Stories
Stories, Gedichte und mehr
Blue Folder
Der Lesemodus blendet die rechte Navigationsleiste aus und vergrößert die Story auf die gesamte Breite.
Die Schriftgröße wird dabei vergrößert.
Informationen
- Story: Blue Folder
- Autor: Swen
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Fantasy und Mystery
»Ist der Platz noch frei?« riss mich jemand aus meinen Träumen. »Was?« »Ob der...« »Ja ja.« Ich konnte es einfach nicht ausstehen, wenn mich jemand aus meinen Träumen riss. Da dachte man gerade an einen gewissen Jungen und dann kommt so einer wie der.... »Wart mal«, dachte ich, »das ist er ja!« Der Junge, der mir gegenüber saß, er war's doch von dem ich geträumt hatte!
»Ist was nicht in Ordnung?« mir war das ganze peinlich, wenn der wüsste was ich von ihm geträumt hatte, er würde doch sofort angeekelt weggehen... und das wollte ich auf keinen Fall! »Nein, ist schon gut.« Er hatte ja auch noch unbedingt sehen müssen wie rot ich wurde, oh Mann! Immer wieder schaute ich kurz zu ihm herüber und ein paar mal sah er dass ich ihn ansah und blickte mit einem Blick zurück den ich nicht zu deuten wusste und fragte irgendwann noch mal nach ob wirklich alles in Ordnung mit mir sei, ich nickte nur stumm.
Mann… Ich war echt froh als ich der ganzen Situation an der nächsten Station endlich entfliehen konnte. War zwar einige Bahnhöfe (knapp eine Stunde wär's schon noch gewesen) zu früh aber Hauptsache draußen. Mist das dieser Zug gerade mal aus einem Wagon bestand, sonst wäre ich einfach in einen anderen gegangen. Aber nun musst ich ne ganze Stunde auf den nächsten Zug warten, aber auf jeden Fall nicht auf dem Bahnhof! Ganz in der Nähe war ja ein See. Ich ging also durch die Unterführung und lief dann langsam schlendernd den Weg zum See hinunter.
Es war ein herrlicher Tag: die Sonne schien und der ganze Himmel war hellblau gefärbt, auch wenn's noch früh am Morgen war. Und es war auch keine einzige Wolke zu sehen. Am See waren zum Glück nicht viele Leute wie ich als ich um die Kurve kam bemerkte. Um die Zeit auch kein Wunder. Dazu war's auch noch nicht das wärmste Wetter, aber für mich war's grad angenehm so und ich ging aufs Ufer zu als ich plötzlich einen Stoss in der Seite spürte und auf den Boden stürzte. »Hey! Kannst du Trottel nicht aufpassen?« schrie ich den Jungen der etwa in meinem Alter war und der mich umgerannt hatte an. Er schaute mich nur mit von Furcht erfüllten Augen an und lief weg... hatte ich da etwa Tränen in seinen Augen gesehen? Mann! Warum war ich nur so wütend gewesen...?
Wie versteinert stand ich da, lange überlegend, ob ich ihm folgen sollte oder nicht. »Nein!« sagte ich ein wenig laut zu mir selber, »er wird doch schon selbst mit seinen Problemen klarkommen«. Mit einem dumpfen Gefühl, dass ich das falsche machte, ging ich weiter.
»Entschuldigung!« rief eine alte Dame als ich auf den See zulief, zuerst dachte ich sie meint irgendjemand anderen... aber dann merkte ich dass sie doch mich meinte. Mit einem Seufzen drehte ich mich wieder um und lief ihr entgegen. »Entschuldigung junger Mann, aber ich glaube sie haben das hier fallen lassen.« Verwirrt starrte ich auf die blaue Mappe hinunter die die Frau in der Hand hielt, denn meine war das ganz bestimmt nicht. »Entschuldigung, aber das ist nicht meine Mappe.« Antwortete ich ihr genervt. »Könnten sie sie dann bitte aufs Fundbüro bringen?« Ich drehte mich zur Antwort um und ging davon heute hatte ich echt keine Lust noch zu jemand nett zu sein. »Na dann werd ich sie am besten aufs Fundbüro bringen, ihnen noch einen schönen Tag junger Mann.« Rief sie mir schimpfend nach und war daraufhin auch schon weg. Aber sie lief nicht weg, sie war einfach verschwunden als ich mich umdrehte um ihr etwas zu entgegnen... Oder konnte eine alte Dame wirklich so schnell laufen? Schnell wischte ich diese Gedanken fort, ich wollte nicht weiter drüber nachdenken. Ich hab mir dass vielleicht nur eingebildet dass sie so schnell weg war... lag sicherlich daran dass ich heut ein wenig gestresst war.
