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Zuhause
Teil 7
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Informationen
- Story: Zuhause
- Autor: Thomas
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Drama, Coming Out, Lovestory
»Danke, Frau Huber, da fällt mir ein Stein vom Herzen!«
Das war aber auch wirklich so, die beiden hatte so lange zusammen gesessen, daß ich mir Sorgen gemacht hatte. Und dann kam mir noch eine Idee, das mit dem Kochen hatte doch bei Mama schon funktioniert.
»Sagen sie Frau Huber, steht ihr Angebot mit dem Schweinebraten eigentlich noch?«
Sie schaute mich doch etwas verdutzt an. »Ja ... warum eigentlich nicht? Klar, komm rüber ...«
Sie lächelte ... vielleicht etwas unsicher, aber sie lächelte. »... schließlich wirst du ja wahrscheinlich später für Marcus kochen!«
Na, so hatten wir nicht gewettet. »Ach, wissen sie, ich denke, wir werden uns einfach abwechseln und so schwer ist das ja nun auch wieder nicht. Das kriegen wir schon hin!«
»Da wünsch' ich Dir viel Glück, ich versuche seit Jahren, Marcus das Kochen beizubringen!«
Also, das lief ja wirklich prächtig! Vielleicht sollte ich versuchen, sie zu überreden, zu uns zu ziehen und Marcus und ich würden dann ihr Haus nehmen? Naja, vielleicht noch nicht heute.
»Übrigens, Thommy, Marcus hat gesagt, daß er sich hier sehr wohl gefühlt hat, aber wird trotzdem wieder zu Hause wohnen!«
»Ja ... natürlich ... aber vielleicht kann er ja am Wochenende mal hier übernachten oder ich komme mal rüber, schließlich ...«
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder wie Karin immer zu sagen pflegte: 'Solange du den Finger nicht in die Steckdose gesteckt hast, weißt du nicht, ob's weh tut' »... gibt's bei uns ja keine Probleme mit Schwangerschaft und solchen Sachen!«
Ja, klar, das war schon ein ziemlicher Hammer, aber ich hatte immer noch Marcus im Ohr, wie er sagte, daß er sich nie mehr verstecken wollte - und ich wollte vor seiner Mutter nicht so tun, als wären wir nur gute Freunde. Für einen Moment dachte ich, ich wär' zu weit gegangen, ihre Kinnlade fiel schon mächtig weit runter ...
»Ääähh ... ja ... also ... ich glaube, an den Gedanken muß ich mich nun auch erstmal gewöhnen! Aber ich weiß auch, daß man zwei, die sich lieben, nicht trennen kann und mir ist lieber, ihr macht das im Haus, als in irgendwelchen dunklen Ecken!«
Och, so dunkel war's am See eigentlich gar nicht, aber was soll's. »Tja, dann fang ich schon mal an, seine Sachen zusammen zu packen und ...«
»Da laß dir mal Zeit, er wollte heute noch hierbleiben und danke sagen, ich komme morgen nachmittag mal mit dem Wagen vorbei. Übrigens muß ich unbedingt los, da gibt es so ein paar Leute, mit denen ich auch noch reden möchte, bevor alle Welt Bescheid weiß.«
Und weg war sie. Und das war auch so ungefähr der Moment, in dem das Telefon anfing, zu klingeln. Tja, und damit war der Nachmittag dann eigentlich auch gelaufen ... wir haben ja zwei Anschlüsse und es dauerte nicht lange und ich saß in Papas Büro und Marcus im Wohnzimmer ... ich muß irgendwo noch die Zettel haben, jedenfalls kriegten wir dauernd Anrufe. Der Erste war Dr. Baumann, unser Direktor. » ... da waren gerade zwei Leute bei mir, die ein gutes Wort für euch einlegen wollten ... hm, vielleicht war ich ein bißchen hart, also ihr könnt wählen: Entweder drei Tage Verweis oder ihr werdet fünf Tage nach der Schule den Hof kehren ... ihr wählt den Hof ...«
Aha. Schön, zu wissen. »... und ich werde euch persönlich beaufsichtigen, also glaub ja nicht, daß ihr euch drücken könnt!«
Man kann ja eigentlich kein Grinsen hören, aber irgendwie hörte sich das trotzdem so an.
