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Marvin

Teil 2 - 3. Gefühlschaos / 4. Noch ein Neuer ...

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Informationen

Inhaltsverzeichnis

Teil III - Gefühlschaos

Marvin

"Glaube nicht, dass es mir was ausmachen würde ...", sagte er leise. "Bist ja deswegen immer noch der gleiche Mensch ..."

"Hmm, naja also, ähm", nervös spielte ich mit meinen Fingern. "Ich, ich bin schwul!" Jetzt war es raus. Die erhoffte Entspannung stellte sich aber dennoch nicht ein. Eine peinlich Stille entstand und Jeremy blickte starr zum Fußboden.

"Wow ok ... Danke, danke, dass du es mir gesagt hast ..."

"Verändert sich jetzt irgendwas bei uns?", fragte ich mit zittriger Stimme.

"Nein! Habe ja gesagt es, macht mir nichts aus. Und wenn du das nicht willst, sage ich das auch niemanden weiter. Und Sorgen um Lisa muss ich mir auch keine machen!", lachte er. "Aber darf ich noch was fragen?"

"Äh ja klar, immer doch ..."

"Was hättest du gemacht, wenn es mir was ausgemacht hätte?"

Mir wurde auf einmal ziemlich heiß in meinen Klamotten. "Ich, ähm, naja, also ...", stammelte ich vor mich hin. "Glaube, ich hätte nix von meiner Homosexualität gesagt. Weißt du, du bist mir ziemlich wichtig als Freund. Auch wenn wir uns erst kurz kennen ... Und, und ich werde dich auch nie anmachen!"

Jeremy sah mich mit großen Augen an. "Wow danke ... Das hört sich grad ziemlich schnulzig an, das weißt du oder?", grinst er breit.

"Blödmann!", lachte ich und schubste Jeremy auf die Seite. Schnell saß Jeremy wieder aufrecht, sah mich gespielt entsetzt an und gab mir ebenfalls einen Knuff in die Seite. Schnell entwickelte sich eine kleine Rangelei, an deren Ende ich auf Jeremys Bett lag. Er kniete über mir und sah mir fest in die Augen. Jeremy beugte sich nach vorne und hing mit seinem Gesicht dicht über meinem. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Sein Deo wehte mir um die Nase und machte mich ziemlich wuschig. Am liebsten hätte ich ihm einen Kuss verpasst ...

"Wiederhol das, was du eben gesagt hast!", hauchte er mir ins Ohr.

"Du bist ein Blödmann!", grinste ich zurück.

Blitzschnell schob Jeremy seine Hände unter mein Shirt und begann damit mich zu kitzeln. Lachend wand ich mich unter ihm. 

"Also, WAS bin ich?", kicherte Jeremy. 

"Ok, ok ich nehme es ja zurück!", prustete ich. "Aber hör bitte, bitte auf." 

Schon ließ Jeremy von mir ab und ließ sich neben mich fallen. Diesen kurzen Moment nutze ich, um untenrum alles zu ordnen. Der enge Kontakt hatte in mir ein wahres Gefühlsfeuerwerk ausgelöst. Und trotz des Kitzelns stand alles wie eine Eins. 

Nach einem kurzen Moment des Schweigens drehte sich Jeremy zu mir. 

"Hast du Lust auf eine Runde Playstation?"

"Joa, warum nicht!" 

Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir damit, uns gegenseitig an der Konsole fertigzumachen. FIFA war noch nie mein Spiel gewesen, aber in Jeremy hatte ich einen Spieler gefunden, der noch schlechter war als ich!

Gegen sechs Uhr klingelte es an der Haustür. Jeremy ging schnell nach unten und rief mich kurze Zeit später. 

"Marv, deine Eltern sind da!" 

Schnell packte ich meine Sachen zusammen und spurtete die Treppe runter. Dort wartete auch schon meine Mutter und sah mich besorgt an. 

"Marvin, was machst du denn für Sachen?" Sie nahm mich in den Arm. 

"Mum ...", rief ich genervt und versuchte mich aus der Umarmung zu wenden. Aber es war wie mit den Handschellen in den Krimis: Je mehr man sich bewegte, umso schlimmer wurde es ... 

Nach einer endlos langen Minute ließ sie mich endlich los. Sofort trat Dad zu mir. 

Aber anstatt mich in den Arm zu nehmen, klopfte er mir auf die Schulter. 

"Das ist mein Sohn ... Du hast dich doch wegen einem Mädchen geprügelt oder?"

Bevor ich etwas sagen konnte, funkelte Mum ihn böse an. 

"Klaus! Sind wir hier in den Achtzigern? Ermutige ihn doch nicht auch noch sich mit anderen zu schlagen!" 

Jeremy beobachtete die ganze Situation von der Seite und konnte ein Grinsen nicht verbergen. Genervt rollte ich mit den Augen und zuckte mit den Schultern. 

