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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 4
Teil 18
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Informationen
- Story: Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 4
- Autor: KAY
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Science Fiction
Einige Tage später hatten sich sowohl Tamek als auch Tovan intensiv mit dem Archiv der Bewahrer vertraut gemacht. Die Zusammenarbeit zwischen der Föderation, den Deferi und den Cardassianern verlief reibungslos, und alle Teams arbeiteten unermüdlich daran, die riesigen Mengen an Daten zu sichern und zu analysieren. Auch die Ferengi und die Orioner hatten angekündigt, Schiffe mit Wissenschaftlern zu schicken, um sich an den Entdeckungen zu beteiligen.
Die Situation wurde jedoch zunehmend komplexer. Um das Archiv vor möglichen Bedrohungen zu schützen, hatte die Sternenflotte 18 weitere Schiffe ins System entsandt, um eine lückenlose Verteidigung sicherzustellen. Es gab Pläne, orbitale Verteidigungseinrichtungen zu errichten und sogar eine permanente Sternenbasis in der Nähe des Archivs zu bauen, um die Sicherheit langfristig zu gewährleisten.
Elbrun befand sich gerade im Quartier und meditierte. Aljoscha kam gerade zur Tür herein und sah seinen Mann beim Meditieren zu. „Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du mich so ansiehst“, sagte Elbrun mit einem schwachen Lächeln.
„Tschuldigung“, antwortete Aljoscha und setzte sich neben Elbrun auf den Boden. „Kann ich mitmachen?“, fragte er dann, seine Stimme etwas ruhiger.
Elbrun nickte und nahm Aljoschas Hände in seine. Der Duft der Räucherstäbchen erfüllte den Raum, und Aljoscha begann sich zu entspannen. Doch plötzlich spürte er, wie eine telepathische Verbindung zwischen ihnen entstand, ähnlich wie auf Betazed. Diesmal war es jedoch nicht beabsichtigt. Aljoschas Geist wurde von Bildern, Erlebnissen und Emotionen von Elbrun überschwemmt. Besonders stark kamen die Erinnerungen an Elbruns Gefangenschaft bei den Devore und die erdrückende Trauer über den Tod von Marco Jankovic hervor.
Aljoscha wurde schlecht. Er sprang auf und rannte ins Bad, um sich zu übergeben. Elbrun, geschockt von der unerwarteten Reaktion, stand ebenfalls auf und eilte hinterher.
Im Bad kniete Aljoscha auf dem Boden, den Kopf über die Toilettenschüssel gebeugt, und kämpfte mit den aufsteigenden Gefühlen. Elbrun kniete sich neben ihn, seine Stimme voller Sorge. „Es tut mir leid. Das wollte ich nicht. Es war nicht meine Absicht“, sagte er leise.
Aljoscha hatte Tränen in den Augen, seine Stimme war brüchig. „Das schleppst du alles mit dir herum? So viel Schmerz und Dunkelheit?“, fragte er, unfähig, die Emotionen zu verdrängen.
Elbrun nickte zögerlich. „Ja, das tue ich. Ich wollte dich nie damit belasten ...“
Aljoscha wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen, ohne sich von seinem Platz am Boden zu erheben. „Es war so ... intensiv“, sagte er, und seine Stimme zitterte. „All diese Bilder, die Gefühle ... die Verzweiflung, der Schmerz.“ Er atmete schwer, unfähig, die überwältigenden Eindrücke sofort zu verarbeiten. „Wie kannst du das alles in dir tragen und weitermachen?“
Elbrun seufzte leise, seine Augen waren sanft, aber voller Verständnis für die Reaktion seines Mannes. „Ich habe gelernt, damit umzugehen“, begann er und setzte sich neben Aljoscha auf den Boden. „Ich hatte regelmäßig meine Therapiesitzungen mit Counselor Miwal. Die halfen mir, die Dinge zu verarbeiten und den Schmerz zu kontrollieren. Aber am meisten ... habe ich dich.“
Aljoscha blickte ihn mit einem Hauch von Verwunderung an, während Elbrun fortfuhr: „Du bist mein Licht im Dunkeln. Immer wenn es zu viel wird, denke ich an dich, an uns, und das hilft mir, weiterzumachen.“
Aljoscha schluckte, seine Stimme war immer noch leise, aber weniger zitternd. „Ich wusste, dass du viel durchgemacht hast, aber das ...“ Er verstummte kurz, bevor er hinzufügte: „Ich wünschte, ich könnte dir mehr helfen.“
Elbrun nahm Aljoschas Hand und drückte sie sanft. „Du hilfst mir mehr, als du weißt. Schon allein deine Anwesenheit gibt mir Kraft.“
Aljoscha stellte sich ans Waschbecken, wusch sich das Gesicht und spülte seinen Mund aus, während er Elbruns Worte verarbeitete. „Das war wirklich krass“, sagte er nochmals und atmete tief durch. Er blickte in den Spiegel, sah sich selbst an, aber auch Elbrun hinter sich, dessen Schuldbewusstsein förmlich greifbar war.
