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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 4
Teil 19
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Informationen
- Story: Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 4
- Autor: KAY
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Science Fiction
Zwei Wochen waren vergangen, seitdem Aljoscha die lebensrettende Operation überstanden hatte. Er saß nun in der hellen Lobby von Sternenbasis 169, den Blick gedankenverloren auf das Sternenmeer gerichtet. Die Heilung verlief gut, doch er sollte sein Bein noch schonen. Die Atmosphäre um ihn herum war geschäftig, mit Crewmitgliedern, die sich auf das Wiedersehen mit ihren Kameraden freuten, doch Aljoschas Gedanken kreisten nur um eines: die Ankunft der Enterprise und, vor allem, seines Mannes.
Die letzten Wochen hatten der Flotte viel abverlangt. Die Schiffe der Föderation waren Tag für Tag in Gefechte verwickelt gewesen, es mangelte an Ruhe, Reparaturen und Nachschub. Doch nun, dank der neu eingetroffenen Taskforce von Admiral Gromek, konnten die Kampfeinheiten für einen Moment durchatmen und sich aus den vordersten Linien zurückziehen.
Aljoscha ließ seinen Blick über die Sterne schweifen, bis er schließlich die herannahende Flotte erspähte. Ein warmes Gefühl der Erleichterung breitete sich in ihm aus – doch dieser Moment verwandelte sich augenblicklich in Sorge, als er die Enterprise erkannte. Das stolze Schiff der Föderation, sein Zuhause, war schwer beschädigt. Es wurde von der USS Kumari abgeschleppt, unfähig, aus eigener Kraft zu fliegen. Aljoschas Herz schlug schneller, ein Schreck durchfuhr ihn. Was war nur geschehen? War Elbrun in Sicherheit?
Seine Gedanken rasten, während das riesige, beschädigte Flaggschiff immer näher rückte. Der Anblick war schwer zu ertragen, doch Aljoscha konnte nicht anders, als weiter starrend am Fenster zu verharren, ungeduldig wartend, ob Elbrun heil und gesund zurückkehren würde.
Aljoscha spürte, wie sein Puls in die Höhe ging, als die Enterprise langsam von den Traktorstrahlen der Sternenbasis ins Dock gezogen wurde. Die Lautsprecherdurchsage „Achtung, Ankunft Raumschiff Enterprise, Dock 5“ hallte durch die Gänge, doch die Worte verblassten in seinem Kopf, als er sich hastig zum Aussichtspunkt begab. Dort angekommen, hielt er den Atem an.
Die Schäden am Flaggschiff der Föderation waren schlimmer, als er befürchtet hatte. Gewaltige Hüllenbrüche zogen sich über die Oberfläche des Schiffs, wie klaffende Wunden, die von den erbarmungslosen Tzenkethi-Schüssen hinterlassen worden waren. Die Narben des Gefechts, schwarz und verkohlt, zeichneten sich deutlich ab, wo das glatte, makellose Duranium einst geglänzt hatte.
Aljoscha stand starr, seine Augen stachen, während er die einst strahlende Enterprise, jetzt ein verstümmeltes Wrack, ansah.
Aljoscha spürte, wie seine Schritte schneller wurden, als er auf die Andockschleuse zuging. Er wollte unbedingt auf die Enterprise, sehen, wie es dem Schiff und der Crew ging, aber vor allem sehnte er sich danach, Elbrun wieder in die Arme zu schließen. Der Gedanke an ihren Wiedersehen trieb ihn an. Gerade als er die Schleuse betreten wollte, hörte er plötzlich ein vertrautes Rufen: „Imzadi!“
Er erstarrte und drehte sich um. Da stand Elbrun. Durch eine der anderen Schleusen war er bereits auf die Sternenbasis gelangt. Für einen Moment blieb Aljoscha einfach stehen und sah seinen Mann an, der trotz der Erschöpfung und dem Chaos der letzten Tage lebendig vor ihm stand. Elbruns Augen waren müde, der Bart auf seinem Gesicht verriet, wie lange er im Einsatz gewesen war. Seine Uniform, die einst makellos war, wirkte jetzt mitgenommen, schmutzig, mit Löchern und Blutspuren – Spuren des Kampfes.