"Marianne, lass ihn doch, das gehört zum Mann werden dazu!" 

"Ach so, und gebrochene Gliedmaßen auch?!" Mum war nun richtig in Rage. Mir war das Ganze sichtlich peinlich. Jeremy nickte mir aufmunternd zu, 

"Mum, Dad, das ist Jeremy!", schrie ich die beiden fast an. Erschrocken sahen sie erst mich dann Jeremy an. 

"Ach ja, danke dass du unserem Sohn so geholfen hast ..." 

Jeremy winkte schnell ab. "Das war doch selbstverständlich!" 

Bevor es noch zu weiteren Eskapaden der beiden kommen konnte, schob ich sie sanft durch die Eingangstür nach draußen. 

"Tschau Marv, bis morgen!" 

"Bis morgen Jeremy!", rief ich noch, bevor die Tür ins Schloss fiel. 

Während sich meine Eltern im Auto weiter anpflaumten, dachte ich über die Stunden bei Jeremy nach. Das vorhin war wirklich komisch. Zuerst die Rangelei, dann das Kitzeln. Scheinbar machte Jeremy meine Homosexualität wirklich nichts aus. Wenn er wüsste, was ich wirklich für ihn empfand ... Nein! Das durfte ich ihm nie sagen. So ein Geständnis würde unsere ganze Freundschaft zerstören. Wenn er aber auf der anderen Seite bi war ... 

Es war zum Haare raufen! Aber lieber eine gute Freundschaft und keine Beziehung als gar keine Freundschaft ...

Zuhause angekommen ließ ich mich auf keine weiteren Diskussionen mit meinen Eltern ein. Mit einem gemurmelten "Bin müde. Gute Nacht", verabschiedete ich mich und verschwand schnell in mein Zimmer. 

Fertig ausgezogen und im Bett überkam mich dann doch die Müdigkeit. Mit den Gedanken bei meinem Traummann schlief ich wenig später ein ...

Die Nacht war sehr unruhig. Kaum schlief ich etwas, wachte ich wieder auf. Immer wieder verfolgten mich die Typen vom Nachmittag im Traum. Warum musste ich auch ausgerechnet beim Sport ne Latte bekommen?! Gerade als ich wieder etwas geschlafen hatte, klingelte mein Wecker. Genervt fischte ich das Handy vom Nachttisch und deaktivierte ihn. Geschafft ließ ich mich zurück ins Kissen fallen und starrte an die Decke. Sollte ich wirklich zum Direktor gehen? Was wenn es dadurch noch schlimmer würde ... Und wie lange bis sich Jeremy doch von mir abwand oder sie auch gegen ihn wettern würden? Schnell wischte ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel. 

"Vielleicht wäre es manchmal besser mich würde es gar nicht geben", flüsterte ich und wischte mir noch mal über die Augen. 

Total erschlagen stand ich auf und schlich ins Bad. Nach einer kurzen Dusche zog ich mich an und ging in die Küche. 

"Morgen!", wünschte mir Dad zwischen zwei Bissen. 

Ich nickte nur und setzte mich an den Tisch. Irgendwie war mir der Hunger vergangen. Auch die allmorgendliche Tasse Tee widerte mich eher an. Still saß ich da und hing meinen Gedanken nach. 

"Marvin was ist los?", riss mich Dad zurück in die Realität.

"Alles ok ...", log ich und nippte als Bestätigung kurz an meinem Tee. 

Schon stand auch Mum hinter mir. "Na ihr zwei?"

Sie nahm sich einen Kaffee und setzte sich zu uns. "Was war gestern wirklich los in der Schule?", fragte Sie direkt. 

"Nichts, nichts!", antwortete ich schnell und wollte aufstehen. 

"Marvin setz dich wieder hin!", sagte sie energisch. "Was war gestern LOS?! Von nichts bekommt man keine verstauchte Nase und wird ohnmächtig!" 

"Ich, ich ...", krampfhaft suchte ich nach einer vernünftigen Ausrede. "Ich habe mich wegen einem Mädchen geprügelt ...", war das Beste, was mir auf die Schnelle einfiel. Dad sah auf und grinste mich breit an.

"Mein Sohn wird ja doch noch zum Mann!", lachte er. 

"Und wie heißt sie?", bohrte Mum nach. 

"Was geht euch das an!" War es hier so heiß oder ging es nur mir so? "Ahm, ich muss los!", schob ich nach, rumpelte auf und rannte samt Schultasche aus der Tür. Dass ich noch fast eine halbe Stunde hatte, bis der Bus kam, war mir egal. 

Frau Neumann

Erschrocken sah ich zur Tür und dann in Klaus’ selbstgefälliges Gesicht.

