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On Tour
Teil 6
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Informationen
- Story: On Tour
- Autor: Björn
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Fan Fiction, Lovestory
Inhaltsverzeichnis
15. Kapitel
Das Telefon weckte mich am nächsten Morgen lautstark. Etwas desorientiert tastete ich nach dem Hörer.
»Hallo?«, fragte ich verschlafen.
»Guten Morgen Mr. Timberlake, sie wollten um 6.30 Uhr geweckt werden«, sagte die Stimme der Rezeptionistin am anderen Ende freundlich.
»Was …? - Ach so! Danke!« Ich legte auf und sah auf meine Brust. Zwei blau blitzende Augen sahen mich unter einem wunderschönen blonden Wuschelkopf an.
»Guten Morgen, Mr. Timberlake!«, grinste er, kuschelte sich an mich und schlang die Arme um mich.
»Morgen«, gab ich leise zurück und küsste ihn sanft auf die Lippen. Ich spürte ihn bei diesem Kuss erbeben. Sein Mund öffnete sich und seine Zunge tastete sich in meinen. Ich öffnete die Lippen und unsere Zungen begegneten sich. Es war unbeschreiblich. Einfach wundervoll.
Langsam wanderten meine Hände über seinen Rücken. Er seufzte leise. Mit der Rechten strich er mir über den Kopf.
»Ich liebe dich!«, seufzte er leise.
Ich sah ihm in die wunderschönen blauen Augen. »Ich liebe dich auch, Justin!«
»Können wir nicht einfach noch ein bisschen liegen bleiben?« fragte er.
Ich seufzte. »Ich fürchte, das Flugzeug wird nicht auf uns warten!«, gestand ich. »Auch wenn ich einiges wüsste was ich lieber täte, als jetzt aufzustehen!«
Justin lächelte. »Warten wir bis Paris!«
»Die Stadt der Liebe!«, grinste ich und gab ihm einen Kuss.
»Dann sollten wir aufstehen! Je schneller wir da sind …«, Justins Lächeln wurde breiter.
Wir lösten uns fast widerwillig voneinander.
»Geh du duschen, ich bestelle das Frühstück und sag den anderen Bescheid!«, meinte Justin.
Ich nickte und marschierte in mein Zimmer um mir ein frisches T-Shirt aus dem Koffer zu holen. Dann marschierte ich zurück, um meine Jeans aufzulesen, die vor dem Bett am Boden lag.
»Hübscher Hintern!«, meinte Justin.
Ich sah auf und er grinste, während er telefonierte. »Nein JC ich habe dich nicht gemeint!«, sagte er plötzlich und wurde rot. »Ja, Frühstück, bei uns in fünfzehn Minuten - Genau - Bis dann!«
Ich grinste ihn an. »Ich geh duschen!«
Er lächelte zurück. »Paris!«, sagte er nur vieldeutig und ich wurde rot.
Rasch eilte ich ins Bad und stieg unter die Dusche.
Zurück im Zimmer fand ich alle Jungs bereits versammelt. Sogar Garth und Bo waren da, nur Justin fehlte. Doch in dem Moment kam er aus seinem Zimmer. Er trug wieder meinen Pullover und eine schwarze Jeans.
»Morgen!«, rief er fröhlich.
»Morgen Curly!« JC musterte ihn und den Pullover mit einem seltsamen Blick.
Es klopfte und da war auch schon unser Frühstück. Die Jungs griffen nach den Tellern. Justin nahm zwei Becher und füllte einen mit Tee, den anderen mit Kaffee. Ich nahm einen Teller und füllte ihn, dann setzte ich mich auf das Sofa. Chris setzte sich neben mich und begann zu frühstücken.
Justin kam mit den zwei Bechern zu mir, sah Chris fragend an, blickte dann zu mir, ich nickte, er zuckte mit den Schultern, stellte die beiden Becher auf den Tisch und setzte sich auf den freien Platz zwischen meine Beine, den ich für ihn frei gelassen hatte. Er reichte mir meinen Becher Tee und lehnte sich dann mit seinem Kaffe an mich. Ich stellte den Teller auf seinen Beinen ab und wir begannen zu frühstücken.
Plötzlich merkten wir, dass es still war. Wir sahen auf und bemerkten, wie uns alle anstarrten.
»Was ist?«, fragte Justin.
»Na ja«, meinte JC. »Seid ihr jetzt … also … was ich meine …«
Justin und ich sahen uns an und grinsten.
»Ich glaube das beantwortet die Fragen!«, meinte Justin und drehte sich zu mir herum, um mir einen Kuss zu geben, bei dem mein Herz wieder schneller zu schlagen begann.
Die Jungs starrten uns an.
»Man!«, sagte Joey plötzlich und begann zu grinsen. »Glückwunsch!«
Justin und ich begannen zu lachen. »Danke Joey!«, meinte Justin. Er sah in die Runde. »Was ist mit euch?«
»Wurde auch Zeit«, meinte Bo. »So wie ihr euch ständig angesehen habt, da hätte auch ein Blinder drauf kommen müssen!«
Garth sah ihn an. »Du hast es gewusst?«
Bo grinste. »Du nicht?«
»Ich hatte keine Ahnung!«
Lance schüttelte den Kopf. »Also, ich glaube, ich brauche einen Moment um mich daran zu gewöhnen! Aber ich mag euch beide einfach!«
»Wenn es das ist, was ihr wollt«, meinte Chris. »Dann bitte! Aber passt bloß auf die Presse auf!«
Bo nickte. »Das wird ziemlich schwierig!«
»Wir passen schon auf!«, beruhigte ich sie.
