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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 4
Teil 13
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Informationen
- Story: Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 4
- Autor: KAY
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Science Fiction
Elbrun seufzte leise, während er die Optionen erneut durchging. „Es bleibt uns wohl keine andere Wahl“, sagte er mit Nachdruck und warf Aljoscha einen ernsten Blick zu. „Roter Alarm, alle Mann auf die Gefechtsstationen!“, befahl Elbrun entschlossen.
Sofort flammten die roten Lichter auf der Brücke auf, und das Dröhnen des Alarms erfüllte die Luft. Die Crew begann, hektisch ihre Positionen einzunehmen, während die Systeme auf Kampfbereitschaft umgestellt wurden.
Aljoscha trat neben Elbrun und musterte den Bildschirm, auf dem das Breen-Schiff unverändert blieb. „Wenn wir die Initiative ergreifen, könnten wir ihnen einen Vorteil nehmen. Aber wenn wir das Feuer eröffnen, gibt es keinen Weg mehr zurück.“
Elbrun blickte noch einmal zum Bildschirm, seine Augen fest auf das Breen-Schiff gerichtet. „Ich habe eine Idee“, sagte er mit entschlossener Stimme. „Wir enttarnen uns, nehmen ihren Warpantrieb ins Visier und setzen uns mit maximalem Warp in Richtung des Deferi-Territoriums ab.“
Aljoscha nickte, obwohl die Spannung in der Luft deutlich spürbar war. „Das wird schnell gehen müssen“, fügte er hinzu.
„Ganz genau“, antwortete Elbrun. „Sobald wir den Warpantrieb getroffen haben, sollten sie uns nicht mehr folgen können. Wir dürfen keinen Fehler machen.“
„Lt. Telev, bereiten Sie sich darauf vor, die Tarnung zu deaktivieren“, sagte Aljoscha und drehte sich zu ihm um. „Commander Shras, richten Sie die Phaser auf den Warpantrieb des Breen-Schiffes. Sobald wir enttarnt sind, feuern Sie.“
„Verstanden“, antwortete Shras konzentriert. „Phaser sind bereit.“
Elbrun setzte sich in seinen Kommandosessel und holte tief Luft. „Lt. Niwan, bereit für Maximal-Warp?“
„Aye, Sir“, bestätigte Niwan. „Kurs ist programmiert.“
„Dann los“, sagte Elbrun fest. „Tarnung deaktivieren, Feuer frei!“
In dem Moment, in dem die Enterprise sich enttarnte, schossen die Phaser auf den Warpantrieb des Breen-Schiffes. Ein präziser Treffer – Funken sprühten vom Breen-Schiff, und es driftete leicht zur Seite.
„Treffer, ihr Warpantrieb ist außer Gefecht“, meldete Shras zufrieden.
„Maximalen Warp! Raus hier!“, befahl Elbrun.
Die Enterprise beschleunigte sofort, und die Sterne verwandelten sich in Streifen, als das Schiff das System mit maximaler Geschwindigkeit verließ, auf dem Weg in das sichere Territorium der Deferi.
Nachdem etwas Ruhe eingekehrt war, begannen die beiden Deferi-Wissenschaftler, zusammen mit Commander T'Rul, das kürzlich geborgene Artefakt im Wissenschaftslabor der Enterprise zu untersuchen. Das Artefakt war imposant, und seine Oberfläche schien aus einer unbekannten Legierung zu bestehen, die auf den ersten Blick keinerlei Beschädigungen oder Verfall durch die Jahrtausende zeigte.
T'Rul überwachte die Analyse und betrachtete die Anzeigen auf ihrem Tricorder, während die Deferi-Wissenschaftler das Artefakt mit verschiedenen Scannern untersuchten. „Es scheint mit einer Art Energiequelle verbunden zu sein, die uns jedoch unbekannt ist“, meinte T'Rul nachdenklich. „Die Technologie könnte weit über dem liegen, was wir bisher gesehen haben.“
„Die Bewahrer haben ihre Artefakte stets gut verschlüsselt“, fügte einer der Deferi hinzu, seine Augen fixiert auf die holographischen Anzeigen. „Es könnte Wochen oder sogar Monate dauern, bevor wir das volle Potenzial dieses Artefakts entschlüsselt haben.“
Elbrun und Aljoscha betraten das Labor, neugierig auf die Fortschritte. „Gibt es schon erste Ergebnisse?“, fragte Elbrun und trat näher an das Artefakt heran.