„Elbrun!“, rief Aljoscha, ohne eine Sekunde länger zu zögern. Er rannte auf ihn zu und warf sich in seine Arme. Der vertraute Geruch und das Gefühl seiner Umarmung ließen all die Anspannung und Angst der letzten Wochen für einen Moment verblassen. „Ich habe dich so vermisst“, flüsterte Aljoscha, seine Stimme voller Erleichterung. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“
Elbrun hielt ihn fest, ebenso erleichtert, und für einen Augenblick schien die Welt um sie herum stillzustehen.
Aljoscha und Elbrun küssten sich innig. Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, musterte Aljoscha seinen Mann noch einmal genau. „Der Bart steht dir, lässt dich etwas verwegen aussehen“, meinte er schmunzelnd, „aber er stört beim Küssen, das piekst ein bisschen!“ Er lachte, und Elbrun strich sich übers Kinn.
„Ja, ich hatte in letzter Zeit keine Gelegenheit, mich zu rasieren“, sagte Elbrun und schnupperte dann an seiner Uniform. „Und, ähm … geduscht habe ich auch seit vier Tagen nicht. Die Schallduschen sind ausgefallen. Zumindest hab’ ich es geschafft, unseren Fussel zu füttern.“
Aljoscha lachte erleichtert, als er hörte, dass es ihrem Karakal gut ging. „Erschrick nicht, wenn du unser Quartier siehst. Es herrscht das pure Chaos“, warnte Elbrun.
„Ich möchte das alles sehen“, sagte Aljoscha entschlossen.
Elbrun nickte, legte aber noch mit einem Augenzwinkern nach: „Können wir vorher was essen? Die Replikatoren sind auch ausgefallen, und die Notrationen … naja, du weißt, wie die schmecken. Und duschen … bitte, ich brauche dringend eine Dusche. Du hast doch ein Gästequartier hier, oder?“
Aljoscha nahm die Hand seines Mannes und führte ihn sanft in Richtung seines Gästequartiers. „Ich war unsagbar froh, als ich die Nachricht bekam, dass du die Operation gut überstanden hast. Ich hatte wirklich Angst um dich“, sagte Elbrun, während sie durch die Korridore gingen.
„Commander Suvak meinte, dass alles nach Plan gelaufen ist und sie dadurch das Bein retten konnten“, erwiderte Aljoscha beruhigend.
Sie gingen weiter, bis sie schließlich das Quartier erreichten. Aljoscha öffnete die Tür, und beide traten ein. „Du kannst schon mal ins Bad gehen, ich repliziere dir neue Unterwäsche“, bot Aljoscha an.
Elbrun nickte dankbar und verschwand ins Bad. Dort zog er seine ramponierte Uniform aus, warf sie in den Recycler und legte nur den Kommunikator und seine Rangabzeichen beiseite. Als er die Schalldusche aktivierte, konnte er fast augenblicklich spüren, wie der Schmutz und die Müdigkeit der letzten Tage allmählich von ihm abgewaschen wurden. Es war, als würde der Stress der vergangenen Schlachten langsam von ihm abfallen.
Währenddessen trat Aljoscha leise ins Bad und legte frische Kleidung für ihn bereit, ohne ihn zu stören. Elbrun bemerkte es kaum, denn er war tief in den Genuss der Dusche vertieft. Als er schließlich fertig war, nahm er sich einen Rasierer und entfernte den Drei-Tage-Bart, der beim Küssen doch etwas unangenehm war. Da er den Rasierer schon in der Hand hatte, glitt er damit auch über andere Stellen seines Körpers, die ebenfalls etwas Pflege brauchten.
Er zog sich die blaue Unterwäsche und das blaue Unterhemd im typischen Sternenflottenstandard an und trat erfrischt und sauber aus dem Bad. Aljoscha stand am Replikator und war gerade dabei, eine Mahlzeit zu replizieren. Elbrun ließ sich erschöpft, aber zufrieden auf das Sofa fallen.
