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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 5

Teil 3

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Elbrun und Aljoscha traten gemeinsam auf die Brücke, ihre Haltung professionell, auch wenn Aljoschas Gedanken noch leicht chaotisch waren. Zum Glück hatte er sich inzwischen soweit gefangen, dass er keinen Hinweis auf das Spiel zwischen ihnen in seinem Verhalten erkennen ließ.

„Commander Niwan, setzen Sie Kurs auf den Alini-Sektor, Warp 9“, befahl Elbrun mit ruhiger Autorität, während er sich auf seinem Kommandosessel niederließ.

Der caitianische Pilot, dessen schlanke Finger über das Steuerpult glitten, nickte. „Aye, Sir. Kurs gesetzt.“

„Beschleunigen“, sagte Elbrun und lehnte sich ein Stück zurück.

Das majestätische Sternenflottenschiff glitt elegant aus dem Sonnensystem, bevor es seine Triebwerke auf Warp 9 hochfuhr. Der typische Anblick des Warpfluges – verzerrte Sterne, die zu einem brillanten Lichtband wurden – füllte den Hauptbildschirm.

„Was wollen wir dort?“, fragte Aljoscha schließlich, der sich auf dem Platz neben Elbrun niedergelassen hatte. Seine Stimme war ruhig, aber in seinen Augen blitzte Neugier auf.

„Ich habe eine Idee, die ich austesten möchte“, antwortete Elbrun vage, ohne Aljoscha direkt anzusehen.

Aljoscha hob eine Augenbraue. „Mehr willst du dazu nicht sagen? Nicht einmal mir?“ Es war ein sanftes Necken, das von einem Funken echter Frustration begleitet wurde.

Elbrun drehte den Kopf leicht und schenkte ihm ein schiefes Lächeln. „Im Moment nicht, Imzadi. Aber keine Sorge, du wirst alles erfahren – rechtzeitig.“

Er erhob sich aus seinem Sessel und glättete seine Uniform mit einer beiläufigen Bewegung. „Ich bin dann im Bereitschaftsraum“, fügte er hinzu, bevor er mit gleichmäßigem Schritt zur Tür ging.

Die Brücke schien einen Moment stiller, als Elbrun verschwunden war. Aljoscha blieb auf seinem Platz, ließ seine Gedanken jedoch abschweifen. Was führt er im Schilde? fragte er sich, während er aus den Augenwinkeln bemerkte, dass Commander Niwan ihn neugierig musterte.

„Was?“, fragte Aljoscha schließlich, den Blick auf den Caitianer gerichtet.

„Nichts, Sir“, schnurrte Niwan mit einem leichten Grinsen, das seine spitzen Zähne entblößte. „Ich frage mich nur, wie der Tag noch spannender werden könnte.“

„Ich auch, Commander“, murmelte Aljoscha trocken und wandte seinen Blick wieder nach vorne, ins endlose Sternenmeer.

Im Bereitschaftsraum setzte sich Elbrun an seinen Schreibtisch, das Sternenflottenemblem auf der glatten Oberfläche leuchtete schwach im gedämpften Licht. Mit einem tiefen Atemzug begann er, nacheinander Verbindungen zu befreundeten Kommandanten einiger umliegender Schiffe herzustellen.

Zuerst erschien das Bild von Admiral Tamek, Elbruns bestem Freund – einem erfahrenen Romulaner, der wie Elbrun dazu neigte, Risiken einzugehen. Gleich darauf meldete sich Captain Top, ein Xenexianer mit unverkennbar violetten Augen, der sowohl Elbruns als auch Aljoschas Liebhaber war. Danach folgte Captain Jan Kiffer, ein Mensch mit stets einem Lächeln im Gesicht und einer Vorliebe für lange Monologe. Schließlich erschien Captain Ezaunt, ein taktisch brillanter Benzit, dessen Analysefähigkeiten oft als unverzichtbar galten.

Elbrun erklärte kurz sein Anliegen: „Ich brauche euch alle im Alini-Sektor. Eure Schiffe befinden sich in der Nähe, und wir könnten die Verstärkung gut gebrauchen. Es geht um mögliche Aktivitäten der Borg – und eine sehr heikle Angelegenheit, die ich euch vor Ort näher erläutern werde.“

Die Antworten kamen prompt und einstimmig:

„Die USS Vixal wird bereit sein“, bestätigte Tamek ruhig, während seine grünen Augen vor Entschlossenheit blitzten.