Ach übrigens, ich glaube ihr wisst ja noch nicht mal meinen Namen, oder? Bin der Simon, seit ein paar Tagen 18 - ganz nebenbei: ich hasse Geburtstagspartys! - hab kurze, schwarze Haare und grüne Augen. Viel mehr gibt's da meiner Meinung nach auch nicht zu sagen, dass ich schwul bin wisst ihr ja, wieso sollte ich auch sonst den Jungen im Zug angehimmelt haben? Das ging übrigens schon lange so, er kam ja oft mit dem gleichem Zug wie ich nach Hause.
Tja… Wenn ich so nachdenke über das ganze glaub ich immer mehr dass meine Freunde recht haben, ich bin ein Spinner! Ich hatte alles mögliche über ihn zusammengesucht, bin ihm sogar nachspioniert. Einmal sogar zum Friseur... Wisst ihr: in meiner Jacke habe ich ein kleines Plastiksäckchen mit einer Strähne von seinem Haar... verrückt, oder?
Ja, vielleicht war ich wirklich verrückt, verrückt nach diesem Jungen... Aber ich kannte ihn doch eigentlich gar nicht... und doch glaubte ich ihn zu kennen... Nein, das war einfach verrückt!
Am See angekommen suchte ich nach einem abgelegenem Plätzchen und legte mich dort ins Grass. Vielleicht fand ich so die Ruhe die brauchte dachte ich und fand nach einer Weile wohl etwas zuviel Ruhe...
Viel später:
»Aua!« schrie ich auf als mir jemand einen Stoss in die Rippen versetzt hatte. Ein kleines Kind lag heulend neben mir im Grass, stand dann auf und - »Bäh« - streckte mir die Zunge raus. Dann lief es davon.
Musste mich diese Göre unbedingt jetzt wecken? Hatte doch gerade so schön getr... lautes Läuten von der nahegelegenen Kirche unterbrach mich und als ich auf die Kirchturm-Uhr sah erschrak ich: Es war schon neun Uhr! Ich machte mich gleich auf den Weg zum Bahnhof und ging als ich dort war zum Fahrkartenautomaten um meine Strecke bis zum HB Zürich neu zu lösen…. Ausgerechnet jetzt wo ich aufs Neue Abo warten musste hatte ich meine Fahrkarte im Zug liegenlassen und musste ne neue lösen…
Als ich das Geld aus meiner Brieftasche rauskramte fiel mir etwas aus der Tasche. Es war mein Schlüsselanhänger... na ja, eigentlich nicht meiner, es war der von dem Jungen im Zug: Ein rotes Herz, mit der Inschrift »Micha«. Musste wohl sein Name sein… Der Anhänger erinnerte mich auch an meine erste Liebe, die hieß auch Micha... wenn das kein Zeichen war? Als ich ihn wieder auflesen wollte fiel mein Blick auf die blaue Mappe die am Boden lag, es war genau die Mappe bei der die alte Frau meinte, dass sie meine sei.
Wie vergesslich manche Leute doch sind, das spürte ich ja bei der Arbeit Tag für Tag! Gerade deswegen bückte ich mich nur kurz nach dem Schlüsselanhänger und löste dann meine Fahrkarte, ich hatte keine Lust den Finder zu spielen. Der Zug fuhr kurz danach ein, ich stieg ein und suchte dann nach einem Sitzplatz. Ich fand einen und nahm Platz und merkte gleich dass da etwas auf dem Sitz gelegen hatte, etwas das mir bekannt vorkam. Eine blaue Mappe lag da und natürlich war es wieder die gleiche wie schon beim Fahrkartenautomaten. Nur: diesmal war ein kleiner Zettel darauf auf dem »Du hast sie liegen gelassen, hab sie hierhin gelegt für dich.« stand, unterzeichnet war mit »Lumino« echt seltsamer Name, aber irgendwie... Ach egal! Fuhr ich mir selbst zwischen meine Gedanken. Ich ließ die Mappe liegen und suchte mir einen anderen Sitzplatz.
Am Arbeitsort angekommen:
»Ach? Der Herr ist auch schon da?« lautete die nette Begrüßung von meinem Chef als ich zur Türe hereinkam.. »Zum zweitem Mal diese Woche schon zu spät, so wird dass nicht weitergehen, verstanden?« Leider fiel mir keine Entschuldigung außer »der Zug war zu spät« ein, und die ist irgendwie nutzlos wenn man bei der SBB (Schweizerische Bundes-Bahnen) arbeitet… dass konnte der Chef sehr gut nachprüfen und dass würde er wohl auch tun. »Wenn du schon endlich da bist, dann geh nach hinten. Da gibt's genug was du in die Datenbank eintragen musst.« Sagte er und zeigte nach hinten Richtung Bahnfundbüro.
Also, dann begannen wir mal mit dem eintragen: Finder: Heidi Scheel; Fundgegenstand: schwarzer Koffer; gefunden in..... Finder: Kurt Schwalder; Fundgegenstand....
