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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 4

Teil 20

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Informationen

 

Am nächsten Morgen wachte Elbrun als erster auf, als sein Kommunikator brummte. Er drückte noch verschlafen darauf. „Ja?“, murmelte er.

„Sir, hier ist Commander Zohla. Ich wollte Sie darüber informieren, dass die Hauptenergie teilweise wiederhergestellt wurde. Wir haben 20% Energie, was bedeutet, dass die Turbolifte wieder funktionieren und auch das Licht auf allen Decks. Wenn wir mehr Energie haben, kümmern wir uns als Nächstes um die Replikatoren und die Schallduschen. Im Raumdock halte ich diese Systeme momentan für die wichtigsten“, erklärte Zohla ruhig.

„Sehr gut, wenigstens müssen wir nicht mehr klettern“, erwiderte Elbrun erleichtert. Die Kommunikation wurde beendet, und kurze Zeit später wachte auch Aljoscha auf. Beide waren noch müde, aber entschlossen, direkt an die Arbeit zu gehen.

Elbrun zog sich die Uniform aus, in der er eingeschlafen war, und schlüpfte in ein graues T-Shirt sowie seine Uniformhose. Den Kommunikator befestigte er an seiner linken Brust, doch seine Rangabzeichen ließ er liegen. Die beiden Männer verließen das Quartier - Aljoscha machte sich auf den Weg zur Brücke, während Elbrun in den Maschinenraum wollte, um zu helfen.

Aljoscha unterstützte die Techniker auf der Brücke bei einfachen Reparaturen, während Elbrun auf seinem Weg zum Maschinenraum einigen Helfern von Sternenbasis 169 begegnete, die dabei waren, Schutt zu beseitigen. Es waren einfache, ganz junge Crewmitglieder, zwei Menschen und ein Denobulaner. Sie schufteten schwer und sahen erschöpft aus.

„Braucht ihr Hilfe, Jungs?“, fragte Elbrun die Gruppe, während er auf sie zutrat.

Der Mensch mit ostasiatischem Aussehen nickte dankbar. „Das wäre super. Für die größeren Trümmer brauchen wir meistens zwei Paar Hände, und wir sind nur zu dritt.“

„Ich helf euch“, antwortete Elbrun ohne Zögern und packte mit an.

Elbrun und der asiatischen Mann schufteten nebeneinander, während sie die schweren Trümmerstücke von Ort zu Ort transportierten. Der asiatischen Mann war jung, schmal gebaut, aber dennoch zäh. Er bewegte sich flink, während sie gemeinsam anpackten.

„Wie heißt du?“, fragte Elbrun, als sie eine kurze Verschnaufpause einlegten und ihre Schweißperlen von der Stirn wischten.

„Jongdae“, antwortete der junge Mann lächelnd und streckte Elbrun die Hand entgegen. „Und du?“

Elbrun grinste leicht. „Ich heiße Elbrun. Du bist von der Sternenbasis 169, oder?“

Jongdae nickte eifrig. „Ja, genau. Und du bist hier von der Enterprise?“

„Das stimmt“, sagte Elbrun und überging es, seine genaue Rolle zu erwähnen. Er wollte sich als Teil der Crew fühlen, ohne die Last seines Rangs auf den Schultern der jungen Leute abzuladen.

Nach einer weiteren Stunde harter Arbeit hatten sie das Deck von Schutt und Trümmern befreit. Schweiß lief Jongdae über das Gesicht, doch er wirkte stolz auf ihre gemeinsame Leistung. Elbrun klopfte ihm auf die Schulter. „Gut gemacht, Jongdae. Ich muss jetzt weiter.“

„Danke“, sagte Jongdae und verbeugte sich leicht. „War eine Ehre, mit dir zu arbeiten.“

Gerade als Elbrun sich verabschieden wollte, bog Commander Zohla um die Ecke. „Da sind Sie ja, Admiral. Ich hatte Sie schon vermisst“, sagte er mit einem leichten Schmunzeln.

Jongdae erstarrte. „Ad… Admiral?“

Elbrun zuckte die Schultern und zwinkerte Jongdae zu. „Ich war schon auf dem Weg zu Ihnen, Zohla, aber ich dachte, den Jungs hier könnte etwas Hilfe nicht schaden.“ Mit einem Nicken verabschiedete sich Elbrun und verschwand um die nächste Ecke.

