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Regenbogenfamilie

Kapitel 10 - Zwei Wochen bis zum Umzug

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Informationen

 

In der Zeit von Montag bis Donnerstag ist dann nicht allzu viel geschehen. Die beiden Jungs waren wie angekündigt am Montagnachmittag ins Möbelhaus gefahren und hatten sich umgeschaut. Die Vorschläge haben sie uns noch am selben Abend unterbreitet. In der Sache Schlafcouch haben sie uns einige vernünftige Vorschläge unterbreitet. Die Entscheidung fiel dann auch unheimlich schnell. Für die sonstige Einrichtung ließen wir den beiden frei Hand, es sollte nur zur restlichen Einrichtung passen.

Das Büro mit allen technischen Änderungen wurde ebenfalls im Laufe der Woche fertiggestellt. Thomas hatte am Mittwoch den WLAN-Drucker besorgt, den Rest hatten vor allem die beiden Jungs eingerichtet.

Schwieriger war es eher mit der Wohnung von Thomas' Mutter. Von den Baumgartners kam dann doch die Absage für die Wohnung. Die Wohnung in der Mozartstraße wollte Elisabeth dann nicht nehmen, blieb also nur noch die Wohnung in der Haydnstraße. Sie hatte am Montag noch dem Makler zugesagt, aber wie er uns schon am Sonntag erklärt hatte, stand der Vermieter erst am Wochenende für den Abschluss des Mietvertrages zur Verfügung.

Nach einem weiteren Telefonat mit dem Makler war klar, dass sie den Mietvertrag auch später unterschreiben könnte, da sie ja im Laufe der Woche nach Hannover zurückwollte. Es würde ausreichen, wenn Thomas vorab den Mietvertrag im Auftrag seiner Mutter unterschreibt.

Thomas' Mutter reiste deshalb am Donnerstag wie geplant nach Hannover, sie wollte in ihrer bisherigen Wohnung sofort mit den Vorbereitungen für den Umzug beginnen. Für uns war es auch der Startschuss den Umzug hier vorzubereiten, eine Küche musste geplant und gekauft werden, die Renovierung der Wohnung sollte bis zum Umzugstermin erledigt sein.

Der Transport der Wohnungseinrichtung von Elisabeth, von Hannover hierher, musste ebenfalls organisiert werden. Thomas und Christoph wollten mit Christophs Wagen nach Hannover fahren, dort einen Kleinlaster übernehmen, der vorher bereits angemietet wurde, und mit Elisabeth und einigen hilfsbereiten Nachbarn sollte in einem Tag die gesamte Einrichtung und Sonstiges eingeladen und dann nach Rosenheim transportiert werden.

In den verbleibenden eineinhalb Wochen musste die Küche besorgt und eingebaut werden. Die Wohnung von Elisabeth musste zusätzlich komplett renoviert werden. Die beiden Jungs hatten zugesagt so viel wie möglich zu helfen, damit wir rechtzeitig fertig werden.

Am Freitagnachmittag bin ich mit Thomas in ein größeres Möbelhaus gefahren, das Küchen zum sofort Mitnehmen anbot. Mit Hilfe eines kompetenten Mitarbeiters wurde die passende Kücheneinrichtung geplant und gekauft. Die Küche konnten wir bereits am Samstagvormittag abholen und zumindest verpackt in die neue Wohnung stellen. Den Aufbau wollten wir spätestens am Mittwoch in Angriff nehmen, damit sie bis zum Wochenende betriebsbereit sei. Bevor wir die Küche im Möbelhaus abholen konnten, wurde uns die Wohnung vom Makler übergeben und die Schlüssel ausgehändigt.

Während Thomas und ich am Samstag die Küchenmöbel abholten, gingen Philipp und Marcus zum Einkaufen, sie besorgten den üblichen Wocheneinkauf und im Baumarkt die für die Renovierung notwendigen Materialien. Gegen Mittag trafen wir uns wieder in Elisabeths Wohnung. Mit Hilfe der Jungs hatten wir die gesamte Küche schnell aus dem Transporter ausgeräumt und die Teile im Wohnzimmer zwischengelagert. Anschließend brachte Thomas den Leihtransporter zurück zum Möbelhaus, er kam mit unserem Wagen zurück, wir hatten ihn vorher beim Möbelhaus stehen lassen.

