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Regenbogenfamilie

Teil 103 - Neuigkeiten aus dem Allgäu

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Informationen

 

Am Donnerstag wurden Thomas und ich pünktlich um sechs Uhr morgens von unseren Weckern aus dem Schlaf gerissen. Ich stand sofort auf und mein erster Weg führte mich direkt in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Unsere beiden Jungs, die noch zwei Tage Ferien hatten, würden sicher nicht vor acht Uhr aufstehen. So bereitete ich nur Kaffee für Thomas, mich und Felix vor.

Nachdem die Kaffeemaschine lief und ich den Tisch im Esszimmer eingedeckt hatte, führte mich mein nächster Weg ins Bad, das genau in diesem Augenblick von Thomas verlassen wurde. Er meinte noch, ich solle mich nicht wundern, weil Dennis und Felix vor wenigen Minuten im Bad aufgetaucht seien. Mit Felix hatte ich gerechnet, aber dass Dennis ebenfalls so früh aufgestanden ist, hatte ich nicht angenommen. Ich bat Thomas, für Dennis noch ein Gedeck aufzulegen.

Die beiden Jungs standen bereits unter der Dusche, als ich eintrat. Ich ging zum Waschbecken und rasierte mich, putzte meine Zähne und als die Jungs die Dusche geräumt hatten, stellte ich mich unter die Dusche.

Vollständig angezogen ging ich ins Esszimmer und setzte mich an den Tisch, wo Thomas, Dennis und Felix auf mich warteten. Kurz nach sieben Uhr brach Thomas ins Büro auf, während wir noch gemütlich sitzenblieben. Ich fragte Dennis: „Wieso bist du heute Morgen schon so früh auf den Beinen? Ich dachte deine Schicht beginnt erst gegen Mittag?“

Dennis grinste und antwortete: „Ich will gleich noch unser Zimmer auf Vordermann bringen, weil wir am Samstag ins Einkaufszentrum fahren wollen. Zusätzlich wollen wir im Möbelhaus in Rosenheim schauen, ob wir für unsere neue Wohnung Möbel finden. Wir fangen jetzt bereits mit der Planung an, damit wir rechtzeitig die Möbel bestellen können.

Bei teilweise sechs, acht oder zehn Wochen Lieferzeit sollten wir spätestens im Juni wissen, wie wir uns einrichten wollen. Wir haben inzwischen festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, eine komplette Wohnung kurzfristig vollständig einzurichten. Wir fangen deshalb bereits jetzt an und kaufen so nach und nach was wir alles brauchen.

Peter, wir sind noch auf der Suche nach einem abschließbaren Raum, in dem wir unsere Einkäufe einlagern können, bis wir vermutlich Ende August umziehen können. Wir würden gern unsere Einkäufe irgendwo zwischenlagern. Unser Zimmer ist dafür zu klein und wir wollen bei euch nicht die ganze Wohnung voll stellen.“

Ich erklärte: „Im Untergeschoss des Gutshauses gibt es jede Menge Kellerräume, die dafür geeignet sind. Am besten sprecht ihr Alejandro an. Er kann euch einen der Räume zur Verfügung stellen für die Zeit, bis ihr in eure Wohnung einziehen könnt. Entweder ihr leiht euch von Alejandro ein Vorhängeschloss für diesen Raum oder ihr besorgt euch euer eigenes Vorhängeschloss, damit ihr den Raum abschließen könnt.“

Kurz vor halb acht Uhr gingen Felix und ich nach unten in unsere Büros. Ich setzte mich ins Büro und schaffte es gerade noch mein Notebook zu starten, als es auch schon klopfte und auf mein „herein“ Frederik und Kevin eintraten.

Ich schaute die beiden etwas verwundert an und fragte: „Kevin, beginnt heute nicht dein Praktikum? Solltest du nicht um die Zeit drüben schon im Büro bei Ludwig und Bernhard sein?“

Kevin grinste und meinte: „Dort waren wir schon. Aber Bernhard hat uns erklärt, dass Ludwig heute Vormittag in seinem Büro im Gutshaus sein wollte. Da ich nicht wusste, in welchem Büro Ludwig steckt, wollte ich dich fragen, wo ich Ludwig finden könnte.“

Ich grinste, stand auf und sagte: „Das Problem werden wir gleich lösen.“ Ich klopfte an der Verbindungstür zur Stiftungsverwaltung und auf ein „herein“ öffnete ich die Tür. Beim Blick in den Raum konnte ich nur Felix und Benjamin sehen, so dass ich fragte: „Wo steckt Ludwig, oder ist er heute noch gar nicht aufgetaucht?“

Felix erklärte: „Ludwig saß bereits im Büro, als ich von oben heruntergekommen bin. Er ist vor etwa einer Minute losgezogen und wollte in der IT seinen neuen Praktikanten und zukünftigen Auszubildenden zum Bürokaufmann einsammeln.“

Ich ordnete an. „Felix, ruf ihn an, er soll sofort zurückkommen. Kevin steht bei mir im Büro, weil Bernhard ihm erklärt hat, dass Ludwig im Büro im Gutshaus sei. Er soll direkt zu mir ins Büro kommen.“

Ich ging zurück in mein Büro und erklärte Kevin, dass Ludwig inzwischen auf dem Weg ins IT-Gebäude sei und ihn dort einsammeln will. Frederik kicherte und sagte: „Kevin, bist du dir sicher, dass uns Ludwig nicht doch auf dem Weg von IT-Gebäude ins Gutshaus entgegengekommen ist, oder gibt es da noch einen anderen Weg ins IT-Gebäude, den wir noch nicht kennen.“

Ich antwortete: „Es gibt weder einen unterirdischen Weg noch eine andere Möglichkeit vom IT-Gebäude ins Gutshaus zu kommen. Ich vermute, dass Ludwig nur wenige Sekunden nach eurem Eintreffen in meinem Büro losmarschiert ist. Er wird sicher gleich wieder hier sein.“

Frederik meinte: „Peter, ich befürchte du vermutest richtig. Beim Eintreten in dein Büro habe ich gehört, dass irgendwo im Flur eine Tür geöffnet wurde.“

Während Frederik das sagte, klopfte es an meine Bürotür und ich rief herein. Die Tür öffnete sich und Ludwig trat in mein Büro ein. Als er Frederik und Kevin erblickte, fing er zu grinsen an und sagte: „Wir müssen uns vermutlich um Sekunden verpasst haben, aber warum bist du überhaupt hier?“

Kevin meinte cool: „Ganz einfach, Bernhard hat mir erklärt, dass ich dich heute in deinem alten Büro im Gutshaus finden würde. Da ich nicht wusste, in welchem Büro du deinen Arbeitsplatz hast, bin ich direkt zu Peter, um ihn danach zu fragen. Er ging dann nach nebenan und wir hörten ihn mit den Jungs reden. Als er zurückkam, meinte er, dass du gerade auf dem Weg ins IT-Gebäude bist.“

Ich fragte Ludwig, weshalb er heute mit Kevin in der Stiftungsverwaltung sein will, da Kevin doch eigentlich als Auszubildender zum Bürokaufmann für die Kunden der Bauplan- und Dokumentenverwaltung tätig werden soll.“

Ludwig erklärte: „Bernhard und Noah haben mir gestern Abend erklärt, dass sie heute Vormittag noch einige Programmänderungen in unsere Verwaltungssoftware integrieren wollen, die wir am Nachmittag zusammen mit den beiden Jungs testen wollen.

Da ich Kevin nicht gleich komplett verwirren wollte, wenn am Nachmittag eine geänderte Programmversion zum Einsatz kommt, habe ich mich entschlossen, ihm am Vormittag einiges über die Stiftungsverwaltung, als Eigentümerin der GmbH, zu zeigen. Vor allem, wir sind doch auch nur Bürokaufleute, auch wenn sie am Ende als Informatikkaufmann bezeichnet werden. Einiges an kaufmännischem Grundwissen können wir auch hier in der Stiftungsverwaltung erarbeiten.“

Ich meinte zu Ludwig und Kevin: „Okay, Jungs, dann verzieht euch in die Stiftungsverwaltung. Wenn ihr noch einen Stuhl für Kevin benötigt, in den ehemaligen Büros der IT sollten noch genügend Stühle zur Verfügung stehen.“

Die beiden Jungs verabschiedeten sich und gingen durch die Verbindungstür direkt in die Stiftungsverwaltung. Apropos Stiftungsverwaltung, da sollte ich mir demnächst Gedanken machen, wo die erweiterte Abteilung mit den zwei zusätzlichen Auszubildenden untergebracht werden kann.

Ich wandte mich jetzt wieder an Frederik und meinte: „Ab sofort gibt es für uns beide nur ein Thema. Das ist der Hofladen und das geplante Café in der Gärtnerei. Da wir später ein Gespräch mit Mario und Daniel führen wollen, könntest du, während ich mit unserem Architekten telefoniere, bereits einen Termin mit den beiden Jungs vereinbaren.“

Frederik meinte: „Kann ich machen Peter, am besten ich starte mein Notebook, dann kann ich mit den beiden eine Videokonferenz für die Terminvereinbarung finden.“

Ich erklärte lachende: „Das ist viel einfacher zu handhaben als am Telefon mit mehreren Leuten einen Termin zu vereinbaren. Du startest den Terminkalender, legst den Termin an, setzt als Teilnehmer Mario, Daniel und mich auf die Teilnehmerliste, suchst dir einen Treffpunkt aus, das war es dann auch schon. Wenn du die Teilnehmer eingetragen hast, siehst du sofort, ob bei den Teilnehmern bereits ein Termin eingetragen ist. Du kannst dir dann anzeigen lassen, wann bei allen Teilnehmern ein gemeinsamer freier Termin vorhanden ist und ob die gewünschte Location zur Verfügung steht.“

Frederik schaute mich verzweifelt an und bat: „Peter, was du mir jetzt erklärt hast, davon habe ich absolut keine Ahnung. In meinem bisherigen Berufsleben bin ich nie in die Verlegenheit gekommen so etwas zu benutzen. Terminabsprachen habe ich immer nur altmodisch mit dem Telefon erledigt.“

Ich holte mein Notebook und sagte: „Frederik, dann lass uns diesen Termin gemeinsam eintragen, damit du siehst und gleichzeitig lernst, wie du schnell zu einem Termin kommst. Setz dich neben mich, dann kannst du dir mitansehen, wie einfach der Vorgang ist.“

Er setzte sich neben mich, ich startete die Terminverwaltung und als sich das Programm geöffnet hatte, erschien gleich der Hinweis, dass bei mir neue Terminanfragen vorliegen.

Ich meinte: Wie du siehst, sind bei mir neue Terminanfragen eingegangen. Ich kümmere mich um den Terminkram nur in Abwesenheit von Petra und bearbeite die vorgeschlagenen Termine direkt. Ansonsten managt Petra meinen Terminkalender, da sie den besten Überblick über meine sonstigen Verpflichtungen hat.

Um einen neuen Termin einzutragen, klickst du nur auf ‚“Termin anlegen“. Mit dem Klick auf „Teilnehmerliste“, kannst du die Teilnehmer auswählen. Wenn ich jetzt den Vornamen Daniel eintippe, erscheinen Vorschläge, aus den ich auswählen kann. Bei Daniel siehst du mehrere Mitarbeiter mit diesem Vornamen. Da er mit Nachnamen Winter heißt, wähle ich also diesen aus.“

Ich ergänzte noch um Frederik und Mario. Danach trug ich ein, dass der Termin um sechzehn Uhr dreißig bei mir im Büro stattfinden soll. Wie angekündigt erhielt ich die Meldung, dass es keine Terminüberschneidung gibt. Damit speicherte ich den Termin ab. Innerhalb von dreißig Sekunden piepste plötzlich Frederiks Smartphone.

Frederik schaute mich an und ich meinte: „Das war die Benachrichtigung, dass bei dir eine neue Terminanfrage vorliegt. Wenn du jetzt am Smartphone das Programm öffnest, kannst du den Termin bestätigen oder ablehnen. Du kannst auch das Programm am Notebook öffnen und hast dieselben Möglichkeiten beim Auswählen.“

Frederik holte sein Smartphone aus seiner Hosentasche und aktivierte das Gerät. Am Bildschirm wurde ihm angezeigt, dass eine neue Terminanfrage bei ihm vorliegen würde. Er öffnete die Nachricht und erklärte, dass er den Termin jetzt annehmen wird. Diesmal dauerte es keine halbe Minute, bis bei mir am Bildschirm die Zusage von Frederik angezeigt wurde.

Ich wählte die Rufnummer von Robert Königer, dem Ansprechpartner im Architekturbüro Schreiber und als er sich meldete, meinte er gleich: „Hallo Peter, dass muss wohl Gedankenübertragung sein. Ich wollte dich eben anrufen wegen des Hofladens und dem Café.“

Ich antwortete: „Interessant, ich hatte ursprünglich vor, dich schon vor fünfzehn Minuten anzurufen, wurde aber aufgehalten. Du bist im Übrigen auf Lautsprecher geschaltet, neben mir sitzt Frederik, der zukünftige Verantwortliche für den Hofladen. Was hast du für Neuigkeiten, vielleicht erübrigen sich dadurch meine Fragen und die offenen Punkte.“

Robert sagte: „Hallo Frederik, gut, dass du gerade bei Peter bist. In Sachen Erweiterung des Hofladens haben wir zumindest mündlich die Zusage, dass unser Vorschlag zu neunundneunzig Prozent in der Form umgesetzt werden kann. Der Sachbearbeiter hat vorgeschlagen, die Tiefe des Anbaus von zwei auf vier Meter zu erhöhen, da dies aufgrund des bestehenden Baurechts möglich sei.

Das bedeutet, dass auch das Café bis zu bis zu dieser Baulinie erweitert werden kann. Davor darf noch ein etwa zwei Meter fünfzig breiter Streifen für die Außen-Gastronomie genutzt werden. Die einzige Kröte, die wir zu schlucken haben, dass wir erheblich mehr Stellplätze für Fahrzeuge zur Verfügung stellen müssen.

Der Sachbearbeiter und ich haben uns die Situation auf dem Bebauungsplan angeschaut und von der Genehmigungsbehörde kam der Vorschlag, dass wir ein kleines Parkhaus mit zwei Parkebenen errichten sollen, mit insgesamt etwa fünfzig Stellplätzen, dafür können die bisher vorhandenen Stellplätze entfallen.

Als ich ihm erklärte, dass die Stellplätze in der zweiten Ebene, im Normalfall nicht sehr begehrt sind, meinte er dazu, dass die zweite Parkebene in erster Linie für die Mitarbeiter und Bewohner der Gärtnerei gedacht sei. Ich habe ihm erklärt, dass ich das vorher mit dem Bauherrn abklären möchte, aber die Idee würde dafür sorgen, dass nur rund fünfzig Prozent der entstehenden Nutzfläche versiegelt wird.

