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Zuckersüß und zum Dahinschmelzen
Teil 5 - Bonusstory - David
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Informationen
- Story: Zuckersüß und zum Dahinschmelzen
- Autor: Sajan
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Lovestory
Da will ich eigentlich nur mein Baby besuchen und nach ihm sehen, als auf einmal dieser Typ vor mir steht und mich mit einem Blick ansieht, den ich zu Anfang nicht wirklich deuten konnte. Vielleicht war es das kurze Zwinkern in meine unteren Regionen, oder doch das schiefe Lächeln, welches mich dann davon überzeugt hatte, dass er eindeutig sexuelles Interesse an mir hat. Heiliger Mist. Und dann ist der Typ auch noch so sexy, dass ich beinahe meine Mission hier vergessen hätte.
Tja, und jetzt liege ich hier. In diesem riesigen Loft mit den hohen Decken und den großen Fenstern. Neben mir Evan. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir füreinander bestimmt sind. Nicht im romantischen Sinne natürlich. Nein, das ist weder sein, noch mein Ding. Wir beide stehen auf schnelle Nümmerchen ohne Verpflichtungen.
Schade, dass ich schon gehen muss, aber die Familie hat nun einmal Vorrang. Sowieso ist dieses gemeinsame Aufwachen einfach zu intim.
Etwas verkatert stehe ich auf und wuschle mir durchs Haar und reibe mir über die leicht geröteten Handgelenke. Das Fesselspielchen gestern war wirklich nett. Ich stehe scheinbar doch ein bisschen darauf, dominiert zu werden. Das wusste ich bisher nicht. Na ja, man entdeckt ja täglich neue Dinge, die einem entweder gefallen oder eben nicht.
Ich muss an Feli denken. Mein Baby hat es also endlich verstanden. Mein Bruder Enzo, würde seinen Sohn definitiv nach einem Outing zum Teufel schicken. Enzo hat sie einfach nicht mehr alle. Er hat eindeutig die Psyche seines Sohnes auf dem Gewissen. Feli ist dennoch zu einem wundervollen Kerl herangewachsen, aber dass etwas nicht mit ihm stimmt, hat sich schon früher herauskristallisiert. Ich glaube auch, dass Prügel, harte Strafen und Liebesentzug, sowie invalidierendes, elterliches Verhalten, langfristige Schäden bei einem Kind hinterlassen. Feli durfte nie so sein, wie er war. Am liebsten wäre es seinen Eltern gewesen, wenn er einfach unsichtbar gewesen wäre. Quasi nicht existent. Er sollte immerzu still sein, brav das tun, was von ihm verlangt wurde, nicht sprechen, sich nicht an Konversationen beteiligen und sich unauffällig verhalten.
Ich muss etwas darüber schmunzeln. Feli ist genauso ein hübsches Kerlchen, wie ich, also hat sich das mit dem „unauffälligen Verhalten“ erledigt. Wir fallen auf. Ob wir das nun wollen oder nicht.
Wenigstens hat Feli es endlich geschafft, hier ein neues Zuhause zu finden. Ich mag die Menschen mit denen er sich umgibt, auch wenn ich mir bei seiner Flamme noch nicht so ganz sicher bin. Mein erster Eindruck war eher, dass dieser Kerl Feli noch ganz schön wehtun würde, aufgrund der eigenen Unentschlossenheit.
Ich ziehe mir gerade mein Shirt über, als ich auf einmal das Rascheln hinter mir vernehme.
„Hey, ...willst du schon gehen?“ werde ich von dem wohl schönsten Mann dieser verrückten Welt gefragt. Dieser Körper, ...einfach alles an ihm! Wahnsinn!
„Unbedingt.“, antworte ich und wundere mich zeitgleich über diese Frage. Er richtet sich langsam auf.
„Perfekt. So muss ich dich nicht selbst aus der Bude werfen“ grinst er und hätte dabei nicht hübscher aussehen können. Ich mag sein freches Grinsen.
„Keine Sorgen. Die Fronten sind eindeutig geklärt.“
Ich zwinkere ihm noch zu ehe ich das Zimmer verlasse.
Draußen muss ich mich erst einmal wieder zurecht finden. Ich bin gestern mit dem Taxi hierher gefahren. Na hoffentlich steht mein Bike noch vor dem Pub.
