zur Desktop-Ansicht wechseln. zur mobilen Ansicht wechseln.

Quartett

Teil 41 - Käfig

Lesemodus deaktivieren (?)

Informationen

47. Käfig

„Diggi, hast Du die Junx gesehen?”

Durch Zufall erblickte Ben seinen Freund Michel in der tanzenden Menge und zog ihn sanft aus dem sich rhythmisch bewegenden Pulk heraus.

„Krass, Diggi, Du bist ja total verschwitzt!”

Mit seinem Zeigefinger fuhr Ben eine Bahn auf Michels Körper ab. Er startete an dessen Schläfe, die im bunten Flackerlicht der Partybeleuchtung durch die unzähligen Schweißperlen glitzerte. Sein Finger wanderte danach über dessen Wange und Hals hinunter zur Brust.

Ben ließ sich von seinem Zeigefinger leiten, der mühelos über die nasse und leicht gebräunte Haut glitt. Der Finger wollte eindeutig zur Brustwarze, war sich auf dem Oberkörper allerdings nicht ganz sicher, welche der beiden er wählen sollte, da sie beide sehr verlockend aussahen. Schließlich entschied er sich für die Linke, die er sodann mehrfach umkreiste.

Michels Brustwarze indes quittierte dies, indem sie fest wurde und sich leicht erhob, sich ihm fast schon entgegenstreckte.

Ben spürte das Pochen Michels Herzens in der Brust durch seinen Finger hindurch. Allerdings war er sich nicht ganz sicher, ob Michels Herz wegen dessen exzessiver Tanzeinlage oder aber Bens sinnlichen Berührung auf Hochtouren lief.

Er musste sich sehr zusammenreißen, denn lange konnte er es nicht mehr beim Zeigefinger belassen. Nach wie vor umkreiste dieser die harte Brustwarze und fuhr hin und wieder quer über den kleinen Berg. Es war, als wollte sein Zeigefinger ihn nun locken und ihm mitteilen, einen Schritt weiter zu gehen und dass an Michels Brustwarze nun vorsichtig geknabbert werden dürfte.

Nur unter großer Mühe richtete Ben seinen Blick auf und in Michels Augen. Einerseits wollte er ursprünglich ja etwas ganz anderes von Michel, als dessen Brustwarzen zu küssen. Andererseits wusste er nicht, was ihn erwarten würde und ob ihm das gerade gefallen hatte, was sein Zeigefinger so veranstaltet hatte.

Das Grinsen von Michel, was mit seiner Strahlkraft einer Zahnpasta-Werbung hätte entsprungen sein können, war jedoch sehr eindeutig. Es gefiel ihm definitiv auch. Jetzt konnte Ben nicht widerstehen und obwohl er so gerne weitergemacht hätte, siegte doch der Schalk in seinem Nacken: Er lächelte zurück und seine Zahnspange blitzte Michel an. Ben nahm seinen Finger von Michels Brust und steckte die Hände in die Hosentasche. Voller Genugtuung strich er mit seiner Zunge über die Zähne, blieb jedoch an einem der Gummibänder der Spange hängen, so dass er leider nicht so einen souveränen Eindruck auf Michel machte, wie er eigentlich wollte. Doch nur kurz ärgerte er sich über die leicht versaute Pointe, denn Michel hatte angebissen.

„Du Arsch!”

Michel akzeptierte die Herausforderung. Mit gespieltem Zorn verschränkte er kurz die Arme vor seiner Brust, was sofort einen Schmollmund auf Bens Gesicht zauberte. Das war für Michel Signal genug. Er griff nach Bens Hand, zog sie aus der Hosentasche heraus und drückte sie demonstrativ wieder auf seine Brust und rieb sie vorsichtig aber bestimmt hin und her.

Bens Herz setzte für einen kurzen Augenblick aus, als er das wild pochende Herz seines Freundes so deutlich in der Handfläche spürte. Michels Haut war nass vor frischem Schweiß und Bens Hand rutschte leicht auf dessen Brust hin und her. Vorsichtig massierte er den gerade entspannten Brustmuskel und spürte jede einzelne Muskelfaser.

Michel spannte seine Muskeln an und seine Brust stand plötzlich noch deutlicher hervor, als sie es ohnehin schon tat. Unter der Haut war es plötzlich hart. Ben tastete weiter mit seiner Hand und fuhr dann vorsichtig mit den Fingern die Konturen der Muskeln ab.