"Hör auf so zu grinsen!", zischte ich ihn an. "Ich werde das Gefühl nicht los, dass da was anderes dahinter steckt ..." 

"Marianne hör bitte damit auf. Unser Marvin ist nicht schwul ...Zwischen ihm und diesem Luca ist auch nichts gelaufen. Das bildest du dir nur ein!" 

"Tu doch nicht so als wäre ich ein Fall für die Nervenheilanstalt! Ich weiß was ich damals gesehen habe! Und warum hatte er noch nie eine Freundin?"

"Ok, nehmen wir mal an da war wirklich was ... Das war bestimmt nur so eine Phase. Man probiert als Jugendlicher viel aus! Und wahrscheinlich hatte er einfach noch nicht die Richtige gefunden!" 

"Wäre es wirklich so schlimm für dich, wenn dein Sohn schwul wäre ...?", fragte ich in ruhigem Ton. 

Klaus stockte kurz und sah mich an. "Das ist doch nicht wichtig ... Er ist es nicht und basta!", dabei schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch. Erschrocken sah ich ihn an. "Ich fahre in die Arbeit ...", maulte er weiter. 

Schon war er Richtung Tür verschwunden und ließ mich alleine zurück.

"Warum mussten Männer nur so stur und kompliziert sein!", dachte ich mir und machte mich an den Abwasch ...

Teil IV - Noch ein Neuer ...

Nach dem Gespräch mit meinen Eltern war mir alles vergangen. Gedankenverloren wartete ich die 20 Minuten auf den Bus. Kam es mir nur so vor oder wusste meine Mum mehr als sie zugab? Aber von meinen Gefühlen für Jungs hatte ich nie etwas erwähnt. Das Thema war bei uns eh ein Tabu. Dad wollte davon gar nichts wissen und Mum, naja, schwieg wohl Dad zuliebe das Ganze tot. Das, was mir am meisten Angst machte, war, was die beiden sagen würden, wenn ich mich doch mal outen würde. Mit Jubelschreien konnte ich wohl nicht rechnen. Aber Dads Haltung sagte mir genug, dass ich es immer weiter hinausschob ...

"Hey, Endhaltestelle junger Mann!" 

Erschrocken sah ich auf. Der Busfahrer war nach hinten gekommen und hatte sich nun vor mir aufgebaut. Mit einem gemurmelten "Tschuldigung!" verschwand ich schnell und lief auf den Schulhof. Dort wartete auch schon Jeremy. Nur Lisa fehlte heute ... 

"Was denn mit Lisa?", fragte ich.

"Hallo erst mal!", lachte Jeremy. "Die hat ne Frauengeschichte ..." 

"Ah ok ..." 

"Und alles ok bei dir?", erkundigte sich Jeremy. 

"Geht schon!", antwortete ich missmutig und gähnte.

"Bist so kurz angebunden ... Ist wirklich alles gut? Wenn du Ruhe willst, sag es bitte. Kann ja verstehen wenn ...!"

"Boah Jeremy!", rief ich.

"Ok, ok. Ich gehe ja schon ...", er machte kehrt und wollte im Getümmel verschwinden. Schnell packte ich seinen Arm. 

"Shit, es, es tut mir leid. Bleib bitte da ..." 

"Ok, dann sag mir aber, was plötzlich los ist!"

Ich nickte. "Konnte die Nacht kaum schlafen. Hab dauernd vom Nachmittag geträumt ... Und dann noch meine Eltern, die mich heute früh ausgefragt haben ... Am liebsten würde ich mich wieder ins Bett legen!" Seufzend legte ich den Kopf in den Nacken. 

Jeremy sah mich verständnisvoll an. "Du Armer! Aber das mit den Albträumen wird schon wieder. Hmmm, deine Mum kam mir gestern auch irgendwie, naja, sehr überfürsorglich vor. Und dein Dad das genaue Gegenteil!" 

"Ja, das war schon immer so ... Einmal, glaube in der achten Klasse, mussten wir ein Referat halten. Ich war mit Corinna in einer Gruppe. Sie war das Mädchen in unserer Klasse, das jeder haben wollte. Und irgendwie hatte sie damals auch schon jeden gehabt ... Bis auf mich. Auf jeden Fall hat mir Mum dann einen Vortrag zum Thema Erstes Mal gehalten, bevor ich zu ihr bin. Es sollte mit einem Mädchen sein, das ich wirklich liebe, nur mit Kondom, bla, bla, bla. Daraufhin hat Dad mir plötzlich Kondome zugesteckt und gemeint das ich das mit der Liebe nicht so ernst nehmen soll! Beim folgenden Streit habe ich mich dann aus dem Haus gestohlen ...

Bei Corinna selbst lief gar nichts. Nicht, dass sie es nicht versucht hätte. Aber meine Signale waren dann wohl doch eindeutig genug!