Jongdae, nun leichenblass, drehte sich langsam zu seinen Kollegen um. „Ad… Admiral?“, stotterte er ungläubig.

Seine beiden Kollegen, ebenso sprachlos, blickten ihn nur mit großen Augen an. Jongdae rieb sich die Stirn, als würde er versuchen, die Szene zu verarbeiten. „Meine Karriere ist sowas von vorbei“, murmelte er schließlich.

Einer der Kollegen stieß ihn in die Seite und grinste. „Tja, zumindest hast du jetzt eine Geschichte für die nächste Pause.“

Elbrun und Commander Zohla betraten den Maschinenraum, und sofort fiel ihr Blick auf den mächtigen Warpkern, der in der Mitte des Raumes thronte. Seine bläulich schimmernden Energiewellen pulsierten schwach, aber gleichmäßig – ein schwaches Zeichen, dass die Enterprise nicht verloren war. Doch der Rest des Maschinenraums war ein Chaos. Trümmerteile lagen verstreut, ausgebrannte Konsolen flackerten unregelmäßig, und einige Ingenieure liefen hektisch umher, unsicher, womit sie beginnen sollten.

Zohla atmete tief durch und sah sich um. „Okay, Leute, wir fangen strukturiert an“, sagte er in einem entschlossenen Tonfall und begann, Befehle zu verteilen. „Ihr da drüben, kümmert euch um die Hauptenergieversorgung. Team 2, nehmt euch die Lebenserhaltung vor. Wir brauchen zumindest stabile Umweltkontrollen. Alle anderen, sorgt dafür, dass der Warpantrieb gesichert ist. Und ...“

Zohla hielt inne, als er sah, dass seine Ingenieure um Trümmerstücke herumtänzelten, während sie versuchten, die beschädigten Systeme zu erreichen. „Das hier ist ein Alptraum“, murmelte er leise und schüttelte den Kopf.

Elbrun, der die Szene beobachtete, trat nach vorne. „Sie kümmern sich um die Systeme, Commander“, sagte er ruhig, aber mit Nachdruck. „Ich kümmere mich um den Schutt.“ Mit diesen Worten krempelte er die Ärmel seines grauen T-Shirts hoch und begann sofort damit, die größeren Trümmerstücke beiseitezuschieben.

Zohla warf Elbrun einen skeptischen Blick zu. „Admiral, Sie müssen das nicht selbst machen. Wir können ...“

„Zohla“, unterbrach ihn Elbrun mit einem Grinsen, „wenn wir das hier schnell hinter uns bringen wollen, mache ich mir gern die Hände schmutzig. Außerdem bin ich nicht gut darin, nur herumzustehen.“ Er hob ein besonders großes Metallteil hoch und warf es auf einen provisorischen Haufen aus Schutt. „Wenn die Systeme wieder laufen, werde ich mich auch wohler fühlen, wenn ich weiß, dass niemand hier über ein Trümmerteil stolpert. Ich habe nur eine Bitte: Bringt die Schallduschen zum Laufen. Ansonsten werde ich die Nacht wohl auf dem Sofa schlafen müssen“, fügte er grinsend hinzu.

Die Ingenieure, die gerade ihre Arbeiten aufgenommen hatten, warfen immer wieder ungläubige Blicke in Elbruns Richtung, konnten aber nicht anders, als sich von seiner Entschlossenheit anstecken zu lassen. Auch Zohla nickte schließlich und widmete sich mit neuem Elan den Systemen.

Der Maschinenraum begann allmählich, seinen chaotischen Zustand hinter sich zu lassen.

Elbrun und Commander Zohla arbeiteten unermüdlich, jeder mit seinen eigenen Prioritäten. Während Zohla die Ingenieure anleitete, die wichtigsten Systeme wieder zum Laufen zu bringen, schob Elbrun Stück für Stück Trümmer zur Seite. Es war eine zermürbende Aufgabe, aber Elbrun schien es nichts auszumachen. Immer wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht, während er die Metallteile von den Arbeitsbereichen entfernte. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass Sie das machen, Admiral“, murmelte einer der Techniker, der an einem offen liegenden Plasma-Leitungsstrang arbeitete. „Ich dachte, Admirale stehen immer nur herum und geben Befehle.“ Elbrun, der gerade ein schweres Metallstück beiseite hob, warf dem jungen Mann einen Blick zu und lachte. „Das wäre ja langweilig. Außerdem …“ Er schüttelte den Kopf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich habe auf der Akademie gelernt, dass man manchmal die beste Arbeit leisten kann, wenn man selbst anpackt.“

