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Tempus Fugit
Teil 2
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Informationen
- Story: Tempus Fugit
- Autor: Björn
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Fantasy und Mystery
Vorwort
Auf der Grundlage des Rollenspiels Theatrum Mundi,
nach den Ideen von Björn O. Fehr und Andrea Langengger-Brückl
Hallo,
hier endlich das zweite Kapitel von Tempus Fugit, nun auch zum Lesen.
Viel Spass beim Lesen
Euer Björn
Rauschende Regenschauer, fahles Licht einer Straßenlaterne, gurgelnde Straßen – sie drohten im Regen zu ertrinken. Blätter, Zweige, ein verstopfter Gulli.
Naithan starrte hinaus. Eine Decke um die Schultern, in der Hand eine Tasse, kalt war der Tee. Hinter ihm brannte eine Kerze. Noch immer zuviel Licht. Warum war es so kalt? Die Decke spendete kaum Wärme, je enger Naithan sie um sich zog, desto kälter schien es zu werden.
Vier Tote, allein heute Nacht. Naithans Augen brannten. Seine Tränen waren verbraucht. Stumm brannte der Schmerz, keine Tränen um ihn zu löschen. Weinen war sinnlos. Verzweifelt versuchte Naithan die Hoffnungslosigkeit abzuschütteln. Sinnlos.
Regen peitschte. Schwere Lieder senkten sich. Der Rahmen der Tür bot Naithan halt. Langsam sank er daran hinab, auf den Boden. Zog die Decke noch enger um sich, fröstelnd. Er bettete den Kopf auf die Knie, umfasste sie mit den Armen. Die Decke, ein Mantel. Die Augen brannten. Naithan presste die Knie in die Augenhöhlen. Der Druck ließ ihn kurz den Schmerz vergessen. Doch er lag dahinter, tiefer.
Leer, so leer war sein Kopf. Graue Schleier nur.
So fand ihn Greg. Voller Angst stürzte er auf Naithan zu, sank neben ihm in die Knie, riss ihn in seine Arme. Naithan schlang seine Arme um den Freund, bettete den Kopf an seine kräftige Brust. Der Schmerz schüttelte ihn wild. Tränen rannen Greg aus den Augen. Mit aller Kraft hielt er Naithan fest.
»Ich liebe dich…«, brach es aus Greg hervor. Seine Stimme zitterte, brach allein bei diesen drei Worten. Naithan hob den Kopf. Er sah Greg aus tieftraurigen Augen an.
Sie pressten sich aneinander, wie Ertrinkende, die sich an das rettende Schiff klammern.
Mit seinen starken Armen nahm Greg seinen Freund auf, trug ihn zum Bett. Ohne ihn loszulassen, setzte er sich, zog Naithan an seine Brust und strich ihm liebevoll durch das weiche Haar. Naithan kuschelte sich an ihn. Er fühlte sich sicher und geborgen. Nicht lange, dann war er in einen tiefen Schlaf geglitten.
Es war spät am nächsten Abend als Naithan erwachte. Er hob den Kopf von Gregs Brust. Noch im Schlaf hatte sein Freund schützend den Arm um ihn gelegt. Als Naithan sich regte, öffnete Greg die Augen. Er gähnte herzhaft.
»Hast du mich die ganze Zeit etwa gehalten?«, fragte Naithan.
Greg lächelte. »Du bist so… anschmiegsam.«
Naithan sah ihn an. »Du bist süß.« Er richtete sich auf uns streckte sich. Sein Blick fiel hinaus aus dem Fenster, auf die untergehende Sonne. »Wir müssen etwas unternehmen!« Er stand auf. »Begleitest du mich?« Er sah Greg aus seinen weichen, braunen Augen an.