„Das ist der Fluch als Telepath“, fuhr Elbrun leise fort, als er an der Badezimmertür lehnte. „Ich nehme ständig die Emotionen anderer auf, auch die negativen. Manchmal staut sich das an, und ... naja, es kann eben ausbrechen. Ich wollte das nicht, und es tut mir wirklich leid, dass ich kurz die Kontrolle verloren habe.“
Aljoscha drehte sich zu ihm um, sah die Reue in den Augen seines Mannes und seufzte tief. „Es war heftig, ja. Aber ... ich weiß, dass du das nicht absichtlich gemacht hast.“ Er trat näher an Elbrun heran und legte seine Hand sanft auf dessen Wange. „Ich verstehe es jetzt besser. Du trägst so viel mit dir herum. Es überrascht mich nicht, dass es manchmal zu viel wird.“
Elbrun sah ihn dankbar an, obwohl die Schuld noch immer tief saß. „Ich hätte dich besser abschirmen sollen.“
„Du bist nicht allein, Elbrun“, sagte Aljoscha leise. „Ich bin hier, und ich will, dass du mir vertraust – auch mit den schweren Dingen. Mir fällt gerade ein, früher haben wir uns manchmal beim Sex telepathisch verbunden, sodass ich auch deine Gedanken hören konnte und dich auf eine ganz andere Art gespürt habe. Seit deiner Gefangenschaft war das nicht mehr der Fall. Du hast mich absichtlich abgeschirmt, oder?“
Elbrun fühlte sich ertappt und seufzte leise. „Ja, du hast recht“, gab er zu und senkte kurz den Blick. „Ich habe dich absichtlich abgeschirmt. Bei dieser Verbindung kann ich nicht kontrollieren, was du von mir empfängst, und nach allem, was passiert ist, wollte ich nicht, dass du diese schrecklichen Bilder und Gefühle erlebst.“ Er sah Aljoscha ernst an. „Ich wollte dich schützen. Doch heute war ich unachtsam, und du wurdest von all dem überschwemmt.“
Aljoscha nahm Elbruns Hand und drückte sie fest. „Ich verstehe, warum du das getan hast. Aber ... ich will diese Verbindung mit dir wieder haben, auch wenn es manchmal schwierig sein mag. Du musst das nicht allein tragen.“
Elbrun bekam feuchte Augen, während er sprach. „Ich kam doch kaum mit diesen Erlebnissen klar, Imzadi. Wie könnte ich es verantworten, dass du all das auch fühlen musst? Was du eben empfangen hast, waren bei weitem noch nicht mal die schlimmsten Emotionen und Bilder, das waren nur meine eigenen.“ Seine Stimme zitterte leicht, als er fortfuhr. „Von den Brenari, die mit mir und Lt. T'Pler gefangen waren, habe ich auch Bilder und Emotionen im Kopf. Die Folter, die Schmerzen, die sie erlebt haben ... das waren erst die richtigen Grausamkeiten.“
Er sah Aljoscha tief in die Augen, Tränen rannen ihm über die Wangen. „Imzadi, ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere. Aber diese Bilder ... nein, die zeige ich dir nicht. Bevor du das zu sehen bekommst, würde ich lieber sterben. Das kann und will ich dir nicht antun.“ Seine Stimme wurde leiser, aber fest. „Ich will unsere Verbindung auch zurück. Sie gibt mir Kraft, immer. Aber versteh mich bitte – diese dunklen Erinnerungen versuche ich in mir zu verschließen. Was meinst du, warum ich meditiert habe? Ich wollte diese Bilder aus meinem Kopf verbannen.“
Aljoscha war überwältigt von Elbruns Ehrlichkeit und dem Schmerz, den er mit sich herumtrug. Er zog Elbrun sanft in eine feste Umarmung. „Ich verstehe, warum du das getan hast. Aber du musst das nicht allein tragen, Elbrun. Vielleicht kann ich dir nicht alles abnehmen, aber ich bin hier – und ich werde immer hier sein.“
Aljoscha nahm Elbrun fest in den Arm. „Du hattest heute einen scheiß Tag, oder?“, fragte Aljoscha, seine Stimme sanft und besorgt.
