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NetEscape

Teil 3

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Hm ... ‚Jackson‘ hörte sich irgendwie amerikanisch an und da wollte ich ja auch hin. Ich stand auf und schüttelte seine Hand.

»Okay, dann ... Hallo Rick! Und wie geht's jetzt weiter?«

Er lächelte.

»Hierbleiben wollte ich jedenfalls nicht. Fahren wir zu mir und dann sehen wir weiter, okay?«

Von mir aus. Ich wußt' zwar irgendwie nicht so genau, was ich von dem Typen halten sollte, aber er war genau da, wo Simon gesagt hatte. Trotzdem, so ganz sicher war ich nicht, ich mein, er war nett, aber ... ich weiß auch nicht. Jedenfalls nahm ich meinen Rucksack und ging hinter ihm her. Es war ziemlich was los und wir schoben uns so durch die Leute. Ach du Schande, gab's hier auch irgendwo keine Baustelle? Sowas hatt' ich ja noch nie gesehen, im Bahnhof und draußen, überall Bagger und Kräne und sowas. Ich war jedenfalls froh, als wir endlich am Parkplatz waren, vor allem, weil dauernd irgendwer gegen meine Schulter lief. Rick bezahlte und dann schluckte ich erstmal ... nett, ’n schwarzer Opel.

»Rick, was ist ’n das für einer?«

»Ein Calibra, wenn ich schon Auto fahre, dann richtig!«

Das konnt' ich mir vorstellen, die Karre sah aus, als wenn sie mit ’nem Ferrari mithalten könnte, hm, konnte sie wahrscheinlich auch, jedenfalls so, wie Rick fuhr. Es war schon irre, irgendwie schafften wir es immer noch so gerade eben über die Ampeln und wenn irgendwo ein Stau war, dann ging's plötzlich in irgendeiner Seitenstraße weiter ... nach zwei Minuten wußte ich nicht mal mehr, in welcher Richtung der Bahnhof war. Später waren die Straßen dann breiter und ich ließ den Türgriff wieder los. Rick schaute kurz rüber und lächelte

»Keine Angst, ich kenn' die Stadt wie meine Zahnbürste, wir haben nur ein paar Abkürzungen genommen.«

Aha. Nur glaubte ich ihm nicht. Also, das mit den Abkürzungen glaubte ich ihm schon, aber nicht sein Lächeln. Als Rick das Auto parkte, überlegte ich kurz, ob ich nicht besser die Biege machen sollte, aber ... wenn ich nach Amerika wollte, dann brauchte ich den Typen. Also ging ich mit ihm in den dritten Stock hoch ... das Wohnzimmer sah ganz gemütlich aus, es gab ’nen Balkon und ... Moment mal, drei Computer? Und haufenweise CD's und ’ne Anlage, die für die ganze Straße gereicht hätte, der Typ war noch nicht alt, aber er mußte echt Kohle ohne Ende haben. Über dem Sofa hing ein riesiges Bild von zwei Männern, die sich küßten, naja, damit war das ja auch klar.

»Setz dich!«

Tat ich und er lächelte nicht mehr.

»Wer bist du?«

Oh, oh, was sollte das denn jetzt? War das etwa gar nicht der Typ, den Simon gemeint hatte?

»Ich bin David, ich dachte Simon hätte geschrieben und ...«

Er unterbrach mich, ziemlich laut.

»Simon hat gesagt, David hätte lange, blonde Haare und Simon hat gesagt, David käme aus einer armen Familie und Simon hat gesagt, David hätte kein Geld. Und du hast braune Haare und deine Kleidung ist neu und nicht billig und du läufst rum, als wär' dein Vater Bankdirektor. Entweder hast du Simon gelinkt oder du bist nicht David und beides macht mich gerade richtig sauer! Was soll der Scheiß?«

Irgendwie wußte ich verdammt genau, daß ich jetzt reden konnte, bis die Decke runterkam, es würd' nichts nützen. Und wenn er mir nicht glaubte, dann konnt' ich mir Amerika sonstwohin schieben. Ich hatte nur eine Idee, wie ich ihn davon überzeugen konnte, daß ich wirklich David war und das ich Simon nicht gelinkt hatte ... also, ehrlich, irgendwie hatt' ich mir das nu' wirklich anders vorgestellt.

»Hat Simon auch gesagt, was Bennis Vater mit David gemacht hat?«

Rick guckte immer noch ziemlich sauer, aber er nickte. Ich zog das Hemd kurz hoch, damit er die blauen Flecken sehen konnte, und schmiß ihm meinen Schülerausweis auf den Tisch.

»Meine Haare sind gefärbt und ich hab sie geschnitten .. naja, nicht selber. Zufrieden?«

Rick lächelte ... und diesmal war sein Lächeln echt.

»Tut mir leid, ich dachte, du wolltest mich reinlegen. Magst du was zu trinken?«

Ne, ne, erstmal wollt' ich wissen, wer er war.