»Natürlich! Wohin willst du?«
»Es muss aufhören, Greg! Dieses Kämpfen muss einfach aufhören!«
»Ja, aber wie?«
Naithan schloss einen Moment lang die Augen. »Ich werde mit ihnen reden!«
»Reden?«
»Ja, mit dem Rat, mit Joshua, mit den anderen! Sie müssen einfach aufhören!«
Greg sah seinen Freund verwirrt an. »Aber, sie werden dir nicht zuhören, Naithan!«
»Sie werden es müssen!«
Greg sah seinen Freund überrascht an. Die sanften Augen waren mit einmal hart geworden; dunkel, fast schwarz, hart wie Achat. Naithans Körper schien an Substanz gewonnen zu haben, Greg nahm die Gegenwart seines Freundes mit all seinen Sinnen überdeutlich wahr. Die Aura war beinahe sichtbar, die Naithan umgab, so selbstsicher erschien er Greg.
»Sie treffen sich bei Celeste?«, fragte Naithan ruhig.
Greg schüttelte den Kopf. »Im Hotel Mark Hopkins, dem Sitz von Mr. Mendel, dem Magiervorsitzenden!«
»Fahren wir!«
»Wie du willst!« Greg erhob sich. Er sah an sich herab. »Kann ich mir was anderes anziehen?«
Naithan musste unwillkürlich lächeln. »Ja! Natürlich!«
Greg begann in ihrem Schrank zu kramen und zog schließlich eine braune, weite Hose hervor und ein schwarzes T-Shirt. Rasch zog er seine zerknitterten Sachen aus. Naithan beobachtete seinen Freund dabei.
»Ich liebe dich!«
Greg sah überrascht auf und wäre beinah gestolpert, da er sich gerade seine Hose anzog. Er fing sich jedoch rasch. Verlegen grinste er. Schnell hatte er die Hose übergezogen. Mit nacktem Oberkörper trat er zu Naithan, nahm ihn in die Arme und küsste ihn.
Naithan presste seine Lippen fest auf Gregs. Nur widerwillig lösten sich beide voneinander. Rasch zog Greg sein T-Shirt an. Die kleine Kette an seinem Hals schimmerte kupferfarben.
»Willst du so vor sie treten?«, fragte Greg seinen Freund.
Naithan sah an sich herab. Seine schwarze Hose war zerknittert, das langärmelige, schwarze Shirt ebenso. Er seufzte. »Nein, du hast recht!«
Er trat an den Schrank und tauschte seine Hose gegen einen andere, ebenfalls schwarze, aus. Etwas ratlos wanderte sein Blick umher, bis er das Gesuchte gefunden hatte. Mit einem zufriedenen Blick zog Naithan den weichen, schwarzen Pullover über.
»Das ist meiner«, meinte Greg ruhig.
Naithan nickte. »Ich weiß…« Er trat zu seinem Geliebten, barg seinen Kopf an Gregs Schulter. »Er riecht nach dir!«, flüsterte Naithan.
Greg wurde rot. »Komm, fahren wir!«
Die Fahrt zum Hotel Mark Hopkins dauerte nicht lange. Es lag inmitten der Stadt, an der berühmten Adresse Nob Hill 1 und zählte zu den besten und teuersten Hotels der Stadt. Mr. Mendel, der Magiervorsitzende war einer der drei Beteiligten der Interconty Hotelkette, zusammen mit seinen beiden jüngeren Brüdern.
Der Magier hatte sich vor vielen Jahren das Hotel als Zufluchtsstätte erwählt und es war der allgemeine Treffpunkt des Rates der Sieben, dem Rat der Magier von San Francisco.
Greg steuerte den schweren, schwarzen Wagen der Maguires bis zum Haupteingang.
Naithan deutete nach vorne. »Park einfach auf einem der freien Plätze da!«
»Wenn du meinst!«
Kaum hatten sie eingeparkt und waren ausgestiegen, als sich bereits ein livrierter Portier näherte.
»Willkommen, meine Herrschaften. Leider können Sie hier nicht parken. Diese Plätze sind für das Management reserviert!«
»Das geht schon in Ordnung«, erklärte Naithan. »Mr. Mendel erwartet uns!«
»Aber…«, der Portier wollte protestieren, doch Naithan ließ ihn stehen und wand sich dem Eingang zu. Greg folgte ihm, ohne den Portier zu beachten, der ihnen eilig nachlief.