„Die Sojourner nimmt Kurs. Wir sind in spätestens zwei Stunden da“, meldete Top mit einer Spur von Vorfreude in seiner Stimme, seine violetten Augen zuckten aufgeregt.

„Die Rialto ist dabei“, fügte Kiffer knapp hinzu, doch das Lächeln in seinem Gesicht wirkte diesmal überraschend ernst.

„Und die Cooper steht zu euren Diensten“, schloss Ezaunt trocken ab. „Ich hoffe, du hast einen guten Plan, Elbrun.“

Elbrun nickte, dankbar für die Unterstützung. „Danke euch allen. Wir treffen uns im Alini-Sektor, um die Details zu besprechen. Ich werde alle relevanten Daten bereitstellen.“

Die Verbindungen zu den anderen Captains wurden nacheinander unterbrochen, doch Tameks Bild blieb bestehen. Der Romulaner lehnte sich in seinem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und fixierte Elbrun mit einem durchdringenden Blick.

„Alte Freundschaft hin oder her, Elbrun – das klingt gefährlich“, begann Tamek. „Was genau planst du?“

Elbrun zögerte einen Moment, dann seufzte er leise. „Ich will Daten über die Borg sammeln – und zwar nicht nur über unsere Borg, sondern auch über die aus dem Spiegeluniversum. Wenn die Theorie meines Spiegel-Gegenstücks stimmt und die beiden Kollektive zusammenarbeiten, dann könnten wir alle in ernsthaften Schwierigkeiten stecken.“

Tameks Blick wurde schärfer. „Und wie genau willst du das anstellen?“

„Das weiß ich noch nicht“, gab Elbrun ehrlich zu. „Aber ich habe einige Ideen. Es könnte gefährlich werden, aber ...“ Sein Blick schweifte kurz ab. „Es gibt kaum Alternativen. Wir müssen mehr über ihre Methoden herausfinden – Subraumtunnel, Interdimensionalität, alles. Ohne Informationen sind wir blind.“

Tamek musterte Elbrun durchdringend, seine grünen Augen verengten sich zu Schlitzen, während er die Worte seines Freundes in Gedanken abwog. Schließlich lehnte er sich vor, verschränkte die Finger ineinander und sprach mit ruhiger Stimme: „Du willst also in das Hornissennest stechen, ohne zu wissen, wie groß der Schwarm ist?“

Elbrun zog die Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln nach oben, das zwischen Selbstbewusstsein und unterschwelliger Anspannung schwankte. „Das war doch schon immer meine Spezialität, oder? Aber diesmal werde ich nicht unvorbereitet sein. Deshalb brauche ich euch.“

Tamek schüttelte langsam den Kopf, aber ein Hauch von Amüsement zog sich über seine Lippen. „Das ist der alte Elbrun, den ich kenne. Immer einen mutigen Plan, aber immer mit einem Ass im Ärmel, falls etwas schiefgeht.“ Seine Stimme wurde ernster, die grünen Augen fixierten Elbrun eindringlich. „Hör zu. Wenn du dich mit den Borg aus zwei Universen anlegst, brauchst du mehr als Mut. Du brauchst eine solide Strategie. Und einen Weg, schnell zu verschwinden, falls alles zusammenbricht.“

„Dafür seid ihr ja da“, entgegnete Elbrun und sein Lächeln wurde breiter. „Wenn ich mich auf jemanden verlassen kann, dann auf dich, Tamek.“

Der Romulaner lehnte sich zurück, und ein Hauch von Stolz blitzte in seinem Gesicht auf. „Ich werde da sein, Elbrun. Mit der Vixal und allem, was wir haben.“

In diesem Moment blinkte die Konsole auf, und eine weitere Nachricht erschien – eine Bestätigung von Captain Top. Kurs gesetzt. Ich freue mich schon, dich und Aljoscha zu sehen ... besonders dich, Elbrun.