Dann rutschte seine Hand weiter hinunter zu Michels Hüften, seine zweite Hand kam dazu und hielt ihn so fest. Er beugte sich etwas vor, so dass seine Nase nun direkt vor dieser knusprig harten Brustwarze war, die sein Zeigefinger Augenblicke zuvor bereits für exzellent befunden hatte.

Kurz roch er dran und sog eine Mischung aus salziger Meeresluft und frischen Schweiß ein. Dann musste er einfach weitermachen. Vorsichtig streckte er seine Zunge heraus und umkreiste mit dessen Spitze Michels Brustwarze, wie es kurz zuvor schon sein Finger getan hatte.

Kalt. Warm. Salz. Gänsehaut.

Er spürte Michels Gänsehaut ganz deutlich mit seiner Zunge. Und gleichzeitig merkte er, wie auch sein Rücken von Erregung ganz heiß und kalt wurde.

Er fand es gerade furchtbar aufregend, die nackte Brust seines Freundes zu lecken und das direkt am Rande der Tanzfläche vor den Augen aller anderen.

Zwar wusste er es nicht, aber er ging davon aus, dass seine Liebkosungen nicht unbeobachtet blieben. Und das stachelte ihn nur umso mehr an, noch etwas weiter zu gehen.

Er öffnete seinen Mund weiter und zog seine Zunge zurück. Stattdessen übernahmen es nun seine Lippen, sich um Michels Brustwarze zu kümmern. Vorsichtig griffen sie danach und zogen ganz leicht daran. Der Brustwarze wiederum schien das sehr zu gefallen. Sie wurde noch ein bisschen härter, als sie ohnehin schon war.

Mehrere Male hintereinander griff Ben mit seinen Lippen nach der Brustwarze von Michel, zog sie leicht und küsste sie ausgiebig. Dann wurde er etwas mutiger. Vorsichtig öffnete er seinen Mund und er versuchte, mit seinen Zähnen an das Objekt seiner Begierde zu kommen. Auf keinen Fall wollte er Michel weh tun, weshalb er sehr behutsam vorging. Auch musste er sich etwas konzentrieren und gegen die Gummis seiner Zahnspange arbeiten.

Um ihn herum hämmerte die Musik, tanzte die Menge. Doch Ben bekam das alles nur noch am Rande mit. Für ihn war es, als wären Michel und er alleine an dem Strand. Er hatte nur Augen für Michels unglaublich erotische und durchtrainierte Brust, die er gerade im Begriff war, anzuknabbern.

Kaum hatten seine Zähne vorsichtig Kontakt mit Michels Haut und er den ersten sanften Druck auf die Brustwarze ausübte, hörte er ein leises Zischen von Michel, wie er deutlich Luft durch die Zähne einsaugte.

Sofort ließ Ben wieder ab und schob seine Lippen schützend zwischen Zähne und Brustwarze. Er wollte Michel doch nicht weh tun und machte sich sogleich innerlich Vorwürfe, warum er sich so hatte gehen lassen.

Doch anscheinend hatte er Michels Reaktion vollkommen falsch eingeschätzt. Denn nun spürte er Michels Hand an seinem Hinterkopf, wie sie sein Gesicht etwas gegen seine Brust drückte. Er interpretierte das als ein Zeichen, doch weiter zu machen wie zuvor.

Ben wagte einen zweiten Versuch und begann erneut, vorsichtig an Michels Brustwarze zu knabbern. Sie war immer noch leicht salzig vom Schweiß des langen Tanzens und nach wie vor fest hart durch seine Erregung. Vorsichtig biss er in Michels Haut und prompt ertönte ein lustvolles Stöhnen. Er schien die richtige Methode gefunden zu haben.

Immer wieder wechselte Ben zwischen vorsichtigem Knabbern, küssen und lecken, wobei er es sehr genoss, seinen Freund so zu verwöhnen. Mittlerweile hatte er Michels Hüften auch komplett mit den Armen umschlungen, um noch mehr Körperkontakt mit ihm zu haben. Dass sie nach wie vor am Rande der Tanzfläche inmitten der feiernden Menge standen, hatte er in der Zwischenzeit komplett vergessen.

