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Geheime Liebe

Teil 2

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Derweil stand ein äußerst nervöser Antonio Perla in seiner Restaurantküche. Gerade hatte er eine ganze Form mit halbfertigem Tiramisu entsorgen müssen, weil ihm erst als er zum Kakao gegriffen hatte, aufgefallen war, dass er statt Zucker Salz verwendet hatte. Was war er froh gewesen, dass gerade keiner seiner Angestellten im Raum war, so dass er ein bisschen Luft ablassen konnte, indem er vor sich hinschimpfte. Wie hatte ihm das nur passieren können? Er war doch nun wahrlich kein Anfänger mehr. Dabei lief ihm die Zeit davon. Wenn das so weiterging, wurde das nichts mit seinem Plan, wenigstens kurz zusammen mit Gian was zu trinken. Dass auch ausgerechnet an diesem Abend das Restaurant gerammelt voll sein musste. Es war wohl doch keine so gute Idee gewesen, Gian für den Abend einzuladen, aber er hatte die Einladung ausgesprochen gehabt, ohne auch nur einen Moment lang nachzudenken. Wenn man es genau nahm, hatte sich sein Gehirn direkt als er Gian in der Tür erblickte verabschiedet. Er wusste nur noch, dass er jede Menge geredet hatte, wahrscheinlich mehr als für ihn gut war. Hoffentlich hatte Gian nicht gemerkt, dass er nicht so gut Deutsch konnte. Viel gesagt hatte er ja nicht gerade...wie denn auch, soviel wie er von sich gegeben hatte. Wenn dieses verfluchte Firmenjubiläum nicht gewesen wäre, für das er noch so zahlreiche Gerichte hatte vorbereiten müssen, hätte er sich vielleicht einen Moment länger mit ihm unterhalten können. Er hatte sich fast zwingen müssen, ihn aus der Küche zu schmeißen. Aber zum einen hatte er mit Sicherheit selbst Termine und zum anderen...wie hätte er sich konzentrieren sollen, wenn er geblieben wäre? Er schaffte es ja jetzt noch nicht mal, obwohl er schon seit Stunden weg war. Wo sollte das nur enden? Aber wie sollte er diese braunen Augen, die durch eine leicht blau getönte Brille blickten nur vergessen? Und dieses süße Grübchen erst, das man nur sah, wenn er lachte? Wenn ihm früher mal einer erzählt hätte, dass er sich in einen Brillenträger vergucken würde, den er zudem eigentlich nur aus den Erzählungen seines Bruders und von Fotos her kannte, hätte er das mit einem Lachen abgetan, aber jetzt, wo er ihm persönlich gegenüber gestanden hatte, konnte er es nicht mehr leugnen, dass ihn dieser Mann interessierte. Seinem Bruder Luigi war der junge Mann anscheinend auch sehr ans Herz gewachsen, so oft wie er von ihm sprach, wenn sie miteinander telefonierten oder sie sich – was selten genug vorkam – trafen. Er war auch bis zuletzt das Gefühl nicht los geworden, dass sein Bruder ihn mit Gian verkuppeln wollte. Apropos Gian...er hatte ihn einfach so genannt...Was war, wenn ihm das gar nicht recht war? Nur weil sein Bruder ihn so hatte nennen dürfen, musste das ja nicht automatisch auch für ihn gelten, oder? Aber wie hätte er ihn sonst ansprechen sollen? Johannes passte mal so gar nicht zu ihm. Dass er so hieß, wusste er auch nur, weil ihm sein Bruder mal einen Zeitungsartikel gezeigt hatte. Worum es darin ging, hatte er vergessen. Sein Bruder hatte wohl auch nur die Hälfte verstanden und er hatte es damals erst gar nicht versucht, weil er zu diesem Zeitpunkt kaum ein Wort Deutsch konnte. Er würde ihn auf jeden Fall nachher drauf ansprechen...sofern er denn jemals aus der Küche raus kam, dachte er seufzend.

Inzwischen war es schon 20.15 Uhr und er war noch lange nicht fertig mit allen Gerichten. Wenigstens hatte er tatkräftige Hilfe durch seine Küchencrew. Es war schon erstaunlich, in welch kurzer Zeit sie es geschafft hatten, ihre Arbeitsweise so aufeinander abzustimmen, dass sie Hand in Hand arbeiteten. Teilweise reichten kurze Gesten und der andere wusste sofort, was er machen oder herbeischaffen musste. Vielleicht lag es auch daran, dass er und sein Bruder sich von ihrer Arbeitsweise her sehr ähnlich waren.

