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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 5
Teil 2
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Informationen
- Story: Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 5
- Autor: KAY
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Science Fiction
Vier Tage später erreichte die USS Enterprise ihr Ziel und positionierte sich im Orbit der Erde. Die Crew bereitete sich darauf vor, Elbrun und Jongdae an Bord zu beamen. Währenddessen durchquerten die beiden Männer die Korridore des Sternenflottenkommandos auf dem Weg zum Transporterraum.
„Ich bin froh, wieder auf die Enterprise zurückzukehren“, sagte Elbrun, sein Blick nach vorne gerichtet.
„Ich auch“, antwortete Jongdae mit einem Lächeln. „Aber es war auch schön, hier zu arbeiten.“
Im Transporterraum angekommen, stellten sie sich auf die Plattform. Augenblicke später verschwammen ihre Umrisse, und sie materialisierten auf der Enterprise.
Als Elbrun seinen Blick hob, traf er auf Aljoschas strahlendes Gesicht. Das lange Warten schien mit diesem einen Moment verflogen. „Es ist gut, dich zu sehen“, sagte Elbrun mit einer Wärme in seiner Stimme, die nichts von den Belastungen der letzten Tage verriet.
Aljoscha trat auf ihn zu, zog ihn in eine enge Umarmung und flüsterte leise: „Endlich bist du wieder hier.“
Die beiden Männer verließen den Transporterraum, Seite an Seite, wie sie es immer taten. Jongdae verabschiedete sich höflich, seine Richtung einschlagend, während Elbrun und Aljoscha gemeinsam in ihr Quartier gingen.
Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, drehte sich Aljoscha zu Elbrun um, sprang ihm beinahe in die Arme und küsste ihn leidenschaftlich. Es war ein Moment purer Nähe, der sie beide von den vergangenen Tagen trennte. Doch gerade, als sie sich in ihrer Umarmung verloren, löste sich Elbrun sanft, ein schwaches Lächeln auf den Lippen.
„Können wir das auf später verschieben?“, fragte er mit einem schwachen Lächeln, das jedoch verriet, dass er nicht weniger aufgeregt war.
Aljoscha zog verwundert eine Augenbraue hoch. „Wer bist du, und was hast du mit meinem Mann gemacht?“, fragte er mit einem amüsierten Unterton, obwohl echte Neugier in seiner Stimme mitschwang.
Elbruns Blick wurde ernst. „Ich muss dir etwas erzählen“, begann er.
„Okay“, antwortete Aljoscha, setzte sich auf das Sofa und klopfte auf den Platz neben sich. „Dann erzähl mal.“
Elbrun blieb stehen, sein Blick wanderte einen Moment lang durch den Raum. Dann wandte er sich an Aljoscha. „Ich möchte, dass das, was ich dir jetzt sage, diesen Raum nicht verlässt. Das ist ein Befehl.“
Aljoscha schnaubte leise, doch sein Gesicht wurde ernst, als er Elbruns entschlossene Haltung bemerkte. „Was ist denn los?“
Elbrun setzte sich langsam hin, seine Hände fuhren nervös über seine Knie. Dann atmete er tief durch. „Als ich auf der Erde war, wurde ich in das Büro des Geheimdienstes gerufen. Sie wollten, dass ich jemanden treffe, der ... nun ja, besonders ist.“
„Besonders?“, fragte Aljoscha verwirrt.
„Es war ich, Aljoscha. Oder besser gesagt ... eine Version von mir.“
Aljoscha runzelte die Stirn. „Eine Version von dir? Redest du von einem Klon?“
Elbrun schüttelte den Kopf und sah Aljoscha direkt an. „Nicht ganz. Es war mein Gegenstück aus dem Spiegeluniversum. Ein Universum, das so anders ist als unseres, dass es schwer zu begreifen ist. Ich habe in den letzten Tagen Nachforschungen angestellt“, begann Elbrun, seine Stimme ruhig, aber mit einem Unterton von Anspannung. „Über das Terranische Imperium und mein Gegenstück. Ich habe ein paar Gefallen beim Geheimdienst eingefordert und so Zugang zu einigen Informationen bekommen.“
Elbrun zögerte, dann sprach er weiter, seine Stimme nun eine Oktave tiefer, als ob er das Gewicht der Worte spüren würde. „Er ... ist alles, was ich nicht bin. Grausam, rücksichtslos, voller Machtgier. Und doch ... ist da etwas an ihm. Etwas Verstörendes.“
„Verstörend? Wie meinst du das?“, fragte Aljoscha leise.