Als er gerade wieder die Brustwarze mit seinen Zähnen losgelassen hatte, spürte er plötzlich Michels Hand, die seinen Unterkiefer festhielt. Finger und Daumen bohrten sich vorsichtig aber bestimmt in seine Wangen und er musste seinen Mund öffnen, um den Druck und die leichten Schmerzen von der Zahnspange, die jetzt gegen die Wangen drückte, zu lindern.

Michel hob Bens Kopf zu sich hoch, musste sich aber etwas hinunterbeugen, weil Ben etwas kleiner war als er selbst. Mit halb offenem Mund starrte Ben nun in Michels Augen. Das Licht der Tanzfläche spiegelte sich in ihnen, doch dafür hatte er jetzt keine Muße.

„Du darfst sie schon etwas fester anknabbern. Auch wenn sie nicht so aussehen, sind auch meine Brustwarzen gut im Training.”

Ben wusste, dass Michel diese Worte ausgesprochen hatte, aber er hatte nicht gesehen, dass sich seine Lippen bewegt hatten, so gefangen war er von den Augen, in die er hinein starrte. Er spürte, wie sein Kopf nickte, war sich aber auch diesmal nicht sicher, ob Michel seinen Kopf bewegt hatte oder er selber. Dieser hübsche Mann, sein Freund, hatte ihn gerade komplett um den Finger gewickelt und er war ihm hörig.

Dann führte Michel Bens Kopf wieder zu seiner Brust und drückte ihn schließlich fest dagegen, so dass Ben keine andere Wahl hatte als in dessen Brust zu beißen. Er wusste, wenn Ben gleich den Kopf wieder wegziehen würde, hätte Michel neben den Abdrücken seiner Zähne in der Brustwarze auch die seiner Zahnspange in der Haut drum herum. Er genoss diesen leichten Schmerz, der ihn außerdem ziemlich erregte.

Ben wiederum war ganz hin und weg von dieser Art der Behandlung durch Michel. Hätte er solch eine Bestimmtheit und Stärke doch nicht vermutet. Aber es gefiel ihm, dass in diesem strengen Ton mit ihm umgegangen wurde. Selbst als Michel schließlich mit der Hand in seine heiligen Haare griff und ihn daran nach oben zog, rebellierte sein Inneres nicht, obwohl er unter normalen Umständen fast immer explodierte, wenn jemand seiner Frisur zu nahe kam. Aber jetzt war das vollkommen in Ordnung. Ja, es gehörte irgendwie zum Spiel dazu.

Michel hatte ihn nun wieder nach oben gezerrt, so dass er vor ihm stand und sie sich in die Augen schauten. Noch ehe er erahnen konnte, was Michel als nächstes mit ihm vor hatte, hatte er schon dessen Zunge im Mund und nur einen Augenblick später seine Hand im Schritt.

Über letzteres war er vollkommen überrascht, denn sie standen nach wie vor in der feiernden Menschenmenge und jeder konnte sehen, dass sie hier gerade wild herum knutschten. Und das war noch nicht einmal das Verfänglichste an ihrem Tun, denn Ben hatte eine Erektion in der Hose, die seine Baggy gerade wie ein Zelt aufspannte.

Während Michel seine Lippen nicht von Bens ließ, wanderte dessen Hand langsam in seine Hose. Ben wusste nicht, ob er es gerade verfluchen oder sich drüber freuen sollte, dass er stets weite Baggys trug. So hatte er auch an diesem Abend eine kurze aber nicht weniger weite Hose angezogen, die Michels Weg hinein besonders einfach machte.

Und so hatte Ben nur wenige Augenblicke später eine Hand in der Hose, die nicht seine eigene war. Er spürte, wie die Finger auf der Suche waren und schließlich fündig wurden. Vorsichtig aber dennoch sehr bestimmend schloss sich Michels Hand um Bens bestes Stück und er kam nicht drum herum, ein paar Mal Bens Glied hin und her zu reiben.

Bens lustvolles Stöhnen ging in der lauten Musik unter und war durch Michels Dauerkuss ohnehin nur sehr schwach zu hören. Doch plötzlich beendete er das Knutschen und entfernte seinen Kopf etwas, so dass sich die beiden wieder in die Augen schauen konnten.