Der Gedanke an Luigi stimmte ihn traurig. Mit Luigi hatte ihn immer ein bisschen mehr verbunden wie mit seinen anderen Brüdern. Ihm hatte er Sachen anvertrauen können, die er sonst niemandem erzählen konnte. Bei Luigi war er sich immer sicher gewesen, dass er es für sich behielt, wenn er ihn darum bat. Und nun war er tot. Nie wieder würde er zusammen mit ihm im Garten ihrer Eltern sitzen und über Gott und die Welt sprechen. Es war so endgültig. Als er von dem Unfalltod seines Bruders erfahren hatte, hatte er es erst nicht glauben können, dass er wirklich tot sein sollte. Das konnte doch nicht sein, hatte er sich immer wieder gesagt. Er war doch noch so jung...

Die Trauerfreier hatte ihn sehr mitgekommen. Die ganzen Verwandten und Freunde, die zusammengekommen waren, um seinem Bruder die letzte Ehre zu erweisen...Irgendwann war es ihm zu viel geworden und er hatte den Saal verlassen, in dem man sich nach der eigentlichen Beerdigung zusammengefunden hatte. Er war zum Grab gelaufen und hatte zugesehen, wie die Arbeiter das Grab mit Erde füllten. Den Regen, der bald darauf eingesetzt hatte, hatte er nur am Rande wahrgenommen. Erst als er vor Kälte zitterte, war er zu seinem Auto gegangen und hatte sich hinters Steuer gesetzt. Losgefahren war er jedoch nicht. Er wäre wohl auch nie heil zu Hause angekommen. Der Taxifahrer hatte zwar ein wenig die Nase gerümpft, ihn dann aber doch mitgenommen.

Eine Woche später hatte ihm dann seine Schwägerin einen Brief übergeben. Er war von seinem Bruder gewesen. Als hätte er es geahnt, dass er bald sterben würde, hatte er ihn – wenn das Datum stimmte – nur rund einen Monat vor seinem Tod geschrieben. Allein der Gedanke daran trieb ihm schon wieder die Tränen in die Augen. Ohne den Brief wäre er wahrscheinlich nicht hier, sondern würde weiter irgendwo anders in einer anonymen Küche stehen. Es war sozusagen der letzte Wunsch seines Bruders gewesen, dass er nach Münster zog und in das Pachtverhältnis eintrat. Er hatte ihn auch gebeten, sich ein wenig um seine Frau und seine beiden Kinder zu kümmern.

Die Entscheidung, ihm diesen Wunsch zu erfüllen, hatte ihn nur ein paar Minuten gekostet. Im Moment wohnte er noch mit den dreien zusammen in dem kleinen Haus, aber auf Dauer würde er sich wohl doch etwas Eigenes suchen müssen. Es war einfach nicht genug Platz und seine Schwägerin machte nicht den Eindruck, dass sie es ohne ihren Mann nicht schaffen würde. Bereits nach kurzer Zeit hatte sie ihr Leben wieder fest im Griff und meisterte den Alltag. Kinder und Job unter einen Hut zu bekommen war schon vor dem Tod ihres Mannes kein Problem für sie gewesen. Sie hatte genügend Bekannte und Freunde, die zur Not als Babysitter einspringen konnten. Viele hatten selbst Kinder und da fielen zwei Kinder mehr oder weniger kaum ins Gewicht. Er bewunderte seine Schwägerin, wie sie das alles schaffte, ohne dass ihre Kinder zu kurz kamen, jedenfalls meistens. Eine Stunde am Tag war immer für die Kinder reserviert, die sie nur in besonderen Fällen ausfallen ließ. Manchmal fragte er sich wirklich, wie sie das alles schaffte und dabei auch noch stets gut gelaunt war. Eines Abends, als sie bei einer guten Flasche Wein zusammengesessen hatten, hatte er sie danach gefragt und sie hatte nur gelächelt und ihm geantwortet: „Er hilft mir dabei.“ Er – das war Luigi. Sie war sich sicher, dass er oben im Himmel auf einer Wolke saß und auf sie aufpasste. Er war nie wirklich gläubig gewesen, aber diese Vorstellung war einfach schön. Und wenn es ihr half...

Er hatte eine ganze Weile gebraucht, um halbwegs über den Tod seines Bruders hinweg zu kommen, aber inzwischen war er in der Lage, an ihn zu denken, ohne an den schrecklichen Unfall zu denken. Ihm fielen wieder die schönen Dinge ein, die er mit ihm erlebt hatte, die langen Gespräche, die sie geführt hatten, die vielen Kleinigkeiten, die seinen Bruder ausgemacht hatten.

Vielleicht würde der Wunsch seines Bruders ja doch noch Wirklichkeit. Oft genug hatte er ihn auf Gian angesprochen. GIAN. Oh Mist. Jetzt war es schon halb neun, er war sicher schon da und er war lange noch nicht fertig. Sofort kribbelte es wieder in seinem Bauch und sein Herz schlug einen Takt schneller. Hoffentlich hatte er es sich nicht anders überlegt oder ihm war etwas dazwischen gekommen...