Elbrun hielt inne und schien mit sich selbst zu ringen, bevor er fortfuhr. „Er hat mir Dinge gezeigt ... in meinem Kopf. Erinnerungen. Bilder. Er wollte mir beweisen, dass er der Stärkere ist. Aljoscha, er hat Personen gefoltert – nicht, um Informationen zu gewinnen, sondern aus Spaß. Es gibt keinen Funken von Mitgefühl in ihm.“
Aljoscha hielt den Atem an, doch Elbrun war noch nicht fertig.
„Es war nicht nur die Gewalt“, fuhr Elbrun fort. „Es war die Art, wie er es genoss. Sein Blick, Aljoscha ... Er hat Freude daran, Schmerz zuzufügen. Als ob es ihn lebendig macht. Und das Schlimmste ist, er hat mich angesehen, als würde er in mir etwas Ähnliches suchen. Als würde er hoffen, dass ich genauso bin wie er. In ihrem Universum trägt er so viele Titel, dass es beinahe grotesk ist. ‚Inquisitor von Minos Korva.‘ ‚Dominator von Angel One.‘ ‚Schlächter von Romulus.‘ Und glaub mir, diese Titel hat er sich mehr als verdient. Er ist ein Mörder", sagte Elbrun, seine Stimme leise, aber voller Schärfe. „Ein Vergewaltiger. Ein Mann, der sich daran ergötzt, die Schreie seiner Opfer zu hören. Es gibt Berichte, dass er ganze Kolonien ausgelöscht hat – Männer, Frauen, Kinder – nur um ein Zeichen zu setzen. Er hat keine Hemmungen, keine Skrupel. Und das Schlimmste? Es erregt ihn.“
Aljoschas Gesicht erstarrte, und er rutschte unruhig auf seinem Platz. „Das klingt ... nach einem Monster. Das ist abscheulich. Aber warum wollte er dich sehen? Was wollte er?“
„Die Borg“, sagte Elbrun knapp. „Er hat mir gesagt, dass die Borg in beiden Universen aktiv sind und zusammenarbeiten. Er behauptet, dass diese Allianz unsere beiden Universen bedroht – seines und unseres. Und er hat recht. Wenn das stimmt, gibt es nichts, was die Borg aufhalten kann.“
„Und glaubst du ihm?“, fragte Aljoscha vorsichtig.
Elbrun zögerte, bevor er antwortete. „Ja. In diesem Punkt glaube ich ihm. Nicht, weil ich ihm vertraue, sondern weil er weiß, dass er selbst verlieren würde, wenn er lügt. Aber das macht ihn nicht weniger gefährlich. Er ist ...“
Elbrun stand plötzlich auf, seine Hände zu Fäusten geballt. „Er hat mich verhöhnt, Aljoscha. Er hat mich provoziert, wollte mich aus der Fassung bringen. Und dann ... dann hat er über dich gesprochen.“
Aljoscha sah ihn alarmiert an. „Über mich?“
Elbrun nickte, seine Augen blitzten vor Zorn. „Er hat gesagt, dass er gerne dich treffen würde. Dass er dich sehen will. Es war, als wäre es für ihn nur ein Spiel. Er hat sogar vorgeschlagen, dass wir unsere Aljoschas für eine Nacht tauschen.“
Aljoscha war für einen Moment sprachlos, dann schüttelte er entschieden den Kopf. „Lass ihn denken, was er will. Er mag wie du aussehen, aber er ist nicht du. Ich kenne dich, Elbrun. Und egal, was dieser Mann gesagt oder getan hat, ich weiß, dass du anders bist. Du bist nicht allein – wir stellen uns dem zusammen.“
Elbrun atmete tief durch und ließ seine Schultern sinken. „Danke, Imzadi. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde.“
Aljoscha stand auf und trat zu ihm, legte seine Hände auf Elbruns Schultern. „Du wirst das nicht alleine tun. Ich bin hier. Wir schaffen das, egal, was kommt.“
Elbrun schloss die Augen, als Aljoscha ihn in eine feste Umarmung zog. Für einen Moment spürte er, wie das Dunkel, das ihm bei seiner Begegnung mit dem anderen Elbrun entgegengeschlagen war, ein wenig verblasste – und das Licht zurückkehrte, das er immer in Aljoscha fand.
