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Köttbullar och Kiwi

Ein Nordlicht im Süden

Kapitel II - Von Schattenboxen, Sushi und schwedischen Hellebarden

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Informationen

 

Neuseeland - Port Waikato - Sunset Beach

Mittwoch 20.01.2016, 02.23 PM

Erc ist augenblicklich eingeschlafen und erwacht erst wieder, als etwas sachte seine Schulter berührt und ihn sanft rüttelt.

"Erc? Hey, Erc." Trenton´s Stimme klingt sanft, fast zärtlich. "Wir sind da."

Erc schlägt die Augen auf und streckt sich. "Uuuuuuhaaaaahrg uuuh, hat das gut getan." Er blickt sich um.

Trenton hat seinen Chevy in Port Waikato auf einem großen Parkplatz am Ende einer Straße abgestellt. Vor ihnen erhebt sich ein flacher Bau mit einem großen Schild an dessen Fassade, auf dem "Sunset Beach Surf Life Saving Club" zu lesen ist. Tiefblaues Wasser erstreckt sich unter einem wolkenlosen Himmel bis zum Horizont, die Sonne zur Rechten taucht die langgestreckte Bucht vor ihnen in ein sanftes Licht. Port Waikato liegt am südlichen Ende einer langgezogenen Landzunge, die an beiden Seiten von Wasser begrenzt wird: links von der Tasmanischen See, rechts vom Waikato-River, der noch etwa fünf Kilometer parallel zum Strand nach Norden fließt, bevor er sich in einer scharfen Linkskurve ins Meer ergießt. Der Sand des Strandes ist dunkelgrau, in ein paar Dutzend Metern Abstand zum Wasser erheben sich niedrige Abbrüche, die in eine mit flachem Gras bedeckte Ebene übergehen.

"Uuuuuui, die Tasman Sea... toll!" Dann springt Erc schnell aus dem Auto. Dabei rutscht ihm sein Shirt aus der Hose und lässt den Blick frei werden auf seinen flachen, muskulösen Bauch.

Trenton hat Erc's Aussteigen aufmerksam verfolgt, und auch die Einblicke unter dessen T-Shirt sind ihm nicht entgangen. Er schließt kurz die Augen, ruft sich in seinem Geiste dieses Bild nochmals in Erinnerung und atmet tief durch. Exakte Bauchmuskeln, fast unnatürlich wirkend, bewegen sich deutlich unter einer skandinavisch blassen Haut; ein Anblick, der in Surferkreisen eher selten zu sehen ist. Er ist nicht dürr oder zu dünn, aber Fett ist für diesen Körper ein Fremdwort. Oh Mann, was für ein Dreamboy. Absoluter Wahnsinn! Er steigt auch aus und folgt dem Jungen.

Dieser genießt die warme Brise vom Meer und zieht sich das Shirt über den Kopf. Dann streift er schnell seine Schuhe ab, lässt alles an Ort und Stelle zurück und saust mit den Worten, "Gib mir zehn Minuten, ok?", hinunter zum Wasser.

"Klar, ich komme gleich nach!" Trenton sammelt die Kleidung des jungen Mannes auf und verstaut sie unter seinem Surfboard, wobei er vorher kurz noch eine Nase voll von Erc's Geruch aus dem T-Shirt einatmet. Dann streift auch er sein Shirt ab, zieht die Sneaker aus, schnappt sich eine Tube Sonnenschutzcreme und läuft hinter dem Schweden her. Holy crap, hat der Bengel ein geiles Kreuz! Wohlgeformte Schultern, schlanke Taille und schmale Hüften. Lange und muskulöse, aber nicht überstylte Beine. Wahnsinn! Die blasse Hautfarbe ist zwar etwas befremdlich, aber das wird schon, dafür würde Trenton noch sorgen.

Erc erreicht das Wasser, eine Weile blickt er auf die ruhige See und atmet tief die salzige Seeluft ein. Er fährt sich durch das blonde Haar und legt den Kopf weit in den Nacken. Dann beginnt er auf einmal mit merkwürdigen Bewegungen. Langsam und fließend sind sie. Er steht auf einem Bein, die Hände in die Lüfte erhoben und wechselt schon bald in eine andere Pose. Nein, mit dem Gleichgewicht hat der Junge beim besten Willen keine Probleme.

Trenton nähert sich Erc und bewundert dabei dessen Übungen. Eigentlich nicht die Übungen, sondern die anmutigen Bewegungen und den Reiz dieses faszinierenden, jungen Körpers. Das Spiel der Muskeln ist beeindruckend, es zeigt fast jede ihrer Fasern, und die Unterarme werden von schönen, gleichmäßigen Venen verziert, die deutlich hervortreten.

Man sieht Erc deutlich an, wie dessen Anspannung von ihm abfällt. Sein Gesichtsausdruck ist vollkommen friedlich und er scheint überall und nirgends mit seinen Gedanken zu sein. Die Bewegungen und Figuren werden immer komplexer und scheinbar komplizierter, dennoch scheint es Erc nicht die Spur anzustrengen. Seine Brust hebt und senkt sich immer im gleichen langsamen Rhythmus. Einige Leute die am Strand spazieren gehen bleiben stehen und beobachten ihn. Erc bemerkt nichts davon. Auch drei Mädchen, ungefähr in seinem Alter, bleiben stehen und tuscheln leise, während sie Erc mustern.

Trenton lächelt, die Übungen des Tai Chi sind ihm wohl vertraut. Viele seiner Sportsfreunde praktizieren sie vor einem Wettkampf, um inneres Gleichgewicht herzustellen, oder um letzte Reserven zu mobilisieren. Er selbst setzt lieber auf Yoga, was aber unterm Strich das gleiche bewirkt. Gedankenverloren dem Jungen zuschauend, öffnet er die Tube und cremt sich ein; sorgfältig bedeckt er jeden Quadratzoll seiner braungebrannten Haut, die Creme hinterlässt einen leicht glänzenden Schimmer.

Nach zehn bis fünfzehn Minuten kehrt Erc in seine Ausgangsstellung zurück und öffnet selig lächelnd die grünen Augen. Als er die Leute bemerkt, die ihn beobachten, läuft sein Gesicht rot an. "Hey Süßer, du solltest deine helle Haut nicht zu lange der Sonne aussetzen! Das kann böse enden." Die Mädchen kommen langsam auf Erc zu. "Bist du neu hier? Wir haben dich hier noch nie gesehen! Machst du hier Urlaub?" Erc ist etwas überrumpelt. "Ähm, ja, oder nein, also eigentlich ich ...." stammelt er unsicher.

"Du bist ja süß, was sprichst du denn für einen Akzent? Und du hast ‘nen tollen Körper, weißt du das?" Aus der Ferne ertönen Rufe: "Hey, Kathrin, Sue, Ivi! Die Jungs wollen los!" Ein langhaariger Beachvolleyballer winkt in einiger Entfernung.

"Oh schade, na, vielleicht sieht man sich ja nochmal hier. Mach‘s gut." Kurz bevor sich die Sprecherin von ihm abwendet, fährt sie Erc mit den Fingerspitzen sachte über die Bauchmuskeln, ihr Gesicht kommt näher und sie küsst Erc zart auf die Wange. Dann zwinkert sie ihm schelmisch zu und rennt dann den anderen hinterher.

Erc erwacht aus seiner Trance und murmelt "Tusan också! Was sollte das denn nun? Uff, dieses Land schafft mich echt, ich glaube, mich knutscht ein Kiwi."

Trenton verfolgt die Szene ziemlich neidisch, lässt sich aber nichts anmerken. "Hey, na, du hast ja schon reichlich Eindruck hinterlassen." Ob er damit bei den Mädels oder bei sich selbst meint, lässt er offen. "Aber was, verdammt nochmal, heißt denn nun ‚Tusan också‘ ?“

Immer noch leicht verwirrt, blickt Erc zu Trenton. „Ähm, genau das … ‚Verdammt‘.“, übersetzt er dem Kiwi.

Der muss grinsen. „Ha, Treffer in’s Schwarze, würde ich sagen.“, dann lacht er. „Aber mit einem hat das Mädel Recht, du solltest auf deine Haut aufpassen. Auch wenn man es nicht merkt, aber die Sonne ist in Kiwiland recht intensiv, und die Ozonschicht ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Ich vermute, dass du lieber braun als rot werden willst. Hier, das Zeug hilft Wunder. Darf ich?" Er nimmt eine kräftige Ladung der Sonnenschutzcreme und salbt, ohne Erc's Antwort abzuwarten, dessen Rücken ein. Die warme Haut fühlt sich samtweich an, einfach fantastisch, dieser Körper ist Sex pur.