„Wir sind noch am Anfang“, antwortete T'Rul. „Aber es ist definitiv eines der Sternenfragmente, das wir gesucht haben. Wenn wir es entschlüsseln können, könnte es uns zu weiteren Artefakten führen – vielleicht sogar zu einem zentralen Punkt der Bewahrer.“
„Das klingt vielversprechend“, sagte Aljoscha und sah zu Elbrun. „Wenn wir herausfinden, wie all diese Artefakte miteinander verbunden sind, könnten wir etwas finden, das weit über unser Verständnis hinausgeht.“
Elbrun nickte. „Aber wir müssen vorsichtig sein. Die Breen sind uns dicht auf den Fersen, und wer weiß, wer sonst noch hinter diesen Artefakten her ist.“
T'Rul warf einen Blick auf die Scanner und sagte: „Ich schlage vor, wir konzentrieren uns zunächst darauf, die Energiequelle des Artefakts zu verstehen. Wenn wir herausfinden, wie es funktioniert, könnten wir vielleicht eine Möglichkeit finden, es sicher zu aktivieren – und möglicherweise mehr über die Bewahrer erfahren.“
Die Arbeit im Labor ging konzentriert weiter, während das Team sich daran machte, die Geheimnisse des Artefakts zu entschlüsseln.
Einige Tage später kam der Durchbruch. Nach unzähligen Scans, Simulationen und Analysen leuchtete das Artefakt plötzlich auf und spuckte das nächste Fragment der Sternenkarte aus. Die holografische Projektion, die es erzeugte, zeigte deutlich eine neue Route – der Weg zu einem weiteren, noch unbekannten Ort.
Commander T'Rul war die Erste, die es bemerkte. „Sir, wir haben es! Das Artefakt hat das nächste Fragment der Sternenkarte freigegeben“, rief sie aufgeregt. Die Deferi-Wissenschaftler traten ebenfalls näher an das Display und betrachteten die neue Karte, die sich langsam entfaltete.
Elbrun und Aljoscha betraten das Labor, als die Aufregung gerade ihren Höhepunkt erreichte. „Was haben wir?“, fragte Elbrun und sah auf die holografische Darstellung.
„Es ist eine Erweiterung der bisherigen Karte“, erklärte T'Rul. „Es zeigt uns den nächsten Punkt – ein weiteres Ziel, das wir ansteuern sollten.“
„Wo führt es uns hin?“, fragte Aljoscha, seine Augen fixierten die Karte.
„Es deutet auf ein System außerhalb des Gebietes der Föderation hin – das Kasar-System“, antwortete einer der Deferi-Wissenschaftler. „Dort könnte sich ein weiteres Artefakt der Bewahrer befinden.“
Elbrun nickte nachdenklich. „Das bedeutet, wir haben einen neuen Anhaltspunkt. Aber wir müssen schnell handeln. Die Breen und möglicherweise auch andere Fraktionen könnten bereits unterwegs sein.“
Aljoscha sah ihn an. „Sollen wir den Kurs setzen?“
„Ja“, entschied Elbrun. „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wir nehmen das nächste Fragment in unsere Hände, bevor es jemand anders tut.“
„Lt. Niwan, setzen Sie Kurs auf das Kasar-System, Maximum Warp“, befahl Elbrun, als er zur Brücke zurückkehrte. Die Crew war bereits auf den Beinen und bereitete alles vor, während der Trubel rund um die neue Entdeckung in der Luft lag.
