach und ich konnte keinerlei Widerstand mehr aufbringen. Maarten legte seinen Mund auf meinen und gab mir einen Kuss, welcher meine Gefühlswelt auf eine noch größere Achterbahnfahrt schickte.
Und mit diesem Gefühl wurde alles weiß um mich herum...
Als meine Sinne wieder funktionierten, war das erste, was ich fühlte, eine Leere in mir. Etwas fehlte, das gerade noch da gewesen war, bis vor einen kurzen Augenblick.
Ich fing an herum zuschauen, aber konnte nicht viel in dem Weiß erkennen, welches mich komplett umgab. Nur die beiden Jungen, die neben mir standen, immer noch in einer engen Umarmung und küssten sich. Als ich sie so dort stehen sah, durchströmte mich ein Gefühl des Verlustes, gekoppelt mit riesigem Bedauern. Ich schaute an mir herunter und sah, dass ich wieder in meinem eigenen Körper war, getrennt von dem Jungen, in dessen Körper ich noch vor ein paar Minuten gewesen war.
Ich starrte die beiden an, sie waren noch immer in ihrer eigenen Welt gefangen. Tränen fingen an, in mir aufzusteigen. Tränen um etwas, das ich anscheinend direkt wieder verloren hatte, nachdem ich es zum ersten Mal seit einer Ewigkeit besessen hatte.
In diesem Augenblick sah ich Bewegung in meinem Augenwinkel, und als ich mich dorthin umdrehte, war ich an der Reihe um in scheu und ehrfurchtsvoll dreinzuschauen. Instinktiv sank ich auf die Knie und senkte meinen Kopf als ER erschien. Ich hätte wissen müssen, was mich erwartete, ich war ja nun bereits einige Male in SEINEM Büro gewesen. Aber ich war zu überwältigt gewesen von den Ereignissen, um zu bemerken wo ich war.
»ERHEBE DICH, THALOS, MEIN TREUER DIENER!« Die beiden Jungen legten schnell ihre Hände über die Ohren, sie waren einfach nicht an die Lautstärke SEINER Stimme gewöhnt. Ich atmete tief durch um mich selber zu beruhigen, und fragte: »Könntest du deine Stimme etwas dämpfen, Heiliger? Nur um es für die Kleinen etwas angenehmer zu machen und damit sie nicht verletzt werden.«
ER schenkte mir eines seiner seltenen Lächeln, und fuhr in einer wesentlich leiseren Stimme fort: »Dies war immer dein wichtigster Charakterzug, Thalos: Du denkst immer an die anderen, bevor du an dich selbst denkst. Auch wenn ich dies etwas tiefer in deinem Gewissen vergraben musste, damit du nützlich für die Arbeit bist, die ich dir auferlegt habe.«
ER seufzte leise, und fuhr fort: »Es hat dich sehr wertvoll für deine Arbeit gemacht, selbst wenn es etwas gedämpft werden musste. Dein Mitgefühl für andere und dein Wissen haben dich zu meinem perfekten Abgesandten gemacht. Aber ich habe immer gewusst, dass ich diese Dinge nicht für immer unterdrücken kann. Oder glaubst du, dass du einfach so zurück an die Arbeit gehen kannst, nachdem was du heute erlebt hast?«
Darüber dachte ich einen Moment nach und schaute etwas gedankenverloren zu den beiden Jungs neben mir und ich musste zugeben: »Es wird schwierig sein, aber ich werde damit zurechtkommen.«
»Aber möchtest du damit zurechtkommen?«
Bitterkeit war in meiner Stimme, als ich ihm antwortete: »Es ist ja nicht so, als ob ich eine Wahl hätte. Mein Job ist für die Ewigkeit, ich kann nicht aufhören. Also hat es keinerlei Bedeutung, ob ich damit klar kommen möchte oder nicht.«
Ich glaube ich sah wieder ein kleines Lächeln in SEINEM Gesicht, obwohl es schwierig war zu erkennen durch all das Licht, das sein Körper überall ausstrahlte.