Erc ist nach der Aktion noch immer etwas neben der Spur und murmelt leise "Oh danke, da hast du sicher recht." Da Trenton hinter ihm steht bemerkt er nicht, dass der die Augen geschlossen hat und die Salbung, die er vollführt, sehr genießt.

Dessen Finger gleiten über die Schultern des Jungen, entlang der Wirbelsäule und an der Seite über den ausgeprägten Butterfly wieder nach oben. Dabei spürt er unter der Haut auch einige Rippen, was er sehr geniest. Auch den Nacken vergisst er nicht, und er muss schon SEHR an sich halten, um nicht um Erc herum zu fassen um auch dessen feste Brust und die flache Bauchdecke einzucremen. Er merkt, wie sich das Blut langsam in seiner Körpermitte sammelt. Trenton räuspert sich kurz, um aus seiner Trance zu erwachen. "Ehm... So, ich denke, das reicht. Wärst du auch bitte so freundlich?" Er reicht dem Schweden die Tube und dreht ihm den Rücken zu.

"Na klar, selbstverständlich" Er macht sich ans Werk. "Bin gespannt, wie lange es dauert, bis ich Farbe bekomme... na ja, hat ja auch Zeit." Er reibt Trenton gewissenhaft ein. Mit der freien Hand hält er Trenton unbewusst am Handgelenk des gegenüberliegenden Armes fest. Der Griff ist nicht schmerzhaft, aber Trenton spürt ihn fest und deutlich. Er hat den Eindruck, dass diese Hände noch fester zupacken könnten. So sanft und doch so hart!?

„Gib dir drei, vier Wochen, und keiner hier wird dich mehr für einen Wikinger halten.", kichert Trenton amüsiert. "Mit deiner blonden Mähne wird man dann wohl eher auf einen Californian Beachboy tippen, ha." Trenton lässt Erc gewähren, und auch dessen festen Griff empfindet er als sehr angenehm. "Du scheinst recht stark zu sein. Das gefällt mir, das..." Vor Trenton's innerem Auge tauchen Bilder von und mit Erc auf, die ihn sich fast hätten verplappern lassen. "Ähm, das würde dir beim Surfen auf jeden Fall behilflich sein. Du siehst so aus, als würdest du auch Sport treiben. Welchen denn?" Trenton versucht sich krampfhaft abzulenken, damit seine Hose heil bleibt. Fuck, mit dem Bengel im Kreuz ist das aber auch verflucht schwer!

Erc unterbricht seine Arbeit, er bemerkt bei Trenton eine gewisse Unruhe oder etwas in der Art. Was hat der Kerl denn auf einmal? "Nun, ich mache ein bisschen Judo, auch etwas Laufen und so." Wie Erc es sagt, klingt es etwas sehr beiläufig. "Da fällt mir ein, kann man in Auckland irgendwo einen "Judogi", also einen Judoanzug kaufen? Meiner regnet ja als Asche auf Sibirien nieder! Und kennst du einen Judoverein in Auckland?"

"Hm... lass mich mal überlegen." Die willkommene Ablenkung bringt Trenton etwas von seinen Phantasien ab. "Es gibt in der Downtown ein paar Sportgeschäfte. Die sollten bestimmt so was haben, aber ich habe keine Ahnung, ob die was taugen. Wir könnten später bei mir gerne mal googeln, ob wir was Passendes finden." Langsam normalisiert sich Trenton´s Hormonhaushalt wieder. "Also Judo, ja? Ich hab mir schon so etwas gedacht: Beziehungen mit Japan, Schattenboxen, drahtige Figur... Da sollte deine Sportart auch was fern-östliches, oder, wie wir hier sagen, was fern-nördliches, sein. Ähm... mach ruhig weiter."

Erc setzt sein Werk an Trenton´s Lenden fort. "Und einen Verein? Hast du ‘ne Idee? Kennst du denn Leute, die auch Judo machen, wenn es dir schon aufgefallen ist?"

Leise brummt der Kiwi in sich hinein und genießt die Berührungen von Erc's Händen. "Einen Verein, ja richtig. Hm, keine Ahnung, aber es müsste schon mit den Aussies zugehen, wenn es in Auckland keinen geben würde. Ich meine, in der Nähe der Uni mal was gesehen zu haben, 'ne Schule für asiatische Kampfsportarten. Marc hat so was mal gemacht, muss aber wohl schon etwas her sein." Trenton kann nicht verhindern, dass er bei Erc's Berührung eine Gänsehaut bekommt.

"Ahh, ok, dann werde ich mir das mal ansehen wenn es sich einrichten lässt. Ist Marc eigentlich ein Kumpel von dir oder habt ihr nur wegen der Fotos miteinander zu tun? Wie alt ist er denn?"

"Marc? Och, der ist so Ende zwanzig - ungefähr, schon deutlich älter als wir. Na ja, er macht Fotos bei Sport und Musik-Events." In Gedanken fügt er für sich hinzu, „Und noch andere Bilder, auf denen du dich auch supergut machen würdest!“ „Und, äh, er macht auch Fotos für seine eigene Galerie.", spricht Trenton seine Gedanken in geläuteter Form aus. Er räuspert sich. "Hm, auch Auftragsarbeiten, so für's Stammbaumalbum, Hochzeitfotos und so ‘n Zeugs. Na ja, manchmal, hm, nein, häufig ist er schon etwas ... exzentrisch, ein Künstler eben. Aber wenn man ihn mal etwas näher kennt, dann ist er ganz in Ordnung, auch wenn er einen manchmal durchaus nerven kann."

"Ah ja, ok... Klingt interessant. So, fertig!" Erc gibt Trenton einen Klaps auf die Schultern und wischt sich die Hände an seiner eigenen Brust ab. "Und mit was verdienst du dir deine Brötchen? Oder studierst du auch?" Erc schlendert wieder in Richtung Wasser und Trenton folgt ihm.

"Womit ich Geld mache? Na jaaa...“ Wie soll er diese Frage nur beantworten? "Nun, der zweite Platz letzten Monat war recht einträglich. Das hält dann schon mal ‘ne ganze Weile, und mein Sponsor ist auch sehr großzügig. Ein paar Fotoshootings bei Marc bringen auch ganz gut Kohle." Er wird von Erc unterbrochen. "Wow, also wirklich ein echtes Model? Für was, ich meine, in was oder wie ... ähm. Du weißt schon." Der Surfer grinst innerlich vergnügt. Aus der Nummer würde er den Blondie nicht so schnell entlassen. "Was meinst du?", will er ‚unschuldig‘ wissen.

Mit leicht geröteten Wangen zuckt Erc unsicher mit den Schultern. "Nun, ich wollte eigentlich nur, öhm..., was sind das für Fotos, ich meine für welchen Zweck sind die Aufnahmen?"

"Ach so, das willst du wissen." Trenton spielt den Überraschten. "Nun ja, ganz normale, eben. Solche, wie du sie im Surfers-Magazin in meinem Auto gesehen hast, und auch Werbeaufnahmen für meinen Boardhersteller. Dann Freizeitkleidung, Schwimmhosen, Neoprens, ..., selbst Unterwäsche war schon mal dabei!" Der Kiwi schaut den jungen Schweden an und zieht bei den letzten Worten zweimal schnell hintereinander die Augenbrauen hoch, während er ein doppeldeutiges Lächeln aufsetzt. "Hattest du was anderes erwartet?"

Eine Spur zu schnell antwortet Erc, "Nein nein, gar nicht... Wow cool... sogar Unterwäsche.", grinst er etwas verlegen. "Na, da hast du bestimmt auch 'ne Menge, vor allem weibliche, Fans, was? Bei deinem Aussehen sicher nicht verwunderlich." Man merkt, dass Erc das Gesprächsthema gerne wechseln würde.

"Na ja, schon, aber ich bekomme nicht körbeweise Fanpost mit Slips oder sowas. By the way, trägst du eigentlich Tangas?"

Erc verschluckt sich fast an seinem Husten. "B...bi...bitte waaas? Ob ich Tan... NEIIIIIN, wie kommst du auf so einen Gedanken?

Das Lachen des Neu-Seeländers sollte recht weit zu hören sein. "Hahaha, tja, das darfst du dich wirklich fragen! Aber lass gut sein, ist nicht so wichtig. Hast du auch schon mal gemodelt?"

"Ich ...? Ähm, nein, hab ich nicht ... ich..." Dann fragt er mit leichter Verzweiflung in der Stimme. "Und was planst du für die Zukunft, ich meine beruflich ...?"

Um den Armen nicht noch weiter zu quälen, lässt Trenton die Sache damit auf sich beruhen.