Leider haben wir beim Arbeiten total die Zeit vergessen. Um kurz nach Mitternacht bin ich schnell heimgefahren und hatte gehofft, dass die beiden wie immer um elf ins Bett sind. Beim Reinschleichen saßen sie dann allerdings am Esstisch ... Mum war total vorwurfsvoll und hatte mir natürlich kein Wort geglaubt. Dad war die ganze Zeit nur am Grinsen, hatte mir auf die Schulter gehauen und gefragt, wie mein erstes Mal so war ... Das Ganze endete dann mit 2 Wochen Hausarrest für mich!" 

Noch nicht ganz fertig mit der Geschichte lachte Jeremy laut auf: "Ok, das ist jetzt die Rache für vorgestern!" 

"Jeremy Friedrich!", rief ich gespielt empört. "Du bist echt FIES!" 

"Tut, tut mir Leid ...", lachte er immer noch. "Aber die Geschichte ist einfach zu komisch." 

"Ja, ja!", grinste ich. Jeremy hatte es wieder mal geschafft, mich aus meinen trüben Gedanken zu holen. 

 

Pünktlich um halb öffneten sich die Flügeltüren in die Schulaula. Langsam trottete ich hinter Jeremy ins Gebäude. Gerade als ich die Treppe zum Klassenzimmer nehmen wollte, zerrte Jeremy mich weiter vors Büro des Direktors. 

"Muss das sein?", quengelte ich. 

"Naja, wir wollten doch wegen gestern zum Direx, oder?" 

Ich riss mich von ihm los. "Das bringt doch eh nix. Dann wird es nur schlimmer ... Und, und ich will dich da nicht auch noch reinziehen ... Bekomme das schon alleine hin. Habe ich ja bisher auch immer ..."

"Noch schlimmer als eine halb gebrochene Nase? Ich kenne die Typen in unserer Klasse. Das wird noch schlimmer, wenn du NICHT gehst! Und mach dir mal um mich keine Sorgen ... Ich weiß schon, was ich da mache. Und mit den anderen komme ich schon zurecht." 

Ehe ich mich versah, hatte Jeremy schon die Tür geöffnet und mich ins Sekretariat geschoben. Ich funkelte ihn böse an, als er neben mich trat ... 

"Hallo! Ist der Rektor gerade zu sprechen?" 

Die Sekretärin sah überrascht auf und friemelte ihre Brille zurecht. "Hallo Jungs! Um was geht es denn?" 

Jeremy deutete auf meinen Verband. "Oh verdammt ...", entfuhr es ihr. Schon war sie im Nebenraum verschwunden. Wir hörten leises Getuschel. 

"Ok ihr könnt rein kommen. Er hat aber nicht viel Zeit ...", lächelte sie und wies auf den kleinen Durchgang auf der rechten Seite. 

Dankbar lächelnd ging Jeremy voran. Ihm dicht folgend betrat auch ich den kleinen Raum. 

Der große Schreibtisch nahm einen Großteil dessen ein. Die Wand auf der rechten Seite wurde von einer Schrankwand dominiert. Der Rest war mit dunklem Holz getäfelt und mit Bildern und Urkunden geschmückt.

Auf dem Bürotisch sammelten sich Unmengen an Akten und anderen Papieren. 

Der Direktor, Herr Depe, saß auf seinem Stuhl. 

"Hallo! Setzt euch ruhig!", er deutete auf die zwei Stühle ihm gegenüber. "Um was geht es denn?" 

Nervös rutschte ich auf und ab. Jeremy gab mir einen kleinen Tritt gegen das Schienbein.

"Ähm, naja also ..." Die Kurzfassung dessen, was gestern nach dem Sport passiert war, war schnell erzählt. Herr Depe hörte aufmerksam zu und machte sich ab und an einige Notizen. Nachdem ich fertig war, schilderte Jeremy auch noch seine Sicht der Dinge. 

"Ok, ok. Gibt es denn einen begründeten Verdacht, dass es Schüler von hier gewesen sind?" 

"Naja, ich wohne erst seit Kurzem hier und hatte mit niemandem zu tun, außer an dieser Schule ... Und nachdem, was beim Umziehen passiert ist, gehe ich stark davon aus, dass es jemand von hier war ..." 

"Ihr habt vorhin zwei Namen genannt. Welche waren das noch gleich?" 

"Simon Schwall und Oleg Pacholek ... Die beiden haben sich in der Umkleide am meisten aufgeführt ..." 