Kurz darauf brachte Aljoscha zwei Teller mit dampfendem Essen herüber, und beide genossen die Mahlzeit schweigend, in einem ruhigen, vertrauten Moment. Als sie fertig gegessen hatten, lehnte Elbrun seinen Kopf auf Aljoschas Schulter. Die Erschöpfung der letzten Tage übermannte ihn, und er schlief fast augenblicklich ein, während Aljoscha zärtlich über sein Haar strich.
Aljoscha genoss die Nähe zu seinem schlafenden Mann in vollen Zügen. Es war ein Moment der Ruhe nach all dem Chaos, und er wollte ihn so lange wie möglich festhalten. Doch irgendwann wurde Elbrun zu schwer auf seiner Schulter. Behutsam, um ihn nicht zu wecken, erhob sich Aljoscha vorsichtig. Mit sanften Bewegungen legte er Elbrun auf die Seite und zog eine Decke über seinen erschöpften Körper.
Er sah ihn einen Moment lang an, wie er da lag, endlich frei von Sorgen, und lächelte liebevoll. „Schlaf gut, Elbrun“, flüsterte er leise, bevor er den Raum verließ, um ihm die verdiente Ruhe zu gönnen.
Aljoscha verließ das Quartier und machte sich auf den Weg zur Andockschleuse. Die Enterprise lag vor ihm, ein majestätisches, aber ramponiertes Raumschiff, das mehr als nur Reparaturen benötigte. Als er durch die Andockschleuse trat, überkam ihn ein Gefühl der Traurigkeit. Die Gänge waren von Schutt und Scherben übersät, und die spärliche Beleuchtung warf gespenstische Schatten an die Wände.
Er wusste, dass die Turbolifte außer Betrieb waren, also musste er sich durch die Jefferies-Röhren quälen. Die engen, schmutzigen Gänge waren ein Kampf, und es dauerte eine Ewigkeit, bis er schließlich das Deck erreichte, das zu seinem und Elbruns Quartier führte. Auf dem Weg begegnete er mehreren Crewmitgliedern und Technikteams von Sternenbasis 169, die alle ein gemeinsames Ziel hatten: Die Enterprise wieder flott zu machen.
„Captain? Sie sind zurück?“, fragte Commander Zohla, der Chefingenieur, als Aljoscha ihn kurz vor dem Quartier traf.
„Ja, ich bin zurück“, antwortete Aljoscha; seine Stimme war fest, aber in seinem Inneren machte sich die Sorge um die Schäden breit. „Wie sieht es aus, Commander? Wie schlimm ist das Schiff beschädigt?“
Zohla sah ernst aus. „Sir, es wird eine Menge Arbeit erfordern, das Schiff wieder auf Vordermann zu bringen. Zunächst müssen wir die Hauptenergie wieder zum Laufen bringen. Im Moment laufen wir nur auf Notstrom. Der Warpkern ist offline und muss repariert werden, bevor auch die Turbolifte, Schallduschen und Replikatoren wieder funktionieren. Danach kümmern wir uns um die Schilde, Waffen, Sensoren und die vielen Hüllenbrüche. Die Steuerbord-Warpgondel ist aufgerissen.“
Aljoscha nickte, als er sich die gesamte Arbeit vorstellte. „Das klingt nach einer Herkulesaufgabe, Commander. Wie lange schätzen Sie, wird es dauern, bis die Enterprise wieder einsatzbereit ist?“
„Es hängt davon ab, wie schnell wir die Energieversorgung stabilisieren können“, seufzte Zohla. „Ohne Zugang zu den Systemen kann ich keine genaue Prognose abgeben. Es könnte Wochen dauern.“
Das Gefühl von Frustration überkam Aljoscha. Er wusste, dass diese Neuigkeiten Elbrun nicht erfreuen würden. „Dann will ich Sie nicht weiter aufhalten, Commander. Lassen Sie mich wissen, wenn ich helfen kann.“
Der Bolianer nickte und wandte sich schnell wieder den Reparaturen zu, während Aljoscha weiterging. Der Weg durch die Jefferies-Röhren war beschwerlich, aber schließlich erreichte er ihr gemeinsames Quartier.