"Na ja, einen 'richtigen' Beruf hab ich eigentlich nicht. Hab mal mit Volkswirtschaft angefangen, aber das war einfach nur langweilig. Und als blasser Paragraphenhengst hinter ‘nem knarzenden Bürotisch zu versauern, no thanks, da hab ich keinen Bock drauf. Tja..." Trenton hebt den rechten Arm und kratzt sich im Nacken. Dabei treten die Sägezahnmuskeln, die am seitlichen Brustkorb angreifen, deutlich hervor. Erc könnte fünf Stück davon zählen, wenn er denn wollte. "Im Moment kümmere ich mich um die Hütte meines Onkels, der ist ein halbes Jahr auf Geschäftstour in den Staaten. Er hat ein paar Weinberge hier auf der Nordinsel. Und irgendwann..., werde ich wohl mal den Laden von ihm erben. Er hat keine Kinder, und ich bin sein einziger Neffe. Insofern... kann ich's mir leisten, in den Tag hineinzuleben. Vielleicht mache ich auch irgendwann mal eine Surfschule oder so was auf, mal sehen." Trenton lächelt Erc, ob seiner reichlich schwammigen Zukunftspläne, unsicher an. "Ansonsten lebe ich im Hier und Jetzt, und versuche, es mir gut gehen zu lassen. Na ja. Aber egal... was kommt, das kommt. Wir sind hier in Neu Seeland, schon vergessen?" Trenton lässt wieder seine Zähne aufblitzen.

Erc zieht die Augenbrauen nach oben. "Uiii, das hört sich ja spaßig an. Ist bestimmt ganz nett, wenn man die Freiheit hat, selber zu bestimmen und keinen Zwängen unterliegt." Er meint das tatsächlich ernst, keine Spur abwertend! Er krempelt sich die Hosenbeine nach oben und watet in das Wasser "Hach, gar nicht mal so kalt. Wirklich ein schöner Ort. Könntest du nachher ein Foto von mir mit meinem Telefon machen, als Erinnerung, dass nicht alles an diesem Tag 'Skit' war?" Er lacht und geht etwas weiter in das Wasser hinein...

"Na klar, mache ich gerne. Aber pass auf im Wasser! Meistens ist es harmlos, aber hin und wieder können hier Steinfische auftauchen. Tritt daher besser erst gar nicht auf die Steine, die Viecher sind übel. Na ja, als zukünftiger Tierarzt wirst du sie ja sicherlich schon kennen!? Nicht umsonst gibt's hier ‘ne Rettungsstation um die Ecke."

Erc fängt auf einmal herzlich an zu lachen. Er rennt los und hechtet mitsamt restlichen Klamotten in die Fluten und taucht prustend wieder auf.

Grinsend streift sich Trenton seine Shorts ab, darunter trägt er eine recht knappe Badehose, genug, um nicht obszön zu sein, aber doch ausreichend gewagt, um einiges nicht zu sehr zu verbergen, dann springt er Erc hinterher. Mit ein paar kräftigen Schwimmzügen hat er den Jungen eingeholt und schlägt mit der Handkante auf das Wasser. Wahre Kaskaden davon brechen über Erc's Kopf herein.

Das Wasser ist an dieser Stelle nicht sehr tief, Erc erhebt sich und kommt auf Trenton zu. Das Wasser perlt von seiner eingecremten Haut herab und die strohblonden Haare hängen ihm wild über die Augen. Seine Hose sitzt nun schwer und tief auf den schmalen, bleichen Hüften und der nasse und dadurch nun eng anliegende Stoff lässt nicht viel Raum für rätselraten, was den Schritt des jungen Schweden angeht.

Trenton‘s Blick gleitet, wie die Wasserperlen, über Erc's Körper und bleibt unwillkürlich in dessen Mitte hängen. Was er dort sieht, gefällt ihm sehr, und was er dort vermutet, noch viel mehr. Zwischen seinen eigenen Beinen regt es sich wieder und bevor es offensichtlich peinlich werden könnte, lacht Trenton und stürmt auf Erc zu. "Hier kommt Poseidon, der Herr der Weltmeere! Wer wagt es, mein Reich zu betreten?!", ruft er theatralisch, bevor er sich auf Erc wirft und ihn mit unter Wasser reißt.

Der muskulöse Oberkörper des Kiwis drängt sich gegen den des Anderen und starke Arme umfassen ihn spielerisch. Erc windet sich unter dem Körper hervor. Sie tauchen schnaufend auf, Erc muss lachen, "Nein nicht, bitte, ich bin so verdammt kitzelig!"

"Seeehr guuut!" Trenton grinst hämisch, und umgreift Erc's festen Oberkörper erneut. Die harten, sauber definierten Muskeln des Nordeuropäers fühlen sich fantastisch an. Der Versuchung, ihn mit seinen Fingerspitzen an der Taille und entlang der Rippenbögen zu kitzeln, kann er nicht widerstehen. Dabei beult sich seine Badehose immer mehr aus.

Erc kreischt laut auf, als ihn Trenton in die Mangel nimmt. Dass die Badehose des Neuseeländers Schwerstarbeit zu leisten hat, fällt ihm nicht auf, oder er lässt nicht erkennen, dass er es bemerkt. Als Erc nicht mehr gerade stehen kann, erbarmt sich Trenton und lässt von ihm ab. Erschöpft, aber lachend und strahlend, schleppt sich Erc an den Strand und lässt sich in der Nähe des Parkplatzes in den trockenen Sand fallen.

Trenton folgt ihm fröhlich, und als seine Hüften den Wasserspiegel durchbrechen, kann man seinen Zustand eigentlich kaum noch übersehen, es sei denn, man ist stockblind. Als Trenton es bemerkt, geht er in die Hocke und schüttelt sich wie ein Hund das Wasser aus den Haaren. Funkelnde Wassertropfen umgeben ihn dabei mit einem leuchtenden Halo, fast schon wie ein Heiligenschein. Da er aber kein Heiliger ist, erhebt er sich wieder und lässt sich schnell neben Erc auf den Bauch in den Sand fallen."Ey, das war cool, Mann."

"Ey, das war gemein, Mann!", protestiert Erc lachend.

"Was? Das Kitzeln? Also, ich fand's lustig!"

Trenton bekommt einen Knuff in die Seite. Dann stützt Erc sich auf seine Ellenbogen und schaut auf das Meer hinaus. Dabei entfährt ihm ein leiser Seufzer. "Was ein Tag ..."

Mit dem Kopf auf den verschränken Armen liegend, schaut der Kiwi Erc von der Seite an. "Ja? Ein Tag, der... was?"

"Der es wirklich in sich hatte, jedenfalls bis jetzt. Immerhin wurde ich heute das erste Mal in meinem jungen Leben verhaftet." Der Schwede grinst breit, lässt sich auf den Rücken in den Sand fallen und fängt an leise zu lachen. "So mit allem drum und dran. Scheiße Alter, wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse ... was für eine abgefahrene Geschichte!?"

"Ja, reichlich, Mann. Ich hab gedacht, ich hör nicht recht, als du sagtest, du hättest das Flugzeug ferngesprengt! Das Gesicht der Seekuh vergesse ich nie, hätte ein Foto von machen sollen. Boy, ich hab gleich gewusst, dass du das nicht ernst meintest, aber die Olle da... Ich glaub, die macht den Job schon zu lange." Während der ganzen Rede gleitet Trenton‘s Blick über Erc hinweg, dabei wollte er sich ja eigentlich ‚beruhigen‘. Um das doch noch irgendwie hinzubekommen schaut er in Richtung seines Autos.

Nach einer Weile wird Erc wieder ernst. "Du Tren, ich glaube ich habe mich noch gar nicht richtig für deine Hilfe bedankt. Ohne dich würde ich bestimmt schon bei Wasser und trocken Brot in irgendeiner finsteren Zelle sitzen." Er überlegt kurz und lacht. "Oder anderen finsteren Gesellen im Duschraum die Seife aufheben." Er richtet den Oberkörper auf und dreht sich zu Trenton um. Dabei legt er ihm die Hand auf die Schulter und schaut ihn aufrichtig dankbar an. "Danke für deine Hilfe und vor allem deine Geduld mit mir. Das vergesse ich dir nie."

Ein leichter Schauder durchströmt den Surfer, als er die Hand des anderen auf seiner Schulter spürt, und er blickt ihn wieder an. Wie soll 'er' sich da beruhigen können? Aber er ist dankbar, denn diese Berührung lenkt ihn von dem unguten Gefühl ab, das in ihm nach Erc's ‚Seifen‘-Bemerkung aufkommen wollte. Es braucht etwas Zeit, bis er antwortet. "Ähm, ..., ach, ..., lass gut sein. Hab ich doch gerne getan. Und du sahst so verzweifelt aus... da konnte ich doch gar nicht anders." Er blinzelt den Schweden an, die Sonne steht fast genau hinter diesem. "Und irgendwie...". Trenton lässt den Satz unvollendet. "Jedenfalls: Willkommen in Kiwiland!" Er wendet sich wieder ab.

