zur Desktop-Ansicht wechseln. zur mobilen Ansicht wechseln.

Fußball ist unser Leben

Teil 2

Lesemodus deaktivieren (?)

Informationen

 

Wieder Freitag 22.06.2001, immer noch ca. 23:00 Uhr:

Also fertigmachen wollte er Lars, dass hatte er sich so gedacht. Ich würde schon was finden, um das zu verhindern. Jetzt wusste ich auch um das Geheimnis von Lars. Aber er musste es mir selbst offenbaren und dazu war wohl noch ein Gespräch jetzt und heute fällig. Ich beeilte mich zurück zugehen.

Ich stürmte ins Zimmer und sah gerade noch, dass er meinen Rat befolgt hatte und die Zeit nutzte, in der ich nicht im Zimmer war. Wie er aussah, hatte er es sehr nötig gehabt, schoss mir durch den Kopf und im gleichen Moment schalt ich mich einen Dämel, dass ich nicht geklopft hatte.

»Entschuldige, ich wollte nicht.....« fing ich an.

Er sah mich nur entgeistert an, den Mund offen und wusste nicht, was er tun sollte. Ich drehte mich zur Wand.

»Bitte, wirklich, ich wollte dich nicht überraschen, entschuldige vielmals.«

Erst hörte ich nichts, dann ein leises Weinen. Ich wagte nicht, mich umzudrehen. Dann hörte ich, wie sich die Tür zum Bad schloss.

Echt toll, dachte ich mir, das ist ja voll nach hinten losgegangen. Dabei war meine Kinderstube doch gar nicht so schlecht. Was sollte ich denn nun machen? Ich wollte und musste mit ihm sprechen! Ging das noch? Nachdem ich mich umgezogen hatte löschte ich das Licht. Lars war immer noch nicht aus dem Bad zurück. Irgendwie konnte ich verstehen, wie er sich jetzt fühlte, es war ja auch eine blöde Situation. Es dauerte noch 5 Minuten, da ging die Tür auf. Er schlich leise herein.

»Bitte Lars, komm mal zu mir. Ich möchte dir was sagen.«

Ich sah, wie er wartete. Er überlegte. Zögernd kam er zu mir.

»Setz dich, bitte.«

Er setzte sich hin. Ich konnte förmlich seine Unsicherheit spüren. Was würde jetzt kommen.

»Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, dass ich so ins Zimmer geplatzt bin. Es ist wirklich nicht meine Art.«

»Ist eh egal, ist sowieso alles Murks.«

antwortete er. Er zitterte am ganzen Körper.

»Ist dir kalt? Komm unter die Decke.«

»Ich hab nichts an.«

»Ist mir egal.«

sagte ich.

»Ich bin schwul.«

»Ich weiß.«

Ich merkte deutlich, wie er sich verkrampfte.

»Du weißt das? Woher?«

»Deshalb bin ich ja so ins Zimmer gestürmt, nicht um dich zu vernaschen, ehrlich, ich mach mir nichts aus Sex mit Jungs. Ich wollte, nein, ich muss mit dir reden.«

Ich spürte wie er mich ansah. Die Decke hob sich und er rutschte drunter. Er drehte sich mit den Rücken zu mir.

»Wer hat es dir gesagt?«

»Niemand direkt, der Trainer erwähnte es in einem Gespräch.«

Ich dachte mir, den genauen Wortlaut brauchte er nicht zu wissen.

»Und? Kannst du mit einem Schwulen zusammen das Zimmer teilen? Oder soll ich woanders schlafen? Nachher tu ich dir noch was.«

Innerlich musste ich grinsen. Als könnte er mir was tun!

»Der Schwule liegt im Moment nackt in meinem Bett und ich hab kein Problem damit. Er höchstens mit mir, denn ich werde ihn durchkitzeln.«

Ich umschlang ihn, hielt ihm den Mund zu und kitzelte ihn durch, bis er leise um Aufhören bettelte.