Zohla, der gerade eine Fehlermeldung an einer der Konsolen mit einem anderen Ingenieur besprach, hörte das und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Vielleicht sollten wir das als neues Motto in die Handbücher der Sternenflotte aufnehmen: ‚Admiräle packen mit an‘.“

Elbrun lachte. „Das wäre doch mal ein Fortschritt. Und vergessen Sie nicht, dass wir die Schallduschen zum Laufen bringen müssen. Aljoscha wird mich sonst auf das Sofa verbannen.“

Zohla sah ihn belustigt an. „Admiral, ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich jemanden höre, der mehr Wert auf Duschen als auf funktionierende Warpantriebe legt.“

„Naja“, antwortete Elbrun mit einem spitzbübischen Grinsen, während er das letzte Trümmerstück vom Hauptzugang wegräumte. „Ich glaube, Sie verstehen das nicht ganz: Was bringt mir ein perfekt funktionierendes Schiff, wenn ich aus meiner eigenen Kabine verbannt werde?“ Er zwinkerte.

Das leise Lachen der umstehenden Techniker hallte durch den Maschinenraum. Die Atmosphäre lockerte sich merklich, und trotz der anstrengenden Arbeit fühlte sich das Team plötzlich viel motivierter. Selbst die scheinbar endlosen Trümmerhaufen wirkten nicht mehr so erdrückend.

„Aber Spaß beiseite“, fügte Elbrun nach einer kurzen Pause hinzu und seine Stimme wurde wieder ernst. „Der Warpantrieb und die Waffensysteme haben natürlich oberste Priorität. Ohne sie kommen wir nicht weiter. Aber es sind oft die kleinen Dinge, wie Duschen und funktionierende Replikatoren, die die Moral der Crew hochhalten. Was ich wirklich will, ist, dass dieses Schiff so schnell wie möglich wieder einsatzbereit ist, damit wir zurück an die Front können. Denn die Tzenkethi warten nicht auf uns.“

Zohla nickte zustimmend und wurde wieder ernst. „Verstanden, Admiral. Wir bringen dieses Schiff wieder in Schuss – und das schneller, als Sie denken.“

Mit einem letzten, entschlossenen Nicken setzten sie ihre Arbeit fort, entschlossen, die Enterprise wieder ins Gefecht zu bringen.

Nach stundenlanger, erschöpfender Arbeit im Maschinenraum trat Elbrun schließlich die Rückkehr in sein Quartier an. Als er die Tür öffnete, warf er einen Blick auf das immer noch herrschende Chaos, das ihn fast entmutigte. Umgestürzte Möbel, verstreute Habseligkeiten und der allgemeine Zustand der Unordnung machten den Raum zu einem kaum erholsamen Ort.

„Wie soll man sich in diesem Chaos nur erholen?“, murmelte er zu sich selbst, während er sich mit einer Mischung aus Frust und Entschlossenheit umsah. Mit einem Seufzen zog er sein vom Schweiß und Dreck durchtränktes T-Shirt aus und warf es achtlos in eine Ecke. „Das hier braucht dringend mehr als nur eine schnelle Aufräumaktion.“

Elbrun beschloss, selbst Hand anzulegen. Er begann damit, die Tische und Sessel wieder an ihre ursprünglichen Positionen zu schieben. Die Arbeit ging ihm überraschend leicht von der Hand, als ob das Aufräumen eine Art Therapie nach dem langen Tag war. Trümmer und Dreck wurden beseitigt, zerbrochene Gegenstände in einem Beutel gesammelt und entsorgt.

Während er den letzten Tisch gerade rückte, fiel sein Blick auf den Karakal Fussel, der immer noch friedlich auf einem umgedrehten Sessel lag, gänzlich unbeeindruckt von dem Trubel um ihn herum. Elbrun schüttelte lächelnd den Kopf. „Zumindest einer von uns kann sich hier entspannen“, murmelte er und fuhr fort, den Raum in Ordnung zu bringen.

Langsam, aber sicher, kehrte wieder etwas Normalität in das Quartier ein.