Für einen kurzen Moment schaut Erc Trenton mit einem nicht zu deutenden Blick an. Dann lächelt er und lässt sich wieder auf den Rücken in den Sand fallen, verschränkt die Arme hinter seinem Kopf und schließt die Augen. Das Kreischen der Möwen und das Rauschen des Ozeans sind die einzigen Geräusche die zu hören sind. Er genießt die warme Sonne auf seiner Haut und döst schon bald ein.

Als Trenton nach einer Weile nichts mehr von seinem neuen Bekannten neben sich hört, schaut er nochmals zu ihm hinüber. Der Schwede scheint tatsächlich wieder eingeschlafen zu sein! Na ja... ist ja auch kein Wunder. Wehmütig betrachtet er Erc, prägt sich jede sichtbare Einzelheit von dessen Körpers gut ein. Der Typ ist wirklich ein Traum! Eine echte Sahneschnitte. Wäre er doch nur auch... na ja. Was nicht ist, ist eben nicht! Oder ... vielleicht doch? Was für eine Verschwendung, wenn nicht! Langsam streckt er seinen Arm aus, seine flache Hand verweilt zitternd etwa einen Zoll über der Haut des anderen. Dann zieht er die Hand zurück, schaut Erc noch eine ganze Weile an und schließt ebenfalls seine Augen. Ein verzagtes Zucken umspielt kurz seine Mundwinkel.

Bald darauf bahnen sich Erc´s Sinne wieder einen Weg in das Hier und Jetzt. Er öffnet die Augen und dreht den Kopf zu Seite. Trenton scheint auch ein wenig zu dösen. Ungelenk steht er auf. Die feuchte, salzverkrustete Hose klebt jetzt unangenehm an seinen Beinen und behindert ihn. War wohl doch nicht so die tolle Idee, mit Klamotten schwimmen zu gehen. Zumal er ja nicht einmal etwas zum Wechseln hatte. Er schüttelt den Kopf und murmelt etwas von einem ‚blåsta Erc‘. Auch juckt die verdammte Hose in diesem Stadium des Halbtrockenen. Nun, das lässt sich jetzt auch nicht mehr ändern. Er blickt sich suchend um. Leider gibt es hier am Strand kein Süßwasser aus der Leitung, wie er das von den Stränden in Spanien kannte. Dann hätte er die Hose zumindest kurz ausspülen können.

Die Bewegung neben Trenton beendet dessen Dösen abrupt. Er hört den Schweden etwas murren, kann es aber nicht verstehen. Er richtet sich etwas auf und stützt sich auf seine Unterarme. "Hmm..., ist was, Erc?"

"Nö, alles bestens..." Er überlegt kurz und legt den Kopf schief. "Hey, du wolltest doch noch ein Foto von mir machen!? Wie schaut es aus?"

"Na klar, mach ich gerne!", nickt Trenton, dann erhebt er sich mit einer geschmeidigen Bewegung. "Ich hol das Handy, bin gleich wieder da. Verschwinde bloß nicht nach Sibirien." Er trabt locker Richtung Auto, schnappt sich ein Handy und kehrt zu Erc zurück. "Soo, der Herr. Bitte recht freundlich!" Trenton bringt Erc ins Zentrum des Sucherdisplays. "Bereit?"

Der Schwede blickt sich um. "Ja schon..., kommt der Hintergrund auch gut drauf? Ich meine, das Meer und der Strand?"

"Ja, das kriegen wir hin. Darf nur kein Gegenlicht bekommen, sonst wird's nix." Trenton bringt sich nördlich von Erc in Position. "So..., keine Sonne, viel Meer, blauer Himmel und Erc. Was will man mehr? Dann zeig mal, was du kannst!"

Erc posiert erst etwas unsicher, dann übertrieben und lacht sich einen Ast.

"Yeah, give it to me, baybe..., uh-huh, uh-huh, ... Give it to me, baybe, ..., uh-huh, uh-huh, and all the boys say, I'm pretty fly, for a white guy!" Trenton intoniert einen etwas älteren, aber doch recht bekannten Chart-Song von 'The Offspring'. Dass er 'Boys' statt 'Girls' singt, fällt ihm dabei gar nicht auf. Dabei knipst er Erc auf Aussie komm raus! "Dreh dich mal bitte ein bisschen zum Meer, dann kommt das Licht schräg von vorn. Dadurch kommen deine Muskeln noch besser zur Geltung. Ein Trick, den ich bei Marc gelernt habe."

Erc hat seinen Spaß und dreht sich in die gewünschte Richtung.

Trenton schwebt im sechsten Himmel ... im siebenten gäbe es noch weniger Textilien.

"Warte mal....." Erc lässt sich auf die Knie fallen und beginnt an dem Verschluss seiner Hose herum zu fummeln.

"Was gibt es denn?" Trenton lässt das Handy sinken und beobachtet Erc's Treiben sehr interessiert.

"Das Salzwasser juckt und bewegen kann ich mich mit der feuchten Hose auch nicht. Ich muss das Teil ausziehen." Dabei lacht er albern.

Da es Mittwoch ist, sind in der Tat nur wenige Leute am Strand unterwegs. Eigentlich... Trenton schaut sich kurz um..., eigentlich sind sie jetzt sogar ziemlich alleine. "Ja, mach nur, das stört hier keinen. Denk dran, du bist hier ...?"

Erc pellt sich aus seiner Hose und steht auf. "Ja ja ich weiß, an den 'Grauen Anfurten'!" Dann steht er, nur noch bekleidet mit engen Retropants, vor Trenton und wischt sich die Haare aus den Augen.

"GEI-EL!" denkt sich Trenton, und es wird wieder enger in seiner Badehose. Der Junge ist wirklich ein Traum. Unter dem kleinen Bauchnabel zieht sich eine schmale Flaumspur in den Hosenbund hinein. Und darunter? Holy Shit! Thor's Hammer ist wirklich nicht zu übersehen! Wie würde der wohl aussehen, wenn er mal…, ähm, …, ‚Blitze werfen‘ würde? Also richtig in Aktion eben! Trenton werden langsam die Knie weich, aber er kann sich gerade noch auf den Beinen halten. Er hebt das Handy wieder an und schießt Foto um Foto. "Ja, komm! Zeig mir, was du kannst. Go, baybe, go, go go! Yeah, UH, UH, UH!" Spielerisch übertrieben feuert er Erc so an, wie er es bei Marc gelernt hat.

Erc posiert noch für viele Bilder, dann plötzlich rennt er auf Trenton zu, drückt sich an seine Seite und legt ihm einen Arm auf Schulter. "Jetzt lass mal sehen was du für Bilder geschossen hast!" Neugierig blickt er auf das Telefon und stößt Trenton in die Seite.

Erc's warme Haut an seiner Seite zu spüren treibt Trenton fast in Ohnmacht. Daher wundert er sich, dass er einen Rippenstoß bekommt, der ihn wieder in die Realität zurückkatapultiert. Und dann sieht er, was er da angerichtet hat: das Handy… ist sein eigenes Smartphone! "Oh fuck, sorry... Macht der Gewohnheit, tut mir leid, shit! Ey komm, die können wir überspielen. Du hast doch auch Bluetooth im Handy, oder? Sorry, ey..."

Erc zuckt mit den Schultern, "Gar kein Problem, bleib cool, klar hab ich Bluetooth. Ich hole es gerade. Moment, ähm, ich mach nur mal ‘nen kurzen Abstecher nach da drüben zu dem Hügel mit den Büschen, ich muss mal für kleine Königstiger. Ist ja nicht gerade reichlich geeignete Botanik für diesen Zweck hier vorhanden." Erc spielt den Empörten und verschwindet.

"Okay, bis gleich, und viel Erfolg." Trenton schaut seinem "Traumprinzen" hinterher, wie ein Kodiakbär hinter einem Lachs, der ihm entwischt ist. Als Erc hinter den spärlichen Büschen verschwunden ist, greift Trenton sich kurz in seine Badehose, um seinen 'Zustand' in eine vielleicht etwas weniger auffällige Position zu bugsieren, sofern das überhaupt möglich ist. Dann schnappt er sein Handy und schreibt Marc eine WhatsApp: "Hier geht es voll ab, Alter. Ruf mich heut nicht mehr an, erzähle dir alles später. Der Typ ist einfach nur hot, ach was, SUPERHOT! Aloha, Tren. PS: schicke dir ein Bild mit." Das Bild ist eines der ersten, zeigt Erc noch relativ ‚züchtig‘, und nur einen Teil seines Oberkörpers, lediglich hinab bis zur Brust. Dann hebt er Erc's Jeans auf und schüttelt den meisten Sand aus ihr heraus, als deren Besitzer auch schon wieder zurück kommt.