»Nun, lass es mich so formulieren: Es gibt eine Möglichkeit aufzuhören. Sie wird selten gewährt und ich möchte nicht, dass es sich herum spricht, dass es diese Möglichkeit gibt. Aber es gab Gelegenheiten, zu denen es gewährt wurde....«
Bei dieser Offenbarung riss ich meinen Blick von den beiden Jungen los und schaut IHM in die Augen: »Ich dachte, sobald ich zustimme, Tod zu werden, ist es für immer?«
»So habe ich es dir gesagt und normalerweise ist es auch so. Du kannst nicht aus eigenem, freien Willen aufhören. Aber ich kann es dir anbieten, wenn ich sehe, dass es gerechtfertigt ist. Und ich denke, dass wir hier eine Situation haben, die dies rechtfertigen würde.«
ER wandte sich nun an die beiden Jungen: »Maarten, Sander, würdet ihr bitte hier herkommen und an unserer Diskussion teilnehmen? Ich habe eine schwierige Entscheidung zu treffen und ich würde es schätzen, wenn ihr mir dabei behilflich sein könntet.«
Beide Jungen schauten ihn wie vom Donner gerührt an, aber kamen langsam zu uns herüber, wo ich mit IHM stand, ließen aber die Hand des jeweils anderen nicht los. Sie standen vor uns und wirkten wie ein Paar Engel auf mich, und wieder wogte das Gefühl des Verlustes in mir auf.
ER sprach die beiden dann direkt an: »Vielleicht habt ihr Thalos noch nicht direkt gesehen, aber ihr beide kennt ihn, auf die eine oder andere Weise. Sander, Thalos war derjenige, der dich ins Jenseits geführt hat, wie du bereits weißt. Maarten, Thalos war auch im Körper von deinem Freund Sander, als du ihn gerade in Florida geküsst hast. Du musst wissen, er ist einer von den Leuten, die für mich arbeiten und Menschen ins Jenseits geleiten. Er hat einen fantastischen Job geleistet bis jetzt, seit mehr als 800 Jahren, und ich möchte ihn gerne für seine Dienste belohnen, die er mir über die Jahrhunderte geleistet hat.«
Ich starrte IHN wieder schockiert an, dies war nicht, was ich erwartet hatte. Und welche Rollen würden die beiden Jungen dabei spielen?
ER sprach dann weiter: »Ich musste einige Teile von Thalos' Seele entfernen oder sie etwas dämpfen, damit er mein Abgesandter sein konnte und es ihn nicht zu stark belastete. Ich musste etwas von seinem Mitleid und seinem Mitgefühl entfernen und andere Gefühle, die er in großem Ausmaß besaß. Nach einigen Monaten musste ich ihm selbst seine Träume wegnehmen, er hat die grauenhaften Dinge, die er den Tag über sah, wieder und wieder durchlebt und er war dem Zusammenbruch nahe. Als ich dich gefragt habe, Sander, ob er deinen Körper für seinen Urlaub benutzen darf, hast du zugestimmt und gefragt, ob du bei ihm sein darfst den Tag über, einfach um die Wunder der Erde noch ein letztes Mal zu sehen, bevor du dich im Jenseits nieder lässt. Als ich das erlaubte, hast du effektiv die Löcher in Thalos' Seele ausgefüllt und er wurde wieder komplett, ohne sich dessen bewusst zu werden. Als Sander dich sah, Maarten, nahm er Thalos die Kontrolle über den Körper, weil er dich wieder sehen wollte. Dies ist aber der Teil, den ich bis jetzt nicht vollständig verstehe: Warum warst du dort, so weit weg von deiner Heimat?«
Maarten räusperte sich, und sagte, immer noch etwas heiser: »Als Sander starb, war ich am Boden zerstört. Ich hatte ihn ein paar Wochen lang nicht gesehen, weil er im Urlaub war und er war auf dem Weg zu mir für unser erstes Treffen danach. Und dann wurde er einfach so von dem Auto umgebracht, ohne mich noch einmal zu sehen. Es war, als wäre ich in ein tiefen, schwarzes Loch gefallen. Nachdem sie es einige Wochen mit angeschaut hatten, sagten mir meine Eltern, dass mir ein Tapetenwechsel gut tun würde und nahmen mich mit nach Disney World, etwas das ich schon immer machen wollte. Aber es hat mir keinen richtigen Spaß gemacht, ohne Sander. Ich habe schon etwas Spaß gehabt, aber war gleichzeitig auch ziemlich traurig. Und dann sah ich ihn...«, und seine Stimme verlor sich.