Elbrun konnte nicht verhindern, dass seine Mundwinkel leicht zuckten. Top war immer direkt – manchmal zu direkt. „Top scheint genauso enthusiastisch wie immer“, murmelte Elbrun halb zu sich selbst.

Tamek hob fragend eine Augenbraue. „Ich nehme an, er bringt wieder seine ganz persönliche ‚Begeisterung‘ mit?“

„Lassen wir es einfach dabei“, antwortete Elbrun trocken, obwohl ein leises Lachen in seiner Stimme mitschwang. Dann richtete er seinen Blick wieder auf seinen alten Freund. „Hör zu, Tamek. Wenn es eine Möglichkeit gibt, eine Schwachstelle in diesem Bündnis der Borg-Kollektive zu finden, dann müssen wir sie nutzen. Bevor sie uns nutzen.“

Tameks Gesicht wurde ernst, und er nickte langsam. „Dann treffen wir uns im Alini-Sektor. Und Elbrun – ich kenne niemanden, der mehr über die Borg weiß als du. Ich vertraue deinem Urteilsvermögen.“

Ein amüsiertes Grinsen huschte über Elbruns Gesicht. „Und dabei hast du noch keine meiner Ideen gehört.“

Tamek schnaufte leise. „Ich kann mir schon denken, was du vorhaben könntest. Es wird riskant, und vermutlich wird es knirschen – aber du bist der Richtige dafür.“

„Die Enterprise wird in 50 Stunden den Alini-Sektor erreichen. Wir sehen uns dort“, sagte Elbrun schließlich.

Die Verbindung zu Tamek wurde unterbrochen, und der Bereitschaftsraum fiel in eine nachdenkliche Stille. Elbrun lehnte sich in seinem Stuhl zurück und ließ seinen Blick an der Decke haften, während seine Gedanken wie ein chaotisches Sternenmeer durch seinen Kopf wirbelten. Ein riskantes Spiel ... aber das sind die einzigen Spiele, die es wert sind, gespielt zu werden.

Nach einem Moment atmete er tief durch, erhob sich und strich sich die Uniform glatt, bevor er den Bereitschaftsraum verließ. Es gab noch viel vorzubereiten, bevor sie den Alini-Sektor erreichten – und einige offene Fragen, die ihn weiterhin unruhig machten.

Elbrun trat mit entschlossener Miene auf die Brücke, die geschäftige Atmosphäre wirkte wie immer diszipliniert, doch der Hauch von Anspannung war spürbar. Die Crew wusste, dass die Mission im Alini-Sektor keine Routine sein würde.

„Statusbericht“, verlangte Elbrun, während er sich in seinen Kommandosessel sinken ließ.

„Kurs liegt stabil bei Warp 9“, meldete Commander Niwan von der Steuerkonsole, seine caitianischen Ohren zuckten leicht. „Wir erreichen den Alini-Sektor in 49 Stunden und 23 Minuten.“

Elbrun nickte knapp und wandte sich an Aljoscha, der auf dem Platz neben ihm saß. „Ich möchte, dass die Enterprise in den nächsten Stunden vollständig kampfbereit gemacht wird. Schilde, Waffensysteme, alles. Falls wir auf Borg-Schiffe treffen – und die Wahrscheinlichkeit ist hoch – will ich, dass wir vorbereitet sind.“

Aljoscha sah ihn ernst an, sein Blick für einen Moment prüfend. „Du denkst, dass wir auf Widerstand stoßen werden?“

„Im Alini-Sektor wurden immer wieder Borg-Schiffe gesichtet“, erklärte Elbrun, seine Stimme ruhig, aber eindringlich. „Es wäre naiv zu glauben, dass wir unbehelligt bleiben. Und wenn mein Spiegel-Gegenstück recht hat, könnten wir es nicht nur mit unseren Borg zu tun bekommen.“

„Verstanden.“ Aljoscha stand auf und gab den Befehl weiter. „Schilde auf maximale Effizienz kalibrieren, Energie auf die Phaserbänke. Torpedokammern laden und die Bereitschaft der Trägheitsschubdüsen melden.“

Die Offiziere bestätigten die Befehle, und die Brücke wurde von einem geschäftigen Summen erfüllt, als die Crew ihre Aufgaben ausführte.

