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Der erste Nickstoriesworkshop in Neuss 2017

Workshop-Bild

Am 27.10.2017 begann der Workshop zum Thema „Schreiben bei Nickstories“. Ab 16 Uhr durften wir unser gebuchtes Haus in Neuss in Beschlag nehmen.

Alle Teilnehmer, insgesamt elf, waren bestens gelaunt angereist. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und ich mit Thekla durch das Haus gegangen war, wurde zuerst ein Kaffee gekocht und die Lebensgeister nach der langen Fahrt geweckt.

Als schließlich auch Torsten aus München eingetroffen war und die von ihm mitgebrachten Lebensmittel verstaut waren, machten wir uns auf den Weg in das von Guido ausgesuchte italienische Restaurant.

Sowohl das Essen, als auch die Stimmung waren bestens. Der erste Abend endete in einer großen Gesprächsrunde in unserem Haus. Hier zeigte sich bereits die gute Harmonie innerhalb der Gruppe. Die meisten Teilnehmer hatten sich noch nie persönlich getroffen. Dennoch herrschte bereits nach wenigen Minuten eine offene und lustige Atmosphäre.

Teilnehmer

Der Samstag begann mit einem ausgiebigen Frühstück und frischen Brötchen. Erst nachdem wir gemeinsam aufgeräumt hatten, begann der erste Workshop Themenbereich.

Thekla hatte uns eine Fabel über einen Skorpion und einen Frosch mitgebracht. Diese wenigen Sätze waren allerdings so gehaltreich, dass wir bis in den Nachmittag hinein sehr lebendig und kreativ über die unterschiedlichsten Stilmittel und Interpretationen diskutierten. (s. Textbeispiel)

Bereits hier wurde deutlich wie kreativ und motiviert sich alle Teilnehmer einbrachten. Selbst nach der Mittagspause und dem von Jörg mitgebrachten Mittagssnack wurde fleißig weiter diskutiert und Ideen ausgetauscht.

Jörg sei an dieser Stelle für die ausgezeichnete Soljanka gedankt, die er von zu Hause mitgebracht hatte.

Da Jörg aus beruflichen Gründen am Samstag nicht teilnehmen konnte und noch unterwegs zurück nach Neuss war, beschlossen wir unser Abendessen im Haus zu machen. Jörg lief rechtzeitig zum Essen wieder in Neuss ein.

Abends entwickelten sich sehr lustige, aber auch persönliche Gespräche. Entsprechend spät, oder früh, wurde es auch.

Italiener

Am Sonntag empfing uns die Sonne zum Frühstück.

Guido hatte sich bestens auf sein Thema vorbereitet. Es ging um den Unterschied von Bericht und Erzählung. Guidos Vorliebe für das Wort und die Bedeutung des Wortes wurde sehr deutlich. Obwohl er uns viel theoretisches Wissen vermittelte, kam der Spaß nicht zu kurz. Immer wieder wurde gelacht oder intensiv diskutiert.

Der Skorpion und der Frosch waren allerdings auch immer wieder willkommene Bezugspunkte. Bis in den frühen Abend begeisterte Guido uns mit seinen Ausführungen und Beispielen. Eigentlich war nach dem Abendessen, es wurde gegrillt, eine freie Gesprächsrunde angedacht. Allerdings hatte uns Jörg gebeten, eine seiner Stories doch etwas zu sortieren.

Er hatte einfach zuviele Kommata eingebaut. Auch die mittlerweile genannten „Jörgs drei Punkte…“ wurden reichlich gezählt. Da konnten wir nicht widerstehen und mussten dort etwas aufräumen. Alle Teilnehmer waren mit Feuereifer dabei, diese Story auf Nickstories-Linie zu bringen. Das Resultat wird hoffentlich bald auf unserer Homepage zu lesen sein.

Der Titel wird lauten:

Was wäre wenn?

Diese Arbeitsrunde dauerte bis tief in die Nacht, aber mit viel Spaß aller Teilnehmer.