Dann hat er noch das Lagergebäude angesprochen und angeregt, noch vor Baubeginn zu überlegen, dass Gebäude, um ein hundertachtzig Grad zu drehen und die Zufahrt auf die Rückseite zu verlegen. Damit würde im Bereich des Hofladens und des Cafés ein verkehrsberuhigter Bereich entstehen. Dafür kann es erheblich näher an das vorhandene Verwaltungs- und Wohngebäude herangeschoben worden, weil die großen Zufahrtsflächen auf dieser Seite nicht mehr benötigt werden.“

Ich hatte den Vorschlägen und Ausführungen von Robert aufmerksam gelauscht. Bevor ich etwas sagen konnte, meinte Frederik: „Wow, Robert, dass was du uns gerade erklärt hast ist eine Aufwertung des Hofladens und des Cafés. Der Hofladen wird damit gut ein Drittel oder sogar bis zu fünfzig Prozent mehr Verkaufsfläche bekommen. Peter, ich befürchte, wir werden am Ende zusätzliche Regale benötigen.

Bei der Aussicht neige ich fast dazu, den bisherigen Aufbau bis zur Erweiterung zu akzeptieren und erst mit dem Erweiterungsbau alles umzubauen. Die Idee, vor dem Laden und dem Café einen verkehrsberuhigten Bereich zu schaffen, wertet nicht nur den Laden und das Café auf, sondern auch die Büros der Gärtnerei.“

Ich meinte. „Das sind eine Menge Änderungen, die da auf die Stiftung zukommen und die in diesem Umfang bisher nicht geplant und kalkuliert waren. Sicher können wir das finanziell stemmen. Aber ich muss auf alle Fälle den Aufsichtsrat mit ins Boot nehmen. Gut, die Drehung des Lagergebäudes als solches, wird sicher keine großen Mehrkosten verursachen, aber das Parkhaus und die verkehrsberuhigte Zone vor dem Hofladen und dem Café. Nicht zu vergessen, die neue zusätzliche Zufahrt für die Lagerhalle.

Aus meiner Sicht wirken sich die vorgeschlagenen Änderungen positiv auf die Gärtnerei aus. Deshalb werde ich mich dafür einsetzen, dass sie umgesetzt werden. Das im Parkhaus die obere Parkebene von Mitarbeiter und Mieter genutzt wird und darunter die Parkplätze für Besucher und Gäste sind, ist eine sinnvolle Aufteilung, die ich gut finde.

Ich meine, dass wir die Außenseiten des Parkhauses begrünen sollten. Dann wirkt es nicht unbedingt wie ein Fremdkörper und passt auch besser zu einem Gartenbaubetrieb. Auch stelle ich mir dabei die Frage, ob wir auf dem Dach des Parkhauses eine Photovoltaik Anlage errichten sollen, mit der wir die Ökobilanz der Gärtnerei weiter aufbessern.

Wenn wir den Platz zwischen den beiden Gebäuden zur verkehrsberuhigten Zone aufwerten, gebe ich meinen Segen nur, wenn ansprechende große Grün- und Blühzonen vorgesehen werden, damit möglichst wenig versiegelte Flächen entstehen. Das Lagerhaus bekommt auf der Seite, die zum Verwaltungsgebäude zeigt, einen erweiterten Eingangsbereich, mit dem nicht nur die Wohnungen erschlossen werden, sondern zukünftig auch der Hauptzugang zum Lager und den enthaltenen Büros werden soll. Robert, das sollte kurzfristig berücksichtigt werden, bevor die Bauarbeiten beginnen.“

Robert antwortete: „Peter, mit deinen Wünschen und Vorgaben verteuert sich das ganze Projekt sicher noch etwas. Aus ökologischer Sicht und im Hinblick auf die Klimaprobleme, die auf uns zukommen, sind das auf alle Fälle gute Investitionen in die Zukunft des Unternehmens. Ich werde an Jason und Jenifer deine Anregungen weitergeben, damit sie die Pläne entsprechend abändern.“

Bevor ich es vergesse, ich soll dir ausrichten, dass du vermutlich heute Nachmittag einen Anruf von Herrn Sandmeier, dem Leiter des Bauamts in Marktoberdorf oder dem Bürgermeister, Herrn Schaffelhuber, bekommen wirst. Jason und sein Vater waren gestern im Allgäu und haben den neuen Bebauungsplan und gleichzeitig den Vorentwurf für euren Gebäudekomplex am Campingplatz vorgestellt.

Wenn ich das heute Morgen in der Besprechung richtig verstanden habe, müssen die beiden Herren sehr begeistert von unseren Entwürfen sein. Vielleicht meldet sich Jason noch bei dir und erzählt dir, wie der Besuch gestern abgelaufen ist.“

Wir beendeten an dieser Stelle das Gespräch, verabschiedeten uns von Robert und Frederik meinte: „Peter, das waren jetzt aber eine Menge an Änderungen, die da auf die Gärtnerei und die Stiftung zukommen. Ich hätte dazu eine Anmerkung. Vielleicht lässt sich die Zufahrt zur Gärtnerei etwas nach Osten verschieben, dafür lässt sich das Parkhaus näher ans Verwaltungsgebäude heranschieben.

So wäre der Weg vom Parkhaus kürzer zum Laden und zum Café, mit einer etwas größeren Grünzone. Der Lieferverkehr zum Lagerhaus hinter dem Parkhaus und an der Ostseite des Lagergebäudes würde zu einer weiteren Beruhigung führen.

Ich habe vorher angedeutet, dass ich die Umplanung der Ladeneinrichtung verschieben will, bis der Anbau beim Hofladen fertiggestellt ist. Mit all den Neu- und Anbauten ergibt es Sinn, die endgültige Einrichtung erst zu diesem Zeitpunkt festzulegen. Ich lasse am Montag die Einrichtung so aufbauen, wie sie derzeit geplant ist.“

Ich meinte: „Die Idee, die Einfahrt komplett zu verlegen und das Parkhaus in westliche Richtung zur bisherigen Zufahrt zu verschieben klingt nach einem guten Plan. Kannst du Robert deine Idee kurzfristig per Mail übermitteln. Auch dein Entschluss, die Einrichtung erst mit der Erweiterung anzupassen, geht in Ordnung. Damit hat sich zumindest unser Gespräch zu deinen kurzfristigen Änderungsvorschlägen erledigt.“

Wir wurden unterbrochen, weil mein Telefon klingelte. Ich nahm das Gespräch entgegen und Armin fragte mich, ob ich zufälligerweise wüsste, wo sie Frederik finden oder wie sie ihn erreichen können. Ich meinte, der junge Mann sitze bei mir im Büro. Armin entgegnete, dass das würde hervorragend passen würde. Er würde gleich mit Werner bei mir im Büro aufkreuzen hinsichtlich der Eröffnung des Hofladens in der Gärtnerei. Ich informierte Frederik, dass Armin und Werner gleich in mein Büro kommen und mit ihm und mir die Eröffnung des Hofladens besprechen wollen.

Fünf Minuten später standen die Beiden in meinem Büro. Sie setzten sich zu uns in die Besprechungsecke und Armin fing an, uns die Pläne vorzustellen. Er erklärte: „Am Donnerstag, dem ersten Tag der Eröffnung, haben wir geplant, dass du, Peter, am Vormittag alle Kunden persönlich begrüßt und jedem Kunden eine Brezel überreichst. Damit machen wir darauf aufmerksam, dass es im Hofladen auch tagesfrische Backwaren zu kaufen gibt.

Wir haben über Frederiks Vorschlag, in der Eröffnungswoche mit Sonderangeboten zu werben, nachgedacht. Werner und ich sind zu dem Entschluss gekommen, dass das wenig Sinn macht, wenn nicht danach jede Woche neue Sonderangebote offeriert werden. Vor allem müsste das erst mit allen beteiligten Partnern abgesprochen werden.

Wichtig wäre, schon ab dem ersten Öffnungstag, dass vorbestelltes Fleisch ab dem ersten Tag von den Kunden abgeholt werden kann. Wir haben schon mit Roland vereinbart, dass der neue Laden einige Tage vorher in der Liste der Ausgabestellen aufgenommen wird, aber auch auf die Neueröffnung hingewiesen wird. Manuel klärt derzeit noch, ab wann die bestellten Fleisch- und Wurstwaren im neuen Hofladen abgeholt werden können.

Von Donnerstag bis zum Samstag steht eine Hüpfburg für die kleineren Kinder zur Verfügung. Kostenpunkt für die Miete, je nach Ausführung von zweihundertfünfzig bis zu siebenhundert Euro. Da die Stiftung Eigentümerin der Gärtnerei ist, können wir einen Sonderpreis erhalten und damit wird das Ganze wieder günstiger.

Frederik, hast du abgeklärt, ob wir an allen drei Tagen nachmittags stündlich oder halbstündlich eine Führung durch die Gärtnerei anbieten können?

Frederik erklärte: „Ich habe gestern mit Mario und Sepp darüber gesprochen. Sie haben mir erklärt, dass sie gern Führungen durch die Gärtnerei durchführen würden, sie haben nur gebeten, dass die Gruppen nicht größer als fünfzehn bis zwanzig Personen sind, weil es sonst in den Gewächshäusern etwas zu eng wird. Falls größeres Interesse besteht, Gibt es auch noch weitere zwei Mitarbeiter, die ebenfalls Führungen durchführen könnten. Sie haben sich jedoch dagegen gewehrt, am Samstagnachmittag Führungen durchzuführen, wenn der Hofladen mittags geschlossen wird.

Ich habe gestern mit Sepp eine Probeführung absolviert und war begeistert von der Führung, da es bereits einiges zu sehen gibt, was inzwischen angebaut und kultiviert wird. Vor allem die Pflanzen, die demnächst ins Freiland kommen, sind bereits gut zu sehen. Sepp erklärt dabei auch, dass die Gärtnereien Grubmüller und Winter seit Anfang Januar eng zusammenarbeiten und teilweise Gemüsesorten nur in einer der beiden Gärtnereien angebaut wird.“

Werner sagte: „Das ist hervorragend, wir werden in dem Flyer auch darauf hinweisen, dass die beiden Gärtnereien gemeinsam den Bedarf an biologisch angebautem Gemüse für die Kundschaft produzieren. Ich werde die örtlichen Pressevertreter zur Neueröffnung des Hofladens einladen. Deshalb ist es wichtig, dass du, Peter, am Vormittag im und am Hofladen für verschiedene Interviews zur Verfügung stehst.“

Ich schaute Werner fragend an und sagte: „Kann ich in den Interviews auch bereits ankündigen, dass wir in der nahen Zukunft gewaltig investieren? Wie ihr sicher bereits wisst, werden wir bis zum Ende des Jahres eine Lagerhalle und darüber neue Wohnungen, vor allem für Mitarbeiter errichten. Bis zu diesem Zeitpunkt befinden wir uns vermutlich bereits im Baugenehmigungsverfahren für eine Erweiterung des Hofladens und für ein Café.

Direkt neben dem neuen Café, wird ein Parkhaus errichtet, wobei die untere Ebene den Kunden vorbehalten bleibt, während die Mitarbeiter und Bewohner in der oberen Etage parken werden. Dafür wird die bisherige Einfahrt etwa fünfzig bis siebzig Meter nach Osten verschoben und dient zukünftig auch als Zufahrt zum Lagergebäude. Vor dem Laden und dem Café entsteht ein somit verkehrsberuhigter Bereich.

Die vorhandene Kompostieranlage wird erweitert und modernisiert, dafür wird die alte Kompostierung der Gärtnerei Winter endgültig stillgelegt. Die entstehende Abwärme bei der Kompostierung wird zukünftig einen Teil der Gewächshäuser erwärmen. Auf dem Dach des Parkhauses wird eine Photovoltaikanlage installiert, die einen ordentlichen Teil des geplanten Energiebedarfs abdecken wird. Frederik, habe ich noch irgendetwas vergessen?“

Frederik blickte zu mir, überlegte kurz und erklärte: „Peter, du hast nicht erwähnt, dass das Lagergebäude um einhundertachtzig Grad gedreht, und näher an das bestehende Verwaltungsgebäude mit dem Hofladen geschoben wird, damit eine verkehrsberuhigte Zone entstehen kann.“

Werner meinte: „Peter, können wir die Pläne und Zeichnungen bekommen? Dann können wir den Besuchern und Käufern in einer kleinen Ausstellung bereits zeigen, wie sich die Gärtnerei in den nächsten Wochen und Monaten weiter entwickeln wird. Wen kann ich beim Architekturbüro Schreiber ansprechen?“

Ich erklärte ihm, dass er sich mit Robert Königer in Verbindung setzen soll, da er für dieses Projekt der zuständige Mitarbeiter sei. „Was ihr mir bisher als Maßnahmen für die Eröffnung vorgeschlagen habt, könnt ihr jederzeit durchführen. Wollen wir hoffen, dass die Hüpfburg auch angenommen wird, die könnt ihr auch für die Eröffnung des Cafés einplanen. Gibt es sonst noch Aktivitäten, die ihr mir bisher noch nicht erklärt habt?“

Werner und Armin schauten sich an und Armin antwortete: „Mir fällt aktuell nichts ein, was wir vergessen haben könnten. Mit deinem Angebot, über die Pläne für die Gärtnerei Grubmüller zu sprechen und der dazugehörenden Ausstellung, haben wir einen weiteren interessanten Aspekt für die Kunden. Peter, denkst du bereits darüber nach, das neue Café in den Abendstunden für Vereine oder andere Gruppierungen zu öffnen.“

Ich erwiderte: „Bisher habe ich nicht darüber nachgedacht, allein deshalb, weil wir inzwischen durch die Verlagerung der Vereine und Gruppen mit Kindern und Jugendlichen ins Gesindehaus, neue Kapazitäten im Hofcafé geschaffen haben. Inzwischen gibt es zusätzlich einen Nebenraum im Restaurant, der zusätzlich genutzt werden kann. Wenn dort entsprechender Bedarf bestehen sollte, könnt ihr jederzeit auf mich zurückkommen.“

Armin antwortete: „Die Frage wird sich vermutlich erst stellen, wenn das Café eröffnet wird, vorher kann ich mir das nicht unbedingt vorstellen. Trotzdem lässt es sich nicht ausschließen, dass vorher bereits Anfragen kommen, wenn die Baupläne bekanntwerden.“

Armin und Werner verabschiedeten sich und gingen zurück in ihr Büro im Gesindehaus. Frederik schaute mich an und fragte: „Haben wir noch etwas zu klären oder kann ich jetzt direkt das Gespräch mit Robert suchen, um ihm unseren Wunsch in Sachen Parkhaus und Verlegung der Einfahrt näherzubringen.“

Da von meiner Seite, alles so weit geklärt war, meinte ich er kann direkt Robert anrufen. Ich ergänzte, dass ich kurz bei Petra bin und mit ihr abklären will, welche wichtigen Termine diese Woche noch anstehen. Ich ging nach nebenan ins Büro von Petra und als sie mich erblickte, meinte sie: „Peter, du bist heute wieder ein viel gefragter und beschäftigter Mann. Da du zu dem Zeitpunkt mit Armin, Werner und Frederik in einer Besprechung gesessen bist, habe ich gefragt, ob du ihn zurückrufen könntest. Er meinte, er würde gegen vierzehn Uhr wieder anrufen. Ich habe dir daher für vierzehn bis fünfzehn Uhr eine Telefonkonferenz mit den Herren Sandmeier und Schaffelhuber aus Marktoberdorf eingetragen.