Elbrun lehnte sich in seinem Sessel zurück, doch seine Gedanken ließen ihm keine Ruhe. Der Alini-Sektor war seit jeher ein strategisch bedeutender Punkt – und ein Schauplatz zahlreicher Gefechte. Sollte sich die Situation zuspitzen, würde jede Sekunde Vorbereitung über Leben und Tod entscheiden.

Nach einem Moment wandte er sich an Commander T'Rul, seine Stimme wurde etwas leiser. „Ich möchte, dass sie einen Weg ausarbeiten, wie wir die Sensoren optimieren können. Wenn die Borg hier interdimensional operieren, könnten ihre Signaturen schwerer zu erfassen sein. Vielleicht können wir ihre Spuren im Subraum aufzeichnen.“

T'Rul nickte. „Ich werde mich sofort daransetzen.“

„Gut.“ Elbrun ließ seinen Blick über die Brücke schweifen. Seine Crew war effizient, professionell – und bereit. Das würde entscheidend sein, wenn es zu einem Gefecht kommen sollte.

Für einen Moment hielt er inne, sein Blick wanderte zum Hauptschirm, wo die Sterne als verzerrte Lichtlinien vorbeizogen. Der Alini-Sektor wartete, und mit ihm vielleicht die größte Herausforderung, der er und seine Crew je gegenüberstanden.

Einige Stunden später meldete Commander Shras, der andorianische taktische Offizier, die Fertigstellung der Vorbereitungen an den Schilden und Waffensystemen. Er trat mit einem PADD in der Hand an Elbrun heran, seine Haltung wie immer straff und effizient.

„Admiral, die Schilde sind auf maximale Effizienz kalibriert“, berichtete Shras mit einem Hauch von Stolz in seiner Stimme. „Wir haben auch eine Schicht tetrionverstärkter Frequenzen hinzugefügt, um mögliche Anpassungen der Borg zu verlangsamen. Die Phaserbänke und Torpedowerfer sind vollständig geladen und einsatzbereit.“

Elbrun nickte anerkennend. „Gut gemacht, Commander. Wenn es zu einem Kontakt kommt, will ich, dass wir jeden Vorteil ausnutzen können.“

Shras neigte leicht den Kopf, bevor er sich zurück an seine Station begab, um die letzte Simulation zu überwachen.

Wenige Minuten später trat Commander T'Rul, die romulanische Leiterin der Wissenschaftsabteilung, auf die Brücke. Ihre Mimik war wie gewohnt emotionslos, doch die Effizienz in ihrem Bericht war unbestreitbar.

„Sir, die Sensoren wurden erfolgreich modifiziert“, begann T'Rul. „Wir haben eine zusätzliche Matrix integriert, die auf interdimensionale Frequenzen im Subraum abgestimmt ist. Dies sollte es ermöglichen, die Borg auch dann zu erfassen, wenn sie sich auf Transwarp-Geschwindigkeit bewegen.“

Elbrun sah sie mit einem anerkennenden Blick an. „Das ist eine beeindruckende Anpassung, Commander. Haben Sie bereits eine Testsimulation durchgeführt?“

„Selbstverständlich“, antwortete T'Rul, während sie ein PADD an die Armlehne seines Kommandosessels übermittelte. „Die Simulation zeigt eine Erfolgsquote von 87 Prozent bei der Ortung eines Borg-Schiffes auf Transwarp. Die verbleibenden 13 Prozent könnten durch zusätzliche Daten angepasst werden, sobald wir ein reales Ziel scannen können.“

Elbrun lehnte sich leicht zurück, seine Finger trommelten nachdenklich auf der Armlehne. „Das ist ein großer Fortschritt, Commander. Gute Arbeit.“

„Danke“ erwiderte T'Rul knapp, bevor sie sich wieder an ihre Station begab, um weitere Daten zu analysieren.

