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Meines Bruders Hüter

Teil 2 - Seifenblasen

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Das Atelier befand sich nur zwei Straßen weiter, in einem alten Fabrikgebäude. Dort, im obersten Stockwerk, herrschte ein wildes Durcheinander an Staffeleien und Farbe.

Die Decke war verglast und ließ so nicht nur eine Menge Licht herein, sondern gab nun auch den Blick auf einen beginnenden Nachthimmel frei. Noch war er nur grau und wirkte eher neblig. Aber hier und dort blitzten erste Sterne hervor.

Dieser Ort war ideal für einen Künstler. Das wusste sogar Kane.

Die Atomsphäre des Raumes war ergreifend. Ein merkwürdiger Duft lag in der Luft, der nicht nur von Terpentin und Lack getränkt war.

"Sieh dich ruhig um", durchbrach David die Stille und machte eine ausladende Armbewegung.

Kane warf ihm kurz einen Blick zu, doch schluckte den bissigen Kommentar herunter und kam der Aufforderung stumm nach.

Hier hatte sein Bruder also gearbeitet.

Wieso hatte Abel nie etwas gesagt? Das war nichts was er verheimlichen musste. Außerdem hatte Kane doch gewusst, dass er Kunst studiert hatte.

Und Abel hatte wirklich Talent besessen.

"Er hatte ein Auge für Farben und Formen", bemerkte David hinter ihm und Kane trat erschrocken einen Schritt zur Seite. Warum hatte er nicht gemerkt, dass dieser Kerl sich anschlich? In seinem Job hätte ihn das jetzt das Leben kosten können und das ärgerte Kane maßlos.

Doch David lächelte ihn nur arglos an. "Ich kann es kaum glauben, dass..." Er sprach nicht zu Ende, sondern wandte sich ab.

"Dass er tot ist", vollendete Kane den angefangenen Satz jedoch gefühllos.

Die Blicke der beiden Männer kreuzten sich. Während David verletzt und auch ein bisschen erzürnt wirkte über die pure Wahrheit, die Kane so herzlos aussprach, glänzte Gleichgültigkeit aus dessen eisblauen Augen. Kalt wie ein Gletscher blickten sie auf ihn herab.

Wortlos verschwand Kane zwischen den vielen Staffeleien. Im hinteren Teil des Ateliers wurde er fündig. Anscheinend hatte Abel nicht nur moderne Kunst gemocht, sondern auch das Portrait.

Fasziniert betrachtete Kane die Werke seines Bruders, die so detailreich und scharf waren, als würde es sich um Fotografien handeln.

Eines der Bilder nahm seinen Blick gefangen. Es hatte eine unheimliche Ähnlichkeit mit Michelangelos David. Nur dass dieser hier sich weiß Gott nicht schämen musste, wie Kane leise vor sich zugab. Verwirrt stellte er fest, dass ihn das Gemächt dieser Person derart fesselte, dass er sich fragte, ob Abel das im naturgetreuen Maßstab wiedergegeben hatte.

"Ich dachte nicht, dass er es behalten hat", erklang die sanfte Stimme Davids hinter ihm. Kane wandte sich um und dankte Gott für die Gabe, nicht zu erröten. "Was meinst du damit?"

David zeigte auf den Akt. "Eine seiner ersten Arbeiten. So haben wir uns kennengelernt." Kane warf nun einen weiteren Blick auf das Bild. Jetzt erst fiel ihm die Ähnlichkeit zu Abels Freund auf. Er schraubte die Brauen hoch.

"Ich war das Aktmodel", schmunzelte David.

Ohne es wirklich verhindern zu können, glitt Kanes Blick automatisch auf Unterleibshöhe.

"Alles echt", meinte David trocken und Kane wandte sich mit einem tiefen Luftholen ab. Das war eindeutig viel mehr Information, als er hatte wissen wollen.

Damit entging ihm das amüsierte Lächeln. Jetzt verstand David, warum Abel ihn nie vorgestellt hatte.

