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Wahlschwabe
Teil 4
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Informationen
- Story: Wahlschwabe
- Autor: JR
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Lovestory, Diverses
Vorwort
Hey liebe Leser!
Oh je da hab ich ja was angerichtet mit meinem Nachwort in meinem letzten Teil. Da haben mir doch wirklich einige Leser seelische Grausamkeit unterstellt - mir, der keiner Fliege was zu leide tun kann ;-)
Okay Ihr wollt ein Happy-End, dann lest nicht weiter. Huch stachele ich Euch hier etwa zum Weiterlesen auf. Würde mir nie einfallen *fg*.
Aber ich möchte diesen Weg wieder nutzen, um mich für die liebe Fan-post und den wirklich guten Feedbacks zu bedanken. Herausheben tue ich hier keinen mehr, ne wirklich nicht, nich mein kleiner Lübecker(*), Wiener, Braunschweiger, Fast-Regensburger - tja die anderen haben mir Ihre Heimatstadt nicht genannt, Pech gehabt *fg*
Is ja juuuut - ich beherrsch mich schon. Also viel Spaß!!
Das Wochenende hatte ich ohne Simon gut über die Runden gebracht. Meine Prepairdkarte war alle. Ich hatte mit meinem Bruder verabredet, dass wir uns gegen Montagmittag alle zusammensetzen und die nächsten Tage besprechen wollten. Gegen 12.00 Uhr klingelte es endlich an der Tür.
Mein Bruder rief: »Ich mach auf«, aber da war ich schon an ihm vorbeigestürmt und riss die Tür auf. Da stand mein Traum, ein Lächeln auf den Lippen, das Fahrrad in der Hand und etwas außer Atem.
»Ich glaub, das war ein neuer Rekord« keuchte er. Ich begleitete ihn in die Garage, damit er das Rad wegstellen konnte. Kaum war das Tor geschlossen, lagen wir uns in den Armen.
Simon seufzte: »Man hab ich Dich vermisst, Krümel« Und unsere Lippen fanden sich. Meine Zunge begehrte Einlass, der mir natürlich nicht verwehrt wurde. Der Kleine zog mich eng an sich, kuschelte sich richtig in mich rein. Meine Finger verwuschelten sein schönes langes Haar. Wir lösten uns langsam und ich sah in strahlende Augen.
Sanft streichelte ich über sein Gesicht: »Na zufrieden?«
»Ne, dafür müssen wir ganz schön was nachholen!« flüsterte er gierig und dann: »Ich wusste gar nicht mehr wie schön das ist« Sofort trafen sich unsere Lippen wieder, diesmal genossen wir es mehr, unsere Zungen spielten miteinander, Simon knabberte an meinen Lippen. Ich spürte seine Erregung.
Langsam löste ich mich: »Komm Simi, wir sollten zu meinem Bruder, bevor er uns hier aufstöbert und ich traue ihm echt zu, dass er dann sogar ein Fotoapparat dabei hat.«
»Oh menno, immer mich erst heiß machen und dann kneifen« dabei lächelte er mich lüstern an.
»Klar, ich hoffe, Du warst enthaltsam die zwei Tage, damit Du nachher kannst« kam der Konter von mir.
Der Kleine schaute ganz entrüstet: »Eh ich bin ein 17jähriger notgeiler Teenie, der kann immer«, um dann noch verlegen nachzuschieben »mit Enthaltsamkeit war aber nix. Da hat fast allein der Gedanke an Dich gereicht«
Ich lachte: »Tja mein Süßer, da hatten wir wohl beide dasselbe Problem«
»Du Schuft, aber meine Rache ist süß« sanft leckte er über meine Lippen, schob seine Hände über mein Hintern und rieb seine Lenden an meine. Ich küsste seine Augen, Nase und Kinn, löste mich dann aber endgültig aus seiner Umarmung.
»Schluß jetzt Du Nimmersatt« nahm ihn an die Hand und zog ihn hinter mir her. Mein Bruder saß am Küchentisch.
Er begrüßte Simon: »Guten Tag Herr Friedrich!«
»Guten Tag Herr Möller« antworte er automatisch.
Als ich meinen Bruder grinsend aufblicken sah, wusste ich es sofort. Schnell schloss ich meinen Traum in die Arme und küsste ihn stürmisch. Als ich mich von ihm löste, sah mich Simon erst verwundert, dann verstehend an und lief rot an.
»Hm ich meinte natürlich Rayk!« versuchte er stotternd zu retten, was nicht mehr zu retten war.
»Rayk das war nicht fair« unterstützte ich meinen Schatz.
Rayk grinste mich spöttisch an: »Den Kuss hole ich mir. Um von Deinem Freund einen Kuss zu stehlen, verwende ich gerne Tricks« Daraufhin wurden wir beide rot. Bei Simon war es Schüchternheit, aber bei mir köchelte etwas Eifersucht. Dann setzten wir uns zu ihm, und Rayk erläuterte Simon, was so geplant war. Ich war ja schon im Bilde, so nutzte ich die Zeit meinen Schatz anzuhimmeln.
Und diese Seite kannte ich noch nicht von ihm. Er war sehr lebhaft, diskutierte mit meinem Bruder über Kleinigkeiten und Rayk war sehr zufrieden, dass sich Simon so einbrachte. Er ließ ihn sogar ab und zu das 'Sie' durchgehen. Später gesellten sich auch noch Sabine und mein zukünftiger Chef hinzu. Jetzt kam es endgültig ins Rollen. Also eins konnte man den Dreien nicht vorwerfen, Faulheit und Unentschlossenheit. Auch wenn ich mich von meinen letzten Ferien nun endgültig verabschieden konnte, wurde ich von der Begeisterung angesteckt. Das Schönste war aber, als Rayk Simon eröffnete, die nächsten drei Wochen wären so genannter bezahlter Zwangurlaub, da die Räume ja erst halbwegs vorbereitet werden müssten. Da antwortete doch mein Kleiner, dass er uns (meinem Chef und mir) gerne helfen würde. Frank und Rayk grinsten sich eins und Sabine murmelte:
»Bitte lass sie nicht zusammen arbeiten, meine Technik soll funktionieren!«
Erschrocken sahen wir sie an und es kam uniso: »Was soll das jetzt« Mein Blick wanderte zu Rayk. Der sah mich ganz unschuldig an, ließ aber seine Augen zu unseren Händen wandern. 'Oh Mist, Kevin, ziemlich auffällig unauffällig' fuhr es mir durch den Schädel und flugs hatte ich meine Hand wieder für mich, nur für mich. In unserer ganzen Begeisterung hatten wir nicht mitbekommen, dass unsere Hände sich regelrecht »verknotet« hatten. Verlegen schaute ich zu Simon, der hatte seinen Blick schon nach unten gewandt und war rot angelaufen.
Unvermittelt hörte ich meinen Chef: »Sag mal Azubi, gibs da noch irgendetwas, was ich wissen sollte??«
Man hatte ich einen trockenen Hals, ich schaute auf und suchte erst mal meinen Bruder. Der lächelte mir aber aufmunternd zu. 'Nun gut' dachte ich mir so 'für mich konnte ich das entscheiden, aber Simon würde ich da nicht mit hineinreißen'
»Tja«, wissen Sie » (ich weiß auch nicht, warum ich wieder in das «Sie» verfiel) ähm « Frank natürlich » da ist noch «» man war das schwer, ich stotterte hier wie Baby rum also Augen zu und durch: «Ich bin schwul»
Also raus waren die Worte, nur mein Blick hatte wieder einen Punkt auf der Tischplatte gefunden. Ich spürte wie jemand nach meiner Hand griff und hörte.
»Ich auch« dabei drückte Simon meine Hand.
Sabine seufzte: »Oh man kann Liebe schön sein« und ich kam mir wie in einem schlechten B-Movie vor. Nur die Hauptrollen hatten diesmal wir.
»Gut, ich danke Dir für Dein Vertrauen. Ich sehe, dass Dir das nicht leicht gefallen ist« hörte ich Frank ziemlich ernst »Nur ändert sich damit einiges!«
Etwas ernüchtert schaute ich ihn an, nur passte das Grinsen nicht zu seiner Stimme: »Nun muss ich Deinen Einsatzplan in den nächsten Monaten total umwerfen. Hatte Dich extra in Büros eingeplant mit hübschen weiblichen Lehrlingen, alles für'n Arsch«
Na da war die Schüchternheit bei meinem Schatz wie weggeblasen und er zischte: »Ej, das ist meiner«, was er noch mit einem Kuss besiegelte. Jetzt konnten sich die anderen nicht mehr zurückhalten. Sabine und Frank gratulierten uns, mein Bruder sah still lächelnd auf seinen Stuhl, und wie sollte es anders sein – seine Augen glitzerten geheimnisvoll.
Dann ergriff er das Wort: »So Jungs, jetzt mal Klartext. Ich weiß dieses Outing war ein wenig erzwungen, mir ist es aber so lieber. In dieser Runde kann Euch nichts passieren, eher habt Ihr Unterstützung zu erwarten. Nur musstet Ihr von selbst kommen. Eins muss Euch aber beiden klar sein. So sehr ich meinen kleinen Bruder auch liebe, aber die Arbeit darf nicht drunter leiden – ich hasse Vetternwirtschaft. So spreche ich, hoffe ich mal, auch in Frank's Namens wenn Ihr beide was für mich macht, dann hat Simon das Sagen, denn er weiß, was ich erwarte, andersrum, wenn Ihr für Frank arbeitet hat Kevin das Sagen und ich (er schaute zu Frank, der nickte) ähm, wir erwarten das die Arbeit in sehr guter Qualität erledigt wird!«
Simon und ich sahen uns in die Augen, ich glaube, die Antwort fiel uns nicht schwer. Simon antwortete für mich mit: »Das haben wir schon geklärt. Ich werde uns nicht die Chance versauen, in Zukunft in der Nähe von meinem Freund zu arbeiten und möchte mit bestmöglichen Ergebnissen meinen Abschluß machen« dann wandte er sich direkt an meinen Bruder: »Und ich hoffe, dass Du mir dabei helfen wirst!«
Mein Bruder stand auf, kam zu uns und reichte Simon die Hand: »Endlich hast Du die Kurve bekommen. Erweitern wir mal das Angestelltenverhältnis. Freunde?!« Simon sah etwas fassungslos auf die Hand und musste schlucken, dann schlug er endlich ein und was macht mein Bruderherz.
»Herzlich Willkommen in unser kleinen Familie« sprachs und zog meine Kleinen zu sich, um ihn zu umarmen. Ich hörte Simon »Danke« murmeln. Als sie sich beide lösten, er sich zu mir umdrehte, glitzern zwei kleine Tränen in seinen Augen.
Auch ich schmuggelte einen dankbaren Blick zu Rayk, er nickte mir zu. Beim Kaffee gingen dann die Planungen weiter und der grobe Ablauf stand – eins war mir klar, viel Zeit für uns tagsüber hatten wir nicht :-). Gegen 18.00 Uhr löste sich die Runde auf und Sabine und Frank machten sich auf den Weg nach Hause. Ich nahm Simon und wir begaben uns in meine Räumlichkeiten.
»Wow, ich weiß Du hast auch keine rechte Ahnung, aber Dein Bruder ist unglaublich. In was für einen Wahnsinn bin ich hier bloß geraten« sanft nahm er mich in den Arm, schaute mir tief in die Augen und flüsterte: »Womit hab ich so was wie Dich nur verdient!«
»Kleiner, mir geht's doch genauso, womit hab ich «» der Rest ging in einem Kuss über. Ich weiß nicht wie lange wir uns küssten und nur so aneinander kuschelten, Zeit ist bei so etwas sekundär. Ich lag halb über Simon, da vibrierte es zwischen uns.
Ich grinste ihn an: »He Kleiner ich wusste gar nicht, das Du DAMIT auch vibrieren kannst«
»Ich kann noch ganz andere Sachen damit machen, aber erhebe erst mal das Knackige hier!« murmelte er lüstern, kniff mir dann aber in meinen Hintern.
»Au, Du Lustmolch«
Simon zerrte sein Handy raus: »Oh die hab ich ja ganz vergessen« und nahm das Gespräch entgegen.
Eine Weile hörte er zu, dann sah er mich fragend an: »Morgen um 15.00 im Freibad?« Ich wusste zwar nicht, mit wem er da sprach, aber ich nickte. Morgen sah der Tag nicht ganz so stressig aus, ich sollte mit Frank Bestellungen für die Hardware erledigen und Konfigurationen planen, Simon sollte mit Rayk noch einmal in die alte Firma fahren, um einige persönliche Sachen zu holen. Als er auflag, schaute ich ihn fragend an.
»Das war Ralf. Ich hatte seit Freitag kein Kontakt mehr mit ihm. War ziemlich besorgt, aber jetzt ist ok. Wenn Du nichts dagegen hast, würde ich es ihnen gerne morgen sagen – ich bin ihnen eine Erklärung schuldig. Sie sind mit Abstand meine besten Freunde, haben immer zu mir gehalten« sagte er und sah mich erwartungsvoll, mit ein wenig Sorge an.
Meine Finger strichen durch sein Haar: »Ich hab Dir gesagt, ich vertraue Dir und wenn Du soweit bist, machst Du schon das Richtige. Ich mag die Beiden, es waren neben Dir die Einzigen, die mich richtig gut willkommen geheißen haben.«
Simon lächelte: »Gut lassen wir es mal morgen auf uns zu kommen«. Dann sah er auf die Uhr und sprang auf.
»Eh, hab ich Mundgeruch?« fragte ich vorwurfsvoll.
»Sorry, Großer ich hätte vor einer halben Stunde schon zu Hause sein müssen« murmelte er. Zum Abschied drückte er mir noch einen Kuss auf die Lippen.
»Warte ich komm mit runter«
Mein Bruder hatte uns wohl gehört und erwartete uns an der Haustür.
»Simon, ich bin dann morgen um 9.00 Uhr bei Dir, okay?«
»Abgemacht« kam es von ihm und wollte sich zu mir umdrehen.
»Moment Bürschen« brummte Rayk, schnappte sich meinen Kleinen, drehte sich ihn zurecht und drückte ihm einen Schmatzer auf die Wangen »So jetzt schuldest Du mir nur noch acht« grinste er einen verdutzten Simon zu.