„Kurs gesetzt, Sir“, bestätigte Niwan. „Wir erreichen das Kasar-System in zwölf Stunden.“
Elbrun nickte und setzte sich in seinen Kommandosessel. Aljoscha nahm neben ihm Platz, während die Sternenlichter auf dem Bildschirm vor ihnen verschwommen und die Enterprise in den Warp sprang.
„Was glaubst du, was uns dort erwartet?“, fragte Aljoscha nach einer Weile leise.
Elbrun starrte nachdenklich auf den Bildschirm. „Wenn die bisherigen Muster stimmen, könnten wir dort auf ein weiteres Artefakt stoßen. Aber es ist schwer zu sagen. Die Bewahrer haben ihre Geheimnisse so tief vergraben, dass wir nie wissen, was uns als Nächstes erwartet. Und mit den Breen und anderen möglichen Rivalen, die auch hinter diesen Artefakten her sind, wird es sicher nicht einfacher.“
Aljoscha nickte zustimmend. „Ich hoffe nur, dass wir dieses Mal etwas mehr Zeit haben, bevor jemand uns die Suppe versalzt.“
„Das hoffe ich auch“, sagte Elbrun ernst. „Aber wir dürfen uns keine Illusionen machen. Je mehr Fragmente wir sammeln, desto gefährlicher wird es. Es fühlt sich an, als würde jedes neue Stück der Karte uns noch tiefer in ein Netz aus Konkurrenz und Geheimnissen ziehen.“
Die Stunden vergingen, während das Schiff sich unaufhaltsam seinem Ziel näherte. Auf der Brücke herrschte eine gespannte Ruhe, bis Niwan schließlich meldete: „Sir, wir erreichen das Kasar-System.“
Elbrun setzte sich aufrecht hin. „Gehen Sie unter Warp.“
Das vertraute Zerren des Warpantriebs ebbte ab, und die Sterne erschienen wieder klar auf dem Bildschirm. Vor ihnen lag das Kasar-System, ein unscheinbares Sternensystem außerhalb der bekannten Föderationsgebiete.
„Commander T'Rul, scannen Sie das System“, befahl Elbrun ruhig.
T'Rul überflog ihre Instrumente und tippte einige Befehle ein. „Es gibt keine offensichtlichen Anomalien oder Energiesignaturen, aber …“ Sie hielt inne, ihre Stirn runzelte sich. „Ich empfange schwache, fragmentierte Signale von einem der äußeren Planeten. Die Quelle ist nicht eindeutig, könnte aber künstlichen Ursprungs sein.“
„Vielleicht ist es das, wonach wir suchen“, sagte Aljoscha, während er sich zu Elbrun hinüberbeugte.
„Möglicherweise“, stimmte Elbrun zu. „Lt. Niwan, bringen Sie uns näher an diesen Planeten heran. Vorsichtig.“
Das Schiff glitt lautlos durch das System, während die Crew ihre Augen auf die Anzeigen und den Bildschirm gerichtet hielt. Schließlich näherten sie sich einem kargen, felsigen Planeten, dessen Oberfläche von tiefen Tälern und Hochebenen durchzogen war.
„Was sehen wir?“, fragte Elbrun, als sie den Orbit des Planeten erreichten.
„Keine offensichtlichen Strukturen an der Oberfläche“, meldete T'Rul. „Aber es gibt eine schwache Energiequelle tief unter der Planetenoberfläche. Das Signal ähnelt den vorherigen Artefakten.“
„Klingt vielversprechend“, sagte Aljoscha. „Aber wie kommen wir da rein?“
„Die Bewahrer haben ihre Artefakte bisher immer gut versteckt“, antwortete Elbrun. „Ich schlage vor, dass wir ein Außenteam entsenden und die Quelle untersuchen.“
Aljoscha sah ihn an. „Lassen wir uns überraschen, was sie uns dieses Mal hinterlassen haben.“
„Telev, T'Rul, Anthi, Sie werden mich begleiten“, sagte Elbrun entschlossen und erhob sich aus seinem Kommandosessel. „Die Deferi-Wissenschaftler sollen uns im Transporterraum 3 treffen“, fügte er hinzu und warf einen kurzen Blick zu Aljoscha, der nickte.