Herr Depe notierte sich auch diese beiden Namen. "Ok, also die Zwei werde ich mir auf jeden Fall mal zur Brust nehmen. Aber für das, was nach der Schule passiert ist, kann ich leider erst mal nichts tun. Unsere Aufsichtspflicht und die Möglichkeit zur Bestrafung sind auf das Schulgelände begrenzt. Die einzige Möglichkeit besteht darin, das Ganze zur Anzeige zu bringen. Wir haben einen Polizisten an der Schule. Das Ganze ist ein Pilotprojekt für Kinder und Jugendliche mit gewalttätigen Eltern. Aber ich denke, bei einem solchen Fall wird da eine Ausnahme gemacht ... Wenn du willst, kann ich gleich einen Termin für dich ausmachen?" 

"Ich, ich weiß nicht ... Muss eine Anzeige denn wirklich sein? Will nicht noch mehr Schwierigkeiten machen als eh schon! Und wenn ich sie anzeige wissen die Beiden doch sofort, dass ich es war ..." 

"Da hast du natürlich recht. Aber auch da gibt es Mittel und Wege, um dich zu schützen. Aber das kann dir dann Herr Hofmann sicher alles erklären." 

Jeremy legte seine Hand auf meine Schulter und sah mich an. "Du kannst doch zumindest mal zu ihm gehn. Davon werden Simon und Oleg sicher nichts erfahren. Und dann kannst du dich immer noch entscheiden!" 

Er hatte Recht. Fragen kostet ja bekanntlich nichts ... "Hmmm, naja, also ok!", sagte ich leise. 

"Sehr gut. Dann werde ich Herrn Hofmann gleich mal anrufen. Komm am besten in der Pause mal zu mir! Und jetzt ab in den Unterricht!" 

"OK!", sagten wir fast gleichzeitig. 

Still nebeneinander hertrottend begaben wir uns Richtung Klassenzimmer. Ein bisschen Angst hatte ich immer noch vor der Anzeige. Aber jetzt sollte ich erst mal das Gespräch abwarten ...

Als wir in die Klasse kamen, saßen bereits alle an ihrem Platz. Schnell begaben wir uns auf unsere Stühle. Erst jetzt fiel mir auf, dass vorne noch ein Junge stand. Er musste in etwa mein Alter haben, nur hatte ich ihn hier noch nie gesehen ... 

"Guten Morgen! Wir haben ab heute noch einen neuen Schüler in unserer Klasse! Thomas stell dich doch bitte mal vor ...", flötete Frau Nuss hinter ihrem Tisch. 

"Dann sage ich mal Hallo!", grinste er. "Mein Name ist Thomas Hartmann. Ich bin 19 Jahre alt und vom Heide-Gymnasium hier her gewechselt. Außerdem lebe ich offen homosexuell …"

Mit einem Mal war jegliches Getuschel verstummt. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können ... Thomas stand immer noch grinsend vor der Tafel. Wie zur Bestätigung des eben Gesagten zog er sich sein Kapuzenpulli aus. Darunter kam ein T-Shirt mit der Aufschrift "Sorry Girls I suck dicks", zum Vorschein…

"Gut, ähm, naja, danke Thomas ...!“, stammelte Frau Nuss und stand langsam auf. "Nachdem Marvin auch neu ist, werden wir dich neben ihn setzen. Tina du setzt dich bitte neben Simon ..." Sie deutete dabei auf den Stuhl neben mir. 

Tina war ziemlich schnell verschwunden und machte Thomas Platz. Dieser packte seine Sachen aus und setzte sich neben mich. Ich rutschte etwas zur Seite und wand mich für die nächsten Stunden ganz dem Unterricht zu. Thomas war, überraschenderweise, verdammt ruhig und folgte dem Unterricht. Naja mir war es recht. Der Typ war mir irgendwie nicht ganz geheuer ...

Als es zur ersten Pause klingelte, führte mich mein Weg zum Direktor. 

"Ähm, Entschuldigung?" zaghaft klopfte ich an der Tür des Sekretariats. "Ist der Direktor da"? 

""Warte kurz, ich gucke mal nach ...", schon verschwand sie im Nebenraum. Einige Sekunden leisen Getuschels später wurde der Summer zum Öffnen der Zwischentür betätigt. 

Freundlich lächelnd ging ich durch und stand dann zum zweiten Mal an diesem Tag im Direktorzimmer. 

"Ah Marvin ... Ich habe für dich einen Termin bei Herrn Hofmann gemacht!" Er schob seine Brille zurecht und sah mich an. "Du kannst nächsten Montag in der großen Pause zu ihm."

"Ok, danke sehr. Kann, kann ich da auch jemanden mitbringen?", fragte ich. 

"Natürlich! Eine seelische Stütze ist bei sowas immer gut ..."

Erleichtert nickte ich. "Das stimmt! Gut, dann werde ich mal gehen ... Einen schönen Tag noch!" 

"Gleichfalls!" 