»Ich werd sicher nichts trinken, bevor ich nicht weiß, wer du eigentlich bist und was hier abgeht!«

Rick seufzte.

»Ich mach dir ’n Vorschlag: Ich sag dir, wer ich bin und dann überlegen wir zusammen, was hier abgeht - aber ich hol erstmal was zu trinken.«

Es gab Cola und Rick erzählte, daß er was mit Computern zu tun hatte und so just for fun Geschichten fürs Internet schrieb.

»... und über meine Stories habe ich zu vielen Leuten Kontakt, eben auch zu Colin. Und er hat mich gefragt, ob ich dich nicht mal kennenlernen könnte.«

Also, jetzt war's aber gut. Er hatte von seinem Job erzählt und das er Musik macht und das er was von Computern versteht, aber das ging mir echt am Arsch vorbei.

»Ob du mich mal kennenlernen könntest? Was soll das hier sein? ’n scheiß Date oder was? Hast du ’n Arsch offen? Und für den Scheiß laß ich Julian sitzen? Ich hab dir bewiesen, daß ich David bin. Jetzt beweis du mir, daß du mir helfen kannst, sonst ist hier einfach Ende!«

Rick holte tief Luft.

»Nu' mach mal halblang! Ich versteh ja, daß du mißtrauisch bist, aber wenn du meinst ...«

So langsam wurde er lauter.

»... daß du mich in meiner eigenen Wohnung blöd anmachen kannst, dann hast du dich geschnitten! Ich riskier' hier meinen Hintern für dich und ich will wenigstens ein bißchen Höflichkeit!«

Laut werden konnte ich auch.

»Du riskierst deinen Arsch? Verdammt noch mal, ich sitz hier in ’ner fremden Stadt, in ’ner fremden Wohnung, vor ’nem fremden Typen und ich weiß nicht mal, ob du mir gleich was über den Schädel haust und meine Einzelteile verkaufst! Du hast gedacht, ich verarsch dich, ich hab dir gezeigt, daß ich wirklich David bin und du erzählst mir hier nur Müll, also schmier dir deine verdammte Höflichkeit in deine beschissene CD-Sammlung!«

Okay, das war's dann wohl mit Amerika. Ich griff mir meinen Kram.

»Warte.«

Kam nicht in Frage, ich ging zur Tür.

»David, bitte!«

Ich weiß nicht, warum, ich hatt' die Klinke schon in der Hand, aber da war irgendwas in seiner Stimme ... ich blieb stehen.

»David ... gib mir fünf Minuten, wenn du dann immer noch weg willst, dann fahr ich dich auch zum Bahnhof oder so - aber hör mir fünf Minuten zu, okay?«

Ich holte tief Luft ... und drehte mich um.

»Okay. Fünf Minuten.«

»Danke. Willst du dich nicht setzen?«

»Deine Zeit läuft.«

Er seufzte.

»Okay ... was ich jetzt sage, ist nur ein Gedankenspiel, also nur Phantasie. Stell dir mal vor, daß es irgendwo ein paar Leute gibt, denen es früher so ähnlich wie dir gegangen ist. Sie sind verprügelt worden, oder auch mißbraucht. Als sie erwachsen waren, haben sie gedacht: 'Okay, wir haben es überlebt, aber es gibt verdammt viele Kids, denen es so geht, wie uns damals. Können wir denen nicht helfen?' Nehmen wir an - nur so als Gedankenspiel - diese Leute hätten sowas wie einen Verein gegründet, natürlich nicht offiziell, und gesagt: ‚Wir helfen Kids, die sonst keine Hilfe kriegen und wir sind bereit, dafür auch mal Gesetze zu übertreten. Die Kids sind uns wichtiger, als die Gesetzbücher.‘«

Rick machte sich ’ne Kippe an ... also, so langsam schwante mir was.

»David, wenn es so eine Gruppe geben würde, dann müßte sie verdammt vorsichtig sein, oder?«

»Ja, klar, sonst hätten die Leute die Bullen am Hals.«

»Genau. Aber du wärst bei so einer Gruppe ja wohl ziemlich richtig, denn du suchst Leute, die dir helfen, in die Staaten zu kommen und das geht sicher nicht auf dem offiziellen Weg.«

»Rick, der Weg ist mir scheißegal, nur, in Deutschland kann ich nicht bleiben und ... eigentlich will ich das auch gar nicht mehr. Weißt du, wenn's nach den Bullen gegangen wär', dann wär' ich jetzt im Krankenhaus oder auf dem Friedhof. Was is'n das eigentlich für ’n Scheißland, wo man mich einfach so halbtot schlagen kann und ’n paar Tage später kommt Bennis Vater wieder, das gibt's doch gar nicht!«

Ich war schon wieder laut geworden, aber diesmal ging's nicht gegen Rick und das kriegte er auch mit.