'Von wegen, mein Bruder hätte die »Sie« heute Nachmittag sehr wohl gehört und gezählt' grummelte ich vor mir hin und laut: »Rayk, jetzt werd ich wirklich langsam sauer!«
Simon war sprachlos und schluckte. Irgendetwas machte in mir Klick und ich wurde richtig wütend. Nicht das Simons Verhältnis zu Rayk eh nicht das Beste gewesen war und sich nun langsam normalisierte, mein Kleiner ihn immer noch anhimmelte, jetzt trieb mein Bruder das Ganze langsam zu weit. Ich fand das nicht lustig.
Mit diesen Überlegungen kippte meine Stimmung engültig, ich blitzte Rayk an und wollte gerade auf ihn losgehen, da legte Simon mir von hinten die Arme um meine Brust und zog mich an sich. Leise flüsterte er mir ins Ohr: »Ist schon gut Krümel, war ja nicht unangenehm« Ich konnte mich aber nicht so einfach beruhigen und musterte Rayk immer noch sehr ärgerlich und grimmig.
Sein Lächeln gefror und er schaute uns nachdenklich an. Sogar seine Augen verloren jeden Spott als er sagte: »Vergiss es. Ich werde Deinen Freund nicht mehr anfassen. Guten Abend Herr Friedrich!« Drehte sich um, und verschwand. Irgendwo in meinem Hinterkopf machte es nochmals 'Klick' und ich merkte, dass eben mächtig was schief gelaufen war, anderseits war ich immer noch richtig sauer. Simon drehte sich um, sanft streichelte er über meine Wange.
»Hey, ruhig mein Großer. Man ich liebe doch nur Dich. Deinen Bruder mag ich auf seine Art. Er hat doch nur versucht, die ganze Sache locker anzugehen. Auch wenn es mich ehrt, dass Du soooo eifersüchtig bist, aber Du bist Rayk eine Entschuldigung schuldig – sei froh, dass Du solch ein Bruder hast« sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Nase.
Ich war zwar nicht mehr sehr sauer, aber so leicht nachgeben wollte ich auch nicht. »Ich find das nicht mehr lustig Simon«
»Komm gib Dir einen Ruck, ich will nicht, dass Ihr wegen so etwas streitet! Ich brauch Euch doch beide« seufzte er und wirkte ein wenig traurig.
Ich küsste ihn zum Abschied richtig: »Ich bin dann morgen um 14.30 Uhr bei Dir.« Dann war er verschwunden. 'Na gut, Simon hatte ja Recht, ich weiß auch nicht, was da über mich gekommen war' grübelte ich und schluckte das bisschen Zorn, der noch in mir war, hinunter. Dann ging ich Rayk hinterher – nur er war verschwunden. Im Haus war er nicht mehr und auch nicht auf der Terrasse. Na gut, wenn er nicht wollte. Dann zockte ich noch ein wenig. Gegen 22.00 Uhr machte ich wiederholt eine Runde durch das Haus, er war immer noch nicht da. So langsam machte ich mir doch Sorgen bzw. es meldete sich mein schlechtes Gewissen. Ziemlich unruhig warf ich mich dann im Halbschlaf hin und her. So richtig verstehen konnte ich das nun wieder nicht. Ich hatte noch gar nicht losgelegt, heute Abend. Simon hatte mich vorher unterbrochen, so dass ich nur meine Blicke hab sprechen lassen können. Was hatte mein Bruder da gesehen??
Um 8.00 Uhr klingelte mein Wecker und ich fühlte mich wie ausgekotzt. Der Schlaf war nicht wirklich erholsam. Unter der Dusche kehrte ein wenig Leben zurück, nun noch ein Kaffee und ich war wach. Mit einen mulmigen Gefühl ging ich in die Küche, langsam war ich mir sicher, dass ich gestern großen Mist gebaut hatte. Nur wusste ich immer noch nicht so richtig, worin der bestand. Kaffee stand schon auf der Maschine, er war noch heiß. Mein Bruder war nicht da. Mir war klar, dass er mir aus dem Weg ging. Na gut ich wollte es wenigstens versuchen, somit schrieb ich ein paar Zeilen.
Hi Rayk!
Es tut mir leid.
Dein Krümel
Den Zettel ließ ich auf dem Küchentisch liegen. Mit dem Motorrad fuhr ich dann zu Frank. Der Tag verging wie im Fluge, es war ja alles neu und Frank gab sich sehr große Mühe, mir alles einfach und einleuchtend zu erklären. Gegen 13.00 Uhr meinte er dann, dass wir nichts weiter in die Wege leiten konnten und schickte mich nach Hause. Dort waren schon die Handwerker im Erdgeschoss zugange. Und nirgends war mein Bruder zu sehen, der Zettel lag unberührt auf dem Tisch. Von Simon hatte ich eine SMS, das er auch zu Hause war. Ich schnappte mir meine Badesachen und fuhr zu ihm. An der Tür fing er mich schon ab und so schnell konnte ich gar nicht schauen, wie er bei mir auf der Maschine saß – ab gings ins Freibad. Moment, sah ich da an der Tür eine enttäuschte Schwester, da konnte ich mir nun wirklich das Grinsen nicht verkneifen.
Im Freibad fanden wir Ralf und Anja an altbekannten Fleck und das Hallo war groß. Schnell waren wir am Herumalbern und die Sorgen waren vergessen. So kannte ich meinen Traum gar nicht, der alberte rum, neckte mich ständig, schäkerte mit Anja rum, kurzum total ausgewechselt. Den richtigen Zeitpunkt, um den Beiden etwas zu beichten hatten wir noch nicht gefunden, außerdem wollte ich das nun wirklich Simon überlassen. Mit der Zeit wurde ich immer nachdenklicher – mein Bruder ging mir nicht aus dem Kopf.
Hatte ich ihn tiefer verletzt, ich hatte überhaupt nicht vor ihm wehzutun. Ich wollte doch nur meinen Freund schützen. So grübelnd hing ich später am Beckenrand. Da schob sich jemand von hinten an mich ran. Ich wusste sofort, wer das war.
Leise flüsterte er mir ins Ohr: »Na mein Krümel, warum so nachdenklich. Nicht mal einen Kuss hab ich von Dir heute erhalten« Er schmiegte sich an mich. 'Oh man so nah und so unbekleidet waren wir uns erst selten gekommen' dachte ich. Zum Überfluss schob er auch noch eine Hand über meine Brust und ließ seine Finger zart über diese zum Bauch wandern.
Vorsichtig zog ich mich zurück »Simon, bitte nicht« Verwundert sah er mich an, dann als er meinen unglücklichen Blick sah, wurde aus Verwunderung Verständnis. Wir kannten uns erst so kurze Zeit, aber er wusste sofort, was mich bewegte.
»Du hast mit Deinem Bruder noch nicht geredet« das war keine Frage sondern eine Feststellung. »Hey Großer, das wird schon wieder. Dein Bruder war heute ganz normal und auch sehr witzig«
»Hat er Dich «» wollte ich anfangen.
»Nein, er hat nicht, nicht mal angefasst« kam prompt die Antwort, bevor ich die Frage ausformuliert hatte.
Meine Reaktion darauf » «Scheiße»
Jetzt kam mein Schatz ins Grübeln »Du hast Recht, es schien zwar alles normal, eigentlich zu normal. Moment, ich hab ihn auch wieder gesiezt, darauf hat er nicht mal mit der Wimper gezuckt«
»Ich klär das heute. Fühl mich so langsam richtig beschissen« flüsterte ich heiser.
Simon schlug mir aufmunternd auf die Schulter: »Komm, Du musst unter lustige Leute. Eigentlich wollte ich den Beiden jetzt was Beichten, aber der Zeitpunkt ist doch wohl nicht so toll«
»Nein, Simi, das Eine hat mit dem Anderen nix zu tun. Wenn Du es jetzt möchtest, stehe ich hinter Dir!« beendete ich meine Grübeleien. So schlenderten wir zu Ralf und Anja.
»Na da kommen die Wasserratten ja« grinste uns Ralf entgegen. Wir setzten uns zu den Beiden.
»Leute, ich muß mit Euch reden« fing Simon gleich an, nach dem Motto 'Augen zu und durch'. »Ich glaube, nein ich weiß, ich habe mich ein wenig umorientiert« fing er stockend an.
Irgendwie passten die grinsenden Gesichter von den Beiden nicht zu Simon etwas komischen Outing.
Mein Traum hatte seine Augen niedergeschlagen und konnte das nicht sehen. Weiter stotterte er: » Wisst Ihr, hm «, äh », ich hab sie in die Wüste geschickt, und « Kevin und ich, oh man Scheiße ist das schwer» Das Lachen von Anja und Ralf wurde immer breiter. Ich legte meinen Freund eine Hand auf seine und streichelte sie.
»Ej Simi, ich glaub sie wissen es« flüsterte ich ihm zu.
Ralf schmunzelte: »Och komm Kevin, ich hab Simi noch nicht oft so schüchtern stottern sehen und jetzt versaust Du uns das« Der Kopf von diesem stotternden Etwas schoss nach oben und seine leuchtenden Augen musterten seine Freunde fassungslos.
»Seit wann??«
Anja übernahm jetzt das Antworten: »Kleiner, schon als Du uns Kevin das erste Mal vorgestellt hast. Du warst wie ausgewechselt. Deine schmachtende Blicke waren in der Disco nicht zu übersehen. Na ja und das letzte Puzzleteil war dann, als DEINE bescheuerte Freundin Deinen Kevin öffentlich outete. Ich hab Dich genau beobachtet. Du warst nicht entsetzt, nein Du warst verdammt sauer, so wütend habe ich Dich noch nicht gesehen. Als Du dann ziemlich schnell verschwunden warst, ist der Groschen auch bei diesem Brummbären hier gefallen« schloss sie ihre Erklärung mit einem Kuss bei Ralf ab.
»Ihr seit nicht geschockt, sauer oder beendet unsere Freundschaft, weil ich «» kam es hoffnungsvoll von Simon mit einem leisen «schwul bin» hinterher.
»Mein lieber Simon Friedrich« fing Anja an und wurde etwas lauter »für wie beschränkt hältst Du uns eigentlich. Du wirst immer der sein und bleiben, den wir all die Jahre lieben und schätzen gelernt haben. Für Dein Glück bist Du ganz allein verantwortlich und wenn Du lieber einen Mann liebst als eine Frau, na uuuunnnd!!! Außerdem hast Du Dir da einen echten Schnuckel geangelt, dass ist das Einzige was ich Dir übel nehmen könnte, wenn ich nicht schon DEN hier hätte!«
Simon's Augen strahlten und als Ralf noch ein: »Herzlichen Glückwunsch dem hübschen Paar« hinzufügte, fiel er Beiden um den Hals.
Dann wandte sich Anja an mich: »Nur bei Dir, mein Freundchen, war ich mir überhaupt nicht sicher. Ich hatte schon Angst, dass sich der Kleine hier schon wieder in den Falschen verliebt. Als das dann am Freitag geschah, war ich schon überrascht, aber Deine Reaktion war eindeutig und wenn dieser Tunichtgut Dir nicht nachgelaufen wäre, hätte ich ihn persönlich hingeprügelt!«
'Was bei »mir nicht sicher«, na wartet' dachte ich mir, griff mir meinen Schatz und endlich bekam er seinen heißersehnten Kuss. Ihm schien es egal, dass wir uns gerade in der Öffentlichkeit auffraßen. Er schob mir seine Zunge fordernd in den Hals. Nach einer Weile löste ich mich widerstrebend von Simon.
»Ist meine Gesinnung jetzt klar« grinste ich ihnen zu.
Ralf nickte: »Glas klar«.
Simon war jetzt endgültig aus dem Häuschen und nicht mehr zu bremsen. Oje hatte der Energie, da stand mir ja noch was vor. Jedenfalls genoss ich den Nachmittag. Da bei uns der Rest die Woche ziemlich angespannt war, verabredeten wir uns dann am Freitagabend zur Disco. Anja grinste dabei noch anzüglich und meinte: »Endlich sehe ich Euch beide mal zusammen tanzen – hoffentlich traut sich danach noch einer auf die Tanzfläche«
Ich setzte meinen Kleinen bei sich zu Hause ab, leider kamen die Zärtlichkeiten heute ein wenig zu kurz, aber ich war über jede Minute glücklich, die ich in seiner Nähe war.
»Wir sehen uns dann morgen früh« verabschiedete er sich von mir und schob noch nach: »Bitte sprich mit Rayk«.
Ein paar Minuten später war ich dann zu Hause. Mit einem leichten Grummeln im Bauch betrat ich die Wohnung. Ich wollte ja ebenfalls Klarheit, wenn das nur so einfach wäre. Nur würde ich die auch heute nicht finden, denn mein Bruderherz war wiederum nicht da. 'Scheiße, das war jetzt aber sehr eindeutig. Er ging mir aus dem Weg' seufzte ich ziemlich mitgenommen. Mein Zettel lag immer noch so wie ich ihn hingelegt hatte » nein Moment, da lag ein neues Blatt. Mein Herz klopfte und ich las ihn
Aileen kommt am Wochenende
Ich drehte ihn um, las ihn nochmals, aber dieser Satz war alles. Keine Anrede, keine Unterschrift – einfach nur diese vier Worte. Unruhig schaute ich dann den Abend fern, lauschte auf jedes Geräusch. Wer nicht kam, war mein Bruder. Mit schweren Herzen ging ich ins Bett.
Und wieder brachte ich eine schlechte Nacht hinter mich. Müde schlurfte ich in die Küche und blieb an der Tür verdutzt stehen. Mein Bruder saß bei einer Tasse Kaffee und las Zeitung. Ich schluckte.
Zögernd sagte ich: »Guten Morgen«
»Ebenso« kam es zurück, ohne eine Gefühlsregung.
»Ach komm mach es mir nicht so schwer« murmelte ich.
Rayk sah mich mit einem undefinierbaren Blick an: »Sag, was Du nicht lassen kannst«
Wum, das hatte gesessen. Jetzt fehlten mir die Worte. Er hörte sich nicht mal sauer an, nein einfach nur, als ob ihm das total egal war. Aber so schnell gab ich nicht auf.
»Okay, ich will mich bei Dir entschuldigen, ich hab einen Fehler gemacht. Auch Simon ist der Meinung, es war nicht richtig« sagte ich und versuchte meiner Stimme einen festen Klang zu geben.