Sie betraten die prächtige Eingangshalle des Mark Hopkins, eines der weltweit besten Hotels. Schwere, dunkle Möbel mit weißen Kissen, goldene Kronleuchter an der Decke, feine Teppiche, sowie Skulpturen und Blumenarrangements in Vasen, alles war edel und teuer. Einen Moment lang waren Naithan und Greg von soviel Pracht überrascht. Doch sie fassten sich schnell.
»Weißt du, wo sie sind?«, fragte Naithan seinen Freund.
Dieser schüttelte den Kopf.
»Mein Herren, bitte…«, der Portier hinter ihnen beschwerte sich noch immer. »Ich muss ihren Wagen abschleppen lassen, wenn sie dort stehen bleiben!«
»Ich habe Ihnen doch gesagt, Mr. Mendel erwartet uns«, erklärte Naithan. »Er hat sicherlich nichts dagegen, wenn unser Wagen dort stehen bleibt. Sie können ihn gerne fragen!«
Der Portier sah ihn abschätzend an, dann verneigte er sich ein wenig steif. »Ich werde den Concierge informieren!« Er wand sich ab und schritt auf die große, prächtige Rezeption zu, wo er einige eilige Worte mit dem Concierge, dem Empfangschef, wechselte.
Naithan trat an die Rezeption.
»Guten Tag. Willkommen im Mark Hopkins. Wie kann ich Ihnen helfen?« Der Concierge trat zu ihnen. Er wirkte sehr höflich, wenn auch ein wenig abschätzend.
»Wir möchte zu Mr. Mendel!«, erklärte Naithan.
»Das ist leider nicht möglich«, erklärte der Concierge.
Naithan seufzte. »Hören Sie, ich möchte Mr. Mendel sprechen. Es ist privat und sehr wichtig, also tun Sie doch bitte sich und mir den Gefallen und fragen Sie ihn, ob er uns sprechen möchte!«
»Sie verstehen mich nicht, junger Mann«, erklärte der Concierge. »Mr. Mendel darf keinesfalls gestört werden! Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen, werde ich dafür sorgen, dass er sie erhält!«
Naithan winkte ab. »Schon gut!« Er verdrehte die Augen. Gemeinsam mit Greg schritt er wieder in die Halle, weg von der Rezeption.
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Greg seinen Freund.
»Keine Ahnung!«, gestand Naithan.
Greg ließ den Blick durch die Halle streifen. Sein Blick fiel auf eine junge Frau in einem schlichten, schwarzen Kostüm und einem weißen Schal um den Hals, der von einer goldenen Brosche gehalten wurde. Das schmale Gesicht wurde von dunklen, langen Haaren eingerahmt.
»Sie kann uns sicherlich helfen!«, meinte er zu Naithan und erhob sich. Naithan sah ihn erstaunt an.
»Ich habe sie auf der Beerdigung von Zack gesehen!«
Naithan nickte.
»Entschuldigen Sie bitte!«
Die junge Frau drehte sich um und sah sie an. »Ja?«, fragte sie überrascht.
»Könnten Sie uns wohl helfen? Wir suchen Mr. Mendel!« Greg sah sie freundlich an.
Ihre Augen wurden schmal. »Mr. Mendel?«
»Ich muss ihn sprechen!«, mischte sich Naithan ein.
»Sie waren doch auch auf der Beerdigung von Zack, oder?«
Einen Moment lang sah die junge Frau erstaunt von einem zum anderen, dann erkannte sie Naithan.
»Du bist… sein Sohn!«
Naithan nickte. »Ja! Verstehen Sie doch, ich muss dringend mit ihm und den anderen sprechen! Glauben Sie mir!«
Die junge Frau schien einen Moment zu überlegen, dann nickte sie. »Also gut, folgt mir!« Sie führte die beiden Freunde durch die grosse Halle zur breiten Treppe, die hinab führte. Unten angekommen wand sie sich nach rechts, führte sie einen Gang entlang. In der Mitte des Ganges standen drei Personen, offenbar sorgten sie dafür, dass niemand diesen Teil des Hotels betrat.