»Übrigens habe ich so das Gefühl, daß Herr Müller seinen Standpunkt bezüglich Homosexualität gerade sehr deutlich dem Kollegium nahebringt. Thomas, ich habe keine Ahnung, wie ihr das geschafft habt, aber ihr habt da einen sehr guten Verbündeten!«
»Ich weiß, aber den werden wir wohl auch brauchen, oder?«
Er schwieg einen Moment »Ich weiß nicht, was passieren wird. Ich glaube, ich kenne meine Schule ganz gut, aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, was passieren wird. Ich werde dafür sorgen, daß meine Kollegen in den Pausen nicht nur im Lehrerzimmer herumsitzen und ich werde für alle Fälle selbst auf dem Schulhof sein, aber eigentlich hoffe ich, daß das nicht notwendig sein wird.«
Tja, das hoffte ich auch, also die Vorstellung, sozusagen unter Polizeischutz zur Schule zu gehen, jagte mir doch einen Schauder über den Rücken. Aber das dauerte nicht lange, denn das Telefon klingelte, Reiko, und er beeilte sich, mir zu sagen, daß es für ihn überhaupt kein Problem wäre, gar kein Problem und das er sich mehr Sorgen um die anderen machen würde. Hm, was immer das bedeuten sollte. Und dann war da noch dieser Norbert, der Bürgermeister, jemand von den Rotariern, der Chef vom Spar-Laden, zwei Jungs aus Stefans Crew, der Pfarrer, Frau Weger, die Mutter von Norbert, Frau Weingarten und sicher noch ein paar andere ... und ich war prächtiger Laune. Auch wenn ich nicht wußte, was das Wort dieser Leute wert war, immerhin hatten sie angerufen und gemeint, daß sie hinter uns stehen würden. Okay, bis auf den Wirt der Dorfkneipe, der war zwar ganz freundlich, aber er meinte, wir sollten uns die nächsten Wochen besser nicht in seiner Kneipe sehen lassen, er wollte keinen Ärger. Naja, aus seiner Sicht waren wir wahrscheinlich geschäftsschädigend, aber ich hatte eigentlich sowieso nicht vor, bei ihm einen schwulen Stammtisch aufzumachen. Oder seinen Laden überhaupt zu betreten.
»Marcus?«
»Hör auf, zu brüllen, mir fällt gleich das Ohr ab!«
»Du sollst den Hörer auch nicht ins Ohr stecken, das muß ja weh tun!«
»Trottel! Worum geht's denn?«
»Ich glaub, es beruhigt sich so langsam. Wie war's bei dir?«
»Ziemlich gut, wie's aussieht, gibt's 'ne Menge Leute, die Stimmung für uns machen. Damit hätt' ich wirklich nicht gerechnet.«
»Ich auch nicht. Ach so, wir dürfen die nächsten fünf Tage den Schulhof fegen - nach der Schule!«
»Waaas?«
»Wir durften wählen, drei Tage Verweis oder fegen.«
Es war schön. Er kam mit einem Affenzahn ins Büro, ein Kissen in der Hand. »Wenn du jetzt sagst, du bist schuld, daß wir fegen müssen, dann muß ich dich leider ganz fürchterlich verprügeln!«
»Du und welche Armee? Nee, der Direktor hatte schon für uns gewählt.«
»Wie fürsorglich. Das heißt, wir müssen zur Schule und dann noch den Hof fegen!«
»Geniale Schlußfolgerung, Dr. Watson!«
»Scheiße!«
Wie hätte ich ihm da widersprechen können.
Tja, und dann ging das Abenteuer los. Ich erinnerte mich an Frau Huber und dachte mir, es wär 'ne ganz gute Idee, wenn Marcus mir beim Kochen helfen würde. Dachte ich. Ich wischte lächelnd zwei Eier vom Fußboden, ich fischte unauffällig die Reste der Eierschalen aus dem Pfannkuchenteig, ich holte geduldig Pflaster und Desinfektionsmittel, als Marcus versuchte, sich beim Schinkenschneiden den Finger zu amputieren und ich schaute sogar noch tatenlos zu, als er einen armen wehrlosen Pfannkuchen in Öl ertränke ... aber als er Anstalten machte, genau diesen Pfannkuchen in einer völlig überfluteten Pfanne mit einer Drehung aus dem linken Handgelenk zu wenden »STOP!«
So ungefähr schaut ein Kind, dem man gerade sein Lieblingsspielzeug weggenommen hat. Oder ein waidwundes Reh, kurz bevor die Augen brechen. Oder Marcus, wenn ich ihn entnervt anschreie.
Okay, jetzt ganz ruhig bleiben »Marcus, stell bitte die Pfanne auf den Herd! Hey, es tut mir leid, daß ich dich angeschrien habe, aber der Notarzt hat auch ohne dich genug Arbeit.«
»Wieso? Ist doch alles in Ordnung!«
»Ja, jetzt schon. Was, meinst du, wäre als nächstes passiert?«
»Der Pfannkuchen läge in der Pfanne, nur eben andersherum.«
»Nicht in diesem Leben. Du hättest so ungefähr einen halben Liter siedendes Öl über dich und mich und die halbe Küche geschüttet. Zum Abendessen gibt's Pfannkuchen mit Schinken und Speck und nicht ohnmächtigen Marcus mit Verbrennungen fünfunddreißigsten Grades!«
Ich glaub', er verstand, was ich meinte. Und dann tat ich etwas, für das ich mich später schämte. Ich küßte ihn und sagte »Weißt du was, warum deckst du nicht schon mal den Tisch, ich mach das hier schon!«
Ich befreite den Pfannkuchen aus seiner mißlichen Lage, machte schnell den Rest fertig und natürlich war die Familie pünktlich zum Essen wieder da - und auch Frau Huber!