»Genau! Und wir passen auf sie auf!«, meinte JC grinsend. »Da kann nichts schief gehen!«
»Ich glaube wir sollten es dem Management sagen«, meinte Garth nach einiger Überlegung. »Die können dann entsprechend reagieren!«
»Jetzt mal nicht so hastig«, meinte JC. »Die beiden sind doch kaum zusammen!«
»Ich meine ja nur …«, verteidigte sich Garth.
»Hey Leute, ganz ruhig«, rief ich. »Mal ganz ruhig! Lasst das doch unsere Sorge sein, ja?«
JC und Garth und die anderen sahen uns an.
»Also gut ihr beiden!« Bo nickte zustimmend. »Und jetzt sollten wir sehen dass wir zum Flughafen kommen! Wir haben einen Job zu tun!«
Ich sah auf die Uhr und nickte. »Wir sollten in einer Stunde los!«
»Und ich habe noch nicht gepackt«, fuhr Lance hoch.
Justin sah ihn kopfschüttelnd an. »Sag bloß, du hast ausgepackt?«
Lance nickte. »Leider! Ich hatte einfach nicht daran gedacht, dass wir so wenig Zeit haben!«
»Männer!« Garth verdrehte die Augen. »Also los, komm! Ich helfe dir packen!«
Gemeinsam verschwanden die beiden. Die Zurückgebliebenen widmeten sich wieder ihrem Frühstück. Justin und ich lehnten aneinander und genossen einfach die Anwesenheit des anderen. Hin und wieder bemerkten wir, wie uns einer der Jungs einen amüsanten oder neugierigen Blick zu warf.
»Ihr gewöhnt euch schon daran«, sagte Justin, als Joey uns eine ganze Weile beobachtete.
»Das schon«, meinte Joey. »Aber ihr seht einfach niedlich aus, wie ihr da sitzt!«
Justin und ich wurden rot.
»Schade dass ich keinen Fotoapparat greifbar habe!« JC lachte.
»Besser so«, meinte Bo. »Solche Fotos sind einfach zu gefährlich!« Er seufzte. »Ich will euch wirklich nichts verderben, aber ihr müsst einfach vorsichtig sein! So was ist einfach gefundenes Fressen für die Presse!«
»Das ist mir schon klar«, gab ich zurück und Justin nickte.
»Glaubt ihr ich möchte, dass meine Mutter es aus der Zeitung erfährt oder von MTV?« Er seufzte nachdenklich.
»Wann willst du es ihr sagen?«, fragte JC besorgt.
Justin zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht! Ich will es ihr nicht am Telefon sagen!«
JC nickte verständnisvoll.
»Wir haben in drei Wochen mal vier Tage frei, weil der Transport der Bühne und des ganzen Zeugs von München nach Stockholm einfach Zeit braucht und wir auch die Halle nicht anderes bekommen haben«, meinte ich. »Vielleicht kannst du in der Zeit nach Hause fliegen?«, schlug ich vor.
Justin überlegte. »Vielleicht keine schlechte Idee!« Er nickte. »Mal sehen, wie es geht!«
»Genau! Wir finden schon eine Möglichkeit«, meinte Bo und nickte ihm aufmunternd zu. Er sah auf die Uhr. »Wir müssen!«
Die Jungs begaben sich in ihre Zimmer und Justin und ich schleppten unsere Koffer auf den Gang. Gefolgt von den anderen marschierten wir nach unten. Bo kam mit doppeltem Gepäck - er hatte Garth ebenfalls mitgebracht. So saßen wir in der Lobby und warteten auf Garth und Lance.
Ich ging inzwischen zur Rezeption und checkte uns aus, zeichnete die Rechnung ab. Die Tickets hatte ich noch gestern Abend entgegen genommen und sie ruhten nun sicher in meiner Tasche neben Handy und Laptop und allen anderen wichtigen Unterlagen.
Leicht gehetzt kamen Lance und Garth aus dem Aufzug. Schnaufend ließ Lance seine Tasche fallen.
»Absoluter Rekord!«, keuchte er und Garth schüttelte nur noch den Kopf.
Unser Transporter erwartete uns schon. Wir luden unser Gepäck ein und schon waren wir wieder unterwegs.
»Haben wir eigentlich ein bisschen Zeit, um uns Paris anzusehen?« fragte JC.
Bo nickte zustimmend. »Haben wir! Ein Tag ist frei!«
»Leider nicht!«, widersprach ich. Die Jungs sahen mich fragend an.
Ich zuckte die Schultern. »Tut mir leid! Aber die Company möchte ein Fotoshooting mit euch in Paris. Sie meinen das wäre die beste Stadt für eure romantischen Lieder!«
Joey seufzte. »So ein Mist! Da sind wir schon mal in Paris und wir haben keine Zeit!«
»Ich habe schon mit Tim gesprochen und ihm gesagt, dass der Plan zu knapp ist. Aber wir müssen sehen, ob wir in Köln auch einen Tag später ankommen können«, fügte ich hinzu. »Ich versuche es zumindest!«
Lance nickte zustimmend. »Das wäre super!«
Justin drückte mich an sich. »Er ist schon in Ordnung!«, meinte er zu den anderen.