„Wird gemacht“, antwortete Aljoscha und tippte einige Befehle in die Konsole vor sich. „Ich werde die Wissenschaftler informieren und den Transport vorbereiten.“
Elbrun nickte zufrieden. „Wir wissen nicht, was uns dort unten erwartet, aber die letzten Artefakte waren gut versteckt und schwer zugänglich. Seid also auf alles vorbereitet.“
Telev, T'Rul und Anthi nickten und verließen die Brücke, um ihre Ausrüstung zu holen. Elbrun folgte ihnen kurz darauf, als Aljoscha über den Kommunikator die Deferi-Wissenschaftler informierte. Die Spannung lag spürbar in der Luft, während sich das Außenteam für die bevorstehende Mission rüstete.
Als sie den Transporterraum erreichten, standen die Deferi-Wissenschaftler bereits bereit. Botschafter Surah sah ruhig aus, aber in seinen Augen konnte man die Spannung erkennen, die das Gewicht der Entdeckung mit sich brachte.
„Botschafter, wir wissen noch nicht genau, was uns erwartet, aber wir werden alles tun, um das Artefakt zu sichern“, sagte Elbrun und trat auf die Transporterplattform.
„Ich vertraue Ihnen, Admiral“, erwiderte Surah mit einem leichten Lächeln. „Die Geschichte dieses Ortes ist alt, und ich bin sicher, dass die Bewahrer etwas hinterlassen haben, das von großer Bedeutung ist.“
„Dann sind wir bereit“, sagte Elbrun und wandte sich an den Transporterchief. „Beamen Sie uns runter.“
Das Summen des Transporters setzte ein, und das Außenteam materialisierte auf der felsigen Oberfläche des Planeten. Die karge, öde Landschaft erstreckte sich vor ihnen, und der Wind wehte rau durch die Schluchten und Ebenen. Elbrun blickte sich um und zog den Tricorder hervor.
„Commander T'Rul, beginnen Sie mit den Scans“, befahl Elbrun.
T'Rul nickte und aktivierte ihren Tricorder. „Die Energiequelle befindet sich unter uns, etwa 200 Meter tief. Es gibt dort eine Struktur, möglicherweise ein alter unterirdischer Komplex.“
„Dann graben wir uns rein“, sagte Elbrun. „Telev, Anthi, sichern Sie die Umgebung, während wir den Zugang finden.“
Einen Augenblick später entdeckte Elbrun etwas – eine Art Luke. Neugierig öffnete er sie, was sich jedoch als großer Fehler herausstellte. Ein gelblicher Staub strömte ihm ins Gesicht, und er begann heftig zu husten. Nur Sekunden später brach er zusammen.
Commander T'Rul hatte den Vorfall sofort bemerkt und eilte zu ihm. Sie griff schnell nach ihrem Kommunikator und sprach mit energischer Stimme: „T'Rul an Enterprise, beamen Sie uns sofort auf die Krankenstation!“
Kaum war das Außenteam auf der Krankenstation materialisiert, lag Elbrun bereits auf einem der Biobetten. Sein Gesicht war aschfahl, und er atmete schwer. T'Rul stand an seiner Seite, ihre Augen voller Sorge, während die Mediziner hastig damit begannen, ihn zu untersuchen.
„Was ist passiert?“, fragte Commander Suvak, als er mit einem Scanner über Elbruns Körper fuhr.
„Ein gelblicher Staub wurde freigesetzt, als der Admiral eine Luke öffnete“, erklärte T'Rul schnell. „Er hat sofort angefangen zu husten und ist dann zusammengebrochen.“
Lt. Tikkem, die neben Suvak stand, runzelte die Stirn und überprüfte die Scans. „Es scheint, als hätte er eine toxische Substanz eingeatmet. Seine Atemwege sind stark gereizt, und sein Kreislauf ist destabilisiert.“
„Wir müssen den Staub identifizieren“, sagte Suvak. „Lt. Tikkem, leiten Sie sofort eine vollständige Analyse des Stoffes ein, während ich versuche, seine Atemwege zu stabilisieren.“
T'Rul trat einen Schritt zurück, während die beiden Ärzte sich auf Elbruns Behandlung konzentrierten. Sie spürte das Gewicht der Verantwortung auf ihren Schultern. Als sie kurz zu Lt. Telev und Anthi blickte, die ebenfalls auf der Krankenstation waren, konnte sie sehen, dass auch sie besorgt aussahen.