»Mmmhhh, Thommy, das war aber wirklich lecker!«
Ich lächelte bescheiden »Kleinigkeit, immerhin hatte ich ja auch Hilfe!«
»Du hast es doch nicht ernsthaft geschafft, meinen Sohn in die Küche zu kriegen, oder? Obwohl, wenn ich mir das Pflaster auf seinem Finger so anschaue ...«
Der Rest der Familie lächelte, aber Frau Huber und ich grinsten uns aus vollem Herzen an, gemeinsames Leiden verbindet. Und Marcus wurde rot. Und das wollte ich nicht.
»Nee, er hat den Schinken geschnitten und ist abgerutscht, kann passieren. Er hat mir wirklich geholfen und ich mache noch einen guten Koch aus ihm!«
Vielleicht im nächsten Jahrtausend. Möglicherweise. Aber hier ging es nicht um die Wahrheit, sondern um Marcus.
»Und da machen wir mal gleich weiter. Komm, jetzt machst du mal einen vernünftigen Kaffee!«
Was folgte, war meine erste Begegnung mit Kaffee a la Marcus, naja, nicht ganz, er hatte schon mal nach dem Huber-Rezept für mich Kaffe gekocht, aber jetzt verriet ich ihm meine Methode. Ich trank ihn, schließlich wollte ich Marcus nicht blamieren und ich konnte die Brühe nicht unauffällig in die Blumen kippen, das wäre vorsätzlicher Mord gewesen und unser Grünzeug hatte es sowieso nicht leicht. Normalerweise trinke ich ja Wasser, aber diesmal nahm ich eine wirklich große Flasche Cola mit hoch, ging ins Bad, spülte mir den Mund aus, putzte mir die Zähne und trank erstmal dieses süße Zeug.
»Marcus?«
»Ja?«
»Sag mal, weißt du eigentlich, daß es einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen einer Prise Salz und einem Teelöffel Salz im Kaffee gibt?«
Der Abend war wirklich schön, Stefan holte noch seine Gitarre und später fing Papa an, Ärztewitze zu erzählen, unterste Schublade, ganz hinten. Und wir saßen nebeneinander, ich hatte den Arm um Marcus gelegt und es war völlig selbstverständlich und irgendwann küßte ich ihn und meinte, es wäre nun doch langsam Zeit für's Bett und niemand zuckte zusammen. Es war einfach toll und wir legten uns so richtig glücklich auf die Couch. »Thommy?«
»Mmmhhh!«
»Ich glaub, ich bin in der Küche genauso ein Versager, wie du am Computer.«
Also, Moment mal, so nicht! Schließlich hatte ich noch nie vor einem Computer gesessen und .... Marcus hatte noch nie Pfannkuchen gemacht. Plötzlich fühlte ich mich gar nicht mehr so toll.
»Nein, du hast dich nicht darüber lustig gemacht, als ich am Computer saß, du hast mir einfach weitergeholfen, wenn nichts mehr ging. Aber ich hab dich sogar angeschrien und dann einfach weggeschickt. Marcus, es tut mir leid!«
»Das meinte ich zwar nicht, aber ich freu mich, das du es sagst. Was hältst du davon, wenn ich dir am Rechner helfe und du mir das Kochen beibringst?«
So einen Freund kann man sich gar nicht verdienen, den kann man nur geschenkt bekommen und ihn dann ganz, ganz fest halten. Und genau das tat ich.
Am nächsten Morgen war so einiges ungewöhnlich. Marcus ging schon runter, als ich aufwachte, wahrscheinlich war er genauso nervös wie ich und als ich mich anzog, dachte ich kurz darüber nach, welches Outfit auf einem Zeitungsfoto wohl gut aussehen würde ... naja, wenn wir vielleicht einen Aufstand auslösen würden, dann wollte ich wenigstens nicht rumlaufen, wie ein Penner. »Hi, Thommy! Na, fit für den großen Tag?«
»Ach weißt du, Mama ... eigentlich bin ich nur nervös. Aber, was soll schon passieren, immerhin kann Papa uns hinterher wieder zusammenflicken!«
Sie legte mir den Arm um die Schultern »Hey, nun mal langsam! Das hier ist nicht der wilde Westen! Vielleicht haben einige Leute mit euch Schwierigkeiten, na und? Geh aufrecht und schau ihnen in die Augen, die Leute werden dich nur dann respektieren, wenn du dich selbst respektierst. Es gibt nichts, wofür du dich schämen müßtest ... außer vielleicht für deinen schlechten Geschmack, was Kleidung angeht.«
Ich lachte - und ich hätte nicht gedacht, das ich an dem Tag lachen würde »Also, Moment mal! Mit dem respektieren hast du ja recht, aber was hast du denn an meinen Klamotten auszusetzen?«
»Thommy! Man trägt kein dunkles Blau zu schwarz! Hat sogar Karl Lagerfeld mal gesagt und der muß es ja wissen ... das wußte allerdings meine Oma schon.«
Okay, also umziehen, es wurde dann ein grünes Hemd, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie das auf Zeitungsfotos aussehen würde. Marcus hatte sich die ganze Aktion in Ruhe angeschaut - kein Wunder, ich weiß nicht, wie er das macht, aber Marcus sieht immer aus, als würde er gerade aus einem wirklich guten Modeladen kommen, ist auch egal, jedenfalls grinste er, als Mama sagte. »So, jetzt trink erstmal Kaffee, schließlich hat Marcus ihn gekocht!«
»Äh ... danke!«
Also, heute morgen würden die Blumen dran glauben müssen.