Etwas später, als Aljoscha das Quartier betrat, blieb er kurz in der Tür stehen und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Das Chaos, das zuvor herrschte, hatte sich deutlich gelichtet. Aber was ihn wirklich ins Auge stach, war Elbrun. Mit freiem, schweißnassem Oberkörper drehte dieser gerade den letzten Sessel um und schob ihn an seine richtige Position. Der Glanz des Schweißes auf Elbruns Haut schimmerte im schwachen Licht des Raums, und Aljoscha musste sich ein Schmunzeln verkneifen.

„Was machst du da?“, fragte Aljoscha, die Arme verschränkt und mit einem belustigten Ausdruck im Gesicht.

Elbrun richtete sich auf, wischte sich den Schweiß von der Stirn und lächelte. „Aufräumen“, antwortete er schlicht. „Ich dachte, es wäre schön, wenn unser Quartier wenigstens etwas ordentlich aussieht. Ich meine, wenn wir schon nicht draußen kämpfen können, sollten wir drinnen zumindest keinen Kriegsschauplatz haben.“ Er lachte leicht, während er den Sessel in die perfekte Position schob.

Aljoscha trat näher und schüttelte den Kopf. „Du bist unverbesserlich“, sagte er, immer noch grinsend. „Aber ehrlich gesagt …“, – er sah sich um und nickte anerkennend – „es sieht schon viel besser aus.“

Er legte sanft eine Hand auf Elbruns Schulter. „Vielleicht sollten wir uns jetzt auch mal um uns selbst kümmern.“

Aljoscha nahm Elbruns Hand und wollte ihn sanft ins Badezimmer ziehen, als sein Blick auf den Boden fiel und er Elbruns T-Shirt entdeckte, das achtlos in einer Ecke lag. Es war so verdreckt und verschwitzt, dass es förmlich von selbst stand.

Mit einem schiefen Grinsen hob er das T-Shirt vorsichtig mit zwei Fingern auf, als würde es gleich explodieren. „Ich dachte, Biowaffen sind nach dem Kithomer-Abkommen verboten worden“, sagte er trocken.

Elbrun brach in schallendes Gelächter aus. „Hey, das T-Shirt hat heute genauso hart gearbeitet wie ich!“, entgegnete er, als er versuchte, Aljoschas ernsten Gesichtsausdruck zu imitieren, aber sein Grinsen verriet ihn sofort.

Aljoscha schüttelte den Kopf, noch immer das T-Shirt mit spitzen Fingern haltend. „Das kommt erst mal in die Quarantäne. Oder besser gleich in die Entsorgung.“ Mit einem letzten Grinsen warf er das Shirt in die Recyclereinheit und zog Elbrun endgültig ins Badezimmer. „Jetzt bist du dran, bevor du mir noch das ganze Quartier in eine toxische Zone verwandelst!“

Die beiden Männer zogen ihre schmutzigen, vom Tag gezeichneten Klamotten aus und ließen sie auf dem Boden des Badezimmers liegen, bereit, später entsorgt zu werden. Elbrun und Aljoscha traten gemeinsam in die Schallduschkabine, wo die leisen Vibrationen der Schallwellen sofort begannen, den Schmutz von ihren Körpern zu lösen.

Elbrun grinste verschmitzt, als er Aljoscha sanft am Arm berührte und ihm half, hartnäckige Rückstände von seinem Rücken zu entfernen. „Du bist ja genauso dreckig wie ich“, neckte er ihn, während die Schallwellen surrten.

Aljoscha schmunzelte und strich über Elbruns Schulter, wo sich noch Spuren von Schmutz und Schweiß befanden. „Tja, was soll ich sagen? Ich arbeite hart“, erwiderte er und half Elbrun dabei, den Dreck von seiner Brust zu entfernen. Es war eine Mischung aus Zärtlichkeit und Erleichterung, nach dem langen, anstrengenden Tag endlich zusammen sein zu können.

In der warmen Atmosphäre der Schalldusche reinigten sie sich gegenseitig, während sie leise lachten und sich dabei halfen, den Stress und den Schmutz der letzten Stunden hinter sich zu lassen. Es war ein Moment der Nähe, der sie beide daran erinnerte, dass, egal wie chaotisch der Tag auf der Enterprise war, sie immer noch ein Team waren – in jeder Hinsicht.

Am nächsten Tag verließen Elbrun und Aljoscha die Enterprise, um sich auf Sternenbasis 169 mit ihren Freunden zu treffen. Tamek, Tovan, Carsten Enke, Sam Avila, Jan Kiffer, Tharil, Nojekoy, Prilra, Alidar Solist, Xiomara Yuzal und TOP warteten bereits auf sie. Als die beiden ankamen, wurden sie herzlich in Empfang genommen. Der Plan war, gemeinsam zu frühstücken und dabei über die aktuelle Situation zu sprechen.

