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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 4

Teil 6

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Informationen

 

Eine Woche war seit der Rettung von Elbrun und Lt. T'Pler vergangen. Elbrun hatte ein absolutes Dienstverbot erhalten. Die traumatischen Erlebnisse – der Tod von Marco, die Entführung und die Gefangennahme – hatten ihn mental stark geschwächt. Cmd. Suvak, Counselor Miwal und das Sternenflottenkommando hatten beschlossen, Elbrun für zwei Wochen Zwangsurlaub zu verordnen.

Für Elbrun war dies eine Herausforderung. Er fühlte sich nutzlos und langweilte sich zu Tode, während Aljoscha weiterhin seinen Dienst verrichtete und zusätzlich Elbruns Aufgaben übernahm.

Elbrun seufzte, während er durch die Gänge der Enterprise schlenderte. Der Alltag an Bord ging weiter, aber er fühlte sich abgeschnitten davon. Er wusste, dass die Entscheidung zu seinem Besten getroffen worden war, aber es fiel ihm schwer, das zu akzeptieren. Während er so nachdachte, kam ihm ein Gedanke: "Ich könnte ja auf die Brücke schleichen. Vielleicht schaffe ich es unbemerkt in den Bereitschaftsraum. Dann könnte ich wenigstens etwas liegengebliebene Arbeit erledigen."

Mit neuem Entschluss ging Elbrun in Richtung Turbolift. Als sich die Türen des Lifts öffneten, stieg er ein und befahl, zur Brücke zu fahren. Während der Lift sich in Bewegung setzte, schlug sein Herz schneller. Er wusste, dass er gegen die Anweisungen handelte, aber die Untätigkeit machte ihn verrückt.

Als die Türen des Turbolifts auf der Brücke aufgingen, schlich Elbrun vorsichtig hinaus. Die Brücke war belebt, und niemand schien ihm Beachtung zu schenken. Er bewegte sich leise in Richtung des Bereitschaftsraums, als plötzlich Commander Lhyttitia ihn bemerkte.

"Admiral Tiran! Was machen Sie hier?", rief sie überrascht.

Elbrun erstarrte. "Äh ... ich wollte nur ... ein paar Sachen überprüfen. Mir ist langweilig", gestand er.

Lhyttitia sah ihn streng an, aber dann erweichte sich ihr Blick. "Ich verstehe, dass Ihnen langweilig ist, aber Sie wissen, dass Sie sich ausruhen sollen. Ich glaube, ich bringe Sie zurück in Ihr Quartier."

"Muss das sein?", fragte Elbrun beschämt, weil er erwischt worden war.

Lhyttitia lächelte leicht. "Ja, das muss sein. Sie müssen sich erholen. Es ist wichtig."

Elbrun seufzte, fügte sich aber. Lhyttitia begleitete ihn zurück zum Turbolift und fuhr mit ihm hinunter zu seinem Quartier. Als sie dort ankamen, öffnete sich die Tür, und Elbrun trat widerwillig ein.

"Danke, Commander", murmelte Elbrun.

"Kein Problem, Admiral. Wenn Sie etwas brauchen, lassen Sie es uns wissen. Wir alle möchten, dass Sie so schnell wie möglich wieder fit sind", sagte Lhyttitia beruhigend, bevor sie sich abwandte und die Tür hinter sich schloss.

Elbrun ließ sich aufs Sofa fallen und vergrub sein Gesicht in den Händen. Die Einsamkeit und Untätigkeit zermürbten ihn. Kurz darauf öffnete sich die Tür erneut und Aljoscha trat ein, seine Besorgnis offensichtlich.

"Ich habe gehört, dass du versucht hast, dich auf die Brücke zu schleichen", sagte Aljoscha mit einem sanften, aber besorgten Blick.

Elbrun nickte. "Mir fällt die Decke auf den Kopf, Aljoscha. Ich muss etwas tun."

Aljoscha setzte sich neben ihn und legte einen Arm um seine Schultern. "Ich weiß, es ist schwer, aber du musst dir die Zeit nehmen, um dich zu erholen. Wie wäre es, wenn wir gemeinsam etwas unternehmen, um dich abzulenken? Vielleicht ein Holo-Abenteuer oder einfach ein Spaziergang durch das Schiff?"

"Das Schiff kenne ich auswendig", sagte Elbrun trotzig. "Und Holo-Abenteuer, nee, das ist nicht so meins. Ich habe auch schon die halbe Schiffsbibliothek durchgelesen, habe das Quartier auf Vordermann gebracht", fuhr er fort, seine Frustration deutlich spürbar.