Elbrun schniefte und nickte. „Ja ... Marco hätte heute Geburtstag gehabt. Ich hatte auch schon mit Counselor Miwal gesprochen, er hatte mir auch empfohlen, zu meditieren. Aber es hat irgendwie alles wieder hochgeholt.“
Aljoscha hielt ihn noch fester, seine Finger strichen sanft über Elbruns Rücken. „Es tut mir leid, dass du das alles alleine durchmachen musst. Du weißt, dass du nie allein bist, oder?“
Elbrun atmete tief durch, doch seine Stimme zitterte leicht. „Ich weiß ... ich weiß, dass du da bist. Aber ... ich konnte nicht anders, Imzadi. Es ist einfach schwer. Es war so viel ... und das alles wieder aufleben zu sehen, das war zu viel.“
Aljoscha hob Elbruns Kinn an, sodass ihre Blicke sich trafen. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin für dich da, immer. Und du wirst diese Bilder nicht alleine tragen müssen. Wir gehen diesen Weg zusammen, okay?“
Elbrun nickte, die feuchten Augen auf Aljoscha gerichtet. „Ich will es dir nicht zumuten. Diese Bilder sind zu schlimm, zu real. Ich kann dir nicht alles zeigen.“
Aljoscha schüttelte sanft den Kopf. „Wir gehören zusammen, Elbrun. Alles, was du fühlst, nehme ich mit dir auf. Du bist nicht allein, und ich will für dich da sein, auch wenn die Bilder schmerzhaft sind. Wir werden das gemeinsam schaffen.“
Elbrun lächelte schwach und vergrub sein Gesicht an Aljoschas Hals. „Danke ... Ich weiß, ich brauche dich, Imzadi. Ich will einfach wieder Frieden finden.“
„Und das werden wir“, flüsterte Aljoscha, während er Elbrun noch fester an sich zog. „Egal, wie schwer es ist. Dabei dachte ich eigentlich schon, dass ich meinen alten Elbrun zurück habe, dabei habe ich mich wohl getäuscht.“
Elbrun schüttelte den Kopf. „Das stimmt nicht, ich bin wieder der alte Elbrun. Ich habe dir nie etwas vorgespielt. Mir geht’s gut. Ich habe das auch alles verarbeitet ... beziehungsweise überwiegend. Heute kam halt alles irgendwie hoch. Morgen wird die Welt wieder anders aussehen.“
Aljoscha sah ihn an, ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen, das Elbrun jedoch nicht entging. Er wusste, dass Aljoscha ihn verstand, auch wenn er versuchte, sich stark zu geben.
„Ich hoffe, du hast recht“, sagte Aljoscha, leise, aber mit einem Hauch von Besorgnis in seiner Stimme. „Du wirst wieder deinen Frieden finden, aber du musst nicht alleine da durch. Wir sind ein Team, Elbrun. Ich bin immer bei dir.“
Elbrun nickte, seine Stirn gegen Aljoschas Brust gedrückt. „Das weiß ich, Imzadi. Und ich brauche dich, mehr als du denkst.“
Die beiden blieben noch einen Moment so stehen, als wollten sie die Welt um sich herum einfach für einen Moment anhalten, bevor sie sich in den nächsten Tag stürzten.
Am nächsten Morgen betrat Elbrun früh die Brücke. Aljoscha schlief noch, da er erst später Dienst hatte.
„Gut, dass Sie kommen, Admiral“, sagte Lt. Commander Mamaav, der während der Nachtschicht das Kommando übernommen hatte. Da Commander Lhyttittia derzeit krank war, übernahm er vorübergehend die Rolle des ersten Offiziers.
„Was gibt es?“, fragte Elbrun und trat zum Kommandosessel, sofort spürbar ernst. Die angespannte Stimmung auf der Brücke war unverkennbar.
„Sir, Flottenadmiral Gromek auf Prioritätskanal möchte Sie sprechen“, meldete der Vulkanier ruhig, aber mit einem Hauch von Anspannung.
„Auf den Schirm“, befahl Elbrun.
Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht von Flottenadmiral Samantha Gromek. Eine Frau, die die 70 schon überschritten hatte, aber ihre Augen waren scharf und wachsam. Ihr Ausdruck war ernst, doch ihre Stimme begrüßte Elbrun warm.
„Guten Morgen, Elbrun. Ich komme direkt zur Sache. Langstreckensensoren zeigen, dass die Tzenkethi eine Flotte in Richtung unserer Grenzen geschickt haben. Ihr Ziel ist uns noch unbekannt, aber wir vermuten, dass sie auf dem Weg zu Ihnen sind. Das Sternenflottenkommando hält es für ratsam, die Tzenkethi bereits an der Grenze abzufangen. Daher möchte ich, dass Sie einen Teil der Schiffe, die bei Ihnen stationiert sind, nehmen und sich umgehend zur Grenze bewegen, um die Schiffe abzufangen.“
„Aye, Sir“, sagte Elbrun entschlossen. „Ich werde dafür sorgen, dass die Tzenkethi auf ihrer Seite der Grenze bleiben.“
„Ich habe nichts anderes von Ihnen erwartet“, erwiderte Gromek mit fester Stimme. „Sie haben die Freigabe, alle erforderlichen Mittel einzusetzen, um die Tzenkethi davon abzuhalten, auch nur in die Nähe des Archivs zu gelangen. Und wenn Sie dafür die Flotte der Tzenkethi vernichten müssen, dann tun Sie es. Geheimdienstberichte deuten darauf hin, dass die Tzenkethi das Archiv zerstören wollen. Sie glauben, dass die darin enthaltenen Erkenntnisse ihrer Überzeugung widersprechen.“
Elbrun nickte ernst. „Kann ich mit weiterer Verstärkung rechnen? Ich würde zwei Drittel der Schiffe vom Archiv abziehen, damit sie mich begleiten.“
„Die USS Farragut und die USS Poseidon sind bereits an der Grenze positioniert und erwarten Ihre Ankunft“, antwortete Gromek. „Ich formiere eine Taskforce von weiteren Raumschiffen, um Sie zu unterstützen. Aber viele Schiffe sind relativ weit entfernt. Es wird also einige Zeit dauern, bis ich Ihnen Verstärkung schicken kann.“
Elbrun blieb ruhig, doch seine Gedanken rasten. „Verstanden, Admiral. Ich werde sofort Maßnahmen ergreifen. Wir lassen das Archiv nicht ungeschützt.“
„Ich zähle auf Sie, Elbrun. Gromek Ende.“
Der Bildschirm erlosch, und Elbrun wandte sich an seine Crew. „Bereiten Sie die Schiffe vor“, sagte er entschlossen und tippte dabei auf einem PADD herum. Er reichte es Lt. Codga an der Kommunikationsstation. „Hier sind die Anweisungen, welche Schiffe uns begleiten und welche hierbleiben, um das Archiv zu schützen. Wir bewegen uns sofort zur Grenze, um die Tzenkethi abzufangen.“
„Aye, Sir“, bestätigte Codga und begann sofort, die Befehle weiterzuleiten.