»Warum machst du das? Wenn du das von mir weißt, warum sprichst du dann noch mit mir?«

»Warum sollte ich nicht mit dir sprechen, du hast doch sicher gemerkt, dass ich dich mag, sehr sogar. Warum sollte sich das ändern, wenn ich erfahre, welchem Geschlecht du den Vorrang gibst. Du hast zu mir gesagt, du wärest mein Fan, dann weißt du auch, dass es Frauen in meinem Leben gibt und du sprichst auch mit mir.«

»Das ist doch was ganz anderes.«

»Ich wüsste nicht, was daran anders wäre, wenn es da nicht die Sorte von verlogenen Menschen gäbe, vor allem Männer, die sich früher am eigenen und fremden Pimmel spielten und heute sagen, es wäre nicht so gewesen oder es hätte ihnen keinen Spaß gemacht. Aber, das ist nicht der einzige Grund. Auch, wenn es dich nervt, ich muss noch mal auf meinen Bruder Dennis zurückkommen.«

»Es nervt mich überhaupt nicht. Wenn du von ihm sprichst, dann mit einer Wärme ... ich wäre gern so, wie dein Bruder gewesen war.«

»Du bist ihm wirklich sehr ähnlich. Auch er war schwul und hatte einen Freund, den er liebte. Er war glücklich. Sie zeigten es auch offen, dass sie sich liebten. Das war vielleicht auch ihr Verhängnis.«

Ich machte eine Pause. Ich überlegte, ob ich weiter erzählen sollte.

»Was ist geschehen. Bitte erzähl weiter.«

Lars hatte sich in der Zwischenzeit zu mir umgedreht.

»Es gibt nicht viel zu erzählen. Man hatte sie gesehen, zusammen, eindeutig. Irgendwer jagte ihm dann nach, dabei lief er vor einen Lastwagen. Er war auf der Stelle tot.«

Wir schwiegen eine Weile.

»Weißt du, das soll nie mehr passieren, dass jemand stirbt, weil er anders ist.

Aber nun zu dir. Wer weiß es alles? Wer weiß, dass du..... auf Jungs stehst?»

»Kannst ruhig schwul sagen. In meinem Verein ist es ein offenes Geheimnis. Ich hatte mal was mit einem der Jungs und der hat sich verplappert. Er ist dann weg und ich blieb. Es schneidet mich niemand, es spricht aber auch niemand mit mir darüber. Mein Freund, im Sinne von nur Freund, weiß es sowie meine Familie.«

»Gibt es da Probleme?«

»Nur mein Bruder, er ist 17, er hat geschluckt. Warum fragst du das alles?«

Ich überlegte.

»Warum hast du Gerd erzählt, dass du schwul bist?«

»Er war so nett zu mir und fragte mich nach allem aus, dass er, um Meinetwillen, alles von mir wissen müsste und da hab ich es ihm erzählt. Ich hab nur später gemerkt, dass es vielleicht nicht so gut war. Er macht mich runter, wo er kann. Vorhin nach dem Essen schnauzte er mich an, ich solle mich verpissen.«

Ja, ja, das war der liebe Gerd, immer freundlich, aber nur zu denen, die auf seiner Wellenlänge lagen.

»Was nun kommt, musst du entscheiden. Antworte nicht sofort, sondern überleg es dir, von mir aus bis morgen früh. Dann musst du eine Entscheidung getroffen haben.«

»Gut.«

»Wenn ich dir verspreche, dass dich keiner aus der Mannschaft schneidet, dass sie dich trotz Schwulsein akzeptieren werden, kann ich es dann den Anderen sagen?«

Eine lange Pause kam.

»Warum musst du es ihnen sagen...? Ich, ich kann es ihnen auch selber sagen.«

»Kleiner, dazu gehört viel Mut. Erstes Mal in der Nationalmannschaft und dann allen sagen: „Hey Leute, ich bin schwul!“«

»Aber warum müssen es die Anderen überhaupt wissen.«

fragte er leise.