ER schien ein wenig gedankenverloren für einen Moment. Dann hatte ER sich anscheinend entschieden und sprach mich wieder an: »Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass du deinen Job weiterhin gut machen würdest, mit der Erinnerung an diese Gefühle in deinem Kopf. Natürlich könnte ich sie einfach aus deinem Gedächtnis tilgen...«
Ich starrte IHN entsetzt an. Um nichts in der Welt wollte ich diese Gefühle wieder verlieren. Wie ER schon sagte, sie machten mich komplett. Aber dann fuhr ER fort: »...aber ich fände es in höchstem Maße unfair dir gegenüber, nach diesen langen Jahren in meinem Dienste und all der Loyalität, die du mir entgegen gebracht hast. Ich möchte dir ein Angebot machen: Ich werde dir erlauben, dass du auf die Erde zurückkehrst, um dort eine weitere menschliche Lebenspanne zu leben. Aber ich kann deine Seele nicht einfach wiederherstellen, damit sie so ist, wie sie war, bevor du angefangen hast für mich zu arbeiten. Falls ich dich in diesem Zustand auf die Erde zurückkehren lassen würde, würdest du dich immer unvollständig fühlen. Aber glücklicherweise haben wir auch dafür eine Lösung zur Hand.«
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder zu Sander: »Würdest du auch gerne in das Leben zurückkehren?«
Sander nickte schüchtern, nicht ohne Maarten vorher einen kurzen Blick zu zuwerfen.
Mit der sanftesten Bewegung legte ER seine Hand auf Sanders Schulter: »Aber du verstehst schon, dass es deine Zeit war, um die Erde hinter dir zu lassen, oder?«
Als ER dieses sagte, rief Maarten: »NEEEEEEEIN! Das kann nicht sein, er kann mich nicht noch einmal verlassen!«, und Tränen begannen wieder seine Wangen herunter zu fließen.
Aber Sander nickte wieder, und sagte dem Flüstern nahe: »Ja, Thalos hat es mir erklärt, nachdem das Auto mich angefahren hatte. Es war einfach meine Zeit um zu gehen...«
ER nickte ernsthaft, und sagte zu Sander: »So steht es im Buch des Lebens geschrieben. Ich kann dich nicht einfach wieder zurück in das Leben bringen.«
Sander ließ den Kopf hängen und man konnte deutlich erkennen, wie er Maartens Hand drückte. Aber dann fuhr ER fort: »Aber da du anscheinend das perfekte Gegenstück zu Thalos' Seele bist möchte ich dir anbieten, dass du mit ihm zurück zur Erde gehen kannst, vereint als eine Seele. Nicht so, wie es heute war, sondern wirklich als Eins. Und da Thalos außerdem noch einen Körper benötigt, um zur Erde zurückzukehren und da er anscheinend Gefallen an deinem gefunden hat, könntet ihr euch auch den teilen...«
Sander schaute IHN an, augenscheinlich wägte er ab, was das Angebot für ihn bedeuten würde: »Aber......wäre es trotzdem wirklich ich der zurückkehren würde?«
ER lächelte: »Ja, und nein. Du wirst du sein, aber du wirst auch Thalos sein. Ihr werdet eins sein und den jeweils anderen vervollständigen. Ihr werdet beide Sanders altes Leben weiterführen, aber seid versichert, dass ich persönlich ein Auge auf euch haben werde. Nichts schlimmes wird hieraus hervorgehen, das verspreche ich.«
Sander dachte noch einmal nach und fragte dann eine weitere Frage: »Und was ist mit Maarten? Wird er mich immer noch lieben, selbst wenn es nicht vollständig ich bin? Und werde ich ihn auch immer noch lieben?«
ER lächelte wieder: »Du denkst dies genau durch, nicht? Ich weiß, dass du Maarten genauso lieben wirst wie bisher, denn deine Liebe für ihn hat dir und Thalos dieses Angebot eingebracht. Ich kann nicht für Maarten sprechen, aber ich würde einmal annehmen, dass es kein Problem sein wird. Gewisse.....Unvollkommenheiten, die du hattest, wie deine Unachtsamkeit, werden von Thalos' Charakterzügen vervollständigt werden und es wird dich zu einer besseren Person machen. Ich kann mir nichts vorstellen, was Maarten nicht an dir lieben würde.«
ER schaut Maarten an, der wie wild nickte: »Ich werde dich immer lieben, Sander!«
Daraufhin lächelte Sander und hatte einen entschlossenen Gesichtsausdruck: »Dann möchte ich es tun!«
ER richtete SEINE Augen wieder auf mich und stellte mir die Frage, die ich mir selbst während der letzten Minuten auch gestellt hatte: »Und du, Thalos? Möchtest du das Angebot auch annehmen?«
Als sich die zwei Augenpaare der Jungen auf mich richteten, mit einem bittenden Ausdruck in beiden Gesichtern, da wusste ich, dass ich das Angebot nicht ablehnen könnte. Aber ich musste mir einiger Dinge sicher sein: »Glaubst du nicht, dass die Erinnerungen an meine Arbeit ein Problem sein werden? Ich weiß, dass sie jede gesunde Person in den Wahnsinn treiben können, und ich glaube nicht, dass Sander damit umgehen könnte.«
»Wieder denkst du nicht zuerst an dich, sondern an ihn. Sei dir versichert, du wirst keine genauen Erinnerungen an deine Arbeit haben. Du wirst Wissen und Selbstbewusstsein haben. Aber ich werde nicht zulassen, dass du oder Sander zu Schaden kommt, nicht nachdem ich so viel in euch investiert habe.« ER lächelte schon wieder.