Am nächsten Morgen lagen Elbrun und Aljoscha eng umschlungen im Bett, die Decke nur locker über ihre Körper geworfen. Sanftes Lich tauchte das Quartier in eine warme Atmosphäre, und die Welt außerhalb schien für einen Moment nicht zu existieren.
„Wie habe ich das vermisst“, murmelte Aljoscha leise, während er mit den Fingern sanft über Elbruns Schulter strich.
„Ich auch“, antwortete Elbrun, seine Stimme tief und voller Zuneigung. „Ich war definitiv zu lange von dir getrennt. Ohne dich fühlt sich alles ... unvollständig an. Als hätte ich einen Teil von mir selbst verloren.“
Aljoscha grinste verschmitzt und hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. „Zum Glück bin ich keine Frau. Sonst hättest du mich letzte Nacht definitiv geschwängert.“
Elbrun lachte leise und zog eine Augenbraue hoch. „Eigentlich schade. Wir würden sicher verdammt hübsche Kinder zusammen bekommen.“
„Zwei von deiner Sorte? Ich weiß nicht, ob ich das ertragen könnte“, neckte Aljoscha mit einem gespielt dramatischen Seufzen, bevor er seine Stirn gegen Elbruns Brust legte. „Ich würde ja nur noch in Sorge sein – so wie ich jetzt schon ständig bin.“
„Vielleicht wären unsere Kinder ja eher wie du – vernünftig und überlegt“, schlug Elbrun vor, während er mit einer Haarsträhne von Aljoscha spielte. Dann fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu: „Wobei ... der andere Elbrun hat mich auch als ‚vernünftig‘ bezeichnet.“
Aljoscha brach in schallendes Gelächter aus, sein ganzer Körper bebte vor Amüsement. „Dann kennt er dich aber wirklich schlecht! Du? Vernünftig?“
„Hey!“ Elbrun zog eine gespielte Schmollmiene. „Ich kann auch vernünftig sein!“
„Natürlich“, entgegnete Aljoscha trocken. „So vernünftig, dass du mitten in eine Sonnenkorona fliegst, ein Terranisches Spiegelbild von dir triffst und dabei wahrscheinlich noch denkst, du hättest alles unter Kontrolle.“
Elbrun grinste und zog Aljoscha näher an sich heran, sodass sie sich beinahe Nase an Nase gegenüberlagen. „Aber genau dafür liebst du mich doch, oder?“
Aljoscha legte den Kopf schief, als würde er nachdenken, bevor er ihn langsam schüttelte. „Vielleicht“, sagte er gespielt zögerlich. Dann küsste er Elbrun sanft und fügte leise hinzu: „Aber ein bisschen mehr Vernunft würde dir manchmal trotzdem guttun.“
Elbrun seufzte tief und ließ seinen Kopf gegen die Rückenlehne des Bettes sinken. „Ich weiß, ich bin manchmal zu draufgängerisch. Aber glaub mir, ich mache das doch nur, um die zu beschützen, die ich liebe.“
Aljoscha drehte sich leicht, seine Hand ruhte sanft auf Elbruns Brust, während sein Gesicht von einer Mischung aus Sorge und Zuneigung gezeichnet war. „Ja, und genau deswegen fällt es mir so schwer, jemals wirklich böse auf dich zu sein“, sagte er leise. „Ich verstehe, warum du das tust. Aber ich kann einfach nicht aufhören, mir Sorgen zu machen. Immer frage ich mich, was passieren könnte, wenn ...“
Elbrun hob seine Hand und legte sie beruhigend auf Aljoschas. „Wenn ich nicht mehr da bin?“
Aljoscha schwieg, sein Blick wanderte über Elbruns Gesicht, als suche er nach Antworten, die ihn beruhigen könnten.