Aljoscha nickte verständnisvoll. "Ich kann nachvollziehen, dass das alles nicht genug ist, um dich zu beschäftigen. Es sind doch nur noch ein paar Tage, die schaffst du auch noch."

Elbrun seufzte tief. "Es wäre einfacher, wenn du auch Zeit hättest. Ich fühle mich einsam ohne dich. Ich wache morgens alleine auf, gehe alleine ins Bett und muss mich auch um meine körperlichen Bedürfnisse allein kümmern", sagte er, wobei er leicht lachte.

Aljoscha schmunzelte und zog ihn näher. "Siehst du, und deswegen wurdest du in den Urlaub geschickt."

Elbrun schaute ihn verwundert an. "Du hast das erste Mal seit dem Tod von Marco gelacht", bemerkte Aljoscha mit einem warmen Lächeln.

Elbrun lächelte zurück, diesmal etwas aufrichtiger. "Vielleicht hast du recht. Vielleicht ist es Zeit, die kleinen Momente wieder zu schätzen."

Aljoscha nickte. "Genau das meine ich. Wie wäre es, wenn wir jetzt einfach zusammen entspannen? Wir könnten etwas Musik hören oder einfach nur reden. Hauptsache, wir sind zusammen."

Elbrun lehnte sich an Aljoscha und ein schelmisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Ich wüsste etwas ganz anderes, was wir machen könnten", sagte er mit Erregung in der Stimme.

"Oh ja? Und was wäre das?", fragte Aljoscha neugierig.

"Ich sollte meinen attraktiven Ehemann mal wieder vernaschen", flüsterte Elbrun und zog Aljoscha näher zu sich.

Aljoscha konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken. "Das klingt nach einem sehr verlockenden Plan", sagte er, bevor er Elbrun leidenschaftlich küsste.

Die beiden verloren sich in dem Moment, ihre Sorgen und der Stress der letzten Wochen schienen für einen Augenblick vergessen.

In der Nacht wurde Aljoscha wach, während Elbrun neben ihm friedlich schlummerte. Aljoscha betrachtete seinen Mann genau und lächelte sanft. "Ich glaube, dir geht es wieder besser. Du bist auf dem Weg, wieder der Elbrun zu werden, den ich kenne", flüsterte er leise, um ihn nicht zu wecken.

Seine Gedanken drifteten zu den Erlebnissen, die Elbrun bei den Devore gehabt haben musste. "Ich frage mich, was du dort durchgemacht hast. Davon hast du mir noch nichts erzählt, aber will ich das wirklich wissen?" Er seufzte leise und streichelte zärtlich über Elbruns Wange. "Ich sehe immer noch Spuren von körperlichen Verletzungen, aber die steckst du leicht weg."

Aljoscha legte sich wieder hin und zog Elbrun näher an sich, spürte seinen gleichmäßigen Atem. "Egal, was passiert ist, wir werden das zusammen durchstehen", murmelte er und schloss die Augen, entschlossen, seinem Ehemann die Zeit und den Raum zu geben, die er brauchte, um vollständig zu heilen.

Am nächsten Tag verrichtete Aljoscha wieder seinen Dienst auf der Brücke. Elbrun hingegen saß in ihrem Quartier an einem Schreibtisch, voller Tatendrang und vertieft in seine Arbeit. Gegen Mittag betrat Aljoscha das Quartier und sah Elbrun am Schreibtisch sitzen, umgeben von vielen Daten-PADDs. Auf dem Computermonitor war eine Karte vom Devore-Raum zu sehen.

"Elbrun Tiran, was zum Teufel treibst du da?", fragte Aljoscha seinen Mann, sichtlich überrascht.

Elbrun drehte sich um und lächelte leicht. "Ich habe mir überlegt, wie wir die Devore besser verstehen und überwachen können. Diese Karte zeigt ihre bekannten Patrouillenrouten und Stützpunkte. Ich habe alles zusammengetragen, was wir über ihre Bewegungen und Strategien wissen."

Aljoscha runzelte die Stirn, aber ein kleines Lächeln spielte um seine Lippen. "Du solltest dich doch eigentlich erholen, nicht an geheimen Plänen arbeiten."