„T'Rul, wir müssen sofort Captain Cornellus informieren“, sagte Telev schließlich leise. „Er muss wissen, was passiert ist.“
T'Rul nickte. „Ich werde es ihm persönlich sagen.“
Mit entschlossenen Schritten verließ T'Rul die Krankenstation, während die Ärzte weiterarbeiteten, um Elbruns Zustand zu stabilisieren. Auf der Brücke, wo Aljoscha ungeduldig wartete, betrat T'Rul ruhig den Raum und sah ihm direkt in die Augen.
„Captain ... Admiral Tiran hatte einen Unfall. Er wurde mit einer toxischen Substanz in Kontakt gebracht und ist jetzt auf der Krankenstation.“
Aljoschas Gesicht erstarrte für einen Moment, bevor er schnell aufstand. „Ich muss zu ihm.“
„Die Ärzte tun alles, um ihm zu helfen. Aber Sie sollten besser sofort hingehen“, sagte T'Rul.
Aljoscha eilte mit einem mulmigen Gefühl im Magen in Richtung des Turbolifts, seine Gedanken wirbelten wild durcheinander. „Es wird alles gut“, redete er sich leise zu, „Er war schon so oft in Gefahr, und sie haben ihn jedes Mal gerettet. Das wird diesmal nicht anders sein.“ Doch trotz seiner Worte nagte die Unruhe in ihm. Der Turbolift hielt, und mit schnellen Schritten machte er sich auf den Weg zur Krankenstation.
Als Aljoscha die Tür zur Krankenstation öffnete, fiel sein Blick sofort auf Lt. Tikkem, die direkt auf ihn zuging. Die angespannte Miene der Ärztin ließ ihm das Herz schwer werden. „Sir“, begann Tikkem mit ernster Stimme, „wir tun alles, was in unserer Macht steht. Aber ... ich will Ihnen nichts vormachen. Es sieht nicht gut aus.“
Aljoschas Herz setzte einen Schlag aus. „Was meinen Sie?“ fragte er, die Angst in seiner Stimme kaum verbergend.
„Wir mussten Admiral Tiran ins künstliche Koma versetzen“, erklärte Lt. Tikkem. „Sein Zustand verschlechterte sich rapide. Uns ist noch nicht klar, was genau die Substanz ist, die ihn vergiftet hat. Sobald wir das herausgefunden haben, können wir beginnen, ein Gegenmittel zu synthetisieren. Aber bis dahin ... müssen wir abwarten.“
Aljoscha spürte, wie ihm der Boden unter den Füßen weggezogen zu werden schien. „Wie lange ... wie lange haben wir Zeit?“, fragte er leise.
„Das wissen wir nicht genau, Sir“, antwortete Tikkem sanft. „Aber wir werden jede verfügbare Ressource nutzen, um eine Lösung zu finden. Wir geben nicht auf.“
„Darf ich zu ihm?“, fragte Aljoscha, seine Stimme von Sorge und Angst gefärbt.
„Natürlich“, antwortete Lt. Tikkem mit einem mitfühlenden Blick.
Aljoscha ging langsam auf Elbruns Biobett zu, sein Herz schwer vor Sorge. Er setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und nahm vorsichtig Elbruns Hand in seine. Für einen Moment betrachtete er seinen bewusstlosen Mann. Elbrun sah erstaunlich friedlich aus, als würde er einfach nur schlafen, auch wenn es die Maschinen und das Biobett waren, die seine Vitalfunktionen aufrechterhielten.