Wir gingen zusammen zum Bus, Stefan, Marcus und ich. Mama hatte uns angeboten, uns zur Schule zu fahren, aber das wollten wir nicht. Ich wußte nicht, was uns da erwartete und ich schluckte, als ich die üblichen Leute an der Haltestelle sah. Aufrecht gehen und den Leuten in die Augen schauen hatte Mama gesagt, ich hätte mich eigentlich viel lieber irgendwo verkrochen. Stefan kriegte das wohl mit. »Hey, keine Panik, ich bin ja auch noch da!«
Ich überlegte, wie das wohl wäre, wenn ich allein wäre ... und schob den Gedanken ganz schnell wieder weg, ich war auch so kurz vor dem Herzinfarkt. Als ich fünf Minuten später im Bus saß, lebte ich immer noch und eigentlich ... war gar nichts anders gewesen. Naja, nicht ganz, ich glaube, ein paar Leute schauten uns etwas länger an, als sonst, aber das war's dann auch schon. Die erste Stunde war völlig normal ... die zweite auch ... und dann war Pause und wir trafen uns wie üblich in der Raucherecke, wo Daniel zu mir kam »Na, muß ich ab heute Angst haben, von dir was auf's Maul zu kriegen, wenn ich Schwulenwitze erzähle?«
»Nein, mußt du nicht, denn ...«
Moment, mal, wer redete denn da?
»... bevor du Ärger mit dem Kleinen hast, hast du Ärger mit mir - und das willst du nicht!«
Aha. Sowas nennt man wohl Rückendeckung. Das war Ingo, und mit dem 'Kleinen' meinte er mich, hm, er war wirklich einer von den Großen, nicht nur weil er schon in der 12. Klasse war. Aber ich wollte mich nicht hinter ihm verstecken »Danke, aber ich glaube, das geht nur mich was an.«
»Tut es nicht. Das geht jeden hier etwas an. Wenn das kleine Arschloch ein Problem damit hat, daß du schwul bist, oder dein Freund ...«
Womit es jetzt mit Sicherheit alle wußten, die da so herumstanden. » ... dann ist er auf dieser Schule überflüssig!«
Und dann geschah etwas, mit dem ich nie im Leben gerechnet hatte. Erst stellten sich ein paar von den Großen hinter Ingo und dann kam wirklich Bewegung in die Sache ... und es dauerte nicht lange und Daniel stand allein, buchstäblich. Das Gefühl war unbeschreiblich. Dann nahm Marcus meine Hand »Ja, es ist wahr. Thommy und ich sind schwul und wir lieben uns. Und wir sind froh, das wir auf dieser Schule immer noch willkommen sind!«
»Seid ihr, bei den meisten jedenfalls, aber geht davon aus, daß es ein paar wie dieses Arschloch gibt, die es immer wieder versuchen werden. Ich wünsch euch viel Glück!«
Und damit war die Sache erledigt. Zumindest diese Sache, mir war klar, daß es nicht immer einen Ingo geben würde, aber es war ein wirklich guter Anfang. Ich küßte Marcus, nee, nur auf die Wange, schließlich waren wir in der Schule und tatsächlich klatschten ein paar von den Leuten, hey, das war toll!
Nach der Schule gingen wir zum Hausmeister und holten uns die Besen - puh, so ein Schulhof sieht ganz schön groß aus, wenn er leer ist. Zum Glück hatten wir so große Besen, die man hinter sich her zieht ... wir hatten gerade die ersten paar Bahnen hinter uns gebracht »DA LIEGT NOCH EIN STAUBKORN!!«
Ich zuckte wirklich zusammen ... und dann sah ich ihn. Er stand in der Raucherecke und kam langsam rüber. Dr. Baumann und er grinste. »Na, wie ist es gelaufen?«
Marcus und ich schauten uns an. »Och, eigentlich war es wie immer ...«
Ich erzählte, was sich in der ersten Pause abgespielt hatte, natürlich, ohne Daniels Namen zu nennen. Der Direktor nickte. »Ja, ich hab gesehen, das da was im Busch war, aber ich wollte nicht eingreifen, ohne das es einen Grund gab. Ich glaube, heute bin ich sehr stolz auf diese Schule. Hm, okay, ich bin in gnädiger Stimmung, ich setzte eure Strafe auf Bewährung aus. Bringt die Besen weg und dann ab nach Hause!«
Wir wollten schon los, als Marcus zum Direktor ging »Herr Baumann, es tut mir leid, es war falsch, sie anzuschreien.«
Womit ich auch wohl was sagen mußte. »Tja, mir tut es auch leid!«
Der Chef grinste. »Und es war auch falsch, das ich euch angebrüllt habe und wenn ich das jetzt weiterdenke, müßte ich auch den Hof fegen, also lassen wir das jetzt besser - los, marsch, nach Hause!«
Jetzt aber los!
