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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 5
Teil 1
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Informationen
- Story: Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 5
- Autor: KAY
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Science Fiction
„Ich vermisse dich“, flüsterte Aljoscha, seine Stimme zärtlich, aber auch von einem Hauch Sehnsucht durchzogen. Auf dem Bildschirm vor ihm erschien Elbrun, der lässig in seinem Büro im Sternenflottenkommando auf der Erde saß. Seine Füße ruhten auf dem Schreibtisch, und ein vertrautes, schelmisches Lächeln umspielte seine Lippen – doch in seinen Augen lag ein sanftes Leuchten, das Aljoscha nur zu gut kannte.
„Ich vermisse dich auch“, antwortete Elbrun leise und beugte sich ein Stück näher zur Kamera, als könnte er die Distanz zwischen ihnen damit überbrücken. „Du fehlst mir mehr, als ich in Worte fassen kann. Noch ein paar Tage, Imzadi, dann bin ich wieder bei dir.“
Aljoscha legte seine Hand auf die Konsole, als könnte er ihn durch den Bildschirm hindurch berühren. „Drei Monate sind eine Ewigkeit, Elbrun. Seit der Hochzeit von Tamek und Tovan warst du so oft unterwegs – und jetzt sitzt du da, Lichtjahre entfernt, mit deinen Füßen auf dem Schreibtisch, als ob dir die Welt gehören würde.“
Elbrun lachte leise, seine Stimme ein warmer Klang, der Aljoschas Herz ein wenig schneller schlagen ließ. „Du weißt, ich tue das nur, um dich zu ärgern. Und vielleicht auch, weil ich weiß, dass du es ein bisschen sexy findest.“
Aljoscha hob eine Augenbraue, aber ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Sexy? Ich wette, du bist der Skandal des ganzen Sternenflottenkommandos.“
„Ach, Imzadi“, konterte Elbrun mit einem schiefen Grinsen, „die Admiräle haben keine Ahnung, was Skandal wirklich bedeutet. Wenn ich bei dir bin … dann wirst du sehen, was ich meine.“
Aljoscha spürte, wie sein Gesicht heiß wurde, doch er ließ es zu, dass die Worte seines Mannes ihn umhüllten. „Hör auf, mich so zu reizen, wenn ich dich nicht erreichen kann“, sagte er leise, seine Stimme ein wenig rau vor Sehnsucht. „Du bist weit weg – und ich habe genug davon, dich nur über einen Bildschirm zu sehen.“
„Noch ein paar Tage“, versprach Elbrun und lehnte sich näher an die Kamera, als könnte er die Entfernung zwischen ihnen einfach wegdenken. Seine Stimme wurde leise, fast ein Flüstern: „Dann bin ich bei dir, und ich verspreche dir, dass ich jede einzelne Sekunde dieser Monate wieder gutmache.“
„Das will ich auch hoffen“, erwiderte Aljoscha und hielt den Blick seines Mannes fest. „Wenn du hier bist, dann gehörst du nur mir, verstanden? Keine Berichte, keine Missionen, kein Sternenflottenkommando – nur du und ich.“
„Nur wir“, bestätigte Elbrun, sein Ton warm und voller Gefühl. „Ich zähle die Stunden, bis ich wieder bei dir bin. Und wenn ich zurück bin … dann verspreche ich dir, dass ich dich nie wieder so lange warten lasse.“
Für einen Moment herrschte Stille, doch sie war gefüllt mit unausgesprochenen Worten und der intensiven Verbindung zwischen ihnen. Aljoscha spürte, wie sein Herz schneller schlug, während er Elbruns Gesicht betrachtete. „Ich liebe dich“, flüsterte er schließlich.
Elbrun lächelte, ein Lächeln, das die Distanz zwischen ihnen zu überbrücken schien. „Ich liebe dich auch, Aljoscha. Mehr, als du dir vorstellen kannst.“
Die Verbindung zwischen Elbrun und Aljoscha brach ab, und der Bildschirm vor Aljoscha zeigte nur noch das emblematische Logo der Föderation. Ein leises Seufzen entwich ihm, während er sich in seinem Sessel zurücklehnte und den leeren Raum um sich spürte.
