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Freiheit

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Wo bin ich? Wie komme ich hierher?

Wie ein Vogel blicke ich im Vorbeifliegen auf eine eigenartige Welt. Obwohl es ein wunderlicher Ort zu sein scheint, beschließe ich nach einer weiteren Runde mich der Erde entgegenzustürzen!

Plötzlich finde ich mich auf dem Rasen sitzend wieder. Ich befinde mich auf einem hohen grasbewachsenen Hügel und ohne mich umzusehen weiß ich, was mich umgibt. Während eines Augenblicks, des kurzen Moments eines Herzschlages erfasse ich meine Umgebung. Es ist, als hätte meine Seele den Körper verlassen und sich auf Erkundungstour begeben.

Etwa hundert Meter unter mir, am Fuß des Hügels, beginnt ein herrlicher Strand, bestehend aus weiß-goldenem Sand. Daran schließt ein unendlicher Ozean. In seinen seichten Tiefen sind einzelne Felsen unterschiedlichster Größe und Form verstreut. Die Wellen branden dagegen und erzeugen das wohlklingendste Rauschen, das Wasser vollbringen kann.

Am Horizont ficht der strahlend hellblaue Himmel einen Kampf gegen das tiefe, unergründliche Blau der See. Kaum Wolken sind vorzufinden, lediglich ein kleines Wölkchen stellt sich den Strahlen der Mittagssonne entgegen und verliert langsam, aber sicher.

Auf einmal falle ich vom Himmel in einen Wald, der so dicht ist, dass nur wenig Licht einfällt. Zwar ist der Wald etwas düster, doch die Dunkelheit und Wildheit ist beruhigend, alles ist unberührt.

Ich schreite aus dem Wald heraus und sehe mich selbst da sitzen. Langsam trete ich näher an diesen Körper, der mir den Rücken zugewandt hat und der ich bin. Erneut bin ich eins mit mir. Der geheimnisvolle Moment ist vorbei. Ich spüre die sanfte Wärme der Sonne, weder übermäßig heiß noch richtig wärmend. Wie in Trance schließe ich meine Augen und atme tief ein. Die Gerüche von taufrischem Gras, Blumen, Kräutern und auch von Meersalz vermischen sich in meiner Nase, und doch kann ich sie einzeln wahrnehmen. In meinen Ohren höre ich das Schlagen der Wellen. Ohne es zu sehen, weiß ich, dass gerade eine Welle gegen die Felsen schlägt - denn das Meer scheint zu mir zu sprechen.

»Leg' dich hin. Hab' keine Angst.«

Ungläubig und etwas überrascht offne ich meine Lider, doch tue ich, was mir gesagt wurde.

Das Gras fühlt sich so weich an, ich streiche mit der Handfläche meiner rechten Hand darüber, um mich zu überzeugen, dass es echt ist.

Ein Windzug durchfährt das Land. Er ist sanft. Ich höre ihn in mein Ohr flüstern.

»Hier bist du sicher. Keiner kann dir hier schaden.«

Das Rascheln der Blätter im Wind dringt vom Wald zu mir vor.

»Schlaf! Bald ist es vorbei und dein Wunsch wird erfüllt.«

Auch die Grashalme wiegen sich in der Luft und auch sie scheinen mir etwas mitteilen zu wollen.

»Schließe die Augen und atme noch einmal tief durch. Bald bist du frei!«

Gesagt, getan! Während ich einatme, scheint die Zeit still zu stehen. Erneut werde ich von vielen Sinneseindrücken dieser wundervollen Welt überschwemmt. Ich höre das rhythmische Klopfen meines Herzens. Eine unbekannte Wärme steigt in mir auf und fühlt sich so wohlwollend an. Alle Gefühle, die ich nie erleben konnte oder durfte, alle Wünsche, die ich im Herzen verschlossen hielt, dringen heraus und betäuben mich auf phantastische Weise. Eine einsame Träne entflieht meinem linken Auge. Sie ist warm und nur langsam rinnt sie mein Gesicht hinunter, als wollte sie mir noch eine Weile Gesellschaft leisten.

Langsam atme ich aus und denke den allerletzten Gedanken.

»Ich bin frei! Bin wie jeder andere! Bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen!«

DUNKEL!!!

Nachwort

Etwas (sehr) kurz geraten und melancholisch! Ich weiß!

Diese Kurzstory ist deshalb nur zum Teil erfunden, weil es einer meiner selbst erlebten Träume ist. Ich hatte den Traum tatsächlich vor einigen Jahren, als ich herausfand, dass ich auf Jungs stehe. Es war unheimlich real, wie Träume es selten sind und spiegelte mein damalige Situation wieder. Ich wollte nicht anders sein, wollte »normal« lieben dürfen ohne Angst, was Freunde und Familie über mich denken. Ich war allein, hatte nicht mal jemanden, mit dem ich darüber reden konnte. Dieser Traum war mir häufig eine Zuflucht, manchmal auch ein Wunsch - einfach die Augen schließen und alles ist Vergangenheit!

Ich habe dies nun endlich niedergeschrieben, weil es da draußen sicher viele Jungs gibt, denen es so ähnlich geht oder ging wie mir damals. Doch man sollte nicht aufgeben, es gibt immer jemanden, der zuhört, auch wenn man gänzlich vom Gegenteil überzeugt ist. Es geht immer weiter!

Passt auf euch auf und bleibt euch selbst treu.

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