Am Montagmorgen wurde ausgiebig gefrühstückt und es zeigte sich, dass bereits am frühen Morgen schon über die Themen diskutiert wurde.

Nachdem das zweite Fass Fassbrause vernichtet und entsorgt wurde, begann der dritte und letzte große Themenblock.

Arbeitsgruppe

Ich hatte mich auf das Thema „Perspektivwechsel“ in der Erzählung vorbereitet. Anhand eines Textbeispiels aus meiner Story „Race is on“ stellten wir die Vorteile, aber auch die Schwierigkeiten heraus. Auch hier wurde sehr kontrovers diskutiert. Weiterhin mit viel Eifer und Freude. Die Textbeispiele werden später angeführt.

Das Ergebnis dieses Themenblocks: Es gibt dem Leser die Möglichkeit in verschiedene Erlebnisperspektiven einzutauchen. Dadurch können Details besser verstanden werden. Das erfordert vom Autor allerdings auch die Fähigkeiten, die unterschiedlichen Charaktere herauszuarbeiten und darzustellen. Die Gefahr ist groß, dass zu viele ähnliche Charaktereigenschaften auftauchen, da es ja immer derselbe Autor ist, der in die Personen hineinschlüpft.

Ein weiterer Vorteil dieser Erzählperspektive ist die Möglichkeit an unterschiedliche Orte zu springen ohne schwerfällige Verbindungen erstellen zu müssen.

Ich war sehr erfreut über die kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema. Es hat mir neue Impulse für meine weiteren Storys gegeben. Vielen Dank dafür an die Gruppe.

Eigentlich war damit der offizielle Teil der Workshopthemen abgearbeitet. Allerdings hieß das nicht, dass wir nun nur noch gefaulenzt hätten.

Das gemeinsame Mittagessen führte zu der Idee, sich noch mit einem Zeitungsartikel zu beschäftigen, den Guido mitgebracht hatte.

Ich möchte an dieser Stelle nur berichten, dass es sich dabei um zwei Jugendliche handelte, die sich in einer Whatsapp Gruppe über Zugspotting und das dadurch erlittene „Mobbing“ kennengelernt hatten.

Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle nicht sagen, denn durch die intensive Bearbeitung und Diskussion „Bericht oder Erzählung“ entstand eine Workshop „Challenge“.

Ich hoffe, es wird darüber bald ein Ergebnis auf der Storyseite geben. Jeder Teilnehmer wurde gebeten, zu diesem Artikel eine eigene kleine Story zu schreiben, um sie dann in einem eigenen „Workshopstory“ Kapitel auf Nickstories zu veröffentlichen.

Italiener

Nach diesem erneut ereignisreichen und spannenden Montag war der Workshop in Neuss schon wieder beendet.

Mit einem gemeinsamen Frühstück am Dienstag und der Hausübergabe endete unser Aufenthalt in Neuss. Es gab eine sehr herzliche Verabschiedung aller Teilnehmer.

Mein persönliches Fazit:

Ich habe viele neue interessante Menschen kennengelernt. Die Arbeitsthemen waren allesamt sehr lehrreich und informativ. Kein Thema, keine Diskussion wurde langweilig. Die Gruppe hat hervorragend harmoniert und sich gemeinsam allen anfallenden Aufgaben gestellt. An dieser Stelle möchte ich mich bei euch bedanken für die Unterstützung diesen Workshop durchzuführen und zu organisieren. Ich hatte immer das Gefühl, nicht allein dafür zu stehen.

Mein Wunsch wäre es, diesen Workshop zu wiederholen. Mit neuen Themen und Ideen. Von den jetzigen Teilnehmern war das Feedback dazu ebenfalls sehr positiv. Ich hoffe also, dass wir uns vielleicht im nächsten Jahr oder 2019 beim 2. Workshop wieder treffen und gemeinsam viele schöne Stunden verbringen.

Vielen Dank an alle.

Insbesondere dem Vorstand für die sehr großzügige Unterstützung, diesen Workshop zu finanzieren.

Clas -cdwgrisu