„Es wird nicht passieren“, sagte Elbrun bestimmt. „Okay, ich gebe zu, ich handle manchmal zuerst und denke dann nach. Aber ich weiß, was ich tue – meistens jedenfalls. Und bis jetzt ist immer alles gutgegangen.“
„Zum Glück“, murmelte Aljoscha und drückte sanft gegen Elbruns Brust. „Trotzdem wirkst du auf mich immer so furchtlos. Als könnte dich nichts erschüttern. Als wäre die Galaxis voller Gefahren nur ein weiteres Problem, das es zu lösen gilt.“
Elbrun öffnete die Augen und sah Aljoscha direkt an. Seine Stimme war leise, aber durchdrungen von einer ungewohnten Verletzlichkeit. „Das stimmt nicht. Ich habe Angst. Mehr, als du dir vielleicht vorstellen kannst.“
Aljoscha runzelte die Stirn, seine Hand verkrampfte sich leicht auf Elbruns Brust. „Wirklich? Aber wovor? Du hast dich den Tzenkethi, den Elachi und sogar den Borg entgegengestellt. Was könnte dir noch Angst machen?“
Elbruns Blick wurde weicher, aber auch ernster. „Nicht die Gegner selbst. Nicht ihre Schiffe, ihre Waffen oder ihre Drohungen.“ Er hielt inne, suchte nach den richtigen Worten. „Was mir wirklich Angst macht, ist das, was passieren könnte, wenn ich mich ihnen nicht in den Weg stelle. Ich habe Angst, dass ... dir etwas passieren könnte. Dass ich nicht da bin, um dich zu beschützen.“
Aljoscha starrte ihn an, sprachlos. Schließlich lehnte er sich vor und drückte sich eng an Elbrun. „Du denkst immer nur an andere, nie an dich selbst“, flüsterte er, seine Stimme voller Zuneigung und leiser Besorgnis. „Aber wer passt auf dich auf?“
Elbrun lächelte schwach und legte seinen Arm um Aljoscha. „Ich denke, das tust du, Imzadi.“
Die beiden lagen noch eine Weile schweigend da, eingehüllt in den ruhigen Moment, den nur die frühen Morgenstunden bieten konnten. Doch in Elbruns Blick lag immer noch ein Hauch von etwas Undefinierbarem – einer Angst, die er nicht ganz abschütteln konnte.
Ein paar Minuten später war Aljoscha ins Bad verschwunden, und das leise Rauschen der Dusche erfüllte das Quartier. Elbrun, der keine Lust verspürte, sich sofort anzuziehen, setzte sich nackt an den Esstisch. Das kühle Metall der Stuhlfläche ließ ihn kurz zusammenzucken, doch er ignorierte es, während er ein Daten-Padd zur Hand nahm.
Er wischte mit den Fingern über die glatte Oberfläche und öffnete die letzten Missionslogbücher. Die Berichte flimmerten vor ihm auf, und obwohl er sich auf die Daten konzentrieren wollte, drängten sich immer wieder dieselben Gedanken in den Vordergrund: Wie kommunizierten die beiden Borgkollektive aus den unterschiedlichen Universen miteinander? Und vor allem, wie schafften sie es, zwischen den Realitäten zu reisen?
Er stützte sein Kinn auf die Hand und runzelte die Stirn, während er die Informationen durchsah. Die Protokolle über die letzten Begegnungen mit den Borg waren detailliert, aber nichts davon gab ihm eine klare Antwort. Es musste etwas geben, dachte er, etwas, das sie übersehen hatten.
„Subraumtunnel?“, murmelte er leise vor sich hin. Die Idee schien naheliegend, aber die Energieanforderungen dafür wären gewaltig – sogar für die Borg. Was, wenn sie eine natürliche Schwachstelle in den Grenzen der Universen gefunden hatten?
Elbrun tippte ein paar Notizen ins Padd, während er gedankenverloren mit dem Finger über die Tischkante strich. Das leise Surren der Dusche war ein beruhigender Hintergrundklang, doch die Fragen in seinem Kopf ließen ihn nicht los.
Sein Blick wanderte kurz in Richtung des Bads, und ein schwaches Lächeln spielte auf seinen Lippen. Der Gedanke, Aljoscha in Sicherheit zu wissen, war für ihn ein Anker, der ihn oft durch die schwierigsten Momente trug. Doch die Möglichkeit, dass die Borg – und was noch schlimmer war, sein eigenes dunkles Spiegelbild – eine Bedrohung für diese Sicherheit darstellen könnten, ließ ihn unruhig auf dem Stuhl hin und her rutschen.
Er legte das Padd für einen Moment zur Seite und rieb sich die Schläfen. Es gab keine einfachen Antworten. Er würde die Wissenschaftsoffiziere der Enterprise konsultieren müssen, sobald er dazu kam. Vielleicht hatten sie bereits Daten, die er nicht kannte. Und wenn nicht, würde er eben Wege finden müssen, die Borg auszuspionieren.
„Egal, wie schwer es wird“, murmelte er entschlossen. „Ich werde nicht zulassen, dass sie durchkommen.“
Die Dusche verstummte, und das leichte Klappern von Aljoschas Bewegungen kündigte an, dass er gleich zurückkehren würde. Elbrun nahm das Padd wieder zur Hand und versuchte, sich auf die Daten zu konzentrieren – doch in seinem Inneren war er bereits damit beschäftigt, die nächsten Schritte zu planen.