Auf dem Pausenhof suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen. Jeremy half heute beim Pausenverkauf aus, sodass ich mein Brot alleine aß. Total in Gedanken versunken bemerkte ich nicht, dass plötzlich jemand neben mir stand … 

„Hey Marvin!“ Ich zuckte heftig zusammen, als mich Thomas an der Schulter antippte. „Ist hier noch frei?“ 

„Äh, ja klar. Setz dich …“ Schnell rutschte ich etwas zur Seite, um ihm Platz zu machen. 

Thomas schwang sich neben mich auf die kleine Mauer und packte sein Essen aus. Einige Zeit aßen wir still nebeneinander her. Auch wenn mir sowas sonst immer unangenehm war, begrüßte ich Thomas’ Schweigsamkeit. Auch meine Mitteilungsbedürftigkeit hielt sich stark in Grenzen. Alleine Thomas’ Anwesenheit neben mir konnte schon Grund genug für die Anderen sein, mich wieder als schwul zu betiteln. Und noch etwas wollte ich mir nicht brechen lassen …

„Soooo, wie ist es denn hier so als Schwuler?“, haute Thomas grinsend raus. 

Mir wurde gleichzeitig warm und kalt. Außerdem hatte ich mich an einem Krümel verschluckt und musste heftig husten. Thomas fiel vor Lachen fast hinten über.

„Wie, wie kommst du …? Ich, ich bin NICHT schwul!“, blaffte ich ihn, immer noch röchelnd, an.

„Ach und du guckst diesen Jeremy immer so verliebt an, weil ihr so enge Freunde seid oder?“ Sein Grinsen wurde immer breiter. 

Langsam hatte ich mich wieder gefangen und sah Thomas böse an. „Ok noch mal für dich zum Mitschreiben: ICH BIN NICHT SCHWUL!“ Den letzten Teil flüsterte ich eher. 

„Hm, Ok! Aber schon traurig, wenn man nicht mal zu seiner eigenen Sexualität steht …“ Er hopste von der Mauer und war im Begriff zu gehen …

„Verdammt! Thomas … Bitte bleib da …“ Der Satz hatte etwas in mir ausgelöst. Zumindest ihm sollte ich mich doch anvertrauen können! Er wird es ja hoffentlich nicht in der ganzen Schule rum erzählen. „Du, du hast ja recht!“, fügte ich leise hinterher. 

Thomas kam langsam zurück. „Also doch!", sagte er triumphierend. „Ich sage es auch keinem, ok?“ 

„D … Danke … Darf ich ehrlich sein?“ 

„Immer doch!“, lachte er. 

„Ich fand deinen Auftritt vorhin ganz schön mutig. Würde mich das nie trauen, mich so zu outen … Hab ja schon Probleme bei meinen Eltern.“ 

„Ich finde einfach, man sollte zu einer Sexualität stehen! Irgendwann kommt es ja eh raus ...“ Thomas wirkte plötzlich sehr nachdenklich. Jegliches Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. Ich beschloss es erst mal dabei zu lassen ... „Hättest du denn mal Lust mit mir weg zu gehen?“, fragte Thomas plötzlich. 

Erstaunt sah ich ihn an. „Wir kennen uns doch noch gar nicht so lange …“ 

„Das soll doch kein Date sein!“, lachte er laut auf. „Einfach nur weg gehen. Ich kenne hier in der Gegend nicht viele Schwule. Und du bist davon der Einzige, der wohl nicht gleich auf Sex aus ist …“ 

„Eigentlich bin ich GAR NICHT auf Sex aus!“, grinste ich ihn an. „Wohin wolltest mich den mitnehmen?“ 

„Ich kenn da eine ganz nette Disco in der Innenstadt. Ist aber nur für Schwule. Hoffe, das macht dir nix aus?“ 

„Ich war noch nie in so was …“ Bei dem Gedanken an eine Schwulendisco wurde mir doch mulmig. Vor allem, wenn ich dran dachte, was da so alles passieren kann … 

„Och komm schon Marvin!", bettelte Thomas und sah mich dabei mit großen Augen an. 

„Naja gut, ok! Aber du musst mich beschützen!“, lachte ich. 

„Das dürfte ich hinbekommen!“, lachte er zurück. „Dann treffen wir uns heute Abend am Marienplatz. Von da aus ist es nicht weit …“

Ach ja morgen war ja Feiertag … „Mh ok, wann soll ich da sein? Acht Uhr? Neun Uhr?“ 

„Glaube um elf reicht! Dann geht die Party erst richtig los!“, zwinkerte er mir zu. 

Gerade als ich etwas erwidern wollte, klingelte es zum Ende der Pause. Gemächlich bewegten wir uns wieder Richtung Klassenzimmer. Thomas ging noch schnell auf Toilette, da stand auch schon Jeremy neben mir. 