Bevor er das Restaurant betreten hatte, hatte er noch einmal tief durchgeatmet, um sich so wenigstens ein bisschen zu beruhigen. Viel gebracht hatte es jedoch nicht. Sein Herz schlug immer noch viel zu schnell und er hatte ein sehr komisches Gefühl im Bauch. Noch nicht einmal seine Hände konnte er ruhig halten, so nervös war er. Wenn nicht noch andere Gäste gekommen wären, hätte er sicherlich noch länger vor der Tür gestanden oder wäre im Zweifelsfall sogar wieder abgehauen.

Im Gastraum angekommen hatte er zunächst einmal seine Brille reinigen müssen, die durch den Temperaturwechsel ganz beschlagen war. In diesem Moment hatte er bereut, nicht doch seine Kontaktlinsen eingesetzt zu haben. Aber wahrscheinlich hätte er diese in seinem Zustand eh nie reinbekommen. Ihm fehlte sowieso die Routine und er brauchte jedes Mal mehrere Anläufe bis er sie wirklich drin hatte.

Als er wieder klare Sicht hatte stand er vor dem nächsten Problem: wohin sollte er sich setzen? Es waren nur noch wenige Tische frei. Da er sich an einem größeren Tisch sehr verloren vorgekommen wäre, blieb eigentlich nur ein Tisch übrig, der in der Nähe der Verbindungstür zur Küche stand. Eine ihm unbekannte Kellnerin fragte ihn, kaum dass er Platz genommen hatte, nach seinen Wünschen. Am liebsten hätte er ein Glas Rotwein getrunken, um seine Nerven etwas zu beruhigen, aber da er noch mit dem Auto nach Hause fahren wollte, ging das schlecht. Ein Wasser würde es auch tun müssen. Er war ein bisschen stolz auf sich, dass er es geschafft hatte – zumindest in seinen Augen – die Kellnerin recht souverän zu bitten, Toni Bescheid zu sagen, dass er da war. Einfach in die Küche gehen wollte er nicht. Immerhin kannten sie sich noch nicht einmal einen Tag lang. Bei seinem Bruder hätte er da nicht lange überlegt. Die Kellnerin hatte zwar gestutzt, aber dennoch freundlich zugesagt, Herrn Perla zu informieren. Offensichtlich wusste sie nichts von der Einladung. Hoffentlich hatte Toni ihn nicht auch vergessen... Sofort machte sich wieder seine Nervosität bemerkbar. Zum Glück brachte die Kellnerin nicht nur das Wasser mit, sondern auch die frohe Botschaft, dass Herr Perla in wenigen Minuten bei ihm sein würde. Er habe sie gebeten, ihm seine Entschuldigung zu überbringen und er möge doch schon bestellen, er sei eingeladen.

Die Kellnerin guckte zwar etwas komisch, als er nur einen Salat bestellte, aber mehr würde er eh nicht runter bekommen, fürchtete er. Und er wollte es Toni nicht antun, einen vollen Teller zurückgehen zu lassen. Während er auf seinen Salat wartete versuchte er seine Nervosität in den Griff zu bekommen, was gar nicht so einfach war, zumal er feststellen musste, dass seine Hände immer noch etwas zitterten und er dadurch fast sein Wasserglas umgekippt hätte.

Toni erging es derweil nicht gerade viel besser. Aber durch die jahrelange Routine hatte er sich wenigstens halbwegs im Griff. Einmal hätte er zwar fast wieder Zucker und Salz verwechselt, aber Claudio hatte ihn noch rechtzeitig darauf hingewiesen. Er war es dann auch gewesen, der ihn mit der Bemerkung, dass er den Rest auch alleine schaffe, fast aus der Küche geschmissen hatte. In einem anderen Restaurant hätte er für diese Aktion sicherlich die Kündigung bekommen, aber nicht bei Antonio Perla. Claudio war nicht nur ein Angestellter. Für ihn gehörte er quasi zur Familie. Sein Bruder Luigi hatte immer große Stücke auf ihn gehalten, zu Recht, wie er in der letzten Zeit festgestellt hatte. Schon bei seinen Besuchen bei seinem Bruder hatte er sich mit Claudio gut verstanden und durch die enge Zusammenarbeit waren sie sich eher noch näher gekommen, wenn das überhaupt ging. Anfangs hatte er Angst gehabt, dass Claudio sich womöglich übergangen fühlte, weil sein Bruder ihn gebeten hatte, das Restaurant weiterzuführen und er weiter nur der Beikoch bleiben würde, aber dem war zum Glück nicht so. Aber wenn das Geschäft in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin so gut lief, dann würde er Claudio befördern und ihm vielleicht sogar eine Partnerschaft anbieten. Auf Dauer war die Arbeit eh nicht alleine zu schaffen, zumal er darüber nachdachte, nicht nur einen Lieferservice anzubieten, sondern das Angebot auf größere Veranstaltungen auszuweiten.