Elbrun zuckte mit den Schultern. "Das ist meine Art der Erholung. Ich brauche etwas, das mich beschäftigt und sinnvoll ist. Außerdem könnte das nützlich sein, falls wir ihnen nochmal begegnen."

Aljoscha trat näher und legte eine Hand auf Elbruns Schulter. "Ich verstehe, aber du musst auch auf dich aufpassen. Diese Arbeit kann warten. Wir wollen nicht, dass du dich wieder überforderst."

Elbrun sah ihn ernst an. "Ich verspreche, es ruhig anzugehen. Aber ich kann nicht einfach nichts tun. Ich muss sicherstellen, dass das, was uns passiert ist, nicht nochmal passiert – weder uns noch jemand anderem."

Aljoscha seufzte und nickte. "In Ordnung, aber versprich mir, dass du Pausen machst und auf dich achtest. Du bist mir wichtiger als jede Karte oder jedes Projekt."

Elbrun lächelte und griff nach Aljoschas Hand. "Versprochen. Aber vielleicht kannst du mir ja helfen, wenn du Zeit hast?"

"Deal", antwortete Aljoscha und zog ihn in eine Umarmung. "Aber jetzt komm, lass uns eine Pause machen und etwas essen. Du kannst mir später mehr über deine Pläne erzählen."

Die beiden saßen am Esstisch und genossen ein kleines Mittagessen. Aljoscha hatte sich ein PADD vom Schreibtisch geschnappt und las es beim Essen durch.

"Elbrun? Diese Daten zeigen viele der möglichen Gefangenenlager der Devore auf", sagte Aljoscha mit ernster Stimme. "Sag mir, hast du irgendetwas vor, von dem ich wissen sollte?"

Elbrun sah ihn an, sein Gesichtsausdruck war entschlossen. "Aljoscha, ich kann nicht einfach tatenlos zusehen, während andere in diesen Lagern leiden. Was wir durchgemacht haben, war schrecklich, und ich weiß, dass es viele andere gibt, die Ähnliches erleben. Ich möchte diese Orte finden. Am liebsten würde ich alle Gefangenen befreien. Es müssen mindestens 100.000 Brenari in diesen Lagern sein, und wahrscheinlich noch viele andere Rassen. Wenn ich mir vorstelle, wie viele in diesen Arbeitslagern ihr Leben verlieren, macht es mich krank. Ich weiß, dass ich sie nicht alle retten kann, aber falls sich jemals eine Möglichkeit ergibt, werde ich sie ergreifen."

Aljoscha nickte langsam, tief berührt von Elbruns Entschlossenheit. "Es ist bewundernswert, wie sehr du dich für die anderen einsetzt, Elbrun. Ich verstehe deinen Wunsch, zu helfen, aber wir müssen auch an die Sicherheit der Enterprise und der gesamten Föderation denken."

Elbrun lächelte leicht. "Deswegen werde ich auch nichts unternehmen", sagte er bedächtig. "Aber vielleicht kommt ja mal eine Gelegenheit, und dann wäre ich gerne vorbereitet."

Aljoscha legte seine Hand auf Elbruns Schulter. "Wir werden darauf achten, Elbrun. Gemeinsam werden wir einen Weg finden, wenn die Zeit dafür gekommen ist."

Sie sahen sich einen Moment lang schweigend an, beide wissend, dass ihre Pflichten und Verantwortlichkeiten im Moment Priorität hatten. Dennoch brannte in Elbrun weiterhin die Hoffnung, dass sich eines Tages eine Möglichkeit ergeben würde, etwas für die Gefangenen der Devore zu tun.

Ein paar Tage später war Elbruns Zwangspause beendet. Elbrun kehrte in seinen Dienst zurück, doch die Sitzungen bei Miwal waren weiterhin ein fester Bestandteil seiner Routine. Er spürte, wie die Gespräche ihm halfen, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Miwal war geduldig und einfühlsam, eine wichtige Stütze auf seinem Weg zur Genesung.

Aljoscha, der Elbrun stets unterstützte, konnte nicht umhin, eine leichte Eifersucht zu verspüren. Er fragte sich oft, warum Elbrun ihm nicht dieselben Geschichten anvertraute. Doch er verstand auch, dass Miwal als Counselor speziell ausgebildet war, um mit solchen traumatischen Erfahrungen umzugehen. Aljoscha wusste, dass es Elbrun gut tat, und das war ihm letztlich am wichtigsten.