Michel grinste schelmisch und zog dabei nur einen Mundwinkel nach oben. Ben konnte das überhaupt nicht deuten und lächelte nur unsicher. Hatte er doch nach wie vor Michels Hand in der Hose, die weiterhin rhythmisch sein bestes Stück massierte.

Es ging so schnell, dass Ben gar nicht wusste, wie es genau passiert war, aber plötzlich stand er mit dem Rücken zu Michel, dessen Hand aber immer noch in der Hose. Michel hatte nun mit dem anderen Arm seinen Oberkörper umschlungen und drehte seinen Kopf zur Seite, so dass Michel ihn nach wie vor über seine Schulter hinweg küssen konnte.

Ben war klar, dass jetzt alle auf der Tanzfläche sehen konnten, was gerade passierte. Einerseits das hemmungslose Küssen der Beiden, andererseits aber auch, dass Michel ihm gerade in der Öffentlichkeit einen runterholte. Hätte man Ben zuvor gefragt, was er von so einer Situation halten würde, wäre er vor Scham im Boden versunken. Doch das passierte nicht. Ganz im Gegenteil, er genoss es gerade, für andere eine kleine Show am Rande der Tanzfläche zu veranstalten.

Schließlich ließ er alle Hemmungen und Bedenken fallen. Er gab sich ganz seinem Freund und ließ ihn gewähren. Er ergab sich seinem glücklichen Schicksal in den festen Armen von Michel. Dieser hatte mittlerweile seine Zunge tief in den Mund von Ben geschoben und knutschte ihn hemmungslos. Mit einer Hand hielt er Ben fest umklammert, während er ihn mit der anderen Hand befriedigte.

Niemand der Umstehenden bekam mit, dass Michel Ben gerade bis zum Höhepunkt brachte und ihm in der Menschenmasse ein mehr als erfreuliches Ende bereitete. Es blieb ihr kleines Geheimnis, was gerade mitten in der Öffentlichkeit passierte. Obwohl sie den einen oder anderen Zuschauer hatten, ließen sie sich nicht anmerken, dass sie gerade im Siebten Himmel schwebten.


„Danke, Michel, das war wunderschön!”

Woher Eggsy auch immer die Himmelbetten für seine Strandparty her hatte, sie kamen den beiden nach dem Abenteuer auf der Tanzfläche gerade recht. Sie hatten Glück und ergatterten eines der begehrten Stücke um sich nach den Anstrengungen etwas zu entspannen.

„Das habe ich wohl bemerkt. Du bist ja echt abgegangen. Ich hätte nicht gedacht, dass Du Dich darauf einlässt.”

„Diggi, ich definitiv auch nich! Hättest Du mich gestern gefragt, hätt ich Dir ‘nen Vogel gezeigt. Mag ja sein, dass ich auf so komische Sachen wie Socken schnüffeln stehe, aber Diggi, sich auf der Tanzfläche einen runter holen zu lassen, is schon voll krass!”

„Bitteschön, die sind für Euch.”

Einer der überaus gut aussehenden und wenig bekleideten Barkeeper war von Eggsys Kiosk herüber gekommen und reichte ihnen zwei Cocktails.

„Öhm, danke Diggi, aber wir ham gar nichts bestellt.”

Instinktiv griff Ben nach dem fruchtig aussehenden Cocktail. In der Tat sehnte er sich gerade nach einer kleinen Erfrischung und dieser rot-gelbe Cocktail schien genau das zu versprechen.

„Eggsy meinte, Ihr könnt gerade ein bisschen Abwechslung im Mund gebrauchen.”

Der süße Barkeeper deutete mit seinem Daumen rückwärts über seine Schulter in Richtung Kiosk. Und als wäre es abgesprochen, hob Eggsy dort zum Gruß die Hand und drückte mit seiner Zunge von innen in eine Wange, so dass diese sich deutlich nach außen wölbte.

„Vermutlich hat er recht. Dankeschön.” Auch Michel griff nach seinem Getränk und fragte noch beiläufig: „Was ist es denn eigentlich?”

„Sex on the Beach.”

Und dann war der Barkeeper auch schon wieder verschwunden.

„Woher wusste ...”

„Ach komm, wundert Dich das?”

„Recht hast Du, Diggi. Es wundert mich nur, dass es mich wundert.”

„Prost.”