Erst hatte er sich komplett umziehen wollen, aber das hätte zum einen noch länger gedauert und zum anderen empfand er seine „Zivilkleidung“ - Jeans und Pullover – als ein bisschen unpassend. Wenigstens die dreckige Schürze hatte er abgelegt und sich eine neue Jacke angezogen. Seine Gäste mussten ja nicht gerade mitbekommen, dass er beim Kochen auch mal Spritzer abbekam und Gian wollte er sich auch nur von seiner besten Seite zeigen. Ein Blick auf seine Uhr sagte ihm, dass er ihn bereits eine halbe Stunde warten ließ. Unpünktlichkeit war sonst überhaupt nicht seine Art, aber in seinem Job ließ sich das nicht immer vermeiden. Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Einmal tief Luft holen und dann ab durch die Tür...

Als er ihn dann endlich sah, musste er schlucken. Er hatte wieder die blau getönte Brille auf. Seine Beine konnte er nicht sehen, weil diese von der Tischdecke verdeckt wurden, aber ein Blick auf das schwarze Hemd reichte ihm auch schon. Mit Anzug und Krawatte hatte er ihn attraktiv gefunden, aber so sah er zum Anbeißen aus. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte sich mit der Zunge über seine Lippen geleckt. In diesem Moment ärgerte er sich, dass er ihn für den gleichen Abend eingeladen hatte und er so keine Möglichkeit gehabt hatte, etwas Schickeres anzuziehen, aber er hatte ihn einfach so schnell wie möglich wiedersehen wollen.

Jetzt hatte Gian ihn auch bemerkt. Mit dem letzten Blatt Salat im Mund sah er ihm entgegen und er konnte nur noch denken: Bitte lass mich dieses Blatt sein. Wie gerne hätte er seine Lippen berührt. Aber mal langsam mit den jungen Pferden, zwang er sich selbst zur Ruhe. Erst einmal mussten sie einander kennenlernen. Für alles andere war immer noch Zeit... hoffentlich...

Fast hätte Gian sich an dem letzten Blatt verschluckt als er Toni erblickte. Konnte es sein, dass er noch besser aussah als bei seinem Besuch in der Küche? Das ging doch gar nicht. Wie konnte jemand in Arbeitskleidung nur so gut aussehen? Das Weiß der Kleidung hob seine Bräune nur noch mehr hervor... Jetzt war es also soweit. Hoffentlich bekam er ein vernünftiges Wort raus, im Moment war er sich da nämlich noch nicht so sicher. Sein Gehirn schien sich für seine Bitte, für Konzentration und Ruhe zu sorgen und vor allem das Herz dazu zu bringen, nicht wie verrückt zu schlagen, nicht verarbeiten zu können. Es kam nur die Mitteilung: Annahme weiterer Aufträge nicht möglich, Abschaltung in 5...4...3...2...1.

Nein, sehr viel Ruhe hatten sie wirklich nicht gehabt. Aber er hatte seinen Gästen ja schlecht sagen können, dass sie sich ihre Extrawünsche sonst wo hinschieben können, also war er ein ums andere mal aufgestanden und hatte sich in die Küche begeben. Ihn hätte es wirklich nicht gewundert, wenn Gian sich nach dem gefühlten hundertsten Mal einfach verabschiedet hätte. Das hatte er aber nicht getan. Nein, ganz im Gegenteil...er hatte ihm sogar noch geholfen. Erst war ihm das gar nicht so recht gewesen, schließlich war er sein Gast, aber Gian hatte jegliche Zweifel im Keim erstickt. „Mir macht das doch Spaß“ hatte er gesagt und das hatte es wirklich. Man hätte meinen können, dass sie schon seit Jahren zusammen in der Küche tätig waren, so gut wie sie bei der Arbeit harmonierten. Irgendwann hatte dann aber auch der letzte Gast – hoffentlich zufrieden – das Restaurant verlassen und sie waren alleine gewesen. Er hatte noch eine Flasche Rotwein aufgemacht und sie hatten noch eine ganze Zeit über Gott und die Welt gesprochen. Von ihm aus hätte der Abend nie zu Ende gehen müssen...

Viel zu spät war ihm aufgefallen, dass Gian ja eigentlich noch hätte fahren müssen, aber mit dem Alkoholpegel ging das schlecht. Würde er nicht bei seiner Schwester wohnen, hätte er ihn mit zu sich nehmen können. Aber auch da hätten sie irgendwie hinkommen müssen... Er selbst konnte schließlich auch nicht mehr fahren. Nein, so war es schon ganz gut. Gian saß im Taxi nach Hause und er würde halt hier auf dem Sofa übernachten. Mit etwas Glück würde er ihn am nächsten Morgen noch sehen, wenn er sein Auto abholte.

Nach ein paar Minuten forderte der lange Tag seinen Tribut und Toni war mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen.