Mama stand schon in der Haustür. »Na, da ist der Verbandskasten ja wohl überflüssig!«
Hörte ich da einen Hauch Enttäuschung? Und wieso hatte ich das Gefühl, daß sie sich gern einmal mit Nadel und Faden versucht hätte - an mir!
»Ja, wir haben es gut überstanden und wir müssen nicht mal weiter fegen!«
»Ungerechte Welt! Die Pädagogen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren! Ein bißchen Fegen hätte euch nicht geschadet, aber ...«
Sie grinste mich an und versuchte gleichzeitig, energisch auszusehen, was natürlich ziemlich hoffnungslos war. »... dafür könntet ihr heute spülen - beide!«
»Ja, Mama.«
War sowieso sinnlos, etwas anderes zu sagen ... außer vielleicht. »Was gibt's zu Essen?«
Nach dem Essen gab's Kaffee und dann packten wir Marcus' Kram zusammen und so gegen drei kam Frau Huber dann auch. Es war ... wie ein Abschied. Ja, klar, natürlich war es das, aber irgendwie war es mehr. Wir hatten zusammen gewohnt, im gleichen Bett geschlafen ... es war wie ein Versprechen und wir hofften beide, das es einmal eingelöst würde. Irgendwann war Marcus' Koffer im Auto und wir umarmten uns ...
»Stefan, hol mal das Brecheisen, ich glaub, die beiden sind versteinert.«
Was? »Da werden wir wohl eher einen Preßlufthammer brauchen, Inge!«
Wieso?
»Nee, Mama, alles unter fünf Kilo TNT ist da nutzlos!«
Stefan? Häh?
»Was soll der Quatsch??«
»Gott sei Dank, sie leben noch.«
»Eigentlich schade, so als Statue hätten sie ja gut in den Garten gepaßt.«
»Ziemlich nutzlos, aber wir hätten sie ja im Gestrüpp verstecken können.«
Na, also wirklich ...
»Moment mal! Wir haben uns doch nur umarmt ...«
»Ihr habt euch nur für ungefähr zehn Minuten umarmt! Ich wollte schon Johannes rufen. Also, Thommy, Marcus, wenn ihr euch immer so verabschieden wollt, dann nehmt einen Wecker mit.«
Ähem. Was sollte ich sagen. Marcus ging zum Auto, aber Frau Huber kam zu mir. »Thommy ... so umarmen sich nur Menschen, die sich wirklich lieben. Komm, wann immer du willst. Himmel, ich wäre fast ein bißchen eifersüchtig geworden!«
Hm, da hatten wir wohl was richtig gemacht. Es tat weh, Marcus wegfahren zu sehen, aber auch wenn ich nicht wußte, wo ich das Wochenende verbringen würde, so wußte ich doch ganz sicher, mit wem.
»Na, ist das nicht toll?«
Ich wußte nicht so recht, was daran toll sein sollte, mitten in der Nacht mit tonnenschweren Schuhen vor einem riesigen Steinhaufen zu stehen, aber wenn Marcus meinte ...
»Ja, klar.«
Ich wohl nicht so ganz überzeugend, denn Marcus fing an zu lachen. »Hey, wart's ab!«
Ha, schön wär's gewesen, da war nichts mit abwarten, dieser Sklaventreiber wollte mich tatsächlich zwei Tage durch die Berge scheuchen! Mich! Ich hatte mich auf ein schönes Wochenende gefreut, hm, ich hatte zwar Marcus' Bett kennengelernt, aber nur viel zu kurz. Um zwanzig nach fünf - morgens! - saßen wir im Golf und Frau Huber fuhr uns Richtung Steinhaufen ... oder Berge, wie das hier hieß. Oh, Mann, gestern abend hatte ich mich breitschlagen lassen und diese Bergschuhe anprobiert - völlig klar, die heißen so, weil sie ungefähr soviel wie ein ausgewachsener Steinhaufen wiegen. Und dann hatten sie so lange geredet, bis ich ja gesagt hatte. Nicht mal meine Drohung, eine Bürgerinitiative 'Weg mit den Alpen - für freie Sicht bis zum Mittelmeer' zu gründen, hatte sie sonderlich beeindruckt. Eigentlich gar nicht beeindruckt, im Gegenteil, sie hatten mich nur ausgelacht. 'Du hörst den Berg auch noch rufen!' hatte Marcus gemeint. Also, wenn ich anfange, Stimmen von Steinhaufen zu hören, dann ruft die Jungs mit den weißen Kitteln. Egal, jedenfalls war's rattenkalt und noch ziemlich dunkel und der Weg - naja, was heißt hier 'Weg' - also der Pfad führte schon so ungefähr 'ne Viertelstunde nur aufwärts ... und das blieb auch die nächsten zwei Stunden so.