Nach einem langen Dienst auf der Brücke saßen Aljoscha und Elbrun in ihrem Quartier zusammen und kuschelten. Sie wollten etwas Zweisamkeit genießen, doch die Ruhe wurde schnell gestört. Flottenadmiral Adal wollte mit ihnen sprechen, und die Kommunikation wurde direkt in ihr Quartier durchgestellt.

Aljoscha seufzte leise und setzte sich auf, während Elbrun ebenfalls eine aufrechtere Position einnahm. Der Bildschirm blinkte auf, und das ernsthafte Gesicht von Admiral Adal ershien.

"Admiral Tiran, Captain Cornellus", begann Adal, "ich hoffe, ich störe nicht, aber es gibt eine dringende Angelegenheit, die Ihre Aufmerksamkeit erfordert."

Aljoscha nickte respektvoll. "Natürlich, Admiral. Was gibt es?"

Admiral Adal zögerte einen Moment, bevor sie weitersprach. "Also, Elbrun, es sieht so aus, als ob Ihr Besuch bei den Devore anfängt, Wellen zu schlagen. Sowohl die Mawasi als auch die Zahl und die Nihydron haben offiziell Beschwerde bei der Devore-Regierung eingereicht, sowohl wegen ihrer Gefangenschaft als auch wegen der anhaltenden Grenzüberschreitungen der Devore in den Mawasi-Raum."

Elbrun runzelte die Stirn. "Das ist eine Entwicklung, die wir nutzen könnten. Wenn wir genügend diplomatischen Druck aufbauen, könnten wir die Devore zwingen, ihre Praktiken zu überdenken."

Elbrun und Aljoscha tauschten besorgte Blicke aus. Die Situation war kompliziert und gefährlich, aber auch voller Möglichkeiten.

"Verstanden, Admiral", antwortete Elbrun. "Was wird unsere Rolle in dieser Angelegenheit sein?"

"Elbrun, ich muss Ihnen nicht sagen, was dies für uns bedeuten kann", erwiderte Adal ernst. "Ich möchte, dass Sie weiterhin dabei helfen, die Grenze der Mawasi zum Devore-Raum zu sichern. Ich werde jedes verfügbare Föderationsschiff abbeordern, um Ihnen bei der Sicherung zu helfen. Ich bin auch schon im Kontakt mit dem Sternenflottenkommando, das uns vielleicht weitere Schiffe zur Unterstützung in den Delta-Quadranten schicken wird."

Aljoscha nickte. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Grenze zu sichern und die Brenari zu unterstützen. Was ist unser erster Schritt?"

Aljoscha nickte erneut, seine Entschlossenheit war ungebrochen. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Grenze zu sichern und die Brenari zu unterstützen. Was ist unser erster Schritt?"

Admiral Adal antwortete prompt. "Erstmal sichern Sie nur die Grenze. Die Enterprise wird als Flaggschiff fungieren, Elbrun, Sie haben also das Kommando über alle Raumschiffe, die an der Grenze positioniert werden. Ein Diplomatenteam wird sich in der Zwischenzeit mit Vertretern der Brenari treffen, um genau zu verstehen, wo ihre Bedürfnisse und Erwartungen liegen."

Elbrun straffte die Schultern und nickte. "Verstanden, Admiral. Wir werden die Grenze sichern und sicherstellen, dass unsere Präsenz Stärke und Unterstützung signalisiert."

Adal fuhr fort: "Ich werde Sie über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden halten. Dies ist eine kritische Mission, und Ihre Rolle ist von größter Bedeutung. Bleiben Sie wachsam und koordiniert. Adal Ende."

Der Bildschirm erlosch, und Aljoscha und Elbrun saßen einen Moment lang still, das Gewicht ihrer Verantwortung spürend.

"Das ist eine gewaltige Aufgabe", sagte Elbrun leise, seine Gedanken bei den vielen Leben, die auf dem Spiel standen.

Aljoscha legte eine Hand auf seine Schulter. "Wir haben schon viele Herausforderungen gemeistert. Gemeinsam werden wir auch diese bewältigen."

Elbrun nickte und stand auf. "Lass uns zur Brücke gehen und alles in Bewegung setzen. Wir haben keine Zeit zu verlieren."

Sie machten sich auf den Weg zur Brücke. Im Turbolift wandte sich Elbrun an seinen Mann. "Imzadi? Ich glaube, ich werde verrückt."

Aljoscha schaute Elbrun etwas verwirrt an. "Was meinst du?"