Philipp und Marcus fuhren mit unserem Wocheneinkauf zu uns nach Hause, während ich noch auf Thomas wartete. Da wir bereits in der Küche mit dem Renovieren anfangen wollten, richtete ich schon die Farbe, Pinsel, Rollen und was sonst noch gebraucht wurde her. Mir fiel dann auf, dass in allen Räumen keine Baulampen vorhanden sind, um die Jahreszeit wird es doch schon früh dunkel, damit ist Arbeiten abends unmöglich. Da wir tagsüber unserer Arbeit nachgehen mussten, wäre das fatal, wenn wir abends nicht vorankommen würden.

Bevor wir endgültig mit der Renovierung starten konnten, sind Thomas und ich noch einmal in den Baumarkt gefahren und haben Baulampen sowie für die Küche eine moderne Deckenleuchte eingekauft. An diesem Samstag haben wir nur noch die die Baulampen angebracht, für die Küchenbe­leuchtung fehlte uns das nötige Werkzeug. Wir hatten nicht daran gedacht eine Bohrmaschine mitzunehmen.

So fuhren wir früher als geplant nach Hause. Die beiden Jungs hatten schon alles für den Kaffee vorbereitet, als wir zu Hause ankamen. Thomas hatte sie angerufen und ihnen mitgeteilt, dass wir doch nicht mit dem Streichen der Wände anfangen, sondern früher nach Hause kommen würden.

Am Kaffeetisch besprachen wir, wie es jetzt weitergehen sollte. Da morgen, am Sonntag, ebenfalls nicht gebohrt werden konnte, wollten wir gemeinsam zuerst die Küche streichen und am Montag- oder Dienstagnachmittag die neue Beleuchtung für die Küche anbringen, da wir, wie schon gesagt, am Mittwoch mit dem Aufbau der Küche beginnen wollten. Bis zum Samstag sollten auch die restlichen Räume fertig und die Wohnung gesäubert sein, damit Elisabeth einziehen könne.

Gleichzeitig überlegten wir uns, welches Werkzeug wir mitnehmen sollten, damit in den nächsten Tagen alles reibungslos ablaufen kann. Außer der besagten Bohrmaschine beziehungsweise dem Bohr­hammer benötigten wir noch einen Akkuschrauber, die Stichsäge und eine Kreissäge für die Küche. Um auch für die Reinigung bereits gerüstet zu sein, richten wir auch hierfür noch Entsprechendes her.

Später riefen noch Martina an und lud uns für Sonntagabend zum Essen ein, damit wir uns neben der Renovierung nicht auch noch mit dem Kochen beschäftigen mussten. Sie sagte mir auch, dass Christoph am Sonntag kommen und ebenfalls helfen würde. Wir sollten uns melden, wenn wir in die Wohnung fahren. Ansonsten hatten wir wieder einmal einen ruhigen Samstagabend.

Thomas rief noch kurz bei seiner Mutter an und sagte ihr, dass wir gestern noch eine neue Küche gekauft hätten, ansonsten sei mit dem Makler alles geklärt und die Küche schon in der neuen Wohnung eingetroffen ist. Nur aufgebaut werden musste sie noch, das wird im Laufe der kommenden Woche erfolgen.

Beim Abendessen schlugen uns Marcus und Philipp vor, ob wir heute nicht einen gemütlichen Spieleabend durchführen könnten. Da keiner Einwendungen hatte, einigten wir uns auf diesen fernseh- und computerfreien Abend.

Am Sonntagmorgen bin ich dann entgegen allen sonstigen Gewohnheiten wieder einmal viel zu früh aufgewacht. Zuerst überlegte ich mir noch, mich einfach umzudrehen und noch ein wenig weiterzuschlafen. Da das aber nicht so richtig funktionierte, bin ich dann doch aufgestanden und habe für uns das Frühstück vorbereitet. Während der Vorbereitungen fiel mir auf, dass ich in den letzten Monaten so gut wie nie das Frühstück zubereitet hatte, da ich immer derjenige gewesen bin, der am Wochenende am längsten geschlafen hatte.