Rayk zuckte mit den Schulter: »Tja wenn Simon das sagt, ist ja alles ok« Allein dieser Satz sagte mir, dass es das bei weiten nicht so war. So langsam wurde ich doch sauer, man ich hatte doch damals überhaupt nix gesagt.
Genervt fuhr ich auf: »Was soll das jetzt. Ich hab Dich nicht beleidigt. Kannst Du Dir eigentlich vorstellen, das Simon mit Deinem Handeln nicht so glücklich ist und ich ihn beschützen wollte?«
Rayk schaute mich ernst an: »Man kann nicht nur mit Worten beleidigen, Kevin und in Deinen Augen war sehr viel zu lesen. Allein wenn Du glaubst, ich würde Deinem Freund irgendetwas Schlechtes wollen, hast Du in den letzten Tagen nicht viel begriffen« Ich hatte einen riesigen Kloß im Hals, mein Bruder war nicht sauer – nur unendlich traurig.
»Nimmst Du meine Entschuldigung an« mehr bekam ich nicht mehr raus.
Er ging einfach darüber hinweg: »Mach was Du willst heute, ich bin den ganzen Tag unterwegs und komme erst spät wieder.«
»Rayk, bitte« flehte ich jetzt langsam.
»Es gibt nichts zu entschuldigen, da Du mich ja nicht beleidigt hast. Du hast mir Deine Meinung deutlich klar gemacht, dass muss ich akzeptieren. Schönen Tag noch!« mit diesen Worten ließ er mich sitzen.
'Verdammt, das war nicht gut gelaufen' dachte ich verzweifelt. Unser Verhältnis war merklich abgekühlt. Mein Problem war, dass ich seine Verstimmung nicht so richtig nachvollziehen konnte. Was hatte er in meinem Gesicht gesehen, ich war damals auf ihn wütend, aber an mehr konnte ich mich nicht erinnern.
Tja die nächsten zwei Tage verliefen nicht aufregend. Ich war oft mit Simon zusammen, somit konnte mich seine Nähe ablenken. Er merkte sehr wohl, dass etwas nicht stimmte, bohrte aber nicht nach. Mein Bruder war reserviert und distanziert, so wie ich ihn kannte, bevor ich hierher gekommen bin. Nein hier tue ich ihm unrecht, ganz so war es nicht. Er war nur nicht mehr so locker, wie vor ein paar Tagen. Noch eins fiel mir auf, wenn Simon und ich in einem Raum waren, dann verließ Rayk das Zimmer, er ging jeder Begegnung aus dem Weg. Ich traute mich aber auch nicht mehr, ihn zu Rede zu stellen.
****
Donnerstagnachmittag stand um 16.00 Uhr auf einmal mein Boss in Sportkleidung in der Tür.
»Eh Steuerfuzzi kommst Du endlich aus dem Tee, wir müssen los« rief er quer durch das neue Büro. Mein Bruder kam nach vorne geschossen.
»Steuerfuzzi also, Du Bitbastler« grinste er ihn an. »Leider sind wir heute nicht so viele, schaut nicht gut aus«
»Dann nehmen wir die Jugend hier mit, oder können die mit was Rundes etwa nichts anfangen«
Mein Bruder machte sofort einen auf Abwehr und verzog das Gesicht: »Kein Interesse!«
»Was ist Dir denn über die Leber gelaufen« rief Frank erstaunt »Du lässt doch sonst kein Spielchen aus!« An uns gewandt »Lust auf ein wenig Fußball«
»Klar« kam es von uns einstimmig.
Frank sah Rayk's nicht gerade begeisterten Blick und grinste: »Wenn Dein Junior nur halb so gut spielt wie Du, dann nehme ich die beiden Stifte in meine Mannschaft und wir machen Dir die Hölle heiß!!«
'Upps nur halb so gut?? Ich hatte mein Bruder ja schon im Freibad mal erlebt, aber war da etwa mehr?' grübelte ich.
Simon murmelte mir zu »Hoffentlich übernehmen wir uns da nicht«
»Warum«
»Dein Bruder geht zwei bis dreimal die Woche zum Fußball. Ich weiß zwar nicht, was er kann, aber fit ist er auf jeden Fall. Außerdem scheint er nicht so glücklich« flüsterte er nicht so begeistert und dann aber noch »Anderseits wollte ich schon immer mal mit«
Mein Bruder sagte nichts mehr. Jedenfalls hatte er wohl nichts mehr dagegen, dass wir mitkamen. Schnell waren wir umgezogen und fanden uns am Sportplatz ein. So nach und nach informierte uns Frank, dass sie immer auf ein halbem Feld mit sechs gegen sechs ein bis zwei Stunden kickten. So langsam trudelten ein paar Leute ein, die von meinem Bruder und Frank begrüßt wurden.
Schnell waren zwei Mannschaften gebildet, wobei mir auffiel, dass die Personen genau wussten, in welchen Mannschaften sie spielen wollten. Und wie sollte es anders sein, Simon, Frank, Rayk und ich spielten in einer Mannschaft. Eigentlich war es ein ganz lockeres Spiel, wir waren leicht unterlegen, Frank und Rayk wechselten sich im Tor ab. Frank gab mir den Tipp, bei dem einen gegnerischen Abwehrspieler rechtzeitig abzuspielen, damit er nicht auf die Knochen gehen konnte. Nach einer halben Stunde stand es 6:2 für die anderen. Mein Bruder spielte ziemlich lustlos, und so eine 'Großfresse' vom Gegner zog ihn damit auf.
»Na Möller, hast Dir wohl heute echte Bubis in die Mannschaft geholt«
Jetzt wurde es Frank zu bunt und er scheuchte Rayk aus dem Tor: »Los mach endlich mal Dampf« hörte ich ihn noch sagen und wunderte mich. Tja und die nächste dreiviertel Stunde gab mir reichlich Stoff zum Nachdenken :-). Mit Simon verstand ich mich gut auf dem Feld, er war schnell, auch technisch etwas stärker. Mein Bruder fing jetzt an uns einzusetzen. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Hinten war alles dicht, kompromisslos räumte er auf und dann immer wieder kluge Bälle in die Spitze. Dann passte ich einmal nicht auf und der besagte Gegenspieler grätschte mich ab, ziemlich unfair traf er meinen Knöchel.
Simon rief sofort: »Foul«
»Blödsinn sind wir hier beim Halma oder was« kam als Antwort, drehte sich um und lief in Richtung unserem Tor und » lag im Dreck. Mein Bruder kam aus der Grätsche mit dem Ball hoch und stand über ihm.
Jetzt jammerte der Andere: »Foul«
»Spielen wir Fußball oder machen wir Picknick« sagte Rayk und ein Lächeln stahl sich in meine Richtung. Der Andere brubbelte nur was in seinen Bart, aber das Spiel ging weiter. Wir holten auf und wenn ich Zeit gehabt hätte, ich wäre aus dem Staunen nicht raus gekommen. Bei 6:5 machten wir eine kurze Pause.
Rayk sagte nur: »Jetzt läufst ganz gut. Lasst den Ball beide vorne laufen, das ist der schnellste Mitspieler. Ansonsten keine Dribblings geht Fouls aus dem Weg, das wird noch eklig. Vor allen wenn ich sehe, wer da noch kommt« Nach den Worten verschwand er mal kurz für kleine Jungs. Also mein erstauntes Gesicht musste wohl Bände sprechen.
»Sag mal Kevin, von Deinem Bruder weißt Du nicht sehr viel, oder?« hörte ich Frank. Langsam drehte ich mich zu ihm um. Er lachte mich an.
»Ich weiß, dass er mal ein wenig Sport getrieben hat und wohl auch nicht so schlecht war!« kam es verlegen von mir.
»Ein wenig« prustete Frank los »in Deinem Alter war das sein ein und alles. Wir haben beide zusammen über 8 Jahre in der DDR leistungssportmäßig Handball gespielt und das nicht gerade so schlecht. Dazu waren wir noch Schiedsrichter und Übungsleiter. Jede Woche von Montag bis Sonntag Sport, unsere Titelsammlung kann sich sehen lassen. Tja und Handballer können auf Kleinfeld immer recht gut Fußball spielen. Kevin, wenn ich gewinnen will oder keinen auf die Mütze haben möchte, pass ich sehr wohl auf, dass Dein Bruder in meiner Mannschaft spielt!« Hier hörte die Erklärung auf, denn Rayk näherte sich uns wieder. Simon sah wohl genauso verdutzt aus wie ich, denn Rayk grinste kurz.
»He einen Geist gesehen oder was?« etwas ernster sagte er dann »Aber bitte passt auf den Neuen drüben auf, der ist wirklich gefährlich«
Simon schaute kurz rüber, wurde kalkweiß und stöhnte auf: »Oh nein«
»Was Simon« fragte ich ihn.
»Das ist einer aus Ihrer Clique« murmelte er.
Dann rollte der Ball wieder. Ich hörte den Neuen zu Simon noch sagen: »Na Friedrich, jetzt kannst Du mir zeigen, ob Du noch schnell genug bist« Das Spiel wurde härter. Und der Neue hatte es auf Simon abgesehen, mein Kleiner bekam ganz schön auf die Knochen. Irgendwann reichte es mir.
»Eh lass die blöden Fouls. Langsam reicht es«
Er sah mich an: »Was für Fouls. Sind wir hier beim Nonnenhockey oder was« zögerte kurz und grinste mich hämisch an »Wir kennen uns doch« Ab jetzt hatte Simon Ruhe, sein neues Ziel war ich. Mit Schnelligkeit konnte ich einiges ausgleichen, aber auf eine direkte Konfrontation wollte ich es nicht ankommen lassen. Der Typ war ein Stück größer und vor allen bestimmt 15 kg schwerer, also sehr kompakt. Einmal war ich schnell an ihm vorbei, aber er hakte nach, so fiel ich ziemlich blöd auf die Fresse.
Er half mir hoch, murmelte jedoch »Gewöhn Dich dran« Mein Bruder stand etwas weg, aber sein Blick schwante nichts Gutes. Er musste was mitbekommen haben. Bei der nächsten Ecke hatte ich einen Ellbogen im Bauch und kam jappsend auf dem Boden zu mir, über mir ein fieses Grinsen. Mir half einer von hinten hoch, erst dachte ich, es wäre Simon, aber dann hörte ich Rayk flüstern:
»Nichts anmerken lassen. Ganz ruhig und tief Ein- und wieder Ausatmen«
Beim nächsten Angriff lief ich alleine auf den Typen zu, da passierte es dann. Er nahm mich frontal, sprang mit beiden Beinen gestreckt in mich rein. Ich sah es und versuchte auszuweichen und vom Boden abzuspringen. Der Arsch riss ein Fuß nach oben und erwischte mich am Knöchel. Obwohl ich meine Knöchel schon seit Jahren extra polstere, spürte ich doch einen Schmerz, fiel ungeschickt auf meine rechte Schulter und kugelte über den Rasen.
Ich hörte Simon bang rufen: »Kevin ist Dir was passiert??«
Im selben Moment roch ich einen widerlichen Atem und eine kalte Stimme sagte nicht gerade leise: »Am besten Du machst es Dir mit Deinem Schwuchtelarsch hier auf dem Rasen jetzt schön bequem oder ich nehm mir andere Teile vor, die empfindlicher sind«
Mein Schatz war mittlerweile bei mir angekommen und hatte das mitbekommen. Er zog die Luft scharf ein und wollte gerade eine passende Antwort geben, als ich ihn beruhigend die Hand auf den Arm legte »Nicht«.
Simon sah mich erstaunt an, aber ich hatte meinen Bruder bemerkt, der jetzt auch bei uns auftauchte und konnte seinen Blick sehen, dem er diesen Typen nachsandte. Abschätzend, eiskalt und fast geringschätzig – nur mal zur Klarstellung, mein Bruder war fast ein Kopf kleiner als der Kerl.
Dann kniete er vor mir, zog mir den Schuh aus und vorsichtig betastete er meinen Knöchel. Sanft fragte er, wie seit Tagen schon nicht mehr: »Kevin geht's«
Ich grinste ihn an: »Klar, wir spielen ja kein Halma, oder!« Er lächelte mich seit langen wieder aufrichtig an, dafür ließ ich mich gerne noch einmal foulen!
»Okay mein Großer, Du bleibst jetzt erstmal hinten, wollen Dich mal ein wenig aus der Schusslinie nehmen. Die Tore erledigt Simon und um den Rest« seine Stimme wurde eisig »kümmere ich mich!«
Frank grinste Simon und mich an: »Das wird lustig. Genießt und schweigt!« Was jetzt passierte, war ziemlich eklig. Ich bin ehrlich, ich sah zum größten Teil gar nicht, wie es passierte sondern nur die Resultate. Mein Bruder war einfach zu schnell, aber guuut :-). Nach einem Eckball griff sich der Typ an die Rippen und stöhnte schmerzverzerrt auf, Rayk stand daneben. Mein Bruder tunnelte ihn, überlief ihn. Immer wenn der Kerl den Ball hatte, war Rayk schon in der Nähe. Das Ergebnis war dann so: Rayk hatte den Ball – der Typ lag im Dreck. Der wurde wütender, versuchte sogar ein paar Mal Rayk absichtlich zu foulen, nur ließ ihn der immer wieder ins Leere laufen. Er machte sich einfach lustig über den Typen. Und dann kam es zum Knall. Diesmal lief mein Bruder alleine auf den Typen zu (übrigens stand es 9:9 und bei 10 ist immer Schluss). Wieder grätschte der Kerl mit voller Absicht in die Beine meines Bruders und der » tanzte ihn einfach aus. Dann schlenzte er den Ball an dem Torwart vorbei und wir hatten gewonnen. Das bekam ich gar nicht so richtig mit, denn meine Augen waren nur bei dem Anderen, dieser sprang mit wutverzerrter Miene auf und sprintete hinter meinen Bruder hinterher. Mit vollem Anlauf wollte er ihn von hinten anspringen, obwohl der Ball schon weg war.
Ich rannte los und rief: »Rayk pass auf!« Aber mein Bruderherz hatte wohl auch hinten Augen. Er sprang elegant hoch und der Typ rutschte einfach unter ihm durch. Leider landete mein Bruder nicht so elegant, sondern drückte ein Fuß in die Weichteile des Typen und einen auf den Oberschenkel. Ich war auf Hörweite rangesprintet, an meiner Seite mein Kleiner.