Aljoscha, der an einer benachbarten Konsole arbeitete, wandte sich an Elbrun. „Das Team arbeitet wie eine gut geölte Maschine. Die Enterprise ist so vorbereitet, wie sie nur sein kann.“

Elbrun nickte langsam, sein Blick war fest auf den Hauptschirm gerichtet, wo die Sterne noch immer in verzerrten Lichtlinien vorbeizogen. „Das ist gut, Aljoscha. Denn im Alini-Sektor wird alles davon abhängen, dass wir bereit sind – für alles.“

Am Abend, als die langen Stunden auf der Brücke endlich vorbei waren, machten sich Elbrun und Aljoscha auf den Weg in ihr gemeinsames Quartier. Der Tag hatte seine Spuren hinterlassen, doch eine Mischung aus Erschöpfung und freudiger Erwartung lag in der Luft. Kaum hatten sie das Quartier betreten, schloss sich die Tür leise hinter ihnen, und Elbrun zögerte keine Sekunde.

Er packte Aljoscha fest an der Hüfte, zog ihn energisch zu sich und drückte ihm einen kurzen, aber leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Bevor Aljoscha auch nur Luft holen konnte, blickte Elbrun ihn mit einem übertrieben tadelnden Ausdruck an.

„Nanana“, begann er mit einem schelmischen Funkeln in den Augen, „was habe ich da bloß geheiratet? Den ganzen Tag hattest du solche ... unanständigen Gedanken.“

Aljoscha, dessen Wangen augenblicklich die Farbe reifer Tomaten annahmen, starrte ihn ungläubig an. „Was?“, stammelte er schließlich, doch sein Tonfall verriet mehr Verwirrung als echte Abwehr.

Elbrun grinste und zog ihn noch ein Stück näher, während seine Finger langsam an Aljoschas Seite entlangstrichen – ein ganzes Universum aus Andeutungen lag in dieser kleinen Geste. „Oh ja“, setzte er nach. „Den ganzen Tag hast du mich mit deinen Blicken förmlich ausgezogen. Und die Gedanken, die du dabei hattest ...“

Er machte eine bedeutungsschwere Pause, sein Gesicht nah an Aljoschas, bevor er mit gespielter Entrüstung fortfuhr: „… Ich habe fast rote Ohren bekommen. Und das passiert einem Betazoiden wirklich selten.“

„Aber ... ich ... ich habe doch gar nichts gemacht!“, protestierte Aljoscha halbherzig, seine Stimme schwankte zwischen Verlegenheit und amüsiertem Entsetzen.

„Oh, du hast vielleicht nichts gesagt“, korrigierte Elbrun mit einer übertrieben belehrenden Miene. „Aber ich habe alles gehört. Jeden. Einzelnen. Gedanken.“ Er tippte mit dem Finger spielerisch an seine Schläfe. „Die Vorstellung mit dem Tisch? Kreativ. Und die mit dem Turbolift? Mutig. Aber Imzadi, ehrlich, mitten auf der Brücke?“

Aljoscha schlug sich die Hände vors Gesicht und murmelte etwas, das verdächtig nach „Ich hasse dich manchmal“ klang.

„Oh nein, du liebst mich dafür“, konterte Elbrun triumphierend, sein Grinsen war jetzt fast schon unverschämt. Er löste sanft Aljoschas Hände von dessen Gesicht und beugte sich zu ihm, sodass ihre Lippen nur noch Millimeter voneinander entfernt waren. „Aber weißt du, was das Beste ist?“

„Was denn?“, fragte Aljoscha leise, seine Stimme schwach vor Aufregung und dem verräterischen Flattern in seiner Brust.

Elbrun zog ihn noch enger an sich, sodass ihre Körper nun keine Distanz mehr hatten. „Ich habe den ganzen Tag darauf gewartet, dich damit aufzuziehen. Und jetzt ...“

„Und jetzt?“, wiederholte Aljoscha, sein Atem beschleunigt, während Elbruns Finger sachte über seinen Rücken wanderten.

„Jetzt werde ich mal ausprobieren, ob deine Gedanken wirklich so unanständig sind, wie ich sie gelesen habe.“

Aljoscha öffnete den Mund, um etwas zu sagen – vielleicht eine clevere Erwiderung oder wenigstens ein halbwegs würdevoller Versuch, die Oberhand zurückzugewinnen. Doch nichts kam heraus. Er wusste, dass er längst verloren hatte. Elbrun war einfach zu gut – zu selbstsicher, zu verführerisch, zu verdammt reizvoll. Aljoscha konnte nur in diese glühenden Augen blicken, die vor Leidenschaft und schelmischer Überlegenheit nur so funkelten, und spürte, wie sein letzter Rest Selbstkontrolle dahinschmolz.