"Lass uns einen trinken gehen. Ich lade dich ein", schlug er nun versöhnlich vor. Besser die restlichen Bilder blieben vorerst unentdeckt.

Kane warf ihm einen misstrauischen Blick zu.

"Als Entschädigung. Abel trank keinen Alkohol, darum hat er auch keinen im Haus gehabt. Und ich denke, inzwischen kannst du etwas härteres als Bier vertragen."

Kane musste zugeben, dass David recht hatte. Ein doppelter Scotch wirkte gerade ziemlich verlockend. Und wenn er dazu noch eine rassige Rothaarige bekommen könnte, würde er die Nacht vielleicht nicht unnütz schlaflos verbringen.

Die Eckkneipe befand sich nur unweit von Abels Wohnung. Von hier brauchte er nichtmal ein Taxi, um zur Pension zurück zu kommen.

Der Hocker an der Bar war schon eingesessen und Kane zog sich die Schale mit den Erdnüssen heran. Er hatte seit gestern Abend nichts mehr gegessen, sah man von dem Bagel kurz nach Mitternacht ab.

Hunger verspürte er nicht wirklich und die Nüsse waren bisher das einzige, was ihm - allein beim Gedanken daran - keine Übelkeit verursachte.

Es klirrte leise, als David seinen Bourbon schwenkte und die Eiswürfel gegen das Glas prallten. Dabei sah er der goldbraunen Flüssigkeit zu, wie sie von einer Seite auf die andere schwappte.

Seit sie das Atelier verlassen hatten, schwiegen sie. Aber worüber sollten sie schon reden.

Beide fühlten die gleiche Leere und denselben Schmerz. Das Loch, das Abels Tod hinterlassen hatte, klaffte wie eine riesige Wunde genau im Herzen.

"Hättest du etwas dagegen, eine Gedenkfeier hier abzuhalten?" David durchschnitt die Stille und Kane hob träge den Kopf. Der Alkohol wirbelte bereits mächtig durch seinen Körper. Er sah seinen Sitznachbarn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

"Cincinnati ist weit weg, und auch wenn einige den Weg für die Beisetzung auf sich nehmen werden, so können doch nicht alle seine Freunde daran teilnehmen. Und die, die ihm gern die letzte Ehre erweisen würden", erklärte David gutmütig seinen Gedanken.

Kane fragte sich, in welchen Dimensionen David gerade dachte. Aber er hob nur schlicht die Schultern. Warum auch nicht. Mehr als eine Handvoll Personen würden in der Heimat auf der Beisetzung sowieso nicht dabei sein. Von Kanes Familie war niemand mehr übrig. Seine Tante, bei der die Brüder aufgewachsen waren, war selbst vor einigen Jahren gestorben und sonst hatten sie keine Verwandten mehr. Zumindest keine, auf die Kane Wert legte oder mit denen er noch in Kontakt stand.

"Das Atelier wäre am besten geeignet."

Kane nickte nur und kippte den Scotch auf Ex hinunter. Er verzog das Gesicht, als die Flüssigkeit brennend seine Speiseröhre hinab floss, aber schließlich ein wohliges Feuer in seinem Magen entfachte.

David betrachtete seinen Sitznachbarn. Es schien nicht der geeignetste Moment zu sein, mit ihm darüber zu reden. Er folgte Kanes Blick, der sich offenbar mehr für die attraktive Blondine interessierte, die in Begleitung ihrer Freundin zu Gast war.

Jeder ging mit Trauer anders um. David hatte ihn wahrscheinlich überfordert, also ließ er das Thema auf sich beruhen. Auch wenn es für ihn persönlich sehr wichtig war.

"Stehst du auf hell oder dunkel?", fragte Kane mit betäubter Zunge. David nippte an seinem Drink und lächelte ihn dann an. "Dunkel", antwortete er lächelnd und sah erneut zu dem Tisch, an dem die beiden Frauen saßen. "Also ist die hübsche Blonde für mich", stellte Kane fest. "Du kannst auch gern noch die andere haben", meinte David großzügig.