Aljoscha kam aus dem Bad heraus, das Handtuch locker um die Hüften geschlungen, und wischte sich mit einer beiläufigen Bewegung eine Haarstähne aus dem Gesicht. Als er Elbrun am Esstisch sitzen sah – nackt, völlig vertieft in sein Daten-Padd – blieb er einen Moment stehen und ließ seinen Blick über die Szene schweifen.
Mit einem schelmischen Lächeln leckte er sich demonstrativ die Lippen. „Lecker“, sagte er leise, aber mit einer hörbaren Spur von Belustigung.
Elbrun hob den Blick von seinem Padd, leicht verwirrt. „Was meinst du?“
Aljoscha trat ein paar Schritte näher, die Haltung entspannt, doch seine Augen funkelten vor Schalk. „Naja“, begann er, während er das Handtuch ein wenig fester um sich zog, „ich meine ja nur ... so wie du da sitzt, da bekomme ich doch gleich wieder Lust auf dich.“
Elbrun legte das Padd zur Seite, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während ein amüsiertes Lächeln seine Lippen umspielte. „Ach ja? Und was genau an diesem Anblick ist so ... anziehend?“, fragte er mit gespieltem Ernst, obwohl seine Augen verrieten, dass er das Spiel genoss.
Aljoscha trat näher, ließ seine Finger spielerisch über die Tischkante gleiten, bevor er sich leicht vorbeugte. „Vielleicht die lässige Art, wie du dich nicht darum scherst, nackt zu sein. Oder wie du gerade genug Anstand zeigst, dieses Padd zu halten, aber alles andere zur Schau stellst.“ Seine Stimme wurde tiefer, seine Augen funkelten. „Oder vielleicht ist es, dass du einfach unglaublich sexy bist, ohne es überhaupt zu merken.“
Elbrun schnaubte leise und ließ seinen Blick nicht von Aljoschas Gesicht ab. „Du weißt, ich stecke mitten in strategischen Überlegungen, oder? Die Borg, das Spiegeluniversum ... keine Zeit für Ablenkungen.“
„Ach“, flüsterte Aljoscha, trat noch näher, bis ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, „ich bin sicher, die Borg können fünf Minuten warten.“ Er zwinkerte und ließ das Handtuch absichtlich ein Stück tiefer rutschen, sodass es nur noch knapp hielt.
Elbrun grinste breit, packte Aljoscha spielerisch an der Hüfte und zog ihn ein Stück näher. „Du bist unmöglich, weißt du das?“
„Ich nehme das als Kompliment“, entgegnete Aljoscha mit einem schelmischen Lächeln und ließ seine Finger kurz über Elbruns Schultern gleiten, bevor er sich wieder entfernte. „Aber ich will mal nicht so sein. Ich lasse dich jetzt arbeiten. Für den Moment.“
„Für den Moment“, wiederholte Elbrun grinsend, während er wieder zu seinem Padd griff. Doch der Funke in seinen Augen verriet, dass Aljoschas Worte ihn nicht kaltgelassen hatten.
Aljoscha zog die Uniformjacke halbherzig über die Schultern, doch seine Augen klebten förmlich an Elbrun, der weiterhin vollkommen ungeniert auf dem Stuhl thronte. Irgendwann schnappte er hörbar nach Luft, warf die Jacke achtlos über einen Stuhl und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich mache uns Frühstück. Willst du in der Zwischenzeit vielleicht ins Bad? Oder planst du, mich heute den ganzen Tag so zu provozieren?“
Elbrun schmunzelte, lehnte sich zurück und streckte sich so demonstrativ, dass Aljoscha unwillkürlich schlucken musste. „Ins Bad?“, wiederholte er mit einem verschmitzten Grinsen. „Na gut, wenn du meinst. Aber ich dachte, du genießt den Ausblick.“
Aljoscha blinzelte, als bräuchte er einen Moment, um sich zu sammeln. „Oh, ich genieße ihn viel zu sehr, und genau das ist das Problem. Geh jetzt, bevor ich noch vergesse, was ich eigentlich tun wollte!“
Mit einem Lächeln, das vor schelmischer Selbstzufriedenheit nur so strotzte, erhob sich Elbrun langsam und ging Richtung Badezimmer – natürlich nicht, ohne absichtlich nah an Aljoscha vorbeizuschlendern und dabei seine Fingerspitzen leicht über dessen Arm gleiten zu lassen. „Mach dir keine Sorgen“, sagte er leise, „ich bin gleich wieder da. Frisch geduscht und ... vielleicht noch nackter.“
„Nackt ist kein Spektrum, Elbrun!“, rief Aljoscha ihm hinterher, konnte aber nicht verhindern, dass seine Stimme dabei vor Belustigung bebte.