»Ja, dazu musst du mir vertrauen. Sie sollen etwas tun. Da ist es doch nur fair, wenn sie auch wissen, wieso sie das machen sollen.«

Er drehte sich wieder um. Erst dachte ich, er geht in sein Bett aber er drückte sich nur mit seinem Rücken an mich. Was soll ich sagen, wenn Dennis Probleme hatte, machte er es genau so.

»Darf ich?«

fragte ich ihn und legt meine Arme um ihn.

»Ja und ....... Danke......... Gute Nacht.«

Lars:

Vor drei Wochen:

Nationalmannschaft.

Ich war berufen.

Niemand, oder nur einige wenige, können ermessen, was das bedeutet. Für mich bedeutet.

Gerd Mertens, hat mich einberufen.

Mich, Lars Simon, als Ersatztorwart.

Ich kann es immer noch nicht fassen. Es war wie ein wahr gewordener Traum.

Meine Mutter hatte mir den Brief eigenhändig in die Schule gebracht. Andreas, mein Freund und Banknachbar, im selben Fußballverein wie ich, freute sich ehrlich mit mir.

»Na Larsiboy, ich hoffe, du sprichst in Zukunft noch mit mir, wenn du Nationalspieler bist.«

»Du Eierbär, ich soll nur kommen und ob ich spiele, nie im Leben, die haben doch Kevin Müller. Aber ich finde es klasse und ich freue mich so.«

»Apropos Eierbär. Was macht die Liebe? Was ist nun mit dir und Hanno?«

-----

Ja, ich Lars Simon 17 Jahre alt, bin schwul und mein Freund weiß drüber bescheid. Als wir mal ziemlich einen gekippt haben, hatte ich mich verplappert. Eigentlich hatte ich gehofft, er hätte es nicht mitbekommen, aber er fragte genauer nach und da hab ich ihm einfach alles erzählt. Im Nachhinein bin ich froh gewesen, dass es raus war, denn er hat super reagiert, hätte ich davor nicht gedacht. Das war vor zwei Jahren. Seitdem versucht er mich immer zu verkuppeln. Der neueste Versuch war Hanno.

Andreas hatte Geburtstag und auch Hanno eingeladen. Hanno war neu in der Klasse. Die Party lief gut. Um 2:00 Uhr morgens waren wir dann nur noch zu fünft, Andreas mit seiner Kathi, Stefan, sein jüngerer Bruder, Hanno und ich.

Andreas fing an und knutsche mit Kathi immer heftiger. Kathi knetete ihm schon seine Beule im Schritt und er war auch nicht untätig. Er hatte seine Hände unter ihr T-Shirt geschoben und knetete ihre Brüste.

Ich schaute auf Hanno. Er starrte die Beiden gebannt an. Deutlich sah ich auch die Beule in seiner Hose. Er wäre schon mein Typ. Er war so groß wie ich, schlank, Haare gelb gefärbt, einfach nur süß.

Ich rutschte näher zu ihm. Er sah mich kurz an und grinste, dann schaute er wieder auf die Beiden.

Andreas zog auf einmal Kathi das T-Shirt aus. Ich gestehe, Kathi ist wirklich ein hübsches Mädchen. Alles handlich und nicht so aufgepäppelt. Sie begann nun ihrerseits Andreas auszuziehen. Sie fing aber nicht mit dem T-Shirt an, sondern zog ihm erst die Hosen aus, dann das T-Shirt. Da lag Andreas nackt mit steifem Schwanz vor uns. Neidvoll musste ich anerkennen, dass seiner nicht nur doppelt so lang, sondern auch doppelt so dick war wie meiner.

»Komm Kathi, wir gehen hoch, Schiffe versenken.«

Mit diesen Worten entschwanden sie und ließen uns mit unserer Geilheit alleine.