Doch es lag eine gewisse Spannung in der Luft, als Aljoscha und Sam Avila, Elbruns Ex-Freund, sich gegenüberstanden. Die beiden Männer hatten nie das beste Verhältnis zueinander gehabt, und Aljoschas Eifersucht war kein Geheimnis.

„Sam“, sagte Aljoscha mit einem ernsten Blick.

„Aljoscha“, erwiderte Sam, wobei er ein schelmisches Lächeln aufsetzte.

Aljoscha verschränkte die Arme. „Dich zu sehen ist so spaßig wie eine Magenschleimhautentzündung.“

Sam lachte laut. „Wow, jetzt fühle ich mich wirklich beleidigt.“

Trotz der spitzen Worte brachen beide in ein herzliches Lachen aus, bevor sie sich in die Arme fielen. Die alte Rivalität war zwar nicht ganz verschwunden, aber der Respekt und die Freundschaft zwischen ihnen überwogen. Elbrun beobachtete die Szene schmunzelnd und warf Aljoscha einen vielsagenden Blick zu, bevor sich alle zusammen an den Tisch setzten, um das Frühstück und die gemeinsame Zeit zu genießen.

TOP setzte sich links neben Elbrun, während Aljoscha auf der rechten Seite Platz nahm. Der Xenexianer beugte sich zu Elbrun und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Ich habe euch beide vermisst“, sagte er mit einem warmen Lächeln.

Aljoscha, der das bemerkte, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Wir dich auch“, erwiderte er und nickte dabei freundlich, seine anfängliche Anspannung verschwand ein wenig. Die freundliche Geste von TOP trug dazu bei, dass die Atmosphäre sich langsam entspannte.

„Schade, dass Vurat und Kvaila nicht dabei sein können“, sagte Tamek und seufzte leicht. „Aber die beiden sind noch voll und ganz damit beschäftigt, die Daten aus dem Bewahrer-Archiv auszuwerten.“ Er lehnte sich zurück, die Stimmung war einerseits ausgelassen, doch ein Hauch von Ernsthaftigkeit lag in der Luft.

Tharil nickte zustimmend und fügte hinzu: „Wir hätten eigentlich alle genug zu tun, anstatt hier zu sitzen und zu essen. Aber Pausen sind genauso wichtig. Es bringt nichts, sich völlig zu verausgaben.“

Die Gruppe, die sich um den Tisch versammelt hatte, bestand nicht nur aus Freunden, sondern auch aus hochrangigen Offizieren – zwei Admiralen und mehreren Captains, die alle in den letzten zwei Wochen Seite an Seite an der Tzenkethi-Grenze gekämpft hatten. Es war ein seltener Moment der Entspannung nach einem intensiven und gefährlichen Einsatz. Trotz der gelösten Atmosphäre konnte keiner die jüngsten Ereignisse völlig abschütteln.

Tovan war der Erste, der das Thema des Konflikts aufgriff. „Dass die Tzenkethi es tatsächlich gewagt haben, uns den Krieg zu erklären ... Das hätte ich nicht für möglich gehalten.“

Sam Avila, der sich noch immer leicht angespannt mit Aljoscha austauschte, schüttelte den Kopf. „Sie wollen das Bewahrer-Archiv um jeden Preis vernichten. Das können und werden wir nicht zulassen.“

Jan Kiffer fügte hinzu: „Die Cardassianer und die Deferi haben den Tzenkethi ebenfalls den Krieg erklärt. Wobei das bei den Deferi eher symbolisch ist, da sie kaum über kampfstarke Schiffe verfügen. Aber die Cardassianer ... Die meinen es ernst. Ihre Schiffe sind kampfstark.“

Carsten Enke, der immer ungeduldig war, fragte: „Wann können wir zurück an die Front?“

Elbrun lehnte sich in seinem Stuhl zurück und seufzte leise. „Sobald alle Schiffe unserer Taskforce wieder einsatzbereit sind. Da die Enterprise das am schwersten beschädigte Schiff ist, wird das allerdings noch etwas dauern.“