Im Bad ließ sich Elbrun alle Zeit der Welt. Die Schalldusche erfüllte ihren Zweck, und als er schließlich heraustrat, schnappte er sich ein Handtuch – nur um es sich locker über die Schulter zu werfen, statt es zu benutzen. Zufrieden mit seinem Auftritt kehrte er ins Quartier zurück, wo Aljoscha sich gerade an der Tischdecke zu schaffen machte.
Der Blick, den Aljoscha ihm zuwarf, war eine Mischung aus Schock und aufkommendem Lachen. „Elbrun! Willst du mich wahnsinnig machen?“
„Wieso nicht?“, antwortete Elbrun mit einem frechen Grinsen, zog einen Stuhl zurück und ließ sich mit einer nonchalanten Eleganz nieder, die Aljoscha fast schwindelig machte. „Ich meine, du kennst doch sowieso schon alles. Warum also verstecken?“
„Vielleicht, damit ich wenigstens ein bisschen klar denken kann?“ Aljoscha schüttelte den Kopf, konnte aber das Lächeln auf seinen Lippen nicht verbergen. „Du machst mich so ... wuschig.“
„Das ist doch der Plan“, konterte Elbrun, lehnte sich zurück und ließ seinen Blick genüsslich über Aljoscha gleiten. „Ich präsentiere nur, was du gerne ansiehst.“
Aljoscha griff kurzerhand nach einer Trainingshose, die über einem Stuhl hing, und warf sie Elbrun direkt ins Gesicht. „Zieh sie an. Sofort.“
„Bist du sicher?“ Elbrun hielt die Hose einen Moment in der Hand und sah Aljoscha mit einem provozierenden Funkeln in den Augen an. „Ich dachte, du genießt das.“
„Elbrun!“ Aljoschas Stimme klang halb entnervt, halb amüsiert, doch seine verräterischen Blicke zu Elbruns Körpermitte brachten ihn selbst aus dem Konzept. Seine Wangen liefen knallrot an, und er versuchte vergeblich, die Fassung zu bewahren.
„Erwischt?“ Elbrun zog sich die Hose schließlich über, allerdings so langsam, dass es mehr einer Inszenierung glich. Die Bewegung seiner Muskeln unter der Haut schien jedes bisschen Selbstkontrolle aus Aljoschas Gesicht zu wischen. Schließlich richtete er sich auf, zog den Bund zurecht und drehte sich einmal um die eigene Achse. „Besser?“
„Du bist unmöglich“, murmelte Aljoscha, verschränkte die Arme vor der Brust, doch das belustigte Funkeln in seinen Augen zeigte, dass er sich nicht kampflos geschlagen gab. „Aber gut, jetzt kann ich endlich mein Frühstück machen, ohne rot anzulaufen.“
„Rot?“ Elbrun zog die Augenbrauen hoch, lehnte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. „Rot bist du doch schon, seit ich hier rausgekommen bin, Imzadi.“
„Das bildest du dir ein“, antwortete Aljoscha und griff nach dem Buttergefäß, um sich abzulenken. „Ich bin höchstens ... irritiert.“
Elbrun ließ sein Bein unter dem Tisch spielerisch an Aljoschas streifen, lehnte sich noch näher zu ihm und flüsterte mit tiefer Stimme: „Irritiert, hm? Dann bist du ein verdammt schlechter Lügner.“
Für einen Moment hielt Aljoscha inne, seine Finger umklammerten das Messer, mit dem er gerade Toast bestreichen wollte. Schließlich legte er es ab, drehte sich zu Elbrun und beugte sich leicht vor, sodass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Du willst also spielen? Fein. Aber pass auf, dass du dich dabei nicht übernimmst.“
Elbrun grinste breit, ließ sich entspannt zurücksinken und zog seine Trainingshose provokant ein Stück tiefer, als würde er sie gleich wieder ausziehen. „Das Spiel hat gerade erst begonnen, Imzadi. Und ich glaube, du weißt, wer hier am längeren Hebel sitzt.“
Aljoscha lachte leise, seine Augen funkelten gefährlich. „Das werden wir ja sehen“, murmelte er, schnappte sich das nächste Toastbrot – und schmierte es mit absichtlich provokanter Langsamkeit.