Er trat ein und wurde sofort von der Verwüstung überwältigt. Möbel waren umgestürzt, persönliche Gegenstände lagen verstreut – es war, als ob ein Sturm durch ihr Leben gefegt wäre. Aljoscha seufzte leise, aber er wusste, dass er nicht lange verweilen konnte. Er hatte eine Aufgabe.
Er durchsuchte den Raum, bis er schließlich die Uniform fand, die Elbrun nach der Schlacht dringend benötigte. „Das wird ihm gefallen“, murmelte er und legte die Uniform sorgfältig zusammen.
Mit einem letzten Blick auf das Chaos in ihrem Quartier machte sich Aljoscha auf den Rückweg zur Sternenbasis. Der Gedanke daran, Elbrun eine kleine Freude zu bereiten, gab ihm Kraft, während er den anstrengenden Weg zurück meisterte. Die Vorfreude auf den Moment, in dem er seinem Mann die frische Uniform überreichen konnte, ließ ihn die Strapazen des Weges vergessen und seine müden Glieder vorübergehend unbemerkt.
Als er schließlich wieder in die Korridore der Sternenbasis trat, fühlte er sich erleichtert. Die Lobby war geschäftig, ein geschäftiges Treiben aus Stimmen und hastenden Schritten, voller Techniker, die umhereilten, und Besatzungsmitglieder, die sich angeregt über die jüngsten Ereignisse austauschten. Aljoscha ließ seinen Blick über die Szene gleiten, in der Hoffnung, einen vertrauten Anblick zu erhaschen.
Er setzte sich an einen der freien Tische und atmete tief ein, um den Moment zu genießen. Die Luft war erfüllt von einem Gemisch aus Anspannung und Entschlossenheit, während er die Besatzungsmitglieder beobachtete, die sich um die Reparaturen der Enterprise kümmerten. Ihre Gesichter waren von Schmutz und Müdigkeit gezeichnet, doch der Funke der Hoffnung blitzte in ihren Augen auf. Aljoscha spürte, wie ein Gefühl des Stolzes in ihm aufstieg, während er den unermüdlichen Einsatz der Crew sah.
Während er die Gespräche der Techniker aufmerksame verfolgte, wurde ihm klar, wie leidenschaftlich sie über die Herausforderungen diskutierten. „Wir müssen die Hauptenergieversorgung wiederherstellen, sonst können wir die Turbolifte nicht in Betrieb nehmen“, rief einer von ihnen mit einer intensiven Gestik. Ein anderer winkte ab. „Die Schallduschen sind das Letzte, worüber wir uns Sorgen machen sollten! Wir sollten uns um die Schilde kümmern!“ Diese lebhaften Debatten, gepaart mit dem Lächeln der Hoffnung, ließen ihn erkennen, wie sehr jeder Einzelne an einem Strang zog, um das Schiff wieder flott zu machen.
Aljoscha fühlte sich von dieser Einheit und Entschlossenheit umgeben, und das gab ihm Optimismus. „Gemeinsam schaffen wir das“, murmelte er leise zu sich selbst und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Es war eine Bestätigung, dass trotz der widrigen Umstände, die die Crew zusammenhalten würden, sie nicht aufgeben würden.
Seine Gedanken drifteten wieder zu Elbrun, der jetzt, hoffentlich, friedlich auf dem Sofa schlief. Der Anblick seines Mannes hatte in ihm eine Welle der Erleichterung ausgelöst, die all die Anspannung und Sorgen der letzten Wochen für einen Augenblick in den Hintergrund drängte. Aljoscha dachte daran, wie tapfer Elbrun all das durchgestanden hatte und wie sehr er sich auf den Moment freute, in dem er ihm die frische Uniform übergeben konnte.
In diesem Moment der Ruhe und des Nachdenkens spürte Aljoscha, dass er, egal was kam, bereit war, gemeinsam mit Elbrun und der gesamten Crew in die Zukunft zu blicken.