Als Elbrun von seiner Begegnung mit Jongdae erzählte, konnten die anderen Offiziere das Schmunzeln nicht unterdrücken. „Da war ich mitten im Schutt, helfe diesen Jungs beim Aufräumen, alles läuft entspannt – und dann taucht Zohla auf.“ Elbrun schüttelte grinsend den Kopf. „Kaum nennt er mich ‚Admiral‘, sehe ich, wie Jongdae plötzlich steif wird. Der Junge hätte wahrscheinlich am liebsten die Zeit zurückgedreht. Der Arme konnte das aber auch nicht wissen, ich hatte ja nur ein graues T-Shirt an und keine Rangabzeichen angelegt.“

Tamek lachte. „Ach, das kenne ich. Solange sie nicht wissen, wer du bist, bist du der Kumpel, der mit anpackt. Aber sobald sie den Rang hören, sind sie entweder komplett verunsichert oder versuchen, nichts falsch zu machen.“

„Genau! Der Typ war vorher ganz ruhig und professionell“, fuhr Elbrun fort, „aber sobald das Wort ‚Admiral‘ gefallen war, sah ich ihm an, wie er innerlich eine Liste durchging: ‚Was hab ich gesagt? War das unangebracht?‘“

Tovan grinste. „Lass mich raten, er hat angefangen, sich für alles zu entschuldigen, obwohl er nichts falsch gemacht hat?“

„Nein, das hat er zum Glück nicht. Ich bin mit Zohla direkt weitergegangen“, lachte Elbrun, „aber er sah aus, als ob er gleich die Deckplanken schrubben würde, nur um sicherzugehen. Der Arme dachte bestimmt, dass seine Karriere nun vorbei sei.“

Tharil schmunzelte und meinte trocken: „Das arme Kerlchen.“ Die Gruppe brach in lautes Gelächter aus, und selbst Elbrun konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Das Thema lockerte die Runde spürbar auf, und es tat den Offizieren gut, etwas Humor in die ernste Situation zu bringen.

Als das Gelächter sich gelegt hatte, wechselte das Gespräch zu den Reparaturen der Schiffe. Jan sprach von den Schwierigkeiten, die Schilde zu rekalibrieren, und Carsten erzählte, wie sie Teile der Warpkern-Protokolle komplett neu schreiben mussten. „Das dauert so lange, dass ich schon eine perfekte Ausrede habe, wenn wir zu spät an die Front zurückkehren“, witzelte er.

Nach einiger Zeit, als das Frühstück beendet und die wichtigsten Themen besprochen waren, machten sich die Offiziere zurück auf den Weg zu ihren Schiffen. Nur TOP schloss sich Elbrun und Aljoscha an und ging mit ihnen zur Enterprise. Die drei genossen die Stille des kurzen Spaziergangs, doch sobald sie das Schiff betraten, stießen sie wieder auf das geschäftige Treiben der Reparaturarbeiten.

Auf einem der unteren Decks begegneten sie Jongdae, der mit seinen Kollegen an einer beschädigten Konsole arbeitete. „Hallo Jongdae“, sagte Elbrun im Vorbeigehen, ohne groß anzuhalten.

Einer von Jongdaes Kameraden salutierte sofort und rief laut: „Admiral auf Deck!“ Die Techniker stoppten für einen Moment ihre Arbeit.

Elbrun schüttelte leicht den Kopf, hob die Hand und sagte entspannt: „Weitermachen, Leute. Beachtet uns gar nicht.“ Dann ging er mit TOP und Aljoscha weiter, ohne viel Aufhebens zu machen.

Jongdae, der die Szene beobachtete, war völlig verwirrt und murmelte leise vor sich hin: „Ich seh’s schon kommen … Meine nächste Versetzung wird auf einen Müllfrachter sein.“

„Der arme Junge“, sagte TOP zu Elbrun, nachdem sie sich etwas von Jongdae entfernt hatten. „Der hat dich angeschaut wie ein verschrecktes Reh.“ TOP schüttelte leicht den Kopf und grinste.

Elbrun lachte leise. „Ja, der Moment war schon etwas unangenehm für ihn, aber mir gefällt Jongdae. Er ist sehr fleißig und umgänglich, ich sehe wirklich Potenzial in ihm. Ich frage mich nur, warum er sich für die Mannschaftslaufbahn entschieden hat?“ Nachdenklich runzelte er die Stirn.