Normalerweise war ich derjenige, der aufgeweckt wurde. Diesmal durfte ich zuerst Thomas und danach die Jungs aus den Federn holen, damit sie zum Frühstück nach unten kamen. Thomas brummte irgendwas, das ich nicht verstand, in seinen imaginären Bart, rollte sich aber trotzdem aus dem Bett und verschwand im Bad. Bei den Jungs war es doch etwas schwieriger, sie zum Aufstehen zu bewegen.

Philipp sagte zu mir: „Bist du noch bei Trost, uns um so eine unchristliche Zeit aus unseren Träumen zu reißen.“ Ich antwortete ihm: „Mein ist die Rache, sprach der Herr, so steht es bereits in der Bibel“, was mir einen verwunderten Blick der beiden einbrachte, während ich sie frech angrinste. Ich hoffe doch schwer, dass ich richtig zitiert hatte und der Spruch wirklich aus der Bibel stammte, wenn nicht, irgendwo kommt er auf alle Fälle her.

Es dauerte ein wenig, dann grinste auch Philipp und sagte zu mir recht frech: „Da hast du aber lange auf deine Rache warten müssen, ich weiß, früher waren Martina und ich diejenigen, die dich sonntags immer relativ früh aufgeweckt hatten. Du musst ein absolutes Elefantengedächtnis zu besitzen, wenn du dich nach so langer Zeit noch immer daran erinnerst.“

Ich hörte, wie Thomas vom Bad wieder ins Schlafzimmer zurückging, um sich anzuziehen, so sagte ich noch zu den Jungs: „Das Bad ist jetzt frei, ihr solltet jetzt sofort aufstehen und dann ab zum Frühstück.“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging wieder nach unten in die Küche, um die letzten Vorbereitungen fürs Frühstück zu erledigen.

Wenige Minuten später stand Thomas neben mir und fragte mich, wie es mir beim Aufwecken der Jungs ergangen sei. Meine Antwort war nur: „Wie du siehst, ich lebe noch“, was mir ein Lächeln seinerseits einbrachte. „Die Jungs sind bereits ins Bad, noch bevor ich zu dir nach unten gegangen bin, sie werden in Kürze hier aufschlagen“, sagte Thomas noch zu mir.

Thomas half mir den Tisch fertig einzudecken. Danach setzten wir uns und warteten auf Philipp und Marcus. So eine Gelegenheit, dass wir alle am Frühstücktisch zusammensaßen, gab es an den Sonntagen oder am Wochenende eher selten. Klar, Thomas und ich gingen samstags eher selten aus und so waren wir diejenigen, die sonntags auch früh fit waren. Bisher war Philipp häufig unterwegs mit seinen Freunden und da wurde es schon mal spät, bevor er nach Hause kam. Wenn ich zurückdenke, bei uns war es auch nicht anders gewesen, als wir jung waren. Zumindest so lange, bis ich damals geheiratet habe und unser erstes Kind zur Welt kam, danach hatten wir kaum mehr die Gelegenheit am Wochenende die Nächte durchzumachen.

Während ich so noch meinen Gedanken nachhing, kamen die beiden Jungs ins Esszimmer und setzten sich zu uns an den Tisch. Während wir frühstückten, besprachen wir noch das eine oder andere, was wir am heutigen Tag alles erledigen wollten in Elisabeths neuer Wohnung. Nach dem Essen übernahmen die Jungs die Aufgabe den Tisch abzu­decken und alles zu wegzuräumen, währenddessen waren wir in den Keller gegangen und hatten das gesamte Werkzeug, das wir für die Renovierungsmaßnahmen benötigten, herzurichten und nach oben in den Flur zu tragen.

Kurz bevor wir losfuhren, rief ich noch bei Christoph und Martina an und teilte Christoph mit, dass wir unterwegs in die Wohnung von Thomas' Mutter seien. Nur wenige Minuten nach uns traf auch Christoph ein; er hatte uns Kevin als Verstärkung mitgebracht, damit Martina zu Hause in Ruhe aufräumen und für uns kochen könne.