Aljoscha ging nach ein paar Minuten weiter in Richtung ihres Quartiers. Als er die Tür öffnete, fand er Elbrun immer noch schlafend auf dem Sofa. Der Anblick seines Mannes in einem Moment der Ruhe ließ ein warmes Lächeln auf Aljoschas Lippen erscheinen. Er legte die Uniform vorsichtig auf den Tisch und trat leise näher, um nicht den Schlaf seines Mannes zu stören.
Elbrun wirkte erschöpft, doch die Anspannung in seinem Gesicht war wie weggeblasen, während er tief und gleichmäßig atmete. Aljoscha ließ sich auf die Knie nieder, um ihn besser sehen zu können, und streichelte sanft über Elbruns Stirn, als ob er ihn damit aus seinen Träumen zurückholen wollte.
„Ich bin zurück“, flüsterte er leise, und seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch. Elbrun murmelte etwas im Schlaf, und seine Lippen zuckten zu einem kleinen, verträumten Lächeln. In diesem Augenblick überkam Aljoscha ein Gefühl der Erfüllung und Zuneigung, das all die Sorgen der letzten Wochen in den Hintergrund drängte. Er wusste, dass die kommenden Tage herausfordernd werden würden, aber solange sie zusammen waren, konnten sie alles bewältigen.
Schließlich beschloss er, Elbrun nicht länger zu stören. Vorsichtig erhob er sich und ging in die kleine Küche, um sich etwas Wasser zu holen und vielleicht ein paar Snacks zu machen, während er darauf wartete, dass sein Mann aufwachte. Als er in der Küche stand, öffnete Aljoscha den Replikator.
„Wasser und ein paar Fruchtstücke“, sagte er und beobachtete, wie der Replikator mit einem leisen Summen die gewünschten Gegenstände herstellte. Als das Wasser in einem schimmernden Glas und die frisch zubereiteten Früchte auf dem Tisch landeten, setzte er sich auf einen Stuhl und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, während er darauf wartete, dass Elbrun erwachte.
Nach ein paar Minuten hörte er ein leises Gähnen aus dem Wohnzimmer. Er lächelte, als er Elbrun sah, der sich die Augen rieb und sich umblickte, bis sein Blick schließlich auf Aljoscha fiel. „Was … was ist passiert?“, murmelte er, noch benommen vom Schlaf, sein Haar zerzaust und seine Stimme rau.
„Du hast geschlafen“, erklärte Aljoscha sanft, seine Stimme war wie ein beruhigender Windhauch. „Ich wollte dich nicht wecken. Ich habe dir eine neue Uniform mitgebracht.“
Elbrun setzte sich auf, seine Augen wurden größer, als er die Uniform auf dem Tisch bemerkte. „Oh, Aljoscha, das ist … das ist großartig! Danke!“ Er sprang auf, als ob der Schlaf von ihm abfiel, und ging sofort zu dem Tisch, um die Uniform zu bewundern. „Das sieht wirklich gut aus!“
„Ich dachte, es könnte dir gefallen. Und du wirst dich besser fühlen, wenn du wieder etwas Ordentliches trägst“, erwiderte Aljoscha mit einem Lächeln, während er die Fruchtstücke griff und ihm anbot. „Aber zuerst, hier, nimm etwas zu essen. Du musst dich stärken.“
Elbrun nahm dankbar eine Frucht und biss hinein. „Mmh, das schmeckt fantastisch! Das habe ich gebraucht.“ Sein Gesicht erhellte sich, als er die süße Frucht schmeckte, und Aljoscha konnte nicht anders, als zu lächeln.
Elbrun stürmte zu seinem Mann und küsste ihn voller Leidenschaft, als könnte er die letzten Tage der Trennung damit auslöschen. „Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe“, sprach Elbrun zwischen zwei Küssen, seine Stimme voller Sehnsucht und Erleichterung.
Aljoscha kam kaum dazu, auf das Gefühl der Liebe zu reagieren, als er einen Blick auf Elbruns Unterhose warf, die angesichts der leidenschaftlichen Umarmung beinahe zu platzen schien. Ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf Aljoschas Gesicht, während er versuchte, die Situation zu deuten.