Aljoscha seufzte tief und sprach leise: „Du bist ein Idiot.“ Seine Stimme war sanft, aber voller Emotionen. „Immer begibst du dich in Gefahr, ohne Rücksicht auf dich selbst.“
Er strich mit seiner Hand über Elbruns Fingerspitzen und versuchte, den Schmerz in seiner Brust zu unterdrücken. „Und jetzt liegst du hier ...“ Er machte eine Pause, seine Augen füllten sich mit Tränen, die er jedoch tapfer zurückhielt. „Ich brauche dich ... also kämpf, okay? Du kommst da raus, wie du es immer tust.“
Die Stille der Krankenstation legte sich schwer über den Raum, während Aljoscha seine Gedanken ordnete und einfach nur bei Elbrun blieb, in der Hoffnung, dass sein Mann bald wieder aufwachen würde.
Später am Abend war Aljoscha, erschöpft von der Anspannung, an der Seite seines Mannes eingeschlafen. Er lag mit dem Kopf auf der Bettkante, Elbruns Hand immer noch fest in seiner, als ob er durch diesen Kontakt Trost und Hoffnung finden könnte.
In der Nacht erwachte Aljoscha plötzlich, seine Sinne noch benommen vom Schlaf. Er blinzelte, sah auf und erwartete, Elbrun immer noch friedlich auf dem Biobett liegen zu sehen. Doch das Bett war leer. Mit einem plötzlichen Schock schreckte er auf, sein Herz schlug schneller, als er panisch um sich schaute, Elbrun suchend.
Er wollte gerade losrennen, um die Krankenstation nach seinem verschwundenen Mann zu durchsuchen, als sein Blick auf etwas fiel. Elbrun stand an einem Computerterminal am anderen Ende des Raumes, bekleidet nur mit einer Unterhose, die er nach seiner medizinischen Versorgung angezogen bekommen hatte. Völlig unbeeindruckt von seiner Umgebung, war er konzentriert dabei, die Tasten des Terminals zu bedienen, als ob nichts Ungewöhnliches passiert wäre.
Aljoscha atmete tief durch, seine Panik wich einer Mischung aus Erleichterung und Unglauben. „Elbrun!“ rief er, noch leicht erschüttert, als er auf ihn zuging. „Was zur Hölle machst du da?“
Elbrun tippte weiter auf dem Terminal, völlig in seine Arbeit vertieft, und schien die Umgebung nicht wahrzunehmen. Aljoscha, immer noch verwirrt und zunehmend besorgt, durchquerte die Krankenstation auf der Suche nach jemandem vom medizinischen Personal. Schließlich entdeckte er Lt. Daciil, einen der Pfleger, der sich gerade mit einer Aufgabe beschäftigte.
„Lt. Daciil, er ist aufgewacht“, sagte Aljoscha hastig. „Er steht am Terminal, reagiert aber überhaupt nicht auf mich.“
Lt. Daciil hob überrascht den Kopf und folgte Aljoschas Blick. Als er die Szene sah – Elbrun in Unterhose, konzentriert auf den Computer starrend – runzelte er die Stirn. „Das ist nicht normal“, murmelte er, bevor er zu einem der Arbeitsplätze eilte, um die Schiffskommunikation zu nutzen.
„Krankenstation an Commander Suvak“, sprach der Lt. ins Kommunikationssystem.
„Sprechen Sie“, antwortete Suvak sofort.
„Sir, Admiral Tiran ist aufgewacht, aber sein Verhalten ist ungewöhnlich. Er steht am Terminal und reagiert nicht auf äußere Reize. Können Sie bitte zur Krankenstation kommen?“
„Ja, ich bin auf dem Weg“, erwiderte Suvak ruhig und schaltete die Verbindung ab.
Aljoscha warf einen weiteren Blick auf Elbrun, der immer noch mechanisch tippte. „Was denken Sie, was das ist?“ fragte er Lt. Daciil leise, seine Stimme voller Sorge.