Ein Blick nach unten ließ ihn amüsiert schnauben. „So gehe ich besser nicht auf die Brücke“, murmelte er leise zu sich selbst. Die Sehnsucht nach Elbrun hatte sich nicht nur in seinen Gedanken, sondern auch in seinem Körper bemerkbar gemacht – eine Erinnerung daran, wie sehr er die Nähe seines Mannes vermisste.
Einige Minuten vergingen, während er tief durchatmete und die Zeit nutzte, sich zu sammeln. Als sein Puls sich beruhigt hatte und er wieder klar denken konnte, stand er auf und strich sich seine Uniform zurecht.
„Noch vier Tage“, murmelte er, als er den Bereitschaftsraum verließ und auf die Brücke der Enterprise trat. Sein Blick schweifte kurz über die Crew, die an ihren Stationen arbeitete, bevor er sich auf seinen Platz begab. Die Enterprise war auf Kurs zur Erde, nachdem sie eine Reihe von Versorgungsmissionen in entlegenen Teilen der Föderation abgeschlossen hatte.
In vier Tagen würde er Elbrun wiedersehen – und der Gedanke daran ließ einen Hauch von Vorfreude auf seinen Lippen erscheinen, selbst während er die Berichte über die nächsten Stunden durchging. Jede Sekunde, die sie sich näherten, brachte ihn dem Moment näher, an dem die Distanz endlich überwunden wäre.
Zur selben Zeit saß Elbrun im Sternenflottenkommando, als eine verschlüsselte Nachricht auf seinem Terminal auftauchte. Sie stammte vom Geheimdienst und forderte ihn auf, unverzüglich im Büro des zuständigen Admirals zu erscheinen.
Ohne zu zögern machte er sich auf den Weg. Doch nichts hätte ihn auf das vorbereiten können, was ihn dort erwartete.
Als sich die Tür zum Büro mit einem leisen Zischen öffnete, blieb Elbrun wie versteinert stehen. Vor ihm stand er selbst. Oder zumindest etwas, das ihm ähnlich war – und doch grundlegend anders.
Der Terranische Elbrun war eine groteske Karikatur seiner selbst. Seine Uniform war ärmellos, die schwarzen Stoffe schienen vor militärischer Kälte zu strotzen. Auf der linken Brust prangte das Emblem des Terranischen Imperiums, dessen stilisierte Dolch-und-Weltkugel-Symbolik sofort ins Auge fiel. Sein Gesicht war von einem groben Drei-Tage-Bart umrahmt, die linke Wange zierte eine tiefe, hässliche Narbe, die wie eine Mahnung an vergangene Kämpfe wirkte. An seinem linken Arm hing ein taktisches Halfter mit einem breiten Messer – offensichtlich mehr als nur Dekoration.
Doch was Elbrun am meisten verstörte, waren die Augen seines Gegenparts. Sie funkelten kalt, durchdringend und voller Verachtung. Kein Funken Empathie, keine Spur von Menschlichkeit – nur die eiskalte Berechnung eines Mannes, der gewohnt war, sich alles mit Gewalt zu nehmen, was er wollte.
„Admiral Elbrun Tiran, nehme ich an?“, begann der Terranische Elbrun, seine Stimme rau und von einem Hauch amüsierter Verachtung durchzogen. „Oder sollte ich lieber sagen: die moralische Lichtgestalt der Föderation? Ehrlich gesagt, ich hatte mir mehr ... Präsenz erwartet.“
Ein abfälliges Grinsen verzog seine Lippen, während er Elbrun langsam von Kopf bis Fuß musterte, wie ein Jäger, der seine Beute begutachtet.