Nach fast einer Stunde war ich immer noch am eintragen, war schließlich das Fundbüro vom Zürich HB, und wie viel hier verloren geht... das glaubt ihr gar nicht. So, und jetzt noch der letzte: Finder: Lumina... ich stutzte kurz, der Name kam mir irgendwie bekannt vor... war das nicht der... Nein, sicher nicht. Ich fuhr wieder fort. Fundgegenstand: Eine blaue Mappe... ich stutzte noch mal... mir kam das langsam unheimlich vor. Das erste und zweite Mal war ja noch normal, das dritte konnte noch Zufall sein, aber jetzt?
»Entschuldige!« rief jemand genervt. Als ich nicht antwortete rief er nochmals und ich erwachte endgültig aus meinen Gedanken. »Ja?« sprach ich den Mann an der am Schalter stand. »Wurde heute Morgen eine blaue Mappe gefunden?«
Ich schaute ihn erst nur dumm an... Mann war ich erleichtert und froh darüber, dass die mir ein wenig unheimlich gewordene Mappe wieder beim Besitzer landete und ich holte die blaue Mappe aus den Fächern wo die Fundsachen waren. Nach einer kurzen Bestätigung mit Unterschrift ging der Mann dann wieder und ich ging erleichtert in die Mittagspause.
Ich holte meine Jacke und ging zur Tramhaltestelle. Ein paar Stationen weiter wohnte nämlich ein Kollege von mir bei dem ich heut zu Mittag essen würde.
So, und jetzt musste ich nur noch auf Dreier oder Vierzehner-Tram warten, drei ist ja meine Glückszahl also sollte doch der als nächstes kommen dachte ich obwohl ich eigentlich überhaupt nicht abergläubisch bin...
Kam er aber nicht, es kam die 14 was mir wieder für einen kurzen Moment die blaue Mappe ins Gedächtnis rief, denn der 14er war die blaue Linie... Doch diesen Gedanken hatte ich schnell wieder aus meinen Gedanken verdrängt, wie gesagt war ich nicht wirklich abergläubisch und das Ganze war wirklich total absurd. Ich stieg also ins Tram ein und setzte mich hin obwohl es bis zum Stauffacher ja nicht so weit war. »Ähm... Entschuldigung« sprach mich jemand an. Na wenn's denn sein muss... Ich räumte die Tasche die ich auf den Sitz neben mir gestellt hatte weg. »Das ist nett, aber ich wollte mich gar nicht setzen. Ich wollte ihnen nur das zurückgeben, es ist leider nun doch nicht meine. Wäre froh sie könnten sie ins Fundbüro zurückbringen.« Sagte der Mann der im Fundbüro gewesen war… irgendwie wirkte er anders, hatte er schon vorher graue Haare? Wie auch immer… er griff in eine Plastiktasche die er bei sich hatte und wieder landete die mir immer unheimlicher werdende Mappe in meinen Händen.
Mit fragendem Blick betrachtete ich die Mappe, konnte es sein dass das noch Zufall war? In mir drängte es immer mehr danach die Mappe zu öffnen und ich entfernte die Gummibänder, begann die Mappe auseinander zu klappen und... ich hielt inne. Das ganze war doch Schwachsinn! Wenn ich sie jetzt öffnen würde hieße das nur das ich an all den Schwachsinn von Schicksal und Bestimmung glauben würd, und das tat ich definitiv nicht.
Nach dem Mittagessen:
Irgendwie war ich nicht so erleichtert, wie ich dachte, dass ich es sein müsse. Ich hatte die Mappe an der Tram-Haltestelle liegen lassen, und zwar absichtlich! Ich wollte das Ding endlich loshaben. Doch jetzt verspürte ich ein großes Verlangen wieder umzukehren, ich konnte einfach nicht aufhören daran zu denken was wohl darin war. Doch wie so oft wurden meine Gedanken durch etwas anderes abgelenkt: »Schauen sie mal, dieser Ring. Wissen sie wie viel der Wert ist?« sprach mich eine ältere Dame die neben mir saß an. »Ist der aus dem Kaugummiautomat?« antwortete ich genervt. Sie lächelte nur und antwortete mir dann mit »Nein, ganze 2'000.- Franken! Und den hatte ich heute morgen verloren, zum Glück gibt es noch ehrliche Menschen, die was sie finden nicht liegen lassen und es auf das Fundbüro bringen.« Mann! Musste mir die unbedingt ein schlechtes Gewissen einreden? »Ich heiße übrigens Lumina.« Sagte sie und streckte mir die Hand hin, ich drehte nur meinen Kopf zur anderen Seite.