"So das ist doch gleich viel besser ... Ah, meine Hose, danke." Er nimmt die Jeans wieder an sich, schüttelt sie nochmal aus und prüft den Feuchtigkeitsgrad. "Na, war vielleicht doch nicht so pralle mit dem Teil schwimmen zu gehen. Aber wird schon, bis wir zurück sind, ist die Hose ganz trocken. Wenn wir die hinten befestigen, trocknet sie der Fahrtwind. Die Pants ...,", er fährt mit einen Finger in den Bund seiner Unterhose, zieht sie kurz vom Bauch weg und lässt sie wieder zurückschnalzen, "die ist so gut wie trocken, damit versau ich dir das Auto sicher nicht!"

Als er in Erc's Hosenbund schielen kann, hat Trenton das Gefühl, als würde er, nun endlich im siebenten Himmel angekommen, durch dessen offene Pforte schauen. Oh, Mann...! Wie von ungefähr nimmt auch er den Stoff zwischen Daumen und Zeigefinger, scheinbar, um zu prüfen, wie nass die Hose tatsächlich noch ist, eigentlich aber, um den Anblick wiederholen zu können. Etwas heiser meint er: " Jaaah..., ähm, ja ja, die ist bald wieder trocken. Kein Problem. Ich sitze ja auch manchmal mit feuchter Bux im Auto, das hält es aus." Er lässt den Gummibund zurückschnappen und deutet auf Erc´s Hintern. "Hier ist sie schon so weit trocken. Also auf, hast du Hunger?"

"Machst du Witze? Ich könnte ein ganzes Schaf verdrücken!" Erc befestigt seine Hose hinten bei der Ladefläche, zieht das Shirt über und hüpft ins Auto. Er grinst. „Von mir aus können wir los."

"Okay, das mit dem Schaf lässt sich hier bei uns sicher einrichten.", grinst Trenton. Er zieht sich seine Shorts wieder an, lässt das Shirt aber vorerst noch aus. Dann steigt er ein und startet den Motor. Die Frage, die er gerade stellen will, erstirbt durch das hörbare Vibrieren seines Handys. Er fummelt das Gerät aus seiner Hosentasche und blickt auf das Display. Hm, eine SMS von Marc. Na, das war ja zu erwarten mit WhatsApp kann er ja nicht wirklich was anfangen, ist ja viel zu 'modern'. Was will er denn? Er ruft die Nachricht auf und liest:

"Hey Trenny, du Drecksack, sag mal, was hast du mir denn da für einen scharfen Zahn geschickt? Junge, du machst dich strafbar, für den brauchst du aber so was von einem Waffenschein, sabber! Für den body würde ich meine Mutter töten ... *seufz*, wo findest du solches Strandgut nur immer wieder. Das ist doch unfair! Was anderes, wie sagtest du, heißt dein Ruskyswedenboy???? Erc??? Hmm, ich kann mir nicht helfen, aber das Gesicht und der Name... Irgendwoher kenne ich den Typ!? Ob ich schon mal was mit ihm hatte? *träum* Na, egal, ich wäre so gerne an deiner Stelle, der wäre ja so was von fällig. Gibt es noch mehr Bilder? Der wäre ne geile Nummer für Unterwäschewerbung ;oP . Bis dann, melde dich, du Sau. LG Marc".

Trenton grinst schief, dann schaltet er das Handy wieder ab und legt es in die Mittelkonsole des Chevys. "So... Dinner for two! Auf was hast du Lust? Fisch? Indisch? Sushi? Pizza?" Beim letzten Vorschlag schüttelt er sich und verzieht das Gesicht. "Ouuwaah!"

Erc überlegt nur kurz. "Oh, Sushi wär klasse, ja wirklich, das wäre es!"

"Warum wundert mich das jetzt nicht?" Trenton schmunzelt, dann legt er den Rückwärtsgang ein und fährt los.

Erc zwinkert Trenton zu. "Allerdings nicht in Unterhosen, ich weiß ja nicht, wie das hier ist, aber in Schweden kommt das nicht so gut! Zudem habe ich heute schon genug Bekanntschaft mit den Behörden gemacht."

Dieser lacht. "Ja, allerdings. Auf der Rückfahrt können wir durch Pukekohe fahren, da gibt's ein Sportgeschäft, die auch normale Kleidung haben. Da können wir mal kurz reinschauen, aber nur, wenn das dein Magen aushält."

"Muss er wohl, klingt gut, auf ins Gefecht." Mit der rechten Hand deutet er nach vorn auf die Windschutzscheibe und befiehlt, „Energie!“.

Nach etwa 25 Minuten erreichen die beiden ihr Ziel: Pukekohe Downtown, Farmers Store. Okay, der Name mag jetzt vielleicht nicht unbedingt Vertrauen erweckend klingen, aber der Laden bietet alles, was die beiden jungen Männer brauchen. Und nach einiger Zeit haben sie auch alles beisammen, wobei Erc auffällt, dass Trenton ihn in Sachen Mode super gut beraten kann. Für sich selbst sucht der Kiwi eine sandfarbene, lange Outdoor-Hose aus, sowie ein weißes Hemd, dessen obere drei Knöpfe er offen stehen lässt, sodass man tief auf seine Brust hinabsehen kann. Die gebräunte Haut und der weiße Stoff sehen dabei zusammen sehr gut aus. Nachdem sich die beiden mit neuen Klamotten eingedeckt haben und der Schwede auch wieder publikumstauglich gekleidet ist, machen sie sich auf den Weg zu der von Trenton besagten Sushibar.

Dort setzten sie sich in eine ruhige Ecke. Es dauert nicht lange, da kommt ein junger asiatischer Kellner und lächelt sie an. "Schönen Abend die Herren, darf ich ihnen die Karte bringen? Oder möchten sie sich an unserem Buffet bedienen?" Sein Blick wechselt zwischen ihnen hin und her, bleibt dann aber mit einem fast nicht bemerkbaren Runzeln der Stirn bei Erc hängen. Trenton blickt zu Erc. "Na, was meinst du? Karte oder 'all you can eat'?" Über das Gesicht des Kellners huscht ein erhellendes Lächeln und er strahlt geradezu in Erc´s Richtung. Der schaut den jungen Japaner etwas irritiert an und deutet unsicher auf die Speisekarte, die der Mann in den Händen hält. "Ähm, á la Carte dann bitte." Mit einer leichten Verbeugung wird erst Erc, dann Trenton die Karte vorgelegt. Ein fröhliches Grinsen auf dem Gesicht tragend, geht der Kellner davon. Etwas verunsichert schlägt Erc die Auswahl auf und entscheidet sich schnell für eine Platte mit verschiedenem Sushi.

Trenton ist sorgsam darauf bedacht, möglichst eiweißhaltige Gerichte oder etwas salatiges zu bestellen. "Ein Sake vorneweg oder lieber hinterher?", fragt er Erc.

Erc schüttelt heftig den Kopf. "Oh, nein danke, das ist so mit das einzige, was irgendwie so gar nicht mein Fall ist. Aber wenn DU möchtest, nur zu."

"Uaaaah, Alkohol für mich nur bei medizinischer Indikation!", grinst Trenton. "Zum Glück sind meine Kontakte zu Ärzten bisher immer nur sehr sporadisch gewesen. Zum Weihnachtsessen trinke ich mal ein Glas Wein, und das ist dann auch schon mein kompletter alkoholischer Exzess des Jahres. Ich mag das Zeug einfach nicht sonderlich, sehr zum Leidwesen meines Onkels." Der Kiwi zwinkert Erc zu, dann vertieft er sich wieder in der Karte.

Nach kurzer Zeit kommt der noch immer extrem lächelnde Kellner zurück um ihre Bestellung aufzunehmen. Der Schwede bleibt bei seiner gemischten Platte und einem Jasmintee, Trenton nimmt ein Lachsfilet auf Wasabisauce mit Vollkornreis, dazu das unvermeidliche Mineralwasser.

Erc blickt der Bedienung hinterher. "Na, der grinst ja auch wie ein gotischer Wasserspeier von St. Nikolai in Stockholm… Du warst ja in Schweden, hast du dabei auch ein wenig von Stockholms Umland kennengelernt?"