Kane wandte sich ihm zu und musterte ihn fragend, doch beließ es dabei. Stattdessen legte er Geld auf den Tresen und ging zu den beiden Damen hinüber.

David hingegen verbrachte den restlichen Abend mit seinem Bourbon und den Gedanken an seinen verstorbenen Freund.

Kane spielte mit dem Schlüsselbund in seiner Hand. Etwas unsicher stand er im Raum und sah sich erneut, wie am Vortag, in Abels Wohnung um.

Wo sollte er beginnen? Was sollte er mit den ganzen Möbeln tun?

Einerseits konnte er sich den privaten Sachen widmen und die Einrichtung versteigern. Andererseits hatte er etwas gegen den Gedanken, die Wohnung zu verändern.

Aber Fakt war, dass er sich von seinem Gehalt keine zwei Wohnungen leisten konnte. Zudem war da noch das Atelier.

Aufseufzend fiel Kane erneut auf die Couch. Sein Blick wurde von dem Gemälde erfasst, das ihn schon am Vorabend gefangen genommen hatte.

Sein Bruder war also ein Künstler gewesen. Und hatte männliche Akte gemalt.

Kane schüttelte den Kopf. Er erhob sich wieder und betrat das Schlafzimmer.

Vorsichtig sah er sich um.

Wo fing er am besten an? Irgendwie kam es ihm falsch vor, in Abels privaten Sachen zu schnüffeln.

Ihm kam der Gedanke, dass er David anrufen könnte. Er könnte ihm dabei helfen. Allein würde er das niemals schaffen.

Kane ging zurück in den Flur. Er hatte dort auf der Kommode ein Telefonbuch gesehen, also würde es wohl auch ein Adressbuch geben.

Er griff sich das Telefon und probierte als erstes den internen Speicher. Er hatte Glück, gleich die erste Nummer war David.

Nach kurzem Zögern und einem kritischen Blick auf die Uhr wählte er dennoch die angezeigte Nummer im Display.

Als er schon dachte, keiner würde sich melden, hob jemand am anderen Ende ab.

"Ja?" Davids Stimme war merkwürdig dünn, und er atmete abgehackt in den Hörer.

"Hier ist Kane", begann er langsam und bereute schon wieder seine Entscheidung.

"Entschuldige", meinte David gleich. "Es war nur irgendwie gerade gespenstisch, weil Abels Name im Display erschien."

Kane verzog das Gesicht. Dass er Trottel daran nicht gedacht hatte. "Ich wollte nur fragen, ob du Zeit hast. Ich müsste Abels Sachen ausräumen." Dass er dabei auch nicht unbedingt allein sein wollte, hielt er aber nicht für wichtig zu erwähnen.

"Sicher", sagte David nach einem Moment des Überlegens zu. "Ich bin in etwa einer halben Stunde da."

"Okay."

Kane legte auf und sparte sich das Danke vorerst auf. Bis der andere eintraf, konnte er erst einmal Kaffee machen.

Als David die Tür zu Abels Wohnung öffnete, hatte sich Kane noch keinen Zentimeter von seinem Platz auf der Couch wegbewegt, auf die er sich schließlich hatte fallen lassen. Jetzt sah er auf und David meinte, kurz Erleichterung in seinem Gesicht zu sehen.

"Tut mir leid, aber der Verkehr ist wieder mal die Hölle", erklärte David sein zu spät kommen mit einem kleinen Lächeln.

"Macht nichts", erwiderte Kane mit einem Achselzucken. Dennoch verspürte David plötzlich das Gefühl, diesen Mann in den Arm nehmen zu müssen. Er hatte mit Sicherheit nicht einmal eine Ahnung, wie hilflos er gerade wirkte. Doch David würde sich hüten, etwas derartiges auszusprechen. Jemand wie Kane würde das als Beleidigung auffassen. Nicht wie Abel. Auch in dieser Beziehung waren sie verschieden gewesen, das merkte er jetzt.