Für deinen Termin um sechzehn Uhr dreißig, haben alle drei Teilnehmer zugesagt. Für Freitag habe ich dir noch zwei Termine eingetragen, Oliver Fischer möchte sich gegen zehn Uhr mit dir treffen und das Abschlussgespräch führen wegen der IT-Außenstelle in Markt Oberdorf. Um acht Uhr dreißig kommen die beiden Herren Abele und Petersen und wollen noch ein kurzes Gespräch mit dir führen, bevor sie am Samstag wieder abreisen. Zu diesem Termin kommen auch Marion und Michael dazu.

Morgen Nachmittag reisen Simons Eltern wieder an. Da wollte ich dich fragen, wie das mit den beiden Jungs, die am Asperger-Syndrom leiden, läuft.

Peter, du denkst daran, dass ich morgen urlaubsbedingt nicht im Büro bin. Ich werde heute am Abend wie immer auf Anrufbeantworter umstellen. Morgen früh übernimmt die Buchhaltung die Telefonzentrale bis vierzehn Uhr. Danach wird auf Wochenendbetrieb umgeschaltet, das ist mit Klaus entsprechend abgeklärt.“

Ich antwortete ihr: „Das mit deinem Urlaubstag habe ich nicht vergessen. Ich dachte, dass wir das Abschlussgespräch mit den beiden Leitern der Jugendämter erst am Samstag führen, aber wenn beide bereits Samstag abreisen wollen, führen wir das Gespräch eben bereits morgen.

Wie es unseren Sorgenkindern geht, die Frage kann ich dir aktuell nicht beantworten. Näheres werde ich erst am Wochenende erfahren, wenn ich mich mit Bernhard, Noah, Simon und seinen Eltern zusammensetze. Von der IT habe ich ebenfalls nichts Negatives vernommen. Damit gehe ich davon aus, dass dort alles nach Plan läuft.“

Petra sagte: „Dein Vertrauen in die Mitarbeiter möchte ich haben. Auf der anderen Seite, wenn ich mir die letzten Wochen und Monate so betrachte, hat es bisher keiner geschafft negativ aufzufallen, dem du eine neue Aufgabe übertragen hast.“

Ich erklärte: „Du siehst das richtig. Das hat mit viel Vertrauen zu tun. Aber ohne dies kann ich ein derart schnell wachsendes Unternehmen nicht leiten. Die junge Generation hat den großen Vorteil, dass sie noch unvoreingenommen an die ihnen gestellten Aufgaben herangehen. Sie wissen, dass bei mir nicht sofort Köpfe rollen, wenn ihnen ein Fehler unterlaufen sollte. Vor allem haben sie verstanden, dass sie jederzeit mit ihren Problemen oder ihrem Unwissen zu mir kommen können. Gemeinsam finden wir für alles eine Lösung. Das Prinzip funktioniert inzwischen seit fast drei Jahren.“

Ich schaute auf die Uhr und stellte überrascht fest, dass es bereits zwölf Uhr dreißig war. Wenn ich rechtzeitig um vierzehn Uhr wieder in meinem Büro sein will, sollte ich in meine Mittagspause gehen. Ich meldete mich also bei Petra in die Mittagspause ab und ging zurück in mein Büro und von da aus direkt in die Stiftungsverwaltung.

Dort fragte ich: „Benjamin, Felix, kann ich euch dazu überreden jetzt mit mir in die Mittagspause zu gehen? Ich würde gern mit euch beiden und Florian etwas besprechen.“

Die beiden schauten mich an, so dass ich sagte: „Das besprechen wir beim Mittagessen, ich will nicht immer alles zweimal erzählen.“

Die beiden anderen, Ludwig und Kevin, erklärten, dass sie sich uns anschließen würden, wenn ich damit einverstanden sei. Ich meinte, wir treffen uns gleich im Flur. Ich gehe inzwischen zu Florian und sammle ihn ein, damit auch er mit uns mitkommt. In Florians Büro forderte ich ihn auf, mir in die Kantine zu folgen, da ich mit ihm, Benjamin und Felix, etwas besprechen wolle.

Er stand auf, zog sich seine Jacke an und folgte mir in den Flur, wo die Viererbande aus dem Büro der Stiftungsverwaltung bereits auf uns wartete. Gemeinsam gingen wir in die Kantine im Gesindehaus. Wir setzten uns an einen Tisch für sechs Personen, nachdem wir uns an der Theke mit unserem Mittagsmenü versorgt hatten.

Nachdem alle gegessen hatten, erklärte ich: „Ich schiebe dieses Gespräch schon seit einiger Zeit vor mir her. Bis heute Morgen hatte ich noch keine zündende Idee, wie ich diese Angelegenheit lösen kann. Inzwischen habe ich zumindest einen Plan, den ich euch vorschlagen will.

Felix, Benjamin, wir haben noch ein paar Monate, dann wird es in eurem jetzigen Büro sehr eng, wenn die beiden Auszubildenden kommen. Für vier Leute ist das Büro echt zu klein. Wenn nur zwei von euch in dem Büro bleiben und die beiden anderen in eines der derzeit freien Büros umziehen würden, wer soll dann umziehen?

Deshalb würde ich euch und eure beiden Auszubildenden gerne in zwei der zusammenhängenden Büros der ehemaligen IT-Räume umsetzen. Es bietet sich an, in das Büro von Florian und das ehemalige Büro von Roland und dessen Team umzuziehen. Das bedeutet aber, dass Florian ebenfalls umziehen muss. Ich schlage vor, dass ihr beide in das Büro von Roland umzieht. Wenn ihr euer derzeitiges Büro geräumt habt, zieht Florian in eure bisherigen Büroräume um, da auch in der Ausbildungsverwaltung im Herbst ein Auszubildender dazukommt. Spätestens im Sommer zieht einer von euch beiden in Florian Büro und bei jedem von euch sitzt einer der beiden Auszubildenden.

In beiden Büros der Stiftung werden jeweils drei Arbeitsplätze eingerichtet. Damit ist sichergestellt, dass ihr für einen etwas längeren Zeitraum nicht mehr umziehen müsstet. Bei Florian bleiben ebenfalls drei Schreibtische, damit auch er nicht nach kurzer Zeit erneut umziehen muss. Wie steht ihr zu diesem Vorschlag, oder habt ihr eine bessere Idee?“

Benjamin meinte: „Peter, dein Vorschlag klingt plausibel, trotzdem schlage ich vor, dass wir drei, Florian, Felix und ich uns nachher zusammensetzen und miteinander reden. Wir treffen uns gegen fünfzehn Uhr dreißig in deinem Büro und fällen gemeinsam die Entscheidung, wie und wohin der Umzug ablaufen soll. Ich würde gerne beide Büroräume anschauen. Florian, ich nehme an, dass die Tür zwischen den beiden Büros verschlossen sind. Peter kannst du mir sagen, wer den Schlüssel für diese Tür hat?“

Ich grinste und erklärte: „Ich habe sicher einen Schlüssel für diese Tür und vermutlich kann auch Florian die Tür zum Nachbarbüro aufsperren. Rolands Büro sollte derzeit nicht verschlossen sein, da es ein leerstehendes Büro ist. Wenn ihr die Möbel umstellen wollt, oder weitere Schränke benötigt, redet mit Alejandro, der euch sicher weiterhelfen wird.“

Florian schaute mich intensiv an und sagte: „Peter, hat das einen besonderen Grund, warum ich in das Büro direkt neben dir einziehen soll?“

Ich blickte ihn an und meinte: „Nicht dass ich wüsste. Nur habe ich lange überlegt, wie die von der IT geräumten Büros am besten genutzt werden können. In den drei Büros gegenüber der Buchhaltung könnte im Herbst ein Teil der Mitarbeiter der Münchner Immobilienverwaltung einziehen, da wir zu diesem Zeitpunkt den Immobilienbereich neu organisieren wollen.

Für dich hat es nur den Vorteil, dass du zukünftig kürzere Weg zu mir hast. Und ich habe den Vorteil, dass ich in deiner Abwesenheit direkten Zugriff zu allen Unterlagen der Ausbildungsverwaltung habe. Gerade wenn nur der Auszubildende im Haus ist, gibt es mir eine gewisse Sicherheit. Spätestens ab Herbst werden wir die wöchentlichen Besprechungen der Stiftungsverwaltung im Besprechungszimmer abhalten, da in meinem Büro nur Platz für drei weitere Teilnehmer ist. Das alles spricht für meinen Vorschlag.

Das kleine Büro neben der derzeitigen Stiftungsverwaltung wird demnächst das Facility Management nutzen. Alejandro hat bisher kein vernünftiges Büro und wird aus dem Keller des Gesindehauses dorthin umziehen.“

Florian grinste und meinte: „Peter, auch wenn du behauptest, dein Vorschlag basiert nicht auf einem besonderen Grund, stimmt so nicht ganz. Dass ich nicht der Grund für die Änderung bin, habe ich verstanden. Du hast in deine Überlegungen bereits alles mit einbezogen, wo sich in den nächsten Monaten Veränderungen ergeben und daraus dein Konzept entwickelt. Gut zu wissen, dass du mehr Faktoren in deine Überlegungen einbezogen hast und nicht nur unsere beiden Abteilungen berücksichtigt hast.“

Ich antwortete: „Genau, alle Faktoren berücksichtigend, bin ich zu diesem Plan gekommen. Ihr könnt euch trotzdem gern zusammensetzen und euch besprechen. Wir treffen uns wie vorgeschlagen am Nachmittag und erarbeiten gemeinsam den Plan für euren Umzug.“

Mit dieser Aussage stand ich auf und brachte mein Tablett mit dem schmutzigen Geschirr zum Abräumwagen. Die Jungs folgten mir und Ludwig kündigte an, dass er mit Kevin den Rest des Arbeitstages in seinem neuen Büro in der IT zu finden sei. Während die drei Jungs ins Gutshaus weiter gingen, sagte Ludwig zu mir: „Peter, dein Vorschlag ist richtig. Ich hoffe, die Jungs sehen das so wie ich.“

Er verschwand mit Kevin in Richtung IT-Gebäude, während ich weiterging zum Gutshaus. Im Flur traf ich wieder auf die drei Jungs, die mir erklärten, dass mit Florians Schlüssel die Verbindungstür nicht zu öffnen sei. Ich zog meinen Schlüssel aus der Hosentasche und versuchte mein Glück. Selbst mit meinem Schlüssel hatte ich keine Chance die Verbindungstür zu öffnen.

Ich erklärte den Jungs, dass ich mich um das Problem kümmern würde und ging in mein Büro. Ich blickte zur Uhr und erkannte, dass mir noch etwas Zeit blieb, bis der Anruf aus dem Allgäu erfolgen sollte. Ich rief bei Alejandro an und bat ihn, sofort in mein Büro zu kommen, da ich dringend seine Hilfe benötige.

Zwei Minuten später stand er in meinem Büro und meinte, wo es denn brennen würde. Ich erklärte ihm kurz die Situation mit der verschlossenen Verbindungstür zwischen Roland und Florians Büro. Er meinte: „Peter, kein Problem, ich habe damals ein extra seperates Schloss eingebaut, damit keiner die Verbindungstür aufsperren kann. Wenn Florian demnächst in das Büro neben deinem umgezogen ist, wird das Schloss wieder entfernt.

Ich bat ihn gegen sechzehn Uhr dreißig zur Besprechung mit den Jungs in mein Büro zu kommen, damit wir in Sachen Umzüge Nägel mit Köpfen machen können. Er versprach mir, pünktlich da zu sein, da er spätestens gegen siebzehn Uhr dreißig oben in der Wohnung sein muss, da Jorge heute das Abendessen mit Raffael zubereitet.

Als Alejandro mein Büro verlassen hatte, ging ich ins Büro der Stiftungsverwaltung und erklärte den drei Jungs, dass die Zwischentür mit einem Spezialschloss gesichert sei, damit keiner zum Bereich mit den sensiblen Daten zutritt hat. Ich meinte noch, dass ich bis etwa fünfzehn Uhr nicht gestört werden will, weil ich gleich eine wichtige Telefonkonferenz mit dem Bürgermeister und dem Chef des Bauamtes in Marktoberdorf haben werde.

Ich hatte mich kaum wieder an meinen Schreibtisch gesetzt, als mein Telefon zu Klingeln anfing. Ich stülpte mir den Kopfhörer mit integriertem Mikro über und nahm das Gespräch entgegen. Ich meldete mich mit meinem Namen. Anhand der eingeblendeten Rufnummer konnte ich erkennen, dass das der erwartete Anruf aus dem Allgäu ist. Ich hörte: „Hallo, hier ist Hubert Sandmeier, neben mir sitzt unser Bürgermeister Korbinian Schaffelhuber. Peter, wir müssen einiges in eurer Angelegenheit besprechen. Wir hatten gehofft, dass du gestern mit den Architekten mitkommen würdest.“

Er erzählte mir vieles, was mir Jason bereits erklärt hatte. Interessant wurde es, als er vom neuen Bebauungsplan für die neue Siedlung gegenüber dem Campingplatz berichtete. Er hat sogar bereits euren Neubau mit Jugendhotel, Verwaltungsgebäude und Jugendwohnheim mit in den Bebauungsplan mit aufgenommen.

Korbinian meinte: „Peter, der Bebauungsplan ist der absolute Wahnsinn. Überhaupt nicht zu vergleichen, mit dem was unser Architekt vorgelegt hat. Er hat sich exakt an die Vorgaben gehalten, die von dem Münchner Unternehmen aufgestellt wurde. Wir haben ihnen gestern Nachmittag noch den neuen Bebauungsplan übermittelt.

Heute Vormittag hat sich der Geschäftsführer des Unternehmens bei uns gemeldet und meinte, dass das vom Architekturbüro Schreiber aus Rosenheim vorgelegte Konzept besser ist als der ihm von einem anderen Architekturbüro für eine weitere Siedlung vorgelegte Bebauungsplan. Vor allem war er begeistert von dem Vorschlag die ganze Siedlung mit Nahwärme zu versorgen. Überzeugt haben auch der verkehrsberuhigte Innenbereich und die monumentale Tiefgarage unter den Mehrfamilienhäusern.