"Na ja, so ein bisschen. Die Innenstadt, und die "Wasa" natürlich. Dann hatten wir mal mit der Schule ein paar Ausflüge gemacht, ans Nordkap, und nach Narvik. Da bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob das noch Schweden oder schon..., hm, wie heißt es gleich…? Ah richtig, ob das schon Norwegen war, jedenfalls ist das nicht mehr Umland von Stockholm. Hm ja, an den beiden großen Seen waren wir auch mal, die, die mit "V" anfangen."

"Du meinst Vänern und Vettern?", fällt Erc ihm ins Wort.

"Ja, richtig!", nickt Trenton. "Da stand ich auch zum ersten Mal auf dem Surfbrett, allerdings war das Windsurfing. Hohe Wellen gibt's da ja weniger, zumindest als ich da war. Ansonsten war ich meistens im Internat, also in Stockholm. Ist im Übrigen eine wirklich schöne Stadt."

„Na, dann bist du doch ganz schön rumgekommen in Skandinavien. Darf ich dich fragen, warum du ausgerechnet nach Schweden ins Internat bist?" Dabei fällt Erc auf, dass er diese Frage in ähnlicher Form schon einmal gestellt und keine wirkliche Antwort bekommen hatte.

"Na jaa..." Trenton zögert etwas. "Ich hatte damals Probleme mit mir. Und... na ja, meine Eltern meinten, ich solle mal einige Zeit im Ausland verbringen, in einem Land... in einem Land, ähm …, in dem man gewisse Dinge... lockerer sieht als hier. Und sie meinten, Schweden sei genau das richtige für mich. Tja... Was soll ich sagen? Sie hatten recht. Regiert Königin Silvia eigentlich noch?"

Erc ist von dieser Antwort etwas irritiert. "Ööööööhm, na ja schon, eigentlich ist es ihr Mann Gustav und der regiert ja nun nicht wirklich. Ähm, was meinst du denn damit, dass bei uns in Schweden gewissen Dinge lockerer gesehen werden als hier?"

Trenton rutscht etwas unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Was jetzt? Carte blanche oder bluffen? Oh Mann... "Na ja... wird dir als Schwede vermutlich seltsam vorkommen, dass es da Probleme gibt... aber..." Trenton nippt an seinem Wasser. "Ich... ähm,... hatte Probleme wegen... Mädchen, sozusagen." Das letzte Wort brummelt er sich mehr oder weniger in den nicht vorhandenen Bart. "Du, sorry, aber ich muss mal eben zur Porzellanausstellung." Entschuldigend erhebt sich Trenton und lächelt Erc an, auch wenn dies ein wenig gezwungen erscheint. "Bin gleich wieder da."

Erc blickt etwas ratlos drein. "Aha... ähm, ich merke, dass dir das unangenehm ist. Vielleicht lassen wir das Thema besser. Vergiss meine Frage ich war zu neugierig, tut mir leid." Er fühlt sich wie ein Trampel und hat das Gefühl, zu weit gegangen zu sein. Mist..., hoffentlich hab ich ihn jetzt nicht verärgert.

Der Surfer nickt kurz. "Ja ja, kein Problem, ist schon okay. Wenn ich aber nicht gleich aufs Klo komme, dann platze ich noch." Er grinst nochmal kurz, wendet sich ab und verschwindet ein kleines bisschen überhastet in Richtung der Toiletten.

Erc merkt, dass gerade irgendwer oder etwas die Stimmung gekillt hat. Er kann sich nicht des Gefühls erwehren, selbst der Grund dafür zu sein. Ihm ist allerdings nicht klar, warum.

Während er vor dem Pissoir steht und dem ehemaligen Mineralwasser hinterher schaut, versucht Trenton, seine Gefühlswelt wieder etwas in Ordnung zu bringen. Oh Mann,... Erc machte ihn fertig. Aber auf eine wundervolle Art und Weise. Wenn der ihm doch mal irgendeinen klaren Hinweis geben würde... Ach Quatsch, Trenton. Du musst der Realität in die Augen sehen, Erc ist bestimmt nicht schwul. Nein, ganz bestimmt nicht. Oder vielleicht... doch? Es war zum Haare raufen! Und früher oder später wird Trenton ihm reinen Wein einschenken müssen. Und dann? Egal. Irgendwie wird es schon weitergehen. Alleine nur Erc um sich zu haben, erfüllte ihn schon mit einem schönen Gefühl. Auf jeden Fall würde er dem Schweden weiterhin helfen. Bekanntermaßen stirbt die Hoffnung ja zuletzt. Und selbst wenn diese unerfüllt bliebe: Erc auch nur als ‚normalen‘ Freund zu haben, würde ihm schon sehr gefallen. Der Kiwi blickt verunsichert in den Spiegel, seufzt, wäscht sich die Hände und geht zurück an den Tisch.

Mittlerweile sind das Essen und die Getränke serviert worden. Erc blickt Trenton entgegen, bis sich dieser wieder an den Tisch gesetzt hat. "Du, nochmal wegen der Unterkunft, es ist kein Problem, wenn du mich in einem Hotel in Auckland ablädst und ich mir da ein Zimmer nehme. Du hast heute schon mega viel für mich getan und dafür bin ich dir wahnsinnig dankbar. Daher möchte ich dir nur ungern weiter zur Last fallen." Erc schaut Trenton entschuldigend mit seinen grünen Augen an und sein Mund ist zu einem unsicheren Lächeln verzogen.

Trenton sieht den Blick des Jungen und spürt, wie ihm sein Herz zufliegt. Es hört eben nicht auf den Verstand, sondern macht sein eigenes Ding. Dann setzt er sein wohl bekanntes Grinsen wieder auf. "Hey, das ist kein Problem. Es würde mich sehr freuen, wenn du bei mir unterkommst, es wird dir bestimmt gefallen. DU bist wirklich keine Last für mich, ganz im Gegenteil. Und außerdem,", grinst Trenton weiter," schon vergessen? Ich bin dein Guide in Kiwiland! So, und jetzt lass uns einfach lecker essen. Yeah, give me five, man!" Er hält Erc seine flach ausgestreckte Hand zum Einschlagen hin.

Erc geht auf die Geste etwas unsicher ein. Trenton meint es ehrlich, das spürt Erc. Aber er spürt bei dem jungen Mann auch eine gewisse Traurigkeit, die er versucht zu überspielen, was ihm aber nicht gelingt. "Ja, wenn du das denn unbedingt so willst, werde ich das Angebot gerne in Anspruch nehmen. Aber ich warne dich, ich kann ziemlich lästig sein und werde dich extrem in Anspruch nehmen. Ja, aussaugen werde ich dich, wie eine Spinne ihre Opfer." Er grinst bis zu den Ohren. "Also, letzte Chance?"

"Oh.", meint Trenton und überlegt eine Weile. "Tja, Pech gehabt, ich liebe Spinnen.", lächelt er dann breit und während er wieder einen Schluck Wasser trinkt, schaut er Erc auf der Suche nach irgendeiner Reaktion über den Rand des Glases hinweg an. Dabei versucht er, locker und cool zu wirken.

Erc errötet etwas ob der Aussage von Trenton. "Ähm..., nun gut, du hast es so gewollt." Er grinst wieder, wenn auch etwas unsicher. Ein Blick auf Trenton‘s Teller gibt Erc die Gelegenheit, das Thema zu wechseln. "Du achtest aber sehr penibel auf das, was du isst, oder?", grinst er ihn spitzbübisch an. "Hast du Angst, dass du zunimmst?"

"Ja, klar, passiert schon, guckst du hier!", lacht Trenton. Er zieht sein Hemd hoch und versucht, seinen Bauch zu einer Kugel herauszudrücken, was ihm allerdings nicht sonderlich überzeugend gelingt. Vielmehr zeichnet sich lediglich das Relief seiner Bauchmuskulatur etwas flacher ab als sonst. "Nee, Spaß bei Seite.", meint er, während er sein Hemd wieder fallen lässt, "Ich muss in Form bleiben, wenn die Saison wieder los geht. Kohlenhydrate und Fett gehen gar nicht bei mir. Und du?" Er grinst Erc an und denkt sich "Klasse, Tren, erster Platz bei 'Wer stellt heute die dümmsten Fragen?' “

"Ifff, murmpf?" Erc vertilgt gerade ein großes Sushiröllchen mit Thunfisch. Er schluckt und spült mit Tee nach, von Trenton‘s ‚Strip‘ hatte er gar nichts mitbekommen. "Oh, ich kann irgendwie alles essen und es bleibt einfach nix hängen." Er tätschelt mit der Hand seinen flachen Bauch und grinst. "Ob du es glaubst oder nicht, mich können wahre Fressattacken heimsuchen, und dann ist nichts vor mir sicher, was nicht bei drei auf den Bäumen ist." Er lacht. "Aber das verbrenne ich wohl beim Training sofort wieder."