»Upps« hörte ich meinen Bruder, auf Grund seiner weichen Landung, dann beugte er sich runter und ihr wisst schon, mit seiner harten eisigen Stimme sprach er: »Greifst Du noch einmal meinen Bruder oder seinen Freund verbal oder körperlich an, spielen wir nächstes Mal richtigen Nonnenhockey miteinander, Sportsfreund« Das letzte Wort spuckte er verächtlich aus.
An uns gewandt strahlte er: »Wolltet Ihr mir zum Siegtreffer gratulieren?!« Mein Blick wanderte über den Typ an Boden, dessen Gesichtsfarbe nicht gesund aussah. Etwas verlegen schaute ich schon aus der Wäsche, trat von einem Bein auf das andere. Druckste etwas rum, kurz schlucken und flüsterte:
»Danke mein Großer!« Simon stand neben mir und griente über das ganze Gesicht.
»Wow, Herr Mööööller das war affenstark!« mit solcher Betonung ausgesprochen, das es mehr als eindeutig war.
Rayk lachte laut auf, wurde dann aber schlagartig ernst. Er schaute mir tief in die Augen und murmelte: »So leicht mach ich es Dir nicht Krümel«, aber als er mich wieder schlucken sah, kam noch »Aber ein Anfang ist gemacht!«
Zu Simon gewandt meinte er: »Und Du Freundchen, pass auf, wie Du mich nennst. Ich zähl noch immer, irgendwann bekomm ich wieder das Freizeichen und dann «» beugte Rayk sich zu meinem Schatz rüber und flüsterte «fall ich über Dich her»
»Na hoffentlich, denn mit dem kleinen Möller ist seit Tagen nix los« grinste er meinen Bruder an. Rayk zog erstaunt die Augenbraue hoch (scheiß Startrek :-)) und sah mich belustigt an.
Ich ließ meinen Bruder los und murmelte nur: »Blödmänner, jetzt verschwören sich noch beide gegen mich« konnte mir ein Lächeln aber auch nicht verkneifen.
Dann verabschiedeten wir uns noch von den anderen, wobei einige ein recht zufriedenes Gesicht machten. Auf der Nachhausefahrt kuschelte sich Simon an mich.
»Sag mal, was hältst Du davon, wenn ich heute über Nacht bei Dir bleibe« murmelte er. Erstaunt sah ich ihn an. Seine Augen musterten mich lüstern.
»Hm ich weiß nicht, ich brauch meinen Schönheitsschlaf« neckte ich ihn.
Simon spielte einen auf empört: »Okay, treib mich nur wieder in die Hände der holden Weiblichkeit« Dabei glitt seine Hand unter mein Sportdress, streichelte zärtlich über meine Brust. Sofort stand bei mir etwas wie eine Eins. Mein Kleiner sah es sofort.
»Schönheitsschlaf, was? Da meint jemand aber was anderes« grinste er mir zu. »Komm küss mich, Krümel« Unsere Lippen fanden sich.
»Hey, Ihr Beiden wir sind schon eine Weile da, muss ich Euch reintragen« kam es vom Fahrersitz. Wir fuhren schuldbewusst auseinander. »Außerdem riecht Ihr etwas unangenehm«
»Na Rayk, Du duftest aber auch nicht gerade wie Irish Moos« frotzelte Simon.
»Wer musste denn die ganze Arbeit machen, die Herren haben sich ja nur ausgeruht. Man wollte wohl fit sein für die Nacht« grinste mein Bruder anzüglich.
»Wo Du es gerade selbst ansprichst, kann ich heute Nacht hier schlafen?« fragte mein Schatz.
»Klar, wenn Deine Mutter einverstanden damit ist, gerne« sagte er, dann blitzten seine Augen auf und er fügte hinzu: »Du wirst natürlich unten im Wohnzimmer auf der Couch schlafen, sonst hab ich Euch ja nicht unter Kontrolle«
»Gerne, dann kannst Du ja einfacher über mich herfallen« stimmte Simon zu. 'Upps der Kleine wurde ja richtig frech' grinste ich mir einen.
Mein Bruder errötete leicht und murmelte: »Lauser« und dann lauter: »Los jetzt raus hier und ab unter die Dusche« Zuerst ging Rayk aber ins Bad.
Als er wieder raus kam, meinte er zu mir: »Ich werd mal mit den Handwerkern reden, damit wir oben auch ein vernünftiges Bad einbauen. Hatte ich schon länger vor.«
Simon ließ mir den Vortritt und so eroberte ich das Bad. Eigentlich wäre mir ein Bad ja lieber gewesen, aber jetzt musste erst einmal eine Dusche reichen. Meine Kleidung flog in den Wäschekorb und ich stellte mich unter die Dusche. Das heiße Wasser tat mir gut und so langsam fiel die Anspannung ab. Auf einmal hörte ich ein Geräusch in meinem Rücken und durch die heißen Nebelschwaden grinste mich mein Freund schelmisch an.
»Ich glaub, die ist groß genug für uns beide« Da musste ich schlucken, denn ich stand ja nackt vor ihm. Er hatte noch eine Short an. Lüstern ließ Simon seine Blicke an mir runter gleiten, man konnte sehen, wie er das in vollen Zügen genoß. Mein Schwanz startete sofort durch.
»Na warte Freundchen, so haben wir nicht gewettet« murmelte ich und zog ihn unter die Dusche. Simon lachte und schmiegte sich an mich: »Man siehst Du gut aus, hm « und sehr geil» Ich verschloss seinen Mund mit einem Kuss und meine Zunge tauchte tief in ihn. Dabei schob ich meine Hände über seinen Knackarsch und zog ihn fest an mich. Simon rieb fordernd sein Unterleib an meinen mittlerweile steinharten Schwanz. Meine Finger glitten das erste Mal unter seinen Shorts und ich konnte das feste glatte Fleisch seines Hinterns fühlen. Der Kleine seufzte auf.
»Komm Simi, ich will Dich nackt spüren« hauchte ich ihm ins Ohr. Schon hatte er sich die Shorts runtergezottelt. Ein Blick konnte ich erhaschen und keuchte überrascht auf. Was da aus seinen Lenden steil herausragte, war ein absoluter Prachtschwanz. Dann presste der Kleine sein hartes heißes Glied an meins und beide stöhnten wir begeistert. Simon leckte über meine Lippen und schob mir die Zunge weit in meinen Mund. Ich saugte an diesem süssen Stück Fleisch. Mein Schatz hob sein linkes Bein und legte es um meine Hüften. Meine Finger lagen wieder auf seinen niedlichen Hintern und ich massierte dieses knackige Stück. Man war ich geil, mein Schwanz pumpte sich immer mehr auf und Simon hatte ihn noch nicht mal in die Hand genommen. Aber meinem Traum ging es wohl auch nicht anders, denn seine Atmung wurde kürzer. Er löste seinen Mund und vergrub seinen Kopf an meinem Hals, seine Bewegungen wurden schneller, er presste sich ganz fest an mich.
»Oh man ist das geil, ich kanns nicht mehr halten« keuchte er kurzatmig und dann spürte ich wie sein Samen zwischen uns hoch spritzte. Das gab mir den Rest und ich bekam einen Wahnsinnsorgasmus. Meine Beine waren wie Pudding. Mein Schatz hing wie ein nasser Sack an mir. Ich spürte seine heißen Küsse auf meinem Hals, meine Finger streichelten sanft über seinen Rücken.
Mit einem entspannten Lächeln schaute mich Simon an: »Wow, das war affenstark. Warum haben wir so lange gewartet???«
Ich grinste ihn an: »Das frag ich mich auch. Simi Du bist so megaheiß, das ist mir noch nie passiert, ich komme einfach so ohne Deine flinken Finger!«
»Tja ich bin halt eine Sünde wert« neckte er mich. Diesen Jungen musste ich einfach küssen, und schon wieder spielten unsere Zungen miteinander.
»Komm lass uns wenigstens abseifen« flüsterte ich ihm zu. Simon löste sich und was sah ich mit Verzücken, sein Schwanz stand immer noch knochenhart. Jetzt, wo ich ihn so musterte, schaute mein Süsser ziemlich schüchtern aus der Wäsche, ach was sag ich, er hatte ja nix mehr an :-).
»Und?? Sorry, Du machst mich halt dauergeil« murmelte er errötend.
»Hey Du siehst so süss aus, wenn Du schüchtern bist, aber hiermit brauchst Du Dich wahrlich nicht verstecken« sagte ich und umschloss bei den Worten sein hartes Glied mit meiner rechten Hand »das ist die Krönung an meinem Superboy« hauchte ich lüstern hinterher.
Simon keuchte auf: »Kevin, spiel mich nicht in den ersten 10 Minuten kaputt« Nur sein Schwanz meinte was anderes und zuckte unter meinen massierenden Finger. Aber ich ließ ihn los und meine Finger strichen durch seine dichte nasse Schambehaarung zu seinen großen Hodensack. Sanft streichelte ich seine Eier.
Simon griente: »Das ist auch nicht viel besser« Bedauernd löste ich meine vorwitzigen Finger und strich ihn Durch die nassen langen Haare.
»Simon, ich liebe Dich« flüsterte ich heiser.
Als Antwort gab er mir einen langen zärtlichen Kuss. Dann schaute er mir mit einem nicht definierbaren Blick in die Augen und sagte: »Also wolltest Du gar nicht an meinen süßen Hintern, sondern nur an mein bestes Stück«
»Hm, Deinen Hintern konnte ich ja durch die engen Hosen einschätzen, aber Deine anderen Schätze hast Du ja gut versteckt gehalten« lachte ich auf.
»Im Gegensatz zu Dir, Du hast Deinen Traumbody mit allen drum und dran sehr gut getarnt, Du Schuft« bei diesen Worten kniff er mir in meinen Hintern und ich juchzte auf.
»Also gefällt Dir das, was Du hier in den Armen hältst« fragte ich doch etwas nervös (ja ja ich weiß meine Komplexe)
»Gefallen??« stöhnte Simon auf »Du bist der Hammer, echt« Dabei zeichnete er mit den Fingern meine Nase nach und lächelte still in sich rein. Ich löste mich aus der süßen Umklammerung.
»Na dann werde ich diesen Körper mal wieder bedecken, damit mein Kleiner bzw. der Große von meinem Schatz wieder zu Ruhe kommt« lachte ich ihn an.
»Menno, ich dachte mir so, dass Du Dich noch einmal nach der Seife bückst« foppte er. Ich steckte ihm die Zunge raus und stieg aus der Dusche. Kurz darauf folgte Simon und ohne weiteren »Störungen« trockneten wir uns ab. Der Kleine schnappte sich das Telefon, ich bewegte mich schon nach oben. Fünf Minuten später trat er mit einer Miene wie sieben Tage Regenwetter in mein Zimmer.
»Na glücklich schaust nicht gerade aus!«
»Es kotzt mich an, diese blöde Zicke von einer Schwester macht mir immer wieder einen Strich durch meine Planungen« schimpfte er. Ich ging zu ihm und nahm ihn in den Arm.
»Was ist denn, my Dream«
»Ich kann heute Nacht nicht hier bleiben. Meine Schwester hat sich zwei Freundinnen eingeladen, meine Mutter ist heute Abend weg und ich soll den Babysitter spielen« grummelte er.
»Äh, ist Deine Schwester nicht schon zu alt dafür?«
Der Kleine seufzte: »Du wirst ja schon mitbekommen haben, dass sie ein wenig ausgeflippt ist, und da nimmt mich Mam halt in Verantwortung« und traurig etwas später »Man gerade heute, ich hatte mich schon so gefreut«
»Du bist süß« lächelte ich ihn an und küsste ihn. »Aber vielleicht sollte ich mitkommen und wir feiern eine wilde Orgie??« neckte ich ihn.
Simon verdrehte die Augen: »So gern ich Dich bei mir haben möchte, aber da würde ich dann doch einen Herzkasper bekommen. So schnell könnte ich gar nicht schauen, wie Dich meine sexbesessene Schwester in ihr Bett geschleift hätte« und grinsend fügte er noch zu »und einen flotten Dreier mit ihr stelle ich mir nicht soooo toll vor«
»Schade, aber auch die Nacht ohne Dich werde ich überstehen« seufzte ich nun. »Apropos Schwester, meine kommt am Wochenende und da möchte ich Dich vorstellen, wenn Du magst!«
»Als was??« fragte er heuchlerisch.
»Als unausstehlichen kleinen Knirps der ihren Lieblingsbruder ans falsche Ufer gezogen hat!« gabs als Antwort.
»Upps, wer hier wohl wen «umgedreht» hat« lächelte er und sah mir tief in die Augen »Kevin Dir ist es sehr ernst, was?«
»Du kannst gar nicht wissen, wie ernst mein Liebling« nach diesen Worten bekam er als weiteren Beweis einen langen langen Kuss. »Außerdem habe ich ihr noch gar nichts erzählt von Dir!«
»Was, ich denke, Du hast keine Geheimnisse vor ihr?«
Ich murmelte schuldbewusst: »Ich weiß auch nicht, die ganzen Ereignisse überschlugen sich einfach die letzten Tage und wir haben kaum telefoniert. Irgendwie schein ich zurzeit alles zu verbocken, was meine Geschwister betrifft!«
»He Großer, das mit Rayk wird wieder. Er liebt Dich viel zu sehr, als das da was gewaltig schief laufen könnte. DAS konnte ich heute sehr gut beobachten. Er wird noch ein bisschen grummeln, und wahrscheinlich solltest Du noch mal mit ihm darüber sprechen. Tja und Deine Schwester werde ich mir dann mal am Wochenende vornehmen und um den Finger wickeln« grinste er mich bei den letzten Worten an.
»Na mein lieber Freund, wenn Du Dich mal da nicht irrst! Wenn es um ihren Kleinen geht, kann meine Schwester unausstehlich sein« sagte ich zu ihm.
Simon verdrehte die Augen: »Oh man womit hab ich das verdient, noch so eine kratzbürstige Schwester in der Familie! Aber okay, das sehen wir dann. Leider muss ich jetzt los, mein Krümel« und gab mir zum Abschied noch einen Kuss. Ach was sag ich Einen, nein zwei, drei, vier » Stunden später :-) schwang er sich auf sein Fahrrad und war verschwunden.
Meinen Bruder fand ich in seinem Arbeitszimmer und setzte mich in einen Bürostuhl. Er sah mich verwundert an.