Er findet die Lösung mit eurem langgezogenen Gebäudekomplex mit Jugendhotel, Jugendwohnheim, Restaurant mit Biergarten, den notwendigen Einrichtungen für den Campingplatz und dem kleinen Supermarkt für eine gelungene Abschirmung der Wohnsiedlung vor möglichem Lärm vom Campingplatz. Vor allem war er überrascht, dass ein kleiner Supermarkt vorgesehen ist, der nicht nur für die Leute vom Campingplatz geplant wurde.

Er hat uns gefragt, wer auf die geniale Idee mit der Nahwärmeversorgung gekommen ist. Wir haben ihm erklärt, dass du, der neue Eigentümer des Campingplatzes, uns diesen Vorschlag unterbreitet hast. Er hat angekündigt, dass er sich mit dir in Verbindung setzen will, nachdem er sich die Webseiten des Gutshofes und der Stiftung Sonneneck angeschaut hat.

Was uns am meisten verblüfft hat ist, dass er sich an der Gesellschaft, die die Nahwärmeversorgung gewährleistet beteiligen will. Grundsätzlich hat der Stadtrat bereits der Nahwärmeversorgung für das Neubaugebiet zugestimmt. Mit dem Landwirt, der in der Nähe seine Biogasanlage betreibt, haben wir bereits verhandelt. Er würde seine Biogasanlage in die Wärmeversorgung mit einbinden. Mit ihm zusammen werden wir zusätzlich eine Hackschnitzelheizung aufbauen, die in den Wintermonaten die Wärmeversorgung sicherstellen wird.

Vom Leiter des Jugendamts haben wir erfahren, dass er sich bei euch das Konzept angeschaut hat und er mit euch zusammen das Projekt Jugendwohnheim in Marktoberdorf verwirklichen will. Er meinte, dass ein Kollege aus Eutin in Schleswig-Holstein sich auch auf das Projekt freut, dass er mit euch in Scharbeutz verwirklichen kann.

Peter, wir schicken dir in den nächsten Tagen die vorläufigen Unterlagen für die Gesellschafterversammlung für die Nahwärmeversorgung zu. Einen Notartermin wird es nicht geben, wenn alle Interessenten der bestehenden eGmbH beitreten.“

Ich erklärte: „Korbinian, das waren aber jetzt eine Menge positiver Neuigkeiten zum Neubaugebiet. Was mich besonders freut, ist die Tatsache, dass ihr bereits einen neuen und scheinbar akzeptablen Bebauungsplan für das Neubaugebiet vorliegen habt und ihr mit dem durch uns vorgeschlagenem Architektenteam sehr zufrieden seid. Dass auch der Geschäftsführer des Unternehmens, für dessen Mitarbeiter ihr das Baugebiet ausweisen solltet, mit dem Entwurf höchst zufrieden ist, sagt mir, dass ich mich auch weiterhin auf unsere Stammarchitekten verlassen kann.

Besonders freut mich, dass die umweltschonenden Vorschläge, die ich euch unterbreitet habe, ebenfalls zum Zug kommen. Es zeigt mir, dass meine Entscheidung für die Investitionen in eurer Stadt sinnvoll sind und das Geld langfristig gut angelegt ist.

Was die Teilnahme an der Gesellschafterversammlung angeht, wenn ihr mich rechtzeitig informiert, versuche ich den Termin in meinem Terminkalender unterzubringen. Wäre gut, dann bräuchte ich nur einmal anreisen, mit einer zusätzlichen Übernachtung in Marktoberdorf, da die Versammlung sicher abends stattfindet.

Ich habe morgen mit den beiden Herren von den Jugendämtern einen weiteren Termin, bei dem sie mir vermutlich die frohe Botschaft, dass sie mit uns zusammenarbeiten wollen, überbringen werden. Da die Planung der Jugendwohnheime vom gleichen Architektenteam kommt, das auch unsere drei bisherigen Häuser geplant hat, wird die Ausstattung ähnlich ausfallen.

Sie haben in den letzten Tagen mit ihren Familien ein paar Urlaubstage im Jugendhotel Gesindehaus verbracht und Ausflüge in die Umgebung gemacht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie uns zukünftig auch Gruppen aus Kinderheimen in ihrem Zuständigkeitsbereich für einen Urlaub schicken werden.“

Hubert sagte: „Peter, du kannst für die geplante Gesellschafterversammlung den vierten Mai vormerken. Vorher werden wir auf keinen Fall alles vorbereitet haben. Vielleicht schaffen wir es, dass bis dahin der neue Bebauungsplan genehmigt ist. Dann würden wir am fünften Mai auch den Startschuss für die Erschließung des Grundstücks einplanen.

Wir war schon etwas überrascht, dass euer Architekt den von euch geplanten Gebäudekomplex in den Bebauungsplan mit eingearbeitet hat. Jason Schreiber hat uns dazu erklärt, dass damit auch die Randbebauung bereits in einem Rutsch beschlossen werden kann und nicht extra ein weiterer Bebauungsplan erforderlich wird, was insgesamt weniger Vorlaufkosten verursachen wird und das Verfahren zeitlich beschleunigt wird.

Etwas Verwirrung gab es, als er uns die Grundrisse des Jugendhotels zeigte, da dort für je zwei Zimmer ein gemeinsames Bad vorgesehen ist. Er erklärte uns, dass die Idee bei der Planung des Gesindehaus entstanden sei, damit Familien mit bis zu zwei Kindern über ein gemeinsames Bad miteinander verbunden sind. Bei den Schulklassen oder den Kindern aus Kinderheimen spielt es keine Rolle, wenn sich vier weibliche oder männliche Gäste ein Bad teilen.

Er meinte, dass es auch etwas zur Senkung der Baukosten beiträgt, da nur halb so viele sanitäre Einrichtungsgegenstände benötigt werden. Dafür wird in den Zimmern hochwertiges robustes Mobiliar verbaut, was sich zusätzlich positiv auf die Nutzungsdauer auswirkt.

Was mir am meisten imponiert hat, dass das Architektenteam sämtliche Vorgaben erfüllt hat, die an das neue Baugebiet von uns oder dritter Seite gestellt wurden. Sie haben sogar noch einen Bolz- und Spielplatz im Zentrum des Baugebiets ausgewiesen. Durch die an die Vorgaben angepasste Planung kann mehr Wohnraum entstehen, als ursprünglich angedacht war.

Bleibt es dabei, dass du alle Gebäude mit Sozialwohnungen übernimmst? Ansonsten will unsere städtische Wohnbaugesellschaft mindestens eines der Gebäude übernehmen. Wie viele der zur Vermietung geplanten Mehrfamilienhäuser werden von der Stiftung errichtet?“

Ich erwiderte: „Ich kenne bisher weder den vom Architekten aufgestellten Bebauungsplan, noch habe ich die ersten Entwürfe für unseren Gebäudekomplex auf dem Gelände des Campingplatzes gesehen. Ich gehe davon aus, dass er erst auf mich zukommt, wenn der Bebauungsplan genehmigt ist, da vorher ein Bauantrag wenig Sinn ergibt.

Das gilt auch für die Mehrfamilienhäuser. Wenn eure städtische Wohnbaugesellschaft die Sozialwohnungen übernehmen will, werde ich nicht darauf bestehen, diese Gebäude durch die Stiftung zu errichten. Es war eher ein Angebot von meiner Seite, sofern es keinen anderen Träger von eurer Seite gegeben hätte.

Sollte es keine weiteren Interessenten für die Mehrfamilienhäuser geben, kann ich mir vorstellen, dass die Stiftung Sonneneck sich die Gebäude mit der städtischen Baugenossenschaft teilt. Ich bin da sehr flexibel, da auch der Gutshof Sonneneck einen großen Immobilienbestand hat und ebenfalls Mehrfamilienhäuser zur Vermietung anbietet.“

Gibt es bei euch vor Ort einen zuverlässigen Bauunternehmer, der die Gebäude mit den Eigentumswohnungen errichtet und sie zu regulären Konditionen an die Neubürger aus München verkaufen wird? Ihm würde ich auch die Gebäude, die durch die Stiftung oder den Gutshof gebaut werden für die Bauausführung übergeben. Das gilt auch für den großen Gebäudekomplex auf dem Gelände des Campingplatzes.“

Hubert antwortete: „Wir haben In Marktoberdorf mindestens drei mittelständische Bauunternehmen, bei denen wir sicher sind, dass dort ordentliche Arbeit abgeliefert wird und keine krummen Geschäfte laufen. Vermutlich werden wir alle drei Unternehmen brauchen, wenn nur Handwerksbetriebe vor Ort die Gebäude errichten sollen. Es gibt in Kempten noch einige kleine oder mittlere Betriebe, die ebenfalls dafür in Frage kommen, wenn alles rechtzeitig fertiggestellt sein soll.

Ich habe mir die Vorgaben des Unternehmens inzwischen etwas genauer angesehen. Die Fertigstellung des gesamten Areals muss nicht gleichzeitig erfolgen, da die Firma nicht komplett auf einen Schlag umzieht, sondern die Mitarbeiter im Laufe von etwa achtzehn Monaten so nach und nach umgesiedelt werden. Was auch daran liegt, dass der neue Firmenkomplex, nach der derzeitigen Planung, erst nach und nach errichtet und in Betrieb genommen wird.

Sie haben uns aufgefordert, dass wir für die Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften, sowie für die Reihenhäuser, entsprechende Unterlagen zusammenstellen, die sie ihren Mitarbeitern empfehlen können. Das hat mir erneut gezeigt, dass die Planung des bisherigen Architekten nur auf seinen und den Profit des Bauunternehmers ausgerichtet war, sich jedoch nicht an den Vorgaben orientiert hat.

Peter, ich kann dir nur noch einmal bestätigen, dass wir dir sehr dankbar sind, dass dir dein Bauchgefühl zum vorgelegten Bebauungsplan erklärt hat, dass da einiges nicht stimmig sei. Wir wären voll in die uns gestellte Falle getappt. Da hätten auf die Stadt erhebliche Schadensersatzforderungen zugekommen können.

In Sachen Nahwärmeversorgung muss ich ebenfalls noch einiges aufklären. Es gibt bereits ein Unternehmen, das bisher in der Hauptsache den Stadtkern und einige öffentliche Gebäude versorgt. Wir haben mit ihnen über deine Pläne gesprochen und sie haben das Projekt am Stadtrand abgelehnt. Abgelehnt vor alles deswegen, weil sie befürchteten, dass es sehr weite Wege zum Neubaugebiet sind und die Wärmemengen, die dort benötigt werden, nicht erzeugt werden können.

Nachdem inzwischen feststeht, dass wir mit zwei Landwirten bereits einen Vorvertrag abgeschlossen haben und an beiden Standorten definitiv eine Hackschnitzelheizung errichten, haben sie doch noch zugestimmt, das Neubaugebiet sofort mit in die Nahwärmeversorgung aufzunehmen.

Bei uns laufen bereits Überlegungen, dass wir nach Ablauf des Konzessionsvertrags mit dem Grundversorger die Belieferung mit Strom in kommunaler Hand durchführen und zusammen mit der Nahwärme abrechnen. Dabei wird aus der Nahwärmeversorgung eGmbH die Energiewerke Marktoberdorf eGmbH. Der Vorschlag dazu kam von dir. Wir ermitteln aktuell, wie viel Strom wir mit allen Anlagen produzieren können. Nach der vorläufigen Hochrechnung könnten wir vor Ort den Gesamtverbrauch erzeugen und wären damit so gut wie autark.“

Ich erklärte: „Das heißt für mich, dass meine Ankündigung, mit euch dieses Projekt zu realisieren, umgesetzt werden kann, und ich entsprechende Rücklagen für meine Beteiligung einplanen kann. Ich hoffe, ihr habt bei euren Berechnungen die Strommenge berücksichtigt, die mit den Photovoltaikanlagen auf dem langgezogenen Gebäude am Campingplatz und auf den von der Stiftung errichteten Wohngebäuden produziert wird.“

Korbinian erklärte: „Peter, das haben wir alles bereits berücksichtigt. Wir haben damit das Problem, dass in den Sommermonaten eine mehr als einhundert prozentige Vollversorgung erreicht wird und gewaltige Überschüsse verbleiben. Professor Baumer hat angeregt, dass wir darüber nachdenken sollten, zusätzlich einen größeren Batterie Pufferspeicher aufzubauen für nachts und zusätzlich eine Anlage für die Produktion von Wasserstoff, der an Regentagen und in den Wintermonaten zur Strom- und Wärmegewinnung genutzt werden kann, in Betracht zu ziehen.

Professor Baumer wird bei der Gesellschafterversammlung anwesend sein und den Genossen den gesamten Umfang des Projekts vorstellen, wie Marktoberdorf zu einer autarken Stadt in Sachen Energieversorgung werden kann.

Die Gesellschafterversammlung beginnt um neunzehn Uhr. Voraussichtlich wird um siebzehn Uhr zu einer Informationsveranstaltung für neue Genossenschaftsmitglieder eingeladen, da wir für zukünftige Investitionen erhebliche Geldmittel benötigen. Wir haben vom Eigentümer der Firma, die nach Kaufbeuren verlagert wird, bereits die Zusage erhalten, dass er seine Mitarbeiter, die nach Marktoberdorf ziehen, auf diese Veranstaltung hinweist und sie auffordert, dort Genossenschaftsanteile zu übernehmen, da das gesamte Neubaugebiet an die vorhandene Nahwärmeversorgung angeschlossen wird und dafür kräftig investiert werden muss.

Während der Genossenschaftsversammlung werden die bisherigen Genossenschaftsmitglieder davon informiert, dass alle ihre Genossenschaftsanteile kräftig erhöhen können, um die notwendigen Mittel für die Neuinvestitionen, aber auch für die zukünftige Stromversorgung zusammen zubekommen. Dazu wird ein langfristiger Investitionsplan vorgelegt, damit für alle ersichtlich wird, wie das Netz erweitert wird und wie die Versorgungssicherheit sichergestellt werden kann.

Peter, das war es von unserer Seite. Wir werden die Wohnungsbaugesellschaft davon informieren, dass du bereit bist alle, oder zumindest den gewünschten Teil, an Sozialwohnungen abzugeben und dafür in die freifinanzierten Wohnungen investierst. Wir bleiben weiter in Kontakt und sehen uns spätestens Anfang Mai zur Versammlung der Genossenschaft und der Informationsveranstaltung.“

Ich verabschiedete mich und nachdem ich das Gespräch beendet hatte, sortierte ich die Informationen, die ich während der Besprechung erhalten habe. Danach holte ich Felix und Benjamin in mein Büro und erklärte ihnen die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Telefonat mit dem Bürgermeister und dem Leiter des Bauamts.