„Elbrun, meinst du, das ist jetzt der richtige Zeitpunkt?“, fragte Aljoscha mit einem spielerischen Zwinkern, während er Elbruns Hüfte sanft zurückhielt, um etwas Abstand zwischen ihnen zu schaffen.
Elbrun sah ihn mit funkelnden Augen an, der Hauch eines schelmischen Grinsens auf seinen Lippen. „Könnte es einen besseren Zeitpunkt geben? Wir haben uns so lange nicht gesehen!“
„Das stimmt“, erwiderte Aljoscha und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Ich verspreche dir, ich mache schnell, ich habe ein unbändiges Verlangen nach dir!“, sprach Elbrun hungrig, seine Augen leuchteten vor Vorfreude.
„Na gut, erst das Vergnügen, dann die Arbeit“, lachte Aljoscha und zog Elbrun wieder näher zu sich. Die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar, als sie sich in einen neuen Kuss vertieften, der die Welt um sie herum für einen Moment verblassen ließ.
Sie verloren sich in dem Moment, während das Chaos der letzten Tage für eine Weile vergessen war. Aljoscha spürte, wie die Wärme und die Nähe zu Elbrun ihn durchströmten, und er wusste, dass sie zusammen alles überwinden konnten. Die Probleme der Enterprise und die Herausforderungen, die vor ihnen lagen, schienen plötzlich weit entfernt, während sie in ihrem eigenen kleinen Universum schwebten, eingehüllt in Liebe und Zuneigung.
Zehn Minuten später war der Akt der Liebe vorbei, und die beiden zogen ihre Uniformen an. Aljoscha konnte nicht anders, als den Anblick seines Mannes zu bewundern, der in der frischen, perfekt sitzenden Uniform beeindruckend aussah. Die Linien der Kleidung betonten Elbruns athletische Figur, und ein warmes Lächeln schlich sich auf Aljoschas Gesicht, als er die Selbstzufriedenheit in Elbruns Miene bemerkte. Der Stolz, den er in seiner sauberen Uniform ausstrahlte, schien die Strapazen der letzten Tage für einen Moment vergessen zu machen.
Hand in Hand verließen sie das Gästequartier, die vertraute Nähe zueinander gab ihnen inmitten des Trubels eine gewisse Ruhe. Die Gänge der Sternenbasis waren geschäftig, Techniker und Offiziere eilten umher, doch Aljoscha und Elbrun schienen ganz in ihrem eigenen kleinen Kosmos zu sein.
„Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder in unser eigenes Quartier auf der Enterprise zu kommen“, sagte Aljoscha und lächelte sanft, während er Elbrun einen kurzen Blick zuwarf. „Es ist einfach nicht dasselbe, hier zu sein, ohne unsere vertrauten Dinge um uns herum.“
Elbrun lachte leise. „Naja, wer weiß, was von unseren Sachen noch heil ist. Du hast das Chaos in unserem Quartier ja schon gesehen. Vielleicht sind wir nur noch von Schrott umgeben.“
Aljoscha grinste bei der Vorstellung. „Dann haben wir wenigstens eine Ausrede, alles neu einzurichten.“
Nachdem sie beim Quartiermeister die Formalitäten erledigt hatten, machten sie sich schließlich auf den Weg zurück zur Enterprise.
„Wir sollten eine der Andockschleusen nehmen, die möglichst weit oben liegt“, schlug Elbrun vor, während sie gemächlich durch die belebten Korridore der Sternenbasis schlenderten. „Ich würde gerne direkt auf die Brücke. Hier können wir die Turbolifte benutzen, aber auf der Enterprise müssen wir durch die Jefferies-Röhren klettern.“
Aljoscha nickte, zog eine Augenbraue hoch und antwortete trocken: „Ich bin vorhin schon durch das halbe Schiff geklettert, das brauche ich jetzt nicht nochmal.“ Seine Stimme klang übertrieben dramatisch, was Elbrun zum Schmunzeln brachte.
„Auf Deck 4 gibt es eine Andockschleuse. Dann müssen wir nur drei Decks hochklettern“, fügte Elbrun hinzu, wobei sein Grinsen breiter wurde. Man konnte sehen, dass er sich auf die Herausforderung freute.