»Wo ist Deine bessere Hälfte«
»Meine Bessere??« neckte ich ihn. Er griente.
»Er musste nach Hause, seine Schwester hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht, na ja eigentlich durch unsere« erklärte ich. Wir saßen uns eine Weile schweigend gegenüber. Mein Bruder machte irgendetwas am PC.
»Du Rayk« fing ich zögernd an. Mein Bruder schaute mich an. »Darf ich das was fragen?« Er sah mir in meine Augen.
»Ich mach Dir einen Vorschlag. Lass uns nächste Woche bitte darüber reden. Über einige Sachen muss ich mir noch klar werden. Es ist nicht so einfach, bitte nicht böse sein?« kam es zögernd von ihm.
Ich nickte und sagte: »Kein Problem, vielleicht ist es ja auch besser so«, dann setzte ich aber noch einen nach »Eigentlich wollte ich Dich aber was anderes fragen«
Rayk sah mich erstaunt an »Zocken wir ne Runde, Alter??«
»Na warte Brüderchen, jetzt bist Du fällig« rief er und stürzte sich auf mich. Man war der schnell und gewandt. Sekunden später wälzte ich mich unter seinen kundigen Fingern lachend auf den Boden.
»Ra«yk bbbb ,hi hi, »iiitttte « hööörr», hi hi, auuuf« kicherte ich zusammenhangslos. Man war das fies, seine Finger waren überall (ok, fast überall :-)) Nach einigen Minuten saß dann ein lachender Rayk auf mir armen atemlosen Frack.
»Na Krümel, gibst Du auf??«
»Das war unfair!!!!« jappste ich.
»Ne lustig« griente mein Bruderherz. Seine Hand strich durch mein Haar und mit einem verträumten Blick musterte er mich, dann glitt er mit einem kleinen Seufzer von mir runter. 'Oh Kevin, was war das jetzt' grübelte ich.
»Komm mein Kleiner, gehen wir zocken« meinte Rayk und half mir vom Boden hoch. Und wie immer beim Computerspielen, vergaß ich alles um mich herum. Die Nacht war dann kurz, aber erholsam und am nächsten Tag hatten wir alle in den neuen Räumlichkeiten zu tun. Mein Bruder machte seine Ankündigung war und ließ das WC oben umfassend ausbauen – zu einer Badelandschaft :-). Gegen 17.00 Uhr beendete Rayk dann den Arbeitstag. Der Abend verging mit Essen und Vorbereitung auf den großen »Tanzabend«. Gegen neun klingelte es unten an der Tür. Ralf und Anja waren gekommen, um mich abzuholen. Ich stellte den Beiden meinen Bruder vor, und sie schienen sich sofort zu verstehen. Kurz vor der Abfahrt, sah ich, dass Rayk Ralf kurz beiseite nahm und sich mit ihm besprach. Mir war das aber egal, ich wollte nur schnellstmöglich zu meinem Schatz. Vor seiner Haustür wartete er schon und sprang zu mir auf die Rücksitzbank.
Ein kurzer Kuss und er rief Ralf zu: »Los Abmarsch, meine Schwester ist mir auf den Fersen. Die wollte doch wirklich mitkommen!!«
Anja schmunzelte wissend: »Da will Dir wohl jemand Deinen Freund abspenstig machen!«
»Hör bloß auf! Wann kommt Kevin mal wieder? Kann ich mitkommen?« äffte er mit hoher Stimme seine Schwester nach. Wir mussten alle lachen. Im Tanztempel angekommen, sicherten wir uns erst mal gute Plätze und der Abend konnte beginnen.
Und wie er begann. Anja schleifte uns Beide auf die Tanzfläche. Nun ja ich will ehrlich sein, sie war mehr oder weniger unser Alibi :-), eigentlich tanzte ich mit Simon. Eigentlich war es offensichtlich. Da die Tanzfläche aber sehr voll war, blieb Körperkontakt nicht aus (mit ihm, nicht mit Anja *g*). Nach einer Stunde machten wir dann eine Pause, mussten ja Flüssigkeit wieder auffüllen. Mein Kleiner war ganz aufgedreht, aber mir ging es wohl ähnlich.
Ralf empfing seine Freundin mit einem Kuss: »Na mein Schatz, wie war es?« Sie sah ihn mit strahlenden Augen an: »Die Beiden sind der helle Wahnsinn. Auch wenn ich nur die Anstandsdame bin, konnte ich die vielen neidvollen Blicke spüren!« Simon und ich grinsten uns an.
Nach ein paar Minuten wandte sie sich an Simon: »Komm mein Kleiner, jetzt schuldest Du mir einen Tanz ganz alleine« Er sah mich fragend an.
»Los zwitschere ab, ich alter Mann brauch mal ne Pause« sagte ich und mein Kleiner steckte mir die Zunge raus.
Ich grinste ihm zu: »Führ mich nicht in Versuchung«
»Hm schade« seufzte er sehnsuchtsvoll. Mit einem schmachtenden Blick sah ich meinem verschwindenden Schatz hinter her. Als ich mich Ralf zuwandte, konnte ich seinen nachdenklichen Blick auf mich ruhen sehen.
Fragend meinte er: »Du liebst ihn wirklich sehr?«
Ich nickte leicht: »Das Ausmaß wird mir erst langsam so richtig bewusst. Jede Minute ohne ihn schmerzt ein wenig.«
»Ich kenne Simon nun schon sehr lange, aber so verliebt hab ich ihn noch nie gesehen. Ihr habt Euch wahrlich keinen leichten Weg ausgesucht. Seine Ehemalige ist ziemlich reich und einflussreich in dieser Gegend und kann Euch eine Menge Scherereien bereiten. So wie ich sie kennen gelernt habe, wird das auch passieren. Aber wenn der Kleine was will, wird er kämpfen bis zum Umfallen. Da wird diese Frau noch ein sehr unangenehmes Wunder erleben. Anja und ich wollen Dir bloß noch einmal sagen, dass wir hinter Euch stehen und Euch helfen werden, wo es geht!« erklärte er mir ernst. »Danke Ralf. Ihr kennt mich zwar nicht so gut, aber auch ich werde um meinen Freund kämpfen und freue mich echt, dass er solche tollen Freunde hat« sagte ich zu ihm.
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass Simon sich mit Dir einen Superkerl geangelt hat« kam es von ihm und dann grinste er »Und wenn ich nicht so straight wäre, würde die Freundschaft mit Simon auf eine harte Probe gestellt werden!«
»Sag mal, Ralf flirtest Du mit mir« neckte ich ihn und fügte noch hinzu: »aber so ein Küsschen unter Freunden ist immer drin«
Bei diesen Wort lief er leicht rot an und stotterte: »Ne lass man« Kurze Zeit später entführte mich dann Anja zu unserem Tanz. Simon und ich steigerten uns in einen Rausch, der Abend war einfach fantastisch. Ein kleiner Wehrmutstropfen war, dass wir keinen langsamen Tanz zusammen genießen konnten :-).
Nun ja, ist Euch schon mal aufgefallen, dass, wenn alles rosarot ist und man auf Wolke sieben schwebt, der Absturz nicht lange auf sich warten lässt? Bei mir ist das jedenfalls so, und das Unheil nahm seinen Lauf.
Früh am morgen, wir tanzten gerade wieder zu dritt, schob sich auf einmal jemand zwischen uns.
»Was suchst so ein kleiner Schwanzlutscher wie Du hier in unser Disse??« hörte ich auf einmal und ein ekliger Alkoholatem schlug mir ins Gesicht. Anja hielt erschrocken den Atem an und ich drehte mich dem Kerl zu. Darauf hatte er wohl nur gewartet und schlug mir ansatzlos seinen Faust in den Magen. Ich keuchte auf, sämtliche Luft wurde durch den Schmerz aus meine Lungen gepresst. Da schob sich jemand hinter mich, zog mich rabiat wieder in eine aufrechte Position und hielt meine Arme fest. Aus den Augenwinkeln sah ich Anjas kalkweises Gesicht und erschrockene große Augen. Simon wollte sich gerade auf den Typen stürzen, als er von jemand anderen einen Schwinger auf die Nase bekam. Der zerrte ihn dann an den Haaren aus meiner Nähe, es war der Typ vom Fußballspiel und er grinste sehr dreckig. Ich stöhnte wütend auf, denn meinen Kleinen schoss das Blut aus der Nase. Das hatte mein Gegner wohl falsch verstanden.
»Was Du schwule Sau kannst wohl nicht genug bekommen« brüllte er und mit einem fiesen Grinsen schenkte er mir noch zwei ein, eine auf mein Rippenansatz und noch mal ein in den Magen. Da ich festgehalten wurde, konnte ich mich vor Schmerz nicht mal krümmen. Mir wurde schwarz vor Augen und ein Brechreiz kroch die Kehle hoch. Ich biss mir auf die Lippen, um nicht laut aufzuschreien, konnte aber nicht verhindern, dass mir die Tränen in die Augen schossen.
»Jetzt heult die Tunte gleich« hörte ich ihn triumphierend rufen. Da die Musik verklungen war, schallte sein Ruf über die ganze Tanzfläche. Um uns hatte sich ein großer Ring gebildet und ich sah einige Mitglieder ihrer Clique mit einen hämischen Grinsen auf dem Gesicht – na wenigstens wusste ich jetzt, wer dahinter steckte.
Hinter mir hörte ich ein »Umpf« und ein Körper schlug auf dem Boden auf. Die Augenbrauen des Schlägertypen vor mir zogen sich kurz zusammen.
Eine mir sehr wohl bekannte Stimme fragte eisig: »Gibt es hier irgendein Problem?« Sofort konnte man die Spannung fühlen. Der Kreis um uns öffnete sich ein wenig, der Typ, der mich festhielt, drehte sich mit mir der Stimme entgegen. Simon stand etwas benommen da, Anja drückte ihm gerade ein Tempo unter die Nase und der Fußballtyp lag k.o. auf der Erde. Jemand, den ich hier in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet hatte, stieg geschmeidig über den Kerl hinweg und bewegte sich selbstsicher auf uns zu.
»Zwei gegen ein ist nicht gerade eine faire Angelegenheit, oh eigentlich waren es ja drei« lächelte Rayk boshaft den Beiden zu.
»Alter verpiss Dich, sonst drücke ich Dir Deine Brillengläser in die Augen« brummte mein Gegenüber.
Das Lächeln verschwand bei meinem Bruder und sein Blick wurde hart: »Du würdest nicht mal in meine Nähe kommen«.
Dann wandte er sich leicht zu meinem Klammeraffen zu und meinte nur: »Am Besten, Du lässt die Finger von dem Kleinen, sonst verbrennst Du sie Dir«
Der antworte: »Sag mal Du Brillenschlange, hast Du zu lange in der Sonne gelegen. Verschwinde ganz schnell, sonst gibt's auf « Ahhhhhhhhh» Bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte, schoss Rayks Hand nach vorne, umschloss seine Finger und ich hörte ein trockenes Knacken. Sofort löste sich die Umklammerung und der Typ brüllte auf.
»Du Schwein hast mir einen Finger gebrochen« dabei holte er aus und wollte Rayk einen einschenken. Dieser wich mit einem kleinen Schritt zur Seite, die Folgen von dem versuchten Schlag wurden für den »armen Kerl« aber verhängnisvoll. Durch seinen eigenen Schwung schoss er meinem Bruder entgegen. Der verpasste ihm einen harten Schlag auf den Brustkorb und einen in den Magen. Der Typ klappte zusammen wie ein Taschenmesser. Die nächste Aktion ahnte ich mehr, als das ich es sah, einen schnellen Wischer von Rayk über den ungedeckten Hals und vor meinen Füssen lag der Nächste ausgeknockt.
Mein Großer zog die Augenbraue hoch und mit einem erstaunten »Upps« drehte er sich dem Letzten zu. Es war mucksmäuschenstill geworden. Hinter Simon konnte ich jetzt Ralf mit wutverzerrten Gesicht sehen, doch Frank (na wo der wohl herkam??) an seiner Seite hielt ihn wohl zurück. Mit einem schiefen Grinsen lächelte er mir zu.
»Du blödes Arschloch, Dir polier ich die Fresse« schrie der Typ wutentbrannt.
»Hm, Du kleiner Alibi-Klitschko, ich hoffe Deine Worte sind nicht nur von Deiner Impotenz gesteuert« ließ mein Bruder mal so ganz locker vom Stapel. Die Schlägerfresse baute sich vor meinem Großen auf und ein kleines Grinsen konnte ich mir da nicht verkneifen. Der war ca. 1,90 groß und so breit wie groß, schiefe Nase und Fäuste wie Dampfhämmer – mein Bruder sah im Vergleich eher schmächtig aus. Nur die Gefahr ging eindeutig von ihm aus, das spürten alle, die hier zuschauten – außer dem, den es betraf.
Dann explodierte dieses Riesenbaby und stürzte sich mit einem Schrei auf Rayk. Der wich im aus und wich ihm aus und wich » . Wie Windmühlen so ruderte das Baby herum, nur traf er nicht.
Mit kalter Stimme sagte mein Bruder: »Feierabend« Seine linke Hand krachte gegen den Brustkorb, die andere landete im Magen. Der Typ stoppte je in seiner Bewegung und kippte langsam nach vorne. Schnell glitt Rayk hinter ihn, drückte ihn in die Knie und drehte dessen Arm gekonnt auf den Rücken. Der Schmerz war in den Augen des Schlägers zu sehen.
Rayk beugte seinen Kopf zu seinem Ohr und sagte mit seiner unnachahmlichen abstoßenden Stimme (grrr): »Das nächste Mal geht das nicht so glimpflich ab. Sehe ich Dich oder Dein Pack nur in der Nähe von meinem Bruder und seinen Freunden, werde ich meine Brille absetzten. Und glaube mir, DAS willst Du nicht sehen!« Mit einem Stoß wandte er sich angeekelt ab und kam zu mir.
»Na mein Kleiner, Schmerzen?« fragte er mich leise und nahm mich sanft in seine Arme. Ich konnte nur nicken, sprechen war nicht drin.
»Du blöder Schwulenfreund, ich zeig Dich an« heulte der Schläger auf.
Kalt lachte Rayk auf: »Vielleicht gehört es Dir wirklich mal richtig besorgt, damit Du einen Grund hast, über Schwule zu lästern« etwas später »nur wer will sich da die Finger dreckig machen!«
Auf einmal entstand ein Durcheinander und ein Typ Anfang 30 schob sich, begleitet von zwei Rauswerfern durch die Menge.