»Was nun?«

Fragte ich vorsichtig in die Runde.

»Ich bin so geil, ich müsste dringend Druck ablassen. Wie ist es mit euch?«

Hanno und Stefan schauten mich an.

»Das machst du doch nicht.«

sagte Hanno, mehr fragend.

Ich machte meine Hose auf und zog sie samt Unterhose auf die Knie. Meine 13 cm standen steif hoch und ich fing an, mit zwei Finger drunter und Daumen drauf, meine Vorhaut hin und her zu reiben.

Hanno und Stefan schauten interessiert zu.

»Ziert euch nicht. Los, Hosen runter.«

sagte ich zu den Beiden und knetete mir den Sack.

Etwas widerstrebend fielen die Hüllen. Stefan, das wusste ich, war so bestückt wie ich, obwohl er zwei Jahre jünger war. Was Hanno auspackte ging in die Richtung Andreas. Richtig fetter Bolzen mit einem dicken Beutel drunter. Er legte die ganze Hand darum zum Wichsen.

»Boa. Wie groß in denn der?«

fragte ich ihn.

»Weiß nicht, glaub 22 cm.«

»Darf ich mal?“

fragte ich und fasste ihn an.

»Ne, lass mal. Ich kann das schon alleine. Wichs du dich und ich mich.«

Das war es dann wohl und richtig, er war schnell fertig, machte sich sauber, zog sich an und ging nach Hause.

Allein hatte ich auch keine Lust und auf Stefan stand ich absolut nicht, der war aber auch schon fertig. Ich zog mich auch an und ging Heim.

------

»Nix ist mit Hanno.«

sagte ich zu Andreas.

»Er ist ein Neutrum oder Hetero, mit mir wollte er nicht.«

»Mach dir nichts daraus, du bekommst bestimmt mal deinen Traumprinzen, wenn du erst Nationalspieler bist.«

So war das.

Ich freute mich schon auf den 22.06.2001, da sollte ich um 9:00 Uhr am Dorint in Dortmund sein. Ich konnte es kaum erwarten.

Mein Vater brachte mich dorthin. Ich wurde begrüßt und dann fuhren wir zum Stadion.

Viele Presseleute waren dort. Ich wurde nach meinem Namen und alles so ne Sachen gefragt, dass ich fast zu spät in die Umkleidekabine kam. Gerd Mertens, der Trainer hatte schon nach mir gefragt. Ich entschuldigte mich und zog mich um. Wow, meine Sachen mit der Nr. 30 lagen direkt neben Kai Oberhäuser, den ich so verehrte. Schnell zog ich mich um und stellte mich vor. Dann sollte ich zum Trainergespräch und zum Arzt.

Gerd wollte alles von mir wissen, Schule Freizeit, Hobbys. Er war supernett. Ich rang mit mir, ihm zu gestehen, dass ich homosexuell bin. Als er mich weiter intensiv fragte, sagte ich ihm das. Die Reaktion war verhalten.

»So, schwul bist du. Aha.«

Ich weiß ja, dass es nicht immer und überall gut ankommt, sich zu outen, aber es fühlte sich richtig an. Er war so an mir interessiert als Mensch. Aber sofort der Dämpfer, diese Reaktion, nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich hatte das Gefühl einen Fehler gemacht zu haben, einen bösen Fehler!

Dann kam die Untersuchung dran. Ich kam in das Untersuchungszimmer, da war noch Larsen da, einer der anderen Neuen. Er stand da nackt im Raum und las irgendwelche Zahlen runter.