Elbrun lehnte sich mit einem spöttischen Lächeln zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, als würde er sich auf ein Spektakel vorbereiten. „Du denkst also, dass du mich mit deinem Toastbrot beeindrucken kannst? Interessanter Ansatz, Imzadi. Ich bin gespannt, wie du das toppen willst.“
Aljoscha warf ihm einen Blick zu, in dem eine Mischung aus Belustigung und Herausforderung lag, bevor er seelenruhig weiterschmierte. „Manchmal ist weniger mehr, Elbrun. Vielleicht solltest du dir davon eine Scheibe abschneiden.“
„Eine Scheibe?“ Elbrun grinste und ließ seinen Blick absichtlich in Richtung von Aljoschas Hüften gleiten. „Ich hoffe, das bezieht sich nicht auf das Brot. Ich mag größere Portionen.“
Aljoscha, der kurz innehielt, biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut loszulachen. Stattdessen legte er das Messer mit einem hörbaren Klirren ab und wandte sich zu Elbrun um, die Hände auf der Tischplatte abgestützt. „Weißt du, was dein Problem ist? Du bist viel zu überzeugt von dir selbst.“
„Mein Problem?“ Elbrun ließ die Worte genüsslich über seine Lippen rollen und schüttelte den Kopf. „Ich würde eher sagen: dein Problem. Denn egal, wie sehr du dich bemühst, mich zu ignorieren, du wirst immer verlieren.“
„Verlieren?“ Aljoscha lehnte sich näher, seine Augen fixierten Elbruns mit funkelnder Intensität. „Oh, Elbrun, du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich gerade auflaufen lassen könnte.“
„Dann mach es doch“, forderte Elbrun mit einem Lächeln heraus, das Aljoschas Geduld bis aufs Äußerste testete.
Aljoscha richtete sich auf, nahm das frisch geschmierte Toast in die Hand und biss demonstrativ herzhaft hinein, während er Elbrun dabei keine Sekunde aus den Augen ließ. Er kaute langsam, fast provokant, bevor er sagte: „Ich lasse dich zappeln, mein Lieber. Vielleicht ist das Frühstück für heute der einzige Genuss, den du bekommst.“
Elbrun starrte ihn an, hob die Augenbrauen und setzte sich gerade hin. „Das ist aber eine riskante Ansage, Imzadi. Bist du sicher, dass du das durchziehen willst?“
„Absolut.“ Aljoscha nickte entschlossen, seine Haltung auf den ersten Blick unerschütterlich – bis Elbrun sich mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung über den Tisch beugte und seine Hand um Aljoschas Handgelenk legte. „Weißt du“, begann er leise, während seine Finger spielerisch über Aljoschas Haut strichen, „ich könnte einfach beweisen, dass du gerade eine ganz schlechte Lüge erzählst.“
Aljoscha spürte, wie sein Atem etwas schneller wurde, doch er setzte ein breites Grinsen auf. „Oh, wirklich? Was genau möchtest du beweisen?“
„Dass ich dich immer wieder dazu bringen kann, deine eigenen Regeln zu brechen.“ Elbruns Stimme war ein Flüstern, seine Augen glitzerten vor Selbstsicherheit.
„Du überschätzt dich“, konterte Aljoscha, zog seine Hand zurück und lehnte sich wieder zurück. „Aber es ist niedlich, dass du es versuchst.“
„Niedlich?“ Elbrun lachte leise, ließ sich ebenfalls zurückfallen und legte eine Hand auf die Tischkante, als würde er sich auf einen Sprung vorbereiten. „Ich glaube, ich muss mich dann wohl mehr anstrengen.“
Bevor Aljoscha antworten konnte, war Elbrun schon aufgestanden und langsam um den Tisch herumgegangen, die Trainingshose rutschte bei jedem Schritt ein Stück tiefer. „Du bist so verdammt kontrolliert, Imzadi“, sagte er und blieb direkt hinter Aljoscha stehen, seine Stimme ein sanftes Murmeln. „Ich frage mich nur, wie lange das anhält.“
„Ich bin immer kontrolliert“, erwiderte Aljoscha, doch seine Stimme klang nicht mehr ganz so überzeugend, besonders als Elbruns Fingerspitzen sanft über seinen Nacken strichen.