»Was ist hier los« kam es mit einer Stimme, die gewohnt war sich durchzusetzen. Sein Blick fiel auf den Schläger, der immer noch am Boden kniete.
»Na Lars mal auf einen Besseren gestoßen« grinste er nicht sehr mitleidvoll.
»Ich zeig das Schwein an, habe genug Zeugen« stöhnte dieser vor Schmerzen.
»Wenn Du meinst «, holla, da liegen ja Deine zwei Kumpane. Nun würde mich doch mal interessieren, wer das zu Stande gebracht hat» kam es erstaunt von dem Boss des Trios.
Ich löste mich aus den Armen meines Bruders, der mir noch einmal sanft über den Kopf streichelte. Rayk drehte sich um.
»Die Herren hier hatten leichte Koordinationsprobleme« sagte er ziemlich süffisant.
Ein leichtes Erstaunen legte sich über das Gesicht von dem Gesprächsführer, dann lachte er leise auf: »Man Möller, dass ich Dich hier mal sehe, wäre mir nicht in meinen kühnsten Träumen eingefallen. Jetzt wird mir so einiges klar« Ging auf mein Bruder zu und beide umarmten sich.
Fragend sah er meinen Bruder an: »Willst Du Anzeige erstatten?«
»Gegen die Luschen« Rayk lachte gehässig auf »aber mir wäre lieb, wenn Du den Abschaum wegräumen würdest«
»Das ist wohl das Mindeste« sagte er und wandte sich an seine Bodyguards »Schmeißt sie raus«
Dann wandte er sich noch einmal an den Schläger: »Du und Deine Clique haben ab sofort Hausverbot und sollte ich Euch hier noch einmal sehen, wische ich erst den Boden mit Euch und die Reste darf dann die Polizei einsammeln!« Damit schien die Sache für ihn erledigt.
»Soll ich einen Krankenwagen rufen« fragte er uns.
Rayk schüttelte den Kopf »Jens lass mal, ich bring sie selbst ins Krankenhaus«
Jens musterte mich von oben bis unten »Junger Mann, Sie erinnern mich sehr an einen Tausendsassa aus meiner Jugend??!!« und an Rayk gewandt »Ist das Deiner?«
Mein Bruder prustete los »Yeb das ist meiner, aber nicht was Du denkst. Das ist mein kleiner Bruder!«
»Nun ja klein kann man ja nicht gerade behaupten« grinste er. Er reichte mir die Hand »Jens Habermann, Geschäftsführer und einer der Leute, die Deinem Alten hier einiges zu verdanken haben! Einen kleinen Rat unter Freunden, pass auf, dass Du Deinen Bruder immer auf Deiner Seite und im Rücken hast, dann kann nichts schief gehen«
Dann gab er mir eine Karte: »Hier als kleine Wiedergutmachung für die Unannehmlichkeiten heute Abend, zeig die vorne am Einlass und Du kommst umsonst rein. Das gilt auch für Deine Freunde und vor allen Deinem schnuckeligen Freund da drüben« dabei zwinkerte er mir zu.
»Und Du, alter Zugführer, begleite Dein Brüderchen mal wieder hierher, damit wir über die gute alte Zeit philosophieren können. Würde mich sehr freuen«
Er drehte sich zu den Zuschauern: »So Leute genug gegafft, die Show ist vorbei. DJ schmeiß Deine Kiste an, ich will was hören«
»So Jungs, jetzt geht's ab zum Arzt, ich will Klarheit haben, was mit Euch los ist« kam es ernst von Rayk.
Ich nahm meinen Bruder am Arm und zog ihn zu mir. Er sah mich verwundert an. Mein Blick bohrte sich in seine strahlendblauen Augen: »Wer bist Du?« Ich wollte, nein ich musste es wissen.
Seine Augen glitzerten geheimnisvoll: »Fürs Erste nur Dein Bruder, den Rest findest Du auch noch raus!« Man in diesen Blick war Alles und wieder Nichts, mein Hals war mit einem Mal staubtrocken und ich musste schlucken.
Er drehte sich zu Simon: »Na Kleiner, zeig mal kurz« und griff ihn an die Nase.
Mein Schatz jaulte kurz auf. »He Simon ist ja schon gut, hast Glück, Deine Nase ist nicht gebrochen.« Dabei streichelte er ihm beruhigend über den Kopf.
Ich ging zu meinem Liebling und nahm ihn in die Arme. Simon sah mich mit seinen großen braunen Augen an und flüsterte: »Was war das eben?«
Ich küsste ihn sanft: »Ich hab keine Ahnung, mein Kleiner«
Mit Ralf und Anja im Schlepptau gingen wir zu den Autos. Rayk meinte zu uns: »Würdet Ihr bitte uns hinterher fahren« Dann saßen wir in den Wagen und ab gings.
Anja drehte sich auf dem Beifahrersitz zu uns um. »Na wie geht es Euch« kam es zögernd.
»Ein wenig Schmerzen beim Lachen, aber sonst scheint alles dran. Da hat es meinen Schatz wohl übler erwischt« lächelte ich sie an.
Ich setzte noch hinzu: »Hoffentlich bekommen wir die Knollennase weg, sonst muss ich mir einen anderen suchen « Auuu» Bei den letzten Worten hat mir mein Kleiner einen Rippenstoss gegeben, der mir die Luft nahm (immer auf das Schlimme). Der hatte gesessen und mir schossen Tränen vor Schmerz in die Augen.
»Man Simon« keuchte ich auf.
Dieser sah mich mit erschrockenen Augen an. »Krümel, das tut mir leid« flüsterte er und küsste mir die Tränen von den Wangen.
»Hm das ist schon besser«
Ralf grummelte schon die ganze Zeit wütend vor sich hin.
»Ralf was ist Dir denn über die Leber gelaufen« wollte ich von ihm wissen.
»Die Arschlöcher haben mich auf dem Klo eingeschlossen, und als ich endlich zu Euch stoßen konnte, hat mich der Freund von Deinem Bruder zurückgehalten. Am liebsten hätte ich diese Fuzzis in der Luft zerrissen. Wobei «» hier lachte er kurz auf «so gut wie Dein Bruder hätte ich das nicht hinbekommen. Das war so was von Megastark, glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche!»
Erstaunt sah ich Anja an. Sie schaute zu Simon: »Erklär Du es ihm, ich mag das Thema nicht«
Simon kuschelte sich an mich: »Weißt Du, Ralf war nicht immer der liebe Brummbär von heute «»
»Hüte Dich Simon Friedrich«
»« ja ja, in unserer zarten Jugend, also so bis vor 3 Jahre, war mein Freund als Raufbold bekannt. Da Ralf seit über 10 Jahren Ringer ist, körperlich nicht gerade unterentwickelt, gab es keinen, der sich ihm mehr entgegengestellt hätte. Bis auf »«
»Siiiimoooon!«
»« dieses zarte Persönchen da vorne. Die hat ihm nach einer Schlägerei gehörig die Leviten gelesen, den Wortlaut lasse ich mal weg. Mein Ralf stotterte nur noch rum und war über beide Ohren verknallt. Ab da hatte er einen Aufpasser und wurde lammfromm!» grinste mein Kleiner in die Runde.
»Hast Du ein Glück, mein lieber Freund, dass Du dahinten sitzt. Sonst würde ich glatt vergessen, wie lammfromm ich geworden bin. « Ne Simon hat Recht, ich fühlte mich einfach nicht so toll nach den Raufereien und Anja hatte mir wirklich deutlich klar gemacht, wie bescheuert ich mich aufgeführt hatte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, ich habe eine verdammt hübsche Freundin und sportlich bin ich auch besser geworden – darf mich ja nur noch auf der Matte austoben» brummte Ralf.
Anja lächelte: »Welche Matte meinst Du denn?« Da mussten wir alle Lachen.
»Du Kevin, bekomm das bitte jetzt nicht in den falschen Hals. Mir war Dein Bruder übrigens heute vom ersten Treff an am Abend sofort sympathisch. Was er da aber abgezogen hat, war sehr effektiv und vor allen schnell und sauber. Simon himmelt uns ja nun schon seit fast zwei Jahren was von diesem Typen vor« grinste Ralf in sich rein, mein Kleiner zuckte kurz zusammen und lief rot an »aber bisher hatte ich das immer nur auf seine Arbeit bezogen und den Umgang mit den Angestellten. Woher kann er jedoch das oder wer ist er?«
'Man ich weiß es doch selbst nicht' seufzte ich zu mir. Simon merkte das wohl und erklärte für mich: »Ralf da musst Du Kevin entschuldigen. Er steht genauso im Dunkeln, wie wir alle.«
Ralf murmelte ein: »Oh« und Anja schaute uns erstaunt an.
Ich zuckte mit den Schultern »Ich lerne meinen Bruder gerade erst selbst richtig kennen und glaubt mir, er versteht es, mich jeden Tag aufs Neue zu überraschen«
»So wir scheinen das zu sein« kündigte Anja an, als wir auf einen Parkplatz einbogen. Rayk lotste uns zur Notaufnahme. Ich musste mich einem Röntgen unterziehen. Jedenfalls als Resultat hatten wir noch Glück im Unglück gehabt. Simons Nase war wirklich nicht gebrochen, dafür hatte ich mir eine Rippenprellung eingefangen. Wer so etwas schon mal hatte, weiß, dass sogar einfaches Lachen zur Qual wird. Vor dem Krankenhaus verabschiedeten wir uns von Ralf und Anja. Simon wurde einfach in unser Auto verfrachtet und sollte zur Krankenpflege (die Frage war nur wer von uns Beiden wen pflegt?? :-) ) mit zu uns nach Hause kommen. Groß gewehrt hat er sich gegen diese Anweisung komischerweise nicht *g*.
Bei uns angekommen, nach einen kleinen Umweg, wir mussten ja noch Frank nach Hause bringen, drückte Rayk Simon gleich einen Eisbeutel in die Hand und zu mir gewandt, sagte er:
»Du bist mir dafür verantwortlich, dass dieser Beutel auch auf seiner Nase bleibt. Die nächsten Stunden sind entscheidend, sonst schwillt es unnütz an. Also kümmere Dich mal ordentlich um Deinen Süßen« schloss er mit einen süffisanten Grinsen. Dann war er schon in seinem Schlafzimmer verschwunden, bevor ich irgendeine der Fragen stellen konnte, die mir so sehr auf den Herzen lagen.
Simon merkte mein Zögern wohl: »Komm Krümel, es ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt für ein klärendes Gespräch. Lass uns schlafen gehen.«
»DU willst SCHLAFEN??«
»Klar, und Du passt immer schön auf, das der Eisbeutel noch auf meiner Nase liegt« griente er mich an.
»Hmm, mein Schatz, ich werde mit dem Eis ALLE geschwollenen Teile behandeln« lächelte ich zurück und ließ meine Hand unabsichtlich absichtlich über seine anwachsende Beule streichen.
»Grrr, Du kleiner fieser Krankenbruder« murmelte er und kuschelte sich an mich. Ich zog ihn hinter mir her und wir machten uns es auf der Couch bequem. Zum Schlafen war ich noch viel zu sehr aufgedreht, außerdem musste ich mich ja um meinen Patienten kümmern. So schaltete ich den Flimmerkasten an. Mein Traum wollte mit mir knutschen, aber ich stoppte ihn.
»Moment Simi, das geht nicht, Deine Verletzung hat Vorrang« Er grummelte zwar und sah mich mit seinen süßen dunklen Augen bettelnd an. Diese Augen machten mich wahnsinnig, ich musste meine ganze Willenskraft aufbieten, um hart zu bleiben.
Schelmisch grinste er »Mist, ich hatte Dich fast so weit«. Dann machte er sich auf der Couch lang und legte seinen Kopf in meinen Schoß. Vorsichtig presste ich den Eisbeutel auf seine Nase.
»Urghh« stöhnte er und schloss die Augen. Sanft streichelte ich durch sein wundervolles Haar, ich konnte stundenlang damit spielen. Seine Hand suchte meine andere und unsere Finger verschlangen sich. Man war ich happy, da lag der schönste Boy, den es für mich gab, mit dem Kopf in meinen Schoß und schien mich genauso zu lieben wie ich ihn. Leise seufzte ich auf. Simon öffnete seine Augen mit einem fragenden Blick. Wir verstanden uns mittlerweile fast ohne Worte.
»Ja Krümel, mir geht es genauso« hauchte er mir zu und setzte das süßeste Lächeln auf, dass ich so an ihm liebte. Mit meinen Augen versank ich in seinen. Sie waren so groß, dunkel und unendlich tief. In ihnen funkelten kleine grüne Sterne, nur dieser Anblick ließ mich alle Sorgen vergessen. Ich weiß nicht ob das grenzenlose Liebe war, die ich in diesen Moment spürte, aber ich werde dieses Glücksgefühl nie vergessen.
Simon durchbrach die Stille »Weißt Du, mein Liebling, was für wunderschöne blaue Augen Du hast. In ihnen kann man alles sehen, was Du denkst und fühlst. Und was ich dort jetzt sehe, macht mich unbeschreiblich glücklich. Ich werd Dich nie einfach gehen lassen. Sollten wir uns doch irgendwann mal trennen, wirst Du immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben!«
»Wow, besser hätte ich es nicht ausdrücken können« sagte ich zu ihm »nur eine Trennung, my Dream, kommt nicht in Frage!!« fügte ich noch ernst hinzu.
»Oh man mein Großer, ich könnte Dich nie loslassen« seufzte er. Meine Finger strichen über sein Gesicht, seinen schlanken Hals, vorsichtig schob ich sie unter sein Shirt. Mein Süsser wurde schnell erregt, denn seine Brustwarzen waren wie kleine Murmeln. Nur war das nicht das Einzige, was hart wurde :-). Mit den Fingerkuppen massierte ich sie. Der Kleine stöhnte leicht unter meinen Fingern.