"In mir keimt die Hoffnung, dass es mit den Devore zum Krieg kommt", sagte Elbrun ernst. "Du weißt, ich will die Föderation verteidigen, und ich habe schon in vielen Konflikten gekämpft. Ich verabscheue Gewalt, das weißt du. Aber diesmal warte ich sehnsüchtig darauf. Ich will die gefangenen Brenari befreien. Ein Krieg wäre eine Rechtfertigung, in den Devore-Raum einzutreten und dies zu tun."

Aljoscha betrachtete Elbrun aufmerksam, seine Augen suchten nach Verständnis. "Elbrun, ich verstehe, warum du so fühlst. Was du durchgemacht hast, was wir alle gesehen haben ... es ist schwer, das zu ignorieren. Aber wir müssen vorsichtig sein. Ein Krieg würde viele Unschuldige in Gefahr bringen."

Elbrun nickte langsam. "Ich weiß. Es ist nur... diese Unruhe in mir. Ich kann die seelische Qual der Gefangenen nicht vergessen. Ich habe von allen, die mit uns gefangen waren, telepathisch alles aufgenommen: den Schmerz, die Wut, die Hilflosigkeit, angestaute Emotionen über Jahre und Jahrzehnte." Elbrun sackte auf die Knie und begann zu weinen.

"Turbolift anhalten", sagte Aljoscha und begab sich auf den Boden zu seinem Mann. "Imzadi, ich war nur wenige Tage gefangen, aber alles, was ich von den anderen aufgenommen habe, war eine Last. In mir keimte kurz der Wunsch zu sterben, das war alles zu viel. Aber eines ließ mich stark werden: deine Liebe zu mir. Ich wusste, dass du mich retten würdest. Aber die Brenari haben nicht einmal mehr dieses Gefühl. Ich möchte jemand sein, der ihnen dieses Gefühl wiedergeben kann", erklärte Elbrun schluchzend.

Aljoscha hielt Elbrun fest, seine Augen voll Mitgefühl und Entschlossenheit. "Elbrun, ich bin so stolz auf dich. Deine Stärke und dein Mitgefühl sind bemerkenswert. Wir werden einen Weg finden, den Brenari zu helfen. Du bist nicht allein, wir sind gemeinsam stark."

Elbrun hob den Kopf und sah Aljoscha in die Augen. "Danke, Imzadi. Ich weiß, dass wir zusammen alles schaffen können. Es ist nur ... schwer, all diese Emotionen zu tragen. Das war ein bisschen viel auf einmal."

"Ich weiß", sagte Aljoscha sanft. "Aber du musst das nicht alleine tragen. Wir sind ein Team, und wir werden zusammen einen Weg finden, diesen Leuten zu helfen. Du hast viele Freunde, die dich jederzeit unterstützen und dir bedingungslos überall hin folgen würden."

"Ich weiß. Auf der einen Seite macht mich das stark, aber mein Wunsch nach Krieg würde euch in Gefahr bringen, und dafür fühle ich mich wieder schlecht. Ich bin so verwirrt. Ich wünschte, ich könnte dich spüren lassen, wie es in meinem Inneren aussieht, damit du mich vollständig verstehst, aber ich verstehe mich nicht einmal selbst. Was ist bloß mit mir passiert?"

Aljoscha legte seine Hände sanft an Elbruns Gesicht und schaute ihm tief in die Augen. "Elbrun, was dir passiert ist, ist schrecklich. Es ist verständlich, dass du solche Gefühle und Gedanken hast. Aber du musst wissen, dass es in Ordnung ist, sich verwirrt und überfordert zu fühlen. Es zeigt nur, dass du ein Mensch mit einem großen Herzen und tiefen Empfindungen bist. Du musst dir Zeit geben, diese Erlebnisse zu verarbeiten."

Elbrun schniefte und nickte. "Es ist so schwer, Aljoscha. Ich will stark sein, für dich und für alle anderen. Aber manchmal fühle ich mich so schwach."

"Stärke bedeutet nicht, keine Schwäche zu zeigen. Stärke bedeutet, sich seinen Gefühlen zu stellen und zu akzeptieren, dass man Hilfe braucht. Du bist nicht allein, Elbrun. Wir sind alle hier für dich."

Elbrun ließ sich in Aljoschas Arme sinken, die Last seiner Emotionen ein wenig leichter durch die Nähe und Unterstützung seines Partners. "Ich werde es versuchen", flüsterte er. "Ich werde versuchen, stark zu sein und meine Gefühle zu verstehen. Aber ich brauche dich an meiner Seite."