Elbrun trat dann zu Commander Shras an der taktischen Station. „Schilde hoch und Waffen bereit machen. Wir gehen auf Alarmstufe Gelb“, befahl er ruhig, aber bestimmt.
„Verstanden, Sir. Schilde hoch, Waffen auf Bereitschaft“, bestätigte Shras mit seiner typisch präzisen Art.
Elbrun atmete tief durch, während die Crew um ihn herum effizient ihre Aufgaben erfüllte. Dies war ein entscheidender Moment. Das Schicksal des Archivs und möglicherweise der gesamten Region hing von ihrer Fähigkeit ab, diese Bedrohung durch die Tzenkethi abzuwenden.
Der Blick aus dem Hauptfenster der Brücke zeigte bereits die ersten Schiffe der Flotte, die ihre Position einnahmen. Elbrun wusste, dass es keine zweite Chance geben würde. Sie mussten alles geben, um das Wissen der Bewahrer zu schützen.
„Lt. Codga, teilen Sie Botschafter Surah, der sich auf einem der Deferi-Schiffe befindet, und Legat Ocett mit, was wir vorhaben. Es wäre gut, wenn ihre Schiffe hierbleiben, um das Archiv zu schützen“, sagte Elbrun und sah ernst zu seinem Kommunikationsoffizier.
„Aye, Sir“, bestätigte Lt. Codga, während er die Kommunikation zu den Deferi und Legat Ocett herstellte.
Elbrun lehnte sich leicht nach vorne und drückte die Taste an der Armlehne seines Kommandosessels. „Enterprise an alle Schiffe“, begann er, seine Stimme klar und entschlossen. „Sie haben ihre Befehle erhalten. Alle Schiffe, die sich mit uns zur Grenze bewegen, machen sich bereit. Wir reisen mit Warp 9. Stellen Sie sicher, dass Ihre Schiffe kampfbereit sind. Es darf uns nicht passieren, dass die Tzenkethi das Archiv der Bewahrer erreichen.“
Codga meldete: „Botschafter Surah und Legat Ocett haben bestätigt, dass sie zur Verteidigung des Archivs beitragen werden.“
„Gut“, sagte Elbrun und sah auf den Hauptbildschirm. „Lt. Niwan, bringen Sie uns auf Kurs zur Grenze, Warp 9.“
„Aye, Sir“, bestätigte Niwan, und die Enterprise beschleunigte, gefolgt von den Schiffen der Taskforce. Die Sterne streckten sich zu Lichtstreifen, als die Flotte in den Warp sprang.
Elbrun saß still im Kommandosessel, seine Gedanken auf die bevorstehende Mission fokussiert.
Aljoscha betrat nun die Brücke, immer noch leicht verschlafen, aber bereit, seine Pflichten zu übernehmen. Elbrun erklärte ihm nun die Situation.
Nach wenigen Stunden erreichte die Flotte die Grenze zum Tzenkethi-Raum. Elbrun richtete sich in seinem Kommandosessel auf und gab klare Anweisungen: „Alle Schiffe sollen unter Warp gehen, und wir bleiben auf unserer Seite der Grenze. Stellen Sie die Flotte in taktische Formation.“
„Aye, Sir“, bestätigte Lt. Niwan, während die Schiffe sich geordnet in Position begaben.
„Sir, die USS Farragut und die USS Poseidon haben sich unserer Flotte angeschlossen und erwarten Ihre Befehle“, meldete Lt. Codga von der Kommunikationsstation.
„Gut“, antwortete Elbrun ruhig. Er drehte sich zu Aljoscha, der bereits vor ihm an der taktischen Station stand. „Shras, volle Energie auf die Schilde und Phaser, Quantentorpedos laden, Neutronentorpedos bereithalten“, befahl Aljoscha entschlossen, seine Augen auf die taktische Übersicht der gegnerischen Position gerichtet.
„Verstanden“, bestätigte Commander Shras an der taktischen Konsole, während er die Befehle umsetzte. Die Waffen wurden scharf gemacht, die Schilde verstärkt, und die Enterprise sowie die anderen Schiffe der Föderation waren bereit.
„Jetzt bleibt uns nur, auf die Tzenkethi zu warten“, murmelte Elbrun leise, während er den Bildschirm im Auge behielt.