Mit einem dreckigen Grinsen sagte er »Kevin Möller, Du bist unersättlich« Er hatte sehr wohl meine Erregung gespürt, denn er rieb mit seinem Hinterkopf sanft über meine Beule. 'Na warte, Du Teufelchen, mal sehen wer hier spitzer ist von uns' lachte ich mir eins. Ich schob ihm den Stofffetzen über seinen Oberkörper zum Hals. Als ich diesen wohlproportionierten Oberkörper sah, musste ich tief durchatmen. Seine Brustmuskeln hoben sich in einem sanften Bogen, kleine dunkle Vorhöfe mit ein zwei Härchen rundeten das ab. Simon spielte mit mir und ließ sein Sixpack erzittern, sanft streichelten meine Finger seine glatte Haut. Ihn schien das doch ziemlich zu erregen, denn eine leichte Gänsehaut legte sich über seinen Oberkörper und in seiner Hose schwoll die Beule sehr stark an.
Jetzt lächelte ich ihm lüstern zu »Da ist aber jemand leicht erregbar« und schob meine Hand in seine Jeans.
»Hmm« stöhnte er auf, als sie über seinen steinharten Schwanz glitt »Großer, ich renn heute schon die ganze Zeit mit einem Steifen rum«
Ich zog meine Hand wieder aus seinem Hosenbund. Enttäuscht sah mich Simon an »Man Krümel, Du hast es verdammt gut drauf, mich erst heiß zu machen und dann im Regen stehen zu lassen!«
»Yo, ich will halt, dass Du mir alle Kleider von Leib reißt und über mich herfällst« grinste ich und ich konnte mir gerade wirklich nichts Besseres vorstellen, denn ich war sauscharf. Sein Blick war was für Götter, so unschuldig und geil zugleich. Ich konnte es in seinem süßen Kopf regelrecht arbeiten sehen, und er war kurz davor, meiner Ankündigung Taten sprechen zu lassen.
Ich bremste ihn »Mein Kleiner heute ist nur Gesundheitspflege angesagt, und das betrifft nicht geschwollene Muskeln sondern nur geschwollenen Nasen. Außerdem würden meine Rippen bei Deiner Art von hemmungslosen Liebesspiel nicht mitmachen«
»Menno« seufzte Simon »soviel Sex hatten wir noch gar nicht, dass Du das einschätzen könntest. Ich kann auch sehr sehr zärtlich sein«
»Dann lass uns heute zärtlich sein, obwohl ich es lieber wild mit Dir treiben würde« murmelte ich sichtlich erregt »aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben« Da schenkte er mir wieder sein unbeschreibliches Lächeln. So blieben wir auf der Couch sitzen, der Kleine ließ seinen Kopf in meinem Schoß liegen und ich passte auf, dass das Eis an Ort und Stelle blieb. Meine Finger erforschten jede Stelle seines Körpers – stopp nur die Stellen über der Gürtelschnalle *fg*. Simon hatte längst wieder die Augen geschlossen, er schien ein kleiner Genießer sein, denn er ließ sich alles mit einem Schnurren gefallen. Nur mein bestes Stück war anderer Meinung und hätte dies alles gegen eine wilde Orgie eingetauscht.
Gähnend schaute mich mein Kleiner an und meinte »Nicht das ich das die ganze Nacht über nicht weiter genießen möchte, aber lass uns ins Bett gehen«
Erstaunt zog ich die Augenbraue hoch »Ins BETT??«
»Yo, vielleicht erreicht dann Dein bestes Stück wieder mal Normalzustand« neckte er mich.
»Hm wer sagt denn, dass das nicht der Normalzuuuustaaaand ist!!« grinste ich.
»Auch erst seit dem Du mir verfallen bist« kam es schnippisch zurück. Ganz schön eingebildet, mein Traum, aber wo er recht hat :-). Jedoch so langsam wurde ich auch müde und stimmte seinem Vorschlag zu. So machten wir uns auf den Weg, ein Raum weiter zu gehen. Halt, wir wollten uns auf den Weg machen. Als ich von der Couch aufstehen wollte, überfiel mich eine Schmerzattacke und ich stöhnte gequält auf.
Mein Kleiner fuhr augenblicklich zu mir herum »Kevin??«
»Geht schon, hatte nur verdrängt das ich auch so meine Andenken von heute Nacht habe« lächelte ich gequält. Mehr Recht als schlecht schleppte ich mich zum Bett. Zum Glück hatte ich ja den weltbesten Auszieher in meinen Räumlichkeiten :-). Sanft befreite mich Simon von meinen Klamotten, wobei er seine Hände nicht unter Kontrolle hatte. Nach viel zu schnell endenden Minuten lag ich nackt (na ja fast, die Short behielt ich an) in meinem Bett, sämtliche Anstandshygienemaßnahmen wurden heute über Bord geworfen. Sekunden später schmiegte sich Simon in meinen Rücken. Was sagte ich weltbester Auszieher, weltschnellster! Vorsichtig legte er seinen Arm um mich und zog mich zu sich heran. In solch einer liebenvollen Umarmung brauchte ich nicht lange und war ins Land der Träume gedriftet.
****
Etwas Feuchtes holte mich nur Minuten später aus meinem Tiefschlaf. Mürrisch öffnete ich die Augen und sah einen putzmunteren Simon über mir. Seine Zunge machte sich in meinem Gesicht zu schaffen, nass glitt sie über meine Nase, Augen und Lippen.
»Arggh, wie kann man so früh schon zu munter und fröhlich sein« gähnte ich herzhaft.
Simon grinste mich an, seine strahlend braunen Augen blitzten und er sah einfach zum Anbeißen aus mit seinen wirren Haar »Früh??, mein Schatz es ist nach 11.00 Uhr und Dein Bruder macht seit über einen halben Stunde mächtig Krach da unten« Seine Nase schien nur ein wenig geschwollen, somit hatte die Kühlmaßnahmen gewirkt.
Seine Finger streichelten über mein Gesicht »Oh Krümel, ich würde Dich gerne vernaschen, Du siehst einfach zu süß aus« flüsterte er lüstern. Dabei glitten seine Hände über meinen Oberkörper.
Ich wollte ihn mir greifen und zu mir heranziehen, da entfuhr mir nur ein lautes »Ahhhhh!!« Der Schmerz schoss mir durch den Körper. Man, das tat viel mehr weh, als gestern Abend.
»Tja soviel zum hemmungslosen Morgensex« seufzte mein Schatz. Vorsichtig streichelte er über meinen Rippen »Tuts sehr weh??«
»Keine Bewegung ohne Schmerzen, vielleicht sollte ich doch eine von den Schmerztabletten nehmen« keuchte ich.
»Warte ich hol das Zeug« mit diesen Worten sprang er aus dem Bett. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als er so in der Tür stand. Eine mächtige Beule in seine Shorts ließ vieles erahnen. Leicht errötete Simon und meinte »Komm Freundchen, Dir geht's nicht anders, dass konnte ICH auch vorhin spüren!« danach etwas leiser »irgendwann kriege ich Dich ja doch!« und verschwand. 'Wie er mir aus dem Herzen sprach, ich wollte ihn ja auch voll und ganz, hier und jetzt' dachte ich bei mir, aber eine kleine Bewegung zeigte mir sofort, dass ich die nächsten Tage wohl sehr vorsichtig sein sollte. Mit einem Glass Wasser, meinem Schmerzmittel und ein Tube kam Simon zurück.
»Dein Bruder ist kurz Einkaufen. Er hat gemeint, wir sollen uns etwas anziehen, um Deine Schwester nicht halbnackt vor vollendeten Tatsachen zu stellen. Sie kommt etwa in einer Stunde! Aber jetzt kümmere ich mich erst mal um Dich, mein Süßer« lächelte er mir zu. Er gab mir eine Tablette und das Wasser. Danach setzte er sich über mich und massierte sanft eine Creme auf meine Rippen. Sie war angenehm kühl und seine sanften Finger ließen mich zufrieden schnurren.
»Du gibst einen hervorragenden Krankenpfleger ab« murmelte ich.
»Du hast mich ja auch gestern hervorragend verarztet. Meine Nase sind fast normal aus, tut noch ein wenig weh, aber alles halb so schlimm« sagte er. Dabei glitten seine Finger nicht nur über meine Rippenbögen. »Man siehst Du schön aus« hörte ich ihn seufzen. Ich öffnete meine Augen und sah ihn verträumt meinen Körper mustern.
»Ich könnte Dich ewig nur streicheln und anschauen. Das habe ich heute Morgen auch schon stundenlang getan« flüsterte er. Er sah meinen fragenden Blick.
Verlegen lächelte er »Oh, na ja ich war seit 8.00 wach und habe Deinen Schlaf beobachtet. Dabei verflog die Zeit wahnsinnig schnell.«
»Und was haben Deine vorwitzigen Finger gemacht??« neckte ich ihn.
Simon errötete leicht »Ähhh, nur ein wenig meine Augen unterstützt. Man soll ja auch erfühlen, was man sieht«
»Also das war das Kribbeln, was ich seit Stunden gespürt habe, Du Nimmersatt« lächelte ich. Ich legte meine Hand auf seinen Nacken und zog ihn zu mir herunter. »Komm Simi, ich brauch einen Kuss von Dir« Vorwitzig spielten unsere Zungen miteinander, ich wollte ihn schmecken, riechen – einfach nie wieder loslassen.
Langsam löste sich der Kleine von mir »Man schmeckst Du guuuuuut«. Dann half er mir aus dem Bett und wie ein alter Mann schleppte ich mich mit seiner Hilfe in das Bad. Die Schmerzmittel taten langsam ihre Wirkung und ich konnte mich etwas freier bewegen. Simon half mir beim Anziehen, seine Hilfe wurde sofort mit einem Kuss belohnt.
»Hm, als Dein Krankenpfleger bekommt man ja tolle Belohnungen, hoffentlich geht das noch eine Weile so« grinste er.
Unten klappte eine Tür. »Hallo, wo sind meine unmöglichen Geschwister« hörte ich meine Schwester rufen.
»Tja mein Schatz, dann will ich Dir mein gutes Gewissen vorstellen« sagte ich, griff Simons Hand und zog ihn hinter mir her.
Leicht widerstrebend folgte er mir und murmelte »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Vielleicht solltest Du erst mit ihr alleine reden!«
»Quatsch, ich will, dass sie meinen Boyfriend kennen lernt. Ich bin so stolz auf diesen Kerl, dass ich ihn einfach überall herumzeigen muss« lächelte ich zu und sein schüchterndes Lächeln ließ mein Herz gleich schneller schlagen.
Ich trat als erstes in die Küche, meine Schwester war am Kühlschrank und suchte wohl etwas zu trinken.
»Hey Lieblingsschwester« begrüßte ich sie lachend. Sie drehte sich um und stürzte auf mich zu.
»Komm mein süßer Fratz, lass Dich in meine Arme schließen. Du meldest Dich ja kaum noch, da muss ich Dich wenigstens abknubbeln.« Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und umarmte mich. Simon war in der Tür stehen geblieben und schaute verlegen zu uns herüber.
Aileen schien ihn erst jetzt zu bemerken, löste sich von mir und meinte erstaunt zu mir »Und wer ist der wirklich gutaussehende junge Mann hier??«
Ich ging zu Simon, nahm seine Hand und sagte sehr stolz »Das ist der Boy, der mir seit Wochen meinen Kopf verdreht und den ich nicht mehr loslassen werde« Das ganze rundete ich noch mit einem zärtlichen Kuss ab und sah meine Schwester erwartungsvoll an.
Diese sah mich verdutzt an, lächelte still in sich hinein und kam auf uns zu. Sie schob mir eine Strähne aus dem Gesicht und streichelte über meine Wange »So glücklich habe ich Dich noch nie strahlen sehen, mein Bruderherz und wenn ich diesen Jüngling hier so anschaue, scheint es ihm nicht anders zu gehen! Herzlichen Glückwunsch Euch beiden«
»Er gefällt Dir« fragte ich erwartungsvoll.
»Gefallen wäre noch untertrieben, er unglaublich süß. Also Geschmack hast Du, mein Kleiner« strahlte sie mich an. Simon lief rot an und ich war stolz wie Oskar.
Ich legte einen Arm um ihn »Ich kann mein Glück gar nicht fassen, wenn ich ihn immer wieder in meinen Armen halte«
»Ähm, Leute jetzt ist aber gut, ihr macht mich ja ganz kirre. Mich fragt wohl keiner« murmelte mein Schatz schüchtern »ich bin genauso versessen auf diesen Traumboy!«
»Na ich sehe schon, gesucht und gefunden« lachte meine Schwester und weiter »nun kommt, erzählt mal. Mein Fratz hier war in den letzten Tagen ungewöhnlich schweigsam, da ist einiges aufzuholen«
»Fraaaatzzzz?????« grinste Simon
»Oh nein, erst Krümel und jetzt das – der wird mich nie wieder bei meinen richtigen Namen rufen« mit diesen Worten sah ich entsetzt meine Schwester an.
»DER also, na warte mein Freundchen, das wirst Du büßen« blitzte er mich an und fing an, an meinem Ohr zu knabbern und eroberte danach meinen Mund. Fordernd drang seine Zunge in meinen Mund und dann biss er mir in meine Unterlippe.
Meine Schwester lachte »Da kann ich ihm ja auch noch Deine anderen Spitznamen verraten«
»Oh ja, bitte bitte« bettelte mein Kleiner.
»Untersteh Dich, Schwesterchen« zischte ich sie an. Dann ging wieder die Tür und mein Bruder kam in die Küche.
»Ah, meine Kleine, schon den Familienzuwachs kennen gelernt« grinste er Aileen zu und umarmte sie zur Begrüßung.
»Yeb, mein Großer, wird Zeit, dass Du Dir auch endlich sowas angelst« flötete sie zurück.
»Hmm, geht nicht, da war jemand schneller« kam es lustig von ihm und dabei wuschelte er durch meine Haare. Aileen zog erstaunt die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts dazu. Dann setzten wir uns an den Frühstückstisch und begannen genau mit diesem.
Nach einer Weile fragte meine Schwester »Würde mir mal jemand diesen jungen Mann richtig mit Namen vorstellen. Ich kann ja nicht immer süßer Boy oder Freund meines Bruders sagen« Wir mussten bei dieser Bemerkung natürlich erst mal lachen.
Mein Traum stand auf, verbeugte sich vor Aileen »Darf ich mich vorstellen – Simon Friedrich!« Meine Schwester hatte gerade einen Schluck Tee genommen und prustete diesen quer über den Tisch.
»Waaaas, wieee, Si«moooon????» stotterte sie. Simon sah ziemlich verwirrt aus der Wäsche.