Elbrun zwang sich, Haltung zu bewahren, auch wenn die pure Präsenz seines Gegenübers wie eine kalte Faust seine Kehle zu umklammern schien. „Was soll das hier?“, fragte er mit fester Stimme. „Wie sind Sie hierhergekommen, und was wollen Sie?“
Der Terranische Elbrun lachte leise, ein tiefes, bedrohliches Geräusch, das die Anspannung im Raum noch verstärkte. „Immer direkt zur Sache – das hätte ich von mir erwartet. Also gut: Ich bin hier, weil eure kleinen Geheimdienst-Idioten zufällig eine Nachricht aus meinem Universum abgefangen haben. Eine Nachricht, die etwas Großes ankündigt – etwas, das uns beide betrifft.“
Elbruns Augen verengten sich, während er ihn scharf musterte. „Und warum sollte ich Ihnen glauben? Sie kommen aus einem Universum, in dem Täuschung und Verrat an der Tagesordnung sind. Was hält mich davon ab, Sie hier und jetzt festzunehmen?“
Der Terranische Elbrun machte einen Schritt nach vorne, sein höhnisches Grinsen verschwand. Sein Gesicht wurde zu einer Maske eiskalter Entschlossenheit, und seine Stimme sank zu einem gefährlichen Zischen. „Oh, Föderations-Elbrun, du hast ja keine Ahnung, mit wem du hier sprichst, oder? Ich bin nicht nur irgendein Offizier des Terranischen Imperiums – ich bin das, was von mir Angst hat. Mein Name bringt sogar in den Reihen meiner eigenen Sternenflotte Schrecken hervor.“
Er machte eine kurze, dramatische Pause, bevor er weitersprach, seine Augen fest auf Elbrun gerichtet. „Du denkst, du könntest mich festnehmen? Versuch es ruhig. Aber bevor dein armseliger Sicherheitsdienst überhaupt in Position ist, wirst du feststellen, dass ich immer einen Plan B habe. Und ich wette, in dem Moment wirst du erkennen, dass es klüger wäre, mich nicht zu deinem Feind zu machen.“
Elbrun schnaubte, ließ sich jedoch nicht einschüchtern. „Ich habe noch keinen Grund gesehen, Ihnen zu vertrauen.“
Der Terranische Elbrun trat noch einen Schritt näher, sodass er fast mit Elbrun auf Augenhöhe war. „Vertrauen?“, zischte er mit gefährlicher Ruhe. „Das ist ein Konzept für Schwächlinge. Ich bin nicht hier, um Vertrauen zu gewinnen. Ich bin hier, weil unser Universum in Schwierigkeiten steckt – und diese Schwierigkeiten könnten sich auch auf deines ausweiten.“
Die Worte waren wie ein eisiger Wind, der durch den Raum fegte. Elbrun wusste, dass jeder Satz seines Gegenparts von einer dunklen, aber erschreckenden Wahrheit getragen wurde.
„Also gut“, sagte Elbrun schließlich und ließ seine Stimme ebenso fest wie ruhig klingen. „Ich höre zu. Aber seien Sie gewarnt: Sollte ich auch nur einen Hauch von Verrat wittern, werden Sie sich wünschen, nie in dieses Universum gekommen zu sein.“
Der Terranische Elbrun lächelte gefährlich, seine Augen funkelten mit einer Mischung aus Amüsement und Drohung. „Oh, Föderations-Elbrun“, murmelte er, „es könnte noch interessant werden, mit dir zu arbeiten. Sehr interessant.“
„Wo ist Admiral Sendak?“, fragte Elbrun und verschränkte die Arme, seine Augen fest auf sein Spiegelbild gerichtet.
Der Terranische Elbrun lehnte sich lässig gegen den Schreibtisch und lächelte gefährlich. „Oh, der gute Sendak war so freundlich, mir sein Büro zur Verfügung zu stellen. Er dachte, wir könnten hier ungestört reden.“ Seine Stimme war ruhig, aber seine Worte hatten etwas Bedrohliches. „Was glaubst du, hat mich hergebracht? Ein einfacher Wunsch nach einem Plausch?“
Elbrun ließ sich nicht einschüchtern. „Also können wir zur Sache kommen? Was wollen Sie?“
Der Terranische Elbrun richtete sich langsam auf, sein Grinsen verschwand, und seine Stimme wurde ernst. „Also gut. Vor ungefähr sechs Wochen ist mein Schiff auf einen Kubus der Borg gestoßen. Das Gefecht war … heftig. Wir konnten den Kubus zerstören, aber nicht ohne Verluste. Doch das ist nicht der Punkt.“
Elbrun zog eine Augenbraue hoch, während sein Gegenpart fortfuhr.