»Ich versteh, was du meinst, aber das gibt's in anderen Ländern auch ... es gibt sogar in den USA Kids, die weg wollen, weil es denen da genauso beschissen geht, wie dir hier. So, aber jetzt mal kurz zurück zur Gruppe, also ... wenn es so eine Gruppe gäbe, dann würde sie dir nicht sofort auf die Nase binden, daß es sie gibt, klar?«

»Natürlich, die wären ja schön blöd, wenn ich zu den Bullen gehen würde, dann säßen die Leute mächtig in der Scheiße.«

Rick grinste.

»Naja, sagen wir, sie hätten Schwierigkeiten.«

Hm, so langsam kriegte ich mit, was er mir sagen wollte.

»Okay, Rick, du sagst, wenn du zu so einer Gruppe gehören würdest, dann könntest du mir das noch gar nicht sagen, weil du ja nicht weißt, ob ich dich nicht linke.«

»Jetzt hat du's.«

Puh ... da war was dran. Eigentlich war nur die Frage, ob ich ihm glaubte, oder nicht. Aber er hätte mir schon lange weh tun können, wenn er das gewollt hätte ...

»Kann ich noch ’ne Cola kriegen?«

Wow, Rick freute sich wirklich.

»Klar und ich glaub, heute abend gibt's sogar richtig was zu Essen!«

Gab's dann auch, Rick hatte sich in die Küche verkrümelt und etwas später saßen wir dann auf dem Balkon und ließen uns so ’n Nudelzeug mit Käse schmecken ... also, ich hätt' ja noch ’n bißchen Ketchup drübergetan, aber ich glaub, ich war Rick schon genug auf die Nerven gegangen. Hinterher gab's dann erstmal ’ne Kippe.

»Rick?«

»Ja?«

»Hast du auch ... bist du auch ... ich mein, du gehörst zu dieser Gruppe und ...«

Rick grinste.

»Das habe ich nicht gesagt!«

»Okay, also ... wenn du zu dieser Gruppe gehören würdest, wärst du dann auch von deinen Eltern, naja, du weißt schon ...«

»Ob ich auch abgehauen bin? David, ich hab dir schon gesagt, daß ich über meine Stories mit der Gruppe in Kontakt gekommen bin und das war nicht gelogen. Du kannst dir vielleicht vorstellen, daß man eine ganze Menge Mails kriegt, wenn man etwas ins Netz stellt und ... naja, es war so: Ich kriegte eine Mail von einem Jungen, der auch ziemliche Schwierigkeiten hatte und ich war so richtig sauer, nur wußte ich nicht, wie ich ihm helfen sollte. Ich hab mich dann mal ein bißchen umgehört und dann hat sich wer gemeldet, der meinte, daß er vielleicht helfen könnte. Die ganze Kiste war ziemlich kompliziert, aber der Junge lebt jetzt in England und soweit ich weiß, fühlt er sich bei seiner neuen Familie sehr wohl. Ich wußte, daß der Junge ... nennen wir ihn mal Kevin, also, das Kevin echt Schwierigkeiten hatte, aber als er hier ankam, da hab ich geweint. Er war etwas jünger als du und sein Vater hatte ihn ziemlich regelmäßig mißbraucht und er schaute mich an, wie ein Hund, den man zu oft geschlagen hat. Damals hab ich mir geschworen, daß ich alles tun werde, um ihm zu helfen und so bin ich zur Gruppe gekommen.«

Ich holte tief Luft, das war jetzt echt wichtig.

»Rick ... hilfst du mir auch?«

»Ja, da kannst du dich drauf verlassen, aber was jetzt viel wichtiger ist: Du bist in Sicherheit! Kein Weglaufen mehr, keine Angst mehr, nach Hause zu kommen, keine Schläge mehr, nie wieder, das verspreche ich dir!«

Ich glaub', da kriegte ich erst so richtig mit, was Sache war. Ich mein, okay, ich saß da eigentlich nur auf ’nem Balkon, aber Rick hatte recht ... zum ersten Mal seit ... ach, ich weiß nicht, wie lange, brauchte ich keine Angst zu haben ... ich hätt' alles dafür gegeben, wenn Benni bei mir gewesen wäre, wenn er sich auch mal so gefühlt hätte, wie ich jetzt und wenn ... dann strich mir eine Hand über den Kopf

»David, alles klar?«

»Ja, ich ... ich freu' mich nur so! Danke!«

»Da nich für! Ich bin froh, daß du da bist!«

Wir saßen dann noch ein bißchen vorm Fernseher und dann wurd's auch schon Zeit, schlafen zu gehen, Rick mußte den nächsten Tag arbeiten, aber er hatte gemeint, er würde früher nach Hause kommen. Ich legte mich auf das Sofa unter das Bild von den Männern ... und da merkte ich erst, wie müde ich war. Nee, nicht weil ich früh aufgestanden wär' oder so, sondern so richtig müde, ich drehte mich auf die Seite und dann wurd's dunkel.