Christoph, Thomas und ich wollten in der Küche die Wände und die Decke streichen, alles Arbeiten, die man notfalls sonntags erledigen konnte, da sie normalerweise nicht mit so viel Lärm verbunden waren. Die Jungs, alle drei, schickten wir ins Badezimmer, sie konnten dort die Decke und den schmalen Streifen über den Fliesen bis hin zur Decke streichen.

Zwischendurch hörte ich immer wieder ein Kichern aus dem Bad und ich fragte mich schon mal, was dabei so lustig sei. Die zu streichenden Flächen im Bad waren nicht all zu groß, so dass die drei viel zu schnell mit ihrer Aufgabe fertig waren. Als sie wieder zu uns in die Küche kamen, konnte ich sehr schnell feststellen, warum es beim Malen im Bad so lustig gewesen war. Kevin hatte den einen oder anderen Farbklecks in den Haaren und in der Bekleidung. Auch bei den beiden größeren Jungs war es nicht ganz ohne Malerflecken abgegangen.

Ich schickte sie wieder ins Bad zurück mit der Bitte, doch von den Fliesen und vom Boden die Farbkleckse abzuwaschen, bevor sie richtig festtrockneten. Ich meinte zwar, dass es besser sei, wenn Kevin bei uns bliebe, er wollte jedoch unbedingt mit Marcus und Philipp weiterarbeiten.

Nachdem die drei wieder verschwunden waren, fragte ich Christoph: „Ich hoffe nur, ihr bekommt zu Hause keinen Ärger, so wie Kevin momentan aussieht?“

„Nein“, sagte Christoph und sprach weiter: „Wir hatten so etwas schon befürchtet. Die Kleidung, die er heute trägt, wird ihm zu klein und die beste ist sie auch nicht mehr. Ich habe sogar extra eine Schutzfolie für seinen Kindersitz eingepackt, damit dieser bei der Heimfahrt nicht durch Farbkleckse verschmutzt wird. Wenn wir später nach Hause kommen, wird er einfach in die Badewanne gesteckt und sauber geschrubbt.“

Nach der Putzaktion im Bad schickte ich die Jungs ins Wohnzimmer, sie sollten die Pakete mit den Küchenmöbeln vorsortieren, sie sollten nach dem Plan vorgehen und die einzelnen Schränke zusam­menstellen. Alle Teile wie Korpus, Fronten, Inneneinrichtung, Fachböden, Schub­laden, eben alles, was zu diesem Ober- oder Unterschrank oder einem der Hochschränke gehörte.

Während die Jungs damit beschäftigt waren, konnten wir den Anstrich in der Küche fertigstellen. Bevor dann in den nächsten Tagen mit dem Aufbau der Küche begonnen werden konnte, war nur noch die neue Küchenbeleuchtung anzubringen; der gröbste Schmutz, den wir beim Anstreichen verursacht hatten, war von uns schon wieder entfernt worden.

Da wir heute nicht viel mehr erledigen konnten und wollten, verließen wir am frühen Nachmittag wieder Elisabeths Wohnung und fuhren nach Hause. Christoph und Kevin fuhren zu Martina. Wir verabredeten, dass wir so in knapp einer Stunde bei ihnen zum Kaffee auftauchen würden. Wir wollten nicht unbedingt so verschwitzt und verschmutzt, wie wir gerade waren, bei meiner Tochter zum Kaffee und zum Essen einfallen.

Da wir heute jeweils zu zweit duschten, dauerte es nicht allzu lange, bis wir wieder abfahrbereit im Wohnzimmer standen. Ich rief kurz noch Martina an, ob wir noch Kuchen zum Kaffee besorgen sollten, sie meinte aber, dass ihre zwei Männer das schon auf dem Nachhauseweg erledigt hätten und wir folglich nichts mitzubringen brauchten. So fuhren wir ohne Zwischenstopp direkt zu ihnen und trafen wirklich nach einer Stunde bei ihnen ein.

Christoph fragte nach dem Kaffee, ob es für uns ein Problem sei, wenn er für den Einbau der Elektrogeräte in der Küche einen Elektriker organisieren wolle. In seinem Freundeskreis gebe es zwei Elektriker und einer von den beiden würde uns sicher helfen, damit wir nichts falsch anschließen. Ich fragte ihn, ob er denn auch einen Schreiner zur Hand habe, der uns beim Aufbau der Küche, insbesondere bei den diffizilen Dingen wie den Ausschnitten in der Arbeitsplatte für den Herd und das Spülbecken, helfen könne.