„Sag mal, Michel, hast Du eigentlich auch ...?”

Ben hatte ein paar Mal von seinem Getränk genippt und starrte in die Ferne an der tanzenden Menschenmenge vorbei.

„Ich verstehe die Frage nicht.”

Natürlich wusste Michel, was Ben von ihm wollte. Aber wenn er denn schon wissen wollte, ob auch Michel einen Orgasmus hatte, dann sollte er auch danach fragen. Also ließ er ihn weiter zappeln.

„Naja, Diggi, also ich meine, Du hast mir ja drüben einen runterge… Also was’n mit Dir? Bist Du auch ge...”

„Ben, Du sprichst in Rätseln. Du bist doch sonst auch nicht auf den Mund gefallen.”

Michel sah, wie Ben sich wand und nicht traute, offen über das zu sprechen, was gerade passiert war. Daher versuchte Michel etwas auf ihn zuzugehen, wollte ihm die Arbeit aber auch nicht ganz abnehmen.

„Och Diggi, Du weißt genau was ich meine!”

„Nö.”

Michel wandte sich ab und nahm demonstrativ einen großen Schluck aus seinem Glas.

„Doofmann!”

Ben wollte Michel gerade in die Seite pieken, jedoch reagierte Michel schneller und hielt seine Hand fest.

„Vorsicht, mein kleiner Skaterboy. Ich glaube, Du bist Dir Deiner Rolle noch nicht ganz bewusst.”

Michels Griff war fest. Sehr fest. So fest, dass es fast schon schmerzhaft war. Aber eben nur fast. Michel wusste genau, was er tat und machte das anscheinend nicht zum ersten Mal.

Ben sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Seine Hand im schraubstockartigen Griff seines Freundes, der ihn dazu mit funkelnden Augen anstarrte. Michel hatte gerade etwas von einer Rolle gesagt, was Ben so gar nicht einordnen konnte. Sie waren ja nicht beim Theater, wo jeder seine Rolle zu spielen hatte. Ben war etwas verwirrt. Aber er begann zu erahnen, auf was Michel gerade anspielte. Er versuchte, seine Hand zurück zu ziehen, in der Hoffnung, dass Michel das erlaubte.

Und so geschah es auch. Michel löste seinen Griff sofort und Ben konnte seine Hand wieder zurücknehmen. Verlegen blickte er hinunter.

„Naja, ich wollte halt nur wissen, ob Du vorhin auch gekommen bist.”

Er traute sich nicht, Michel dabei anzuschauen und sprach auch nur ganz leise, mehr zu sich selbst, denn zu seinem Gegenüber. „Diggi”, fügte er nach einer kurzen Pause noch hinzu.

„Na also, geht doch. Das ist schön, Du lernst schnell! Das ist brav.”

Michel streichelte Ben einmal durchs Haar. Dieser zuckte instinktiv zusammen, musste sich aber sehr konzentrieren, nicht die Hand weg zu schlagen, die seine heilige Frisur gerade ruinierte. Vorhin auf der Tanzfläche war das etwas ganz anderes gewesen. Da durfte Michel das. Aber hier fühlte es sich anders an. Nicht mehr so erotisch. Doch irgendetwas in seinem Inneren sagte ihm, dass er jetzt besser nicht rebellieren sollte.

„Und um auf Deine Frage zurückzukommen: Jein.”

„Hä, Diggi, das versteh ich jetzt nich.” Mitleidig blickte Ben in Michels Augen. „Wolltest Du denn, hast Dich aber nich getraut, oder warum? Ach so, stimmt.”

Ben beantwortete seine Frage gleich selbst.

„Was denn?”

Michel liebte es, Ben auf diese Weise herauszufordern. Er wollte, dass Ben etwas litt, er wollte, dass Ben etwas aus sich heraus kam. Über Sex zu sprechen fand Michel alles andere als peinlich. Sex gehörte zum Leben dazu und war bekanntlich die schönste Nebensache der Welt. Daher hatte er für sich entschieden, mit seinen Freunden offen darüber zu sprechen, wenn sie es denn wollten und das Thema eben nicht tot zu schweigen.

„Naja, Diggi, also Du kannst ja nich. Du hast ja das … Ding.”

Verlegen blickte Ben in sein halbvolles Cocktailglas.