Allmählich kommen die Erinnerungen zurück. Ich muss vermutlich nach links. Ein kleiner Spaziergang würde mir jetzt auch richtig gut tun. Der typische „Walk of Shame“, nachdem man eine heiße Nacht in unbekannter Gegend verbracht hatte und dann den Weg nachhause antritt. Natürlich früh am Morgen.
Ein Mädel kommt mir entgegen. Die Haare zerzaust und ihre roten High-Heels in der Hand, weicht sie meinem Lächeln etwas aus. Ich weiß nicht, warum man sich dafür schämen sollte. Ich bin froh, dass ich zu der Ehre kam, eine schöne Nacht mit einer anderen Person zu verbringen. Das dürfen die anderen durchaus auch anhand meiner verrückten Frisur und dem müden Blick erkennen. In meinem Fall dürften zusätzliche blaue Flecken, leichte Bisswunden und Kratzspuren zu sehen sein. Hm, ich stehe einfach drauf. Das, gestern, war mehr, als ich mir von so einem schnieken Kerl erhofft hätte. Evan geht ziemlich offen mit dem Thema Sexualität um und ist äußerst kreativ im Bett. Himmel, er hat mich gestern Dinge spüren lassen, die ich garantiert so schnell nicht mehr vergesse. Wir sind eindeutig kompatibel in der Kiste. Hm, wäre eigentlich eine Wiederholung wert, aber das sollte nicht sein. Dieses sexuelle Abenteuer behalte ich einfach so toll in Erinnerung, wie es auch war.
Die Sonne scheint. Was für ein schöner Tag. Ich hoffe, dass Feli nicht tatenlos aufgegeben hat. Verständlich wäre es und irgendwie bewegt man sich ja auch in einer Art Grauzone, zwischen dem Bedürfnis nicht einfach alles hinzuschmeißen und dem Anstand, den Willen des Anderen zu respektieren. Feli wird schon das Richtige tun. Ich sollte ihn vielleicht mal anrufen.
„Nein!“, fluche ich, als ich nach meinem Handy, in diversen Taschen suche und nicht fündig werde. Ich muss es bei Evan vergessen haben.
„Nö! Mein Abgang war so cool!“ protestiere ich. Und werde natürlich direkt von einem älteren Herren angestarrt, der mich soeben passiert.
Ich lächle nur entschuldigend.
Das kann nicht sein. Jetzt muss ich wirklich wieder zurück. Schöner Mist.
Ich klingle und es dauert einen Moment, bis er auf dem langen Balkon mit der gläsernen Front, auftaucht und zu mir herunter grinst.
„Hast du was vergessen, Onkel David?“, fragt er mich.
„Sieht so aus. Hast du es gefunden?“
Ich muss mir mit der Hand die Augen von der Sonne abschirmen um ihn zu erkennen. Hm, lecker. Er hat lediglich einen schwarzen Morgenmantel an. An diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen.
„Dein Handy?“
„Nein, meinen Verstand. Du bist echt heiß. Hat dir das schon mal jemand gesagt?“
Er lacht leise.
„Oh Mann, du bist verrückt. Komm rein.“
„Nein, du kannst es mir auch einfach runter werfen.“
Er mustert mich fragend.
„Wieso?“
„Weil ich meinen super Abgang nicht ruinieren will.“
Jetzt lehnt er sich etwas über das Geländer und wirkt etwas nachdenklich.
„Du kannst auch auf einen Kaffee bleiben.“, höre ich ihn plötzlich sagen. Ist ja seltsam. Gestern hatte er mir noch sehr deutlich mitgeteilt, dass er genau das nicht wollte.
„Ich dachte, dass du das nicht möchtest.“
„Da wusste ich auch noch nicht, was mich im Bett erwartet.“
„Das höre ich gern.“
„Also? Kommst du nochmal hoch?“
Ich überlege kurz.
„Na gut, aber ich muss zuerst Feli anrufen.“
„Mach was du willst.“
„ ...hab ich doch schon gesagt! Kümmere dich gefälligst darum! Ich bin heute nicht zu erreichen!“
Ist gar nicht so übel hier, auch wenn mir die Nasenspitze juckt und meine Hände noch immer am Bett festgebunden sind.
Ich beobachte Evan, der natürlich mittendrin einen „wichtigen Anruf“ bekommen hatte. Er ist echt sexy. Vor allem, wenn er lediglich in diesen dunklen Shorts im Zimmer auf und ab läuft. Dieser Hintern ist legendär. Er treibt eindeutig viel Sport.