»Gib's zu Torsten«, lachte JC. »Du willst die Zeit nur für dich und Justin in Paris!«
Ich versuchte völlig unschuldig auszusehen. »Nie im Leben!«, beteuerte ich und erhielt dafür einen Rippenstoß von Justin. »Also gut, ein bisschen!« Nächster Rippenstoß. »Autsch! Ja!«
Die Jungs grinsten und lachten.
Die Fahrt zum Flughafen Edinburgh verlief ereignislos. Wir kamen ohne Verspätungen an und konnten unser Gepäck sofort aufgeben. In der First Class Lounge warteten wir auf den Aufruf zu unserem Flug. Wir würden nach London fliegen und dort umsteigen. Am Nachmittag würden wir in Paris landen.
Justin und ich hatten große Mühe nicht die ganze Zeit aneinander zu hängen, doch die Jungs waren unheimlich hilfreich und nett. Sie blödelten herum und versuchten uns abzulenken und wenn das nicht mehr half, dann versuchten sie zumindest den paar anderen anwesenden Gästen den Blick auf uns zu verwehren.
Garth schüttelte den Kopf und murmelte zu Bo so was wie: »Ich sagte doch Flohzirkus!« Doch die Jungs taten so, als hätten sie es nicht gehört.
Schließlich wurde unser Flug aufgerufen und die zurückbleibenden Gäste waren sicherlich froh, als wir verschwanden. Immerhin waren es alles wichtige Geschäftsleute, die in ihren Anzügen sehr wichtig erschienen. Zu ihrem Leidwesen mussten sie alle auf diesem Flug jedoch in die Economy Klasse ausweichen - unsere Company hatte die gesamte Business Klasse für uns gebucht.
Justin und ich nahmen einen Sitz in der Mitte. Vor uns saß JC, hinter uns Lance und Chris. Joey hatte es sich auf der anderen Seite bequem gemacht, vor ihm saßen Bo und Garth, die erste Reihe auf dieser Seite blieb frei. Einer der Flugbegleiterinnen zog den Vorhang zwischen der Ersten und der Zweiten Klasse vor und wir waren unter uns.
Justin und ich hatten unsere Hände ineinander verschränkt und unterhielten uns mit JC über seine Produktionsfirma. Er hatte vor, einige junge Bands unter Vertrag zu nehmen und war gerade auf der Suche. Er hatte einen Talentwettbewerb gestartet und die Jungs gebeten ihm bei der Auswahl zu helfen. Auch einige andere Musiker waren mit von der Partie. Die Gewinner würden einen Vertrag bekommen und JC wollte mit ihnen eine eigene Scheibe heraus bringen.
»Und wer managt das alles?«, fragte ich ihn.
»Zur Zeit hilft mir mein Vater und mein Bruder Tyler«, erklärte JC. »Doch ich werde mich nach der Tour wohl darum kümmern, wer da weiter machen soll! Es wird einfach sonst zu viel!«
»Und wo produzierst du?«, fragte Justin.
»In New York, bei Torbens!«
»Gute Idee, die waren ziemlich gut!«
JC nickte. »Wir hatten da mal eine Aufnahme«, erklärte er mir. »Die waren unheimlich nett und wir haben uns ziemlich gut verstanden!«
»Ladies and Gentlemen, hier spricht ihr Kapitän …«, quäkte es aus den Lautsprechern.
Ich lehnte mich zurück und JC setzte sich ebenfalls hin. Der Kapitän begrüßte uns an Bord, wünschte einen guten Flug und erklärte, wir würde jeden Moment starten können.
Kurz darauf beschleunigte das Flugzeug und wir starteten. Der Flug war ruhig. JC, Justin und ich unterhielten uns weiter, bis uns eine Flugbegleiterin fragte, ob wir was trinken wollten. Wir entschieden uns für Cola, nachdem wir alle nicht ganz so fit waren. Viel mehr wollten wir gar nicht, denn unser Frühstück hielt noch an. Mittagessen würden wir auf dem Flug nach Paris bekommen.
Irgendwann während des Flugs öffnete sich die Tür zum Cockpit und der Kapitän kam heraus, sah uns, stutzte und verschwand. Kurz darauf kam er mit einem Grinsen in die Kabine.
»Wenn ich meiner Tochter erzähle, wen ich heute auf dem Flug hatte, dann wird sie es kaum glauben können«, meinte er.
Justin und ich ließen unsere Hände los. JC hatte sich so platziert, dass es nicht direkt auffiel, wenn jemand vorbei kam. Er lächelte freundlich dem Kapitän zu.
»Sie war auf eurem Konzert gestern und hat mir den ganzen Abend vorgeschwärmt wie toll es war!«
»Freut uns«, meinte JC.
»Könnt ich wohl …«, fragte der Kapitän.
Ich zog aus meiner Tasche einen Filzschreiber und reichte ihn JC. Von Bo erhielt er eine der Postkarten mit dem Logo der Tournee und die Jungs unterschrieben alle brav.
Dankbar zog der glückliche Familienvater ab und wünschte uns noch einen guten Flug.
Justin grinste mich an. »Wenn seine Tochter wüsste!«
Ich lächelte zurück.
»Dein Stift!«
Ich wand den Kopf. JC hielt mir den Stift entgegen und ich schob ihn mit der Rechten in meine Tasche. Meine Linke war schon wieder mit Justins rechter Hand verschlungen.