»Und was ist mit meiner Arbeit? Thortos und Ternanos, sie werden mit der Arbeit überlastet sein. Ich weiß, wie hart wir arbeiten mussten, bevor Ternanos zu uns gestoßen ist!«
Wie aufs Stichwort materialisierten zwei Schatten auf der anderen Seite des Raums und nahmen schnell die Gestalt meiner beiden Freunde an. Thortos sprach als erstes: »Sei nicht dumm! Das ist eine Gelegenheit, wie du sie einmal in hundert Lebensspannen geboten bekommst. Du wärst ein Narr, wenn du sie nicht wahrnehmen würdest!«, und starrte mich an, als wenn ich es wagen würde ihm zu widersprechen.
Ternanos schenkte mir eins seiner seltenen Lächeln, und sagte: »Dieses eine Mal muss ich Thortos zustimmen. Denk an dich selbst. Ich habe keine Einsprüche hier gegen. Ich muss an meine Familie denken und dies wird einfach perfekt sein für dich. Ich habe heute gesehen, wie sehr du es genossen hast, wieder ein Kind zu sein. Und du wirst Liebe haben, was willst du mehr? Sei nicht um uns besorgt, wir werden schon jemanden finden, der bereit ist den Job zu machen, genauso wie ihr zwei mich gefunden habt.«
Ich sah, dass jeder Widerstand zwecklos war. Sowohl die Zwei, als auch die bittenden Augen der Jungen und meine eigenen Hoffnungen erstickten jeden Gedanken an Widerstand bereits im Keim. Ich drehte mich wieder zu IHM und sagte: »Ja, auch ich möchte es!«
»So soll es sein. Sander, nimm die Hände von Thalos und schau ihm in die Augen.«
Sander tat wie ihm gesagt wurde, und ich schaute zurück in seine blass blauen Augen. ER legte seine Hand auf unsere verschränkten Hände und sagte wieder in SEINER donnernden Stimme: »SO LASST DIESE ZWEI SEELEN EINS WERDEN!«
Kurz bevor ich mein Bewusstsein verlor hörte ich die Stimme von Thortos, wie sie mir in einer spöttelnden Stimme ins Ohr flüsterte: »Und WAG es ja nicht mir zu widersprechen, wenn es deine Zeit ist ins Jenseits zu gehen. Ich werde persönlich da sein, um dich zu geleiten.....«
Ich erwachte am nächsten Morgen und Maartens Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem eigenen entfernt. Er sah wie ein Engel aus während er schlief und ich spürte seinen warmen Körper an meine Seite geschmiegt. Ich spürte eine tiefe Liebe und Zufriedenheit, als ich ihm sanft auf die Lippen küsste und sagte: »Guten Morgen, mein Engel....«
Nachwort
Editor's Note (übersetzt):
Nun, Joho, ich stimme dieser Geschichte von ganzem Herzen zu. Sie war wunderschön. Ich habe mehrere Kästen Taschentücher gebraucht.
Wirklich sehr gut.
Darryl AKA The Radio Rancher
Anmerkung des Autors:
Das Thema des Wettbewerbs war übrigens "Deaths Days Off", also genau diesen einen freien Tag vom Tod zu porträtieren. Es durfte nur innerhalb dieser 24h spielen, die Länge war auf 5000 Worte begrenzt. Alles andere entstammt meiner Phantasie.
Joho
Der Lesemodus blendet die rechte Navigationsleiste aus und vergrößert die Story auf die gesamte Breite.
Die Schriftgröße wird dabei vergrößert.