Plötzlich drehte ich mich aber wieder um: »Wie heißen sie?« fragte ich hastig. Sie las in einem Buch und schaute mit musterndem Blick auf . »Maria, aber wieso wollen sie das wissen?« - »Maria? Sie haben doch vorher gesagt sie heißen Lumina?« »Ich habe gar nichts gesagt und jetzt lassen sie mich in Ruhe.« Sie wandte sich wieder ihrem Buch zu. »Sie haben doch über Ihren Ring gesprochen, sie haben ihn heute verloren!« drang ich auf sie ein. Sie stand darauf mit einem verabscheuenden Blick auf »Die heutige Jugend, immer diese Drogensüchtigen.« Ging sie kopfschüttelnd in den hinteren Teil des Wagens.
»Wohl ein wenig verwirrt?« drehte sich ein Mann im blauen(!) Verkäuferdress, der vor mir saß, zu mir um. »Ja, ich glaube ich habe mal wieder geträumt.« Wich ich aus. »Kenn ich nur zu gut.« Grinste er mich freundlich an, ich aber grinste nicht zurück, denn langsam begann ich blau zu hassen, aber noch seltsamer wurde mir zumute als ich das Namensschild sah... »Lumino« stand darauf! ... »Hauptbahnhof« tönte es genau in diesem Moment aus den Lautsprechern und ich stieg schnell aus, nix wie fort hier!
Erst als ich beim Fundbüro ankam hielt ich an und schaute mich um. Er hatte mich nicht verfolgt... Dann jedoch schrie ich plötzlich, von hinten hatte jemand die Hand auf meine Schulter gelegt. »Hey, schrei nicht so.« wollte dieser jemand mich beruhigen als ich schon am davonlaufen war. Ich wandte mich um, den die Stimme kannte ich... es war zum Glück nur Martin der hinter mir stand. »Schleich dich nicht immer so an.« Antwortete ich nicht gerade nett, aber als ich seinen Blick sah musste ich lächeln und er darauf auch. »Hey, wie geht's dir so? Oder besser, wie geht's euch beiden?« War schon komisch als ich Ron und ihn, den unscheinbaren Martin aus dem Kaff wo ich früher gewohnt hatte im Tüll, einer Gay-Disco, entdeckte.
»Den beiden geht's ganz gut Simon.« Unterbrach jemand meine Gedanken. Erst jetzt merkte ich das noch jemand neben Martin stand. »Hi Thomas, auch unterwegs?« »Yepp, helfe dem kleinem hier..« begann er und legte seinen Arm um Martin »..ein Geschenk für seinen Freund zu finden, der hat diese Woche Geburtstag.« »Na dann gehst du mal besser, ich weiß ja wie lange es bei dir dauern kann bis man dich aus ner Boutique wieder rauskriegt.« Neckte ich ihn. »Außerdem muss ich sowieso zur Arbeit.« Sagte ich noch und verabschiedete mich schnell von den beiden. Ich wollte gerade hineingehen als mich Martin nochmals rief »Vergiss bitte das Treffen in 6 Wochen nicht! Nicht dass du dann Spätschicht hast. Du weißt ja wir müssen Thomas...« Weiter kam er nicht weil er vom genannten unterbrochen wurde weil der es wohl ziemlich eilig hatte.
Als ich mich wieder hinsetzte erwartete ich halb gerufen zu werden um eine »Blaue Mappe« ins Register einzutragen, aber nichts passierte. Ich hatte wohl endlich Ruhe vor der, waren wohl wirklich nur reine Zufälle gewesen.
»Nein!« schrie ich. Wieder lag diese blaue Mappe am Boden, ich wich aus und lief daran vorbei. »Hey!« rief mir jemand zu und ich drehte mich um, die alte Dame vom See rannte mir nach… sie konnte also wirklich so schnell laufen. »Du hast sie schon wieder liegengelassen!« Ich rannte noch schneller davon, und stieg in ein Tram ein. Ich fiel aber fast rückwärts wieder raus weil ich gegen jemanden prallte. »Das ist sie ja gar nicht... nehmen sie die wieder mit.« Sprach der Mann aus dem Tram mich an und ich stieg hastig und stolpernd wieder aus. Überall waren Menschen mit blauen Mappen und alle riefen mir im Chor zu »Warten sie! Sie haben die blaue Mappe schon wieder liegenlassen!« Planlos rannte ich vor Ihnen davon, zu spät sah ich wohin. Ich stürzte und stürzte immer mehr dem Fluss entgegen. »Stürzte und stürzte? Konnte dieser Fall so lange sein?« dachte ich noch… kurz bevor ich aufprallte .
Mit einem Mal erwachte ich und spürte wie mich jemand nass spritzte. »Hey! Hör auf, ich bin ja schon wach!« schrie ich die Person ungewöhnlich laut an. Erst als ich mein Gesicht an meiner Decke getrocknet hatte sah ich das es meine Schwester war.