Dr. Trimmel sagte zu mir, dass ich mich auch schon mal ausziehen sollte, was ich auch tat. Ich setzte mich auf die Liege und schaute mir Larsen an. Gut gebautes Kerlchen, bestimmt 10 cm hingen da halbsteif runter. Komisch mit meinen schlappen 5 cm im Schritt hatte ich immer, na ja, nicht direkt Probleme, aber wenn es mehr wäre, wäre es auch nicht schlecht. Aber ich hatte mich damit abgefunden, ich war ausgewachsen und Schwanz ist nicht alles. Larsen musste sich noch bücken, husten, ihr wisst schon, dann kam ich dran.

Nach dem Mittagessen ging ich gleich auf Zimmer. Ich hatte vergessen zu fragen, wer das Zimmer mit mir teilen würde. Ich vermutete, einer der anderen Neuen, Larsen oder Janne. Ich nahm das Bett in der Ecke und flegelte mich darauf.

Die Tür ging auf und wer stand im Raum?

Kai! Mein Herz hüpfte vor Freude.

Ich sprang auf und fragte ihn, ob er in dem Bett schlafen wolle.

Letztendlich blieb es so, wie es war. Ich legte mich wieder hin.

Kurz vor zwei wollte ich Kai wecken, da er eingeschlafen war. Da sah ich, dass er im Schlaf weinte.

Ich fragte ihn, ob ich helfen könnte. Erst pflaumte er mich an, dann tat es ihm aber direkt leid und er erzählte mir, dass er an seinen Bruder gedacht habe. Auf meine Frage was mit ihm wäre, sagte er mir, dass er tot sei. Ich wollte noch mehr fragen, ließ es dann aber.

Das Nachmittagstraining verlief ziemlich ruppig. Nichts konnte ich Gerd recht machen. Morgens war er noch so freundlich und nun das.

Dann folgte, das aus meiner Sicht, Unangenehmste.

Duschen. Naja, duschen zwar nicht aber nackte Körper. Ich hatte mir morgens zweimal einen gerubbelt, hoffentlich war das genug.

Es war nicht genug, denn Kunta zog sich die Hose aus und ich sah zum ersten Mal einen Penis, der so groß war wie ein Kinderarm und das noch nicht mal steif.

Er zeigte ihn uns auch noch ausgiebig. Ich bekam voll eine rote Birne und der niedliche Janne auch. Apropos Janne. Er war ausgesprochen schnuckelig. Figur ähnlich wie ich. Als seine letzte Hülle fiel, konnte ich mich auch ausziehen. Wir sahen uns nur kurz in die Augen und auf den Schritt, grinsten kurz und gingen zur Dusche. Mir fiel ein Stein vom Herzen, wenigstens mal einer, mit einem ähnlich Kurzen in der Hose. Ich stellte mich zu Kai.

Der sah mich an, lange und intensiv. An sich schaut man sich in Männerduschen nicht so intensiv an, vor allem nicht den Unterleib des oder der Anderen.

Ehe jemand auf uns aufmerksam wurde, sagte ich leise:

»Ich hab nicht mehr.«

Worauf der, wie aus einem Traum, zu sich kam. Er stotterte eine Entschuldigung und drehte sich um. Ich nahm Duschgel und wusch ihm den Rücken. Ich spürte, er weinte wieder. Was war mit ihm?

Nach dem Abendessen versuchte ich, mit dem Trainer zu sprechen. Ich war neugierig, ob ich vielleicht eingesetzt werden sollte. Er hat mich dermaßen verbal zur Sau gemacht, dass ich heulend aufs Zimmer lief. Ich verstand es nicht, was hatte ich ihm getan, dass er mich so behandelte. Nur wegen des Schwulseins? Ich war doch deshalb nicht schlechter als die Anderen! Was, wenn die Anderen davon erfuhren und mich dann auch schnitten. Würde ich nur noch Spießrutenlaufen müssen? Ich versank in meinen Gedanken und nahm meine Umwelt nicht mehr wahr.

Erschrocken fuhr ich hoch, als ich merkte, dass sich jemand neben mich aufs Bett setzte. Es war Kai. Ich hatte ihn nicht kommen hören. Er fragte, was ist und ob er mir helfen könnte. Nichts, sagte ich und schüttelte den Kopf.