Ich bin fällig, dachte er. Und das Gefährlichste daran? Der Gedanke gefiel ihm. Sehr.

Elbrun ließ keine weitere Flucht zu. Mit einer schnellen Bewegung zog er Aljoscha fester an sich und küsste ihn – voller Hunger, voller Feuer, voller Besitzanspruch. Der Raum schien sich um sie beide zu drehen, während Aljoscha nur noch spürte, wie sein Herz schneller schlug und seine Knie verdächtig weich wurden.

Als Elbrun sich schließlich ein Stück löste, seine Lippen nur einen Hauch von Aljoschas entfernt, sprach er mit einem breiten, verführerischen Grinsen: „Und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du mich nicht nur den Rest der Woche mit deinen Blicken ausziehen. Du wirst an nichts anderes mehr denken können, Imzadi. Du wirst mich wollen – jede Sekunde. Und ich werde dich in den Wahnsinn treiben.“

Aljoscha versuchte zu kontern, wirklich, aber das Einzige, was ihm über die Lippen kam, war ein leises, hilfloses „Ahhhh ...“ Seine Augen waren weit geöffnet, und er sah aus wie jemand, der gerade einen Machtverlust erlebt hat, der viel zu gut schmeckte, um sich dagegen zu wehren.

Elbrun lachte leise, ein dunkles, tiefes Lachen, das vor Triumph und Spaß nur so strotzte. „Genau das dachte ich mir.“ Seine Finger glitten langsam an Aljoschas Hüften entlang, während sein Blick kaum verhohlen jeden Zentimeter von ihm auskostete.

„Du bist ... unmöglich“, brachte Aljoscha schließlich hervor, sein Gesicht war rot, doch auf seinen Lippen lag ein breites Grinsen.

„Unmöglich?“ Elbrun legte den Kopf schief, als würde er über die Aussage nachdenken. Dann beugte er sich vor und flüsterte direkt an Aljoschas Ohr: „Oh, Imzadi, warte ab. Ich habe gerade erst angefangen.“

„Das weiß ich“, erwiderte Aljoscha schließlich, seine Stimme ein Flüstern, während seine Hände sich fast wie von selbst an Elbruns Brust legten. „Und das ist genau das Problem.“

„Problem?“ Elbrun zog eine Augenbraue hoch und grinste so breit, dass Aljoscha am liebsten die Stirn runzeln wollte – aber es gelang ihm nicht. „Ich nenne es eher ... eine Lösung. Für alles, was du dir den ganzen Tag über vorgestellt hast.“

„Das ist nicht wahr!“, protestierte Aljoscha schwach, obwohl sein Gesicht ihn gnadenlos verriet.

„Ach wirklich?“ Elbruns Grinsen wurde, wenn das überhaupt möglich war, noch breiter. „Die Sache mit dem Schreibtisch? Dem Turbolift? Ach, und natürlich die Szene in der Waffenkammer – die war besonders kreativ.“

„Hör auf, in meinem Kopf rumzustöbern!“, keuchte Aljoscha und schlug ihm spielerisch gegen die Brust, obwohl seine Hände länger dort verweilten, als sie eigentlich sollten.

„Hör du auf, unanständige Gedanken zu haben“, konterte Elbrun prompt, seine Augen funkelten vor schelmischer Freude. Bevor Aljoscha auch nur daran denken konnte, etwas zu entgegnen, zog Elbrun ihn in einen weiteren Kuss – diesmal so leidenschaftlich, so fordernd, dass Aljoscha keine Chance hatte, sich dagegen zu wehren. Und ehrlich gesagt wollte er das auch gar nicht.

Der Rest des Tages, die Stunden auf der Brücke, die Vorbereitungen auf den Einsatz – all das verblasste in diesem Moment, während Elbrun ihn völlig einnahm. Aljoscha spürte, wie jede seiner Gedanken, all seine Zurückhaltung in einem warmen Strudel verschwand, der nur aus Elbrun bestand.