„Das werden wir sehen“, sagte Elbrun leise, bevor er sich an Aljoschas Ohr beugte und hinzufügte: „Frühstück hin oder her – du wirst mich nicht so leicht abschütteln.“
Aljoscha biss sich auf die Unterlippe, seine Wangen färbten sich wieder rot. Schließlich drehte er sich zu Elbrun um, packte ihn plötzlich an den Hüften und zog ihn näher. „Pass auf, dass du nicht das Gegenteil erreichst, Elbrun. Denn wenn ich die Kontrolle verliere, wirst du es bereuen.“
Elbrun grinste. „Ich liebe es, wenn du mir drohst.“
Bevor Aljoscha etwas erwidern konnte, schloss Elbrun die Lücke zwischen ihnen mit einem Kuss – einer Mischung aus Herausforderung und purem Verlangen. Das Toast fiel vergessen auf den Boden, und das Frühstück rückte endgültig in den Hintergrund.
„Ich habe gewonnen“, sagte Elbrun triumphierend, während er sich langsam von dem intensiven Kuss löste. Seine Augen glitzerten vor Selbstzufriedenheit, als er Aljoschas atemloses Gesicht betrachtete. „Ich sagte doch, dass du verlieren würdest.“
Aljoscha blinzelte, versuchte seine Gedanken zu sortieren, aber sein Herz raste und seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. „Du ... du bist unmöglich“, brachte er schließlich heraus, seine Stimme ein Mix aus Belustigung und purem Frust. „Das war nicht fair.“
Elbrun grinste nur, zog sich lässig zurück und griff nach seiner Uniform, die ordentlich über einem Stuhl hing. Mit einer Ruhe, die Aljoscha fast wahnsinnig machte, begann er, sich anzuziehen – erst das Unterhemd, dann die Jacke, und schließlich zog er die Hose hoch, die perfekt saß. Währenddessen pfiff er eine kleine Melodie, als ob nichts geschehen wäre.
Aljoscha starrte ihn an, immer noch leicht außer Atem. „Das ist jetzt wohl ein schlechter Scherz?“, fragte er schließlich, während er sich aufrichtete und die Hände in die Hüften stemmte. „Du machst mich komplett wuschig, bringst mich an den Rand der Selbstkontrolle – und dann ziehst du dich einfach an? Und jetzt soll ich was? So tun, als wäre nichts passiert?“
Elbrun warf ihm einen Blick über die Schulter zu, sein Grinsen breiter denn je. „Es ist nichts passiert“, korrigierte er ihn schelmisch. „Ich habe dir nur gezeigt, dass ich immer gewinne.“
„Gewinne?“ Aljoscha klang fassungslos. „Du lässt mich hier verhungern, Elbrun!“
„Verhungern?“ Elbrun drehte sich um und richtete seine Uniform perfekt, bevor er sich noch einmal vorbeugte, um Aljoscha tief in die Augen zu sehen. „Oh nein, Imzadi. Nicht verhungern. Nur ein kleines Fasten bis heute Abend.“
„Fasten?“ Aljoscha starrte ihn an, völlig perplex. „Fasten ist das, was ich bei der letzten Diplomatenmission gemacht habe, als das Essen knapp wurden. Das hier ist Folter.“
„Das hier ist Vorfreude“, korrigierte Elbrun mit einer Stimme, die vor Schalk nur so triefte. „Denn heute Abend, Imzadi, werde ich dir genau das geben, was du dir gerade sehnlichst wünschst.“
Aljoscha öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn wieder und schnappte dann nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Elbrun, du bist ... du bist das Schlimmste und Beste, was mir je passiert ist.“
„Ich weiß“, antwortete Elbrun, seine Stimme leise, aber voller Wärme. Er trat näher, ließ seine Finger kurz über Aljoschas Wange streichen und fügte dann mit einem schelmischen Zwinkern hinzu: „Aber wir müssen jetzt auf die Brücke. Pflicht ruft, Imzadi.“
Mit diesen Worten drehte sich Elbrun um und ging zur Tür, ließ einen immer noch fassungslosen und hochrot angelaufenen Aljoscha zurück. Der seufzte tief, rieb sich die Stirn und murmelte: „Wenn ich den heutigen Tag überlebe, ohne wahnsinnig zu werden, ist das ein Wunder.“ Dann schnappte er sich seine Uniform, um Elbrun zu folgen – auch wenn seine Gedanken alles andere als dienstbereit waren.
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