„Ben, würdest Du BITTE mal in ganzen Sätzen sprechen?”

Natürlich spielte Michel sein Entsetzen etwas, aber um das noch weiter zu unterstreichen, wechselte er von seiner halb liegenden Position in den Schneidersitz, so dass er nun von oben herab auf Ben blickte.

„Diggi, Du weißt doch, was ich meine.”

„Klar weiß ich das. Trotzdem sag doch einfach, was Du meinst. Sag doch einfach, dass ich einen Keuschheitsgürtel trage.”

„Diggi, das is doch voll peinlich!”

„Wem ist das Peinlich? Mir? Nein! Dir? Vermutlich schon. Aber warum? Du glaubst also, dass ich hier der Einzige bin?”

„Nicht?”

„Nein.”

„Oh.”

„Und um auf Deine Frage zurückzukommen: Sex findet in erster Linie im Kopf statt und nicht im Schwanz. Natürlich hat es mir gefallen. Sehr sogar.”

Er konnte sich ein breites Lächeln nicht verkneifen, bevor er fortfuhr.

„Und auch ich bin vorhin zum Höhepunkt gekommen. Aber halt anders als Du.”

„Das versteh ich nich, Diggi”

„Das glaube ich Dir sofort.” Michel lachte. „Das kann man so auch nicht so einfach verstehen. Konnte ich vorher auch nicht. Aber das ist etwas, was man irgendwann rafft. Das braucht aber ein bisschen Zeit. Ein bisschen mehr sogar.”

„Hhhmmm...”

Ben war mit dieser Antwort nicht besonders zufrieden.

„Guck mal. Gestern hättest Du noch Sex in der Öffentlichkeit abgelehnt. Heute fandest Du es megageil. Es gibt halt Dinge, die sind in Wirklichkeit anders, als man denkt. Und Du warst anfangs auch total verkrampft, wenn Du das mal ehrlich zugibst. Es hat einen Augenblick gedauert, bis Du Dich wirklich entspannt hast und das genießen konntest.”

„Ja, stimmt.” Ben nickte nachdenklich. „Diggi.”

„Siehst Du. Und genauso ist das auch mit so einem Käfig. Nur dass das noch viel länger dauert, bis man sich daran gewöhnt hat und dann einen ganz anderen Blick auf die Dinge bekommt. Man muss sich beim Sex nicht mehr auf seinen Schwanz konzentrieren, sondern ist irgendwann frei davon und kann dafür ganz andere Erfahrungen, Eindrücke und Stimulationen sammeln.”

Stumm trank Ben seinen Cocktail aus. Sex on the Beach. Eggsy, der Arsch. Es war so genial, was Michel mit ihm drüben auf der Tanzfläche gemacht hatte. Er würde ihm so gerne etwas davon zurückgeben. Umso weniger konnte er verstehen, wie Michel mit diesem komischen Käfig da so entspannt und zufrieden war. Er selbst wäre schon lange explodiert oder hätte das Ding aufgesägt.

In diesem Augenblick ging die Sonne über dem Meer auf. Zuerst erschien nur ein klitzekleiner aber sehr hell leuchtender Punkt, der aber erstaunlich schnell größer wurde und man schon nach kurzer Zeit nicht mehr hineinschauen konnte.

Zeitgleich spürten sie die Wärme, die von dem leuchtenden Ball ausging und ihre Haut traf. Wie ein warmes Handtuch legte sie sich langsam über ihre Körper und umhüllte sie angenehm.

Die Tanzfläche leerte sich zusehends und schon bald waren sie fast alleine am Strand. Auch die Musik hatte inzwischen deutlich gewechselt und Johannes hatte wesentlich entspanntere Rhythmen aufgelegt.

Fast zeitgleich trafen sowohl der DJ als auch Eggsy bei ihnen ein. Eggsy jonglierte ein Tablett auf der Hand und gab den Beiden mit einem Kopfnicken ein Zeichen, zu ihm zu kommen.

Ben und Michel wechselten von ihrem Strandhimmelbett hinüber zu ein paar gemütlich aussehenden Clubsesseln. Auf dem Tisch in der Mitte hatte Eggsy vier Tassen dampfenden Milchkaffee abgestellt, ein jeder begleitet von einem knusprigen Croissant.

Lesemodus deaktivieren (?)