Sein Atem wurde schwerer, und er lehnte sich noch mehr in den Kuss, ließ jede Kontrolle los. Es war, als hätte Elbrun genau das in ihm entzündet, wonach er sich den ganzen Tag insgeheim gesehnt hatte – eine völlige Hingabe an diesen Mann, der es wie kein anderer verstand, ihn gleichzeitig zu provozieren und völlig zu vereinnahmen.

Als Elbrun sich langsam von ihm löste, nur einen Hauch Abstand zwischen ihren Lippen lassend, sah er Aljoscha mit einem breiten, selbstbewussten Grinsen an. „So, Imzadi. Das war nur der Anfang. Bereit für mehr?“

Aljoscha schloss kurz die Augen und seufzte – nicht aus Erschöpfung, sondern vor Verlangen. „Ich warte den ganzen Tag darauf, dass du mich endlich aus meinen Gedanken erlöst. Also, ja. Und wie.“

Elbrun lachte leise, sein Ton tief und rau vor Erwartung. „Gut. Weil ich heute Nacht dafür sorge, dass du nichts mehr denken musst. Zumindest nichts, das nicht mit mir zu tun hat.“

„Egoist“, murmelte Aljoscha, sein Gesicht gerötet, aber ein breites Grinsen auf den Lippen.

„Egoist?“ Elbrun zog ihn fester an sich und flüsterte ihm ins Ohr: „Das sagst du jetzt. Warte ab, wie großzügig ich bin, wenn ich erstmal richtig anfange.“

Und mit diesen Worten zog er ihn wieder in einen Kuss, der alles versprach, was Aljoscha sich gewünscht hatte – und noch einiges mehr.

Nach einer Stunde lagen Elbrun und Aljoscha kuschelnd im Bett. Aljoscha hatte seinen Kopf entspannt auf Elbruns Brust gelegt, die sich ruhig und gleichmäßig hob und senkte. Seine Finger zeichneten gedankenverloren kleine Muster auf Elbruns Haut, während er immer wieder zu seinem Mann aufsah.

Elbruns Blick war jetzt weich, fast unschuldig, und ein zufriedenes Lächeln spielte auf seinen Lippen. Es war das Lächeln eines Mannes, der sich vollkommen im Moment und in der Nähe seines Partners verlor.

Aljoscha seufzte leise, ein Lächeln huschte über sein Gesicht, bevor er schließlich sprach. „Ich finde es immer wieder erstaunlich, welche Wirkung du nach all den Jahren noch auf mich hast.“ Er schüttelte leicht den Kopf, als wollte er sich selbst für seine fehlende Selbstkontrolle tadeln. „Du weißt immer genau, welche Knöpfe du bei mir drücken musst, um mich in Windeseile zu verführen. Und das Schlimmste daran?“ Er lachte verlegen und biss sich kurz auf die Unterlippe. „Es gelingt dir von Mal zu Mal immer leichter. Und was noch schlimmer ist ...“ Er hob den Kopf leicht, um Elbrun direkt anzusehen, seine Wangen leicht gerötet. „Ich finde das toll.“

Elbrun, dessen Lächeln jetzt zu einem schelmischen Grinsen wurde, strich Aljoscha sanft durch die Haare und antwortete mit einem leichten Kichern: „Hihi, weißt du, du hast auf mich doch genau die gleiche Wirkung.“

„Oh wirklich?“ Aljoscha zog skeptisch eine Augenbraue hoch, auch wenn er die Wahrheit in Elbruns Augen lesen konnte.

„Absolut“, bestätigte Elbrun, seine Stimme ein tiefes, zufriedenes Schnurren. „Nur bei mir zeigt sich das anders. Wenn du mich ansiehst, so wie heute auf der Brücke ...“ Er ließ die Worte absichtlich in der Luft hängen, sein Grinsen wurde breiter. „ ...dann will ich dich verführen. Und erobern.“

Aljoscha lachte laut, seine Finger tippten spielerisch auf Elbruns Brust. „Erobern? Oh, wie ritterlich von dir. Und? Habe ich mich würdig geschlagen, oder war ich eine leichte Beute?“

„Eine begeisterte Beute“, korrigierte Elbrun und zog ihn näher an sich heran, sodass ihre Gesichter sich fast berührten. „Und das Beste daran ist: Du willst jedes Mal, dass ich es wieder tue.“