„Dieser Kubus stammte aus deinem Universum“, sagte der Terranische Elbrun mit Nachdruck, seine Worte wie eine Klinge geschärft. „Ein Fakt, der uns alle sehr beunruhigt hat. Vor zwei Wochen stieß ein anderes Schiff unseres Imperiums ebenfalls auf ein Borg-Schiff – auch dieses war aus deinem Universum. Es hat uns mit einer Information konfrontiert, die nicht ignoriert werden kann.“
„Und was für eine Information wäre das?“, fragte Elbrun, seine Stimme kalt, doch ein Funke Sorge in seinen Augen verriet, dass die Situation seine Aufmerksamkeit erregt hatte.
Der Terranische Elbrun trat näher, seine Gestalt wie eine bedrohliche Schattenfigur im Raum. „Wir haben Grund zu der Annahme, dass die Borg-Kollektive aus deinem Universum und meinem Universum … zusammenarbeiten. Sie teilen Wissen, Technologie, Taktiken – mit einem Ziel: die ultimative Assimilation.“
Elbruns Miene verhärtete sich, doch er schwieg, um mehr zu erfahren.
„Das Ziel“, fuhr der Terranische Elbrun fort, „ist nicht nur mein Universum. Sie planen, das Terranische Imperium zu verschlingen. Und glaub mir, wenn das passiert, werden sie nicht bei uns Halt machen. Sie werden die Ressourcen, die sie durch uns gewinnen, nutzen, um dein Universum zu überrennen. Ihr seid das nächste Ziel.“
Die Worte hingen wie ein eisiger Schatten im Raum, und für einen Moment war nur das Summen der Kontrollanzeigen im Büro zu hören.
„Das ist … eine kühne Behauptung“, sagte Elbrun schließlich, seine Stimme angespannt. „Und was genau erwarten Sie, dass wir tun?“
Der Terranische Elbrun lächelte kalt, ein Ausdruck, der nichts Freundliches an sich hatte. „Wir müssen zusammenarbeiten, Admiral. Ob es dir gefällt oder nicht, wir haben einen gemeinsamen Feind. Und wenn wir unsere Kräfte nicht bündeln, wird keines unserer Universen überleben.“
Elbrun starrte sein Gegenstück an, sein Geist arbeitete fieberhaft. Die Vorstellung, mit einem Mann wie ihm zusammenzuarbeiten, widersprach allem, wofür die Föderation stand. Doch die Aussicht auf eine doppelte Borg-Invasion …
„Ich höre zu“, sagte Elbrun schließlich, sein Ton neutral, doch seine Augen zeigten den Funken einer bevorstehenden Herausforderung.