JC schüttelte den Kopf. »Ihr seid ja wirklich unzertrennlich!«, meinte er leise.
Justin und ich grinsten ihn an.
Die Landung verlief glatt und wir erreichten ohne Probleme unseren Anschlussflug nach Paris. Auch dieser Flug verlief ohne große Ereignisse. Die Jungs mussten der halben Besatzung Autogramme geben und die Blicke, die besonders JC und Justin von einigen Flugbegleitern erhielten, waren mehr als eindeutig. Doch beide blieben locker - bis wir alleine waren.
»Man, der hätte mich doch am liebsten gleich an Ort und Stelle ausgezogen«, meinte JC zu uns, als wir beisammen saßen.
»Kein Wunder«, meinte ich grinsend und erhielt einen Rippenstoß.
»Schaust du etwa meinem besten Freund hinterher?«, fragte mich Justin gespielt empört.
Ich lächelte ihm zu. »Nicht mehr«, gestand ich. »Jetzt weiß ich besseres!«
Justin sah mich an. »Und was?«, fragte er unschuldig.
Ich beugte mich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
»Man, seit vorsichtig!« JC sah sich erschrocken um, ob uns auch niemand beobachtete.
Ich ließ Justin los und er seufzte. »Halblang, Josh«, meinte er. »Nicht gleich in Panik verfallen!«
JC sah uns beide an. »Ich mache mir eben um euch Sorgen!«
»Dafür sind ja Freunde da«, gab Justin zurück.
»Na warte bloß, bis wir in Paris sind!«, drohte JC seinem Freund.
»Hey Moment! Du sprichst hier von meinem Freund!«
Justin feixte und versteckte sich gespielt hinter meinem Rücken. »Hast du gehört Josh? Ich habe einen Beschützer, also pass auf!«
»Du solltest ihn mal öfters kitzeln«, meinte JC zu mir.
»Da weiß ich besseres«, gab ich zurück.
Jetzt war es an JC rot zu werden. »Ich will es gar nicht wissen!«
Lachend und scherzend ging es bis zur Ankunft in Paris weiter. An der Gepäckausgabe erwartete uns dann allerdings eine Überraschung. Besser: Es erwartete uns eben nichts! Unser Gepäck war nicht dabei!
16. Kapitel
Jetzt war guter Rat natürlich teuer. Etwas ratlos standen Bo und ich schließlich am Schalter der Fluggesellschaft und versuchten etwas über den Verbleib unseres Gepäcks heraus zu finden. Nach einigem hin und her und vielen Entschuldigungen versprach die junge Dame hinter dem Schalter uns anzurufen, sobald sie etwas über den Verbleib wisse.
So marschierten wir und die Jungs schließlich zum Ausgang, wo uns Mike bereits mit einer großen Zahl Sicherheitskräften erwartete und uns sofort zurückdrängte. Eine riesige Masse jubelnder und schreiender Fans wartete auf uns.
Ein Sicherheitsbeamter des Flughafens unterhielt sich kurz mit Garth und dann wurden wir in einen Sperrbereich geführt, bis wir zu einem Lastenaufzug kamen. Wir fuhren einen Stock tiefer und wurden durch einen Gang in eine Tiefgarage gebracht. Dort wartete ein Bus auf uns. Rasch stiegen wir ein.
»Haltet die Köpfe unten!« meinte Garth. »Der Sicherheitsmann meinte, es herrscht der totale Ausnahmezustand wegen unserer Ankunft!«
»Ich wusste gar nicht, dass ihr so viele begeisterte französische Fans habt«, meinte ich zu Justin.
»Ich auch nicht«, antwortete er und versank in seinem Sitz, den Kopf in meinen Schoß gelegt.
»Wo ist denn die Limousine mit den schwarzen Fenstern?«, fragte Chris.
»Vor dem Ausgang«, erklärte Garth. »Wir hätten es jedoch nie bis dahin geschafft!«
»Also Kopf runter, bis wir aus dem Flughafengelände raus sind!«, meinte Bo.
Mein Handy klingelte. Es war Mike. Er erklärte mir, dass wir ein Stück aus dem Flughafen raus sollten. Dort würde uns die Limousine erwarten und wir könnten umsteigen.
Ich berichtete Garth von Mikes Vorschlag und er erklärte dies dem französischen Beamten. Der nickte und fuhr los. Das Tor zur Tiefgarage öffnete sich und wir befanden uns auf einem Wartungsweg zwischen den Flughafengebäuden. Wir fuhren auf einen Zaun zu, der nahe am Hauptgebäude vorbei führte und da sich ich auch schon die ersten Fans.
»Bleibt bloß unten!«, mahnte ich. »Wilde Fans voraus!«
Die Jungs kauerten sich in die Sitze und blieben unter Sichtweite.
JC begann plötzlich zu kichern.
»Was ist daran so komisch, Josh?«, fragte Lance ihn.