„‚Nur‘, sagst du?“ Aljoscha schüttelte lachend den Kopf.
Nach einer kleinen Kletterpartie erreichten die beiden die Brücke der Enterprise. Elbrun wusste bereits, wie der Zustand der Brücke sein würde, doch Aljoscha war sichtlich geschockt. „Was ist denn hier passiert?“, fragte er ungläubig, als er die verheerenden Schäden sah.
Die Brücke war, wie der Rest des Schiffes, nur schwach beleuchtet. Nur die roten Blinklichter des Alarms erhellten den Raum und tauchten alles in ein gespenstisches Licht, während sie immer wieder aufblitzten. Es war eine gespenstische Atmosphäre, die die Verwüstung umso deutlicher hervortreten ließ.
Die Kommandosessel waren aus dem Boden gerissen, als hätten sie einem gewaltigen Sturm nicht standhalten können. Viele Leitungen hingen lose von der Decke, während einige Konsolen deutliche Explosionsspuren aufwiesen, die von der Intensität der Kämpfe zeugten. Hier und da waren blutige Flecken zu sehen, die darauf hinwiesen, dass der Kampf nicht nur technische Schäden, sondern auch Verletzte hinterlassen hatte.
Aljoscha schluckte schwer, als er den Anblick der ramponierten Tür eines der Turbolifte sah. „Das sieht nicht gut aus“, murmelte er, während er den Raum mit besorgtem Blick absuchte. Es war klar, dass die Crew der Enterprise viel durchgemacht hatte, und die Rückkehr in diesen verwüsteten Raum ließ Aljoscha tief in die Realität der letzten Kämpfe eintauchen.
„Ich will ja nicht sarkastisch klingen, aber wäre es nicht einfacher, die Enterprise zu verschrotten und eine neue zu bauen?“, sagte Aljoscha schmunzelnd, während er über die Verwüstung um sie herum blickte. „Da war Commander Zohla aber optimistisch, als er sagte, es könnte ein paar Wochen dauern, bis das Schiff wieder einsatzbereit ist.“
„Sagtest du gerade Wochen?“, fragte Elbrun geschockt und riss die Augen auf. „Wir müssen zurück an die Front!“
„Elbrun, aufwachen, das Schiff ist ein Trümmerhaufen!“, entgegnete Aljoscha und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Aber ... aber wir müssen doch ...“, stammelte Elbrun, während er versuchte, die schockierenden Neuigkeiten zu verarbeiten.
„Wir müssen das Schiff reparieren, und dann treten wir den Tzenkethi in den Arsch! ... Haben Tzenkethi einen Arsch?“, fügte Aljoscha mit einem schelmischen Grinsen hinzu.
Elbrun schüttelte den Kopf und lachte schließlich, um die angespannte Situation ein wenig aufzulockern. „Egal, wir müssen einfach sicherstellen, dass wir bereit sind, wenn die Zeit kommt. Aber zuerst müssen wir einen Plan machen, um die Enterprise wieder flott zu kriegen.“
Aljoscha und Elbrun krempelten die Ärmel hoch und machten sich sofort an die Arbeit. Aljoscha half den Technikern, wo er konnte, bei kleineren Reparaturen und zeigte viel Geschick mit den Werkzeugen. Währenddessen war Elbrun der Mann fürs Grobe; er packte mit an und half, Trümmer und Schutt zu beseitigen.
Die Atmosphäre war geschäftig und hektisch, doch die beiden ließen sich nicht beirren. Immer wieder warf Elbrun einen Blick auf die anderen Crewmitglieder, die ungläubig zusahen, wie ein hochrangiger Admiral sich die Hände schmutzig machte. Unteroffiziere und Crewmitglieder schüttelten den Kopf, als sie sahen, wie Elbrun mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck einen schweren Trümmerhaufen zur Seite schob.