Derweil ließ sich der Mann seiner Träume gerade zu Hause auf sein Bett fallen. Was für ein Tag! Hatte er am Morgen noch todtraurig in seinem Büro gehockt, lag er nun breit grinsend voll bekleidet auf seinem Bett. Und daran war der Rotwein, den er entgegen seinem ursprünglichen Plan mit Toni zu guter Letzt getrunken hatte, nicht alleine schuld. Nein, es war nicht der Wein, der sein Herz zum Hüpfen brachte, sondern vielmehr der Mann, der ihm diesen eingeschenkt hatte. Zum Glück hatte sich sein Gehirn sehr schnell wieder eingeschaltet und seine Nervosität sich gelegt. Toni hatte ihn einfach mitgerissen mit seinem Enthusiasmus. Was er schon alles erlebt hatte... Er hätte ihm ewig zuhören können. Aber er hatte auch etwas von ihm wissen wollen. Einiges hatte sein Bruder ihm anscheinend schon erzählt, aber er wollte mehr erfahren, hatte ihn nach seiner Arbeit gefragt und noch vieles mehr. Und dabei hatte er keineswegs so ausgesehen, als wenn er das nur der Höflichkeit halber gefragt hatte.

Zu späterer Stunde – der Rotwein ging so langsam zur Neige – hatte er dann auch die Frage gestellt, mit der er bei jedem anderen viel früher gerechnet hätte. Bildete er sich das nur ein, oder war Tonis Grinsen als er ihm gesagt hatte, dass er derzeit keinen Freund habe noch breiter geworden? Es war nicht so, dass er sich dafür den Mut hätte antrinken müssen, aber es half schon ein bisschen. Und durch Tonis Frage konnte er einfach dranhängen: „Und du? Gibt es da jemanden?“ Er hatte sich tatsächlich auf die Lippe gebissen, als er den kurzen Moment darauf gewartet hatte, dass Toni ihm antwortet und wäre am liebsten in die Höhe gehüpft vor Freude, als er ihm bestätigt hatte, dass er auch Single ist.

Aber das Beste war, dass sie sich wiedersehen würden. Gleich übermorgen Abend würden sie hier zusammen kochen. Toni wollte ihm ein paar Tricks beibringen. Den einen Abend würde Claudio schon alleine die Küche schmeißen. Mitten in der Woche war mit Sicherheit nicht so viel los. Gesellschaften hatten sich auch nicht angesagt und selbst wenn... er war ja nicht neu in dem Job und hatte Hilfe von seinen Kollegen. Hoffentlich bekam er das zeitlich alles auf die Reihe. Nicht, dass da wieder ein Besprechungstermin dazwischen kam oder sein Vater ihn unbedingt sprechen wollte.

Am liebsten hätten er Toni direkt für den nächsten Tag... obwohl es war schon nach 12... also für denselben Tag eingeladen, aber leider hatte sich eine größere Gesellschaft angekündigt, die schon im Vorfeld viele Extrawünsche hatte. Damit hatte Toni Claudio dann doch nicht belasten wollen. Aber er hatte den Eindruck gehabt, dass Toni das ziemlich bedauerte. „Kommst du wenigstens mittags bei mir essen?“ hatte er kurz darauf wissen wollen, woraufhin er ihm nichts versprechen konnte, weil er einfach nicht wusste, wie lange die Beweisaufnahme am nächsten Morgen dauern würde.

Außerdem hatte er noch ein anderes Problem... Sein Vater würde womöglich auch wieder dort essen...Wenn er da war, konnte er einfach nicht so unbefangen sein. Mist, warum musste er ausgerechnet jetzt an seinen Vater denken? Mit ihm würde er am nächsten Morgen eh noch sprechen müssen, bzw. besser gesagt, würde er mit ihm sprechen wollen, nachdem das „Gespräch“ am Abend zuvor ausgefallen war. Nein, daran wollte er jetzt keinen Gedanken verschwenden, nicht nach diesem wunderschönen Abend mit Toni. Wie er ihn zum Abschied umarmt hatte... hach ja. Diese Wärme, die er ausgestrahlt hatte und wie gut er gerochen hatte. Noch ein bisschen nach Küche, gemischt mit seinem ganz eigenen Duft. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er ihn gar nicht mehr loslassen müssen, aber der Taxifahrer hatte leider unerbittlich gehupt.

Als Toni am nächsten Morgen wach wurde, war es draußen schon hell. So schnell er konnte stürzte er ans Fenster um nachzusehen, ob Gian's Auto noch auf dem Parkplatz stand. Leider Fehlanzeige! Verdammt, jetzt würde er länger als einen Tag warten müssen, bis er ihn wieder sah. Wie sollte er das nur aushalten? Wie hieß das deutsche Sprichwort noch? Vorfreude ist die schönste Freude? Na, er konnte sich jedenfalls Schöneres vorstellen. Zumindest blieb ihm noch die Hoffnung, dass Gian's Termin nicht so lange dauern würde und er mittags zum Essen kommen würde. Auch wenn sie sehr gering war, so wie Gian geklungen hatte, wollte er sich die Hoffnung nicht nehmen lassen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er schon längst hätte im Großmarkt sein müssen. Jetzt aber schnell bevor die besten Sachen weg waren...