»Na ja, das ist wie in diesen Agentenfilmen«, grinste JC. »Geheimoperation: N`SYNC Rescue One!«
Joey lachte. »Genau! In den Hauptrollen: die fünf größten Spione der Welt, sowie Mr. M, Mr. Q und Miss Moneypenny!«
»Pass bloß auf wen du jetzt Miss Moneypenny nennst«, gab Bo zurück. »Du könntest Probleme bekommen!«
»Sicher doch - Madame!«
Ich grinste Bo an. »Du hast es doch herausgefordert!«
Er seufzte. »Wir kommen zum Tor! Vorsicht!«
Das Tor wurde von einem Sicherheitsbeamten des Flughafens geöffnet und der Bus fuhr hinaus, direkt vorbei an einer großen Fangruppe. Ihre Rufe dröhnten durch den Wagen. Langsam gab der Fahrer Gas und wir ließen das Hauptgebäude hinter uns. Die Rufe verstummten langsam.
Unser Fahrer sagte etwas zu Garth auf Französisch und dieser lachte und gab etwas zurück.
»Ihr könnt euch wieder setzten«, sagte Garth.
Die Jungs krabbelten und kletterten wieder in ihre Sitze und sahen sich um. Die Sonne schien hell und der Himmel war wolkenlos blau.
»Super, endlich schönes Wetter!« Justin sah sich um. Er warf mir ein kleines Lächeln zu. »Paris!«
Ich lächelte zurück.
Am vereinbarten Treffpunkt erwartete uns tatsächlich schon unsere Limousine. Wir stiegen um, nicht ohne uns vorher noch von unserem freundlichen Sicherheitsbeamten verabschiedet zu haben, und waren kurz darauf auf dem Weg zum Hotel.
Mein Handy begann zu klingeln.
»Torsten Jansen!«
»Bonjour Herr Jansen! Hier ist Chantall Medlain. Ich rufe wegen ihres Gepäcks an.«
»Ja?«
»Also, wie ich soeben erfahren habe wurde ihr Gepäck versehentlich auf dem Flughafen Heathrow falsch verladen. Es befindet sich zur Zeit auf dem Flug nach Barcelona!«
»Bitte?!?«
»Herr Jansen, es tut uns ausgesprochen leid! Wir werden das Gepäck sofort umladen lassen, wenn die Maschine in Barcelona ankommt und mit der nächsten Maschine nach Paris schicken. Wir kümmern uns selbstverständlich darum, dass ihr Gepäck ihnen ins Hotel gebracht wird!«
»Und wie lange wird das dauern?«, fragte ich genervt.
»Leider kann das Gepäck erst morgen Nachmittag bei ihnen sein«, teilte mir die Dame mir. »Ich bedauere das außerordentlich!«
Das tat ich auch, doch ich blieb zumindest äußerlich ruhig, teilte der Dame unser Hotel mit und legte dann auf.
»Unser Gepäck ist auf dem Weg nach Spanien!«, verkündete ich.
Die Jungs sahen mich an.
»Nee, nicht wirklich, oder?« Bo sah mich an.
Ich nickte bestätigend. »Sie haben es falsch verladen und jetzt fliegt es nach Barcelona!«
»Und wann bekommen wir es?«, fragte Chris.
»Morgen Nachmittag!«
»Bitte?«, Garth sah mich an.
»Das hat mir die Dame am Telefon gerade gesagt!«, erklärte ich. »Sie schicken es zurück so schnell sie können!«
»Und was machen wir jetzt ohne unser Gepäck?«, fragte Joey und kratzte sich am Kopf.
»Ich werde erst mal Tim anrufen«, erklärte ich. »Und dann sehe ich mir den Plan an. Uns fällt schon was ein!«
Bo nickte. »Ich rufe mal beim Hotel an und dann versuche ich Nicky zu erreichen!«
Also begannen wir zu telefonieren.
Tim war ziemlich überrascht von meiner Ankündigung und ich konnte hören wie er sich regelrecht an den Kopf griff. »Also gut«, meinte er. »Mit denen rede ich noch! - Was macht ihr jetzt?«
»Keine Ahnung«, gestand ich. »Wir fahren gerade zum Hotel!«
»Okay!«, sagte Tim. »Wie sieht es sonst aus?«
»Eigentlich ist heute Abend dieser kleine Empfang bei der Company hier in Paris«, erklärte ich. »Aber da wir nichts zum anziehen haben, fällt das wohl eher aus! Außer wir gehen einkaufen und verschieben den Empfang auf später am Abend!«
»Man, Felix ist extra wegen dem Empfang nach Paris geflogen«, antwortete Tim. »Ich glaube er wäre nicht begeistert, wenn ihr nicht auftauchen würdet!«
»Ruf ihn an und sag ihm was passiert ist!«
»Mach ich!«, gab Tim zurück. »Also geht ihr dann einkaufen, wie?«
»Vielleicht«, antwortete ich. »Wenn wir keine riesigen Massen an Fans hinter uns her ziehen. Wir wurde schon am Flughafen beinah gemobbt!«
»Au weia! Nun, ich hoffe es ist bisher noch nicht bekannt in welchem Hotel ihr absteigen werdet!«
»Das versucht Bo gerade heraus zu bekommen«, erklärte ich. »Ich melde mich später noch mal, wenn ich mehr weiß, o.k.?«
»Einverstanden, grüß alle!«
»Mach ich! Bis dann!«
»Servus!«
Ich legte auf. »Schöne Grüße von Tim!«
»Danke!«, kam es von den anderen.
Ich sah Bo fragend an und er nickte. »Einige Fans belagern bereits das Hotel!«
Ich seufzte. »Und heute Abend sollte der Empfang bei der Company in Paris sein! Aber wir haben nichts zum anziehen!«
»Shopping!«, begann Justin und plötzlich fielen die Jungs ein. Es war wie ein Akkord, den Lance mit einem unheimlich tiefen Bass beendete.