Nach endlosen Minuten meldete sich T'Rul plötzlich von der Wissenschaftsstation: „Sir, ich habe die Tzenkethi-Flotte auf den Sensoren. Sie kommen direkt auf uns zu.“
Elbrun drehte sich zu ihr um, seine Miene angespannt. „Wie viele Schiffe?“
„33 Schiffe“, antwortete T'Rul ruhig, während sie die Sensoren weiter überprüfte.
Aljoscha trat näher heran. „Zeit bis zum Eintreffen?“
„Schätzungsweise 21 Minuten“, meldete T'Rul, ihre Augen fest auf die Daten gerichtet.
Elbrun atmete tief ein und erhob sich aus seinem Kommandosessel. „Roter Alarm! Alle Mann auf die Gefechtsstationen!“ Die Lichter auf der Brücke wechselten auf rot, und das vertraute Dröhnen des Alarms erfüllte die Luft. Die Crew nahm ihre Positionen ein, bereit für den bevorstehenden Kampf.
Die Minuten schritten nur langsam voran. Elbrun machte einen Rundgang auf der Brücke, sprach mit den anwesenden Offizieren und überzeugte sich, dass jeder bereit war. Die Anspannung lag schwer in der Luft.
„Sir, die Tzenkethi sind nun in Rufreichweite“, meldete Lt. Codga von der Kommunikationsstation.
Elbrun nickte. „Öffnen Sie einen Kanal“, befahl er.
„Kanal offen, Sir“, bestätigte Codga.
Elbrun stand in der Mitte der Brücke, seine Stimme ruhig, aber fest. „Tzenkethi-Schiffe, hier spricht Admiral Elbrun Tiran von der USS Enterprise. Im Namen der Vereinten Föderation der Planeten möchte ich Sie warnen: Bleiben Sie auf Ihrer Seite der Grenze. Andernfalls sind wir gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen.“
Die Brücke wurde still, alle warteten gespannt auf die Antwort der Tzenkethi.
„Sir, die Tzenkethi antworten“, meldete Codga „Auf den Schirm“, sprach Elbrun
Der Bildschirm zeigte den Tzenkethi-Kommandanten, ein blaugraues Wesen, das aussah wie eine Kreuzung aus einem amphibischen Dinosaurier und einem Krieger. Vier kräftige Arme, schuppige Haut und ein Maul voller scharfer Zähne verstärkten den Eindruck, dass dieser Kommandant für den Kampf geboren war.
„Föderation“, begann er mit seiner lauten, leicht lispelnden Stimme. „Macht Platz oder wir werden euch vernichten. Das Archiv wird von uns ausradiert. Diese Lügen, die es enthält, müssen eliminiert werden.“
Elbrun blieb ruhig und ließ seine Stimme fest und bestimmt klingen. „Wir werden das nicht zulassen. Die Föderation steht für das Recht auf Wissen und die Wahrung der Geschichte. Wenn Sie versuchen, das Archiv anzugreifen, werden wir Sie mit aller Kraft zurückschlagen.“
Der Tzenkethi-Kommandant schnaubte, seine Augen funkelten zornig. „Ihr versteht es nicht, Föderation. Dieses Archiv ist eine Bedrohung für unsere Doktrin. Es darf nicht existieren!“
„Das Archiv ist eine Chance für Frieden und Verständnis“, erwiderte Elbrun. „Eure Zerstörung bringt nur Chaos.“
„Wir haben gesprochen!“, knurrte der Kommandant und schloss die Verbindung abrupt.
Die Brücke der Enterprise war still, als alle auf Elbrun warteten. Er atmete tief durch. „Bereit machen. Der Kampf ist unvermeidlich. Alle Schiffe sollen ihre Position halten. Wir werden das Archiv schützen – um jeden Preis.“
Die Tzenkethi-Schiffe kamen immer näher, ihre dunklen Silhouetten wuchsen bedrohlich auf dem Bildschirm. Die Brücke der Enterprise war von angespannten, konzentrierten Gesichtern umgeben. Niemand sprach, jeder wusste, dass der Moment des Kampfes unvermeidlich war. Die feindlichen Schiffe glitten lautlos durch das All, ihre Waffen bereits bereit, die Föderation zu vernichten.
Plötzlich öffnete sich der Bildschirm erneut, und der Tzenkethi-Kommandant erschien wieder, dieses Mal noch bedrohlicher. Die scharfen, reptilienartigen Züge seines Gesichts zogen sich in einem verächtlichen Grinsen zusammen. In seinen Augen glomm ein gefährlicher Funke.
„Ihr hattet eure Warnung“, sagte er in seiner tiefen, dröhnenden Stimme. Der Ton war kalt, durchdrungen von einer unausgesprochenen Bedrohung, die die Luft auf der Brücke der Enterprise beinahe zum Zucken brachte. „Jetzt werdet ihr brennen.“
Elbrun, der im Zentrum der Brücke stand, sein Gesicht ruhig und unerschütterlich, atmete tief durch, bevor er antwortete. „Das wird nicht passieren. Wir werden das Archiv verteidigen, koste es, was es wolle.“
Die Worte hallten in der Stille der Brücke nach, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Der Kommandant verschwand vom Bildschirm. Der Kampf war nun unausweichlich.