» ... ist David, sei leise, er schläft noch!«

»Ah, wieder einer von den Kids?«

»Ja. Ich glaub' nicht, daß er lange hierbleiben wird ...«

Oops, ich wollte eigentlich grade was sagen, damit die beiden mitkriegten, daß ich wach war, aber jetzt wollt' ich doch erstmal wissen, warum ich nicht lange bei Rick bleiben würde.

»... sein Vater hat ihm zwei Zähne ausgeschlagen und er lispelt ziemlich schlimm.«

Hm, eigentlich mein Stiefvater, aber das war jetzt egal.

»Du willst ihn nach Hamburg bringen?«

»Wahrscheinlich, aber ich hab noch nicht telefoniert.«

»Ist der Junge in Ordnung?«

»Ich denk schon. Er hat natürlich Angst, aber die hätte jeder in seiner Lage ...«

Ich hörte ein leises Lachen.

»... und er muß noch ein bißchen an seiner Sprache arbeiten, wenn er so etwas, wie gestern Abend in den Staaten bringt, dann fallen die Leute da tot um.«

»Was hat er denn gemacht?«

»Wir haben uns ein bißchen gezofft und soviel 'beschissen' und 'verdammt' hört eine amerikanische Familie in 20 Jahren nicht ... «

Rick lachte leise.

» ... aber wir sind wieder klar. Kommst du heute Abend vorbei?«

»Ist das gut? Ich mein, mit dem Kid hier?«

»Ingo, ich hab dir schon ’n paar Mal gesagt, daß das kein Problem ist. Komm doch zum Essen, dann kann er dich gleich kennenlernen und wenn du meinst, daß es nicht so schön ist, kannst du immer noch früher gehen.«

»Okay, ich komm dann ...«

Und dann ging die Wohnungstür zu. Hm, Rick hatte ja schon gesagt, daß ich nicht der Erste war, der zu ihm kam, aber so wie sich das anhörte, hatte er wohl öfter Besuch. Und es ging also nach Hamburg - schade eigentlich. Aber ich war trotzdem noch müde und drehte mich nochmal um.

Als ich die Augen wieder aufmachte, war's schon hell ... mal sehen, oops, zwanzig nach elf, also, jetzt aber! Ich machte mich schnell fertig und räumte das Bettzeug weg, in der Küche lag ein Zettel.

»Hallo David,

nimm Dir einfach, was Du brauchst, ich werd versuchen, so gegen drei wieder da zu sein. Der Wohnungsschlüssel und Geld liegen neben dem Telefon, falls Du Dir die Stadt ansehen willst - aber laß Dich nicht erwischen!

Rick»

Okay, also erstmal Frühstück, Kaffee war klar, mal sehen, was da sonst noch rumlag ... Toast! Echtes Toastbrot, weiß und viereckig! Ich glaub, ich schob mir acht Scheiben rein und von Ricks Käse war hinterher nicht mehr viel da, aber es war echt toll. Irgendwie hatte ich dann aber doch ein schlechtes Gewissen, weil ich mich quer durch Ricks Kühlschrank gegessen hatte ... hm, klar konnte ich einkaufen gehen, aber ich wollte nun wirklich nicht auch noch anfangen, Ricks Geld auszugeben und ich wollt' mich einfach revanchieren, also ging ich auf die Suche nach dem Staubsauger. Und wo ich schon mal dabei war, fing ich an, hier und da ein bißchen zu wischen und machte einen Hausputz draus ... okay, einen Wohnungsputz, nur sein Schlafzimmer ließ ich in Ruhe, da hatte ich nichts zu suchen. Hinterher nahm ich mir noch 'ne Cola und den Aschenbecher und setzte mich auf den Balkon ... mmm, das war wirklich was schönes, einfach ein bißchen in der Sonne sitzen und ich brauchte mir eigentlich um gar nichts Sorgen machen. Dann ging die Tür und Rick kam.

»Wow! Was hast du denn hier gemacht?«

»Nur ein bißchen gewischt.«

Er grinste.

»Das war viel mehr, als ein bißchen wischen, danke!«

»Naja, ich hab deine Vorräte auch ziemlich niedergemacht und da wollt' ich dir nicht nur auf der Tasche liegen und wo wir doch heute Abend Besuch kriegen ...«

Scheiße, verplappert. Ich fühlte, wie meine Ohren schlagartig heiß wurden. Rick schaute mich ziemlich durchdringend an.

»David, ich glaube, du möchtest mir etwas sagen!«

Das hörte sich gar nicht so nett an und zuerst war ich ein bißchen erschrocken, aber dann sah ich da so ein Funkeln in seinen Augen und da wußte ich, daß er nicht wirklich böse war.