"Ich habe ein paar Kartons mitgebracht", teilte David mit und trat in den Hausflur hinaus, um die zusammengelegten Pappen hereinzuholen.

"Die werden wir wohl brauchen", meinte Kane tonlos und erhob sich, um ihm dabei zu helfen. "Ich nehme das Wohnzimmer", legte er gleich fest und verwies den anderen damit unausgesprochen ins Schlafzimmer.

"Ist gut." David betrachtete den breiten Rücken, doch zog sich dann schweigend in das andere Zimmer zurück. Dort atmete er tief durch. Der schwache Duft von Abels Parfüm hing noch in der Luft.

Er kannte die Stellen, an denen Abel seine Sachen aufbewahrte, die Kane lieber nicht sehen sollte und begann als erstes, diese auszuräumen.

Die Kondome und das Gleitgel verschwanden aus dem Nachttisch und die Magazine holte er unter dem Bett hervor. Der Karton mit dem Sexspielzeug wurde unbesehen mit Tape verschlossen. Und auch die letzten drei Fläschchen Poppers kamen in den Karton mit den anderen verräterischen Sachen.

David überlegte fieberhaft, ob es noch etwas in Abels Wohnung gab, das eine unangenehme Wahrheit über ihn enthüllen könnte, die er zu Lebzeiten vor seinem Bruder versteckt hielt. Richtig fand er es zwar nicht, aber immer wieder hatte Abel betont, wie wichtig es ihm war, dass sein Bruder nichts von seiner Homosexualität erfuhr, und diesen Wunsch musste David respektieren. Zumal Abel keinerlei Chance mehr hatte, sich zu erklären. Er sollte alles tun, damit Abels Bild vor Kane gewahrt blieb. Auch wenn es eine Lüge war.

Siedend heiß fiel ihm ein, dass im Unterschrank des Fernsehers auch eine Reihe Pornos zu finden war. Er hoffte nur, Kane hatte sie noch nicht entdeckt.

Um die Lage zu prüfen, nahm er den ersten Karton und durchkreuzte das Wohnzimmer. Doch Kane war gerade dabei, die Bücher aus Abels Regal zu räumen. David verzog das Gesicht. Auch darunter waren einige betreffende Romane. Doch Kane schien sich nicht für die Titel zu interessieren. Er nahm einen Stapel heraus und räumte ihn in den Karton.

Auf dem Rückweg nahm David den Schlüssel aus dem Schloss der Kommode, damit war die DVD-Sammlung vorerst unzugänglich, und ließ ihn in seiner Hosentasche verschwinden.

Kane hatte fast das Regal leergeräumt, als ihm ein bekannter Buchrücken ins Auge fiel. Schwer ließ er sich auf die Couch fallen und schlug die erste Seite auf. Er musste unwillkürlich lächeln.

Mit den Fingerspitzen strich er zärtlich über die schwarz-weiß Fotografie. Das erste Foto der beiden Brüder vor ihrem Elternhaus. Damals war Abel gerade mal zehn Tage alt gewesen und frisch aus dem Krankenhaus gekommen. Kane hielt seinen Bruder stolz im Arm.

Langsam blätterte er sich durch das Fotoalbum.

Aufführungen, Geburtstage, Ausflüge, Sportereignisse.

All das wurde festgehalten und Kane konnte verfolgen, wie aus seinem kleinen Bruder ein schlaksiger Teenager und ein Collegeabsolvent geworden war.

Wieder berührte er mit den Fingerspitzen ein Bild. Ein strahlendes Lächeln, das von Stolz sprach. In der dunklen Robe und seinem Abschluss in der Hand, hatte Abel noch so viel vor sich gehabt. Und jetzt, mit nicht einmal siebenundzwanzig Jahren war es einfach vorbei.

Einfach so.

Nur eine Sekunde Unaufmerksamkeit und es hatte Abels Leben gekostet.