Die Tzenkethi eröffneten das Feuer auf die Föderationsschiffe, die Enterprise wurde heftig getroffen.
„Schilde halten!“, meldete Shras ruhig, während er die Kontrolle behielt. „Angriffsmuster Delta, Phaser und Quantentorpedos abfeuern!“, befahl Elbrun
Die Enterprise feuerte zurück, die Tzenkethi-Schiffe reagierten mit noch stärkeren Angriffen. Die Brücke der Enterprise bebte bei jedem Einschlag, die Lichter flackerten, aber die Crew hielt ihren Fokus.
Die Enterprise wendete, und in einem eleganten Bogen schlugen die Phaserstrahlen und die Quantentorpedos auf die feindlichen Schiffe ein. Blitze von Energie erleuchteten die Dunkelheit des Weltraums, als die Enterprise die Angreifer mit voller Wucht traf. Doch die Tzenkethi waren nicht untätig. Ihre Schiffe flogen in schnellen Bahnen, als sie versuchten, den Phasenstrahlen und den Torpedos auszuweichen. Die Koordination ihrer Schiffe war beeindruckend, fast so, als wüssten sie immer, was die Föderationsschiffe als nächstes planten.
Auch die anderen Föderationsschiffe kämpften mit aller Kraft gegen die Tzenkethi. Die Vixal feuerte ihre Plasmakanonen mit gewaltiger Wucht auf die kleineren Schiffe der feindlichen Flotte, die in schnellen, unregelmäßigen Bahnen versuchten, ihren Angriffen auszuweichen. Die dichten Energiestrahlen der Plasmakanonen hüllten die feindlichen Schiffe in grelles Licht, während sie in einer Feuerwalze explodierten, ihre Hüllen in Stücke gerissen von den präzisen Treffern.
Die USS Sojourner befand sich in einem erbitterten Gefecht mit einem der großen Tzenkethi-Kreuzer. Ihre Phaserstrahlen durchbrachen die Schilde des feindlichen Schiffs immer wieder, ihre Salven brachten die feindlichen Verteidigungssysteme ins Wanken. Die Crew auf der Brücke der Sojourner arbeitete wie ein gut geöltes Uhrwerk, ihre präzise Koordination konnte die Tzenkethi-Schiffe in Schach halten, doch die Feindschiffe waren zahlreich und gefährlich. Die Konsole des Taktikoffiziers blinkte immer wieder auf, als er die Schäden an den Schilden meldete.
Nicht weit entfernt kämpften die USS Kumari und die USS Rialto Seite an Seite gegen ein Tzenkethi-Schlachtschiff. Die beiden Föderationsschiffe waren im Verbund, ihre Feuerkraft vereint, um das überlegene feindliche Schiff zu brechen. Phaserstrahlen und Torpedos krachten in die Hülle des Schlachtschiffs, das dabei in bedrohlichem Tempo an Stabilität verlor.
In den Weiten des Weltraums tobte der Kampf weiter, und die Lage war äußerst angespannt. Auf der Brücke der Enterprise beobachteten die Offiziere, wie die Zahlen der zerstörten Tzenkethi-Schiffe stiegen. Nach wenigen Minuten waren bereits acht feindliche Schiffe in Flammen aufgegangen, ihre Hüllen zerfetzt von Phaser- und Torpedotreffern. Doch auch der Preis für die Föderation war hoch. Drei eigene Schiffe waren bereits vernichtet worden, ihre Reste trieben hilflos durch den Weltraum.
Die Enterprise wurde von drei Tzenkethi-Schiffen eingekeilt. Die feindlichen Schiffe konzentrierten ihr Feuer auf die Enterprise. Die Schilde hielten den Angriff zunächst stand, doch die gewaltigen Treffer brachten das Schiff ins Wanken. Im Inneren der Enterprise kam es zu mehreren Explosionen, und die Brücke erzitterte unter den Einschlägen.
Aljoscha, der gerade an einer Konsole stand, wurde von einer der Explosionen erfasst. Die Druckwelle schleuderte ihn nach hinten, und er stürzte schwer auf den Boden. Ein Stück Metall aus der Konsole, das durch die Explosion gelöst wurde, bohrte sich tief in sein Bein. Ein lautes Stöhnen entkam seinen Lippen, als er versuchte, sich wieder aufzurichten.
„Aljoscha!“, rief Elbrun sofort, seine Stimme durchdrungen von Besorgnis. Er eilte zu ihm und kniete sich an seine Seite. Als er seinen Mann sah, der sich schmerzverzerrt auf dem Boden krümmte, konnte er den Schmerz in seinen Augen sehen.
„Krankenstation, medizinischer Notfall auf der Brücke!“ Elbrun betätigte hastig seinen Kommunikator. „Schnell, bitte!“
„Elbrun, du darfst dich jetzt nicht um mich kümmern ...“, keuchte Aljoscha, der versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Sein Blick war durch den stechenden Schmerz getrübt, doch er wollte sich keine Schwäche eingestehen. „Ich ... ich komme klar.“
Elbrun sah auf Aljoscha, dessen Bein von einem Konsolenteil durchbohrt war. Der Schmerz musste unerträglich sein, doch Elbrun wusste, dass er im Moment nichts tun konnte. Es war alles, was er tun konnte, seinem Mann gut zureden.