»Thommy, kleine Schritte ... und beug dich nicht so weit vor, dann geht's leichter.«
»Falls du's übersehen hast ... ich schlepp da einen zwei Zentner Rucksack, wenn ich mich nicht vorbeuge, dann liege ich auf dem Rücken ... eigentlich eine tolle Idee!«
»Weichei! So ein bißchen Spazierengehen schadet dir gar nichts. Aber ...«
Er blieb stehen ... er blieb tatsächlich stehen. »... wir sollten vielleicht eine kleine Pause machen.«
»Ich dachte, du würdest das nie sagen!«
Ich ließ mich einfach fallen, naja, nicht ganz, aber ich setzte mich wirklich mitten auf diesen Pfad ... und dann sah ich es. »Whao!«
Das hatte ich noch nie gesehen. Die Sonne schien und ich hatte einen guten Blick auf den Gipfel, hm, sah schon gewaltig aus, irgendwie viel größer ... ungefähr, wie meine Füße, die waren auch überraschend gewachsen .... so, runter mit dem Rucksack ...
»Igitt!«
Jeder, der schon mal ein paar Stunden mit Rucksack gewandert ist, wird das jetzt verstehen: Mein Rücken war klatschnaß und die Rückwand vom Rucksack auch, also runter mit dem T-Shirt. Marcus grinste. »Also, Thommy, das ist hier nun wirklich nicht der richtige Ort, um sich auszuziehen!«
»Du denkst auch immer nur an das eine, oder?«
»Nee, nur ziemlich oft. Paß auf, daß du später keinen Sonnenbrand kriegst, immer schön eincremen.«
»Ja, Mama! Aber jetzt will ich erstmal einen Kaffee und 'ne Zigarette.«
Also, das war jetzt wirklich klasse und so langsam fing die Sache an, mir zu gefallen. Die Sonne schien, es wurde langsam warm, der Kaffee war gut und keine Mensch weit und breit, die Vögel ...
»So, komm, wir müssen weiter!«
»Moment! Wir haben uns doch gerade erst hingesetzt!«
»Vor 'ner Viertelstunde und wenn du ein bißchen schneller gehen würdest, dann könnten wir auch länger Pause machen. Also, los!«
Echt super. Die nächsten zwanzig Minuten waren nicht so toll, aber dann ging's wieder. Langsam wurde der Wald weniger und es waren immer mehr Steine zu sehen und es gab sogar Stellen, bei denen ich über meine Bergschuhe froh war. Und es wurde warm, so richtig warm, meine ich und ich schmierte mich regelmäßig mit Sonnencreme ein, naja, nicht nur wegen Sonnenbrand, es war die einzige Möglichkeit, ein paar Minuten Pause zu kriegen. Auch wenn wir zwischendurch von einem älteren Ehepaar überholt wurden und Marcus das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht kriegte. Irgendwann konnte sogar Marcus meinen Magen nicht mehr überhören und als dann tatsächlich ein schattiges Plätzchen auftauchte, machten wir Mittag ... an einem von diesen kleinen Bächen, die es da überall gibt. »Halt deine Füße rein, das hilft.«
Ich hätte alles getan, um meine Füße aus den Schuhen zu kriegen ... war das schön, und jetzt ins Wasser. Und dann hörte ich ein leises Lachen. »Ein paar Kilometer weiter werden jetzt wohl schon die Fische sterben!«
»Ist mir egal, und wenn die Welt untergeht ... tut das gut!«
Es war nur noch toll, einfach daliegen und die Füße im Wasser ... »Wasch dir auch die Hände, jetzt gibt's was zu Essen!«
Und dann gab's ein Festessen, dunkles Brot, Käse und Hartwurst, ja, schon klar, so großartig hört sich das gar nicht an, aber es schmeckte so. »So, dann laß mal deine Füße sehen ... hm, das kriegen wir schon wieder hin.«
»'tschuldigung, wenn ich ein bißchen neugierig bin, aber was genau kriegen wir wieder hin? Und was hast du da in der Hand?«
Zu spät. Was da in der Sonne glitzerte, war ein Nadel und was sich Sekunden später aufführte, wie ein abgestochenes Schwein, war ich. Ich mag es nun mal nicht, wenn man irgendwelche Gegenstände in mich rein sticht, und schon gar nicht, wenn das in der Wildnis passiert, weit weg von jedem Notarzt.