Die Augenbrauen hochziehend, antwortet der Kiwi, "Wow, könnte man bei dir gar nicht für möglich halten. Aber Laufen ist wirklich ein gutes Training, ich lege am Tag auch bestimmt so meine fünf bis acht Meilen zurück. Obwohl... Heute war ich faul, mal schauen, vielleicht laufe ich nachher nochmal, wenn du schläfst." Trenton macht sich wieder über seinen Lachs her und ist schon etwas enttäuscht, dass Erc dem Thunfisch-Sushi mehr Aufmerksamkeit widmete als seinem Bauch.

"Na, das Laufen ist bei mir eigentlich nicht sooo regelmäßig. Zwei oder dreimal die Woche, immer so zwischen vier und acht Kilometern. Ist eigentlich mehr so ein Ding, dass ich nicht immer nur in der Halle trainiere. Aber im Sommer ist das schon schön, wenn es so gut wie kaum dunkel wird und man an der Küste unterwegs ist und die Schärenlandschaft bewundern kann." Er lehnt sich satt und lächelnd zurück.

Trenton nickt zustimmend. "Ja, Schweden ist wirklich ein tolles Land. Und du? Willst du dein ganzes Studium über in Kiwiland bleiben, oder nur ein paar Semester? Und was sagt deine Freundin dazu, die dürfte wohl ziemlich leiden, hm?" Kaum hat er sie ausgesprochen, da tut ihm die Frage auch schon leid. Was, wenn er jetzt einen wunden Punkt bei Erc erwischt hatte?

Erc lacht auf. "Meine Freundin, die ist wahrscheinlich froh, dass ich weg bin. Na ja, war eh nicht besonders toll, die Beziehung. Sie hatte es aber auch nicht leicht mit mir. Es gab eine Zeit, da war ich mehr auf der Judomatte als mit ihr zusammen. Was deine Frage mit dem Studium angeht, so will ich die ganze Zeit über hier bleiben. Wenn alles wie geplant läuft, kann ich nach dem Studium meinem Vater bei dem Aufbau eines neuen Netzwerkes hier in Neu Seeland helfen. Aber bis dahin vergeht noch einige Zeit." Während Erc spricht, schaut er verträumt auf eine Glasvitrine mit einer Samurairüstung samt Katana, dem typischen Schwert der japanischen Kriegerkaste.

"Hm hmmm...", macht Trenton, der irgendwie gerade ohne Fallschirm wieder in ein 'Miese-Stimmung-Loch' zu stürzen scheint. Er hat ‘ne Freundin! Na klar, natürlich! Dass so ein Schnuckel nicht alleine ist, ist doch klar. Trenton, du Depp! Nur einer unter zwanzig, warum sollte es gerade ER sein? Scheiße! Er schaut traurig in das Wasserglas, reißt sich dann aber zusammen und folgt Erc's Blick. "Wow, tolles Teil.", meint er, jedoch könnte es sich etwas leidenschaftlicher anhören.

Erc kratzt noch den letzten Rest von dem Ingwer zusammen, dann ist die Platte auch schon komplett verputzt. Er gähnt herzhaft und streckt sich. "Huuuuuhaaaaa, so langsam ist bei mir der Akku am Ende. Ich brauche bald ein Bett. Ist es noch weit zu dir? Oder besteht die Gefahr, dass ich dir den Rest der Fahrt etwas vorschnarche?"

"Das kann durchaus passieren, aber keine Angst, ich hab Ohrenstöpsel im Auto. Die benutze ich sonst nur auf dem Board, aber man kann sie ja auch zweckentfremden. Mit dem Auto sind es normalerweise etwa 30, 40 Minuten, aber wir werden wohl noch in die Rush-Hour kommen. Daher, schätze ich, dürfte es noch ‘ne gute Stunde werden." Trenton trinkt sein Glas aus. "Und dann geht's noch ‘ne halbe Stunde mit der Fähre weiter. Ich hoffe, du kannst dein Sushi bei dir behalten..." Und wieder zeigt er seine blitzenden Zähne. Hm, es sieht so aus, als würde seine Verstimmung langsam wieder verschwinden.

"Machst du Witze? Ich bin ein Wikinger! Ok, dann machen wir los? Oder möchtest du noch ‘ne Kalorienbombe zu dir nehmen? Ich übernehme das hier, im Übrigen." Erc hebt den Finger und deutet auf Trenton. "Du hast heute schon so viel für mich getan, das werde ich nicht vergessen. Sicher würde ich jetzt schon wieder oder noch am Flughafen sitzen und auf einen Flug zurück nach Schweden warten. Da möchte ich mich wenigstens hier mit dem Essen ein klein wenig erkenntlich zeigen!" Er schaut Trenton mit liebenswürdiger Miene und fragend an.

"Ääähm,... okay. Das muss zwar nicht sein, aber..., hey! Das ist total lieb von dir." Irgendwie scheint Trenton etwas verlegen zu sein, wobei,..., nein, das trifft es auch nicht so richtig. Es ist schwer, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Plötzlich lacht er wieder. "Noch ‘ne Kalorienbombe? Sehe ich so aus?" Er winkelt die Arme seitlich ab und richtet die Unterarme nach oben, die Fäuste geballt. Dann lässt er gekonnt seine Bizeps spielen, wobei auch bei ihm, wie vorhin am Strand bei Erc, das Venengeflecht unter der Haut hervortritt. "Ha, na dann los!"

Erc winkt die Bedienung heran und bittet um die Rechnung. Da er mit Kreditkarte bezahlen will, wird Erc gebeten, zur Kasse zu folgen. Er entschuldigt sich kurz bei Trenton und folgt der Servicekraft. Es dauert eine kleine Ewigkeit, vom Tresen um die Ecke ist angeregtes Gemurmel zu hören. Als Erc endlich wieder zurückkommt, sind seine Wangen schon wieder gerötet. Auch seine Ohren scheinen regelrecht zu glühen.

"Huiii! Stell dich jetzt bloß nicht an die Straße, sonst halten alle Autos weil die Fahrer denken, die Ampel ist rot. Hast du ‘ne Chili statt ‘nem Glückskeks bekommen?", lacht Trenton.

Erc schiebt seinen Guide mit sanfter Gewalt vor sich her auf den Ausgang zu. "Nein, nichts dergleichen... alles bestens."

Als Erc Trenton zur Sushibar hinausschiebt, kann dieser noch im Augenwinkel sehen, wie der Kellner mit der Hand und sein Chef mit einem Stück Stoff heftig winken und fröhlich auf Japanisch etwas hinter ihnen herplappern. Zum Erstaunen Trentons erwidert Erc etwas auf, wahrscheinlich auch, Japanisch, dann schiebt dieser ihn schon auf die Straße hinaus.

"Ehm, uff, ich bin jetzt richtig müde, besser wir machen uns auf den Weg." Der Blick des Schweden ist noch immer auf das Restaurant gerichtet.

"Öhm, jo, scheint so." Da der Chevy nur ein paar Meter weit weg steht, öffnet Trenton schon mal die Zentralverriegelung. Das Erc ihn so durch die Gegend bugsiert findet er zwar etwas merkwürdig, aber die Berührung hat ihm schon sehr gefallen. Er schaut erstaunt zu, wie Erc fast zum Auto rennt, offensichtlich scheint er es auf einmal sehr eilig zu haben.

"Na, dann los!" Erc klettert geschwind in den Wagen und trommelt nervös mit den Fingern auf die Armlehne. Trenton steigt auch ein und startet den Motor. Nachdem er sich in den Verkehr eingefädelt hat, schaut er kurz zu Erc. Der scheint immer noch recht aufgewühlt zu sein. "Ähm... was ist denn los? Kommen die Aussies? Ähm, ich meine, die Russen?"

Erc schaut Trenton blöde an. "Was? Was meinst du???"

"Na ja, das da eben beim Japaner. Du sprichst japanisch? Was hat er denn gesagt?" Sie biegen in die Edinburgh Street ein.

Erc winkt ab. "Ach das, das war nur eine Verabschiedung, viel mehr kann ich auch gar nicht."

"Okaaaay...?" Trenton scheint nicht recht überzeugt, aber er lässt es auf sich beruhen. "Na dann, auf nach Hause." Er steuert den Wagen zurück auf den Highway. "Willst du ein bisschen pennen? Ich mach dich wach, wenn wir am Pier sind."