„Ich weiß es nicht, aber sein Zustand könnte eine Reaktion auf das Gift oder eine Art neuronale Störung sein“, antwortete der Pfleger. „Wir werden es herausfinden, sobald Commander Suvak hier ist.“
Commander Suvak betrat die Krankenstation und blieb für einen Moment stehen, um die Szene vor sich zu begutachten: Elbrun, in Unterhose, tippte unermüdlich auf das Terminal, als wäre er in einer Art Trance. Suvak trat näher und sprach ruhig: „Admiral? Wollen Sie sich nicht wieder hinlegen?“ Doch Elbrun reagierte nicht, seine Finger bewegten sich weiterhin mechanisch über das Display.
Suvak schob sich näher an den Bildschirm heran, um zu sehen, woran Elbrun arbeitete. „Das sieht aus wie eine Sternenkarte“, äußerte er nachdenklich.
Aljoscha, der nun ebenfalls das Display betrachtete, riss die Augen auf. „Das ist unmöglich! Es sieht aus wie ein weiteres Teil der Sternenkarte, die wir gerade zusammensetzen!“
Suvak nickte, als ihm ein Gedanke kam: „Vielleicht sollten wir ihn einfach machen lassen.“
Aljoscha sah ihn entsetzt an. „Was? Sie meinen, wir sollten einfach zusehen?“
„Er ist hier bei uns, unter ständiger Beobachtung“, erklärte Suvak ruhig. „Wir können sicherstellen, dass er sich nichts tut.“
Lt. Daciil, der einen medizinischen Tricorder in der Hand hielt, trat näher heran und begann, Elbrun zu scannen. „Seine Atemwege haben sich vollständig regeneriert, und seine Vitalwerte sind stabil. Ich kann auch keine Rückstände der unbekannten Substanz mehr in seinem Körper feststellen“, berichtete er.
Suvak hob nachdenklich eine Augenbraue und fügte hinzu: „Ich glaube, der Admiral wurde nicht vergiftet. Dieser gelbe Staub, den er eingeatmet hat, war kein Toxin, sondern möglicherweise Träger von Informationen. Die Substanz wurde in seinem Körper verarbeitet, die Informationen gingen in sein Gehirn über, und jetzt wird das Ganze sozusagen abgespielt.“
Aljoscha, der noch immer an Elbruns Seite stand, sah skeptisch zu Suvak. „Und wie lange soll das so weitergehen?“
Suvak sah Aljoscha ruhig an. „So lange, bis alle Informationen übertragen sind. Es ist möglich, dass Admiral Tiran diese Daten unbewusst gespeichert hat und sie jetzt freisetzt.“
Aljoscha atmete tief durch und setzte sich neben seinen Mann. „Dann hoffe ich, dass diese ‚Informationen‘ es wert sind.“
Elbrun tippte weiter, unaufhörlich und mechanisch, während die Zeit verstrich. Eine Stunde lang beobachteten Aljoscha, Suvak und Lt. Daciil schweigend, wie er in seiner tranceartigen Konzentration arbeitete. Plötzlich hörten seine Finger auf, sich zu bewegen, und die Geräusche des Tippens verstummten. Ohne ein Wort drehte Elbrun sich um und ging langsam zurück zum Bett. Er setzte sich, regungslos und still, als würde er erst wieder zu sich selbst finden.
Nach einem Moment der Stille, in dem die Anwesenden sich fragten, was als Nächstes passieren würde, brach Elbrun das Schweigen. „Was mache ich hier auf der Krankenstation?“, fragte er, verwirrt und offensichtlich wieder bei vollem Bewusstsein.
Aljoscha, erleichtert, aber immer noch etwas besorgt, trat sofort zu ihm. „Du hast mir ziemlich Sorgen bereitet, Elbrun“, sagte er sanft, während er sich neben seinen Mann setzte und ihm beruhigend die Hand auf die Schulter legte.