Aljoscha, der die Unterhaltung aufmerksam verfolgte, sah Elbrun interessiert an. „Überlegst du, den Jungen auf die Enterprise zu holen?“

„Ja, wenn er dazu Lust hat“, meinte Elbrun. „Er könnte mein Adjutant werden. Er hat das Zeug dazu, und vielleicht wäre das genau die Herausforderung, die er braucht.“

Aljoscha lächelte, aber mit einem schelmischen Funkeln in den Augen. „Na, dann musst du ihn nur noch überzeugen, dass du ihn nicht gleich auf einen Müllfrachter versetzen wirst.“

„Das krieg ich hin“, sagte Elbrun schmunzelnd. „Aber vielleicht sollte ich ihm nicht sagen, dass er in meinem Team auch noch meinen Kakao holen muss.“

Die drei Männer betraten das Quartier von Elbrun und Aljoscha, und kaum waren sie drinnen, änderte sich die Stimmung schlagartig. Elbrun warf TOP einen strengen Blick zu und sagte mit einem harten Tonfall: „Ausziehen!“ Ohne zu zögern begann TOP, sich die Uniform vom Leib zu reißen, ein Lächeln auf den Lippen. „Du weißt genau, wie ich es mag“, meinte er mit einem schelmischen Grinsen, während er sich der Situation voll hingab.

Elbrun und Aljoscha beobachteten ihn, bevor sie selbst in das Spiel einstiegen. TOP, der sich offenbar in seiner Rolle als devoter Part wohlfühlte, ließ sich auf alles ein, was folgte. Die Dynamik zwischen den dreien war geprägt von einem intensiven, aber verspielten Zusammenspiel, bei dem jeder genau wusste, wie weit er gehen konnte.

Nach einiger Zeit lagen sie erschöpft, aber zufrieden gemeinsam im Bett und kuschelten sich aneinander. TOP war der Erste, der die Stille durchbrach. „Ich habe euch beide wirklich vermisst“, sagte er leise und zog die beiden näher an sich. „Ich war wirklich in Sorge. Ihr seid beide beinahe draufgegangen, und ich konnte nicht bei euch sein.“

Elbrun gab TOP einen sanften Kuss und lächelte beruhigend. „Wir sind noch hier. Das ist alles, was zählt.“ TOP nickte leicht und schloss kurz die Augen, als würde er diesen Moment der Nähe noch ein wenig festhalten wollen.

Aljoscha warf einen Blick auf die Uhr und räusperte sich. „Wir sollten langsam mal an die Arbeit gehen“, sagte er, „es ist gleich Mittag.“

Elbrun seufzte dramatisch und schob sich aus dem Bett, streckte sich aber widerwillig. „Uff, warum bist du immer so vernünftig?“, fragte er und verdrehte dabei spielerisch die Augen, während er gleichzeitig lachte. „Manchmal könnte ich schwören, du hast dir das als Lebensmotto ausgesucht.“

Aljoscha grinste und zuckte mit den Schultern. „Irgendjemand muss ja auf uns aufpassen.“

Die drei erhoben sich aus dem Bett, zogen ihre Uniformen wieder an und bereiteten sich darauf vor, den Tag in Angriff zu nehmen. TOP verabschiedete sich von Elbrun und Aljoscha, um auf die Sojourner zurückzukehren, während die beiden auf die Brücke der Enterprise gingen.

Beim Betreten der Brücke mussten sie beide lächeln. Sie war fast vollständig wiederhergestellt – nur hier und da hingen noch Kabel aus der Decke oder provisorische Reparaturen erinnerten an die Schäden der letzten Gefechte. Dennoch wirkte es vertraut und wie ein kleiner Schritt zurück in die Normalität.

Aljoscha ging direkt zu Commander T'Rul. „Kann ich irgendwo helfen?“, fragte er und war sofort bereit, mit anzupacken. T'Rul wies ihm eine Konsole zu, die noch kalibriert werden musste, und Aljoscha machte sich an die Arbeit.

Elbrun hingegen ging zur taktischen Station, wo Commander Shras mit ernster Miene auf die Anzeigen starrte und dabei leise fluchte. „Ich bekomme die Phaser einfach nicht kalibriert!“, sagte Shras leicht verzweifelt, während er versuchte, die Systeme zu stabilisieren.

„Soll ich das übernehmen?“, fragte Elbrun ruhig.