Als ich geendet hatte, meinte Benjamin: „Peter, dass was du uns eben erzählt hast, wirft viele Fragen auf. Die drängendste Frage ist für mich, welches Unternehmen übernimmt den Anteil, den du in die Genossenschaft einbringen willst. Wenn ich dich richtig verstanden habe, erhalten alle Genossenschaftsmitglieder einen um den Gewinnanteil reduzierten Preis für die Nahwärme und den Strom, den sie verbrauchen.

Das würde bedeuten, dass du mehrere unterschiedlich hohe Anteile in die Genossenschaft einbringen musst. Andernfalls hättest du das Problem, dass du intern die Preisminderung aufteilen musst.“

Ich unterbrach ihn und erklärte: „Das Problem mit dem Aufteilen haben wir zumindest bei unserem Neubau, der auf dem Gelände des Campingplatzes entsteht. Mit der Photovoltaik auf dem Dach muss der Direktverbrauch aufgeteilt werden auf das Hotel, das Restaurant und die Küche, das Jugendwohnheim, die Verwaltung und alles, was den Campingplatz betrifft, sowie das Bürogebäude, in dem die ausgelagerte IT untergebracht wird.

Dafür richten wir für jeden Bereich eine eigene Kostenstelle ein, so dass wir sehr genau erkennen können, in welchen Betriebsteilen nicht kostendeckend gearbeitet wird. Wichtig ist dafür, dass wir rechtzeitig eine eigene Gesellschaft mit beschränkter Haftung gründen, über die das komplette Projekt Neubau auf dem Campingplatz abgewickelt wird. Wer von euch hat schon Erfahrung bei der Gründung einer neuen Gesellschaft? Wer traut sich zu, die Aufgabe zu übernehmen oder soll ich Klaus damit beauftragen?

Wie das genau technisch ablaufen wird, kann ich euch nicht sagen, ich bin kein Elektriker. Dazu kommt der Fremdstrom, den die einzelnen Bereiche verbrauchen, wenn die Photovoltaik keinen Strom oder zu wenig produziert. Bei der Nahwärme haben wir ein ähnliches Problem, da unsere IT und vermutlich die Küche sehr viel Abwärme produziert, die wir im restlichen Gebäude nutzen können. Für den Wasserverbrauch sind weitere Zähler für jeden Bereich notwendig.

Da wir keine Fachmänner für dieses Problem sind, können uns nur die Handwerker dabei weiterhelfen. Zumindest brauchen wir nur jeweils eine Übergabestation, wenn wir den Verbrauch innerhalb des Gebäudes selbst aufteilen. Damit können wir für das Gebäude einen entsprechend hohen Anteil an der Genossenschaft zeichnen.

Bei den Gebäuden, die vermietet werden, erwerben wir je einen Anteil für jede neu errichtete Wohneinheit. Damit haben wir zwei weitere Einlagen in die Genossenschaft, eine für die Sozialwohnungen und eine für die freifinanzierten Wohnungen. Damit haben wir drei feste Summen, die von der Stiftung als Einlage in die Genossenschaft eingebracht wird. Welche Fragen tauchen noch bei euch auf?“

Felix meinte: „Peter, wer übernimmt die Aufgabe, alle Nebenkosten abzurechnen? Wird das von der Stiftungsverwaltung übernommen oder läuft das so wie bisher, dass die Hausverwaltung die Aufteilung vornimmt? Können Benjamin und ich gemeinsam mit Klaus die Vorarbeiten für die neue Gesellschaft durchführen? Es wird nicht nur der Vertrag erstellt, die Buchhaltung für die neue Gesellschaft ist ebenfalls einzurichten“.

Ich antwortete: „Grundsätzlich wird die Abrechnung durch die Hausverwaltung erstellt. Ihr müsst, im Bereich der Stiftungsverwaltung beziehungsweise bei der GmbH, nur darauf achten, dass die anfallenden Kosten den richtigen Kostenstellen zugeordnet werden.

Wenn ihr die Einrichtung und die notwendigen Vorarbeiten mit Klaus gemeinsam auf die Beine stellen wollt, habt ihr mein Einverständnis. Ich befürchte nur, dass ihr dann zukünftig bei jeder neuen GmbH, die für die Stiftung errichtet wird, diese Aufgabe übernehmen werdet.

Wie wäre es, wenn ihr Sarah, die die Buchhaltung der Stiftung und der dazugehörigen Gesellschaften betreut, mit einbindet. Für sie wäre es eine Bereicherung ihrer Aufgaben. Vor allem, nachdem ich mittelfristig bereits davon ausgehe, dass die Buchhaltung der Stiftung um einen weiteren Mitarbeiter ergänzt werden muss. Spätestens im nächsten Jahr kommt das Ostseehotel dazu und wer weiß, welche weiteren Buchhaltungsaufgaben in absehbarer Zeit hinzukommen. Benjamin, dir ist vermutlich am besten bekannt, wie schnell die Aufgaben in der Buchhaltung der Stiftung gewachsen sind.“

Benjamin grinste und erklärte: „Peter, ich habe sehr schnell gemerkt, dass die Buchhaltung der Stiftungsverwaltung ordentlich anspruchsvoller und umfassender wurde. Die Idee, Sarah mit einzubinden, halte ich für einen klugen Schachzug. Nicht nur, weil ihr Aufgabengebiet erweitert wird.

In dem Zusammenhang eine Anregung von mir. Wir werden doch demnächst in neue Büros umziehen. Kann die Stiftungsverwaltung nicht doch die drei zusammenhängenden Büros am anderen Ende des Flurs haben? Damit wäre die komplette Stiftungsverwaltung, einschließlich der Buchhaltung, in nebeneinander liegenden und verbundenen Büros untergebracht. Da dort insgesamt neun Arbeitsplätze eingerichtet werden können, ist sichergestellt, dass weitere Umzüge für die nächsten Jahre ausgeschlossen sind.

In dem Büro, in dem Sarah derzeit untergebracht ist, findet kein weiterer Mitarbeiter Platz. Gleichzeitig schaffst du die Voraussetzungen, dass Klaus noch erweitern kann. Vergiss dabei nicht, dass gerade die Anlagenbuchhaltung, die von der Stiftung kommt, noch einmal kräftig wachsen wird. Durch die beiden Jugendhotels im Allgäu und an der Ostsee, aber auch mit dem Lagergebäude auf dem Grundstück der Gärtnerei Grubmüller. Das vorhandene Inventar der Gärtnerei Grubmüller ist ebenfalls noch nicht im System eingepflegt, da dort die gesamte Büroeinrichtung sowie der Fuhrpark nur als Gesamtsumme eingebucht wurden. Christian bräuchte dringend Verstärkung in der Anlagenbuchhaltung. Ich weiß nicht, ob er zwischenzeitlich mit Klaus gesprochen hat, ansonsten sieht es so aus, als würde er sich nicht trauen, das Problem von sich aus anzusprechen.“

Ich schaute Benjamin tief in die Augen und gab ihm folgenden Auftrag: „Du gehst jetzt in die Buchhaltung, holst Klaus, Sarah und Christian. Wir treffen uns in fünf Minuten im Besprechungszimmer und dort werden wir die Probleme in Angriff nehmen. Felix, du kümmerst dich zwischenzeitlich darum, dass wir im Besprechungszimmer nicht verdursten.“

Ich wollte bereits ins Besprechungszimmer gehen, als Klaus in meinem Büro auftauchte und fragte: „Peter, was ist los, warum soll ich sofort zu einer Besprechung im Konferenzraum erscheinen?“

Ich meinte: „Ich hatte gerade ein längeres Gespräch mit Felix und Benjamin, die mir einiges erzählt haben, was aus meiner Sicht ein sofortiges Eingreifen meinerseits erforderlich macht. Da dies nur Teile der Buchhaltung betrifft, habe ich nur dich und die beiden entsprechenden Mitarbeiter kurzfristig eingeladen. Details dazu gibt es gleich im Konferenzraum.“

Gemeinsam ging es ins Besprechungszimmer, wo Sarah, Felix, Benjamin und Christian bereits versammelt waren. Nachdem Klaus und ich uns ebenfalls gesetzt hatten, erklärte ich: „Wie ich Klaus bereits angedeutet habe, gibt es einige Punkte, die aus meiner Sicht kurzfristig, am besten sofort, geklärt werden müssen. Ich habe mit meinen beiden Mitarbeitern bereits geklärt, dass sie demnächst mit der Stiftungsverwaltung aus dem bisherigen Büro ausziehen müssen, da mit den beiden Auszubildenden, die im September zu Stiftungsverwaltung hinzukommen das Büro zu klein wird für vier Personen.

Angedacht war, dass sein in das Büro von Florian und das danebenliegende Büro umziehen. Bei unserem heutigen Gespräch macht Benjamin den Vorschlag, statt in die beiden zusammenhängenden Büros umzuziehen, wäre es vielleicht sinnvoller, in die drei verbundenen Büros der IT-Abteilung umzuziehen und im dritten Büro die Buchhaltung der Stiftung unterzubringen. Vor allem, nachdem ich angedeutet habe, dass wir mittelfristig die Buchhaltung der Stiftung verstärken werden.

Sarah, das hat nichts mit deinen Leistungen zu tun, sondern mit der neuen GmbH zu unserem Projekt im Allgäu, den Jugendhotels an der Ostsee und im Allgäu, sowie der Errichtung des Zentrallagers in der Gärtnerei Grubmüller. Da kommt erheblicher Buchungsbedarf auf die Buchhaltung die Stiftung zu.

Wenn wir jetzt den Vorschlag von Benjamin umsetzen, werden in naher Zukunft die drei Büros mit mindestens sechs Personen besetzt sein und bieten noch Platz für weitere Mitarbeiter. Das wiederum bedeutet, dass in der Anlagenbuchhaltung ein Schreibtisch frei wird. Klaus, deshalb mein Vorschlag, dass wir auch die Anlagenbuchhaltung personell verstärken, denn auch deren Aufgaben werden auch immer umfangreicher.“

Eigentlich hatte ich erwartet, dass Klaus auf meine Ausführungen reagieren würde, aber Christian war dann doch schneller und meinte: „Peter, deine Vorschläge gefallen mir sehr gut. Ich kämpfe bereits seit einiger Zeit damit, dass der Arbeitsumfang in der Anlagenbuchhaltung immer umfangreicher wird. Ich hätte nichts gegen eine Kollegin oder einen Kollegen, der oder die mit mir zusammen die Anlagenbuchhaltung betreut. Nur wusste ich bisher nur noch nicht, wie ich das Klaus erklären soll, dass die Anlagenbuchhaltung in absehbarer Zeit personell verstärkt werden sollte. Zusätzlich bestand das Problem, dass entweder die Anlagenbuchhaltung oder die Buchhaltung der Stiftung deswegen umziehen muss.“

Der Lösungsvorschlag, dass die Stiftungsverwaltung und die dazugehörige Buchhaltung gemeinsam in zusammenhängenden Räumen untergebracht werden, ist aus meiner Sicht der beste Vorschlag, der gemacht werden konnte. Sarah, könntest du dir vorstellen, in eines der Büros, die für die Stiftung vorgesehen sind, umzuziehen?“

Sarah meinte: „Ich bin noch neu in der Stiftungsbuchhaltung. Aber mir ist schon aufgefallen, dass die Arbeiten immer mehr werden. Wenn ich davon ausgehe, dass der Umfang weiter zunehmen wird durch das Projekt im Allgäu und der Buchhaltung für das Jugendhotel an der Ostsee, lässt es sich auf Dauer nicht vermeiden, die Buchhaltung der Stiftung personell zu verstärken. Ich habe auch kein Problem, in eines der drei Büros auf der anderen Seite vom Flur umzuziehen. Wobei ich das Büro gegenüber meinem bisherigen bevorzugen würde. Für Klaus spielt es sicher keine Rolle, ob er jetzt links oder rechts zu mir ins Büro kommt.“

Ich erklärte: „Bevor wir hier in endlose Diskussionen verfallen. Es gibt einen weiteren Punkt, für das Projekt Allgäu, mit dem Campingplatz, dem Jugendhotel, einem Restaurant, einem kleinen Supermarkt, dem Jugendwohnheim, dem IT-Unternehmen den wir in diesem Zusammenhang klären sollten.

Bisher hat die Stiftung den Campinglatz erworben. Dort verbleibt am Ende nur das gesamte Grundstück und das neue Gebäude. Wir brauchen sechs eigene Betriebsgesellschaften. Jeweils eine für die Verwaltung und den Betrieb des Campingplatzes, für den Supermarkt, für das Restaurant, das Jugendwohnheim, für das Jugendhotel und für die IT-Gesellschaft, die wir zusammen mit Oliver betreiben.“

Chefbuchhalter Klaus sagte: „Wenn ich Peters Ausführungen richtig interpretiere, kauft die Stiftung den Campingplatz und gründet dann sechs weitere Unternehmen, die in der Gesellschaft des Campingplatzes konsolidiert werden.“

Ich schaute ihn an und erwiderte: „Ich befürchte, die Konstruktion wird doch etwas komplizierter als alles, was wir bisher hatten. Die IT-Gesellschaft wird ein eigenes Unternehmen, und ist eine Firma, die direkt in der Stiftung gebucht wird. Der Stiftung gehören fünfzig Prozent der Anteile, die andere Hälfte der Anteile hält Oliver. Sie wird nur als Mieter in dem Verwaltungsgebäude untergebracht.

Das Jugendwohnheim und das Jugendhotel haben eine eigene Abrechnung, die direkt in die Stiftung mündet. Der kleine Supermarkt und das Restaurant zahlen eine Umsatzmiete, so dass die Gewinne am Ende in der Stiftung landen. Ähnlich wird es auch bei der Betriebsgesellschaft für den Campingplatz sein.

Da wir uns im Grunde genommen einig sind, würde ich sagen, Sarah, du ziehst im Laufe der nächsten Woche in dein neues Büro um. Felix, Ludwig und Benjamin können ebenfalls so schnell wie möglich in ihre neuen Räumlichkeiten umziehen. Wenn ihr das Büro neben meinem geräumt habt, kann Florian in sein neues Büro umziehen. Bitte klärt mit Alejandro ab, wann ihr seine Umzugshilfe in Anspruch nehmen wollt.