Gian hatte sich längst wieder in Johannes verwandelt... mit steifem schwarzen Anzug und weißer Krawatte, darüber seine Robe. Er versuchte sich wirklich auf die Zeugen und deren Aussagen zu konzentrieren, aber so ganz wollte ihm das nicht gelingen. Immer wieder musste er an den vorangegangenen Abend denken...an das Essen...den Wein...und natürlich an Toni. Bei den Aussagen auch kein Wunder, hatte er doch das Gefühl, dass nur 20 Prozent davon der Wahrheit entsprach. Er wollte nicht behaupten, dass die Zeugen bewusst logen, er hielt es eher für wahrscheinlich, dass sie es glauben wollten, was sie da zum Besten gaben. Dabei waren die Aussagen teilweise so in sich widersprüchlich, dass selbst jemand, der den Fall nicht kannte, bei aufmerksamem Zuhören das sofort erkennen musste. Bei einem Zeugen hatte er sogar den Eindruck, dass er seine Aussage auswendig gelernt hatte, so schnell wie er ihn mit einer simplen Frage durcheinander gebracht hatte. Zum Glück war es wenigstens nicht sein Zeuge gewesen und eigentlich hätte er sich darüber freuen sollen, dass der Kollege auf der Gegenseite ganz schön ins Rudern kam, weil sich der Zeuge letzten Endes immer weiter in Widersprüche verstrickt hatte, aber er konnte es nicht. Manchmal kam er sich vor, als wenn er sich in einem Laientheater befinden würde. Das waren dann so Momente, in denen er sich fragte, ob er wirklich den richtigen Beruf gewählt hatte. Aber es half ja alles nichts, er musste da jetzt durch. Gefühlte Stunden später war der Termin endlich vorbei, was dabei rauskommen würde, stand in den Sternen. Speziell Richter Löstak war dafür bekannt, ziemlich überraschende Entscheidungen zu treffen. Der Mandant würde sich bis dahin noch drei Wochen gedulden müssen.

Vier Stunden hatte ihn der Termin gekostet. Na wenigstens konnte er noch kurz bei Toni vorbeischauen, bevor er wieder in die Kanzlei musste. Er hatte ja gehofft, ihn morgens noch zu sehen, aber als er in aller Frühe seinen Wagen abgeholt hatte, war im Restaurant alles dunkel gewesen. Toni war zu diesem Zeitpunkt sicher schon längst im Großmarkt gewesen.

Er konnte sein Glück kaum glauben, als er keinen der Firmenwagen der Kanzlei auf dem Parkplatz des Restaurants stehen sah. Dann hatte es sich ja doch gelohnt, sich durch den Stau zu quälen. Dass die Stadt auch immer überall gleichzeitig die Straße aufreißen musste... Als er kurz vor der Eingangstür war, klingelte plötzlich sein Handy. Er kannte diesen Klingelton... sein Vater. Hätte er doch nur sein Handy nach dem Termin nicht wieder angemacht. Am liebsten hätte er in das Telefon gebrüllt, dass er ihn wenigstens für ein paar Minuten in Frieden lassen soll. Bestimmt wollte er wissen, wie der Termin ausgegangen war. Dass er mit seiner Vermutung recht gehabt hatte, stellte er fest, als er das Telefonat dann doch entgegen nahm. Natürlich brüllte er nicht in den Hörer, sondern bemühte sich um eine freundliche Stimme, was ihm wirklich nicht gerade leicht fiel. Wenigstens hatte er es geschafft, ihn mit Hilfe einer Notlüge schnell wieder aus der Leitung zu bekommen.

Der Gastraum war rappel voll, eigentlich ungewöhnlich für einen Dienstag. Aber so wie es aussah, war zumindest eine Gesellschaft dabei. So genau konnte er das nicht feststellen. Letzten Endes war es auch egal. Voll war voll und das hieß eben gleichzeitig auch, dass Toni keine Zeit für ihn haben würde. Aber einfach wieder abhauen wollte er nicht. Claudio, der offensichtlich gerade im Service mithalf, hatte ihn gleich entdeckt und winkte ihm zu. In einer ruhigen Ecke raunte er ihm zu. „Geh mal in die Küche, da wartet jemand sehnsüchtig auf dich.“

Er konnte es kaum glauben, dass Toni sehnsüchtig auf ihn warten sollte, bestimmt übertrieb Claudio nur. Als wenn eben jener seine Gedanken gelesen hätte, setzte dieser breit grinsend noch hinzu. „Er redet den ganzen Morgen schon von nichts Anderem. Gian hier und Gian da.“

Sollte das wirklich möglich sein, dass Toni ihn genauso vermisste, wie er ihn?