Der Terranische Elbrun grinste erneut, diesmal mit einer Spur dunkler Genugtuung. „Gut. Das wird interessant.“
„Wir sollten Informationen sammeln“, begann Elbrun entschlossen. „Auf beiden Seiten. Ich kümmere mich um meine, du dich um deine. Wir müssen herausfinden, wie weit die Borg bereits sind, ob Schiffe aus unserem Universum bei euch aufgetaucht sind – und vor allem, wie sie überhaupt in die jeweiligen Universen gelangen.“
Der Terranische Elbrun nickte langsam, ein gefährliches Lächeln auf seinen Lippen. „Einverstanden.“
Dann beugte er sich leicht vor, seine Augen funkelten vor einer Mischung aus Neugier und amüsiertem Spott. „Du versuchst, nach außen hin so kontrolliert zu wirken. Aber dein Innerstes? Aufgewühlt, brodelnd, ein Chaos aus Fragen und Sorgen. Es ist fast schon niedlich.“
Elbrun zog eine Augenbraue hoch, seine Haltung blieb ruhig, doch sein Inneres war angespannt. „Was willst du damit sagen?“
Der Terranische Elbrun lachte leise, ein gefährlicher Klang, der den Raum zu füllen schien. „Ich bin auch telepathisch, weißt du? Nicht so stark wie du. Aber stark genug, um zu spüren, wie aufgewühlt du bist. Du bist wie ein See, der an der Oberfläche ruhig ist, aber darunter tobt ein Sturm.“
Elbruns Blick verhärtete sich, und seine Stimme wurde eine Spur kühler. „Und ich kann deine Gedanken klar lesen. Du bist das abgrundtief Böse – in einer Weise, die jede Vorstellungskraft übersteigt.“
Der Terranische Elbrun lachte diesmal herzhaft, doch seine Augen funkelten kalt. „Ich nehme das als Kompliment. Aber weißt du, was wirklich lustig ist? Du bist entsetzt über mich. Und dennoch ... irgendwo tief in deinem Herzen bewunderst du mich. Nicht wahr?“
Elbruns Miene blieb starr, doch seine Gedanken wirbelten. Der andere schien ihn studieren zu wollen, seine Grenzen auszuloten. „Warum sollte ich jemanden bewundern, der nur durch Angst und Schrecken überlebt?“, fragte er kühl.
Das Lächeln des Terranischen Elbruns verschwand, und seine Miene wurde hart. „Weil ich das tue, was notwendig ist“, zischte er. „In meiner Welt gibt es keine Regeln außer der Macht. Ich tue, was ich tun muss, um zu überleben. Um zu siegen. Und irgendwann... gewöhnt man sich daran.“
Für einen Moment flackerte etwas wie Ehrlichkeit in seinem Gesicht auf. Doch bevor Elbrun darauf reagieren konnte, war es wieder verschwunden.
„Du bist erbärmlich“, sagte Elbrun leise, seine Stimme schneidend wie eine Klinge. „Jemand, der sich am Leid anderer ergötzt, weil er glaubt, es sei seine einzige Option. Du bist nicht stark, du bist schwach. Und du weißt es.“
Die Worte trafen ihr Ziel. Der Terranische Elbrun versteifte sich, seine Augen funkelten vor Zorn. Mit einem schnellen Schritt war er vor Elbrun, seine Hand schoss nach vorne und packte dessen Hals. Er drückte zu, nicht stark genug, um ernsthaft zu verletzen, aber genug, um seine Dominanz zu zeigen.
„Du hast Eier“, zischte der Terranische Elbrun, ein grausames Lächeln auf seinen Lippen. „Das gebe ich dir. Niemand hat je gewagt, mich so zu nennen. Niemand ... der überlebt hat.“
Elbrun spürte den festen Griff, doch er blieb erstaunlich ruhig. „Willst du es probieren?“, fragte er mit einer Stimme, die vor kaltem Mut nur so triefte.
Der Terranische Elbrun lachte leise, ein dunkles, fast wahnsinniges Geräusch. Er ließ Elbrun los und trat einen Schritt zurück, sein Blick eine Mischung aus Belustigung und Respekt.
„Weißt du“, sagte er schließlich, seine Stimme sanft wie ein Messer, das an einem Schleifstein entlangzieht, „du gefällst mir. Du bist ... faszinierend. So makellos. So ... süß.“
Elbrun rieb sich kurz den Hals, hob eine Augenbraue und erwiderte trocken: „Süß? So hat mich noch niemand genannt ... und es überlebt.“
Der Terranische Elbrun brach in schallendes Gelächter aus, das in dem stillen Raum widerhallte. „Siehst du? Genau deswegen könnte ich dich fast mögen. Fast.“
Elbrun verschränkte die Arme und beobachtete seinen dunklen Gegenpart. Er wusste, dass er ein gefährliches Spiel spielte – ein Spiel, das mehr erforderte als bloße Worte. Doch er war entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen.