Ich starrte die Jungs an und sie grinsten.
Garth schüttelte entsetzt den Kopf. »Doch nicht alle auf einmal!?«
»Doch! Und zwar sofort, bevor wir zum Hotel kommen!« meinte Lance. »Dann haben wir keine Fans hinter uns und können in Ruhe einkaufen. Wenn wir zum Hotel kommen, haben wir schon alles und brauchen nicht mehr weg, außer heute Abend zum Empfang!«
Bo und ich sahen uns an.
»Ich finde die Idee nicht schlecht«, gestand ich. »Wir können uns ruhig einen schönen Tag in Paris machen und heute Abend erst ins Hotel einchecken!«
»Wir fallen schon nicht zu sehr auf«, meinte JC zu seinem Cousin. »Wir haben die Sonnenbrillen, dass Wetter ist schön und wir tragen auch ganz normale Sachen!«
Garth nickte schließlich. »Also gut! Ich möchte euch nur bitten zusammen zu bleiben. Nicht mehr als zwei Gruppen und immer mindestens einer mit einem Handy dabei! Verstanden!?«
Die Jungs nickten. »Versprochen!«, sagte Justin. »Ich bleibe ganz sicher bei dem Mann mit dem Handy!« Er grinste mich an und ich gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. Er begann zu kichern.
Garth seufzte. »Und bitte passt ihr zwei ganz besonders auf! Wir sind in Paris! Hier rennen die Leute mit Fotoapparaten nur so durch die Stadt!«
»Wir passen schon auf«, versprach ich.
Garth unterhielt sich kurz mit dem Fahrer über die Gegensprechanlage und Bo rief erneut im Hotel an um unsere Ankunft abzusagen. Ich informierte Mike von unserem Vorhaben und nach einigem hin und her stimmte er zu - eine andere Wahl hatte er auch nicht. Schließlich meldete ich mich noch einmal bei Tim und teilte ihm unsere Entscheidung mit.
Er hatte inzwischen mit Felix gesprochen und erreicht, dass wir zumindest später auf der Feier erscheinen konnten. Damit hatten wir genügend Zeit für unsere Einkaufstour bekommen.
Bo seufzte. »Das wird dann eine kurze Nacht! Ich muss immerhin noch die Halle heute irgendwann besichtigen!«
Der Wagen hielt in einer kleinen Seitenstraße, in der es nicht so auffiel, dass da eine große schwarze Limousine mit geschwärzten Scheiben hielt und eine der berühmtesten Boybands der Welt ausstieg.
»Kennt sich hier eigentlich jemand aus?«, fragte ich. Es stellte sich heraus, dass JC Paris kannte. Er hatte in der Nähe Verwandte und war schon öfters hier gewesen. Auch Garth war bereits zweimal in Paris gewesen, kannte aber nur die direkte Innenstadt.
»Haben wir alles dabei?«, fragte ich.
Justin nickte zustimmend. »Gehen wir!«
Fünfzehn Minuten später betraten wir das erste Kaufhaus und machten uns auf die Suche. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was die Preise bedeuteten. Französische Franc zu DM zu Pfund - ich wusste es einfach nicht. Als ich die Etiketten studierte, zog mir Justin plötzlich das Schildchen aus der Hand.
»Lass es einfach gut sein, ja?« Er sah mich mit seinen tiefblauen Augen an. Er zog aus seiner Tasche eine kleine Karte und drückte sie mir in die Hand. »Vergiss die Rechnerei, bitte!«
Ich starrte die Karte in meiner Hand an. Es war eine kleine Kreditkarte mit Justins Bild und seinem Namen, die einzige Besonderheit an diesem Kärtchen war seine platine Farbe.
Ich schluckte. Ich hatte noch nie eine platine Karte gesehen, geschweige denn in der Hand gehabt.
Justin lächelte. »Also lass uns einkaufen, ja?«
Ich sah ihn an und nickte schließlich. »Okay!«
Er strahlte über das ganze Gesicht und zog mich zu den Anzügen. Wir sahen uns eine ganze Weile um. Chris fand einen schwarzen Anzug, der ihm hervorragen stand und auch Garth war in der Lage etwas zu finden, Joey brauchte etwas länger, doch der Rest von uns konnte sich nicht zu etwas entscheiden.
»Ich glaube, wir müssen noch weiter suchen!« verkündete Justin und JC nickte bestätigend.
Schon einige Zeit hatten uns zwei Verkäufer mit ziemlichen Misstrauen beobachtet. Wir erschienen ihnen wohl nicht so ganz die richtige Kundschaft zu sein, vor allem nicht in dieser großen Zahl. Und als Justin ein ganz besonders hässliches Exemplar eines Anzugs mir zeigte, dass allem Anschein auch noch wirklich teuer war - diese Menge Nullen mussten doch etwas bedeuten! - kamen sie zu uns.
Mit übertriebener Höflichkeit nahmen sie Justin den Anzug ab und erklärten uns in gespreiztem Englisch, dass die Jugendabteilung ein Stockwerk tiefer sei. Justin und ich sahen uns an. Ein sehr böses kleines Lächeln wanderte auf Justins Lippen. Wir marschierten zu Chris, Garth und Joey, die sich inzwischen für ihre Anzüge entschieden hatten. Justin warf mir ein fast schon wölfisches Lächeln zu, nahm den Jungs die Anzüge ab und trug sie zur Kasse an der die beiden Herren mittlerweile standen.