„Buongiorno!“ grüßte Johannes alias Gian mit einem Lachen auf den Lippen, als er vorsichtig die Tür zur Küche öffnete und es wurde gleich noch ein bisschen breiter, als ihn Toni mit offenen Armen empfing. Seine Begrüßung „Buongiorno Gian“ klang in seinen Ohren irgendwie anders als sonst... Er konnte es nicht genau beschreiben, aber es fühlte sich an, als wenn Toni eine Wärme ausstrahlte, die er lange nicht mehr gespürt hatte. Die Duftaromen, die vom Essen aufstiegen, kitzelten in seiner Nase und ihm lief augenblicklich das Wasser im Mund zusammen. Dass Toni ziemlich im Stress war, konnte er anhand der vielen Töpfe und Pfannen auf dem Herd und im Ofen sehen, aber trotzdem ließ dieser es sich nicht nehmen, ihn wenigstens in eine kurze Umarmung zu ziehen. Der kurze Moment reichte allerdings aus, um es hinter ihm auf dem Herd zischen zu lassen. Irgendetwas war übergekocht und war auf den Gasherd gespritzt. „Merde!“, (Mist) hörte er Toni schimpfen. „Scusa (Entschuldige), aber du siehst ja, was hier los ist“, schob er entschuldigend hinterher.

„Kein Problem. Kann ich dir vielleicht irgendwas helfen?“

Mit einem „No, no...Ich schaff das schon. Du hast doch bestimmt noch nichts gegessen“, wurde er sanft aber bestimmt von Toni zu dem kleinen Tisch in der Küche geschoben. „Setz dich. Was magst du...? Ist von allem reichlich da. Such dir was aus.“

Fast hätte Gian geantwortet „Dich“, es sich dann aber doch nicht getraut und stattdessen um Pasta mit Pesto gebeten, von der er wusste, dass sie immer auf der Karte stand. Er wollte Toni so wenige Umstände wie möglich machen und außerdem aß er es sehr gerne. Was er nicht wusste, war, dass kein Pesto mehr da war und Toni so frisches machen musste. Als Gian es bemerkte, beeilte er sich, ihn sofort in seinem Tun zu stoppen. Mit einem „Du brauchst doch jetzt nicht extra frisches machen, ich nehm auch ne andere Sauce oder esse sie ohne alles,“ war er aufgesprungen und zur Anrichte gelaufen.

„Che palle! (So ein Quatsch!) Du brauchst was auf die Rippen, so dürr wie du bist“, protestierte Toni sofort und strich ihm kurz über den fast nicht vorhandenen Bauch, was in ihm wiederum ein angenehmes Kribbeln auslöste, zumal ihm Toni dabei sehr nah kam, so nah, dass ihre Lippen weniger als 10 cm voneinander entfernt waren. Wer weiß, was passiert wäre, wenn nicht genau in dem Moment Claudio mit dem benutzten Geschirr reingekommen wäre. Vielleicht hätte Toni ihn oder sogar er Toni geküsst oder sie sich gegenseitig oder wie auch immer... Der Moment war vorbei...

Hoffentlich hatte Claudio nicht bemerkt, dass er rot geworden war, dachte sich Gian, bevor er ihn auch schon fragen hörte: „Naaaa? Stör ich?“ Während er etwas verlegen vor sich hinstammelte, reagierte Toni wesentlich souveräner, wenn auch deutlich hörbar nervös. „Niente affatto.“ (ganz und gar nicht) Den Rest konnte er leider nicht verstehen, weil Toni so schnell sprach, dass er mit seinen rudimentären Italienischkenntnissen nicht mehr mitkam.

„Scusa, dass ich Italienisch geredet habe, aber Deutsch geht noch nicht so schnell.“

„Kein Problem“, versicherte Johannes, überlegte aber insgeheim, was er zu Claudio gesagt hatte, so wie dieser mit einem Grinsen auf den Lippen die Küche wieder verlassen hatte.

In den nächsten paar Minuten herrschte eine komische Stimmung in der Küche, zum einen, weil keiner von beiden so richtig wusste, was er sagen sollte und zum anderen wollte Gian Toni nicht beim Kochen stören, schien er doch ziemlich beschäftigt zu sein, den Bestellzetteln nach zu urteilen, die am Brett hingen.

Als Toni Gian „Buon appetito!“ (Guten Appetit) wünschte und dieser sich mit „Mille grazie!“ bedankte, sahen sie sich in die Augen und... genau in diesem Augenblick stürmte Claudio in die Küche.