»Halt die Füße still, das war nur eine ganz kleine Blase!«
»Klar, und wenn sich das Ding entzündet, dann wirst du mir wahrscheinlich heute abend mit dem Taschenmesser den Fuß amputieren!«
»Dafür braucht man eine Säge und die hab ich nicht mit und deshalb kriegst du jetzt ein bißchen Desinfektionsmittel auf die riesengroßen Wunde ... und ein Pflaster ... und einen Kuß, damit es nicht so weh tut!«
Na, das ließ ich mir gefallen »Können wir nicht hierbleiben?«
»Könnten wir, aber dann müßten wir morgen ziemlich weit laufen ... ne, ein paar Kilometer weiter kenne ich einen schönen Platz, da können wir übernachten.«
Ein paar Stunden später wußte ich auch, was Marcus mit 'ein paar Kilometer weiter' meinte ... aber es war wirklich ein schönes Plätzchen, ein gutes Stück weg vom Weg, da würden wir unsere Ruhe haben. Die hatten wir auch und die brauchten wir auch, wir wuschen uns an einem dieser kleinen Bäche, ist gar nicht so einfach und wir halfen uns gegenseitig, naja, was heißt helfen, als Marcus einen Becher der eiskalten Brühe über meinen Rücken goß, konnten alle anwesenden Ameisen, Adler und Alligatoren bewundern, wie es aussieht, wenn ich nackt und quiekend in der Gegend herumhüpfe, meine Güte, war das kalt! Später wurd's dann gemütlich, wir machten - auch wenn's glaube ich verboten ist - ein kleines Feuer, immerhin wurde es langsam dunkel und wenn man Käse so ein bißchen zerlaufen läßt, Hartwurst warm macht und das ganze dann auf geröstetes Brot tut, dann schmeckt das wirklich lecker. Später gab's Kaffee - wozu schleppte ich diese Blechbecher denn sonst den ganzen Tag herum - und dann lehnte Marcus an einem Baum und ich lehnte mit dem Rücken an Marcus' Brust und mein Kopf lag an seiner Schulter und wir schauten dem Feuer beim ausgehen zu.
»Na, hab ich dir zuviel versprochen?«
»Nee, wirklich nicht ... auch wenn ich den Berg immer noch nicht rufen gehört hab.«
»Na, das kann ja noch werden, aber bevor du was anderes rufen hörst ... jetzt ist es noch warm.«
Ich hätte wahrscheinlich gar nicht kapiert, was er meinte, aber dann fing er an, an meinem Ohrläppchen zu knabbern.
»Mmhh, ob ich dazu noch fähig bin?«
»Ich könnte dir helfen ...«
»Oh, ja!«
Na gut, so viel Hilfe war da gar nicht nötig und es dauerte auch nicht lange, bis ich spürte, wie da etwas Hartes gegen meinen Rücken drückte. Wir rollten die Schlafsäcke aus, so weich war der Boden ja nun doch nicht. Ich konnte Marcus im dämmrigen Licht lächeln sehen. »Leg dich hin, ich hab ja schon gesagt, daß ich dir helfe!«
Das brauchte er mir nicht zwei Mal zu sagen, ich legte mich auf den Rücken und schloß die Augen ... mmhh, Marcus leckte und streichelte und knabberte so ziemlich überall und es war wirklich schwer, ruhig liegen zu bleiben. »Thommy?«
»Mmhh.«
»Sollen wir's mal richtig versuchen?«
Ich machte die Augen auf ... soweit ich das im Dunkeln sehen konnte, schaute Marcus ziemlich unsicher in die Gegend. Und ich hatte nur eine reichlich unklare Idee, was er da meinte. Und ich wußte, daß das jetzt irgendwie sehr, sehr wichtig war. Und ich wußte, daß ich jetzt nicht fragen konnte ... egal, was er genau meinte, es war Marcus und ich würd' mitmachen.
»Okay, wenn du meinst!«
Und dann spuckte er auf meinen Schwanz und ich war doch ein bißchen von der Rolle, ich mein, wer rechnet denn mit sowas! Na gut, ich bin blond, aber nicht dämlich und nach ein paar Sekunden kam ich dann auch drauf.