Ich folgte ihm dicht auf.
Justin warf die Anzüge auf den Tisch und meinte zu mir: »Kommen wir hier noch mal her?«
»Nicht das ich wüsste«, antwortete ich.
»Okay«, meinte Justin lächelnd und warf seine Kreditkarte auf die Anzüge. »Wir nehmen die!«, erklärte er den beiden Verkäufern. »Sie liefern doch sicher auch?«, fragte er.
Die beiden Verkäufer sahen sich an. Ich zog eine Autogrammkarte aus der Tasche und kritzelte mit einem Filzschreiber die Adresse des Hotels auf die Rückseite und reichte den Herren die Karte.
»Merci«, bedankten wir uns. Justin nahm seine Kreditkarte und wir verließen den Laden. Die Jungs folgten uns, ein Grinsen auf den Lippen.
»Was war das jetzt Curly?« JC sah seinen besten Freund fragend an.
Justin berichtete kurz, wie sich die beiden Verkäufer uns gegenüber verhalten hatten und die Jungs begannen zu lachen. Noch mehr lachten sie bei dem Gedanken, was passieren würde, wenn die beiden Herren die Karte mit der Adresse des Hotels umdrehen würden und kapieren, wen sie da so nett behandelt hatten.
Wir wanderten weiter die Einkaufsstraßen entlang, ohne dass wir aufgehalten wurden. Hin und wieder wurden uns neugierige Blicke zugeworfen, doch die ignorierten wir einfach. Es war den Jungs schon zur zweiten Natur geworden.
»Immer schön normal bleiben«, meinte Justin zu mir. »Dann fallen wir am wenigsten auf!«
Wir stoppten vor einem Laden mit Herrenanzügen der verschiedensten Markendesigner.
»Also, rein mit uns!«, meinte Lance. »Hier finden wir sicherlich das richtige!«
Ich schluckte bei dem Gedanken an die Summen, die man in diesem Laden lassen musste, um die restlichen von uns einzukleiden, doch Justin grinste nur und schob mich in den Laden.
Ein junger Mann, Anfang dreißig in einem feinen grauen Anzug kam uns entgegen. Nachdem die Jungen ihre Sonnenbrillen abgenommen hatten, starrte er uns an. »Hi! Willkommen!« Er schluckte. »Äh! Kann ich helfen?«
»Ganz sicher«, meinte Bo lächelnd. »Wir brauchen für einige von uns eine komplette Ausstattung! Wir haben heute Abend eine Party und unsere Koffer sind auf dem Weg nach Spanien!«
Der junge Mann lachte. »Dann sind Sie hier richtig meine Herren! Sehen Sie sich um, wenn Sie Fragen haben, dann rufen sie mich einfach! Ich bin Philipp!«
Justin, JC und ich machten uns auf die gemeinsame Suche. JC wurde als erster fündig. Ich hatte so meine Probleme mit der Auswahl und stand etwas verloren herum.
»Probleme bei der Auswahl?«, fragte mich plötzlich Philipp freundlich.
Ich nickte zustimmend. »Ich habe einfach keine Ahnung, was ich möchte«, gestand ich.
Er sah mich abschätzend an. »Ich denke eher schlicht, oder? Nichts zu ausgefallenes!«
»Die Richtung stimmt«, nickte ich.
Er führte mich zu einem Kleiderständer und griff zielsicher hinein. Er präsentierte mir einen einfach geschnittenen schwarzen Anzug, sehr schlicht. »Versuchen Sie es einfach mal!«, schlug er vor.
Ich marschierte zur Umkleidekabine und probierte den Anzug an. Kurz darauf stand ich draußen vor dem Spiegel.
»Nicht schlecht«, meinte JC. »Aber etwas zu altmodisch, denke ich!«
»Nun, das ist wieder in«, erklärte Philipp. »Aber sie haben recht, ein sehr alter, klassischer Schnitt!«
»Vielleicht ein bisschen jünger«, meinte Justin. »Er soll ja nicht auf einen Staatsempfang!«
Philipp lachte und begann zu suchen. Kurz darauf hielt er einen weiteren Anzug in der Hand. Ich probierte und probierte. Mal gefiel Justin die Farbe nicht, mal JC nicht wie die Schultern saßen. Dann wieder fand ich mich einfach nur in einen Sack gesteckt, der mir einfach nicht passte und schließlich mischte sich Lance ein und erklärte, dass der Anzug ihm gehören würde, denn er würde so gut zu seinen Augen passen.
Leicht genervt sah ich mich um und entdeckte an einem Bügel an einem Hacken ein einzelnes Jackett. Ich nahm es vom Hacken und probierte es an. Es passte perfekt und gefiel mir auf Anhieb. Es war schlicht, länger als ein normales Jackett und gerade geschnitten. Es hatte einen Stehkragen und umgeschlagene Ärmel.
»Torsten?«
Ich drehte mich um und sah Justin vor mir stehen. Er sah mich an.
»Wow!«, meinte er schlicht.
JC und Lance sahen auf und starrten mich an.
»Passt perfekt!« JC nickte anerkennend.