„Genug Spielchen“, sagte Elbrun schließlich, seine Stimme scharf. „Wir haben eine Mission zu erfüllen. Und falls du versuchst, mich zu betrügen, werde ich dich daran erinnern, warum die Föderation gegen so viele Bedrohungen überlebt hat.“
„Ich würde nichts anderes von dir erwarten“, erwiderte der Terranische Elbrun mit einem schiefen Lächeln. „Das macht unser kleines Bündnis doch so ... spannend.“
Die Spannung zwischen ihnen war greifbar, während sie sich weiterhin wortlos musterten. Zwei Männer, zwei Universen, zwei völlig unterschiedliche Welten – und ein Feind, der sie beide zu verschlingen drohte.
Die beiden Männer hatten ihre sachliche Diskussion beendet und alle notwendigen Details für ihre jeweilige Mission festgelegt. Der Terranische Elbrun, dessen unberechenbare Natur den Raum durchdrang, erhob sich schließlich mit einem verschmitzten Lächeln von seinem Stuhl. „Nun, ich denke, es wird Zeit, dass ich mich auf den Rückweg mache. Schließlich wartet mein Universum nicht.“
Noch bevor Elbrun etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür, und zwei Offiziere des Geheimdienstes traten ein. Ihre Haltung war steif, ihre Gesichter maskenhaft, als sie sich aufstellten, um den Terranischen Elbrun zu begleiten.
„Es war mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen“, sagte der Terranische Elbrun, sein Tonfall fast verspottend, während er sich Elbrun zuwandte.
Elbrun verschränkte die Arme und neigte leicht den Kopf. „Vergnügen würde ich das nicht nennen“, entgegnete er trocken. „Aber es war definitiv eine ... interessante Begegnung.“
Der Terranische Elbrun lachte leise, ein Geräusch, das mehr Arroganz als echte Freude verriet. „Der sachliche, kontrollierte Elbrun – immer auf der sicheren Seite.“
Bevor Elbrun reagieren konnte, trat der Terranische Elbrun plötzlich näher, beugte sich vor und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Die Geste war unerwartet, eine Mischung aus Provokation und Belustigung, die Elbrun für einen Moment sprachlos machte.
„Bis zum nächsten Mal“, sagte der Terraner mit einem anzüglichen Grinsen, während er zurücktrat. „Und richte deinem Aljoscha schöne Grüße aus. Ich würde mich freuen, ihn das nächste Mal auch zu sehen. Vielleicht können wir unsere Aljoschas für eine Nacht tauschen ...“
Elbruns Augen verengten sich, und er spürte, wie Wut in ihm aufstieg. „Ganz bestimmt nicht“, sagte er, seine Stimme kühl wie Eis.
„Na, wir werden sehen“, erwiderte der Terranische Elbrun belustigt. Mit einer lässigen Bewegung wandte er sich ab und verließ, begleitet von den beiden Geheimdienstoffizieren, das Büro.
Elbrun blieb einen Moment lang stehen, den Geschmack des Spottes seines Gegenparts noch auf den Lippen, bevor er tief durchatmete. „Was für ein Albtraum“, murmelte er leise und ließ sich auf seinen Stuhl zurücksinken.
Eines war sicher: Diese Begegnung würde ihm noch lange im Gedächtnis bleiben – und der Terranische Elbrun hatte eine gefährliche Spur hinterlassen, die er nicht ignorieren konnte.
Kurz darauf betrat Flottenadmiral Sendak wieder sein Büro. Der Vulkanier, wie immer die Ruhe selbst, musterte Elbrun mit einem Hauch von Neugier. „Elbrun, wie war die Begegnung? Der Terranische Elbrun hat ausdrücklich verlangt, nur mit Ihnen zu sprechen.“
Elbrun stand noch immer am Schreibtisch, seine Schultern leicht angespannt, die Hände zu Fäusten geballt, ohne dass er es bemerkte. Er atmete einmal tief durch, bevor er antwortete. „Verzeihen Sie, Sir. Aber ich brauche eine kurze Pause.“ Seine Stimme war ruhig, doch ein geschulter Beobachter wie Sendak konnte die unterschwellige Erschütterung nicht überhören.