„Kannst du das glauben?“, flüsterte einer der Techniker zu seinem Kollegen, während sie einen Blick auf die beiden Männer warfen. „Ein Admiral, der hier selbst Hand anlegt?“
„Wenn das nicht mal ein Zeichen ist, wie ernst die Lage ist“, erwiderte der andere und schüttelte immer noch den Kopf. „Aber ich muss sagen, ich finde es beeindruckend.“
Aljoscha grinste, als er die Blicke der anderen bemerkte. „Hört auf zu schauen und helft uns! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“, rief er. Das lockere Geplänkel half, die Stimmung aufzulockern, während sie sich gemeinsam an die Arbeit machten.
Nach vielen Stunden harter Arbeit wandte sich Elbrun schließlich an seinen Mann. „Feierabend für heute“, verkündete er mit einem müden, aber zufriedenen Lächeln.
Aljoscha schaute ihn fassungslos an und fasste sich an die Stirn. „Wozu bin ich eigentlich durch das halbe Schiff geklettert und habe dir eine saubere Uniform aus unserem Quartier geholt? Die sieht nicht besser aus als die, die du vorher getragen hast!“
Er konnte nicht anders, als zu lachen, während er auf die fleckige Uniform seines Mannes deutete. Tatsächlich war das helle Material wieder schmutzig, und ein großes Loch zierte jetzt die Seite. Elbrun sah verwundert an sich herab und grinste. „Ups!“, rief er und begann zu lachen.
„Ich schwöre, die nächste Uniform, die ich dir bringe, wird ein Schutzanzug sein“, sagte Aljoscha, immer noch schmunzelnd, während er Elbrun sanft an die Schulter stieß. „Das ist einfach zu viel Stress für dein Outfit!“
„Das wird die nächste Herausforderung“, sagte Elbrun und zwinkerte. „Aber zuerst brauchen wir eine Pause. Ich könnte wirklich etwas zu essen gebrauchen – und eine Dusche wäre auch nicht schlecht, aber die Schallduschen funktionieren ja noch nicht.“
Aljoscha nickte. „Einverstanden. Lass uns im Casino nach etwas Essbarem suchen, bevor wir uns wieder ins Getümmel stürzen.“
Sie machten sich auf den Weg. Für das Casino mussten sie durch die Jefferies-Röhren ein Deck tiefer klettern. Dort holten sie sich jeweils eine Notration und Wasser.
Als sie wieder in die Jefferies-Röhre gingen, schaute Aljoscha frustriert. „Könnten wir nicht einfach hier im Gang schlafen? Wir müssen sieben Decks runterklettern!“
Elbrun schüttelte lachend den Kopf. „Komm schon, das kriegen wir hin. Außerdem darfst du dann mit mir in einem Bett schlafen, das hatten wir seit zwei Wochen nicht mehr.“ Sie kletterten durch die Jefferies-Röhren, und Aljoscha schimpfte immer wieder vor sich hin: „Toll, und morgen dürfen wir wieder alles hochklettern.“
„Wir haben es doch gleich geschafft“, erwiderte Elbrun, um ihn zu ermutigen. Nach ein paar Minuten erreichten sie das Deck, auf dem ihr Quartier lag. Elbrun öffnete die Tür und blieb kurz stehen. „Oh, das ist ja noch schlimmer, als ich es in Erinnerung hatte“, murmelte er.
Nichts war mehr an seinem Platz; der Raum wirkte wie ein Schlachtfeld. Einzige Ausnahme war ihr Karakal Fussel, der unbeeindruckt auf einem umgekippten Sessel schlief. Elbrun ging zum Bett, das noch immer in der richtigen Position war, da es im Boden verankert war, und ließ sich rückwärts darauffallen.
„Elbrun Tiran, du willst doch jetzt nicht mit deinen Drecksklamotten ins Bett?“, schimpfte Aljoscha, während er sich umblickte. „Wobei, ist ja auch egal“, fügte er dann hinzu und schmiss sich neben seinen Mann ins Bett.
Sie öffneten ihre Notrationen und aßen, während sie sich über die letzten Tage austauschten. Bald darauf fielen sie in einen tiefen Schlaf, die Erschöpfung der letzten Stunden endlich überwunden.
Der Lesemodus blendet die rechte Navigationsleiste aus und vergrößert die Story auf die gesamte Breite.
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