„Scusa“ (Entschuldigung) „aber die nächste Gesellschaft ist gerade eingetroffen“, sagte er mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen, weil er genau wusste, dass er störte. Aber sie konnten es sich nicht leisten, die Gäste warten zu lassen, nicht so kurz nach der Wiedereröffnung.

Die beiden anderen Herren brauchten eigentlich gar nichts sagen, ihre Mienen und Augenausdrücke sprachen Bände.

Ein paar Minuten später stellte Gian seinen leeren Teller in die Spülmaschine und wollte sich eigentlich nur verabschieden, aber Toni ließ ihn nicht so einfach gehen. Während er sagte: „Uno momento (Einen Moment). Gian ich...scusa...entschuldige, dass ich keine Zeit hatte. Aber wir holen das nach...morgen“, hatte er seine Hand auf Gian's Schulter gelegt und streichelte einmal kurz mit dem Daumen darüber.

„A domani!“, (Bis morgen) sagte nun auch Gian mit einem Lächeln auf den Lippen und lief rückwärts weiter, bis er die Tür erreicht hatte. Erst dort drehte er sich um und hob die Hand zum Gruß.

Der übrige Tag war irgendwie an ihm vorbei geflogen. Selbst der Anpfiff von seinem Vater ließ ihn relativ kalt. Er hatte einfach seine Ohren auf Durchzug gestellt und an Toni gedacht. Er konnte es seinem Vater eh nicht recht machen und Widerworte brachten da recht wenig. Nur mit Mühe hatte er sich auf die Aktenbearbeitung konzentrieren können. Viel lieber wäre er bei Toni in der Küche geblieben und hätte ihm geholfen. Was interessierten ihn Schriftsatzfristen? Und warum bitte musste er diesem Herrn Schmidt-Umlauf schon zum 3. Mal erklären, dass er nicht ständig den Gegner anrufen und ihn beschimpfen soll? Er hatte diesen Job so satt.

Am nächsten Tag lief es auch nicht wirklich besser. Einzig und allein die Aussicht, dass er am Abend mit Toni zusammen kochen würde, hob ein wenig seine Stimmung. Aber gegen Mittag half auch das nicht mehr. Die Mittagspause würde er wohl durcharbeiten müssen, wenn er abends keine Überstunden machen wollte. Dabei hatte er doch eigentlich gehofft, bei Toni im Restaurant essen zu können. Er wollte ihn wenigstens anrufen und ihm Bescheid sagen, dass er keine Zeit hatte, aber dann war ein Telefonat mit einem Mandanten dazwischen gekommen und kaum dass er aufgelegt hatte, klingelte sein Handy. In dem Glauben, dass es sich um einen weiteren Mandanten handelt, sah er gar nicht erst aufs Display, sondern meldete sich direkt in seinem gewohnt geschäftsmäßigen Ton, nicht unfreundlich, aber dennoch reserviert. Und dann hörte er die Stimme von niemand anderem als Toni. Es war ganz seltsam, aber allein der Klang seiner Stimme reichte, um ihm ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. „Ciao bello!“ hatte noch nie jemand zu ihm gesagt und schon gar nicht so. Fast hätte es ihm die Stimme verschlagen, so dass sein „Schön, dass du anrufst Toni.“ etwas kratzig raus kam. Und selbst das kam ihm irgendwie komisch vor, so ein bisschen unpersönlich. Aber was hätte er sonst sagen sollen? „Hallo Süßer“ vielleicht? Im Leben nicht, auch wenn „Ciao Bello“ letzten Endes ja auch nichts anderes bedeutete.

„Stör ich?“, wollte Toni sogleich wissen, weil ihm erst in dem Moment eingefallen war, dass Gian/Johannes möglicherweise in einem Termin saß.

„Ach Quatsch. Du störst nie“, beteuerte er, obwohl ihn die Aktenberge um ihn herum Lügen straften. „Ich wollte dich sowieso gleich anrufen. Meine Mittagspause fällt heute nämlich leider aus.“

„Merde. (Mist) So viel zu tun?“, fragte Toni mit bedauernder Stimme nach.

„Ich hab hier noch ein paar Akten, die ich unbedingt heute bearbeiten muss“, gab Gian zu.

„Dann will ich auch nicht länger stören. Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du heute Abend irgendetwas Bestimmtes essen möchtest. Das hab ich gestern ganz vergessen gehabt. Dann lege ich die Sachen zurück. Noch ist alles da, aber wenn die Gäste erst kommen...“

„Eigentlich nicht. Such du doch was aus“, schlug Gian vor.

„Okay mach ich. Lass dich überraschen.“

„Ich freu mich auf heute Abend.“

„Ich auch Gian.“

Mit einem Lächeln auf den Lippen hielt er das Handy noch für einen Moment in der Hand und guckte aufs Display, als wenn er Toni dort sehen könnte. Vielleicht würde er irgendwann einmal dort wirklich ein Foto von ihm haben. Hoffentlich...

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