Zu Rayk gewandt »Der SIMON Friedrich«
Mein Bruder errötete leicht und meinte verlegen »Ja, der Auszubildende in der Firma«
»Oh« murmelte sie und sah meinen Bruder mit einem undefinierbaren traurigen Blick an. Rayk nickte leicht. Simon und ich schauten uns erstaunt an.
»Hab ich etwas falsch gemacht« flüsterte er mir zu.
Meine Schwester schrak aus ihrem Grübeln auf »Nein, nein, alles in Ordnung. Eigentlich wollte ich Dich immer mal schon kennen lernen. Du bist also der Typ, der meinen Brüdern den Kopf verdreht!«
'Was war das jetzt, hatte sie wirklich »Brüder« gesagt' fuhr es mir durch den Kopf. Simon Augen blitzten kurz auf, also hatte er das auch gehört. Mein Bruder reagierte überhaupt nicht.
»Aber jetzt weiß ich auch warum?« grinste sie und etwas ernster »wenn Du meinem Fratz wehtust, werde ich zur Furie, das verspreche ich Dir!«
»Wenn dann von mir noch was übrig ist« murmelte er und auf den fragenden Blick Aileens nickte er zu Rayk »dieser Herr dort meldet in diesem Fall ebenfalls Ansprüche an, aber ich kann versprechen, das ich meinem Krümel nie etwas zu leide tun könnte!«
Meine Schwester lächelte »Ich glaube nicht, dass der alte Brummbär Dir etwas tun könnte, dafür hat er Dich viel zu sehr ins Herz geschlossen!«
Rayk errötete und grummelte »Danke Schwesterherz, jetzt wird meine Azubine gar nicht mehr auf mich hören«
Aileen wandte sich meinem Schatz gänzlich zu und zwinkerte ihm zu »Außerdem glaube ich nicht, dass er zu körperlicher Gewalt fähig ist bzw. weiß, wie man jemanden weh tut!« Simon verschluckte sich bei dieser Bemerkung an seinen Brötchen. Ich sah Rayk erstaunt an, dieser schüttelte leicht den Kopf, was meine Schwester nicht sehen konnte. Auch meine Schwester schien mein Bruder nicht so gut zu kennen, wie ich bisher dachte. Das Frühstück ging dann ziemlich schweigend zu Ende.
»Sag mal Brüderchen, hast Du Schmerzen« hörte ich meine Schwester.
'Upps, mich kannte sie dagegen wohl umso besser!' dachte ich und murmelte »Yeb, hab ich mir am Donnerstag beim Fussball zugezogen, eine Rippenprellung!« Kaum hatte ich diesen Satz raus, fühlte ich mich schlecht, denn ich wollte sie nicht anlügen. Zum Glück nahm mein Schatz diese Notlüge kommentarlos hin.
»Hat er Dich endlich mal zum Fussball mitgeschleppt« brummte Aileen und an Rayk gewandt »wie stellt er sich an?«
Oh was musste ich sehen, seine Augen leuchteten auf. Meine Schwester nickte nur leicht mit dem Kopf und ich hörte sie so etwas wie »Dacht ich's mir doch« nuscheln. Das war wieder diese Art stille Konversation zwischen den Beiden, die ich in den letzten Wochen kennen gelernt hatte und zu nehmend »hasste«, aber nur wenn es mich betraf.
Mein Schnuckel bemerkte wohl meine Verstimmung und knuffte mich. »Und was treiben wir heute??« Seine dunklen Augen strahlten erwartungsvoll.
»Moment« hörte ich meinen Bruder mit gespielt strengen Unterton »heute wird tagsüber nix GETRIEBEN!!« Na ja die Wortwahl ließ uns schon erröten und meine Schwester musste sich das Lachen verkneifen.
»Herr Friedrich wird mich heute Vormittag begleiten. Wir haben noch ein paar Sachen einzukaufen und heute Nachmittag haben wir noch etwas Besonderes vor!!« kamen die letzten Worte ziemlich lüstern von ihm.
Ich knurrte, mein Kleiner zog hörbar die Luft ein und meine Schwester sah verwundert von mir zu Rayk und wieder zurück. Aus dem Staunen wurde ein kleines Erschrecken als sie wohl meine Augen sah und sie zuckte leicht zusammen. Simon legte mir seine Hand auf die Schulter. Ich spürte sofort, dass es falsch war.
»Sorry, tut mir leid« murmelte ich verlegen. Am liebsten wäre ich vor Scham in den Boden versunken. Schon wieder tickte ich gegenüber meinem Bruder so aus, was war nur mit mir los??
Rayk nahm es locker und lächelte mich an: »Brüderchen, ich weiß ja nicht, woran Du so denkst, aber ich will mich nur über den Leistungsstand meines Lehrlings überzeugen, damit wir gemeinsam, eventuell auch mit Deiner Hilfe, diesen gemeinsam anheben«
Tja, da war ich dann ja voll im Arsch mit meiner Eifersucht, echt blöd gelaufen. Simon wuschelte in meinem Haar und meinte: »Ach ja, das wollten wir ja heute besprechen, hatte ich schon ganz vergessen«
Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen »Okay, dann verdufte mal, umso schneller sehen wir uns wieder und ich kann mich mal mit voller Aufmerksamkeit auf meine Schwester stürzen!«
»So, so als Lückenbüßer bin ich Dir gut genug!« grinste sie mich an.
Rayk lächelte süffisant »Schwesterchen, ich glaube nicht in allen Bereichen!« Da konnte ich mir wirklich nicht mehr das Lachen verkneifen, den Anderen ging es wohl so ähnlich. In solch lustiger Stimmung brachen Simon und mein Bruder dann auf und ich war mit Aileen alleine. Zusammen räumten wir das Geschirr weg und begaben uns dann auf die Terrasse.
Oh ja, was gibt es schöneres als bei herrlichen Wetter mit einem eisgekühlten Getränk abzugammeln. Unser Gespräch kam etwas stockend in Schwung, aber dann sprudelte es nur so heraus. Ich erzählte ihr alles, vom Kennen lernen bis zu meinem Outing. Die etwas intimeren Sachen ließ ich mal weg :-), aber auch meine Auseinandersetzung mit Rayk, die ja immer noch nicht ganz ausgestanden war. Danach saßen wir schweigend ein paar Minuten da. Gerade wollte ich sie fragen, was sie von der ganzen Sache hielte, da kam sie mir zuvor – und mit einer Frage, die ich nicht erwartet hätte.
»Was ist mit Rayk und Dir«
»Nix, wieso?« tat ich erst einmal auf unwissend.
Aileen runzelte die Stirn »Lass das!«
Ich musste schlucken. Wie schon angedeutet, konnte ich mit ihr über alles reden, was ich früher auch häufig getan hatte. Nur das führte dazu, dass ich ihr auch nichts vormachen konnte.
»Läuft doch alles wunderbar« versuchte ich es noch einmal. Ich wollte das mit meinem Bruder alleine klären ohne ihre Hilfe.
Jetzt wandte sie mir ihre ganze Aufmerksamkeit zu »Danke für Dein Vertrauen, Kevin Möller«
Der Kloß war wieder da. Ich schlug die Augen nieder, man ich wollte sie doch nicht anlügen, aber hier half nur eine kleine Notlüge.
Wieder kam sie mir zuvor »Weißt Du, dass Deine Blicke sehr verletzend sein können. Was andere nicht mit vielen Worten schaffen, erledigst Du mit einem Augenblick und das mein ich wörtlich«
Erstaunt sah ich sie an. 'War es das, was mein Bruder auch vor Tagen gesehen hat??' fuhr es mir durch den Kopf.
»Wie meinst Du das?«
Aileen seufzte resigniert »Dann eben nicht. Du weißt, was ich meine! Erzählst mir aber nicht, was vorgefallen ist. Also lass uns den Vormittag genießen«. Mit diesen Worten griff sie sich ein Buch und fing an zu lesen.
Damit hätte die Geschichte ja erledigt sein können. Nur da müsstet ihr mich ja nun schon kennen. Meine Gedanken fingen an zu kreisen. Was konnte und sollte ich ihr sagen?? Ich sah doch ihre Enttäuschung, außerdem kannte sie Rayk nun mal besser als ich.
»Aileen«
»Hm«
»War es so schlimm«
»Deine Augen sind tödlich, mein Fratz«
Ich schluckte »Ich weiß ja auch nicht, was in mich fährt. Ich bin total eifersüchtig, wenn Rayk so mit meinem Schatz rumflirtet«
Sie sah von ihrem Buch auf und musterte mich »Das war heute nicht das erste Mal, stimmts?!«
Eigentlich war das keine Frage, eher schon eine Feststellung. Zögernd antwortete ich »Ja«
Oh und jetzt überraschte mich meine Schwester kolossal. Sie wurde wütend. Ihre Augen blitzten und sauer sagte sie »Hörst Du mir eigentlich zu, wenn ich Dir was sage?? Eher wohl nicht«. Als sie meinen erstaunten Gesichtausdruck sah, fuhr sie fort.
»Wie oft soll ich Dir noch sagen, dass Dich Dein Bruder über alles liebt. Er würde Dir NIE wehtun. Wenn Du ein Problem mit ihm hast, dann geh, verdammt noch mal, zu ihm hin und sprich mit ihm darüber!!«
»Genau« das ist » nicht so « einfach» stotterte ich ziemlich durcheinander. Von ihrer Reaktion war ich sehr überrumpelt.
»Was soll daran schwierig sein?« fragte sie noch immer aufgebracht.
»Ich kann mit ihm nicht so locker reden, wie mit Dir. Wenn ich mit ihm alleine bin und wir kommen dann auf solche Sachen zu sprechen, fehlen mir einfach die Worte« murmelte ich und fügte leise hinzu »vielleicht hab ich auch nur Angst«
Meine Schwester sah mich lange und durchdringend an, dann kam wieder etwas ganz überraschendes »Kannst Du Dir eventuell vorstellen, dass es ihm nicht anders geht?«
'Nein, das konnte ich nicht' seufzte ich mehr zu mir als zu Aileen.
»Wenn nicht bald einer von Euch Beiden seine Hemmschwelle überwindet, muss ich mir was einfallen lassen« sagte sie. Auf einmal lachte sie auf.
»Am Besten ich mache Euch beide betrunken und lasse Euch dann aufeinander los«
Da musste ich nun auch grinsen »Das wird Dir wohl etwas schwer fallen, wo wir beide doch sooooviel Alkohol trinken«
»Nein noch mal im Ernst, Kevin. Ich verstehe, wenn Du mir nicht erzählen möchtest, was vorgefallen ist. Das betrifft nur Rayk und Dich. Ich bitte Dich jedoch, versuche es zu klären, denn es steht nach wie vor zwischen Euch! Außerdem «» fuhr sie mit einem leichten Grinsen fort «möchte ich nicht, dass dieser süße Schnuckel zwischen meinen Brüdern zerrieben wird, eher hole ich ihn nach München!»
Ich stöhnte auf »Nein, nicht auch noch Du!«
»Tja wer sich solch hübschen Boy anlacht, muss mit allen rechnen« neckte sie mich.
»Da haste keine Chance, der ist mir hoffnungslos verfallen« kam mein Konter.
Meine Schwester seufzte »Yo, das konnte man sehr gut sehen«
Danach redeten wir nur noch über belangloses Zeugs. Die Zeit plätscherte nur so dahin. Zum Mittag fuhr Rayk dann mit uns zu einen seiner Mandanten, ein hübsches Hotel mit sehr guter Küche. Man war ich vollgefressen. Am Nachmittag wollte mich mein Schatz dann bei der Wissensüberprüfung nicht dabei haben. Ich grummelte zwar ein wenig, aber er schämte sich wohl bisschen. Gegen 16.00 Uhr kam er dann zu uns auf die Terrasse, wo meine Schwester und meine Wenigkeit immer noch herumgammelten. Er hatte einen hochroten Kopf und sah ziemlich fertig aus. Erschöpft ließ er sich auf meinen Knien nieder. Sanft gab ich ihm einen Kuss.
Vorsichtig fragte ich ihn »Stress?«
»Man Euer Bruder kann ziemlich hart sein« murmelte er. Aileen lächelte leicht und ich zog die Augenbrauen fragend hoch.
Mein Kleiner schluckte »Hat mir echt gezeigt, dass ich nicht sehr viel kann« Dabei lehnte er sich an mich. Ich merkte sofort, er war extrem kuschelbedürftig. Eigentlich wurde ich schon wieder sauer auf Rayk 'Grrrr'.
Simon merkte meinen Stimmungsumschwung sofort – man mein Freund wurde mir langsam unheimlich »Nein Krümel, es war in Ordnung. Er war ja nicht unfair, nur hart und fordernd. Genau das braucht ich wohl auch, damit mir die Augen aufgehen«
»Hilft er Dir?« kam es von Aileen.
Er seufzte »Oja, der Übungs- und Lernplan hat es in sich. Mein Schatz hier wird wohl das nächste halbe Jahr nicht soviel von mir haben« Dabei wuschelte er in meinen Haaren.
»Mir egal. Hauptsache ich kann in Deiner Nähe sein« hauchte ich ihm zu.
Ein kleines Lächeln stahl sich in sein Gesicht »Die werde ich auch brauchen. Deine Anwesenheit muss mir einfach Kraft geben, vielleicht kannst Du mir bei der einen oder andere Sache auch helfen«
»Und nun komm mein Großer, ich muss Deine Rippen wieder verarzten« schmunzelte er mich an. Wir verzogen uns in mein Wohnzimmer und Simon massierte mir das Heilmittel sehr sanft ein :-). Diese Wohltat musste einfach belohnt werden. Er hatte sich auf meine Beine gesetzt und schmunzelte leicht in sich hinein. Mit meiner Hand griff ich in sein Shirt und zog ihn zu mir herunter. Mein Schatz hauchte mir einen Kuss auf meine Lippen, kurz danach striff ich sanft mit meiner Zunge über seine. Unsere Blicke trafen sich. Ich versank in seinen Augen und verlor jedes Zeitgefühl»
Nachwort
Huch schon wieder zu Ende, wie schnell die Zeit doch vergeht. Also ich weiß nicht, mir geht das Alles zu glatt, sind wir hier in Hollywood?? Aber ich lass Euch mal für ein paar Tage mit Euren Gedanken allein.
Jeder hat seine Träume, zu Wenige leben sie – aber wer verbietet uns das eigentlich??
jR
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