»Sorry Simon, aber anders schien man dich nicht wecken zu können.« Lachte sie mich an. »Ist ja schon gut, aber verzieh dich jetzt.« Antwortete ich ihr mürrisch. »Du hast heut anscheinend ne richtig miese Laune... warum?« ich drehte mich gegen die Wand um »na komm einfach in spätestens zehn Minuten runter, es gibt Frühstück.«
Missmutig schaute ich meiner Schwester nach. Ja, ich hatte wohl schlechte Laune, wie auch anders, wenn man die ganze Nacht Träume von blauen Mappen hatte? Und dann waren diese Träume auch noch so absurd… so lächerlich und ne Lachnummer für jeden dem ich es erzählen würde. Langsam begann ich zu glauben das ich verrückt wurde.. ich dachte ja nur noch an diese blaue Mappen und an Lumino...
Jetzt musste ich aber erst mal runter und ging runter in die Stube und schnappte mir nach kurzem Zögern das Telefon und rief Kohler (meinen Chef) an. »Tag Herr Kohler… Könnte ich wohl diese Woche frei bekommen? Wir haben doch eh nicht soviel zu tun jetzt.« Ich musste jetzt einfach erst mal Ruhe haben, und Herr Kohler gab mir auch frei weil ich mich ja in letzter Zeit seltsam benommen hätte und er's deswegen ne gute Idee fand.
»Wieso hast du dir denn frei genommen Schatz?« fragte mich meine Mutter als ich ins Esszimmer kam. »Brauch ein paar Tage frei, hatte viel Stress in letzter Zeit.« Log ich. »Na ja, Okay. Übrigens hab ich heut deine Mappe geholt.« Verstört schaute ich meine Mutter an »Was hast du gerade gesagt?« »Na du hast doch gesagt du brauchst für die Berufs-Schule so eine Kartonmappe und sonst noch ein paar Sachen, hab das ganze heute abgeholt, hatte ich doch bei Frau Kappler im Dorfladen bestellt. Schaust übrigens wirklich nicht gut aus.« Ich atmete erleichtert auf, ich dachte schon dass mich dieses Ding immer noch verfolgen würde. Nach dem Morgenessen ging ich erst mal raus und blieb den ganzen Tag auch draußen, mit der Zeit vergaß ich sie sogar.
In der nächsten Woche wieder an der Arbeit:
»Hallo Herr Kohler, ist zufällig eine blaue Mappe abgegeben worden?« Ich war wieder bei der Arbeit und erwartete halb ein »Ja« auf diese Frage. Aber Herr Kohler sagte nur, dass er nichts davon wüsste. Ich ging an den Computer und suchte die Einträge der letzten Woche nach einer blauen Mappe durch, aber ich fand nichts. Eigentlich sollte ich mich jetzt zufrieden in den Sessel lehnen, aber noch seltsamer als das immer wieder auftauchen, kam mir das jetzige plötzliche Verschwinden vor. »Na ja... bis zum Mittag wird sie schon auftauchen!« dachte ich etwas ironisch und musste dabei grinsen. »Was grinsen sie so blöd? Machen sie sich lieber an die Arbeit!« holte mich der Chef aus den Gedanken. »Okay Herr Kohler, was liegt an?« er drückte mir auf die Frage hin einen Stapel Briefe in die Hand und sagte: »Bringen sie bitte die Briefe zur Post und dann hab ich noch irgendwo Unterlagen die sie zur Security bringen sollen.« Er ging zu seinem Schreibtisch hinüber und durchsuchte die Schubladen bis er »Ah! Hier ist es.« Rief er aus und holte eine blaue Mappe unter einigen Notizblättern seines Pultes hervor. Ich wich erschrocken einen Schritt zurück... noch bevor ich mir sagen konnte, dass das alles nur Zufälle waren... »solchen übernatürlichen Mist gibt's doch nur im TV!« versuchte ich mir einzureden.
»Was ist denn heut mit ihnen los? Sie wirken ganz verstört.« Fragend schaute mich mein Chef an. »Nein, alles in Ordnung.« Antworte ich ihm gefasst. »Na, ich will es ihnen mal glauben...« sein Blick sah aber nicht so aus »und jetzt gehen sie schon los.«
Zuerst ging ich schnell zur Post die zum Glück gleich im Bahnhof war und dann zur Security um denen die Mappe zu geben. Solche Botengänge machte ich dann bis Mittag und war froh als ich endlich weg kam, aber irgendwie ging mir die ganze Zeit diese blöde blaue Mappe nicht mehr aus dem Kopf, ich glaubte immer weniger dass das nur Zufälle gewesen sein konnten. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass die gleiche blaue Mappe immer wieder in meinen Händen landen würde? »Klein, aber vorhanden.« Sagte ich mir und wischte die Zweifel damit weg. Ich vergaß die Mappe dann mit der Zeit, zumindest für diesen Tag...