Kane hatte den Wagen gesehen. Totalschaden.

Laut Obduktionsbericht war er sofort tot gewesen. Ein irgendwie, zumindest kleiner, tröstender Gedanke. So hatte Abel wenigstens nicht leiden müssen.

Und doch konnte sich Kane nicht erklären, wieso sein Bruder von der Straße abgekommen war. Es waren weder Reste von Alkohol noch von Drogen im Blut zu finden gewesen. An einen Sekundenschlaf, wie er im Bericht stand, wollte und konnte Kane nicht glauben. Auch wenn die Reifenspuren etwas anderes sagten.

Er biss so sehr die Zähne zusammen, dass seine Kieferknochen markant hervortraten. Mit unterschwelliger Wut schlug er das Album zu.

Warum hatte dieser Idiot nicht besser aufgepasst?

Verärgert warf er das Album in den Karton zu den anderen Büchern.

Durch den Türspalt konnte er David erkennen, der gerade Abels Kleiderschrank ausräumte. Ohne etwas zu sagen, verließ er die Wohnung.

David zuckte unter dem Knall, als die Tür ins Schloss geworfen wurde, zusammen. Verwundert betrat er das Wohnzimmer, doch Kane war verschwunden.

Er wägte ab, ob er ihm folgen sollte. Doch entschied er sich vorerst dagegen und nutzte die Gelegenheit, die einschlägigen Filme zu beseitigen.

Die Kälte des Steins, auf dem er saß, drang durch den festen Jeansstoff hindurch. Doch Kane war das egal.

Der erste Zug der angebrannten Zigarette erfüllte seine Lungen mit einer benötigten Menge Nikotin. Langsam blies er den blauen Dunst wieder aus.

Es gab ein reges Treiben auf der Straße vor dem Haus. Von der Treppe aus konnte Kane den Stadtverkehr beobachten. Geschäftig rannten die Menschen die Straße hoch und runter, Ampeln schalteten und regelten den zähfließenden Verkehr.

Er wünschte sich jetzt nach Cincinnati zurück. In seine Wohnung, sein geregeltes Leben.

Warum wurde diese Bürde ihm aufgehalst? Nun war er wirklich allein.

Plötzlich kam ihm der Gedanke an die bevorstehende Beerdigung. Übelkeit stieg in ihm hoch, wenn er an die Rede des Pfarrers dachte. Vor seinem geistigen Auge sah er sich den Gottesmann anspringen, um ihm dieses hohle Geschwätz auszuprügeln.

Er hatte vor langer Zeit aufgehört, an Gott zu glauben.

Nach einem weiteren Zug ließ Kane den Kopf hängen und schloss die Augen. Mit aller Gewalt versuchte er einfach nicht mehr daran zu denken, seinen Kopf frei und seine Emotionen wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Jemand schob sich zwischen ihn und die Sonne, er spürte den Schatten und fröstelte leicht. "Mein Beileid", meinte die Stimme, die unweigerlich zu dem Schatten gehören musste.

Kane hob träge den Kopf. Vor ihm stand ein junger Mann. In schwarz gekleidet, mit blonden Locken und grauen Augen. Er hatte ein trauriges Lächeln auf seinen feinen Lippen.

"Wer sind Sie?", fragte Kane nicht gerade freundlich nach und musterte sein Gegenüber abschätzig.

"Jona. Ich bin – war mit Abel befreundet", erklärte der junge Mann geduldig und ließ sich von der kalten Aura, die Kane ausstrahlte, nicht einschüchtern.

Es schien sich ja wie ein Lauffeuer zu verbreiten. Und Kane konnte sich schon denken, wer der Auslöser gewesen war.

"Ich wollte fragen, ob ich helfen kann", meinte Jona mit einem freundlichen Lächeln. Kane betrachtete ihn und erst jetzt fiel ihm auf, wie jung der andere aussah. Er schätzte ihn auf keine achtzehn.

Was hatte sein Bruder mit Minderjährigen zu schaffen?

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