Während er aus dem Esszimmer ging, fragte ich Kevin, was denn Mama gesagt habe, als er so schmutzig nach Hause gekommen ist. „Nichts“, meinte er frech. Martina erzählte uns dann, dass Christoph und Kevin gemeinsam in der Badewanne gesessen seien und dort ebenfalls einen kleinen Saustall hinterlassen hätten. „War lustig, das Herumspritzen mit Wasser, das ich mit Papa im Badezimmer veranstaltet habe“, meinte er dann noch.

Nach einiger Zeit kam mein Schwiegersohn zu uns zurück und erklärte freudestrahlend, er habe sowohl einen Elektriker als auch einen Schreiner gefunden, der uns beim Einbau helfen würde. Der Schreiner würde am Donnerstagabend kommen und uns helfen und, wenn es nötig sei, auch noch am Freitagnachmittag. Der Elektriker käme dann ebenfalls am Freitagnachmittag und er bringt noch einen Auszubildenden aus der Firma mit, der ihm bei den Wasseranschlüssen und der Montage des Spülbeckens helfen würde. Da ich ihn fragend ansah, erklärte er weiter, dass sowohl die Geschirrspülmaschine als auch der Wasserhahn und die Abwasseranschlüsse fachgerecht eingebaut werden sollten.

An diesem Abend, also nach dem Abendessen, blieben wir nicht mehr allzu lange bei meiner Tochter, sondern fuhren relativ früh nach Hause. Ich wollte mich noch ein wenig vorbereiten für den morgigen Tag. Ich hatte gehofft, dass ich eher dazu kommen würde, aber bisher hatte ich noch nichts erledigen können. Philipp und Marcus verschwanden zusammen in ihrem Dachgeschoss, sie wollten noch ein wenig für die Schule lernen.

So saßen Thomas und ich im Wohnzimmer und sprachen über die anstehenden Arbeiten der kommenden Woche, die unseren Büroalltag ausfüllen würden, bis wir für unsere Verhältnisse relativ früh zu Bett gingen. Wir kuschelten noch einige Zeit gemütlich im Bett, bis wir endlich eingeschlafen sind.

Am Montagnachmittag, bei unserer Ankunft in der Wohnung von Elisabeth, stellten wir fest, dass die Jungs nach der Schule bereits sehr fleißig gewesen waren; die Päckchen für die einzelnen Küchenteile waren vollständig sortiert und sie hatten bereits damit begonnen, die ersten Unter­schränke zusammenzubauen. Ich meinte zu ihnen, dass sie doch den Plan hätten, sie könnten die fertigen Unterschränke bereits in die Küche an ihren endgültigen Platz bringen, wenn wir mit der Beleuchtung fertig seien.

Während Thomas begann die Lampe an die Decke zu montieren, stoppte ich die beiden Jungs beim Zusammenbau der Küchenmöbel und meinte, es wäre wohl schlauer, erst die Oberschränke zusammenzubauen und an die Wand zu hängen und erst danach mit den Unterschränken weiterzumachen. Die Unterschränke würden beim Bohren der Löcher für die Aufhängung nur wieder verstauben und müssten extra saubergemacht werden.

Ich sagte ihnen, dass sie mit dem Eckhängeschrank beginnen sollten, danach könnten sie jeweils einen Hängeschrank links und dann wieder rechts anfügen, bis alle Oberschränke vollständig sind. Marcus sagte zu Philipp: „Ich habe dir doch gesagt, dass wir mit den Oberschränken anfangen sollen, die müssen immer zuerst an die Wand.“ Philipp antwortete ihm nur: „Ja, Herr Oberlehrer“, und grinst dabei frech zu Marcus.