»Hey, aufwachen Brüderlein!« meine Schwester stand vor mir und schüttelte mich heftig durch. »Hör doch auf! Ich bin ja schon wach.« - »Entschuldigung, aber du hast im Traum irgendetwas geschrieen und um dich geschlagen, ich hielt es für besser dich aufzuwecken.« - »Danke.« Antwortete ich abwesend. »Was ist denn mit dir los? Du wirkst wie in Trance.« Ich antwortete ihr nicht. »Nimmst du etwa Drogen?« fragte sie besorgt. »Nein, ich nehm keine Drogen, wie kommts du auf den mist?« Gab ich wütend zurück… aber eigentlich war's nur zu verständlich dass sie auf den Gedanken kam… Sollte ich ihrs vielleicht erzählen was mich beschäftigte? Wär vielleicht am besten… »Sorry, ist schon gut. Ich nehm wirklich keine, aber mich verfolgt seit längerem etwas und ich hab vorhin wieder davon geträumt.« Jetzt war es raus... »Aha? Erzähl!« sie setzte sich hin und schaute mir erwartungsvoll in die Augen.
»...und heute hatte ich eben geträumt das Dutzende von diesen Menschen auf mich zuliefen, immer Lumino oder Lumina schrieen und mich dann unter sich begruben.« Beendete ich meine Erzählung. Meine Schwester schaute mich nur lange seltsam an, als ob sie mich für verrückt hielt. »
Was Simon's Schwester jetzt wohl von ihm denkt? Wir schauen am besten mal nach:
Der hat echt nen Schaden bekommen, ich wollte seinem Chef damals ja nicht glauben, dass er immer etwas von ner blauen Mappe schwafelte mit Leuten die gar nicht da waren... zuhause hatte er nie von so was gesprochen. Er erinnerte mich irgendwie an eine Roman-Figur aus irgendeinem Buch das ich mal gelesen hatte. Er wurde auch ständig von einem Gegenstand verfolgt, überall fand der eine Karte mit einem Totenkopf darauf und er wurde wahnsinnig. Bis ihm jemand riet diese einfach bei sich zu behalten, dann würde sie ihn nicht mehr verfolgen. Und tatsächlich, die Karte (die übrigens immer nur er gesehen hatte) verfolgte ihn nicht mehr, sie verschwand sogar bald aus seiner Jackentasche, nachher hab ich dann aber nicht mehr weiter gelesen.
Da kam mir eine Idee, warum sollte das eigentlich nicht auch bei Simon funktionieren? »Hey Simon...« begann ich.
»Hey Simon... öffne die Mappe das nächste Mal einfach. Glaub mir, dann wird sie dich nicht mehr verfolgen.« Sagte meine Schwester nach einer Weile. »Glaubst du wirklich?« fragte ich sie. Sie nickte nur. »Okay, wenn du meinst... was kann schon schlimmes passieren?« ich versuchte dabei vor ihr zu verstecken, dass mir schon recht mulmig bei der Angelegenheit war, aber wahrscheinlich war ich einfach nicht mehr ganz richtig im Kopf, ich stellte mir den ganzen Scheiß nur vor.... oder?
War ich wirklich durchgedreht? Es war jedenfalls die einzige vernünftige Möglichkeit... vernünftig? Gutes Wort für einen Durchgeknallten wie ich's anscheinend war..
In der nächsten Woche wieder bei der Arbeit:
»Guten Morgen Herr Kohler.« Begrüßte ich meinen Chef am Morgen fröhlich, irgendwie ging's mir sehr viel besser seit ich beschlossen hab dem Ding (na ihr wisst schon) nicht mehr aus dem Weg zu gehen. Auch die nächsten drei vier Tage war ich guter Laune, doch dann lies diese nach... ich konnte das einfach nicht machen was meine Schwester vorgeschlagen hatte, die Mappe tauchte schlichtwegs nicht mehr auf.
Als sie Ende Woche noch immer nicht aufgetaucht war beschloss ich mich auf die Suche nach ihr zu begeben, ich ging überall hin wo sie schon mal aufgetaucht war. Am See war sie nicht, dafür aber die alte Frau die damals meinte sie gehöre mir; doch als ich diese darauf ansprach schüttelte sie nur den Kopf und schaute mich seltsam an. Auch beim Fahrkartenautomaten: nichts! Im Zug: Nichts! Im Tram: Nichts! Sie war einfach nicht mehr zu finden und mir begegnete auch niemand mit Namen Lumino oder Lumina, die waren genauso spurlos verschwunden wie die Mappe und ich verzweifelte langsam. Es machte mich wahnsinnig nicht zu wissen was in der Mappe gewesen war, denn inzwischen glaubte ich das es Schicksal gewesen sein musste die diese Mappe zu mir brachte und ich ärgerte mich darüber dass nicht damals schon geglaubt zu haben!