„Na du!“, grinste er. „Verstehst du dich mit Thomas?“ 

„Äh, ähm …“ Mein Kopf wurde hochrot. „Joa schon. Er ist ganz nett …“

„Oooookay!“, lachte Jeremy. „Was ich dich fragen wollte, hast du heute Abend Zeit? Ich wollte bisschen feiern gehen …“ 

Na toll! schoss es mir durch den Kopf. Ich konnte doch Thomas jetzt nicht absagen. So wie er sich gefreut hatte … Aber die Aussicht mit Jeremy zu Feiern war natürlich auch verlockend. „Grundsätzlich hab ich schon Lust! Aber ich habe schon was mit Thomas ausgemacht … Er wollte in ne Disco gehen mit mir …“ 

„Oh, ok. Dann können wir ja am Wochenende mal was machen! Wohin geht ihr denn, wenn ich fragen darf?“ 

„In eine Schwulendisco …", flüsterte ich fast.

Jeremy grinste. „Ahja! Aber lass dich nicht von ihm abschleppen, ok?“

„Keine Angst ich passe auf mich auf! Aber Thomas meinte, er sucht ja wen, der nicht nur auf Sex aus ist …“ 

„Nicht nur?!", fragte Jeremy skeptisch. 

„Also nicht auf Sex meinte ich … Ach, du weißt schon, was ich meine!“ 

„Ist ja ok! Pass nur auf dich auf!“

Während der nächsten Stunden musste ich wieder unentwegt an Jeremy denken. War er etwa eifersüchtig auf Thomas? Oder war er wirklich nur besorgt um mich? So lange kannten wir uns ja auch noch nicht … Und wir sind ja auch NUR Freunde. Wahrscheinlich sehe ich schon Gespenster! Warum sollte Jeremy auch eifersüchtig sein …?

 

Pünktlich um 15 Uhr läutete die Schulglocke. Hektisch wurde alles zusammengepackt und die Schüler verschwanden Richtung Ausgang. Auch Jeremy hastete an mir vorbei. 

„Ciao Marv. Meine Mum holt mich ab. Müssen noch wo hin … Bis dann!“

Schon war Jeremy verschwunden. Verwirrt sah ich ihm nach. Davon hatte er gar nix gesagt vorhin...

„Marv?“ Thomas sah mich fragend an. 

„Was denn?“ 

„Soll ich dich mitnehmen? Bin mit dem Auto da!“ 

„Klar, gerne!“

Zusammen schlenderten wir zum Parkplatz. Dort stand seine „Luxuskarosse“. Ein blauer 1er-Golf. Überall Dellen, Kratzer und an manchen Stellen blätterte schon die blaue Farbe ab und machte dem ursprünglichen rosa Platz.

„Schööööner Wagen!", sagte ich grinsend. 

„Ich weiß, ich weiß …“, lachte Thomas. „Er ist alt und hässlich. Aber er fährt und das ist wichtig!“ 

„Das stimmt!“, pflichtete ich ihm bei. 

Als ich mich auf dem Beifahrersitz niederließ, knarzte dieser heftig. „Und du bist dir sicher, dass hier nicht gleich alles auseinander fliegt?", fragte ich argwöhnisch. 

„Och du, der Sitz und das Auto haben schon mehr mitgemacht …“ Den todernsten Gesichtsausdruck hielt er nicht lang aus. Ich sah ihn fassungslos an, schon prustete Thomas laut los. 

„Du meinst, du hast hier schon …? Also hier im Auto?“ 

„Klar!“, lachte er. „Glaub mir da hat es noch lauter geknarzt!“ 

„Ist das nicht eng?", fragte ich immer noch erstaunt. 

„Nö … Der Aktive auf dem Sitz und der Passive oben drauf! Oder auf der Rückbank Doggystyle!“ 

Ich schüttelte lachend den Kopf. „Du machst Sachen! Sex im Auto …“ 

„Ja, ja!“, grinste Thomas. „Und du bist die Unschuld vom Lande …“ 

„Natürlich! Was denkst du denn?“, rief ich empört, konnte mir ein Lachen aber nicht verkneifen …

Wir zogen uns während der Fahrt immer weiter auf. Dass wir schon da waren, bemerkte ich auch erst als Thomas mich darauf hinwies. „So dann, bis heute Abend Marv!“ 

„Ok, bis heute Abend!“, verabschiedete ich mich. Als Thomas wegfuhr, sah ich ihm noch kurz nach und ging dann ins Haus. 

Zu meiner Überraschung war keiner daheim. Dafür lag ein Zettel in der Küche: 

Sind noch einkaufen gefahren. Kann aber ein bisschen dauern.