Florian, du denkst daran, dass bei dir alle technischen Geräte mit in dein neues Büro kommen. Da in den neuen Büroräumen alle Schreibtische gleich sind, braucht ihr nur eure Akten und euren Kleinkram umräumen. Bei den Drehstühlen könnt ihr meinetwegen eure Stühle mitnehmen. Ihr könnt natürlich auch die in den Räumen vorhandenen Stühle benutzen.“

Klaus, du setzt dich mit der Personalabteilung zusammen und forderst zwei weitere Mitarbeiter für die Buchhaltung an. Bitte sprich vorher mit allen Mitarbeitern, ob eine oder einer sich für die neu zu schaffenden Stellen interessiert. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Sabine Maier, die aus der Münchner Immobilienverwaltung stammt, Interesse daran haben könnte, in die Buchhaltung der Stiftungsverwaltung zu wechseln.“

Klaus grinste und erklärte: „Bei Sabine vermutest du durchaus richtig, dass sie in die Stiftungsbuchhaltung wechseln will. Sie hat mich nach der Neueinstellung von Sarah gefragt, warum wir die Stelle nicht zuerst intern ausgeschrieben haben, sie wäre daran interessiert gewesen. Peter, wenn du nichts dagegen hast, holen ich Sabine gleich zu unserem Gespräch dazu.“

Ich erklärte: „Ich habe kein Problem damit, am besten du rufst sie an und bittest sie zu uns ins Besprechungszimmer.“

Während Klaus mit Sabine telefonierte, wurde nur leise geflüstert. Als Klaus das Telefon beiseite legte, meinte er nur; sie macht nur kurz die aktuelle Buchung fertig, dann kommt sie ins Besprechungszimmer. Zu mir sagte Klaus: „Peter, hat sie dich deswegen auch angesprochen, dass wir die Stelle nicht intern ausgeschrieben haben? Woher wusstest du, dass sie in die Stiftungsbuchhaltung wechseln wollte?“

Ich antwortete: „Sabine hat weder mit mir, aber auch mit keinem anderen außer dir, darüber gesprochen. Ich hatte nur wieder so ein Gefühl, dass es so sein könnte.“

Es klopfte und auf meine Aufforderung öffnete sich die Tür und Sabine betrat das Besprechungszimmer. Mit großem Erstaunen stellte sie fest, dass wir sie in einer größeren Runde erwarteten. Nachdem sie sich gesetzt hatte, erklärte ich ihr, warum wir bisher zusammensitzen und was wir in der Zwischenzeit besprochen hatten.

Zum Ende hin erklärte ich, warum wir sie zu unserer Runde hinzu gebeten haben. Als ich erklärte, dass wir sie fragen wollten, ob sie zukünftig in der Stiftungsbuchhaltung mitarbeiten will, sah ich sofort den Glanz in ihren Augen. Klaus meinte: „Sabine, du hast mir bei der Neueinstellung von Sarah erklärt, dass du nicht mit unserem Vorgehen, bei der Vergabe der Stelle einverstanden warst. Deswegen jetzt an dich die Frage, willst du mit Sarah zukünftig gemeinsam die komplette Buchhaltung der Stiftung betreuen?“

Ich meinte: „Sabine, bevor du eine Entscheidung triffst, solltest du wissen, dass die gesamte Stiftungsverwaltung und die Buchhaltung dazu, zukünftig in den drei nebeneinanderliegenden der ehemaligen IT-Abteilung untergebracht wird. Du teilst dir das Zimmer mit Sarah. In den beiden anderen Büros sitzen ab September Felix, Benjamin und die beiden neuen Auszubildenden der Stiftungsverwaltung. Wobei Felix und Benjamin, zusammen mit Ludwig, sofort umziehen werden.

Ludwig übernimmt demnächst im IT-Bereich die Aufgaben eines kaufmännischen Prokuristen in der neuen Firma, die das Dokumenten- und Bauplänemanagement vermarktet. In das jetzige Büro der Stiftungsverwaltung wird Florian mit seinem zukünftigen Auszubildenden einziehen.

Keine Sorge, Sarah will uns nicht etwa wieder verlassen. Nur mit den Aufgaben, die zukünftig an die Stiftungsbuchhaltung gestellt werden, würde sie langfristig überfordert sein. Dein Einstieg in die Stiftungsbuchhaltung wird schleichend erfolgen. Du darfst zuerst die Nachfolgerin oder den Nachfolger an deinem jetzigen Arbeitsplatz einarbeiten und wechselst dann endgültig in die Stiftungsbuchhaltung.

Auch bei Christian in der Anlagenbuchhaltung wird es eine neue oder einen neuen Kollegen geben. Mit den Jugendhotels an der Ostsee und im Allgäu sowie den sonstigen Projekten wie den Jugendwohnheimen, werden die Aufgaben der Anlagenbuchhaltung ebenfalls immer umfangreicher ausfallen.“

Sabine schaute in die Runde und erklärte: „Ich hätte nicht gedacht, dass für die Buchhaltung demnächst neue Kolleginnen oder Kollegen gebraucht werden. Deshalb ist die Überraschung umso größer, dass ich demnächst in die Buchhaltung der Stiftung Sonneneck wechseln kann. Könnt ihr mir schon sagen, ab wann ich in die Stiftungsbuchhaltung einsteigen kann?“

Klaus erklärte: „Einen festen Termin kann ich dir derzeit noch nicht nennen. Ich werde die Personalabteilung noch heute mit der Suche nach zwei neuen Kolleginnen oder Kollegen beauftragen. Je nachdem, wie schnell wir fündig werden, gehe ich von vier bis sechs Wochen aus, bis du endgültig wechseln kannst. Peter, siehst du ein Problem, wenn wir über eine Zeitarbeitsfirma versuchen werden, möglichst kurzfristige für Sabine Ersatz zu finden?“

Ich lachte und sagte: „Grundsätzlich habe ich kein Problem damit. Wir haben schon des Öfteren über Zeitarbeitsfirmen unseren Bedarf an Mitarbeitern gedeckt. Du solltest dabei auch berücksichtigen, dass derzeit vielleicht auch einige Jungbuchhalterinnen oder Jungbuchhalter auf der Suche nach einem neuen Job sind, die vor kurzem ihre Ausbildung abgeschlossen haben und von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden, warum auch immer.“

Klaus lachte und erklärte: „Dann wollen wir darauf hoffen, dass sich aus der letztgenannten Kategorie für uns zwei neue Buchhaltungskräfte finden lassen, die kurzfristig einsteigen können.“

Ich ergänzte: „Für Sarah und Sabine gilt ab sofort, dass sie an allen Besprechungen der Stiftungsverwaltung teilnehmen werden, so wie wir das bereits mit Benjamin gehandhabt haben. Benjamin, du ziehst am besten in das Büro neben Sarah und Sabine ein. Dann haben die beiden Damen schnellen Zugriff auf dein Wissen zur Stiftungsbuchhaltung.

Leute, es ist gleich sechzehn Uhr dreißig. Ich habe gleich noch einen weiteren Termin. Ihr kennt eure Aufgaben für die nächste Zeit. Wir werden uns in der Übergangszeit immer auf Zuruf zusammensetzen. Jungs, denkt daran, dass ihr kurzfristig in eure neuen Büros umzieht. Berücksichtigt dabei auch, dass Sarah fast zeitgleich mit euch umziehen sollte.“

Ich verabschiedete mich, nachdem Klaus erklärt hatte, dass er mit den Kollegen gern den Umzug besprechen und planen will. Ich bekam noch mit, wie er Alejandro anrief und bat, kurzfristig ins Besprechungszimmer im Gutshaus zu kommen.

Ich ging in mein Büro und stellte verwundert fest, dass Frederik bereits in der Besprechungsecke saß. Er meinte: „Petra hat mir gesagt, dass du noch in einer Besprechung mit der Stiftungsverwaltung steckst, ich aber schon in deinem Büro auf dich und die anderen Teilnehmer warten soll.

Mario hat mich vor zehn Minuten informiert, dass er von der Gärtnerei Grubmüller abgefahren ist und vermutlich in Kürze hier eintreffen wird. Daniel hat eine Nachricht geschickt, dass er ebenfalls unterwegs ist.“

Ich setzte mich zu Frederik in die Besprechungsecke und fragte: „Wie ist dein heutiger Tag verlaufen, konntest du Fortschritte erzielen für die Eröffnung des Hofladens?“

Frederik grinste mich an und meinte: „Logisch, allein unser Gespräch heute Morgen hat viele neue Erkenntnisse gebracht. Roland hat sich bei mir gemeldet und mich gefragt, ob ich bezüglich der Webseite für den Hofladen der Gärtnerei besonderer Wünsche hinsichtlich der Gestaltung habe. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich die Grundgestaltung, wie bisher, übernehme und wir nur für die Zeit bis zur Erweiterung des Hofladens und der Fertigstellung der Neubauten, die Kunden über die jeweilige Situation, aktuell informieren.

Mein Entschluss, die Regale im Hofladen wie geplant aufzubauen, habe ich noch einmal überprüft und es bleibt dabei. Rechtzeitig zur Ladenerweiterung werde ich eine neue Einrichtungsplanung erstellen und mit dir absprechen. Am Nachmittag habe ich noch den Anruf erhalten, dass am Montag, ab acht Uhr morgens, mit dem Aufbau der Ladeneinrichtung begonnen wird.“

Er wurde unterbrochen, da an meine Bürotür geklopft wurde und es traten Manuel, Daniel und Mario in mein Büro ein. Etwas verwirrt schaute ich auf die drei Neuankömmlinge, bis Daniel erklärte: „Peter, du hast zwar nur mich und Mario eingeladen. Ich habe Manuel, als meinen Stellvertreter, mitgebracht, damit ich ihm hinterher nicht alles gesondert erklären muss.“

Ich grinste und nickte, stand auf und holte meinen Bürostuhl und forderte die drei Jungs auf sich zu setzen. Während ich mich auf meinen Bürostuhl setzte, meinte Mario: „Peter, du hast keinen Grund für diese Zusammenkunft angegeben. Ich vermute wir werde uns gleich über das Thema Jungpflanzenverkauf an Privatkunden unterhalten. Sepp hat heute so eine Andeutung gemacht, nachdem er gestern mit Frederik über dieses Thema gesprochen hat.“

Bei der Aussage von Mario hatte ich Frederik angeschaut und ihm angedeutet, dass er die Gesprächsführung übernehmen soll. Frederik schaute die drei Jungs an und erläuterte: „Mario, mit deiner Vermutung hast du das Thema des heutigen Gesprächs angedeutet. Ja, ich will mit euch über dieses Thema sprechen.

Sepp hat mich gestern angesprochen und mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, im Hofladen verschiedene Gemüse- und Kräuterpflanzen für Hobbygärtner zu verkaufen. Da ich mir selbst nicht so sicher war, ob ich das so einfach entscheiden kann, habe ich mich an Peter mit dieser Frage gewandt.

Uns ist bewusst, dass wir bei den Jungpflanzen nicht mit den Preisen der Bau- und Supermarktketten mithalten können. Sepps Argumentation geht eher in die Richtung, Jungpflanzen aus biologischem Anbau anzubieten. Er hat in den vergangenen Jahren einen festen Kundenstamm aufgebaut, die teilweise bis aus dreißig Kilometer Entfernung hierherkommt, um ihre Pflanzen in der Gärtnerei Grubmüller einzukaufen.

Auch hat er mir erklärt dass, wenn wir in diesem Jahr keinen Jungpflanzenverkauf durchführen, diese Kunden abwandern. Was wiederum zur Folge haben wird, dass wir auch in der Zukunft ohne diesen Umsatz auskommen müssen. Wenn ich Sepp richtig verstanden habe, haben die Pflanzen in den Monaten April, Mai und Juni immer ordentlich zum Umsatz der Gärtnerei beigetragen.

Wie viele Pflanzen er verkauft hat habe ich ihn noch nicht nachgefragt, da ich erst klären wollte, wie Peter und ihr zu diesem Thema steht. Peter hat heute früh gemeint, dass wir uns zusammensetzen sollten und gemeinsam eine Entscheidung treffen sollten. Ich persönlich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir damit im Hofladen einen gewissen Umsatz generieren, auch von neuen Kunden.“

Bevor einer der drei Jungs etwas sagen konnte, meinte ich: „Ich sehe das wie Sepp. Kein Verkauf in diesem Jahr bedeutet, dass wir diese Kunden für immer verlieren. Mir stellt sich jedoch auch die Frage, haben wir genügend Kapazitäten in den Gärtnereien, um die benötigte Menge zu produzieren?

Hinzu kommt die Überlegung, ob wir auch in der Gärtnerei Winter ein entsprechendes Angebot an die Kunden des dortigen Hofladens machen wollen. Nach meinem bisherigen Wissen wurden dort bisher keine Jungpflanzen an Hobbygärtner verkauft. Diese beiden Fragen gehen in erster Linie an Daniel und Manuel.

Mario erklärte: „Bevor wir weiter diskutieren und eine Entscheidung treffen, sollten wir uns von Sepp Zahlen geben lassen, was er in den vergangenen Jahren dafür produziert und verkauft hat. Noch ist es nicht siebzehn Uhr. Wir sollten ihn noch in der Gärtnerei erreichen. Peter, geht das in Ordnung, wenn ich ihn sofort anrufe und wir uns von ihm die notwendigen Grundlagen liefern lassen?“

Da ich nur nickte, schnappte er sich das Mobiltelefon, das auf dem Tischchen stand und wählte die Rufnummer der Gärtnerei. Scheinbar meldete sich Sepps Frau, so dass Mario fragte, ob er Sepp sprechen könne. Es dauerte einige Zeit, bis er Sepp in der Leitung hatte. Er sagte ihm, dass er auf Lautsprecher stellen werde, damit Peter, Frederik, Manuel und Daniel mithören können.