„Gut, dann leite mich weiter.“, fordert er, und plötzlich kommt er wieder zu mir ins Bett, setzt sich auf mich und streichelt mir über den nackten Oberkörper.
„Ah, hallo Herr Fostermann. Sie wollten sich noch einmal bezüglich des Kostenrisikos informieren lassen?“
Er telefoniert wohl mit einem Mandanten. Das sollte mich nicht so scharf machen. Oder? Vielleicht sind es aber auch die Augen, die mich gerade fixieren und das perfekte Lächeln.
Während er dem Typen am Telefon irgendwas erzählt und dabei ziemlich hohe Summen nennt, deute ich mit einem kurzen Blick auf meine Hände.
Langsam löst er die Fesseln, ohne sich von mir weiter ablenken zu lassen. Das ist meine Chance. Vorsichtig ringe ich ihn auf die Matratze und küsse seinen Hals.
„Hm, ja..., so sieht es aus. Allerdings sind Sie in guten Händen. Wichtig ist nur, dass Ihnen das bewusst sein sollte..., redet er einfach weiter, während ich meine Küsse etwas weiter unten fortsetze. Ich glaube dass ich selten so verrückt nach einer Person war. Ich liebe diesen Körper einfach.
Kurz sehe ich nochmal zu ihm auf, bevor ich seine Shorts ein Stück herunter ziehe. Er sieht mich nur herausfordernd an. Ist das heiß! Ich raste aus! Wie verrückt ist dieser Typ bitte? Da telefoniert er mit einem Mandanten und lässt mich währenddessen einfach mein Ding durchziehen.
Seine Selbstbeherrschung wird eindeutig ausgereizt. Immer wieder beobachte ich, wie er den Kopf in den Nacken wirft und die Zähne fest zusammenbeißt, während ich meine Zunge zum Einsatz bringe.
„...treffen wir uns morgen um alles Weitere zu besprechen. Bis dann, Herr Fostermann“, verabschiedet er sich und wirft das Handy einfach weg um mich direkt zu sich nach oben zu ziehen.
„Du böser, böser Junge.“, schimpft er mich mit seinem fiesen Grinsen. Ich will ihn küssen, doch das lässt er nicht zu.
„Nein. Du musst bestraft werden.“, kündigt er an und drängt mich in die Matratze zurück, wo ich mich auch schon wieder ans Bett fesseln lasse.
„Was kommt jetzt?, frage ich ihn, ziemlich angetan von dem Anblick.
„Das verrate ich dir nicht.“
Mit einem Mal werden mir auch noch die Augen verbunden. Verdammter Mist. Ich hatte vor Jahren mal eine Affäre mit einer ziemlich dominanten Frau, aber die hat mich längst nicht so intensive Lust spüren lassen, wie er hier.
„Wenn du kommst, wirst du das bereuen.“, droht er mir flüsternd und verursacht eine wohlige Gänsehaut an meinem gesamten Körper. Alleine durch diese Aussage, hätte ich meinen Höhepunkt erreichen können. Evan ist unglaublich.
Völlig fertig steige ich aus der Dusche. Evan mustert mich frechen Blickes und reicht mir nur zögerlich das Handtuch.
„Gut, dass du nochmal hochgekommen bist. Ich hätte sonst mein neues Spielzeug an jemand anderen ausprobieren müssen.“, höre ich ihn sagen.
„Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung. Aber jetzt sollte ich wirklich mal bei Feli anrufen.“
Er seufzt genervt.
„Feli treibt es vermutlich gerade mit seinem Traumprinzen.“, stöhnt er ziemlich entnervt.
„Das wäre schön. Ich hoffe wirklich, dass das noch was wird. Wäre echt mies, wenn Felis erste große Liebe in die Hose ginge.“
„Das Dickerchen sollte sich wirklich so einen Gaumenschmaus wie deinen Neffen, nicht entgehen lassen.“
„Dickerchen?“
„Fin, ja.“
„Der ist doch nicht dick.“, widerspreche ich und erinnere mich an den hübschen, blonden Kerl mit dem etwas finsteren Blick.
„Und wie. Er war mal richtig heiß, aber scheinbar hat er die Trennung nicht wirklich verkraftet und dabei hat er mich verlassen.“
Ich halte kurz inne. Hatte Feli eventuell vergessen zu erwähnen, dass sein Schnucki Evans Exfreund ist?