Philipp trat hinzu und sah mich prüfend an. »Das ist ein Einzelstück«, erklärte er. »Leider gibt es keine direkt dazu passende Hose!«
»Nehmen wir doch die hier«, meinte Justin und deutete auf die Hose des ersten Anzugs. »Ich denke die Kombination passt und die Farbe ist die gleiche!«
Philipp nickte zustimmend. »Da haben Sie recht!«
Kurz darauf hatte ich also meine Sachen zusammen. In der Hemdenabteilung wurde es noch einmal etwas schwer, doch Justin bestand darauf, dass ich das rote Hemd nahm, auch wenn es etwas auffällig war. Er selbst nahm ein ganz ähnliches in himmelblau, seiner Lieblingsfarbe. Die anderen Jungs hatten sich für weiß entschieden, bis auf Bo, der sich ganz schnell noch für ein schwarzes entschied.
Hinzu kamen für jeden ein T-Shirt, Unterhose, Socken und Garth kaufte sich sogar noch eine Krawatte, die ihm besonders gut gefiel.
»Und wo finden wir jetzt passende Schuhe?«, fragte JC und betrachtete seinen Turnschuhe mit einem langen Blick.
»Wenn ich ihnen einen Tipp geben dürfte?«, Philipp sah auf.
Kurz darauf verließen wir den Laden. Philipp hatte uns versprochen die Sachen alle ans Hotel liefern zu lassen, sie zuvor jedoch noch entsprechend gereinigt würden, damit wir sie heute Abend tragen konnten. Wir informierten das Hotel, dass die Lieferungen kommen würden und baten sie darum, sich um die Anzüge von Garth, Chris und Joey zu kümmern, wenn diese geliefert würden. Der Concierge versprach, sich um alles zu kümmern.
Wir marschierten weiter, vorbei an einem Crêpestand, an dem Joey nicht vorbei gehen konnte. Also machten wir eine kurze Pause, tranken einen Cappuccino oder Espresso und Joey und ich genehmigten uns einen Crêpe mit Schokolade. In einem Moment, als ich gerade in meinen Crêpe beißen wollte, schob sich ein Kopf vor mich und biss zu.
»Schmeckt sehr gut«, mampfte Justin.
»Hey, kauf´ dir deinen eigenen«, beschwerte ich mich.
»Wozu? Ich habe doch dich!«, gab er zurück.
Ich konnte diesem Jungen einfach nicht böse sein. Also widmete ich mich meinem so hinterhältig geschmälerten Crêpe und ließ ihn mir schmecken.
So gestärkt zogen wir zum Schuhladen, den uns Philipp empfohlen hatte. Es war ein kleiner Laden, in dem kaum alle acht Personen Platz hatten. Wir erklärten der Verkäuferin, dass uns Philipp geschickt hatte und ein Strahlen zeigte sich auf ihrem Gesicht. Einer nach dem anderen bekamen wir das passende Paar Schuhe. Die Verkäuferin schien zu ahnen, was genau wir wollten und so kam es, dass wir eine Stunde später bereits wieder auf die Straße traten, jeder mit einem entsprechenden Paket unter dem Arm.
Als wir beschlossen, vielleicht noch etwas zu essen, endete unser bisheriges Glück. Eine Gruppe junger Mädchen kam an unserem Tisch vorbei und geriet beinah in Hysterie, als sie die Jungs erkannten. Rasch bildete sich ein Menschenauflauf in dem kleinen Café. Garth versuchte die ganze Angelegenheit in den Griff zu bekommen, scheiterte jedoch. Der Betreiber des Café schüttelte nur noch den Kopf und Bo entschuldigte sich gestenreich und gab ihm zum Abschied ein großes Trinkgeld. Die Mädchen wollten unsere Jungs gar nicht gehen lassen und Justin sah mich mit großen Augen Hilfe suchend an.
»Hast du noch Autogrammkarten?«, fragte ich Bo leise. Der nickte. »Gut, gib sie den Jungs! Sie sollen die Mädchen einfach damit hinhalten!«
Ich zog mein Handy aus der Tasche.
Bo kümmerte sich darum, Autogrammkarten zu verteilen. Das führte dazu, dass die Mädchen sich erst mal um die Karten rissen, bis sie merkten, dass sie nicht unterschrieben waren, dauerte es eine Weile. Justin sah mich nur fragend an und ich reichte ihm einen meiner Filzschreiber und nickte aufmunternd.
Er sah mich nur kurz an, die Jungs auch und ich nickte noch einmal beruhigend. Routiniert begannen die Jungs ihre Autogramme zu schreiben. Die Mädchen waren begeistert, leider kamen immer mehr Leute hinzu. Die ganze Aktion dauerte wohl so eine halbe Stunde, bis sich plötzlich ein mächtiger Körper durch die Masse schob. Alle Beschwerden prallten von ihm ab, bis er an unserem Tisch stand. Es war Mike!
Er grinste uns an und zog ein Funkgerät aus der Tasche. »Okay!«, rief er hinein.
Fünf Minuten später drängte eine Gruppe von Bodyguards die Masse zurück, nahm uns in die Mitte und geleitete uns davon. Die Mädchen folgten uns, doch in einigem Abstand.
Mike grinste mir zu. »Gute Arbeit!«
»Danke!«, seufzte ich.
Direkt um die Ecke, in einer Seitenstraße, wartete unsere Limousine. Die Bodyguards sperrten den Bürgersteig und rasch saßen wir in Sicherheit. Die Tür fiel zu und wir fuhren los.
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