Ich ging ins Schlafzimmer und begann dort die Decke zu streichen. In dem Augenblick, wo ich damit fertig war, kam Thomas zu mir und meinte: „Die Beleuchtung hängt und alle Lichter funktionieren.“ Ich antwortete ihm: „Ich bin hier mit der Decke ebenfalls fertig, die Wände können dann morgen gestrichen werden.“

Zusammen mit Thomas ging ich in die Küche und bewunderte seine Arbeit. Ich sagte zu ihm: „Wir sollten als nächstes gleich noch die Bohrstellen für die Hängeschränke anzeichnen, vielleicht können wir die Löcher heute noch bohren und spätestens morgen mit dem Anbringen der Schränke beginnen. Wir besorgten uns bei den Jungs den Übersichtsplan für die Küche und zogen dann in 2 Meter Höhe eine Linie an den Wänden, an der die Hängeschränke angeschraubt werden sollte.

Anhand der Breite der einzelnen Schränke legten wir dann die Punkte fest, wo ein Loch für die Aufhängung der Oberschränke geschaffen werden sollte. Es war dann doch kurz vor 18:00 Uhr, als wir endlich mit dem Bohren beginnen konnten.

Thomas meinte dann, er geht mal zu den Nachbarn und sagt kurz Bescheid, dass wir noch etwa eine halbe Stunde bohren müssten, dann seien wir für heute fertig mit lärmenden Arbeiten.

Nach wenigen Minuten war er wieder zurück in der Wohnung und meinte, dass es für die Nachbarn kein Problem sei, beim Umzug könne es schon einmal vorkommen, dass auch außerhalb der sonst üblichen Zeiten mal gebohrt wird. Er fing sofort an, damit wir möglichst schnell fertig werden. Während er noch bohrte, steckte ich in die fertigen Löcher bereits die Dübel und die Schraubhaken, die ich auch nacheinander einschraubte.

Nachdem Thomas mit dem Bohren fertig war, holten wir aus dem Wohnzimmer den Eckhängeschrank, den die beiden Jungs zwischenzeitlich fertig zusammengebaut hatten. Wir versuchten zu zweit den Hängeschrank einzuhängen, was uns nach mehreren Versuchen auch gelang. Thomas schraubte den Schrank noch an der Wand fest, während ich den Jungs sagte, dass wir für heute Schluss machen und bei Francesco noch eine Kleinig­keit essen gehen würden. Um zuhause noch das Abendessen vorzubereiten, war es inzwischen doch reichlich spät geworden.

Kurze Zeit später verließen wir die Wohnung und fuhren in meinem Auto direkt in die Innenstadt zu Francesco ins Café. Auf dem Rückweg holten die beiden Jungs dann ihr Auto ab, sie brauchten es morgen früh wieder für ihren Schulweg und um am Nachmittag wieder in die Wohnung von Thomas‘ Mutter zu kommen.

Bis Mittwochabend hatten wir das Schlafzimmer und den Flur bereits fertig gestrichen und in der Küche sowohl die Hänge- als auch die Unterschränke eingebaut und miteinander fest verschraubt. Wenn am Donnerstag der Schreiner am Nachmittag kommen sollte, kann er sofort damit beginnen, aus der Arbeitsplatte die Ausschnitte für das Spülbecken und den Elektroherd auszusägen und anschließend die Arbeitsplatte einzubauen.

Am Donnerstag gab es die erste größere Planänderung, nein, nicht der Schreiner, der kurzfristig abgesagt oder verschoben hätte. Christoph wollte, da er sich für den Freitag freigenommen hatte, mit Thomas schon am frühen Freitagmorgen nach Hannover fahren, damit sie dort etwas mehr Zeit hätten für den Abbau der Möbel in Elisabeths Wohnung und der Verladung der Teile und Kisten in den Transporter. Immerhin wollten sie spätestens am Samstagabend wieder zurück in Rosenheim sein, damit wir bereits am Sonntag den Transporter ausleeren und wieder zurückgeben konnten.

Da im Büro so kurz vor Weihnachten keine größeren Aktionen anstanden, sagte ich Thomas, dass es in Ordnung gehe, wenn er mit Christoph bereits Freitag zeitig losfahren würde. Es war ursprünglich geplant gewesen, dass die beiden spätestens Freitag mittags loswollten, und deshalb sah ich kein Problem mit der Planänderung.