Ein gedrungener, kleiner Mann mit breiten Schultern und wässrigen, blauen Augen musterte sie. Er hatte schwarzes Haar, dass vom ersten Grau durchzogen wurde.
»Wen bringst du hier mit, Miriam?«
»Das ist Naithan Maguire, der Sohn von Zackery Maguire. Er möchte Michael und die anderen sprechen!«
»Und wer ist das da?« Der Mann deutete auf Greg.
»Das ist Greg, mein Freund«, erklärte Naithan.
Der Mann musterte sie scharf.
»Versuchen sie es garnicht erst«, meinte Naithan. »Die Bilder würden sie nur verwirren!«
Der Mann starrte ihm einen Moment lang in die Augen und zuckte dann zusammen, als hätte er einen Schlag erhalten.
Der kleine Mann brummte etwas, offenbar in Russisch, zumindest klang es für Naithan so.
Aus dem Schatten der Wand trat ein asiatisch aussehender Mann. Er schien dort gestanden zu haben, unbemerkt.
»Hatten Sie geglaubt, sein Vater hätte ihm nichts beigebracht, Fjidor?« Er schien einem Moment zu lächeln. Er nickte Naithan zu.
»Hallo, Naithan! Greg!«
»Wir möchten Mr. Mendel und die anderen sprechen, Troy! Es ist wichtig!«
Der Vampir schien einen Moment unschlüssig, dann wand er sich um. »Also gut, kommt!«
Naithan und Greg folgten Troy, in Begleitung der jungen Frau namens Miriam, zu einer Tür am Ende des Ganges, auf der linken Seite.
»Wer ist da?«, fragte Naithan.
»Alle!«, antwortete Troy, klopfte und öffnete die Tür.
Der Raum war groß, mit schweren Möbeln eingerichtet. Die Wände in bordeaux, die Bezüge in champagnerfarben. Der große Tisch bestand aus dunklem Mahagoni, wie auch die teuren Stühle. Um den Tisch herum saßen mindestens ein Dutzend Personen und hinter ihnen saßen, oder standen, mindestens noch ein Dutzend.
Naithan sah sich um. Er erkannte die vertrauten Gesichter von Celeste de Alvo und Joshua Colani, sowie William Ramakov und Rachel Star, beide von den Wings of Thunderbird. Auch Paul Abercrombie, den Anführer von Tempus Fugit, seiner eigenen Familie, sah er. Michael Mendel, der Vorsitzende des Magierrates, saß im Zentrum des Tisches. Er war ein guter Freund seines Vaters gewesen, wie auch Iori Hatayama, ein japanischer, buddhistischer Abt. Die meisten Anwesenden waren Naithan jedoch unbekannt.
Überrascht sahen alle Anwesenden auf.
»Naithan!?« Celeste de Alvo fasste sich als erstes. »Was machst du hier?«
Naithan machte ein paar Schritte in den Raum. Greg folgte ihm, blieb hinter ihm stehen. Naithan spührte die solide Anwesenheit seines Freundes, sie beruhigte ihm, gab ihm Vertrauen.
»Ich muss mit euch reden!«, erklärte Naithan. »Mit euch allen! Es kann so nicht weiter gehen!«
»Was kann nicht weitergehen?«, fragte Michael Mendel ruhig.
»Dieser Kampf, den ihr führt!« Naithan ballte die Faust. »Er muss aufhören!«
»Ich denke nicht, dass ein Knabe, wer er auch ist, hier zu entscheiden hat!«, sagte eine Frau mit grauem Haar und scharfen, grünen Augen.
Naithan sah sie an. »Ich weiß nicht, wer sie sind, aber ich glaube, sie gehören zu den Freien Werwölfen, nicht wahr?«
Die Frau nickte bestätigend. »Aileena vom Goldenen Tor!«
»Nun, wehrte Rudelführerin, ich habe durchaus etwas zu sagen, denn ich bin der Sohn desjenigen, für den sie Rache nehmen! Und ich sage euch: Es ist falsch!« Naithan trat an den Tisch. Greg sah und spührte, wie sich Naithan straffte. Wieder umgab ihn diese fast greifbare Aura.