»Marcus, hast du sowas schon mal gemacht?«
»Quatsch, mit wem denn?«
»Nein, das mein' ich nicht ... ich will dir nur nicht wehtun!«
»Das will ich auch nicht, also mach langsam, okay?«
»Ja, klar, aber ich glaub, Spucke ist nicht so rasend toll. Haben wir noch Margarine?«
Und dann wurd's lustig. Wir suchten im Dunkeln nach der Margarine und als wir sie endlich hatten, da kam mir die großartige Idee, das Zeug nicht nur auf meinem Schwanz, sondern auch in Marcus Hintern zu verteilen - in der Theorie ganz gut, aber wir kriegten uns nicht mehr ein ... vor lachen! Es war so völlig verrückt, erst fiel ein gutes Stück Margarine auf den Schlafsack und verschmierte natürlich alles, dann war ich wohl ein bißchen zu großzügig mit dem Zeug und als Marcus dann noch fragte, ob er 'ne Scheibe Wurst dazu haben könnte, war es einfach vorbei, wir kugelten uns vor lachen und ließen es sein. Was natürlich bedeutete, das ich meinen Schwanz wieder abwaschen mußte - mit eiskaltem Wasser und natürlich ließ Marcus es sich nicht nehmen, mir zu helfen ... naja, sagen wir mal, anschließend war Klein-Thommy so gut wie unsichtbar. Dafür legten wir uns dann in die Schlafsäcke und schauten uns die Sterne an ... allein dafür hatte sich der Weg schon gelohnt. Wir sagten eigentlich gar nicht viel, aber wir hatten das Gefühl, als wär' das alles nur wegen uns da ... die Berge, der Wind in den Bäumen und die Sterne, die so groß und klar waren, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Der Morgen war hart. Echt hart. Keine Dusche, keinen Toast, kaltes Waschwasser und nur, weil ich ernsthaft mit Meuterei drohte, machten wir das Feuer nochmal an und ich kochte Kaffee - danach war ich dann ja auch bereit, mir den Sonnenaufgang anzuschauen. Brrr, ich find', man kann auch im Garten zelten und zum Frühstück dann in die Küche gehen. Aber dann wurde es langsam wärmer und heller und ich glaube, irgendwie gewöhnt man sich auch daran, mit seinem halben Haushalt auf dem Rücken durch die Wildnis zu laufen und in der Sonne sah das alles schon viel besser aus und ich fing sogar an, zu singen, naja, nur leise, sonst wär' ich noch Schuld am Waldsterben gewesen.
Trotzdem war es schön, als es dann bergab ging, immer tiefer, und als wir Mittag machten, da saßen wir in einem wunderschönen Wald.
»So, noch ein paar Kilometer und wir haben es geschafft!«
Ich lachte. »Deine 'paar Kilometer' kenne ich inzwischen, wahrscheinlich können wir froh sein, wenn wir vor Mitternacht wieder zu Hause sind!«
»Naja, wenn ich dir gestern gesagt hätte, wie weit es wirklich noch war, dann wärst du wahrscheinlich sitzengeblieben und hättest auf die Bergrettung gewartet. Aber jetzt ist es wirklich nicht mehr weit!«
Und dann griff er in seinen Rucksack, wühlte ein bißchen und zog grinsend ein Handy heraus. »Ich ruf eben Mama an, damit sie uns abholt.«
»Du hast ein Handy dabei?«
»Natürlich. Wenn du dir ein Bein gebrochen hättest, dann hätte ich es geschient und wir wären weitergegangen. Aber wenn es mein Bein gewesen wäre ...«
Naja, sagen wir mal, es dauerte ein bißchen, aber dann lag ich auf ihm ... und küßte ihn. »Jetzt ruf endlich deine Mutter an, sonst müssen wir noch eine Nacht hierbleiben!«
»Wär' das so schlimm?«
»Nein, aber die Margarine ist alle!«
Marcus' Mutter fuhr mich direkt nach Hause und natürlich mußte ich erzählen ... tat ich aber nicht, ich ging erstmal duschen, zog frische Klamotten an, griff mir ein neues Päckchen Camel und setzte mich dann ins Wohnzimmer und fing an. »So, also zuerst wollte Marcus ja gar nicht in die Berge und hat dauernd darüber gejammert, wie schwer die Schuhe sind und das die Berge einfach nur überflüssige Steinhaufen sind, aber dann hab ich gesagt 'Wart's ab, du hörst den Berg auch noch rufen' und dann ....«
Viele Lacher und einige Kippen später war ich fertig und Papa meinte: »Weißt du, Inge hat das gestern etwas anders erzählt, aber was soll's ... irgendwann mußt du die Geschichte mal aufschreiben, die ganze Geschichte, meine ich!«
Tja, Papa, ist hiermit passiert.
ENDE
Nachwort
Jede Geschichte muß einmal enden und auch wenn es mir schwer fällt, jetzt ist es an der Zeit, Thommy, Marcus und die Steinbergs ihren Weg alleine gehen zu lassen. Im Kino würde jetzt der Abspann laufen und ich nehme an, die meisten von uns beachten so einen Abspann nicht - trotzdem möchte ich ein paar Dinge loswerden: Ohne die vielen Mails und besonders ohne Sammy wäre die Story wesentlich langweiliger geworden, ohne das Vorbild (ja, genau das seid ihr!) der anderen Autoren wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, selbst so eine Story zu schreiben. Dank Dir, Nick, für all die Arbeit und Dein Engagement! Und hier möchte ich mich besonders bei all den Menschen bedanken, die so etwas wie Eltern für mich waren und noch sind - danke, ihr habt mich Liebe und Selbstachtung gelehrt und eigentlich seid ihr die wirklichen Autoren dieser Geschichte.
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