»Hey! Du wirkst so traurig.« Sprach mich eine Stimme im Zug an. Obwohl ich genau wusste wem diese Stimme gehörte schwieg ich, sie gehörte meinem Traumtypen, den ich ihm Zug immer so insgeheim angehimmelt hatte und ich schwieg. Er redete mit mir, er wollte mir helfen und wir könnten uns kennen lernen... aber ich sagte kein Wort.
Ich hielt mich für unglaublich dumm weil ich es nicht tat... aber ich konnte einfach nicht, ich war völlig runter mit meinen Nerven.
Er schaute mich eine Weile verzweifelt, als würde er mit sich selbst ringen, an. Plötzlich schreckte ich auf als er laut und mit dem Kopf nach oben gewandt rief »Halt die Klappe da oben! Ich habe genug von deinen Gesetzen!« Mein Blick, wie auch der vieler anderer Passagiere fielen auf ihn. Er schaute sich um und sagte dann zu mir: »Bitte komm mit mir mit, wir reden besser an einem anderem Ort weiter.« Ich überlegte nicht lange und packte meine Sachen zusammen, er nahm mich an der Hand und wir stiegen gemeinsam aus.
Der logische Teil meines Denkens dachte nur was ich hier eigentlich für einen Blödsinn machte: ich kannte ihn nicht, vielleicht hatte er irgendetwas schlimmes mit mir vor? Er ist doch Irre, was sollte das vorhin im Zug denn sonst sein? Aber irgendwie hatte ich einfach das Gefühl, dass ich ihm vertrauen konnte, dass es richtig war mit ihm zu gehen und Gefühle siegen oft über jede Logik, auch diesmal. Er führte mich wieder an den See an dem die ganze Geschichte mit dieser blauen Mappe begonnen hatte und wir setzten uns auf eine Bank am Uferweg.
»Und was willst du mir sagen?« fragte ich als er längere Zeit nichts mehr sagte. »Ich will dir ein Geheimnis verraten, obwohl ich wahrscheinlich mächtigen Ärger bekommen werde...« er brach ab und schwieg lange. »Und das wäre?« brach ich ungeduldig das Schweigen. »Okay, Okay, ich fang ja schon an. Also: Ich bin dein Schutzengel.« Ohne auch nur daran zu zweifeln glaubte ich ihm…. Ich musste echt verrückt gewesen sein, oder welcher normale Mensch würde so etwas glauben?
»Okay, und sonst?« gab ich schlicht zur Antwort und er sah mich überrascht an »Du zweifelst nicht daran?« Nein, ich zweifelte nicht, wahrscheinlich war ich auch zu müde dazu... »Nein, seit gewissen Vorfällen... ach du weißt ja sicher von den blauen Mappen, seitdem bin ich bereit alles zu glauben.« Antwortete ich. »Alles sollte man auch nicht glauben...« sagte er langsam und schwieg eine Weile. »Aber jetzt sollte ich wohl besser keine Zweifel in dir säen.« Fuhr er plötzlich weiter und lächelte mich an. »Ich muss dir etwas gestehen, schau mir bitte direkt ins Gesicht.« Sagte er und als ich es nicht sofort tat nahm er sanft meinen Kopf und hob ihn an damit ich direkt in sein Gesicht sah.
Kurze Zeit danach sprang ich auf und schaute ihn schockiert an, das was ich gesehen hatte war sogar jetzt zuviel gewesen. Als ich ihn anschaute hatte sich sein Gesicht auf einmal in das Gesicht einer alten Frau, dann eines älteren Mannes und andere verwandelt. Alles waren Gesichter von Personen die mit der blauen Mappe zu tun hatten, die alte Frau am See, der Mann der aus Versehen die falsche Mappe im Fundbüro bekommen hatte, die Frau die im Tram mit mir über ihren Ring geredet hatte...»Wer bist du?« fragte ich ängstlich. »Hab ich doch schon gesagt, ich bin dein Schutzengel.« Er war also Lumina und Lumino? »Richtig erkannt. Aber bitte nenn mich lieber Lumino.« Richtig erkannt? Woher wusste er was ich gedacht hatte? »Ich kann Gedanken lesen, Schutzengel können das einfach.