Sendak legte den Kopf leicht zur Seite, seine dunklen Augen durchbohrten Elbrun förmlich. „Natürlich. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen. Sollten Sie etwas besprechen wollen, wissen Sie, wo Sie mich finden.“
Elbrun nickte knapp, murmelte ein höfliches „Danke, Sir“, und verließ das Büro mit hastigen Schritten. Seine Fassade der Ruhe war brüchig, und er wusste, dass er sie nicht mehr lange aufrechterhalten konnte.
Kaum hatte er sein Quartier erreicht, ließ er sich schwer gegen die Tür sinken. Die Stille, die ihn umgab, fühlte sich erdrückend an, und seine Gedanken rasten. Schließlich schüttelte er den Kopf, schritt in die Mitte des Raumes und ließ sich in einer fließenden Bewegung auf den Boden sinken.
Elbrun setzte sich in den Schneidersitz, schloss die Augen und legte die Hände auf die Knie. Seine Atmung war tief, aber unregelmäßig – ein unüberhörbares Zeichen dafür, wie aufgewühlt er war.
Die Begegnung mit seinem terranischen Gegenstück hatte ihn weit mehr aus der Fassung gebracht, als er zugeben wollte. Es war nicht nur der Mann selbst – die kalten, berechnenden Augen, die von einer Brutalität erzählten, die Elbrun kaum begreifen konnte. Es war die Aura dieses Wesens, die ihn beinahe überwältigt hatte.
Hass. Grausamkeit. Furchtlosigkeit. Das waren keine bloßen Eindrücke; es war, als hätte der Terranische Elbrun ihm seine Seele entblößt – und was Elbrun darin gesehen hatte, erschütterte ihn bis ins Mark.
„Er ist ... ich“, flüsterte Elbrun leise, mehr zu sich selbst als zu jemand anderem. „Aber ohne Grenzen. Ohne Mitleid. Ohne die Werte, die mich ausmachen.“
Seine Hände zitterten, und er ballte sie zu Fäusten, um die aufsteigende Unruhe zu unterdrücken. Er spürte die Abgründe des Terranischen Elbrun, die Wellen von Gewalt und Schmerz, die ihn umgaben, wie giftige Strahlen einer Sonne. Und doch war da auch etwas anderes gewesen – eine Spur von Tragik, von innerer Zerrissenheit, die für einen flüchtigen Moment durchgeblitzt war.
„Er hat recht“, murmelte Elbrun, „er ist ein Produkt seiner Welt. Aber ... das rechtfertigt nichts.“
Er schloss die Augen fester, versuchte, seinen Geist zu klären, doch die Bilder kehrten immer wieder zurück. Die arrogante Haltung, das höhnische Grinsen, das Gefühl von kalter Überlegenheit, als der Terranische Elbrun ihn geküsst hatte – eine dreiste, verstörende Geste, die Elbrun aus der Fassung gebracht hatte.
Seine Atmung beschleunigte sich, doch er zwang sich, sie zu kontrollieren. Tief einatmen. Langsam ausatmen. Er stellte sich Aljoscha vor, seinen Imzadi. Dessen Wärme, dessen Liebe. Das sanfte Lächeln, das ihn immer beruhigte, egal wie chaotisch die Umstände waren.
Das Bild von Aljoscha war ein Anker in dem aufgewühlten Sturm in seinem Inneren. „Imzadi“, flüsterte er, während seine Atmung sich allmählich beruhigte.
Er begann, sich wieder zu sammeln, die Giftigkeit der Begegnung von sich abzuschütteln. Doch eine leise Stimme in seinem Inneren flüsterte, dass dies nicht das letzte Mal gewesen sein würde, dass er mit seinem dunklen Spiegelbild konfrontiert werden würde. Und das nächste Mal könnte die Grenze zwischen Licht und Schatten noch schwerer zu ziehen sein.
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