Ich wollte an diesem Tag ebenfalls früher meinen Arbeitstag beenden und in Elisabeths Wohnung mit den Jungs die restlichen Renovierungsarbeiten abschließen. Falls doch noch kleinere Probleme auftauchen sollten, hätten wir zumindest noch den Samstag für die restlichen anstehenden Arbeiten zur Verfügung gehabt.

Am Donnerstag bin ich dann ohne Thomas zur Wohnung, er ist direkt nach Hause gefahren und hat für uns das Abendessen vorbereitet und seine Reisetasche für die Fahrt nach Hannover eingepackt. Ich war kaum in Elisabeths Wohnung angekommen, als es klingelte und der Schreiner vor der Tür stand. Er fragte nach Christoph, der aber, wie Thomas, nicht anwesend war.

Ich erklärte ihm kurz, dass Christoph heute nicht mehr wie geplant in Elisabeths Wohnung kommen würde, da er morgen in aller Frühe mit Thomas bereits nach Hannover fahren würde, was bis gestern auch nicht so geplant gewesen war. Die beiden hätten das gestern kurzfristig entschieden, da Christoph kurzfristig einen Tag Urlaub nehmen konnte.

Er stellt sich noch kurz vor und meinte, er wäre Rudolf, aber wir sollten wie alle anderen nur Rudi zu ihm sagen.

Wir, also die Jungs und ich, halfen ihm beim Hereintragen der Gerätschaften, die er für den Einbau der Arbeitsplatte und die notwendigen Ausschnitte benötigte. Zuerst begutachtete er in der Küche die bereits aufgebauten und miteinander verschraubten Unter­- und Oberschränke und prüfte, ob alle Möbel im Lot standen. Mit unserer Hilfe waren nach gut eineinhalb Stunden die Arbeitsplatten an ihrem Platz. Auch die Übergänge in den Ecken waren von ihm fachmännisch und sauber eingebaut.

Als er mich nach den Abschlussleisten für die Arbeitsplatte fragte, merkte ich erst, dass wir doch etwas vergessen hatten. Ich fragte ihn deshalb, ob es ausreichen würde, wenn ich sie morgen besorgen würde und er sie danach einbauen könnte.

Er unterbreite mir den Vorschlag, dass er die Abschlussleiste beschafft und morgen Nachmittag einbaut. So müsste ich nicht extra in den Baumarkt oder erneut ins Möbelhaus fahren, um die vergessenen Abschlussleiste zu besorgen. Nach einer kurzen Diskussion stimmte ich seinem Vorschlag doch zu. Er wolle dann morgen im Anschluss noch die Türen und Schubladen überprüfen, damit die Küchenfront ein ordentliches und einheitliches Bild abgebe.

Da er sein gesamtes Werkzeug am Freitag wieder für seine Arbeit benötigte, schleppten wir es gemeinsam zurück zu seinen Wagen, für die Anbringung der Abschlussleiste braucht er nur eine kleine Handsäge und einen Akkuschrauber sowie zum Ausrichten der Türen und Schubladen nur einen Schraubendreher. Wir verabschiedeten uns von ihm bis Freitagnachmittag und fuhren zu Thomas nach Hause, der uns schon mit dem Abendessen erwartete.

An diesem Donnerstagabend ging Thomas ausnahmsweise früher zu Bett, während ich noch mit den Jungs im Wohnzimmer saß und wir die letzte Woche mit all den diversen Arbeiten in Elisabeths Wohnung noch einmal Revue passieren ließen Wir hatten zusammen alles so weit geschafft, dass einem Einzug von Elisabeth am Wochenende nichts mehr im Wege stehen sollte.

Die beiden Jungs baten mich noch sie nicht aufzuwecken, wenn Christoph am frühen Morgen kommen und Thomas abholen würde, morgen würde in der Schule die letzte Schulaufgabe vor den Weihnachtsferien geschrieben und sie wollten einfach nur lange genug ausschlafen.

Als ich ins Schlafzimmer kam, schlief Thomas schon, so kleidete ich mich im Dunkeln aus und kroch vorsichtig ins Bett, um ihn nicht aufzuwecken. Ich lag noch einige Zeit wach im Bett, dachte über so einiges nach, bis ich irgendwann schließlich eingeschlafen bin.

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