»Versteht ihr denn nicht? Dieser Weg ist falsch! Menschen sterben, weil ihr Rache wollt! Doch keiner von euch hätte mehr Anspruch auf Rache, als mein Vater oder ich!« Naithan sah von einem zum anderen. »Doch mein Dad, Zack, hätte es niemals gewollt, dass auch nur ein Mensch stirbt, für Rache! Er hätte es niemals gut gefunden!«
Er sah Celeste de Alvo an. »Wieviele Familienmitglieder sollen noch sterben?« Sein Blick wanderte zu Michael Mendel. »Wieviele Magier? Wieviele Garou?« Sein Blick blieb an Aileena vom Goldenen Tor hängen. »Mein Vater wollte immer nur den Frieden!«
Tränen rannen Naithan aus den Augen, doch er ignorierte sie. »Versteht ihr? Er wollte es nicht! Ich will es nicht! Hört auf!«
Mit einem Schluchzen wand sich Naithan um und fand Greg hinter sich stehen, der ihn in die Arme schloss.
Einen Moment lang war Schweigen. Michael Mendel räusperte sich. »Nun…«
»Verzeiht, wenn ich euch unterbreche!« Joshua Colani, der Priester der Thunderbirds, erhob sich. »Aber es ist an der Zeit, auch für mich zu sprechen!« Er umrundete den Tisch und trat zu Naithan.
»Ich habe zu lange geschwiegen, doch Naithan hat mich daran erinnert, dass auch ich eine Aufgabe habe; meine Familie zu schützen und zu bewahren, wie auch meine Freunde!« Der dunkelhäutige, charismatische Mann richtete sich auf. »Beenden wir diesen Feldzug der Rache! Lassen wir Zack endlich gehen!«
Er schloss einen Moment die Augen und als er sie wieder öffnete, da schienen seine Augen zu funkeln. »Geben wir unseren Hass auf. Er hat uns mehr Tod und Leid gebracht, als wir in den letzten Jahrezehnten je zu beklagen hatten!«
»Joshua…«, Celest de Alvo wollte ihn unterbrechen, doch er Priester schüttelte den Kopf.
»Nein, Celeste, es muss gesagt werden! Ich habe zu lange schon gezögert!« Der Werpanther sah sie ernst an, dann wand er sich zu Greg und Naithan um. »Naithan?«
Der Junge hob den Kopf, wand sich um und sah Joshua Colani aus rotgeweinten Augen an.
Joshua Colani reichte ihm die Hände und Naithan ergriff sie. »Mein kleiner Bruder, ich verspreche dir, von heute an, werde ich dem Hass entsagen. Ich werde dem Pfad der Rache nicht mehr folgen! Dein Vater war mein Lehrer. Ich will sein Andenken nicht mit dem Tod anderer beschmutzen. Ich ehre ihn und achte deine Wünsche, die seine waren!« Er neigte den Kopf.
»Danke!« Naithans Stimme war leise, beinahe nur ein Flüstern.
»Nein! Wir können nicht aufhören!« Die Stimme gehörte zu Paul Abercrombie, dem Anführer von Tempus Fugit.
Naithan sah ihn an. »Paul, bitte!« Er trat zu dem hochgewachsenen Mann. »Mein Vater und du waren die besten Freunde. Du kanntest ihn! Hätte er all das gewollt?«
Paul sah den Jungen stumm an. »Sie haben ihn umgebracht!«, brach es aus ihm hervor.
Naithan nickte, die Augen rot, der Schmerz auf seinem Gesicht ganz deutlich zu erkennen. »Aber das, was ihr tut, macht ihn nicht wieder lebendig!«
Paul starrte ihn an, seine schweren Hände ballten sich zu Fäusten und öffneten sich immer wieder. Naithan sah ihn an. »Bitte! Für Dad!«
Paul sah ihm in die Augen, er schluckte. Tränen rannen seine Wangen hinunter. Er schloss Naithan plötzlich in die Arme. »Für Zack…!«
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