Er erklärte mir noch, dass ich ihn in der Dusche wieder an seinen Bruder erinnert habe, der auch nackt sehr große Ähnlichkeit mit mir hatte.

Immer, wenn er von seinem Bruder sprach, wurde es einem warm ums Herz. Er muss ihn sehr geliebt haben. Ich hätte gerne auch jemand, der mich so lieben würde. Mein kleiner Bruder hat nur Sorgen, man könnte ihn mal fragen, ob er auch schwul sei.

Auf einmal sagte Kai, dass er eine rauchen wollte. Ich wusste gar nicht, dass man das als Spieler durfte. Die Krönung war aber, dass er zu mir sagte, ich könnte mir in der Zeit einen Runterholen. Später würde es stören. Dabei grinste er total frech.

Raus war er.

Ich überlegte, sollte ich wirklich? Nein, ich könnte es morgen unter der Dusche machen. Anderseits, dabei im Bett, im Liegen, hat auch was für sich.

Ich musste mich eh umziehen, konnte ich ja auch mal ein wenig rumspielen. Minuten später lag ich nackt auf dem Bett. Größer und härter konnte er nicht mehr werden. Mein Verstand hatte sich total abgemeldet, ich war nur noch geil. Kurz schoss mir noch der Gedanke durch den Kopf, die Tür abzuschließen, aber da war es auch schon zu spät. Ich schloss die Augen und sah Kai, nein Kunta, dann Janne vor mir. In meinen Gedanken begannen die Bilder immer schneller zu rotieren, ich merkte wie die Lust immer mehr von mir Besitz ergriff. Wie sie meine Lenden hochkroch, immer schneller. Wie ein Krampf kam es mir in hohem Bogen heraus, direkt auf meine Brust vier, fünf Mal, Dann, ich glaub ich sterbe, steht Kai im Raum und sieht mich an. Er scheint genauso erschrocken wie ich. Er sagt was, ich höre nichts. Ist das peinlich, immer wenn man ein Loch, zum darin verschwinden, braucht, ist keins da. Was denkt er jetzt bloß von mir. Er dreht sich um. Ich komme langsam zu mir. Die Tränen laufen mir nur so herunter. Wie in einem schlechten Film! Ich stehe auf und gehe ins Bad.

Ich wasche mich, dann warte ich. Endlich ist das Licht im Zimmer ausgegangen

Nach 5 Minuten schleiche ich ins Zimmer.

Er war noch nicht eingeschlafen und bat mich, mich zu ihm zu setzen.

Er entschuldigte sich bei mir, dass er so hereingeplatzt war.

Eigentlich war es mir egal und das sagte ich auch. So wie ich Gerd mittlerweile einschätzte, war für mich hier sowieso nichts mehr zu gewinnen. Ich fror, mir war kalt innerlich und äußerlich.

Er bot mir an unter seine Decke zu kommen und dann gab ein Wort das Andere.

Er wusste, dass ich schwul war. So schnell hatte ich nicht damit gerechnet. Gerd. Toll.

Was war mit Kai? Wollte er was von mir, das hätte er anders vielleicht schneller haben können.

Nein, er macht sich nichts aus Jungs. Ich kann es kaum glauben. Er wirft mich nicht raus, er nimmt das, als wäre es normal.

Ich krieche unter seine Decke

Ich hatte Recht, der Trainer.

Dann fragte ich Kai, warum er das macht, ob er mich nicht aus dem Zimmer schmeißt? Ob er denn kein Problem habe.

Was macht er? Als Antwort kitzelt er mich durch, einfach so. Er hält mir den Mund zu, damit ich nicht alles zusammen schreie, aber er kitzelt mich durch.