"Immer", versprach Aljoscha. "Ich werde immer an deiner Seite sein, egal was passiert. Zusammen schaffen wir das."

Der Turbolift setzte sich wieder in Bewegung, und als sie die Brücke erreichten, hatte Elbrun seine Fassung wiedergefunden. Die Crew bemerkte den emotionalen Moment und respektierte die Stille, während die beiden ihre Plätze einnahmen.

Die nächsten Tage waren intensiv, aber Elbrun und Aljoscha arbeiteten Seite an Seite, koordinierten die Flottenbewegungen und bereiteten sich auf die diplomatischen Verhandlungen vor. Die Unterstützung der Brenari und der anderen Völker der Region war entscheidend, und die Enterprise spielte eine zentrale Rolle bei diesen Bemühungen.

Während einer erneuten Besprechung mit Flottenadmiral Adal erläuterte Elbrun seine Vision und seine Pläne, die Gefangenen zu befreien und die Devore zur Verantwortung zu ziehen. Adal war tief beeindruckt von seiner Entschlossenheit und seiner starken emotionalen Bindung zu den Gefangenen. Sie versprach, diese wichtigen Informationen unverzüglich dem Föderationsrat zu übermitteln.

Einige Tage später trafen weitere Raumschiffe an der Grenze ein, darunter die USS Sojourner und die USS Vixal. An Bord befanden sich natürlich auch Tamek, Tovan und TOP, die sofort Elbrun und Aljoscha im Quartier aufsuchen wollten. Sie waren nicht nur daran interessiert, in die Pläne eingeweiht zu werden, sondern vor allem besorgt um ihren Freund, von dem sie wussten, dass es ihm mental momentan nicht gut ging.

Elbrun und Aljoscha erwarteten ihre Freunde im Quartier. Als sich die Türen öffneten, traten Tamek, Tovan und TOP ein. Die Freude über das Wiedersehen war groß, und herzliche Umarmungen wurden ausgetauscht. Elbrun und Aljoscha begrüßten TOP mit zärtlichen Küssen auf den Mund.

"Es ist gut, euch zu sehen", sagte Elbrun mit einem erleichterten Lächeln, als er sich setzte. "Ich habe euch vermisst."

"Auch wir haben dich vermisst, Elbrun", antwortete Tamek herzlich. "Und wir haben von deinen Plänen gehört. Wir sind hier, um zu helfen."

Tovan nickte zustimmend. "Aber zuerst möchten wir wissen, wie es dir wirklich geht. Wir haben uns große Sorgen gemacht."

Elbrun atmete tief durch und schaute seine Freunde ernst an. "Es war eine sehr schwierige Zeit, und ich kämpfe immer noch mit den Erinnerungen. Doch Aljoscha steht fest an meiner Seite, und das gibt mir Kraft. Ich bin entschlossen, diese Mission erfolgreich zu gestalten."

"Wir stehen hinter dir, Elbrun", sagte TOP mit fester Stimme. "Was immer du brauchst, wir sind für dich da." Gemeinsam besprachen sie dann die Pläne. Nach der Besprechung wurde ausgelassen geredet und etwas gegessen. Aljoscha bemerkte, dass dies Elbrun guttat, denn er begann wieder etwas mehr zu lachen. Ein Teil seiner Leichtigkeit kehrte zurück.

Elbrun, TOP und Tovan saßen gemeinsam auf dem Sofa und alberten herum, wobei TOP sich an Elbrun kuschelte. Tamek und Aljoscha standen am Replikator und holten Getränke. "Sag mir, wie geht es ihm wirklich?", fragte Tamek Aljoscha besorgt.

"Es geht ihm deutlich besser als noch vor ein paar Tagen", sagte Aljoscha bedacht. "Aber er ist nicht mehr derselbe, und das wird er vielleicht auch nie wieder sein", fügte er nachdenklich hinzu.

"Das würde mich auch nicht überraschen. Er ist ein starker Mann, aber selbst er hat eine Belastungsgrenze, und die wurde definitiv überschritten", stimmte Tamek zu.

"Definitiv", pflichtete Aljoscha ihm bei. "Ich bin froh, dass ich an eurer Seite sein kann, auch um auf ihn mit aufzupassen. Und wenn sich die Gelegenheit bietet, werde ich den Devore kräftig in den Arsch treten", fügte Tamek hinzu.

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