Shras sah überrascht auf. „Das würden Sie wirklich tun, Admiral? Dann könnte ich in den Torpedoraum runtergehen, da gibt es auch noch einiges zu tun.“

Elbrun nickte leicht. „Klar, ich mach das hier. Gehen Sie ruhig, kümmern Sie sich um die Torpedos.“

Dankbar nickte Shras, verließ die Brücke und überließ Elbrun die taktische Station. Elbrun blickte auf die Anzeigen und die zahlreichen Parameter, die vor ihm aufleuchteten. „Das habe ich ja auch schon ein paar Jahre nicht mehr gemacht“, dachte er mit einem leichten Schmunzeln, während er sich daran machte, die Phaser-Systeme zu kalibrieren.

Nach einer Stunde intensiver Arbeit begann auch Elbrun, die Geduld zu verlieren. „18 Phaserbanken, wieso hat dieses Schiff gleich 18 Stück davon? Und wieso klappt das hier nicht?“, murmelte er vor sich hin, während er durch die Anzeigen scrollte. „Natürlich müssen die Phaserlanze und die beiden Pulsphaserkanonen auch rekalibriert werden. Das ist eine Scheißarbeit!“

Frustriert rubbelte er sich die Schläfen und blickte auf die endlose Liste der Aufgaben, die noch vor ihm lagen. „Wie soll ich das alles in einem Stück schaffen?“, fragte er sich, während er in Gedanken den riesigen Aufwand abwog, der hinter jedem dieser Systeme steckte.

Er konnte sich kaum vorstellen, wie lange es dauern würde, bis alles wieder einsatzbereit war. „Ein bisschen Hilfe wäre jetzt nicht schlecht“, dachte er und warf einen Blick über die Schulter

Dabei bemerkte Elbrun, wie ein Fähnrich aus der Technikabteilung an einer Plasmaleitung arbeitete. Er fiel ihm auf, dass die Plasmaleitung nicht richtig angeschlossen war und dass dies wahrscheinlich der Grund dafür war, dass seine Kalibrierung nicht klappte.

Elbrun ging mit entschlossenen Schritten auf den jungen Mann zu. „Fähnrich!“, sagte er mit fester Stimme. Der Fähnrich zuckte zusammen und stieß sich beinahe den Kopf, als er erschrocken aufblickte. „Sir!“, rief er und wirkte sichtlich verwirrt.

„Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken“, sagte Elbrun. „Die Plasmaleitung ist nicht richtig angeschlossen“, ergänzte er dann.

Elbrun kniete sich neben ihn und begann, die Verbindungen zu überprüfen. „Ich zeige Ihnen, wie es richtig gehört“, sagte er freundlich, während er die fehlerhaften Anschlüsse korrigierte. „Es ist wichtig, dass alles sicher verbunden ist, sonst gibt es Probleme bei der Kalibrierung.“

Der Fähnrich nickte eifrig und beobachtete Elbruns Hände genau. „Danke, Sir. Ich habe das nicht bemerkt.“

„Kein Problem, das kann jedem passieren. Wir sind hier, um voneinander zu lernen“, antwortete Elbrun mit einem Lächeln, während er die letzten Anpassungen vornahm. „Jetzt sollte alles wieder funktionieren. Versuchen Sie es nochmal.“

Mit einem neuen, optimistischen Ausdruck auf seinem Gesicht machte der Fähnrich sich daran, den Energiefluss erneut zu starten, und Elbrun stand auf, um zu seiner Konsole zurückzukehren. „So, das war doch ein Schritt in die richtige Richtung“, murmelte er zufrieden, als er die Fortschritte auf dem Bildschirm sah.

Ein Moment später blinkte die Anzeige grün auf, und der Fähnrich jubelte leise. „Es funktioniert, Sir!“

Elbrun klopfte ihm auf die Schulter. „Gut gemacht. Weiter so!“ Dann ging er wieder zur Taktikkonsole und begann mit der Kalibrierung der Phaser von vorne. Diesmal funktionierte es auf Anhieb.

„Ah, endlich!“, seufzte Elbrun erleichtert, während die Anzeigen stabil grün leuchteten. „Das war ja nicht so schwer, oder?“

Er lächelte, während er die letzten Kontrollen durchführte. Der Drang, die Abläufe zu optimieren und sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktionierte, war ein Teil von ihm. Ein paar kurze Anweisungen und das richtige Auge für Details konnten in einem Moment wie diesem den entscheidenden Unterschied machen.

„Ich denke, das Schiff ist auf dem richtigen Weg zurück zur Einsatzbereitschaft“, dachte Elbrun, während er zufrieden die Fortschritte beobachtete.

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