"Ist gut, mach ich wirklich gern." Erc gähnt herzhaft, einer Raubkatze nicht unähnlich. Trenton drückt einen Knopf und sagt „Erc“, worauf der Sitz sich in Bewegung setzt und wieder die gleiche Stellung wie bei der Fahrt zur Sunset Beach einnimmt. Es dauert nicht lange und dann ist Erc auch schon tief und fest eingeschlafen. Ab und zu murmelt er etwas undeutlich im Schlaf.

Trenton stellt sich den Rückspiegel so ein, dass er Erc immer wieder mit kurzen Blicken genießen kann. Der Junge ist einfach nur... unbeschreiblich! Da die Sonne jetzt mehr oder weniger von vorne einfällt, glänzt sein goldenes Haar verführerisch. Trotzdem denkt der Kiwi immer noch über den seltsam raschen Aufbruch nach. Okay, Japsen, freuen sich, wenn Fremde versuchen, japsisch zu sprechen, aber warum um alles in der Welt war der Junge so rot und nervös gewesen? Seltsam. Nach etwa 20 Minuten auf dem Highway stehen sie im ersten Stau. Fein! Umso mehr Gelegenheit, sich diesen heißen Kerl anzuschauen. Er sieht süß aus, wie er da so friedlich schläft und ab und zu etwas vor sich hin brabbelt.

Nach der Überfahrt mit der Fähre nach Waiheke Island, während er Erc natürlich hat weiter schlafen lassen, fährt Trenton die letzen zwei Meilen bis zum Anwesen seines Onkels. Ferngesteuert öffnet sich dort das Garagentor und er fährt hinein. Ein Blick auf den Schweden sagt ihm, dass dieser so fest schläft, dass er vermutlich auch den Untergang der Titanic verpennt hätte. Daher steigt der Kiwi aus und verschwindet kurz im Haus, um dort alle Türen, die zwischen der Garage und dem großen Gästezimmer liegen, zu öffnen. Dann geht er zum Wagen zurück, öffnet die Beifahrertür und hebt Erc vorsichtig heraus. Oh my God, der Bengel wiegt noch keine 150 Pfund! Trenton trägt ihn vorsichtig in das Haus, unterwegs ruht Erc's Kopf an Trentons Brust. Dieser atmet tief den Geruch von dessen Haaren ein, die zudem nach Salz und Meer riechen, den Duft, den Trenton so liebt. Im Gästezimmer angekommen, legt er ihn behutsam auf das Bett. Er schaut auf ihn hinab, beugt sich hinunter und zieht ihm sanft das Hemd und die Hose aus. Dabei grummelt der Junge zwar zwischendrin etwas, schläft aber weiter. Trenton‘s Finger streichen zärtlich über Erc's nackten Oberkörper, zeichnen das Relief seiner Muskeln nach. Seufzend geht er zum Fenster und schließt die Läden. "Schlaf gut, du süßer Schwedenbengel.“, raunt er noch, bevor er das Zimmer verlässt und die Tür schließt. Um seine zwiespältigen Gefühle besser in Einklang zu bringen, zieht Trenton seine Laufkluft an und geht joggen.

Erc ist im ersten Moment etwas verwirrt als er erwacht. Wo war er hier? Der Raum ist in einen rötlichen Schein getaucht. Das Licht hat seinen Ursprung in einem Radiowecker, der auf dem Nachttisch neben ihm steht. Er zeigt 2:27 AM an. Erc reibt sich über die Augen. Wahrscheinlich hatte ihn Trenton nicht geweckt und direkt ins Bett verfrachtet. Mit leichter Scham bemerkt er, dass er außer seiner Unterhose nichts mehr am Körper trägt. Das Gefühl hält nicht lange an, denn der Grund für sein Erwachen drängt mit Macht in den Vordergrund. Er muss megamäßig auf‘s Klo, der Druck ist mörderisch und die harte Latte lässt auch keine Zweifel übrig. "Klar, der Tee!" Erc murmelt leise vor sich hin. Er schlägt die Bettdecke zurück und macht sich auf die Suche. "Oh Mann, hoffentlich finde ich das Klo schnell.“ In dem diffusen Licht kann Erc die einzige Tür des Raumes relativ gut ausmachen. Er schleicht zu ihr und öffnet sie. In dem Flur dahinter ist der Boden von kleinen Lampen zur Orientierung beleuchtet. Erc blickt sich um, trotz der Lampen sieht er nicht auf Anhieb, wo die Toilette sein könnte; daher trabt er auf die nächstbeste Tür zu. Dummerweise übersieht er dabei den dunklen Schatten an der Wand. Mit einem lauten und ohrenbetäubenden Scheppern regnet Metall zu Boden. Im Licht der Bodenlampe erkennt er noch wie ein "Ritterhelm"(?!?) davon kullert. Erc steht mit weit aufgerissenen Augen im Flur, als er leichtfüßige Schritte vernimmt. Plötzlich flammt Licht auf und Trenton steht in Boxershorts vor Erc. Der steht mit einem Haufen Metall zu Füßen und einer MEGA Wasserlatte da und macht einen etwas gehetzten Eindruck. "Uuuups .... ähm, sorry, das war etwas ungeschickt..." Er stammelt nervös. "Ich suche die Toilette."

Als er die Situation erkennt, würde Trenton am liebsten schallend auflachen, kann sich aber soweit beherrschen, dass er nur sein berühmtes, breites Grinsen aufsetzt. "Japp, das sehe ich!", meint er verschmitzt und nickt mit seinem Kopf in Richtung Erc's Schritt, worauf dieser wieder puterrot anläuft. "Hinter dir, die zweite Tür rechts.", sagt er dann, um des armen Jungen Leiden nicht noch zu verlängern. "Viel Erfolg, ich bau inzwischen ‚Onkel Simon‘ wieder zusammen."

Erc verschwindet hochrot in dem ihm gewiesenen Raum und findet endlich die dringend ersehnte Erleichterung. Nach einer Weile, auch um der Latte Zeit zur Beruhigung zu geben, kommt Erc zurück. Am liebsten hätte er sich das Klo selbst hinuntergespült, so peinlich ist ihm die Sache. Trenton ist gerade fertig, als er wieder auf den Flur tritt. "Oh Mann, das tut mir echt leid, ich hoffe, ich habe nichts kaputt gemacht. Ich zahle das selbstverständlich, wenn etwas zu Bruch gegangen ist. Tut mir wirklich mega leid." Erc´s Blick ist wirklich verzweifelt.

"Hey, das ist doch kein Problem, entspann dich. Onkel Simon hat schon einige spanische Hellebardenstiche abbekommen, und den von DEINER schwedischen wird er auch noch verkraften. Na, komm, ist doch nix passiert." Trenton tritt vor Erc und umarmt ihn zögernd. Wie er darauf wohl reagieren wird? "Zumindest siehst du jetzt erleichtert aus." Leider, fügt er in Gedanken hinzu und erinnert sich sehnsüchtig an den Anblick von Erc´s Latte, bevor er auf dem Klo verschwand. Aber selbst ohne unter Druck zu stehen wirkt Erc ‚imposant‘.

Erc ist sichtlich überrascht, als Trenton ihn in den Arm nimmt. "Ähm ... ja, nun ich. Na ... dann. Ich..., ich gehe dann mal wieder besser ins Bett."

"Tu das. Und mach dir keine Gedanken, ist alles okay. Schlaf gut." Trenton schaut sehnsüchtig hinter Erc her.

Mit einem nicht wirklich zu deutenden, nachdenklichen Gesichtsausdruck geht Erc zurück in sein Zimmer. Noch lange über die Szene nachgrübelnd liegt er wach, und als er endlich wieder einschläft, zeigt der Wecker 3:48 AM.

Nachdem sich die Tür hinter Erc's entzückenden Arsch geschlossen hat und es leider absolut nix mehr zu sehen gibt, geht Trenton in sein Zimmer zurück, legt sich in seinem Bett auf den Rücken und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. Er denkt über den vergangenen Tag nach, über Erc's manchmal seltsames Verhalten, dass jedoch nicht so seltsam war, als dass man es eindeutig hätte interpretieren können. Hm, seltsamer Satz, egal. Die Nacht ist sehr warm, daher liegt Trenton ohne Decke da. Ob Erc es auch so macht? Er schließt die Augen und stellt sich vor, wie sie beide nebeneinander liegen und anfangen, gegenseitig ihre Körper zu erforschen. Und in dem Maße, wie sich in seiner Vorstellung Erc's Latte aufrichtet, folgt seine eigene, allerdings sehr real. Natürlich kommt, was kommen muss. Erschöpft sinkt er danach tief in sein Bett, und das letzte, woran er sich erinnert ist, dass die Uhr in seinem Zimmer 3:48 AM anzeigte.

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