„Du musst durchhalten“, sagte Elbrun sanft, aber mit Nachdruck.
Er sah sich um, die Brücke war in Chaos und Flammen gehüllt, aber die Schilde hielten weiterhin.
Die Situation war verzweifelt, doch Elbrun wusste, die Crew würde nicht aufgeben, und er würde seine Aufgabe erfüllen.
Die Schlacht tobte weiter, die Lichtblitze der Phasenschüsse erleuchteten die Dunkelheit des Weltraums. Immer mehr Tzenkethischiffe wurden vernichtet, aber auch die Föderation musste Verluste hinnehmen. Elbrun konnte die Schockwellen der Angriffe auf die Enterprise spüren, die durch die Brücke vibrierten. Doch seine Gedanken rasten zwischen seiner Verantwortung als Kommandant und der Sorge um Aljoscha, der schwer verletzt auf der Brücke lag. Ein Teil von ihm wollte sich sofort zu seinem Mann begeben, aber er wusste, dass das in diesem Moment nicht möglich war. Jeder Moment zählte, und er musste die Enterprise durch diesen Sturm steuern.
Der Bildschirm flimmerte, als das Flaggschiff der Tzenkethi unter dem konzentrierten Feuer der Enterprise und ihrer Verbündeten ächzte. Die Tzenkethi wussten, dass sie die Enterprise zu Fall bringen mussten, sonst würden sie in dieser Schlacht verlieren. Doch die Föderation hielt stand.
Trotz der intensiven Gefechte konnte Elbrun Aljoscha nicht aus seinem Kopf verdrängen. Sein Zustand war kritisch, und er konnte sich keinen Moment der Schwäche leisten.
„Sir, das Flaggschiff der Tzenkethi wurde zerstört, die restlichen ziehen sich ins Territorium der Tzenkethi zurück.“ Lt. Televs Stimme klang ruhig, aber angespannt. Die Situation hatte sich schnell gewendet, doch die Schäden und die Verluste waren beträchtlich.
„Unsere Schiffe sollen auf unserer Seite der Grenze bleiben“, befahl Elbrun, seine Stimme entschlossen. „Ich möchte einen vollständigen Schadens- und Verlustbericht. Ebenso einen Statusbericht aller Schiffe.“
„Aye, Sir“, antwortete Telev, der sogleich mit der Arbeit begann, die verschiedenen Berichte zu koordinieren.
„Admiral?“ Shras’ Stimme klang vorsichtig, als er sich zu Elbrun umdrehte. „Wollen Sie nicht zu Captain Cornellus auf die Krankenstation?“
Elbrun blickte einen Moment lang nachdenklich auf die Konsole vor sich, bevor er antwortete. „Ja, ich sollte runtergehen. Ich kann die Berichte später entgegennehmen.“ Er schloss die Augen für einen Moment und atmete tief durch. „Ich habe das Gefühl, Aljoscha braucht mich jetzt.“
„Verstanden, Sir“, sagte Shras, als er sich wieder an seine Aufgaben wandte. „Wir halten hier die Stellung.“
Elbrun nickte zufrieden, dann wandte er sich ab und machte sich auf den Weg zum Turbolift. Die letzten Explosionen hallten in den Gängen wider, als die Föderationsschiffe in den relativ sicheren Raum der Föderation zurückkehrten. Es war nicht der Zeitpunkt für Feierlichkeiten. Die Verluste waren hoch, und das Bild seines verletzten Mannes ließ ihn nicht los.
Er trat in den Turbolift, der die Brücke mit der Krankenstation verband. „Krankenstation“, sagte Elbrun leise. Der Lift schloss sich, und die sanften Vibrationen des Schiffs waren alles, was ihn in diesem Moment begleitete.
Als er auf der Krankenstation ankam, öffnete sich die Tür, und das hektische Treiben der Ärzte und Pfleger füllte den Raum. Auf einem der Betten lag Aljoscha, sein Bein schwer verbunden, seine Haut blass und schweißnass. Doch sein Gesicht zeigte eine Entschlossenheit, die Elbrun kannte, eine Stärke, die ihn trotz allem aufrecht hielt.
Commander Suvak trat ruhig an Elbrun heran, seine Augen drückten sowohl Professionalität als auch Mitgefühl aus. Elbrun, der versuchte, seine Emotionen zu kontrollieren, sprach sofort: „Wie geht es ihm?“
„Der Zustand ist im Moment stabil, aber er muss operiert werden“, antwortete der Chefarzt mit bedächtiger Stimme.
Elbrun nickte entschlossen. „Ja, dann tun Sie das.“
Suvak zögerte einen Moment und fügte dann hinzu: „Sir, das würde ich gerne, aber ich kann die Operation hier nicht durchführen. Wir müssten zur nächsten Sternenbasis fliegen.“
Elbrun runzelte die Stirn und fragte scharf: „Wieso können Sie die Operation hier nicht durchführen?“
Suvak senkte seine Stimme und sprach leise, fast flüsternd: „Es ist eine schwere Operation. Eventuell muss das Bein amputiert werden.“
Elbrun blickte geschockt auf. „Was?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch, voller Unglauben.