Er erklärte: „Sepp, wir sitzen hier zusammen und sprechen über das Thema Jungpflanzenverkauf an Hobbygärtner. Bevor wir in die weitere Diskussion und Entscheidungsfindung einsteigen, wollten wir von dir wissen, in welchem Umfang von euch Pflanzen vorgezogen wurden und was am Ende verkauft wurde?“

Sepp lachte und sagte: „Ich hatte so etwas schon geahnt. Deshalb habe ich meine Frau heute Nachmittag darauf angesetzt. Sie hat, aus meinen alten Unterlagen, die Zahlen der letzten beiden Jahre zusammengestellt. Wenn ich das geahnt hätte, dass ihr euch deswegen heute noch zusammensetzt, hätte ich dir den Zettel vorher mitgegeben.“

Daniel meinte: „Kein Problem, ich weiß, wie du uns deine Aufzeichnungen zukommen lassen kannst, ohne extra zum Gutshof zu kommen. Du musst das Dokument nur einscannen, alles andere können wir von hier aus erledigen. Mario, wo liegen bei euch die Aufkleber für die Dokumente der Gärtnerei Grubmüller, die bei euch direkt eingescannt werden?“

Mario grinste und erklärte: „Normalerweise bei Richie auf dem Schreibtisch. Heute liegen sie bei mir auf dem Schreibtisch, da Richie in der Berufsschule war und ich einige Dokumente gescannt habe. Sepp, siehst du die Rolle mit den Aufklebern auf meinem Schreibtisch?“

Sepp sagte, dass er die Rolle sehe, so dass Mario erklärte: „Nimm von der Rolle einfach das nächste Etikett und klebe es auf das Dokument oben rechts. Wenn du das Etikett aufgeklebt hast, brauchst du nur zum Multifunktionsdrucker gehen. Leg das Dokument mit der beschrifteten Seite nach unten in das Einzugsfach. Wenn du jetzt auf dem Display auf Scannen drückst, sollte das Dokument eingezogen und gescannt werden.“

Ich war zwischenzeitlich aufgestanden und hatte mir mein Notebook geholt, wo ich die Dokumentenverwaltung startete. Sepp erklärte: „Das Dokument liegt jetzt im Einzugsfach. Ich drücke jetzt auf Scannen.“

Wir hörten, wie der Scanner die Seiten einzog und als es wieder ruhig war, meinte Mario: „Peter, du solltest jetzt auf neue Dokumente gehen und auf Doppel-G eingrenzen, dann sollte das von Sepp eingescannte Dokument bei dir in Kürze erscheinen.“

Ich hatte die Indexierung aufgerufen und auf Doppel-G eingeschränkt. Auf meinem Bildschirm erschien ein Dokument mit dem Erfassungscode GG001020. Sicherheitshalber fragte ich bei Sepp nach, ob auf dem Aufkleber die genannten Buchstaben und Zahlen stehen würden. Er meinte: „Peter, bist du Hellseher, weil du so genau die Zahlen kennst, die ich auf dem Dokument aufgeklebt habe?“

Mario erklärte: „Sepp, Peter ist kein Hellseher, er kennt die Zahlenkombination, weil er sie auf seinem Monitor sieht. Er wollte sich nur vergewissern, dass er das richtige Dokument vor sich hat. Er hätte das auch durch Öffnen und Ansehen des Dokuments feststellen können. Du hast ihm damit nur bestätigt, dass es sich um das von dir gescannte Dokument handelt. Lass es einfach auf meinem Schreibtisch liegen.“

Während ich bereits das Dokument ausdrucken ließ, bedankte sich Mario bei Sepp für seine schnelle Hilfe und wünschte ihm noch einen ruhigen Abend. Frederik holte die ausgedruckten Seiten und reichte einen Satz an Manuel weiter, der sich gemeinsam mit Daniel die Zahlen anschaute. Frederik teilte sich den zweiten Satz Blätter mit Mario.

Während ich die Zahlen am Bildschirm in Augenschein nahm, wurden Marios Augen immer größer, als er die Zahlen der verkauften Jungpflanzen las. Manuel und Daniel sahen ebenfalls verwundert auf die Verkaufszahlen. Selbst Frederik beäugte mit Erstaunen die Zahlen, die Sepp uns übermittelt hatte.

Mario war der erste, der sich zu den vorliegenden Zahlen äußerte: „Leute, ich glaube nicht, was ich da sehe. Wir haben bei meinem Vater auch Jungpflanzen verkauft, aber solche Stückzahlen gingen bei uns nie über den Ladentisch. Wenn wir so viel produzieren und auch verkaufen, bin ich sofort mit dabei. Warum sollen wir meinem Vater oder anderen Gärtnern dieses Geschäft überlassen?

Daniel meinte: „Manuel, wir sollten uns bei uns im Laden und im Hofladen des Gutshofs auf den Verkauf von Kräutern beschränken. Sepp hat damit, übers Jahr gesehen, einen ordentlichen Umsatz erzielen können. Bei Nachfragen nach Gemüsepflanzen werden wir einfach auf den Verkauf in der Gärtnerei Grubmüller verweisen.“

Mein Mobilteil läutete und beim Blick darauf erkannte ich, dass der Anruf aus der Gärtnerei Grubmüller kommen musste. Ich nahm das Gespräch entgegen und fragte, ob Sepp noch etwas Wichtiges vergessen habe. Als er meinte, er hätte zu den Zahlen noch einige Anmerkungen, schaltete ich auf Lautsprecher.

Sepp sagte: „Ich habe vergessen euch zu sagen, dass die unverkauften Jungpflanzen nicht weggeworfen oder kompostiert wurden. Wir haben die restlichen Pflanzen entweder in einem Gewächshaus oder auf den Feldern ausgepflanzt. Die ausgewachsenen Pflanzen oder die Früchte davon wurden verkauft, wie unsere Ware, die wir von Anfang an für den Verkauf angebaut haben. Ich hoffe, dass ich euch damit ein weiteres gutes Argument geliefert habe, eure Entscheidung für die Beibehaltung des Angebotes aufrechtzuerhalten.

Mario meinte: „Mich haben deine Zahlen bereits überzeugt. Vor allem, wenn ich darüber nachdenke, was wir in der Gärtnerei meines Vaters verkauft haben. Wir haben im Jahr nicht einmal fünf Prozent vom dem, was du umgesetzt hast, an Hobbygärtner verkauft.“

Manuel erklärte: „Mich haben deine Umsatzzahlen auch überrascht. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass in einer Gärtnerei eine derart gewaltige Anzahl an Jungpflanzen an Hobbygärtner verkauft werden kann. Zumindest sind deine Verkaufszahlen so überzeugend, dass wir für diese Saison der Produktion und dem Verkauf von Jungpflanzen zustimmen. Sollte die Nachfrage in diesem Jahr auch nur annähernd so hoch bleiben, werden wir darüber nachdenken, ob wir das Geschäft in der Zukunft noch ausweiten können.“

Sepp erklärt: „Wenn euch die Zahlen so überzeugt haben, dann sollten wir spätestens nächste Woche mit der Produktion für die Hobbygärtner beginnen. Für die wärmebedürftigen Pflanzen wird es sonst zu spät und wir können nicht rechtzeitig mit dem Verkauf starten. Bei allen anderen Pflanzen reicht es, wenn wir bis Mitte März mit dem Anbau beginnen.

Mario, wir setzen uns morgen im Laufe des Tages zusammen und erstellen den Plan, wann wir mit welchen Gemüsesorten den Anbau starten, und in welcher zeitlichen Reihenfolge nachproduziert wird, damit wir bis Ende Juni immer ein ausreichendes Angebot auf Lager haben. Bei den Kräutern sollten sich Manuel und Mario abstimmen, wo welche Kräuter und in welchen Mengen für die Hobbygärtner kultiviert werden.“

Ich erklärte: „Bevor wir noch stundenlang weiterdiskutieren, sollten wir die Besprechung an dieser Stelle abbrechen und in den wohlverdienten Feierabend entschwinden. Da von eurer Seite eine Entscheidung gefallen ist, brauchen wir uns aus meiner Sicht nicht länger damit beschäftigen.

Frederik, denk bitte daran, dass die Produkte, die ihr im Hofladen verkaufen wollt, rechtzeitig in die Warendatenbank aufgenommen werden. Lass dir bitte von Philipp oder Marcus zeigen, wie du die neuen Artikel im System anlegen kannst. Mario soll dir die Liste der Produkte für die Hobbygärtner und die Verkaufseinheiten zur Verfügung stellen. Bei den notwendigen Daten werden euch Manuel und Daniel sicher gern unterstützen. Im Notfall kannst du dich auch an Richie wenden. Er kennt sich vielleicht noch besser aus als Manuel und Daniel.“

Sepp verabschiedete sich und wünschte uns allen noch einen schönen Abend. Daniel sagte: „Frederik, wegen der Daten für die Artikeldatei sprichst du besser mit Richie. Er ist immer Montag bis Mittwoch in der Gärtnerei Grubmüller. Ich habe mich am Anfang kurz mit der Materie beschäftigt, bin aber nie so richtig damit klargekommen. Ich war froh, als Richie kam und er sich damit herumschlagen musste.“

Auf dem Weg nach oben in die Wohnung ließ ich den heutigen Tag noch einmal Revue passieren. Heute hatten sich doch einige nicht erwartete Änderungen bei der Gärtnerei Grubmüller ergeben. Die Chancen den Hofladen zu vergrößern und ein Café zu eröffnen, hörten sich positiv an. Die Eröffnung war so weit abgeklärt. Selbst bei den Pflanzen für die Hobbygärtner konnte eine, vorerst beschränkt auf das laufende Jahr, vernünftige Lösung gefunden werden.

In der Wohnung angekommen meinte Felix: „Peter, wir werden bereits am Montag mit dem Umzug in die neuen Büroräume beginnen. Mit Alejandro haben wir alles besprochen. Benjamin und ich haben beschlossen, sofort in getrennte Büros zu ziehen, damit kein weiterer Umzug fällig wird. Zukünftig bleiben die Türen zwischen den Büros offen. Ludwig wird vorübergehend noch mit mir in einem Büro sitzen, bis er endgültig in die IT wechselt.

Spätestens am Mittwoch kann Florian in unser bisheriges Büro wechseln, das haben wir mit ihm und Alejandro bereits abgeklärt. Gleichzeitig wird Sarah in die neuen Räume der Stiftungsbuchhaltung umziehen. Sie wird unterstützt von Sabine und Christian. Sabine wird sich dort bereits ihren neuen Arbeitsplatz aufbauen.“


Am Freitagmorgen, ich war noch nicht einmal richtig in meinem Büro angekommen, fing mich Klaus ab und erklärte: „Peter, ich habe mich doch gestern noch an die Personalabteilung gewandt und gebeten, für die Buchhaltung zwei neue Mitarbeiter zu suchen. Klar wurde sofort nachgefragt, ob bei uns jemand gekündigt hätte. Als ich erklärte, dass wir zusätzliche Kolleginnen oder Kollegen benötigen, da die Anlagenbuchhaltung und die Stiftungsbuchhaltung erweitert werden, meinte Gerlinde, dass in den letzten Tagen drei Initiativbewerbungen eingegangen seien, denen sie gerade mitteilen wollte, dass bei uns derzeit kein Bedarf bestehe, wir aber auf sie zukommen würden, wenn bei uns Bedarf bestünde.

Kurz vor siebzehn Uhr rief sie mich an und teilte mir mit, dass sie die Bewerberinnen und Bewerber für heute Vormittag zu einem Vorstellungsgespräch auf den Gutshof eingeladen habe. Der erste Termin sei um acht Uhr dreißig, die beiden weiteren jeweils eine, beziehungsweise zwei Stunden später. Für alle drei Kandidaten gilt, dass sie kurzfristig zur Verfügung stünden.

Nachdem sie mir das Alter der drei Bewerbungen nannte, musste ich an deine Aussage denken, dass aktuell einige Jungbuchhalter auf dem Markt sein könnten, die nach der Ausbildung von ihren Ausbildungsbetrieben nicht übernommen wurden. Scheinbar haben einige davon bei uns Initiativbewerbungen abgegeben.“

Ich sagte: „Ich kann bei den Gesprächen nicht dabei sein. Denn ich habe am Vormittag schon zwei Termine mit den beiden Leitern der Jugendämter, für die wir jeweils ein Jugendwohnheim in unser Umbauplänen oder bei einem Neubau mitberücksichtigen. Heute fallen die Entscheidungen, in welchem Umfang wir für sie tätig werden können.

Um zehn Uhr treffe ich mich mit Oliver Fischer, Philipp und Marcus. Dabei geht es darum, ob wir im Allgäu eine Außenstelle unserer IT errichten, deren Leitung er übernehmen soll. Wir können uns gern im Anschluss daran zusammensetzen und die Entscheidung fällen, welcher der drei Bewerbungen wir den Zuschlag geben.

Könntest du dir vorstellen, auf unserer Seite Christian und Sabine in die Vorstellungsgespräche mit einzubinden? Damit hätten die Aspiranten die Gelegenheit ihre neuen Aufgaben kennenzulernen. Ich würde gern beim Abschlussgespräch ihre Meinung hören, für welchen Anwärter oder welche Anwärterin sie sich entscheiden würden.

Klaus schaute mich an und meinte: „Bisher habe ich die Vorstellungsgespräche immer mit dir zusammen durchgeführt. Da du heute bei den kurzfristig angesetzten Terminen nicht dabei sein kannst, will ich den Versuch wagen, mit den beiden Kollegen die Vorstellungsgespräche zu absolvieren. Du hast dir doch sicher etwas dabei gedacht, als du mir deinen Vorschlag unterbreitet hast?

Ich sagte: „Klaus, du solltest mich lange genug kennen, dass ich solche Vorschläge nicht ohne Hintergedanken mache. Ich will vor allem wissen, wie sie reagieren, wenn sie mit neuen, für sie unbekannten Aufgaben konfrontiert werden. Erkläre ihnen nur, dass sie mit in die Entscheidungsfindung mit eingebunden werden, das sollte genügen.“

Klaus ergänzte: „Peter ich schick dir gleich die Daten der Kandidaten, vielleicht kannst du noch vor deinem ersten Termin einen Blick auf die Bewerbungsunterlagen werfen. Vor allem deswegen, weil wir, wenn wir heute noch eine Entscheidung treffen wollen, du nicht die Zeit haben wirst, dich noch mit den Bewerbungsunterlagen auseinanderzusetzen.“

Ich versprach Klaus, mir die Unterlagen bis zu unserem Treffen anzuschauen, damit ich zumindest die wichtigsten Daten und Fakten der Kandidaten kannte. Endlich an meinem Schreibtisch startete ich mein Notebook und mein erster Blick galt dem Terminkalender. Es lagen einige Terminanfragen vor, die alle nicht so wichtig oder eilig waren, so dass ich beschloss, dass sich Petra am Montag um diese Termine kümmern sollte.

Bis zu meinem ersten Termin beantwortete ich einige Mails. Mehr als überpünktlich standen die beiden Herren Jan und Robert in meinem Büro. Ich bat sie sich bereits in die Besprechungsecke zu setzen, ich würde gleich bei ihnen sein. Ich beendete noch mein angefangenes Mail, stand auf und setzte mich zu ihnen.

Jan erklärte: „Peter, ich will morgen bereits mit meiner Familie zurückfahren. Bei euch in Bayern enden an diesem Wochenende die Faschingsferien. Ich befürchte, dass ich am Sonntag eher in einen Stau geraten könnte, deswegen haben wir uns für die Rückreise bereits am Samstag entschieden.

Die letzten Tage waren sehr informativ für mich, wobei ich da auch für Robert sprechen kann. Bei mir ist die Entscheidung gefallen, dass wir mit euch zusammen das Jugendheim in Scharbeutz im Gebäudekomplex des Jugendhotels Ostsee realisieren wollen. Die mir vom Architekten vorgelegten Unterlagen, aber auch euer Konzept mit den Sozialarbeitern vor Ort, sind eine gelungene Konstruktion für ein gutes Gelingen des Projekts.