Bis dann

Mum

 

Ich legte den Brief beiseite und fischte mir erst mal was zu trinken aus dem Kühlschrank. Hausaufgaben hatten wir keine bekommen, so konnte ich mich voll auf den Abend freuen. Etwas aufgeregt war ich schon. Bisher hatte ich nur von solchen Klubs gehört … Meist irgendwelche abenteuerlichen Geschichten aus diversen Foren. Am besten hielt ich mich ganz an Thomas. Der schien sich da ja ganz gut auszukennen …

Mit dem Getränk und der Tasche stiefelte ich in mein Zimmer. Was sollte ich eigentlich anziehen? Mein Kleiderschrank war zwar gut gefüllt, aber eher Alltagsklamotten nicht wirklich was zum Weggehen. Ich wühlte mich durch den Klamottenberg und fand ein weißes Hemd samt weißer Hose. Die Sachen hatte ich schon längst vergessen … Luca hatte sie damals mit mir gekauft. Seitdem hatte ich es nie mehr an. 

‚Ob dir das noch passt?‘, schoss es mir durch den Kopf. Schließlich sind seit damals ein paar Jahre vergangen. Schnell schlüpfte ich in die neuen Klamotten … 

Sie passten wie angegossen! 

,Also, wenn dich so keiner anmacht.‘ Grinsend zog ich mich wieder um. 

Die Zeit bis zur Abfahrt verbrachte ich mit Fernsehen, Zocken, etwas Chatten und schließlich mit Duschen und Umziehen. Während ich gerade meine Haare machte, hörte ich die Haustür ... 

"Maaarvin? Wir sind daheim!", schrie Mum quer durchs Haus. 

Als meine Haare endlich richtig saßen, packte ich meine restlichen Sachen zusammen und ging in die Küche. 

"Na wo gehst du denn noch hin?", fragte Dad erstaunt und musterte mich von oben bis unten. 

"Bin heute Abend feiern!", grinste ich ihn an. 

"Hast dich ja ganz schön rausgeputzt ... Wo soll es denn hingehen? Und mit wem? Etwa Jeremy?", fragte Mum neugierig. 

"In die Innenstadt ... Nein ein Schulfreund. Er ist auch neu an der Schule!" 

"Ach so ... Naja, dann viel Spaß!", lachte Sie. 

"Äh danke ... Ich fahre dann mal!" 

"Ok bis morgen dann!", meinte sie und lächelte mich an. Dad nickte nur ...

Verwirrt trat ich aus dem Haus und auf die Straße. Kein Meckern, kein Vortrag, dass ich ja aufpassen sollte ... Und von Dad auch kein doofer Kommentar. Er wirkte fast verspannt und irgendwie säuerlich ... Irgendwas stimmt da doch nicht! Mum war doch sonst nie so locker ... Fast so als hätten sie die Rollen getauscht! Aber ich wollte den Abend genießen, über meine Eltern konnte ich mir auch morgen noch Gedanken machen.

Nach einer Viertelstunde Bahnfahrt war ich am Treffpunkt angekommen. Thomas wartete schon auf mich. Erstaunt musterte er mich von unten bis oben. 

"Wow ... Du siehst, sorry, richtig heiß aus!", er konnte seine Augen gar nicht von mir lassen. 

Mir schoss die Röte ins Gesicht. "Ähm danke sehr ... Du siehst aber auch gut aus!" Thomas hatte wie ich ein Hemd an, dazu eine blaue Jeans. Seine muskulöse Statur fiel mir erst jetzt richtig auf. Er hatte wohl kein Gramm Fett zu viel am Körper ...

"Genug gegafft?", lachte Thomas und riss mich damit aus meinen Gedanken. 

Nun hatte mein Gesicht endgültig die Farbe einer Tomate erreicht ... "Ähm, öhm ..."

Thomas kugelte sich vor Lachen. "Ist schon ok ... Das Ganze werte ich mal als Kompliment!"

"Wollen wir dann mal los?", fragte ich, bevor das Ganze noch peinlicher für mich wurde. 

"Sehr gerne!" 

Der nächste Morgen ...

Bumm ... Bumm ... Bumm ... so ungefähr dröhnte es in meinem Kopf, als ich aufwachte. Behutsam versuchte ich meine Augen zu öffnen, schloss sie aber sofort wieder, als sich ein greller Lichtblitz auf meiner Netzhaut brannte. Stöhnend drehte ich mich etwas auf die Seite. Mir fehlte jede Erinnerung an die letzte Nacht ... Ich erinnerte mich nur noch, mit Thomas in den Klub zu sein. Es war laut und stickig ... Der Alkohol musste gestern in rauen Mengen geflossen sein! 

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich komplett nackt war! Und das Bett fühlte sich auch anders an ... Noch nie hatte ich Seidenbettwäsche benutzt! Mir kroch die Angst in sämtliche Gliedmaßen. ,Wo war ich? Was war passiert?‘

Mit zitternden Händen tastete ich den Raum neben mir ab und erschrak, als ich die nackte Haut eines anderen Menschen spürte ...

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