Der Vulkanier hielt kurz inne, als ob er die richtigen Worte suchte, und fuhr dann fort: „Ich kann das Bein noch retten, aber wir müssen schnell handeln. Wenn wir nicht bald zur Sternenbasis gelangen ... dann wird es zu spät sein.“
„Was passiert dann?“, fragte Elbrun, seine Stimme nun ruhiger, aber voller innerer Anspannung.
Suvak atmete tief durch und sprach schließlich mit der notwendigen Härte: „Dann muss das Bein amputiert werden, wenn nicht ...“
Elbrun unterbrach ihn, seine Stimme plötzlich energisch: „Doktor!“
Suvak hob den Blick und schloss den Satz, den er offensichtlich vermeiden wollte: „ ...wenn nicht, wird er sterben.“
Die Worte hingen schwer im Raum, und Elbrun spürte, wie sich seine Kehle zuschnürte. Der Gedanke, Aljoscha zu verlieren oder ihn für immer verändert zu sehen, war unerträglich.
„Wie viel Zeit haben wir?“ fragte Elbrun leise, seine Augen starr auf Suvak gerichtet.
„Nicht viel. Höchstens ein paar Stunden“, antwortete der Vulkanier. „Wir müssen so schnell wie möglich zur nächsten Sternenbasis.“
Elbrun nickte, sein Gesichtsausdruck entschlossen, auch wenn sein Herz schwer war. „Setzen Sie alles in Bewegung, was Sie brauchen.“
„Ich bin bereits dabei, Admiral“, erklärte Suvak mit seiner ruhigen, professionellen Stimme. „Sternenbasis 169 ist informiert, und sie bereiten alles vor. Ich werde mit Captain Cornellus auf die USS Pasteur beamen. Das Schiff ist als medizinisches Versorgungsschiff optimal ausgestattet für die Reise. Wenn alles gut geht, erreichen wir die Sternenbasis in sechs Stunden bei maximalem Warp. Ich werde ihn dann sofort operieren. Mit etwas Glück wird alles gut verlaufen.“
Elbrun nickte, während er sich auf die Situation einstellte. Doch eine Sorge ließ ihn nicht los. In seinem Kommandomodus, immer für das größere Ganze denkend, fragte er besorgt: „Können Sie es sich wirklich erlauben, die Krankenstation für so lange zu verlassen? Wir haben 1.700 Personen an Bord, und bestimmt gibt es viele Verletzte, die ebenfalls versorgt werden müssen.“
Suvak sah ihn an und erklärte ruhig: „Lt. Tikkem hat die Krankenstation voll im Griff. Es gibt nur wenige Schwerverletzte, und diese werden ebenfalls auf die Pasteur gebeamt, wo sie vom medizinischen Personal des Schiffes behandelt werden.“
Elbrun atmete erleichtert auf, doch eine letzte Frage lag ihm noch auf der Seele. „Kann ich meinen Mann vorher noch kurz sehen?“, fragte er vorsichtig, seine Stimme nun weicher und voller Emotionen.
Suvak hielt inne, als er über die Situation nachdachte, dann antwortete er: „Er hat starke Schmerzmittel bekommen, Admiral. Er wird also nicht bei vollem Bewusstsein sein, aber ja, Sie können zu ihm gehen.“
Elbrun nickte dankbar und machte sich auf den Weg, in Gedanken hin- und hergerissen zwischen seiner Pflicht und seiner Sorge um Aljoscha.
„Elbrun ...“, hauchte Aljoscha mit einem schmerzverzerrten Lächeln. Die Schmerzmittel waren wohl nicht stark genug, um das Leid vollständig zu lindern. „Es tut mir leid, ich wollte dir nicht zur Last fallen“, sprach er mit schwacher Stimme.
„Quatsch, du bist keine Last“, antwortete Elbrun sanft, während er mit einer behutsamen Geste über Aljoschas Stirn strich. „Du bist mein Mann, Aljoscha. Du wirst immer an meiner Seite sein“, fügte er sanft hinzu.
Aljoscha sah ihn schwach an und flüsterte: „Ich liebe dich, Elbrun“, bevor seine Augen langsam zufielen und er in einen schmerzbedingten Schlaf dämmerte. Elbruns Herz schmerzte, und Tränen stiegen ihm in die Augen. „Ich dich auch, Imzadi ... Du schaffst das“, sagte er mit bebender Stimme, als er seinem Mann einen letzten, liebevollen Blick zuwarf.
In diesem Moment trat Commander Suvak leise hinzu. „Die Pasteur ist bereit“, informierte er Elbrun sachlich.
Elbrun nickte nur stumm, unfähig, die Worte zu finden, die in seinem Inneren brodelten. Suvak aktivierte sein Kommunikator-Signal, und im nächsten Augenblick wurden Aljoscha und der Arzt auf die Pasteur gebeamt. Das medizinische Versorgungsschiff setzte sofort Kurs auf Sternenbasis 169, mit der Hoffnung, rechtzeitig anzukommen und Aljoscha zu retten. Elbrun blieb zurück, allein, gefangen zwischen Pflicht und Liebe.
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