„Schau nicht so. Ich kann es mir ja selbst nicht mehr erklären. Keine Ahnung, was ich an ihm gefunden hatte.“
Arrogant ist er schon ein bisschen, aber irgendwie mag ich das. Es ist vermutlich das Verlangen, den Menschen hinter dieser Fassade zu erforschen.
„Ist das denn in Ordnung für dich?“ ,will ich von ihm wissen.
„Das mit Feli und Fin? Hm, Fin ist mir egal. Nur um Feli war es ein bisschen schade, wobei ich ja jetzt dich habe. Feli wäre mir eh viel zu brav. Mit dir kann ich all meine schmutzigen Fantasien ausleben.“
Er zieht mich an sich heran und küsst mich. Ich mag das wirklich, auch wenn ich weiß, dass er lügt. Dieser Fin ist ihm nicht egal. Das haben mir seine hübschen Augen verraten.
Ich sitze in der Sonne, auf dem großen Balkon. Irgendwie ist es echt angenehm nur in Unterwäsche vor mir her zu brutzeln. Ich könnte mich wirklich an diesen Lifestyle gewöhnen, aber mein Schuldenberg ist so gigantisch, dass ich jetzt sogar meine geliebte Bar verkaufen musste. Tja, so ist das eben, wenn man sich ins Glücksspiel flüchtet. Das Casino war einfach zu nah dran.
Feli will einfach nicht ans Handy gehen und langsam mache ich mir auch ein wenig Sorgen. Etwas gedankenverloren, greife ich nach der Hand neben mir.
„Bleibst du eigentlich zum Essen?“, will er plötzlich von mir wissen und zieht die teure Sonnenbrille etwas nach unten um mich direkt anzusehen.
„Ich sollte mich wirklich auf die Suche nach Feli machen. Irgendwie ist das seltsam, dass er sich nicht meldet.“
„Oh Mann, David. Bitte. Er ist doch alt genug.“
„Du kennst ihn nicht. Ich will einfach nicht, dass er traurig ist.“
Jetzt lehnt er sich etwas nach vorn.
„Diese nette Seite an dir ist mir ein bischen suspekt.“
„Ich bin nett. Vor allem zu den Menschen die mir etwas bedeuten. Solltest du auch mal ausprobieren.“, scherze ich, wobei da auch ein wenig Ernst dahinter steckt.
„Das bringt doch nichts. Am Ende hauen sie doch eh alle wieder ab, sobald etwas Besseres kommt.“ höre ich ihn plötzlich ziemlich ernst sagen. Das überrascht ihn wohl selbst, sodass er schnell wieder die Sonnenbrille nach oben schiebt und sich zurücklehnt.
„Klingt für mich nach einem gebrochenen Herzen.“ stichle ich, woraufhin er seine Hand ruckartig von meiner nimmt.
„Unsinn.“
„Lass mich raten. Weil ich dir jetzt zu nahe gekommen bin, willst du, dass ich gehe, oder?“
Er sieht zu mir.
„Du darfst gerne gehen, wenn du weiterhin so einen Schwachsinn von dir gibst.“
„Wenn du das möchtest, dann gehe ich natürlich.“
Ich stehe auf und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.
„Aber wenn du willst, dass ich bleibe, dann wirst du mich auch nicht mehr so schnell los.“ flüstere ich ihm noch zu, ehe ich wieder nach drin gehe.
„David! Warte mal!“
Ich muss schmunzeln, unterdrücke es aber, als ich mich wieder zu ihm umdrehe. Er steht in der Tür.
„Ich weiß, dass du mich manipulierst, aber Tatsache ist, dass ich...“
Er sucht wohl noch nach den richtigen Worten.
„...ich hab einfach keine Lust auf ...tiefsinnige Gespräche und so. Das hat mich schon damals mit Fin genervt und der konnte wirklich kontinuierlich über so einen Dreck reden.“
„Ist das so? Dann wären Feli und er ja wirklich bestens füreinander bestimmt.“
Ich provoziere ihn bewusst.
„Kann schon sein. Ist doch auch egal. Jetzt geht es ja nicht um die Beiden.“
„Sondern?“
„Um...uns. Bäh, ist das ekelhaft kitschig.“
„Du bist süß. Also, was willst du?“
Er schüttelt den Kopf.
„Vergiss es. Geh einfach. Ich hab keine Zeit für so was.“
Ich lächle leicht und gehe auf ihn zu um ihn nochmal zu küssen.
„Ist wohl auch besser so. Bis dann, Evan.“
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