»Ja ... schon ... ich wollt' ja sagen, daß ich wach war, aber dann hast du gesagt, daß ich nicht lange hierbleiben würde und dann wollte ich wissen, warum nicht und dann wart ihr ja schon weg.«

»Und du hast gedacht, ich würde dir nicht sagen, daß es nach Hamburg geht?«

»Ja ... nein ... ich weiß auch nicht, ich mein, wir kennen uns ja noch nicht so lange und ... und ...«

»Und da hast du gedacht, es ist besser, vorsichtig zu sein.«

»Ja, so ungefähr. Aber was ist denn nun mit Hamburg?«

Er grinste

»Erstmal gar nichts. Ich muß heute abend noch telefonieren und dann wird sich einiges klären und ...«

Er machte sich ’ne Kippe an ... obwohl man zu ‚John Player Special‘ wohl besser ‚Zigarette‘ sagt.

»... vielleicht bring ich dich dann die Tage nach Hamburg. Deine Zähne müssen gemacht werden, nicht nur, weil du lispelst wie Tier, sondern auch weil du damit sehr leicht zu erkennen bist.«

»In Hamburg ist also nur der Zahnarzt?«

Tja, und dann fing Rick an, zu lachen und er hörte nicht mehr auf, bis ihm die Tränen runterliefen.

»Ich ...«

Kicher.

»... erklär dir das ...«

Lach.

»... heute abend.«

Also, ich weiß wirklich nicht, was an Zahnärzten so lustig sein soll.

So gegen halb sieben schickte Rick mich dann zum Zwiebeln schneiden und fing an, in der Küche herumzuwuseln.

»Was gibt's denn eigentlich?«

»Chili con Carne, mein Spezialrezept!«

»Ach, das kenn' ich, das ist einfach!«

Ich war zwar kein großer Koch, aber sowas krieg' ich auch im Schlaf hin.

»Lieber David, Mein. Chili. Ist. Nicht. Einfach!«

Oops.

»Okay, okay, ich sag ja gar nichts!«

Rick grinste.

»Ist auch besser so.«

Er machte einen tierischen Aufstand um sein Spezialrezept und ich hab nur mitgekriegt, daß da ein bißchen Zitronensaft mit rein kam, egal, jedenfalls drückte er mir so kurz nach sieben den Kochlöffel in die Hand und ich durfte rühren und er ging telefonieren. Als er wiederkam, war ich den Kochlöffel wieder los, aber dafür hatte er Neuigkeiten.

»Am Samstag geht's nach Hamburg, da wirst du dann den Zahnarzt kennenlernen, aber nenn ihn bloß nicht so, der Mann ist Kieferorthopäde.«

»Wieso, mein Kiefer ist in Ord ... ach so! Das sind die Leute, die die Zahnspangen machen!«

Die Dinger hatten viele aus meiner alten Klasse.

»Ja, aber die machen noch viel mehr und er wird sich was wegen deiner Zähne einfallen lassen und er hat gesagt, daß er nur noch ein Sofa frei hat. Übrigens ist er ziemlich berühmt.«

»Du verarschst mich, oder? Seit wann sind Zahnärzte berühmt? Äh, Kieferorthopäden berühmt?«

Er fing schon wieder an zu lachen, aber diesmal hörte er auch wieder auf.

»Laß dich überraschen!«

Hm, Rick meinte das wohl ernst. Ich war noch nie bei berühmten Leuten gewesen.

»Rick?«

»Ja?«

»Wenn der berühmt ist ... muß ich dann da so im Anzug rumlaufen?«

Rick kriegte wohl mit, daß mich das ein bißchen nervös machte. Er ließ sein Chili in Ruhe und hockte sich vor mich hin.

»Hey, kein Problem, du kannst da rumlaufen, wie du willst. Er ist zwar berühmt, aber echt in Ordnung, und ...«

Er strich mir durchs Haar und grinste.

»... vielleicht kann ich dir eine Krawatte besorgen!«

Ich schmiß ihm gerade ein paar Zwiebelkrümel an den Kopf, als unser Gast in die Küche kam.

»Hi, David! Alles klar bei dir?

Und dann schüttelten wir uns die Hände und dann hielt er auch Rick die Hand hin, aber der schüttelte nur den Kopf.

»Spinnst du?«

Und dann küßte er ihn, ich mein, so richtig auf die Lippen.

»David hat inzwischen mitgekriegt, daß ich schwul bin, spiel' hier also kein Theater; David, das ist Ingo, mein bester Freund.«

Tja, und dann wurd's gemütlich, Ricks Chili war wirklich klasse und wir saßen auf dem Balkon und Rick hatte seine Anlage angemacht, irgend so ein Zeug aus den 80' aber nicht schlecht. Irgendwann konnt' ich einfach nicht mehr.