Dann erzählte er mir den Rest von seinem Bruder, er war auch schwul und die Umstände, die zu seinem Tod führten. Ich war sehr betroffen und konnte und wollte auch keine Tränen verhindern. Dann fragte er mich, wer von meinem Coming-Out wusste. Ich erzählte es ihm. Ich wusste, ihm würde ich alles erzählen können.

Dann offenbarte er mir, dass er den anderen Spielern sagen wollte, nein musste, dass ich schwul bin. Aber es sollte meine Entscheidung sein.

Ich entschied mich dafür, es selber zu sagen. Ich war zwar schwul aber nicht feige und ich vertraute Kai, dass er mich nicht fallen ließ.

Die Nationalmannschaft war für mich in weite Ferne gerückt.

Ich blieb bei Kai liegen. Er nahm mich in den Arm. Ich fühlte mich geborgen und schlief in seinen Armen ein.

Kai:

Samstag, 23.06.2001:

Der Wecker piepte. 6:30 Uhr.

Mein Arm tut weh. Ich mache den Wecker aus.

Neben mir regt sich was. Ich schau hin, Lars. Er hatte noch die Augen zu und schlief. Er sah so entspannt und lieb aus.

Ich hoffte, es würde heute nicht die Hölle für ihn. Meines wollte ich dazu beitragen.

Ich kitzelte ihn im Ohr und er erwachte.

Er sah mich verlegen an, lag er doch immer noch nackt neben mir und hatte eine wunderschöne Morgenlatte.

»Dagegen sollten wir was tun und dann Frühstücken.«

Sprach ich zu ihm und stieg aus dem Bett. Meine Latte war auch nicht zu übersehen und ich zog meine Hose aus.

»Willst du zuerst oder...?“«

Lars schaute auf die Uhr.

»In 5 Minuten gibt es Frühstück wir sollten uns beeilen. In der Dusche ist Platz für zwei.«

Es war das erste Mal seit Jahren, dass ich mir im Beisein eines Jungen einen runterholte. Wir sprachen nicht darüber und nachdem er auch fertig war, gingen wir zum Frühstück.

Ich traf auf dem Weg unseren Mannschaftskapitän Dieter. Ich bat ihn, die anderen zu bitten, auf Lars und mich zu warten, wenn wir gleich unseren Warmlauftripp machten. Am Besten, hinter dem Wäldchen, an der Bank. Er versprach es und ich ging zu Kalle, um mit ihm zu sprechen. Er sollte dafür sorgen, dass uns niemand, besonders nicht Gerd, in die Quere kam.

Eine Stunde nach dem Frühstück liefen wir los. Nach einer halben Stunde kamen wir an der Bank an.

Wir warteten bis alle da waren, sie schauten mich erwartungsvoll an.

»Ich will euch nicht lange aufhalten, aber ihr habt noch nichts von der Mannschaftsaufstellung gehört? Richtig?«

Sie nickten.

»Ist auch klar. Gerd will etwas Besonderes machen. Kevin wie fühlst du dich?“

Fragte ich die Nr. 1, unseren Stammtorwart.

Der wurde verlegen.

»An sich gut, aber Gerd sagte, dass ich mich schlecht fühle und will mich erst gar nicht aufstellen.«

Ein Geraune ging durch die Reihe.

»Und wer steht im Tor?«

»Lars, ist doch klar. Oder?«

antwortete ich.

Dieter unser Kapitän schüttelte den Kopf.

»Lars, versteh mich nicht falsch, aber du bist noch zu unerfahren, auch wenn du in deiner Mannschaft die Nr. 1 bist. Heute geht es gegen die Belgier. Ich versteh das nicht. Was soll das?«

Ich sah Lars an, jetzt musste es raus. Er kämpfte mit sich und ich sah die Tränen in seinen Augen. Ich wollte ihm so gerne helfen, aber das musste jetzt von ihm kommen.

»Ich bin schwul. Ich glaube, das ist der Grund.«

Lesemodus deaktivieren (?)