Mein Problem ist im Moment eher die Tatsache, dass ihr insgesamt zwanzig Kleinwohnungen für die Jugendlichen errichten wollen. Nach meiner Schätzung werden wir maximal die Hälfte der Wohnungen belegen können. Scharbeutz hat doch weniger Einwohner als Rosenheim. Gibt es für die Stiftung ein Problem, wenn wir euch nur für die Hälfte der Wohnungen eine Garantie abgeben können.“

Ich fing zu lachen an und als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, sagte ich: „Die Stiftung hat damit sicher kein Problem. ich habe dir ja bereits erklärt, dass wir mit unseren auswärtigen Auszubildenden immer einen Teil der Wohnungen belegen werden. Mit den Erfahrungen, die wir in diesem Winter gesammelt haben was Bewerbungen aus Kinderheimen anbetrifft, sehe ich da keine Schwierigkeiten.

Wir haben für das nächste Ausbildungsjahr mehr als fünfzehn Auszubildende aus Kinderheimen für die Unternehmen der Gutshofgruppe im Raum Rosenheim eingestellt. Damit belegen wir hier insgesamt fast ein Drittel aller im Bau befindlichen Jugendwohnungen. Dazu kommen einige Jugendliche, die derzeit noch in einer Flüchtlingsunterkunft für Minderjährige wohnen, die ebenfalls ihre Ausbildung bei uns beginnen.

In Scharbeutz und im Allgäu werden wir die Jugendwohnungen zusätzlich den ortsansässigen Handwerkern anbieten, damit sie die Möglichkeit haben auswärtige Bewerber einzustellen. Wir haben hier ursprünglich nur zwei Häuser mit rund vierzig Wohneinheiten geplant, aufgrund der großen Nachfrage haben wir ein weiteres Gebäude umgeplant und umgewidmet und damit auf knapp sechzig Jugendwohnungen erweitert.

Nach Aussage des Jugendamtes Rosenheim werden im Laufe der nächsten zwölf Monate etwa zehn weitere Jugendliche aus Kinderheimen mit ihrer Volljährigkeit in die Jugendwohnungen einziehen. Bis zum Sommer nächsten Jahres wird ein Teil der Wohnungen für die Auszubildenden des Ostseehotels verwendet, die während der Umbauphase ihre Ausbildung hier in Rosenheim absolvieren.“

Jan schaute mich an und fragte: „Peter, kann das sein, dass du mir damit sagen willst, dass du minderjährige Jugendliche aus Kinderheimen nach Scharbeutz vermitteln oder für das Jugendhotel einstellen möchtest, und damit ein Teil der Jugendwohnungen belegt wird? Das würde für uns bedeuten, dass wir die minderjährigen Jugendlichen bis zum Ende ihrer Ausbildung betreuen müssen.“

Robert grinste und meinte: „So sehe ich das auch, wenn Peter für seine Unternehmen minderjährige Auszubildende aus auswärtigen Kinderheimen einstellt, dann dürfen wir die Betreuung der Kids bis zum Ende ihrer Ausbildung übernehmen. Aber er unterstützt uns dabei, da in der Kombination mit einem Jugendhotel immer mindestens ein Sozialarbeiter vor Ort ist, den wir nicht extra stellen müssen.

Barbara vom Rosenheimer Jugendamt hat uns doch erklärt, dass sie im Gegenzug einen Teil der Kosten für einen Sozialarbeiter übernehmen. Als ich Barbara befragte, warum sie sich für dein Projekt entschieden haben, erklärte sie uns, dass ihre bisherige Lösung, die Jugendlichen über das Stadtgebiet zu verteilen, zu aufwendig in der Betreuung sei.

Wir handhaben das in Marktoberdorf ähnlich und wir haben ähnliche Probleme mit der Betreuung der Jugendlichen. Das allein ist für mich Grund genug, uns für das Projekt Jugendwohnheim zu entscheiden. Hinzu kommt, dass es nicht sehr einfach ist, einen privaten Investor für ein Jugendwohnheim zu finden.

Barbara hat bereits angedeutet, dass sie sich mit dir kurzschließen will, ob sie nicht alle Jugendlichen, die bis Mitte nächsten Jahres volljährig werden, bereits im Sommer, mit der Eröffnung eures Jugendwohnheimes, umziehen kann. Das würde auf alle Fälle wieder freie Kapazitäten in den Kinderheimen bringen.

Ich schaute Robert an und sagte: „Darüber hat sie mit uns bisher nicht konkret gesprochen, aber ich finde die Idee großartig. Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Jugendlichen, die noch nicht volljährig sind, direkt einziehen können, um ihnen einen weiteren Umzug mit Erreichen der Volljährigkeit zu ersparen.

Wenn ich mir die Planungen so betrachte, werden wir im Spätsommer nächsten Jahres das Jugendwohnheim in Scharbeutz in Betrieb nehmen können. Bis dahin sollten die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sein. Beim Jugendwohnheim im Allgäu gehe ich eher davon aus, dass wir frühestens Ende nächsten Jahres so weit sein werden. Abhängig davon, wie schnell wir eine Baugenehmigung für den gesamten Gebäudekomplex bekommen.“

Robert erklärte: „Wir, von Seiten des Jugendamtes, werden deine Baupläne auf alle Fälle kräftig unterstützen, denn sowohl das Jugendhotel als auch das Jugendwohnheim liegen in unserem Interesse. Soweit ich bei den letzten Stadtratsversammlungen mitbekommen habe, finden deine Pläne zur Verbesserung der Infrastruktur des neuen Wohngebietes und der Umgestaltung des Campingplatzes großen Anklang.

Ich habe von Hubert, dem Leiter des Bauamts, erfahren, dass euer Architekt einen sehr guten Bebauungsplan aufgestellt hat und euer Projekt für den Bereich des Campingplatzes in den Gesamtbebauungsplan integriert hat, mit der Begründung, dass damit kein gesonderter Bebauungsplan für euer Projekt notwendig sei. Bist du schon davon informiert, dass der Geschäftsführer des Unternehmens, das nach Kaufbeuren umgesiedelt, den Plan eures Architekten für einen der Gelungensten hält, den er je gesehen hat?

Da Robert mich gefragt hatte, antwortete ich: „Diese Information habe ich gestern bereits von Hubert bekommen, der mir gleichzeitig angekündigt hat, dass sich der Geschäftsführer bei mir melden will, um mich und unsere Projekte näher kennenzulernen. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, wieso er mich treffen will. Ich kann nur abwarten, ob und wann er sich bei mir melden wird.

Da wir für eure beiden Projekte alles geklärt haben und ihr die Appartements in den Jugendwohnheimen anmieten wollt, werden wir in beiden Projekten die notwendigen Voraussetzungen dafür schaffen. Jan, dir und deiner Familie wünsche ich morgen eine stress- und staufreie Heimfahrt.

Wie sieht es bei euch aus, wollt ihr mit einigen Kids aus den Kinderheimen in eurem Zuständigkeitsbereich am Zeltlager in Scharbeutz teilnehmen? Wenn ja, solltet ihr die Anmeldungen dazu demnächst vornehmen, denn ich befürchte die Nachfrage wird gewaltig sein, nach dem Erfolg im vergangenen Jahr.“

Robert, auch dir und deiner Familie wünsche ich eine ruhige Heimreise ins Allgäu. Ich vermute, dass ihr erst am Sonntag die Heimreise antreten werdet. Ich hoffe, euch hat der Aufenthalt hier gefallen und vielleicht sehen wir in der Zukunft die eine oder andere Gruppe aus euren Kinderheimen in unseren Jugendhotels.“

Die Beiden verabschiedeten sich und bedankten sich noch einmal für die Unterbringung im Jugendhotel. Robert meinte: „Ich kann mir durchaus vorstellen dass, in den Ferienzeiten, die eine oder andere Gruppe in einem eurer Jugendhotels ein oder zwei Wochen Urlaub machen.“

Kaum hatte ich mich auf meinen Bürostuhl gesetzt, als mein Telefon klingelte. Ich schaute aufs Display und sah einen mir unbekannten Anrufer mit einer Münchner Vorwahl. Ich nahm das Gespräch entgegen und es meldete sich, nachdem ich meinen Namen gesagt hatte, ein Herr Eberhard Vogler. Er stellte sich als Geschäftsführer des Unternehmens vor, das seinen Sitz von München nach Kaufbeuren verlegt.

Er fragte, ob er mich an diesem Wochenende mit seiner Familie überfallen könne, da er sich dringend mit mir über einige Dinge unterhalten möchte. Da ich das Gespräch grundsätzlich nicht ablehnte, fragte ich, wann er kommen würde und wie lange er bleiben will, wobei ich ihm bereits andeutete, dass ich nur am Samstag Zeit für ein ausführlicheres Gespräch haben würde.

Er erklärte, er würde heute gegen siebzehn Uhr anreisen, er müsse sich nur noch um eine Unterkunft für die Zeit bis zum Sonntag kümmern. Ich bot ihm an, dass er mit seiner Familie im Jugendhotel übernachten könne, da wir dieses Wochenende mehrere Familien als Gäste hier hätten und mit der Argumentation, dass er damit eines unserer Projekte direkt kennenlernen könne.

Der einzige Wermutstropfen dabei ist, dass wir euch vermutlich nicht den Luxus bieten können, den ihr in einem der Luxushotels in Bad Aibling oder einem der besseren Häuser in Rosenheim erwarten könnt. Womit wir mithalten können, ist die Verpflegung. Im Restaurant im Gutshof erwartet euch der Koch mit einer sehr guten Speisekarte. Wenn ihr auf Luxus verzichten könnt, das Essen im Jugendhotel hat ein sehr hohes Niveau und es sind drei Mahlzeiten im Preis enthalten.

Er lachte und meinte: „Herr Maurer, wenn ich meinen Kindern erkläre, dass wir in einem Luxushotel übernachten, kann ich die drei Tage von vorneherein abhaken. Ich denke, da sind wir im Jugendhotel besser untergebracht, da ich davon ausgehe, dass alles eher auf die jüngere Generation abgestimmt ist. Können sie mir ein größeres Zimmer reservieren, in dem zwei Zusatzbetten für meine Kids Platz finden.“

Ich sagte: „Mit so etwas können wir ihnen nicht dienen, für Familien haben wir zwei nebeneinanderliegende Doppelbettzimmer, die mit einem gemeinsamen Bad miteinander verbunden sind. Ihre Kids schlafen in einem eigenen Zimmer, das sie oder ihre Frau jederzeit direkt durchs Badezimmer erreichen.

Ich habe eine Bitte an sie, ich würde gern mit meinem Vornamen angeredet werden, wenn jemand zu mir Herr Maurer sagt, fühle ich mich normalerweise nicht angesprochen. Das gilt auch für alle Mitarbeiter, die zur Gutshofgruppe oder zur Stiftung Sonneneck gehören. Also wundern sie sich nicht, wenn ich von allen nur mit Peter angesprochen werde. Ich hoffe, dass sie es mir im Gegenzug nicht übelnehmen, wenn ich sie mit Eberhard ansprechen würde.“

Er erwiderte: „Das gleiche Prinzip gilt auch in meinem Unternehmen. viele Mitarbeiter hatten, nach dem Ausscheiden meines Vaters, riesige Probleme mit dieser Umstellung. In der Zwischenzeit hat es sich so einigermaßen eingespielt, wobei vor allem die älteren Mitarbeiter damit immer noch ein gewisses großes Problem haben. Peter, euer Angebot für Familien ist definitiv besser, als mit den Kids in einem Raum zu schlafen. Solange sie noch jünger waren, war das kein Problem.

Peter, würdest du für uns eine Familieneinheit buchen? Ich nehme an, dass gegen siebzehn Uhr jemand im Hotel ist, der uns einchecken und uns die Zimmerschlüssel geben kann oder sollen wir uns kurz vor unserer Ankunft telefonisch melden?“

Ich meinte dazu: „Normalerweise sollte um diese Zeit ein Mitarbeiter im Hotel sein. Wenn dich an der Rezeption keiner sein, einfach mit dem Telefon am Tresen mit dem diensthabenden Mitarbeiter Kontakt aufnehmen. Ich gehe davon aus, dass heute Dennis um diese Zeit dort sein wird, da er mit den Vorbereitungen für das Abendessen beginnen wird.“

Eberhard sagte: „Peter, ich würde dich und deine Gattin für heute Abend zum Essen ins Restaurant einladen. Kannst du für uns einen Tisch für sechs Personen vorbestellen.“

Ich grinste innerlich, bevor ich erklärte: „Eberhard, ich bin glücklich verheiratet, aber mit meinem Thomas, den ich gern zum Essen mitbringen kann. Wir bräuchten dann auch einen Tisch für acht Personen, da ich unsere beiden Adoptivsöhne ebenfalls mitnehmen will.“

Ich hörte ein lautes Stöhnen aus dem Hörer, bis Eberhard meinte: „Ich bin wohl soeben in das größte Fettnäpfchen getreten, das der Gutshof und die Stiftung anzubieten hat. Entschuldige, ich wusste nur nicht, dass du mit einem Lebensgefährten zusammenlebst. Auch konnte ich keinen Hinweis auf eure beiden Adoptivkinder finden.

Dass auf der Website gezeigte Bild von dir zeigt mir einen Mann der etwa Mitte fünfzig sein dürfte. Damit bin ich davon ausgegangen, dass du bereits erwachsene Kinder haben dürftest.“

Ich antwortete: „Eberhard, kein Problem, die ganze Geschichte dazu kann ich euch heute Abend in Kurzform erzählen. Ich war verheiratet, habe zwei erwachsene Kinder und eben zwei Adoptivsöhne, beide sechzehn Jahre alt. Ich erwarte euch gegen achtzehn Uhr im Gutshaus in der ersten Etage in unserer Wohnung. Um neunzehn Uhr gehen wir gemeinsam ins Restaurant im Gutshaus.“

Wir verabschiedeten uns bis heute Abend und beendeten unser Telefonat. Ich rief im Restaurant an und, als sich Alexandra meldete, übermittelte ich ihr den Wunsch von Familie Vogler, zwei Doppelzimmer, verbunden durch das gemeinsame Bad, ab heute Abend bis zum Sonntag. Heute kein Abendessen im Gesindehaus, da wir um neunzehn Uhr gemeinsam, mit acht Personen, im Restaurant zu Abend essen wollen.

Kannst du uns eventuell im Nebenzimmer unterbringen, sofern es im Restaurant doch etwas zu voll sein sollte, damit wir uns in Ruhe unterhalten können. Alexandra meinte, dass sie uns im Nebenzimmer unterbringen wird, da es heute Abend ausnahmsweise doch einigermaßen voll sein wird im Restaurant.

Ich bereitete mich auf das folgende Gespräch mit Oliver und den Mitarbeitern der IT vor, ohne zu ahnen, dass es noch ein unruhiges Wochenende werden könnte.

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