»Boah, das war super!«

Ingo brummte und Rick lächelte, ich glaub', wir waren viel zu satt und so richtig schön müde und dann hatte Rick noch eine Idee.

»Ich mag das Zeug ja eigentlich nicht, aber so ein Gläschen Tequila wär' jetzt was schönes!«

Ingo wollte nicht und Rick schaute mich fragend an, hm, warum eigentlich nicht.

»Okay, ich probier mal ein Glas.«

Rick grinste.

»Mehr kriegst du auch nicht!«

Er holte zwei Gläser und die Flasche ... ich schaute genau hin, Rick kippte das Zeug runter, schüttelten sich kurz und das war's, na, das konnt' ich auch, also ansetzen und schlucken ...

Dauerte was, bis ich aufgehört hatte, zu husten und wieder reden konnte.

Es war ein richtig toller Abend und ich war so richtig glücklich und es war schon ziemlich spät, als Ingo wieder ging.

Am Freitag kam Rick schon ziemlich früh wieder und nach dem Essen guckte er nochmal kritisch auf meine Klamotten.

»Sag mal, hast du auch Sachen mit, die auch mal dreckig werden dürfen?«

»Klar, warum?«

Rick seufzte ein bißchen wie ein Schauspieler und mußte dann selber lachen.

»Frag nicht so viel, zieh dich einfach um.«

Tat ich und dann fuhr Rick uns durch Bremen ... und wie er fuhr.

»Jetzt versteh ich, warum ich mich umziehen sollte!«

»Warum denn?«

»Na, so wie du fährst, muß ich gleich 'ne andere Unterhose anziehen.«

Er lachte.

»Hey, ich bin oft unterwegs und da kann ich nicht über die Straßen kriechen. Aber okay, ich mach langsam.«

Hm, als, falls er wirklich langsamer fuhr, dann kriegte ich da jedenfalls nichts von mit. Aber so langsam wurde Bremen auch weniger und nach 'ner halben Stunde waren wir dann im Grünen, noch ein paar Feldwege ... und noch ein paar Feldwege, also, so langsam fragte ich mich ja, ob er mich auf so 'n Überlebenswochenende mitschleppen wollte, hier war ja gar nichts mehr. Irgendwann kamen wir zu einem Bauernhof.

»Ah, schon klar, ich soll den Schweinestall saubermachen!«

»Könnte schwierig werden, hier gibt es keine Schweine. Aber es hat was mit Tieren zu tun.«

»Hm, Kühe melken, Schafe rasieren, Ziegen kitzeln, Hühner füttern?«

Rick lachte.

»Klar, sag Bescheid, wenn du anfängst, ich ruf dann schon mal den Rettungshubschrauber.«

Wir gingen auch wirklich in den Stall, aber da waren ... Pferde? Ja, ganz eindeutig Pferde und was für welche, Himmel, waren die groß! Rick blieb vor 'nem großen, hellbraunen Pferd stehen.

»Das ist Lissy, sie gehört für ein paar Stunden dir. Ich hab mir gedacht, wir könnten ein bißchen reiten gehen.«

»Äh ... ja, aber ich hab noch nie ... ich mein ...«

»Deshalb sind wir ja hier. Keine Panik, Lissy ist wirklich lieb und wir üben natürlich erst ein bißchen.«

Weil ich ja nicht vorhatte, so richtig reiten zu lernen, kümmerte Rick sich darum, das Pferd anzuziehen, ich hielt sie nur fest und streichelte sie ein bißchen. Lissy hatte unheimlich kluge Augen und egal, was Rick machte, sie guckte nur mich an. Als Rick den Sattel holte, machte ich dann mit Lissy ein Geschäft.

»Hör zu, ich wird' gleich auf dich drauf klettern und ich weiß nicht, ob dir das gefällt. Ich mach dir 'n Vorschlag: Du tust mir nichts und ich tu dir nichts, okay?«

Lissy schnaubte und sabberte mir den Arm voll, war bestimmt ihre Art, 'Einverstanden' zu sagen. Tja, und dann war's soweit, ich setzte mich auf Lissy und Rick führte uns so ein bißchen 'rum ... war gar nicht so schlecht.

»Gut, jetzt nimm mal selbst die Zügel ... nicht so fest ... ja, so ist gut ....setz dich mal gerade hin und die Ellenbogen zum Körper ... ja, okay, ich sattle eben mein Pferd, dann können wir los.«

»Äh, Moment, wie … los?«

Rick lachte.

»Hast du gedacht, du sitzt nur ein bißchen auf dem Pferd? Lissy kann ein bißchen Bewegung brauchen.«

Aha. Na gut, so schwierig war das ja wohl nicht. Ich lenkte Lissy so versuchsweise ein paar Meter durch die Gegend und sie machte ungefähr das, was ich wollte ... naja, vielleicht wollte ich auch eher das, was sie machte und dann kam Rick schon mit einem großen schwarzen Pferd.