« Sagte er und als er mich anlächelte verflog meine Angst sofort wieder. Du brauchst keine Angst zu haben . Hörte ich seine Stimme wieder, diesmal hielt er die Lippen geschlossen, es waren also seine Gedanken die ich hörte. Er lächelte wiederum, wie man über ein Kind lächelte, dass gerade laufen gelernt hatte. Du warst also auch verantwortlich für die blauen Mappen? Dachte ich und er nickte zur Antwort. Und wieso hast du das getan? Nachdem ich die Frage gestellt hatte hörte ich plötzlich eine unheimliche Stimme die von oben zu kommen schien: Wenn du ihm noch mehr erzählst wirst du mächtigen Ärger bekommen Lumino! Unser Meister wird sich eine gerechte Strafe für dich einfallen lassen. Nachher hörte ich nur noch schallendes Gelächter. Lumino schaute mich wieder an: Keine Angst, das sind nur wieder leere Drohungen Die sind viel zu nett für. sagte...Nein: »dachte« er und zwinkerte mir zu. So, jetzt aber zu deiner Frage: Die blauen Mappen habe ich für einen bestimmten Zweck benutzt, laut den Regeln der Schutzengel ist es nämlich nicht erlaubt direkt mit unseren Schützlingen zu reden. Aber was soll das Gerede von unseren Gesetzen, du willst ja wissen was ich dir mitteilen wollte. Er wandte sich um und zeigte Richtung SeeSiehst du den Jungen dort drüben? Ich nickte und mir kam diese Person seltsam bekannt vor. Ihm gehört die Mappe, du hättest seine Adresse darin gefunden wenn du sie geöffnet hast. Weißt du: Für jeden Menschen auf dieser Welt gibt es jemand anderen der für ihn bestimmt ist und dieser andere ist bei dir eben dieser Junge. Jetzt hatte ich den Jungen doch noch erkannt, er hatte mich an dem Tag als ich das erste Mal hier war umgerannt, mich dann nur eingeschüchtert und mit Tränen in den Augen angeschaut. Du hast ihn also wiedererkannt? Lumino lächelte mich wieder mit seinem zauberhaftem Lächeln an, wahrscheinlich lag auch wirklich ein Zauber darin. Bitte geh jetzt zu ihm hin und sprich ihn an, er wird dich vielleicht abweißen, aber versuch ihm zu helfen. Es geht ihm nämlich gerade nicht so gut. Ich verabschiede mich hiermit auch von dir... Wir werden uns nachher leider nicht mehr sehen, denn ich werde meine Gestalt wechseln müssen um dich weiterhin beschützen zu dürfen. Ich wünsche dir alles Gute Simon. Lumino stand auf und umarmte mich ganz fest bevor er in Richtung Bahnhof davonlief.
Ich sah ihm noch länger nach und dann beschloss ich zu tun was er gesagt hatte: Ich ging auf den Jungen zu, setzte mich ans Ufer und sagte ein alltägliches Wort das mein Leben verändern würde: ein schlichtes »Hallo.«
3 Monate später:
15 Minuten Pause stand auf der Leinwand und die Lichter erhellten sich. Der Film war echt Klasse gewesen bisher, aber noch viel besser war mein Begleiter. »Ich hol mal schnell noch ne Tüte Popcorn und was zu trinken Schatz.« Sagte ich und stand auf. »Bleib aber nicht zulange weg, vermiss dich jetzt schon.« Sagte er und lächelte mich an. »Wie könnte ich?« Sagte ich leise grinsend. Ich ging raus zum Getränkeautomaten und holte die Brieftasche raus, dabei fiel mir ein kleines Plastiksäckchen aus der Hose. Es war das Säckchen mit der Strähne von Lumino... es war ein kleines Andenken an ihn, denn seitdem Tag am See als ich meinen Schatz kennen lernte hatte ich ihn nie wieder gesehen. Ich vermisste ihn irgendwie sehr... Aber jetzt Schluss damit: ich ging zum Popcornstand und bestellte mir eine Tüte. Nachher ging ich dann wieder in Richtung Kinosaal wo ich vom Billetkontrolleur am Eingang mit einem Lächeln empfangen wurde. Zwei, drei Schritte später blieb ich plötzlich stehen und drehte um und ging wieder zurück. Lumino? Dachte ich und schaute ihm tief in die Augen. Du hast mich also erkannt? Antwortete mir eine Stimme… er war es also! Diese unverkennbare Lächeln, das konntest nur du sein. Er schaute mir dabei nur tief in die Augen und lächelte immer noch. Ich weiss, das es kaum ausreicht, aber ich wollte dir ganz einfach nur danke sagen. Als Antwort bekam ich wieder ein Lächeln. Alles Gute Simonhörte ich noch als ich wieder in den Saal zurückging und mich wieder neben meinen Schatz hockte. »Wieso hat das solange gedauert?« sagte er gespielt eingeschnappt. »Hab noch einen alten Freund getroffen.« »Lumino?« er schaute mich fragend an. »Woher weißt du...?« Ich konnte nicht zu Ende sprechen, mein Schatz drückte mir seine Lippen auf meine und gab mir einen wunderschönen Kuss. »Er ist auch mein Schutzengel.« Sagte er leise und dann gingen wieder die Lichter aus: Der Film ging weiter!
Der Lesemodus blendet die rechte Navigationsleiste aus und vergrößert die Story auf die gesamte Breite.
Die Schriftgröße wird dabei vergrößert.