Aljoscha grinste, konnte aber nicht anders, als zustimmend zu nicken. „Touché.“

Elbrun küsste ihn sanft auf die Stirn, bevor er hinzufügte: „Weißt du, Imzadi, ich denke, wir haben uns da ein wunderbares System geschaffen. Du lässt mich gewinnen, und ich lasse dich glauben, dass du verlierst.“

„Sehr großzügig von dir“, murmelte Aljoscha, schloss die Augen und ließ sich zufrieden wieder gegen Elbruns Brust sinken. „Aber pass auf, ich könnte eines Tages derjenige sein, der dich erobert.“

Elbrun lachte leise, ein warmes, tiefes Geräusch, das in Aljoschas Brust widerhallte. Er zog ihn noch ein Stück näher an sich, sodass kein Raum mehr zwischen ihnen blieb. Seine Stimme war ein sanftes Flüstern, als er antwortete: „Imzadi, du hast mich schon lange erobert.“

Aljoscha hob den Kopf leicht, sah Elbrun mit einem überraschten, aber weichen Lächeln an.

Elbrun fuhr fort, während er ihm sanft durch die Haare strich: „Ich bin dein. Alles, was ich tue, ist für dich. Und ich erfülle deine Wünsche ... aber auf meine Art.“ Er zwinkerte ihm schelmisch zu. „Eine Art, die dir übrigens sehr gefällt.“

Aljoscha schüttelte lachend den Kopf, sein Gesicht war eine Mischung aus Schalk und ehrlicher Zuneigung. „Das ist so typisch für dich. Du behauptest, es sei alles für mich, aber am Ende kontrollierst du doch jedes Detail.“

„Und trotzdem liebst du es“, erwiderte Elbrun mit einem breiten Grinsen, das Aljoscha nur zu gut kannte. „Gib’s zu: Du würdest es nicht anders wollen.“

Aljoscha seufzte theatralisch, aber das Lächeln auf seinen Lippen war unverkennbar. „Vielleicht. Aber ich werde trotzdem weiterhin so tun, als hätte ich das Sagen.“

„Wie du willst“, sagte Elbrun amüsiert und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Du darfst gerne glauben, dass du irgendwann die Kontrolle übernimmst. Es macht das Spiel nur spannender.“

„Oh, glaub mir, ich werde dich überraschen“, murmelte Aljoscha, während er sich wieder gegen Elbruns Brust schmiegte und seine Augen schloss.

Elbrun grinste in die Dunkelheit des Quartiers. „Das hoffe ich, Imzadi. Das hoffe ich.“

In der stillen, warmen Dunkelheit des Quartiers verfielen sie beide in eine entspannte Ruhe, die nur zwei Männer kennen, die einander vollkommen vertrauen – und die genau wussten, dass ihre kleinen Spiele nie wirklich zu Ende gingen.

„Ich liebe dich, Imzadi“, sagte Elbrun leise, seine Stimme warm und voller Zärtlichkeit.

Aljoscha hob langsam den Kopf, sah in Elbruns Augen und fand dort all die Tiefe, die diese Worte bedeuteten. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, und sein Blick glitzerte vor Emotionen, die er nicht einmal in Worte fassen konnte.

„Ich liebe dich auch“, flüsterte Aljoscha schließlich, seine Stimme leicht brüchig, während er eine Hand an Elbruns Wange legte. „Mehr, als du dir je vorstellen kannst.“

Elbrun schloss die Augen für einen Moment und lehnte sich in die Berührung, als wollte er den Moment für immer festhalten. „Das Beste daran“, sagte er schließlich mit einem sanften Lächeln, „ist, dass ich mir jedes Mal vornehme, dir das auch zu beweisen. Und ich habe nie vor, damit aufzuhören.“

Aljoscha kicherte leise, zog ihn näher zu sich und legte seine Stirn gegen Elbruns. „Na dann, Admiral. Überzeug mich weiter – ich genieße jede Sekunde davon.“

„Das werde ich“, antwortete Elbrun, ein schelmisches Funkeln in seinen Augen, bevor er Aljoscha wieder sanft an sich zog. In der stillen Geborgenheit ihres Quartiers war keine weiteren Worte nötig – das Gefühl zwischen ihnen sprach lauter als alles, was gesagt werden konnte.

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