»Das ist Hank, er ist ein Wallach, also auch ganz lieb. Wir fangen ganz langsam an, reite einfach hinter mir her, das macht Lissy sowieso von alleine.«

Ich wußt' zwar nicht, was ein Wallach ist, aber das war jetzt auch egal, weil Lissy nicht losging. Ich versuchte es ja, aber es tat sich nichts, ich sagte ihr sogar, daß sie nun endlich losgehen sollte, aber dann kam Rick und erklärte mir den Trick - hm, ich mußte also das Pferd treten, na, wenn das mal gut ging. Es ging gut und es dauerte nicht lange und wir waren ein Stück vom Stall weg. Also irgendwie hatte ich mir reiten anders vorgestellt, ich mein, im Fernsehen sieht es immer so aus, als wenn Pferde so ähnlich wie Autos funktionieren, sie tun immer genau das, was der Reiter will. Vielleicht gibt's ja Leute, bei denen das so ist, aber ich wußte ganz genau, daß Lissy machte, was sie wollte und das sie grade Spaß dran hatte, mich zu tragen und so zu tun, als ob ich dabei irgendwas zu sagen hätte. Aber ich glaub', sie wollte mir auch nichts tun und ich fing an, 'n bißchen lockerer zu werden. Das Schöne an der Sache war, daß wir wirklich ganz weit draußen waren, nur Wiesen und Felder und Bäume ... so ungefähr mußte das wohl auch in Amerika sein und ich fing an, mir vorzustellen, wie ich mit Rick über die Prärie ritt und ...

»David, warum hältst du eigentlich die Zügel in der Hand?«

»Na, du hast mir das doch gesagt!«

Er lachte.

»Nicht ganz, ich habe gesagt, du sollst mit den Zügeln lenken, im Moment läßt du Lissy nur laufen!«

Jetzt war ich aber dran mit Lachen.

»Hey, wenn Lissy will, dann schmiert sie mich an den nächsten Baum! Nee, nee, ich fang lieber keinen Ärger mit ihr an. Sag mal, gehst du eigentlich mit jedem Jungen reiten?«

»Ja, das gehört sozusagen zum Programm.«

»Wie ... Programm?«

»Laß uns zu den Bäumen da reiten, da machen wir eine Pause und da können wir besser reden.«

Dauerte nur 'ne Minute oder so, dann stiegen wir ab und Rick band die Pferde an die Bäume und wir setzen uns hin.

»Okay, also, was ist das für 'n Programm?«

»David, ich mache häufiger mal die Kontaktaufnahme für die Gruppe, das heißt, die Jungs kommen erstmal zu mir. Meine Aufgabe besteht nicht nur darin, ein Bett und etwas zu Essen zur Verfügung zu stellen, ich versuche auch, so eine Art ersten Eindruck zu bekommen.«

»Und? Wie hab' ich abgeschnitten?«

Rick lächelte.

»Da geht es nicht darum, wie du abschneidest. Es geht darum, dich kennenzulernen. Ich hab dir doch gestern einen Zettel geschrieben, auf dem stand, wo der Wohnungsschlüssel und das Geld ist. Es hätte sein können, das du die Chance nutzt und verschwindest, dann hättest du wenigstens ein bißchen Geld gehabt.«

»Und du hättest mich dann abgeschrieben?«

»Nein, aber dann hätte ich mir etwas einfallen lassen müssen.«

»Und warum reiten?«

Er dachte lange nach, bis er was sagte.

»David, ich bin kein Psychologe, ich kann nicht mit dir reden und hinterher sagen: David ist so und so. Ich weiß aber, daß Tiere meistens ziemlich gut einschätzen können, ob jemand in Ordnung ist und Lissy mag dich.«

»Also ist Lissy der Psychologe?«

»Wenn überhaupt, dann die Psychologin, aber da ist schon was dran, ja. Es geht aber um mehr ... du hast gerade gesagt, daß Lissy dich auseinandernehmen könnte, wenn sie wollte und das du deshalb die Zügel nicht benutzt. David, wenn sich Kinder oder Jugendliche aus gesunden Familien zum ersten Mal auf ein Pferd setzen, dann ist gerade das Gefühl, das so ein großes Tier genau das macht, was sie wollen, der große Kick.«

Dauerte einen Moment, bis ich geschnallt hatte, was er meinte ... und es stank mir ziemlich.