Suvak trat näher, seinen medizinischen Tricorder zur Hand. „Admiral, Sie haben einen gelben Staub eingeatmet, der Sie für eine Weile außer Gefecht gesetzt hat. Es scheint, als hätte die Substanz, die Sie eingeatmet haben, Informationen in Ihr Bewusstsein transferiert, und Sie haben diese in den letzten Stunden auf den Computer übertragen.“
Elbrun runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, als würde er versuchen, sich an irgendetwas zu erinnern. „Informationen? Ich ... ich erinnere mich an nichts davon.“
„Es ist schon möglich“, meinte Suvak ruhig, „dass das Ganze unbewusst abgelaufen ist. Die Daten, die Sie eingegeben haben, waren Teile der Sternenkarte, die wir auf der Mission zu finden versuchen.“
Aljoscha lächelte leicht und fügte hinzu: „Sagen wir mal so, du hast uns bei der Suche nach dem nächsten Teil der Karte einen großen Schritt nach vorne gebracht.“
Elbrun sah noch immer etwas verwirrt aus, aber er nickte langsam. „Also habe ich, ohne es zu wissen, gearbeitet?“
Suvak nickte. „Genau das, Admiral. Sie sollten sich jetzt ausruhen, Ihr Körper hat eine starke Belastung durchgemacht.“
Elbrun legte sich mit einem tiefen Atemzug zurück ins Bett. „Vielleicht ist das eine gute Idee“, murmelte er, während Aljoscha seine Hand hielt.
„Könnte ich vielleicht in unser Quartier gehen und dort schlafen?“ fragte Elbrun, während er sich die Müdigkeit aus den Augen rieb.
Suvak schüttelte sanft den Kopf. „Ich würde Sie gerne noch den Rest der Nacht hierbehalten, um sicherzustellen, dass es keine Komplikationen gibt. Nur zur Sicherheit.“
Elbrun seufzte leise, akzeptierte aber die Entscheidung. „Darf ich wenigstens etwas essen? Ich habe ein bisschen Hunger“, fügte er hinzu.
„Aber natürlich. Nur etwas Leichtes“, antwortete er, bevor er Aljoscha mit einem kurzen Nicken bestätigte, dass er etwas holen konnte.
Aljoscha ging zum Replikator und replizierte einen Teller mit dampfender Gemüsesuppe. „Hier, das sollte dich wieder etwas stärken“, sagte er sanft, als er Elbrun den Teller reichte.
Elbrun setzte sich aufrecht im Bett hin, nahm den Löffel und begann ruhig, die Suppe zu essen. Er fühlte sich mit jedem Löffel etwas gestärkter, doch die Erschöpfung hing noch über ihm. Aljoscha setzte sich an seine Seite, beobachtete ihn aufmerksam und lächelte leicht, als er sah, wie sein Mann langsam wieder zu Kräften kam.
Commander Suvak und Lt. Daciil gingen diskret in andere Bereiche der Krankenstation, um ihrer Arbeit nachzugehen um Elbrun etwas Privatsphäre zu geben.
„Ach, Elbrun“, sagte Aljoscha mit einem tiefen Seufzen und strich sanft mit dem Handrücken über die Wange seines Mannes. Seine Augen begannen, sich mit Tränen zu füllen. Die ganze Anspannung, die er in den letzten Stunden in sich getragen hatte, schien sich langsam zu lösen.
„Ich hatte so eine scheiß Angst um dich“, flüsterte Aljoscha mit bebender Stimme, während er versuchte, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
Elbrun legte den Löffel ab, sah Aljoscha tief in die Augen und nahm dessen Hand in seine. „Es tut mir leid, dass ich dich so oft in Sorge versetze“, sagte er leise. „Aber ich bin hier, bei dir. Alles wird gut.“
Aljoscha nickte, kämpfte mit den Tränen und lehnte seinen Kopf leicht gegen Elbruns Schulter. „Du bist ein verdammter Idiot manchmal ... aber ich liebe dich“, sagte er und lachte dabei leicht, während er die Tränen wegwischte.
Elbrun lächelte sanft und zog Aljoscha näher an sich. „Und ich liebe dich. Für immer.“
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