»Also bin ich wieder mal anders als die Anderen?«

»Ja und nein. Das, was du in deiner Familie erlebt hast, hat natürlich Folgen, du bist ja keine Maschine, die solche Dinge einfach so wegsteckt ... und in dieser Beziehung bist du anders, das stimmt. Aber du bist nicht anders, als die anderen Jungs, die zu mir kommen, die meisten verhalten sich so ähnlich wie du. Wenn ich da an Phil ... an den ersten Jungen denke, der wäre am liebsten vor Lissy weggelaufen und ...«

»Das ist doch scheißegal! Ist das den nie zu Ende? Erst war ich anders, weil ich meinen Vater nicht kenne, dann war ich anders, weil wir keine Kohle hatten, dann weil Bennis Vater uns verprügelte und jetzt, wo das alles vorbei ist, bin ich immer noch anders. Das gibt's doch gar nicht! Wo muß ich denn hinlaufen, damit es zu Ende ist? Ich will doch nur ...«

Ich holte tief Luft, aber ich konnt's trotzdem nur ganz leise sagen.

»... ich will doch nur so sein, wie die anderen auch.«

Rick guckte mir in die Augen.

»Das wirst du auch, glaub mir. Andere haben das geschafft und das kannst du auch. Hey, das ist wie ein Weg, du bist losgegangen, aber noch nicht angekommen. Es braucht seine Zeit, aber jetzt können deine Wunden heilen ... und Lissy kann dir auch dabei helfen! Los, steig auf, nimm die Zügel in die Hand und zeig ihr, wo es langgeht!«

»Meinst du wirk ...«

»Los, wer als letzter auf dem Pferd ist, hat verloren!«

Na gut, er ließ mich gewinnen, aber es fühlte sich jetzt ganz anders an, die Zügel in der Hand zu haben. Rick lächelte.

»Das sieht doch schon ganz anders aus. Reite du vor!«

Und es war wirklich anders, Lissy fühlte sich irgendwie lebendiger an und so langsam verstand ich, was das mit dem Reiten eigentlich hieß. Es war schon 'n irres feeling, wenn Lissy nach links ging, nur weil ich an dem Zügel zog ... hey, das machte richtig Spaß! So langsam ging's echt besser und wir ritten auch mal schneller und ich fand's eigentlich schade, als wir wieder beim Stall waren. Dafür kriegte ich dann auch mit, daß man ein Pferd nicht einfach wie ein Auto hinterher in die Garage stellen kann, es dauerte ganz schön lange, bis wir fertig waren.

»So, reiten kannst du ja jetzt, bist du schon mal gefahren?«

Ich lachte.

»Nee, warum hätt' ich denn Autos klauen sollen?«

»Freut mich zu hören! Dann hast du jetzt Premiere. Fang!«

Rick schmiß mir doch wirklich den Autoschlüssel rüber ... wow, das gab's doch gar nicht! Ich guckte ihn ziemlich nervös an.

»Echt? Ich soll fahren?«

»Nur bis wir wieder auf richtigen Straßen sind. Setz dich rein, ich erklär dir, worauf du achten mußt.«

Rick erklärte mir alles, langsam und zweimal und hinterher wußte ich auch, was eine Kupplung denn eigentlich macht und wozu es eine Gangschaltung gibt ... aber zu wissen, wie's geht und es auch machen, sind zwei verschiedene Sachen. Naja, sagen wir's mal so, als wir erstmal rollten, war's gar nicht so schwer und weil wir noch ein gutes Stück Feldweg vor uns hatten, konnt' ich auch mal ein bißchen Schalten und so und ich war richtig enttäuscht, als wir zu 'ner richtigen Straße kamen und Rick wieder fuhr.

Wir kamen ziemlich spät nach Hause und nach dem Abendessen setzten wir uns noch für 'ne Kippe auf den Balkon. Morgen würd's nach Hamburg gehen und ich glaub, wir waren beide 'n bißchen traurig.

»Rick ... warum machst du das eigentlich?«

»Du meinst, warum ich in der Gruppe arbeite?«

»Ja ... das auch, aber, ich mein, du warst mit mir reiten und du hast mich fahren lassen und morgen bin ich schon wieder weg und wenn alles glatt geht, dann bin ich bald in Amerika und wir werden uns vielleicht nie wieder treffen. Also ... warum?«

Rick schaute lange in die Nacht.

»David, ich weiß nicht, ob ich das erklären kann. Weißt du ... wenn irgendwo auf diesem Planeten ein Kind geschlagen oder mißbraucht wird, wenn ein Kind verhungert oder sein Lächeln verliert, wenn ein Kind weint und nicht mehr damit aufhören kann, dann hat die ganze Welt versagt, jeder einzelne Mensch. Diese Welt schuldet dir etwas, David, und ich habe nur versucht, ein kleines bißchen dieser Schuld zurückzuzahlen. Ich kann nicht ändern, was gewesen ist und vielleicht kann ich die Welt nicht verändern, aber manchmal kann ich wenigstens ein bißchen was tun.«

Rick hatte recht, so ganz verstand ich nicht, was er meinte, aber ich hatte genug verstanden, damit ich die Klappe hielt. Ich stand auf, küßte ihn auf die Stirn und ging schlafen ... ich glaub, Rick saß noch lange auf dem Balkon und guckte in die Dunkelheit.

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